Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Der Rest...
Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Somnium hat geschrieben: 09.11.2025, 10:59 Und in der BaZ darf er in einem nicht als Werbung deklarierten ausführlichen Interview jammern, der Spuhler Peterli…:

(…) Ich verstehe immer noch nicht, was konkret unfair sein soll.

Wir vergleichen hier ein Konzept, das bestens eingeführt ist, mit einem völlig neuen Zug. Wir haben über 700 Doppelstockzüge in elf Länder geliefert, und die fahren ausserordentlich zuverlässig. Siemens hingegen kommt mit einem neuen Produkt. Und trotzdem sollen wir bei Service, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit schlechter sein.

Hat ein Rekurs überhaupt eine Chance? Gab es das schon einmal, dass ein SBB-Auftrag anders vergeben werden musste?

Da bin ich jetzt überfragt. Wir haben noch nie gegen die SBB einen Rekurs eingereicht.

Wenn ich Ihnen zuhöre, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Rekurs einlegen, bei 100 Prozent.

Wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und wir der Meinung sind, dass eine unabhängige Stelle die Bewertung noch mal überprüfen muss, werden wir zu den nötigen Rechtsmitteln greifen.


Peter Spuhler: «Wir werden zu den nötigen Rechtsmitteln greifen»
https://www.bazonline.ch/sbb-zuege-siem ... 8571094425 (BaZ-Abo!)


Und als Zugabe beschwört er im Interview eine Rezession herauf…eine Rezession, die wer zu verantworten hätte?

(…) Können Sie ein Beispiel nennen?

Siemens hat bei den Instandhaltungskosten 40 Punkte bekommen, wir null. Bei der Nachhaltigkeit sind wir auch zehn Punkte schlechter, obwohl wir unsere Züge für die SBB komplett in der Schweiz produzieren. Das zieht sich bei den Soft Factors, also Kriterien, die nicht mit harten Zahlen unterlegt sind, teilweise durch. Für mich ist das unverständlich, und es sieht danach aus, als ob wegen der knappen Preisdifferenz versucht wurde, den Entscheid mit solchen Bewertungen zu untermauern.

Und Sie denken, das machen die mit Absicht? Warum?

Stopp! Ich mache keine solchen Anschuldigungen, lassen Sie uns zuerst mal die Hausaufgaben machen. Der Schock sitzt wirklich tief bei allen 6000 Stadler-Mitarbeitern, auch bei unseren über 200 Lieferanten aus der ganzen Schweiz. Wir alle haben gehofft, dass wir diesen grossen Auftrag in der Schweiz halten können. Über 80 Prozent der Wertschöpfung von 3 Milliarden Franken würden bei einer Vergabe an Stadler in der Schweiz verbleiben.

Das tönt nach Protektionismus und kann kein Kriterium sein.

Mir ist bewusst, dass der lokale Wertschöpfungsanteil nach WTO-Richtlinien kein Zuschlagskriterium sein kann. Trotzdem würde dieser Auftrag wie ein Konjunkturpaket wirken, vor allem auch unter dem Aspekt, dass wir vor einer Rezession stehen. Stattdessen vergeben wir ein Konjunkturpaket nach Deutschland.(…)

Die vielen Deutschen und Ösis können ja nun für Siemens arbeiten. Passt

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Es müssen immer mehr Leute aus der NWS in den tiefen Aargau arbeiten gehen. Kein Zufall, dass die meisten 40+ sind. Ja, auch Deutsche und Franzosen finden immer öfter den Weg Richtung Süden. Wo es früher noch keine Staus gab, stehen heute die Autos. Im gleichen Atemzug holt man günstige und junge frische Arbeitnehmer mit Top Ausbildung (Erfolgsmodell Schweiz, my ass) aus dem "nahen" Ausland. Was mich auch wundert ist, dass immer mehr Zürcher bei uns arbeiten. Die leben in ZH, haben hohe Ausgaben und kommen in den Aargau um zu arbeiten. Aber ja, Fachkräftemangel und die Sozis plaudern alles nach.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11786
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Zwei kurze Anmerkungen:
- Stadler Rail lässt seine Züge und Trams in ganz Europa zusammenbauen bzw. lässt seine Komponenten überall in Europa herstellen, klatscht alles in Bussnang zusammen und nennt es dann "Swiss made". (Drehgestelle des Tangos kommen z.B. aus Kassel.)  Siemens ist von dem her nicht so viel schlechter...
- Würde man ähnlich wie in BS die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen so günstig und unkompliziert auch für den breiten Mittelstand machen, würde sich der Fachkräftemangel entschärfen, weil eine (meist weibliche) Fachkraft nicht Familie oder Berfu wählen muss, sondern sich für beides entscheiden kann, was volksiwrtschaftlich mehr bringt und die Kosten für die Kinderbetreuung bei weitem hereinholt.

