Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Der Rest...
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Taratonga
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Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

Wie steht Ihr dazu? Für mich war es das Normalste der Welt, dass junge Menschen - egal aus welcher Branche - 100% arbeiten und erst ab 55 Jahren oder gar nicht auf 50,60,80% reduzieren.

Dass heute sogar Männer teilzeit arbeiten, war früher absolut ausgeschlossen. Heute tun das nicht wenige, aber nicht in allen Branchen (z.B Bau, Druckindustrie etc.) ist dies möglich.

Nun ist es so, dass ich immer mehr junge Menschen kennenlerne, die frisch von der Lehre kommen und bereits jammern und klagen, dass 100% Pensum unmenschlich und nur schwer zu bewältigen sei. Ich sage diesen Leuten dann, dass es absolut unverständlich sei, in ihrem jungen Alter über Vollzeitbeschäftigung zu weinen.
Ich habe mich immer gegen die Stimmen gewehrt, die motzen "diä Junge vo hüt möge nüt meh verliede", aber ich habe mich offenbar getäuscht.

https://www.stern.de/gesellschaft/gen-z ... 09106.html

BasHell
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von BasHell »

Ich arbeite seit ich 37 bin (heute 42) auch nur noch 80%. Aber in erster Linie deshalb um meiner Frau ein 60% Pensum ermöglichen zu können und einen Beitrag zur Kindererziehung beizusteuern. Das ist nur fair und bietet meines Erachtens auch einen schönen Ausgleich. Aber klar… ich bin wohl eher nicht das Beispiel von „jung“, über das du sprichst. Wenn das Schul-/Lehr-/Uniabsolventen mit Übergang in die Arbeitswelt einfordern (können), sagt das viel über den Wohlstand der hiesigen Gesellschaft aus.

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Taratonga
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

BasHell hat geschrieben: 29.03.2025, 21:31 Ich arbeite seit ich 37 bin (heute 42) auch nur noch 80%. Aber in erster Linie deshalb um meiner Frau ein 60% Pensum ermöglichen zu können und einen Beitrag zur Kindererziehung beizusteuern. Das ist nur fair und bietet meines Erachtens auch einen schönen Ausgleich. Aber klar… ich bin wohl eher nicht das Beispiel von „jung“, über das du sprichst. Wenn das Schul-/Lehr-/Uniabsolventen mit Übergang in die Arbeitswelt einfordern (können), sagt das viel über den Wohlstand der hiesigen Gesellschaft aus.

Nein😉
Ich beziehe mich auf die Altersgruppe frisch ab Lehre, bzw 25-jährige und drgl. die erst wenige Jahre in der Berufswelt tätig sind und noch 40 Jahre vor sich haben. Wie kann man so jung schon dermassen ausgebrannt, bzw angepisst sein? Es wird ihnen wohl suggeriert und eingetrichtert durch solche Beispiele wie in diesem Link

nidganzbache
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von nidganzbache »

Ich frage mich vor allem, ob sich die Menschen die Konsequenzen davon in Bezug auf die Vorsorge bewusst sind.

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Taratonga
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

nidganzbache hat geschrieben: 29.03.2025, 21:48 Ich frage mich vor allem, ob sich die Menschen die Konsequenzen davon in Bezug auf die Vorsorge bewusst sind.

Ich wage mal zu behaupten: nein

Gascht
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Gascht »

Ich (Jahrgang 1966, alleinstehend) habe in meinem Leben nie mehr als 80% gearbeitet. So wichtig war mir die Arbeit nie. Jedem sein Lebensmodell. An die Zeit danach habe ich tatsächlich schon in jungen Jahren gedacht, und so schlecht sieht die finanzielle Lage gar nicht aus.

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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

Gascht hat geschrieben: 29.03.2025, 23:37 Ich (Jahrgang 1966, alleinstehend) habe in meinem Leben nie mehr als 80% gearbeitet. So wichtig war mir die Arbeit nie. Jedem sein Lebensmodell. An die Zeit danach habe ich tatsächlich schon in jungen Jahren gedacht, und so schlecht sieht die finanzielle Lage gar nicht aus.

Also hast Du irgendwann um 1984 Deine Lehre abgeschlossen (falls Du denn den klassischen Weg genommen hast) und anschl. schon 80% gearbeitet? Gab es dieses Arbeitsmodel damals überhaupt schon, v.a für Männer?

Gascht
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Gascht »

1989 höhere Fachschule abgeschlossen, danach 50 Prozent, später 70 und dann lange Jahre 80 Prozent. Bin eine Frau, wäre aber bei meinem Arbeitgeber für einen Mann genauso gut möglich gewesen.

