Am vergangenen Freitag traf ich mich Abends mit Stefan (Name von der Redaktion geändert), um die Reise nach Genua anzutreten. Eine Minute vor Abfahrt, bestiegen wir den Zug am Bahnhof Basel SBB. Die Fahrt nach Chiasso verlief relativ ruhig. In Chiasso angekommen, wollten wir auf den Zug in Richtung Mailand umsteigen. Denkste. Ohne Reservation kein Zutritt zum Zug. Also durften wir drei Stunden im Bahnhof Chiasso schlafen. Dann fuhr endlich der erste Zug nach Mailand. Ein Regionalzug. Eine Stunde später aufgewacht, fanden wir uns zwei Stationen nach Milano Centrale wieder.
Um 7 Uhr erreichten wir am Samstag Morgen den Mailänder Domplatz. Abgesehen von einer Tauben-fütternden alten Dame und einer Gruppe Nonnen, waren wir die einzigen Personen beim Dom. Ideal zum Fotos schiessen. Ich holte mir rasch das neuste "Supertifo", sowie das "Fan's Magazin" am Kiosk. Diese bestaunten wir darauf ca. 2 Stunden in einem Strassencafé direkt neben dem Dom bei Gipfeli und Cappucino. Um 9 Uhr startete unsere Shopping-Tour (vgl. Reisebericht Milano). Eine Mütze und ein paar Schuhe reicher, gingen wir am Mittag noch eine göttliche Pizza essen, bevor wir uns auf den Weg zur Weiterreise machten. Uns umgezogen haben wir dann im Zuge.
Ungefähr um 16 Uhr kamen wir in Genua an. Auf dem Bahnhofsplatz sahen wir direkt einen Mittzwanziger vor seinem Auto beim einladen von Schwenkfahnen und anderen Uttensilien. Als wir ihn nach Tickets fragten, wurden wir ausgelacht. Tickets? Nicht für dieses Spiel! Also gingen wir erstmal die Cousine von Stefans Freundin suchen, die in Genua wohnt. Unsere Anhaltspunkte waren, dass sie auf dem Mercato Orientale arbeitet, Linda heisst, gut aussieht und 27 Jahre alt ist. Wir suchten somit diesen Mercato Orientale. 100 falsche Wegbeschreibungen und einen von einem 70 jährigen Mann gezeichneten Stadtplan weiter, fanden wir den dann auch. Zu unserer Überraschung wurden jedoch am Mercato Orientale Früchte & Gemüse verkauft, nicht etwa Wasserpfeiffen und Orienttepiche. Wie finden wir nun Linda? Hmmmm, na wir laufen eine Runde und fragen den grössten Schuss, ob sie Linda heisst.
Mit dem Bus zum Stadion waren es ca. 10 Minuten. Dort trafen wir dann auch gleich 9 andere Basler an, welche mit Autos angereist waren. Für 50 Euro ergatterten wir uns gefälschte Tickets und begaben uns in den Fussballtempel. Joggeli-West war unsere Kurve. Also gegenüber von der MK Genuas! 40'000 Zuschauer, Ganz-Stadion-Choreo, ca. 4'000 Schwenkfahnen usw. Wenn Genoa gewinnt, steigen sie auf. Ein Sieg muss her. Der Gegner, Venezia, ist schon ein sicherer Absteiger in die Serie C1! Anfangs der 1. Halbzeit geht Venedig 0:1 in Führung. Kurz vor der Pause dann der Ausgleich! Danach erzielte Genoa das 2:1 und kurz darauf das 3:1, was jedoch wegen angeblichem Abseits nicht zählte. Nur Minuten später das 2:2! Ausgleich! Das ganze Stadion zittert. Doch dann die Erlösung - 3:2! Genoa steigt nach 10 Jahren wieder in die Serie A auf!! Nachdem die anderen 9 Basler wieder in Richtung Heimat fuhren und noch kurz meine Finger in der Autotüre einklemmten, gingen wir an die Aufstiegsfeier! Ein unglaublich schönes Fest. Die Leute sangen, lachten und schwenkten Fahnen in einem grossen Brunnen, die Ultras sind mit ihrem eigenen Party-Mobil mit Mischpult und Boxen angereist und jeder war in Vereinsfarben - Rot und Blau - gekleidet. Auch das Gründungsjahr ist übrigens mit jenem des FC Basel identisch.
Morgens um 2 suchten wir dann 40 Minuten unser Hotel und gingen schlafen.
Am Sonntag besichtigten wir noch Genua. Eine wundervolle Stadt. Auf jeden Fall eine Reise wert. War zuvor nur einmal in Genua, als ich eine Kreuzfahrt antrat. Werde aber sicherlich wieder nach Genua fahren.
P.S.: Der Schluss ist ein wenig abgekürzt, da ich keine Zeit mehr habe.