Mehr liegt zeitlich nicht drin zu sagen.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 10:31 Zwei kurze Anmerkungen:
- Stadler Rail lässt seine Züge und Trams in ganz Europa zusammenbauen bzw. lässt seine Komponenten überall in Europa herstellen, klatscht alles in Bussnang zusammen und nennt es dann "Swiss made". (Drehgestelle des Tangos kommen z.B. aus Kassel.)  Siemens ist von dem her nicht so viel schlechter...
- Würde man ähnlich wie in BS die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen so günstig und unkompliziert auch für den breiten Mittelstand machen, würde sich der Fachkräftemangel entschärfen, weil eine (meist weibliche) Fachkraft nicht Familie oder Berfu wählen muss, sondern sich für beides entscheiden kann, was volksiwrtschaftlich mehr bringt und die Kosten für die Kinderbetreuung bei weitem hereinholt.

Mehr liegt zeitlich nicht drin zu sagen.

Man könnte auch Weiterbildungen offerieren. Falls du in Bereich x keine Stelle mehr hast, könnte man dich in Bereich y einsetzen. 6 Monate Einarbeitungszeit benötigt auch eine externe Person. Aber nein, man holt lieber eine 30 Jährige Fachkraft mit MSc oder PhD aus dem Ausland.
In der Aprentas bilden sie fast nur noch Laboranten aus mit Abi. Bezirkschule AG reicht schon nicht mehr.

Gurkensalat
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2275
Registriert: 18.08.2022, 13:24

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 10:31 Zwei kurze Anmerkungen:
- Stadler Rail lässt seine Züge und Trams in ganz Europa zusammenbauen bzw. lässt seine Komponenten überall in Europa herstellen, klatscht alles in Bussnang zusammen und nennt es dann "Swiss made". (Drehgestelle des Tangos kommen z.B. aus Kassel.)  Siemens ist von dem her nicht so viel schlechter...
- Würde man ähnlich wie in BS die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen so günstig und unkompliziert auch für den breiten Mittelstand machen, würde sich der Fachkräftemangel entschärfen, weil eine (meist weibliche) Fachkraft nicht Familie oder Berfu wählen muss, sondern sich für beides entscheiden kann, was volksiwrtschaftlich mehr bringt und die Kosten für die Kinderbetreuung bei weitem hereinholt.

Mehr liegt zeitlich nicht drin zu sagen.

Was man auch nicht vergessen sollte, ist dass Siemens doppelt soviel (oder sogar mehr?) Industrie Arbeitsplätze in der Schweiz sichert/anbietet wie Stadler.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?

Benutzeravatar
Basilou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1671
Registriert: 08.12.2004, 16:35
Wohnort: in dr Region

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basilou »

Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 12:38 Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?
Vermutlich Steuereinnahmen.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Basilou hat geschrieben: 10.11.2025, 13:02
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 12:38 Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?
Vermutlich Steuereinnahmen.

Und Steuerersparnisse aus Sicht des Unternehmers. Wir müssen dann einfach noch die Zubringerstrassen von unseren Steuern bezahlen. Kommt mir doch bekannt vor.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11786
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 12:38 Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?

Wir benutzen unsere Fachkräfte nicht, sondern lassen sie Kinder erziehen, weil die Kita- und Tagesstrukturen so sau teuer sind, dass sich das Arbeiten gar nicht lohnt.

Die Parteien in BS von BastA! bis SVP haben zusammen einen guten Kompromiss bei der Kinderbetreuung gefunden und umgesetzt. Das wäre ein gutes Modell für die Schweiz. Klar, wir können nicht alle Fachkräfte damit besetzen, aber einen schönen Teil davon.