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Taratonga
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

Gascht hat geschrieben: 29.03.2025, 23:46 1989 höhere Fachschule abgeschlossen, danach 50 Prozent, später 70 und dann lange Jahre 80 Prozent. Bin eine Frau, wäre aber bei meinem Arbeitgeber für einen Mann genauso gut möglich gewesen.

Aaah, voilà. Nein, damals hat doch ein Mann nicht Teilzeit gearbeitet? Das kam erst viele Jahre später. Auch heute noch ist es in manchen Branchen a) nicht möglich oder b) sehr ungern gesehen. Mein bester Kumpel arbeitet beim Bund in der Druckerei, würde gerne auf 80% reduzieren, aber darf nicht. Nicht einmal 90%

Waldfest
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Waldfest »

Gen Z halt.
Work Life Balance und so.

Kann mir momentan nicht vorstellen, weniger als 100% zu arbeiten, auch weil ich durch die Arbeit beschäftigt bin und eine sinnvolle Aufgabe habe.

Kenne aber einige in meinem Alter (zwischen 30 und 40), die ihr Pensum reduziert haben. Muss man sich halt auch leisten können und wollen.

Gascht
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Gascht »

Taratonga hat geschrieben: 30.03.2025, 00:00Aaah, voilà. Nein, damals hat doch ein Mann nicht Teilzeit gearbeitet?
Ich habe damals meinen Arbeitsplatz mit einem Mann geteilt. Beide je 50 Prozent. Mit solchen Verallgemeinerungen kann ich nichts anfangen.

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Taratonga
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

Gascht hat geschrieben: 30.03.2025, 00:26
Taratonga hat geschrieben: 30.03.2025, 00:00Aaah, voilà. Nein, damals hat doch ein Mann nicht Teilzeit gearbeitet?
Ich habe damals meinen Arbeitsplatz mit einem Mann geteilt. Beide je 50 Prozent. Mit solchen Verallgemeinerungen kann ich nichts anfangen.
Okay, dann war Dein Kollege offensichtlich ein Pionier in diesem Sinne.

-> 1985 lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten sowohl bei den Männern mit 1,4 Prozent als auch bei den Frauen mit 28,9 Prozent noch deutlich niedriger.

Voilà, so habe ich das nämlich in Erinnerung: damals praktisch kein Mann welcher nicht 100% angestellt war. Ein entsprechendes Arbeitsgesetz wurde dann 1991 verabschiedet und ermöglichte danach auch Männern Teilzeitarbeit. Wobei es noch weitere 10 Jahre dauerte, bis Männer ohne Nachteile tiefprozentiger arbeiten konnten.

https://www.srf.ch/news/wirtschaft/arbe ... ne-spezies


https://kof.ethz.ch/news-und-veranstalt ... iligt.html

Leowin
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Leowin »

Wo liegt der Anreiz, 100% zu arbeiten? Das Ziel von Arbeit ist es doch, Geld zu verdienen, damit man nicht mehr arbeiten muss. Freiwillig macht das ja (fast) niemand. Und anstatt sich bis ins hohe Alter mit 100% Pensum zu quälen und danach 2-3 Jahre früher in Pension zu gehen, kann man ja einen reduzierteren Lebensstandard haben, einfach etwas bewusster konsumieren, um dafür insgesamt ein gemütlicheres Leben zu haben und nicht ständig über zu wenig Freizeit / den Job fluchen zu müssen.

Und kommt mir nicht mit der AHV, kenne niemanden unter 30, der die Erzählung glaubt, davon im Alter mal irgendwas zu sehen, denn wer 1 und 1 zusammenzählt merkt, dass das System nicht aufgeht (da hilft es auch nicht alle 10 Jahr eine Reform zu machen).

pete boyle
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von pete boyle »

Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 03:04 Wo liegt der Anreiz, 100% zu arbeiten? Das Ziel von Arbeit ist es doch, Geld zu verdienen, damit man nicht mehr arbeiten muss. Freiwillig macht das ja (fast) niemand. Und anstatt sich bis ins hohe Alter mit 100% Pensum zu quälen und danach 2-3 Jahre früher in Pension zu gehen, kann man ja einen reduzierteren Lebensstandard haben, einfach etwas bewusster konsumieren, um dafür insgesamt ein gemütlicheres Leben zu haben und nicht ständig über zu wenig Freizeit / den Job fluchen zu müssen.



voilà. als alleinstehender sehe ich in der schweiz keinen grund, noch 100% zu arbeiten. wieso auch? bin 35 gewesen, aber übertrage ich nun mal auch auf zB 20-30jährige paare ohne kinder.

