Taratonga hat geschrieben: 30.03.2025, 20:28Costanzo Girl hat geschrieben: 30.03.2025, 20:26Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12
Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern.
Nichts gegen dich oder Costanzo Girl aber ich nehme an ihr arbeitet nicht im Büro?
Also ich kann mir vorstellen, dass in kreativen Berufen oder ausserhalb von Büros, eher eine Sinnhaftigkeit zu finden ist.
Viele Menschen arbeiten aber in riesigen Büros mit 80 Personen im Raum. Es redet niemand, man schaut sich komisch an….
In diesen Fällen macht man den Job, um einfach die Rechnungen bezahlen zu können. Ich habs nicht ausgehalten und habe im späten Alter eine Berufsumorientierung gemacht, aber auch nur weil ich keine Kinder hatte
Bemitleidenswert
Yup, muss sehr, sehr traurig sein wenn man täglich zur Arbeit fährt und man den Anschiss hat. Das hatte ich 2x in einem Job und habe dann in der Probezeit gekündigt. Es gibt nichts Wichtigeres als, dass man seine Arbeit mit Freude angeht. Ansonsten werden das sehr lange Jahre bis zur Pension..
Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Kurtinator hat geschrieben: 30.03.2025, 22:56
Es gibt viele kinderlose Menschen die wollen nur Teilzeit arbeiten. Warum soll man ihre Pensumreduktion mit höheren Steuern bestrafen aber bei jemandem mit Kindern nicht? Dieser profitiert ja bereits von massiven Abzügen aufgrund des Nachwuchs.
Massiv isch anderscht (BL)
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Diese "massiven Abzüge" und auch die Lohnzulagen decken in keiner Weise die Kosten welche die Eltern tragen.Costanzo Girl hat geschrieben: 31.03.2025, 03:59Kurtinator hat geschrieben: 30.03.2025, 22:56
Es gibt viele kinderlose Menschen die wollen nur Teilzeit arbeiten. Warum soll man ihre Pensumreduktion mit höheren Steuern bestrafen aber bei jemandem mit Kindern nicht? Dieser profitiert ja bereits von massiven Abzügen aufgrund des Nachwuchs.
Massiv isch anderscht (BL)
Zuvor hat ein Wortspender die Beiträge an die Uni erwähnt und das man dafür gefälligts danach chrapfen gehen soll weil das ja alles "vom Staat" bezahlt wurde. Ist nicht ganz so. Und als Eltern hast du dann auch diese schönen Lücken in der Pensionskasse weil die Frau (winkt mal ihr Konservativen) gefälligts zuhause bleiben und zu den Kindern gucken soll.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Schlussendlich sind "wir" diejenigen welche die neue Generation (mit) aufgezogen hat. Stehlt euch nicht aus der Schuld.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Ja, BL ist auch ein asozialer Bünzli-Kanton.Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2025, 07:00Diese "massiven Abzüge" und auch die Lohnzulagen decken in keiner Weise die Kosten welche die Eltern tragen.Costanzo Girl hat geschrieben: 31.03.2025, 03:59Kurtinator hat geschrieben: 30.03.2025, 22:56
Es gibt viele kinderlose Menschen die wollen nur Teilzeit arbeiten. Warum soll man ihre Pensumreduktion mit höheren Steuern bestrafen aber bei jemandem mit Kindern nicht? Dieser profitiert ja bereits von massiven Abzügen aufgrund des Nachwuchs.
Massiv isch anderscht (BL)
Zuvor hat ein Wortspender die Beiträge an die Uni erwähnt und das man dafür gefälligts danach chrapfen gehen soll weil das ja alles "vom Staat" bezahlt wurde. Ist nicht ganz so. Und als Eltern hast du dann auch diese schönen Lücken in der Pensionskasse weil die Frau (winkt mal ihr Konservativen) gefälligts zuhause bleiben und zu den Kindern gucken soll.

Grundsätzlich muss man keiner Kinder haben. Wenn man aber die Geburtenrate steigern will, müssen attraktivere finanzielle Anreize von Arbeitgeber und Staat kommen.
Bei meiner Firma sind die Sozialleistungen hervorragend und nebst dem Kindergeld (Kanton BS) wird auch ein hohes Elterngeld ausbezahlt.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12 Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern, damit irgendwelche Reiche noch reicher werden, und dir werden als Lohn ein paar Krümel des geleisteten Mehrwerts hingeworfen, für die du dann Dankbarkeit zeigen sollst.
Und klar, man kann sich selbständig machen, in der Hoffnung, später andere Menschen auszubeuten und so den Spiess umzudrehen. Auch nicht wirklich erstrebenswert angesichts des nötigen Aufwands und der Erfolgschancen.