Appendix_2
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 517
Registriert: 28.03.2025, 20:52

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Appendix_2 »

Sarkozy aus dem Knast entlassen. Aus 5 Jahren mache 20 Tage.
Das sind ja Trump'sche Zustände. Wobei: dass er überhaupt eine Zelle von innen gesehen hat, war eine Sensation.

https://www.20min.ch/story/frankreich-e ... -103448676

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 13:52
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 12:38 Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?

Wir benutzen unsere Fachkräfte nicht, sondern lassen sie Kinder erziehen, weil die Kita- und Tagesstrukturen so sau teuer sind, dass sich das Arbeiten gar nicht lohnt.

Die Parteien in BS von BastA! bis SVP haben zusammen einen guten Kompromiss bei der Kinderbetreuung gefunden und umgesetzt. Das wäre ein gutes Modell für die Schweiz. Klar, wir können nicht alle Fachkräfte damit besetzen, aber einen schönen Teil davon.

Ich nehme aber lieber die junge Italienerin ohne Goof und mit PhD. Die ist günstiger und besser ausgebildet. Ok, die werden dann schwanger, wenn sie den Job haben. :D
Basel ist doch reich. Nicht mit AG vergleichen bitte.

Benutzeravatar
Basilou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1671
Registriert: 08.12.2004, 16:35
Wohnort: in dr Region

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basilou »

Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 13:16
Basilou hat geschrieben: 10.11.2025, 13:02
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 12:38 Wir haben doch die Fachkräfte gar nicht. Oder wie jetzt? Was bringt es denn, wenn ca. 75% der Belegschaft (ich habe leider keine genaue Quelle) aus D und AUT kommen, die Strassen verstopfen, nur um die Teile in der Schweiz zusammenzubauen?
Vermutlich Steuereinnahmen.

Und Steuerersparnisse aus Sicht des Unternehmers. Wir müssen dann einfach noch die Zubringerstrassen von unseren Steuern bezahlen. Kommt mir doch bekannt vor.
Oder günstigen Wohnraum schaffen. Ich bin nicht sicher ob diese ca. 75% der Belegschaft alle pendeln würden, wenn sie nicht müssten.

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8226
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 10:31 - Würde man ähnlich wie in BS die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen so günstig und unkompliziert auch für den breiten Mittelstand machen, würde sich der Fachkräftemangel entschärfen, weil eine (meist weibliche) Fachkraft nicht Familie oder Berfu wählen muss, sondern sich für beides entscheiden kann, was volksiwrtschaftlich mehr bringt und die Kosten für die Kinderbetreuung bei weitem hereinholt.
Herzlichen Dank für diese Worte.

Mit solchen Vorhaben könnte man tatsächlich konkret etwas gegen die relevante Zuwanderung bewirken.
Interessant ist, welche Parteien schweizweit eher gegen sowas ist und welche eher dafür.

Aber bei so einem Vorhaben steht halt nicht offensichtlich "Zuwanderung" angeschrieben.
Was dann dazu führt, dass User hier im Forum behaupten, Links-Grün würde nichts gegen die Zuwanderung tun.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 10.11.2025, 14:53
Käppelijoch hat geschrieben: 10.11.2025, 10:31 - Würde man ähnlich wie in BS die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen so günstig und unkompliziert auch für den breiten Mittelstand machen, würde sich der Fachkräftemangel entschärfen, weil eine (meist weibliche) Fachkraft nicht Familie oder Berfu wählen muss, sondern sich für beides entscheiden kann, was volksiwrtschaftlich mehr bringt und die Kosten für die Kinderbetreuung bei weitem hereinholt.
Herzlichen Dank für diese Worte.

Mit solchen Vorhaben könnte man tatsächlich konkret etwas gegen die relevante Zuwanderung bewirken.
Interessant ist, welche Parteien schweizweit eher gegen sowas ist und welche eher dafür.

Aber bei so einem Vorhaben steht halt nicht offensichtlich "Zuwanderung" angeschrieben.
Was dann dazu führt, dass User hier im Forum behaupten, Links-Grün würde nichts gegen die Zuwanderung tun.

Die Antwort von rot-grün ist immer die gleiche: “Wir brauchen die Fachkräfte in der Pflege und in der Gastro."