Costanzo Girl
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Costanzo Girl »

Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 03:04 Wo liegt der Anreiz, 100% zu arbeiten? Das Ziel von Arbeit ist es doch, Geld zu verdienen, damit man nicht mehr arbeiten muss.

Wenn man eine Arbeit hat die keinen Spass macht, sprich man den falschen Job hat, ist die Frage natürlich berechtigt.

Mir macht mein Job soviel Spass, dass ich mir sogar vorstellen könnte mehr als 100% zu arbeiten, wenn dies möglich wäre. Und ja, ich habe (dank 24h Betrieb) auch bei 100% mehr als genug Zeit für mich, Frau, Kinder und Hund..

Waldfest
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Waldfest »

Seh ich auch so.

Muss im Ende jeder für sich selbst entscheiden.

Alles eine Frage der Organisation.

Und dank Home Office und Co. ist es doch deutlich entspannter geworden.

Zusammengezählt mit den Nebebjobs komme ich vielleicht auf 120%. Und lebe trotzdem wesentlich entspannter als andere, bin praktisch nie krank und psychisch geht es mir gut. Andere arbeiten 80% oder weniger und sind nur gestresst. Ist doch völlig individuell. Man ist nicht weniger wert oder mehr, nur weil man ein anderes Pensum arbeitet.

Dass man sich nicht auf die Rente verlassen kann sollte jedem klar sein, da werden wenn überhaupt ein paar Rappen ausschauen pro Monat. Wird hinten und vorne nicht zum (über)leben reichen. Deshalb ist es wichtig, schon in jungen Jahren sich um seine private Altersvorsorge zu kümmern.

Strelizie
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Strelizie »

Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 03:04 Wo liegt der Anreiz, 100% zu arbeiten? Das Ziel von Arbeit ist es doch, Geld zu verdienen, damit man nicht mehr arbeiten muss. Freiwillig macht das ja (fast) niemand. Und anstatt sich bis ins hohe Alter mit 100% Pensum zu quälen und danach 2-3 Jahre früher in Pension zu gehen, kann man ja einen reduzierteren Lebensstandard haben, einfach etwas bewusster konsumieren, um dafür insgesamt ein gemütlicheres Leben zu haben und nicht ständig über zu wenig Freizeit / den Job fluchen zu müssen.

Und kommt mir nicht mit der AHV, kenne niemanden unter 30, der die Erzählung glaubt, davon im Alter mal irgendwas zu sehen, denn wer 1 und 1 zusammenzählt merkt, dass das System nicht aufgeht (da hilft es auch nicht alle 10 Jahr eine Reform zu machen).

Spannender Faden!
Leowin, solche Aussagen höre ich immer wieder und stimmen mich nachdenklich. Wo bleibt bei den Jungen (Mitte 20er) die Freude an der Arbeit? Wann ging der Biss, eine Karriere machen zu wollen, verloren? Weshalb soll Arbeit eine Qual sein? Viel zu oft landen Leute wohl im falschen Beruf, anders kann ich mir das nicht erklären.

Wenn man seinen Job mag und noch das Glück hat, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, arbeitet man gerne 100%. Klar ist es schwierig, den „richtigen“ Job zu finden, aber jeder hat es in seinen eignen Händen, seine berufliche Laufbahn zufriedenstellend zu gestalten.

Ich persönlich (37, Bankbranche) bin auch nicht jemand, der seinen Job liebt, bin aber grundsätzlich zufrieden, sodass ich nicht aktiv einen Karrierewechsel anstrebe (auch wenn ich mir das hin und wieder überlege). Ich sehe meinen Job eigentlich als sinnstiftende Beschäftigung, die mich fordert und meine persönliche Weiterentwicklung fördert und zu guter Letzt auch noch wesentlich dazu beiträgt, mir Wünsche zu erfüllen und mich eines Tages als vom Staat unabhängige Person pensionieren zu lassen.

Was ich hingegen vollkommen verstehe sind Personen, die sich aus familienbezogenen Gründen zu einer temporären Pensumreduktion entscheiden. Moderne Familienmodelle müssen heute möglich sein. Das bin ich mir zurzeit auch am überlegen. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich gerade zu Beginn der Karriere zu beweisen und sich mit vollem Einsatz eine spätere Pensumreduktion „zu verdienen“.