Zudem ist jedenfalls in meinem (linken, jungen und urbanen) Umfeld auch absolut kein Wille für eine Karriere da. Wofür auch? Wir haben als Gesellschaft den Kampf gegen den Klimawandel verloren, und die aktuelle Weltlage ist noch viel deprimierender, da überall konservative und destruktive Kräfte stärker werden. Wie werden wir mit den Massen an Klimaflüchtlingen umgehen, die schon in 20 Jahren nach Europa drängen werden, da ihre Heimat nicht mehr bewohnbar ist durch den Konsum des Westens? Wenn wir jetzt schon die paar wenigen aus den von uns verursachten Kriegsgebieten nicht aushalten? Unsere Gesellschaft ist am Arsch, das wird sowas von brennen, aber hauptsache die Wirtschaft läuft auf dem Weg dahin. Es ist lächerlich.
Und darum sehe ich auch keinen Grund, Zeit in eine Karriere zu investieren. Ich schaue einfach, dass ich die Miete bezahlen kann und mir leisten kann, was ich brauche, und die restliche Zeit geniesse ich, solange es noch geht. An euer neoliberales Märchen kann ich nicht glauben.
Ich (in meinen 20ern, arbeite 100%) sehe noch einen weiteren "grossen" Grund: 100% zu arbeiten führt an sich zu nichts erstrebenswertem.
Bei Immobilien hast du ohne Erbe eh absolut keine Chance wenn du einen "normalen" Job hast oder du musst an den absoluten Arsch der Welt ziehen. Und alles andere ist bspw. mit 80% auch absolut erreichbar.
Zum Thema "Freude an der Arbeit": Ich glaube viele im Forum schaffen es nicht nachzuvollziehen wie demotivieren die Arbeitssituation ist, wenn man so jung ist. Es herrschen teils unmögliche Anforderungen an die AN und gleichzeitig ist der Lohn meist bescheiden. Und da gibt's in vielen Fällen nicht wirklich Aussichten "aufzusteigen".
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2025, 07:00
Diese "massiven Abzüge" und auch die Lohnzulagen decken in keiner Weise die Kosten welche die Eltern tragen.
Dankeschön. Kann ich so unterschreiben. Selbst mit gutem Lohn und vollem Einsatz in Beruf & Familie ist es eine absolute Gradwanderung wenn im Hintergrund die Grosseltern nicht zum Hüten eingespannt werden können. An diesem einen Punkt (Grosseltern) hängt so unglaublich viel, aber anscheinend gibt es diese Möglichkeit noch oft genug. Werde immer schräg angeschaut, wenn ich erzähle, dass wir alles zu zweit auf die Reihe bringen müssen und niemand sonst auf die Kinder schauen kann.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Geht mir und meiner Frau genau gleich. Wir leben in dieser Hinsicht aber glücklicherweise in Deutschland und arbeiten als Familie nur 140% (mit zwei Kindern). Gerade hinsichtlich Elternzeit, KiTa-Gebühren etc. war das ein absoluter Segen für uns. Kein Vergleich zur Schweiz. Klar, auf der anderen Seite ist die Steuerlast natürlich höher aber worum es mir eigentlich geht, ist das Stichwort "Familienfreundlichkeit"... das ist die Schweiz ein absolutes Drittweltland. Traurig, aber leider wahr.JackR hat geschrieben: 31.03.2025, 08:12Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2025, 07:00
Diese "massiven Abzüge" und auch die Lohnzulagen decken in keiner Weise die Kosten welche die Eltern tragen.
Dankeschön. Kann ich so unterschreiben. Selbst mit gutem Lohn und vollem Einsatz in Beruf & Familie ist es eine absolute Gradwanderung wenn im Hintergrund die Grosseltern nicht zum Hüten eingespannt werden können. An diesem einen Punkt (Grosseltern) hängt so unglaublich viel, aber anscheinend gibt es diese Möglichkeit noch oft genug. Werde immer schräg angeschaut, wenn ich erzähle, dass wir alles zu zweit auf die Reihe bringen müssen und niemand sonst auf die Kinder schauen kann.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Absolut, ja.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
BasHell hat geschrieben: 31.03.2025, 08:30Geht mir und meiner Frau genau gleich. Wir leben in dieser Hinsicht aber glücklicherweise in Deutschland und arbeiten als Familie nur 140% (mit zwei Kindern). Gerade hinsichtlich Elternzeit, KiTa-Gebühren etc. war das ein absoluter Segen für uns. Kein Vergleich zur Schweiz. Klar, auf der anderen Seite ist die Steuerlast natürlich höher aber worum es mir eigentlich geht, ist das Stichwort "Familienfreundlichkeit"... das ist die Schweiz ein absolutes Drittweltland. Traurig, aber leider wahr.JackR hat geschrieben: 31.03.2025, 08:12Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2025, 07:00
Diese "massiven Abzüge" und auch die Lohnzulagen decken in keiner Weise die Kosten welche die Eltern tragen.