Kein Wort zum Verdrängungswettbewerb. Es gibt Branchen, da gibt es keinen Fachkräftemangel. Nämlich in den wirtschaftsrelevanten Branchen wie Finanzen, Pharma und Chemie. Maschinenindustrie ist mir weniger bekannt. Also enthalte ich mich mit Aussagen.
Es geht doch viel einfacher, Inserate in ganz Europa zu schalten als sich um bezahlbare Kitaplätze zu kümmern. Ich erlebe es doch jeden Tag hautnah und das schon seit Jahren.
Wir können alle Stellen innerhalb von drei Wochen mit Ausländern besetzen. Es besteht also kein Handlungsbedarf. Das Sahnehäubchen obendrauf: Diese Leute sind oft noch jung, günstiger und besser qualifiziert (zumindest auf dem Papier).

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Basilou hat geschrieben: 10.11.2025, 14:30
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 13:16
Basilou hat geschrieben: 10.11.2025, 13:02
Vermutlich Steuereinnahmen.

Und Steuerersparnisse aus Sicht des Unternehmers. Wir müssen dann einfach noch die Zubringerstrassen von unseren Steuern bezahlen. Kommt mir doch bekannt vor.
Oder günstigen Wohnraum schaffen. Ich bin nicht sicher ob diese ca. 75% der Belegschaft alle pendeln würden, wenn sie nicht müssten.

Die Ossis die ich kenne zügeln meistens fix in die Schweiz. Auch unsere Angestellten aus Litauen, Polen, Italien, Frankreich, Spanien, Österreich, Türkei (nicht Secondos) und Uruguay haben in der Schweiz einen festen Wohnsitz.
Die Deutschen aus dem Süddeutschen Raum pendeln. Offensichtlich kommt es immer noch günstiger, die hohen Steuern in D zu bezahlen.

Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7588
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 08:57
Tsunami hat geschrieben: 08.11.2025, 13:59
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 08.11.2025, 12:27
Leugnest du etwa die Realität?

Ja, die Initiativen sind tatsächlich nur ein Deckmäntelchen, denn die SVP Initiativen gegen Einwanderer sind schlichtweg nicht umsetzbar, da sie gegen diverse geltende Rechte und Abkommen verstossen (wie ich das fein säuberlich aufgelistet habe). Sowas zu starten ist also reiner Populismus.

Und ja, sie wollen mehr Zuwanderung als FDP und SP. Zumindest ist es das, was sie in der Realität machen. Beweise:
1. In Firmen der SVP Mitglieder (z.B. EMS) sind überdurchschnittlich viele Ausländer eingestellt
2. Das von der SVP und ihren Wirtschaftsverbänden (mit denen sie oft zusammenarbeiten, lobbyieren und Verbindungen haben) geförderte Wirtschaftssystem basiert auf Wachstum, Jahr für Jahr müssen Umsätze wachsen. Dafür braucht es auch zwingend mehr Arbeitskräfte, die aus dem Ausland kommen müssen
3. Die SVP ist die Bauernpartei. Bauern stellen jedes Jahr 35'000 ausländische Arbeitskräfte an
4. Die Steuerpolitik der SVP (z.B. Finanzchef Tännler im Kt. Zug oder Ueli Maurer als Bundesrat) fördert die Ansiedlung grosser internationaler Konzerne, die dann wieder viele ausländische Arbeitskräfte benötigen und mitbringen

Und nein, bei Flüchtlingen und Familiennachzug wenigstens spielt die SVP ein offenes Spiel, da sind sie dagegen. Nur ist das halt auch wieder so halb ehrlich, da es halt schlichtweg Rechte und Abkommen auf Asyl gibt. Das kann man nicht einfach so stoppen, weil es die eigene Ideologie ist.

Nicht ehrlich ist halt wiederum die Prioritätensetzung. Familiennachzug und Flüchtlinge stellen nicht den grossen Anteil an der Zuwanderung dar!

Familiennachzug von vorläufig Aufgenommen, wo es eine grosse Debatte gab: 108 Bewilligungen pro Jahr!

Flüchtlinge: In den letzten 20 Jahren erhielten 100k-130k einen Schutzstatus. Plus Spezialfall Ukraine 70k.

Die Wirtschaftszuwanderung (die für die SVP wie oben beschrieben völlig OK ist und gefördert wird) führte zu 1 Million Zuwanderern!

Vielleicht kannst du ja sachlich antworten, was daran nicht stimmt, anstatt einfach ironisch zu sein.
Ihr kommt immer mit dem Beispiel Ems. Als ob sie 180'000 MA in Domat-Ems hätten. Guck mal, wie viele MA sie in der CH tatsächlich beschäftigt. Dann wirst du sehen, dass die Anzahl an Ausländern bei der Ems ein Klacks ist vergleichen mit der Anzahl Ausländer in dieser Diskussion bedeutet. Aber ja, ist halt ein Blocher Unternehmen, das muss immer kritisiert werden (und nein, die Magdalena ist auch mir nicht wirklich sympathisch).
Du schreibst von "z.B. Ems" Nennen mir nur 5 weitere grössere Unternehmen, welche in SVP Hand sind und einen massiv hohen Ausländeranteil beschäftigen. Ich bin gespannt.

Wärst du mit den Pharmabetrieben in Basel (Roche, Novartis, Lonza) oder mit dem Bankensektor gekommen, könnte man dies ernst nehmen und auch diskussionswürdig wäre. Aber das ist eben nicht die pöse, pöse SVP dahinter.

Bauern: klar, benötigen die Bauern Arbeiter, auch aus dem Ausland. Gut, du schreibst, es kommen jährlich 30'000 - 35'000 in die Schweiz.  Dabei handelt es sich um saisonale Arbeiter, welche das Land ja auch wieder verlassen und im Folgejahr wieder kommen. Das sind also nicht jedes Jahr zusätzliche 30'000 Arbeiter, welche in der Schweiz dann wohnen.

Aktuell kommen jährlich aber 60'000 - 90'000 Ausländer in die Schweiz (Zuzüge abzgl. Ausreisende). Und du behauptest, diese insgesamt 30'000 Lanwirtschafts-Arbeiter (plus die Handvoll Ems-Ausländer) machen den Hauptanteil an Ausländern (von über 2,4 Mio) aus?
Warum kommt er wohl mit der EMS oder den Bauern? Kennst du den Spruch "vor der eigenen Türe wischen"? Eine FDP schiesst ja auch nicht gegen die massenlose Zuwanderung sondern unterstützt diese.

Die SVP Basis besteht aber hauptsächlich aus Arbeitnehmern und die bekommen den Verdrängungskampf auch immer stärker zu spüren.
Es ging um die Behauptung "Keine andere Partei fördert (erhöht!!!) die Zuwanderung so sehr, wie die SVP." Und da kommt er mit der Ems und den Bauern. Natürlich lächerlich zu behaupten, dass diese den Hauptanteil der Zuwanderung ausmachen.

Die FDP ist ja die Wirtschaftspartei (z.B. Economiesuisse). Und die Wirtschaft ist in Wirklichkeit, welche für den grössten Anteil der Zuwanderung sorgt.

Gurkensalat
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2275
Registriert: 18.08.2022, 13:24

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

@ Afi
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen, resp. diese nicht nachvollziehen.

Zum einen schreibst du die ganze Zeit rot/grün fantasiere einen Fachkräftemangel zusammen im Bereich Pflege/Gastro.

Um dann zu sagen in den Bereichen Finanz/Pharma/Chemie gäbe es den nicht, da man dort in 3 Wochen Angestellte im Ausland rekrutieren könne. Wenn es aber keinen Mangel gibt wieso muss dann im Ausland rekrutiert werden?

Dann bist gegen die Zuwanderung, findest aber es sei zu kompliziert via verbesserte Kinderbetreuung innländische Erwerbstätige in den Markt zu bringen einfacher und billiger sei es im Ausland zu rekrutieren.

Und obwohl du alles und jeden aus dem Ausland holen willst, schreibst du dann wieder die Schweizer würden unter dem Verdrängungswettbewerb, an dem rot/grün, durch masslose Zuwanderung schuld sei, leiden.

Das ergibt ja alles überhaupt keinen Sinn was du schreibst, resp. was ich verstehe, dass du schreibst.

Hilf mir mal bitte auf die Sprünge.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11786
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Ich habe auch gewisse Verständnisprobleme, es wird eher sinniger, wenn man gewisse Argumentationsstränge als satirisch überhöht liest, wird es sinniger.  :confused:

Gurkensalat
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2275
Registriert: 18.08.2022, 13:24

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Das habe ich auch schon versucht.