Dankeschön. Kann ich so unterschreiben. Selbst mit gutem Lohn und vollem Einsatz in Beruf & Familie ist es eine absolute Gradwanderung wenn im Hintergrund die Grosseltern nicht zum Hüten eingespannt werden können. An diesem einen Punkt (Grosseltern) hängt so unglaublich viel, aber anscheinend gibt es diese Möglichkeit noch oft genug. Werde immer schräg angeschaut, wenn ich erzähle, dass wir alles zu zweit auf die Reihe bringen müssen und niemand sonst auf die Kinder schauen kann.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12Strelizie hat geschrieben: 30.03.2025, 11:41 Spannender Faden!
Leowin, solche Aussagen höre ich immer wieder und stimmen mich nachdenklich. Wo bleibt bei den Jungen (Mitte 20er) die Freude an der Arbeit? Wann ging der Biss, eine Karriere machen zu wollen, verloren? Weshalb soll Arbeit eine Qual sein? Viel zu oft landen Leute wohl im falschen Beruf, anders kann ich mir das nicht erklären.
Wenn man seinen Job mag und noch das Glück hat, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, arbeitet man gerne 100%. Klar ist es schwierig, den „richtigen“ Job zu finden, aber jeder hat es in seinen eignen Händen, seine berufliche Laufbahn zufriedenstellend zu gestalten.
Ich persönlich (37, Bankbranche) bin auch nicht jemand, der seinen Job liebt, bin aber grundsätzlich zufrieden, sodass ich nicht aktiv einen Karrierewechsel anstrebe (auch wenn ich mir das hin und wieder überlege). Ich sehe meinen Job eigentlich als sinnstiftende Beschäftigung, die mich fordert und meine persönliche Weiterentwicklung fördert und zu guter Letzt auch noch wesentlich dazu beiträgt, mir Wünsche zu erfüllen und mich eines Tages als vom Staat unabhängige Person pensionieren zu lassen.
Was ich hingegen vollkommen verstehe sind Personen, die sich aus familienbezogenen Gründen zu einer temporären Pensumreduktion entscheiden. Moderne Familienmodelle müssen heute möglich sein. Das bin ich mir zurzeit auch am überlegen. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich gerade zu Beginn der Karriere zu beweisen und sich mit vollem Einsatz eine spätere Pensumreduktion „zu verdienen“.
Finde es teilweise einfach krass, wie stark sich die Generation nach mir bereits von meiner eigenen unterscheidet. Der Altersunterschied ist ja nicht so gross. Die Jungen sind sehr schnell überfordert, ertragen keinen Gegenwind und mögen es nicht, selbst Lösungen zu erarbeiten. Ist natürlich nur anekdotisch und mit ist klar dass meine Wahrnehmung falsch sein kann, es fällt mir einfach immer wieder auf.
Was mir sehr Mühe macht ist wenn die Allgemeinheit die Bequemlichkeit anderer mitbezahlen muss. Wer allerdings finanziell so gut gestellt ist, dass er weniger als 100% arbeiten und vom Staat unabhängig ein gemütliches Leben führen kann dem gönne ich das voll und ganz! Ich hingegen würde auch als Lottomillionär noch beruflich tätig sein, vielleicht einfach riskanter und unternehmerischer.
Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern, damit irgendwelche Reiche noch reicher werden, und dir werden als Lohn ein paar Krümel des geleisteten Mehrwerts hingeworfen, für die du dann Dankbarkeit zeigen sollst.
Und klar, man kann sich selbständig machen, in der Hoffnung, später andere Menschen auszubeuten und so den Spiess umzudrehen. Auch nicht wirklich erstrebenswert angesichts des nötigen Aufwands und der Erfolgschancen.
Zudem ist jedenfalls in meinem (linken, jungen und urbanen) Umfeld auch absolut kein Wille für eine Karriere da. Wofür auch? Wir haben als Gesellschaft den Kampf gegen den Klimawandel verloren, und die aktuelle Weltlage ist noch viel deprimierender, da überall konservative und destruktive Kräfte stärker werden. Wie werden wir mit den Massen an Klimaflüchtlingen umgehen, die schon in 20 Jahren nach Europa drängen werden, da ihre Heimat nicht mehr bewohnbar ist durch den Konsum des Westens? Wenn wir jetzt schon die paar wenigen aus den von uns verursachten Kriegsgebieten nicht aushalten? Unsere Gesellschaft ist am Arsch, das wird sowas von brennen, aber hauptsache die Wirtschaft läuft auf dem Weg dahin. Es ist lächerlich.