Aber dabei kommt dann raus, das rot/grün Schuld daran ist, dass die Kinderbetreuung nicht ausgebaut wird…

Oder die Satire ist, dass rot/grün Schuld sein solle…

Das erste ist schlicht Humbug und das zweite schwer vorstellbar bei Afi…

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12947
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben: 10.11.2025, 18:39
Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 08:57
Tsunami hat geschrieben: 08.11.2025, 13:59
Ihr kommt immer mit dem Beispiel Ems. Als ob sie 180'000 MA in Domat-Ems hätten. Guck mal, wie viele MA sie in der CH tatsächlich beschäftigt. Dann wirst du sehen, dass die Anzahl an Ausländern bei der Ems ein Klacks ist vergleichen mit der Anzahl Ausländer in dieser Diskussion bedeutet. Aber ja, ist halt ein Blocher Unternehmen, das muss immer kritisiert werden (und nein, die Magdalena ist auch mir nicht wirklich sympathisch).
Du schreibst von "z.B. Ems" Nennen mir nur 5 weitere grössere Unternehmen, welche in SVP Hand sind und einen massiv hohen Ausländeranteil beschäftigen. Ich bin gespannt.

Wärst du mit den Pharmabetrieben in Basel (Roche, Novartis, Lonza) oder mit dem Bankensektor gekommen, könnte man dies ernst nehmen und auch diskussionswürdig wäre. Aber das ist eben nicht die pöse, pöse SVP dahinter.

Bauern: klar, benötigen die Bauern Arbeiter, auch aus dem Ausland. Gut, du schreibst, es kommen jährlich 30'000 - 35'000 in die Schweiz.  Dabei handelt es sich um saisonale Arbeiter, welche das Land ja auch wieder verlassen und im Folgejahr wieder kommen. Das sind also nicht jedes Jahr zusätzliche 30'000 Arbeiter, welche in der Schweiz dann wohnen.

Aktuell kommen jährlich aber 60'000 - 90'000 Ausländer in die Schweiz (Zuzüge abzgl. Ausreisende). Und du behauptest, diese insgesamt 30'000 Lanwirtschafts-Arbeiter (plus die Handvoll Ems-Ausländer) machen den Hauptanteil an Ausländern (von über 2,4 Mio) aus?
Warum kommt er wohl mit der EMS oder den Bauern? Kennst du den Spruch "vor der eigenen Türe wischen"? Eine FDP schiesst ja auch nicht gegen die massenlose Zuwanderung sondern unterstützt diese.

Die SVP Basis besteht aber hauptsächlich aus Arbeitnehmern und die bekommen den Verdrängungskampf auch immer stärker zu spüren.
Es ging um die Behauptung "Keine andere Partei fördert (erhöht!!!) die Zuwanderung so sehr, wie die SVP." Und da kommt er mit der Ems und den Bauern. Natürlich lächerlich zu behaupten, dass diese den Hauptanteil der Zuwanderung ausmachen.

Die FDP ist ja die Wirtschaftspartei (z.B. Economiesuisse). Und die Wirtschaft ist in Wirklichkeit, welche für den grössten Anteil der Zuwanderung sorgt.

Die SVP profitiert aber auch von der Zuwanderung. So gesehen eher ein Witz. Die FDP steht wenigstens zu ihren neoliberalen Ansichten.

Ja, die Initiative müsste eigentlich von den Linken kommen. Aber die SVP muss sich nun um ihre Basis kümmern. Die nächsten Wahlen sind so sicher wie der Tod. Ob sie es ernst meinen sei dahingestellt.

Linke Themen:

- Ja zu einer höheren Unternehmenssteuer
- Nein zu mehr Wachstum
- Ja zu mehr Biodiversität
- Ja zum Schutz der Löhne
- Ja zu mehr hochqualifiziertem Eigengewächs

Man könnte die Zuwanderung durch etwas höhere Unternehmenssteuern drosseln. War ein richtiger und wichtiger Ansatz von der OECD (Umsetzung leider miserabel). Was macht aber die Basler SP? Sie hilft Pharma, diese Steuern zu umgehen. Das Geld fliesst wieder zu Pharma zurück.
Was sagt uns das? Wir sind absolut unmächtig und von wenigen Konzernen abhängig. Es ist nicht nur immer der Spuhler, der mit Weggang droht. Die beiden Grosskonzerne tun das auch.