Und darum sehe ich auch keinen Grund, Zeit in eine Karriere zu investieren. Ich schaue einfach, dass ich die Miete bezahlen kann und mir leisten kann, was ich brauche, und die restliche Zeit geniesse ich, solange es noch geht. An euer neoliberales Märchen kann ich nicht glauben.
Ich teile teilweise deine Meinung.
Klimawandel könnte doch aber ein Ansporn darstellen? Ist doch intelligenter, als sich auf die Strasse zu kleben?
Du musst einen Beruf wählen, in dem du deine Ideen oder Vorlieben umsetzten kannst, einen Mehrwert für die Gesellschaft generierst und dich auch befriedigt. Warum nicht dein Hobby zum Beruf machen? Nischenberufe, die aber gleichwohl wichtig sind. Medizin, Psychologie, Robotik, IT, Physik, Elektrotechnik, IT. Gerade in Bezug auf den Klimawandel oder Automatisierung bringt dir eine Lehre zum Physiklaboranten, Polymechaniker und/oder gar ein Studium in Physik oder Ekektrotechnik schon sehr viel. Kannst dich auch selbstständig machen (geht in Chemie nicht ohne schwerreiche Eltern) und so kannst du später deine Angestellten wertschätzen und auch gut behandeln.
Ich würde heute noch gerne meinen erlernten Beruf ausüben. Leider sind aber die Arbeitsbedingungen Dank internationalem Wettbewerb mehr als grottig und auch noch gesundheitsgefährdend. Für diese Jobs holt man Uniabgänger aus Deutschland, die dann während zwei Jahren Moleküle designen. Sehr interessante Arbeit aber mieser Lohn und Zeitdruck. Würde ich heute nicht mehr studieren. Bist einer von vielen und null Wertschätzung. Wirst dauernd rumgeschoben wie ein Stück Vieh, weil die Manager nicht wissen, was sie tun. Zwei Jahre später wird alles wieder auf den Ausgangspunkt zurückverschoben mit teilweise neuem Personal, usw.. Einige Forumisten arbeiten wohl auf dem Ponyhof oder auf einer geschützten Insel. Ich kenne nichts anderes als Restrukurierungen/Verkäufe/Fusionen im Jahrestakt. Ich habe diesen Mist gesehen und zähle jedes Jahr bis zur Rente. Ich werde auch das Land verlassen wenn es soweit ist.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Ich bin knapp über 30 und arbeite seit 3 Jahren 100%. Vorher hatte ich einen Nebenjob und somit auch quasi Vollzeit gearbeitet.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% Ärger
Plus habe ich sehr viele Freiheiten mit Arbeiten an verschienden Orten und tollen Geschäftsreisen. Solang das für mich stimmt, sehe ich keinen Grund daran was zu ändern.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% Ärger

Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
ch-maggot hat geschrieben: 31.03.2025, 11:32 Ich bin knapp über 30 und arbeite seit 3 Jahren 100%. Vorher hatte ich einen Nebenjob und somit auch quasi Vollzeit gearbeitet.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% ÄrgerPlus habe ich sehr viele Freiheiten mit Arbeiten an verschienden Orten und tollen Geschäftsreisen. Solang das für mich stimmt, sehe ich keinen Grund daran was zu ändern.
Dito. Ich überlege mir ein 80%-Pensum schon länger (kinderfrei, keine überdimensionalen Lebenshaltungskosten). Aber bei mir wäre es auch so: 100% Arbeit in 80% der Zeit und für 80% Lohn. Deshalb habe ich es - zumindest bis jetzt - noch nicht gemacht. Aber ist wohl dennoch eine Frage der Zeit...
Bin 36 und arbeite seit ich 16 bin 100%, ohne irgendwelche Unterbrüche. Jetzt noch 20 Jahre 80% und mit 55, 56, 57 Schluss. Das wäre der Plan ^^
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
OutLander hat geschrieben: 31.03.2025, 11:51ch-maggot hat geschrieben: 31.03.2025, 11:32 Ich bin knapp über 30 und arbeite seit 3 Jahren 100%. Vorher hatte ich einen Nebenjob und somit auch quasi Vollzeit gearbeitet.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% ÄrgerPlus habe ich sehr viele Freiheiten mit Arbeiten an verschienden Orten und tollen Geschäftsreisen. Solang das für mich stimmt, sehe ich keinen Grund daran was zu ändern.
Dito. Ich überlege mir ein 80%-Pensum schon länger (kinderfrei, keine überdimensionalen Lebenshaltungskosten). Aber bei mir wäre es auch so: 100% Arbeit in 80% der Zeit und für 80% Lohn. Deshalb habe ich es - zumindest bis jetzt - noch nicht gemacht. Aber ist wohl dennoch eine Frage der Zeit...
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Jö, noch so jung und du denkst schon ans Ende. Habe dich älter eingeschätzt

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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Sagst du auch noch welcher das ist? Nimmt mich wunder..ch-maggot hat geschrieben: 31.03.2025, 11:32 Ich bin knapp über 30 und arbeite seit 3 Jahren 100%. Vorher hatte ich einen Nebenjob und somit auch quasi Vollzeit gearbeitet.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% ÄrgerPlus habe ich sehr viele Freiheiten mit Arbeiten an verschienden Orten und tollen Geschäftsreisen. Solang das für mich stimmt, sehe ich keinen Grund daran was zu ändern.

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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
@Aficionado: Mich würde noch interessieren, welches dein Auswanderungsziel (oder Ziele) für die Rente ist? So wie ich dich einschätze, wird es wohl ein Land sein, in dem es das ganze Jahr über warm ist 

Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Aficionado hat geschrieben: 31.03.2025, 13:03OutLander hat geschrieben: 31.03.2025, 11:51ch-maggot hat geschrieben: 31.03.2025, 11:32 Ich bin knapp über 30 und arbeite seit 3 Jahren 100%. Vorher hatte ich einen Nebenjob und somit auch quasi Vollzeit gearbeitet.
Hab das Privileg den "Traumjob" zu haben, der aber mit Teilzeit nicht so viel Sinn macht. Hätte dann 80% Lohn aber doch 100% ÄrgerPlus habe ich sehr viele Freiheiten mit Arbeiten an verschienden Orten und tollen Geschäftsreisen. Solang das für mich stimmt, sehe ich keinen Grund daran was zu ändern.
Dito. Ich überlege mir ein 80%-Pensum schon länger (kinderfrei, keine überdimensionalen Lebenshaltungskosten). Aber bei mir wäre es auch so: 100% Arbeit in 80% der Zeit und für 80% Lohn. Deshalb habe ich es - zumindest bis jetzt - noch nicht gemacht. Aber ist wohl dennoch eine Frage der Zeit...
Bin 36 und arbeite seit ich 16 bin 100%, ohne irgendwelche Unterbrüche. Jetzt noch 20 Jahre 80% und mit 55, 56, 57 Schluss. Das wäre der Plan ^^
Jö, noch so jung und du denkst schon ans Ende. Habe dich älter eingeschätzt.
Uff, also von der Pensionierung habe ich wohl schon kurz nach Lehrbeginn geträumt. Oder davon, Lottomillionär zu werden. Zweiteres wäre mir lieber

Und ja, Auswandern ist übrigens auch immer mal wieder ein Thema.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Bierathlet hat geschrieben: 31.03.2025, 13:08 @Aficionado: Mich würde noch interessieren, welches dein Auswanderungsziel (oder Ziele) für die Rente ist? So wie ich dich einschätze, wird es wohl ein Land sein, in dem es das ganze Jahr über warm ist
Unbedingt. Kein Winter
Ich weiss es noch nicht. Ich lasse mir Zeit.
Uruguay vielleicht aber dort ist es auch teuer. Kann aber meine Arbeitskollegin ausquetschen falls ich Fragen habe. Die könnte mir helfen beim ganzen administrativen Kram. Vielleicht auch nach Bhutan aber die mögen glaube ich keine Migranten oder aber die Einreise/Aufenthaltsbedingungen sind sehr streng. Kann ich aber gut nachvollziehen. Die wollen unsere Wachstums-Mentalität nicht auch noch bei sich haben.