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6574
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Aus Gründen hierher gezügelt…:

Basler Beobachter hat geschrieben: 10.11.2025, 19:55
Somnium hat geschrieben: 10.11.2025, 15:51 Immer mehr Überreiche bedeutet: Immer mehr Armut.
Nein. Je mehr Überreiche, umso mehr Steuereinnahmen, die man dann an diejenigen übergeben kann, die selber kein oder nur sehr wenig Einkommen generieren können. 

Das ist natürlich bei uns in der Schweiz so. In einer Drittwelt-Bananenrepublik mag deine Aussage stimmen. 
 

Ist eine urbane Legende, was du da behauptest. Überreiche (Milliardäre/Multimilliardäre) optimieren ihre Steuern und bezahlen im Verhältnis nicht annähernd das, was sie müssten und problemlos könnten im Vergleich mit ihren gehorteten Vermögen. Guck mal, was Jeff Bezos in jeder Minute verdient. Oder Elon Musk. Oder Christoph Blocher, die Roche-Erben.

Ein Peter Spuhler droht mit Wegzug. In welchem Verhältnis steht das? Weiss Du, was man Sozialhilfebezüger zumutet, damit die überhaupt in den Genuss von etwas kommen, dass knapp zum Leben reicht? Und Peter Spuhler droht mit Wegzug.

Elon Musk wird der erste Billionär (1000000000000) auf Erden sein. Derweil in der reichen Schweiz, in Deutschland Menschen heute nicht wissen, wie sie den Winter überleben sollen, die keine Weihnachtsgeschenke kaufen können für ihre Liebsten. Aber Peter Spuhler droht mit Wegzug.

Und die Steuereinnahmen kommen wiederum den Überreichen zugute. In Form von Subventionen. Fördergeldern. Steuererleichterungen. Man kauft Kampfflugzeuge, die es in dieser Ausführung nicht braucht. Und dann schnürt man auch noch ein Sparpaket. Überreiche tangiert sowas nicht. Für die baut man neuerdings Unterseeboote ab 700 Millionen Kaufpreis.

Derweil die Pendler mit Parkplatzabbau und Verkehrskollaps konfrontiert sind. Weil das Geld hinten und vorne nicht reicht und der öV immer teuerer wird. Nicht einmal das ist Realität: Dass die Überreichen ihren Lohnsklaven und allem anderen den ÖV finanzieren
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11786
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 10.11.2025, 20:06
Was sagt uns das? Wir sind absolut unmächtig und von wenigen Konzernen abhängig. Es ist nicht nur immer der Spuhler, der mit Weggang droht. Die beiden Grosskonzerne tun das auch.

Stimmt so nicht ganz. Alle Unternehmen können sich aus dem Pool bedienen, auch diejenigen, welche null eingezahlt haben. Sprich auch ein kleinerer Betrieb kann damit einen verlängerten Vaterschaftsurlaub finanzieren. Von dem her greift Deine Kritik zu kurz. Ich empfehle daher Dir, Dich mit dem Gesetz besser auseinanderzusetzen.

Und man muss sehen, alle Länder versuchen sich da in Stellung zu bringen, das ist internationaler Wettbewerb...sehe da nicht, wieso die Kantone / die Schweiz da den Musterschüler sein soll, der Oberstreber....lieber in Schönheit untergehen. Die guten Leute finden überall einen Job, wer bei Redimensioonierungen eher in die Scheisse langt, sind die untersten, nicht-mobilen Personen. Und diese sollen ja gerade von der SP vertreten werden, nicht?

Auch werden damit die Kitasubventionen - welche ich angesprochen habe - und die höheren Mitarbeiterinnenlöhne finanziert. Also auch ich erhalte indiekt etwas davon.

Benutzeravatar
RL88
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 830
Registriert: 01.06.2006, 19:27
Wohnort: .....

Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von RL88 »

UNIA steht sicher schon bereit mit
Eisenstangel, gäll L.R :p
1893  :cool:

Antworten