Für die ersten Jahre werde ich mir ein Motorhome beschaffen, mit dem ich ganz Europa bereisen werde. Dort wo es mir am besten gefällt, werde ich dann sicher für längere Zeit bleiben. Aber ja, die Gesundheit muss dabei mitspielen.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Finde ich (wertungsfrei) interessant dass Frühpensionierung gesellschaftlich offenbar akzeptierter ist als Teilzeitarbeit. Gerade bei der Generation, für die 100% arbeiten noch völlig selbstverständlich war, erlebe ich es in meinem Umfeld relativ häufig dass diese früher aufhören. Und eben, wir reden hier nicht nur von 64 oder 63, sondern auch von 60 oder gar 58. Ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn man das will und es sich leisten kann, aber ich sehe einfach nicht ganz, wieso es besser sein sollte, 30 oder 40 Jahre "Vollgas" zu geben und dafür früher aufzuhören, anstatt von Anfang an mit einem reduzierten Pensum zu arbeiten.OutLander hat geschrieben: 31.03.2025, 11:51Bin 36 und arbeite seit ich 16 bin 100%, ohne irgendwelche Unterbrüche. Jetzt noch 20 Jahre 80% und mit 55, 56, 57 Schluss. Das wäre der Plan ^^
Bei mir wird's wohl 100% bis 65 und dann Teilzeit bis 70 werden (falls mich die Firma so lange will).

Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Basilou hat geschrieben: 31.03.2025, 13:55
Finde ich (wertungsfrei) interessant dass Frühpensionierung gesellschaftlich offenbar akzeptierter ist als Teilzeitarbeit.
Ist das so? Ich weiss es nicht.. vielleicht ist es eine "gefühlte Wahrheit", denn als Frühpensionär könnte ich ab irgendwelchen Sprüchen nur müde lächeln. Ich bin am Ende meines Berufslebens angelangt; warum sollte mich interessieren, was Berufstätige darüber denken? Ich denke, diese "Ist mir scheissegal"-Attitüde ist das Privileg eines Pensionierten.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Das kann natürlich sein. Ich behaupte seltenst von mir, die absolute Wahrheit zu kennen.

Aber zumindest in den Fällen in meinem Umfeld habe ich nie Kommentare im Sinne von "fuule Siech" gehört. Im besten Fall gönnt man es dieser Person, im schlechtesten Fall ist man neidisch weil derjenige es sich leisten kann und man selber nicht.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Die meisten meiner Kollegen aus Pharma werden mit 58 frühpensioniert. Irgend einmal erwischt es auch dich bei Umstrukturierungen, Outsourcing etc. . Falls du mind. 58 bist, ziehst du das grosse Los. Falls </= 54 bist du voll am A....
3 Jahre Überbrückung könnte noch gehen. Also mit 55 könntest du Glück haben. Mein ex Abteilungsleiter wurde mit 54 frühpensioniert. Der Mann war noch voll motiviert und voller Energie aber die Yankees wollten ihn nicht mehr. Er hätte glaube ich noch gerne weitergearbeitet. Aber als Abteilungsleiter natürlich nicht mehr notwendig.
3 Jahre Überbrückung könnte noch gehen. Also mit 55 könntest du Glück haben. Mein ex Abteilungsleiter wurde mit 54 frühpensioniert. Der Mann war noch voll motiviert und voller Energie aber die Yankees wollten ihn nicht mehr. Er hätte glaube ich noch gerne weitergearbeitet. Aber als Abteilungsleiter natürlich nicht mehr notwendig.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Basilou hat geschrieben: 31.03.2025, 14:46Das kann natürlich sein. Ich behaupte seltenst von mir, die absolute Wahrheit zu kennen.![]()
Aber zumindest in den Fällen in meinem Umfeld habe ich nie Kommentare im Sinne von "fuule Siech" gehört. Im besten Fall gönnt man es dieser Person, im schlechtesten Fall ist man neidisch weil derjenige es sich leisten kann und man selber nicht.
Weil vielleicht der Frührentner mit 16 schon begonnen hat zu arbeiten und gerade einmal 5 Jährchen früher aufhört. Er hat also schon sehr viel geleistet, d.h. schon 44 Jahre 100% gearbeitet. Vielleicht auch gesundheitlich angeschlagen? 44 Jahre ziehen nicht spurlos an dir vorbei. Es gibt doch immer wieder gruusige Tiefschläge.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Ich bin Mitte 30 und arbeite seit 5 Jahren ebenfalls nur Teilzeit, da ich in der privilegierten Situation bin, dass mein Job genug gut bezahlt wird, dass es mir trotzdem zum Leben reicht. Natürlich würde ich bei 100% mehr verdienen, aber solange ich über die Runden komme und mir ein bisschen Luxus leisten kann reicht mir das völlig. Und mit Luxus meine ich nicht teure Sachen, sondern Dinge, die ich nicht zum Leben brauche, aber mir Vergnügen bereiten.
Und zum Glück hat unsere Generation mehr und mehr dieses calvinistisch-kapitalistische Leistungsdenken abgelegt, dass nur ein hart gearbeitetes Leben ein erfülltes Leben sein kann. 40 Jahre voll krüppeln, damit ich dann noch 20+ Jahre ohne Arbeit meinen Lebensabend finanzieren kann ist ein Auslaufmodell. Ein ausgewogener Mix zwischen Arbeit und Freizeit (im Idealfall 50:50) über das ganze Leben, bis es physisch oder psychisch nicht mehr möglich ist zu arbeiten, muss die Lösung sein.
Und wer behauptet, das sei nicht finanzierbar ist im kapitalistischen Wachstumsdenken gefangen. Ja in diesem neoliberalen Modell, wo jedes Jahr die Dividenden der Grossanleger ausgeschüttet werden, muss immer mehr gearbeitet werden, denn irgendwo, muss man ja den Wert abschöpfen.
Aber es gäbe durchaus andere Wirtschaftsmodelle wie demokratischer Sozialismus und nein ich rede nicht vom Sovjet-Style-Sozialismus. Ganz frei nach Marx:
Und zum Glück hat unsere Generation mehr und mehr dieses calvinistisch-kapitalistische Leistungsdenken abgelegt, dass nur ein hart gearbeitetes Leben ein erfülltes Leben sein kann. 40 Jahre voll krüppeln, damit ich dann noch 20+ Jahre ohne Arbeit meinen Lebensabend finanzieren kann ist ein Auslaufmodell. Ein ausgewogener Mix zwischen Arbeit und Freizeit (im Idealfall 50:50) über das ganze Leben, bis es physisch oder psychisch nicht mehr möglich ist zu arbeiten, muss die Lösung sein.
Und wer behauptet, das sei nicht finanzierbar ist im kapitalistischen Wachstumsdenken gefangen. Ja in diesem neoliberalen Modell, wo jedes Jahr die Dividenden der Grossanleger ausgeschüttet werden, muss immer mehr gearbeitet werden, denn irgendwo, muss man ja den Wert abschöpfen.
Aber es gäbe durchaus andere Wirtschaftsmodelle wie demokratischer Sozialismus und nein ich rede nicht vom Sovjet-Style-Sozialismus. Ganz frei nach Marx:
„Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschliesslichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschliesslichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.“
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Ich komme beruflich aus einer ähnlichen Ecke wie Du. In den "unteren Chargen" kommt bei uns von Frühpensionierung über reguläre Pensionierung bis "noch ein paar Jährchen dranhängen" alles vor. Und die Abteilungsleiter (und höher) sind mehrheitlich noch jünger oder gehen irgendwann freiwillig. Daher kann ich hier keine allgemeine Aussage machen. Aber ja, klar, prinzipiell ist das Geschäft natürlich schnelllebig und es kann jeden einmal erwischen. Bei uns waren aber zum Glück Umstrukturierungen in letzter Zeit selten mit Stellenabbau verbunden. Wir sind eigentlich fast nur am Wachsen.Aficionado hat geschrieben: 31.03.2025, 14:48Die meisten meiner Kollegen aus Pharma werden mit 58 frühpensioniert.

Ja, das ist natürlich so. Ich bin sowieso der Meinung dass sich die Pensionierung mehr nach dem Dienstalter statt nur nach dem Lebensalter richten sollte. Jemand der mit 15 die Lehre als Maurer gemacht hat und seither auf dem Bau arbeitet, ist wahrscheinlich mit 58 tatsächlich kaputt. Jemand der bis 30 studiert hat und seither einen Bürojob hat, könnte meist auch bis 70 arbeiten.Aficionado hat geschrieben: 31.03.2025, 14:59Weil vielleicht der Frührentner mit 16 schon begonnen hat zu arbeiten und gerade einmal 5 Jährchen früher aufhört. Er hat also schon sehr viel geleistet, d.h. schon 44 Jahre 100% gearbeitet. Vielleicht auch gesundheitlich angeschlagen? 44 Jahre ziehen nicht spurlos an dir vorbei.
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Koks und Nutten geht auch mit 80% in der IT.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Hahaha

Ja gut, bei beidem ist der Preis eine Frage der Qualität

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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Basilou hat geschrieben: 31.03.2025, 15:22Ich komme beruflich aus einer ähnlichen Ecke wie Du. In den "unteren Chargen" kommt bei uns von Frühpensionierung über reguläre Pensionierung bis "noch ein paar Jährchen dranhängen" alles vor. Und die Abteilungsleiter (und höher) sind mehrheitlich noch jünger oder gehen irgendwann freiwillig. Daher kann ich hier keine allgemeine Aussage machen. Aber ja, klar, prinzipiell ist das Geschäft natürlich schnelllebig und es kann jeden einmal erwischen. Bei uns waren aber zum Glück Umstrukturierungen in letzter Zeit selten mit Stellenabbau verbunden. Wir sind eigentlich fast nur am Wachsen.Aficionado hat geschrieben: 31.03.2025, 14:48Die meisten meiner Kollegen aus Pharma werden mit 58 frühpensioniert.
Ja, das ist natürlich so. Ich bin sowieso der Meinung dass sich die Pensionierung mehr nach dem Dienstalter statt nur nach dem Lebensalter richten sollte. Jemand der mit 15 die Lehre als Maurer gemacht hat und seither auf dem Bau arbeitet, ist wahrscheinlich mit 58 tatsächlich kaputt. Jemand der bis 30 studiert hat und seither einen Bürojob hat, könnte meist auch bis 70 arbeiten.Aficionado hat geschrieben: 31.03.2025, 14:59Weil vielleicht der Frührentner mit 16 schon begonnen hat zu arbeiten und gerade einmal 5 Jährchen früher aufhört. Er hat also schon sehr viel geleistet, d.h. schon 44 Jahre 100% gearbeitet. Vielleicht auch gesundheitlich angeschlagen? 44 Jahre ziehen nicht spurlos an dir vorbei.
In der Pharma/Lifescience musst du jederzeit damit rechnen. Aber dafür sind die Sozialpläne für 58+ hervorragend. Mit 58 kannst du hoffen, dass dein Laden geschlossen wird (oder zumindest es locker nehmen). Dann hast du es geschafft.
Ich glaube fast, das psychische Probleme die Physischen bald übertreffen werden. Ich spreche öfter mit älteren MA's und fast alle haben sie schon schreckliches erlebt in ihrer Karriere. Mobbing ist sehr stark verbreitet.
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
Anderer Gesichtspunkt: wer übernimmt all die Tätigkeiten, die jetzt noch die Babyboomer und deren Nachzügler ausüben ?
Was passiert, wenn man, da knapp bei Kasse, die vielen Dienstleistungen, die angeboten werden, nicht mehr in Anspruch nimmt ?
Wer oder was ernährt diesen Sektor ?
Können sich die Jungen vorstellen, dass sich das derzeit angenehme - alles sofort und jederzeit erhältlich - in Zukunft nicht mehr so abspielt, wenn nur noch 50% gearbeitet wird ?
Wird so Vieles automatisiert, digitalisiert, künstlich intelligent und entpersonalisiert ?
Was passiert, wenn man, da knapp bei Kasse, die vielen Dienstleistungen, die angeboten werden, nicht mehr in Anspruch nimmt ?
Wer oder was ernährt diesen Sektor ?
Können sich die Jungen vorstellen, dass sich das derzeit angenehme - alles sofort und jederzeit erhältlich - in Zukunft nicht mehr so abspielt, wenn nur noch 50% gearbeitet wird ?
Wird so Vieles automatisiert, digitalisiert, künstlich intelligent und entpersonalisiert ?
Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten
In vielen Branchen wehren sich die Bonzen und Besitzer mit Händen und Füssen gegen bessere Arbeitsbedingungen.nobilissa hat geschrieben: 31.03.2025, 17:36 Anderer Gesichtspunkt: wer übernimmt all die Tätigkeiten, die jetzt noch die Babyboomer und deren Nachzügler ausüben ?
Was passiert, wenn man, da knapp bei Kasse, die vielen Dienstleistungen, die angeboten werden, nicht mehr in Anspruch nimmt ?
Wer oder was ernährt diesen Sektor ?
Können sich die Jungen vorstellen, dass sich das derzeit angenehme - alles sofort und jederzeit erhältlich - in Zukunft nicht mehr so abspielt, wenn nur noch 50% gearbeitet wird ?
Wenn zu viele davongelaufen sind, holt man die Ausländer aus der EU. Wenn die auch davonlaufen wird öffentlich gejammert.
Siehe Pflege/Gesundheitswesen.
Evtl. müsste man den Leuten einfach nen Tausender mehr pro Monat geben und einige Painpoints beseitigen in den Abläufen/Flaschenhälsen.
Aber bei Corona hat man ja gesehen, was diese Leute wert sind. Wurden nicht irgendwo die Pfleger mit Essensgutscheinen für die Extrameile in den Lockdowns entschädigt?


Apropo Corona. War da in der Postbranche am aushelfen und hab absolut Respekt, dass da überhaupt noch jemand arbeitet. Und ich war nicht einmal in der Paketpost, da muss es noch übler sein. Ein Wunder haben die am morgen noch Arbeiter, die auftauchen und sich das antun.