Finde es teilweise einfach krass, wie stark sich die Generation nach mir bereits von meiner eigenen unterscheidet. Der Altersunterschied ist ja nicht so gross. Die Jungen sind sehr schnell überfordert, ertragen keinen Gegenwind und mögen es nicht, selbst Lösungen zu erarbeiten. Ist natürlich nur anekdotisch und mit ist klar dass meine Wahrnehmung falsch sein kann, es fällt mir einfach immer wieder auf.

Was mir sehr Mühe macht ist wenn die Allgemeinheit die Bequemlichkeit anderer mitbezahlen muss. Wer allerdings finanziell so gut gestellt ist, dass er weniger als 100% arbeiten und vom Staat unabhängig ein gemütliches Leben führen kann dem gönne ich das voll und ganz! Ich hingegen würde auch als Lottomillionär noch beruflich tätig sein, vielleicht einfach riskanter und unternehmerischer.

Waldfest
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Waldfest »

Kann ich voll nachvollziehen.

Ich bin gleich alt und die Tage, an denen ich in meinem Berufsleben nicht gerne arbeiten gegangen bin, kann ich an einer Hand abzählen. Arbeite aber auch erst beim zweiten Arbeitgeber überhaupt (und wäre wohl noch beim ersten, wenn ich nicht ausgewandert wäre).

Viel Geld zu verdienen ist mir nicht so wichtig (dann hätte ich viel öfter wechseln müssen). Wichtiger ist mir, dass ich in Ruhe meine Arbeit mache kann, diese sinnvoll ist und das Team, die Mitarbeiter passen. Dass man nebenbei eben auch hier reinschreiben kann.

Das alles ist mir wichtiger als ein paar Franken im Monat mehr, dafür Burnout nach wenigen Jahren. Nein danke.

Elduderinho86
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Elduderinho86 »

1.
https://youtu.be/rBH4uVwMR24?si=U9dxuJe8ay0EoVZG

Die junge Dame bringt es sehr gut auf den Punkt.

2.
https://youtu.be/_jX6U473u6c?si=eL6BEgkcorNQE4mk

Die junge Dame bringt es noch besser auf den Punkt.

Und 3:
Bullshit Jobs. Ein Buch das ich jedem Menschen ans Herz lege.

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/a ... 1055443274


Meine Meinung: 100% brauchts nicht.
Basel - mir sind das was die Fründin macht - Ai Szene

Bebbinho
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Bebbinho »

nidganzbache hat geschrieben: 29.03.2025, 21:48 Ich frage mich vor allem, ob sich die Menschen die Konsequenzen davon in Bezug auf die Vorsorge bewusst sind.

MIr wurde schnell klar, dass ich trotz Studium und 100% eine miserable Rente haben werden, zumindest für Schweizer Verhältnisse.

Die AHV ist sowieso miserabel und die PK kann man auch nur mit einem sehr guten Lohn auffüllen.
Trotz Wirtschaftsstudium und 100% Pensum habe ich jahrelang 6000-6500.- CHF verdient. In Basel ist das nicht viel...

1.5 Zimmer Wohnung 1450.-
Steuern 900.-
Krankenkasse 450.-
Wasser, Strom Akonto 200-
Lebensmittel usw. 600-1000
Rücklagen usw
usw.

Ende Monat bleibt nicht viel übrig.

Auffällige Lohnerhöhungen in der Privatwirtschaft sind ohne grosse Karrieresprünge eine Seltenheit und die Inflation frisst jedes Jahr einen Teil davon weg.

Wieso die Motivation bei den Jungen weg ist? Ich denke genau deswegen.

In einem Büro mit 30 Konkurrenten arbeiten und hoffen, dass man für eine Leitungsposition ausgewählt wird, ist nicht gerade motivierend.
Egal wie gut man ist und sich anstrengt...es kommt leider immer noch vor, dass die Schleimer befördert werden. Oftmals sind es dann eben Leute, die den gleichen kulturellen Background haben wie die Chefs sprich...Basler, Fasnachtsclique, Schweizer....

und in grossen Unternehmen ist die Konkurrenz natürlich extrem hoch, mit Leuten aus ganz Europa.

Ich denke deshalb, dass sich viele Leute damit abgefunden haben, ihre 8 Stunden pro Tag zu arbeiten und ihr Glück in der Freizeit zu suchen, was ich persönlich auch für normal erachte. Es ist zwar schön, wenn Leute ihren Job lieben, aber das trifft für die meisten von uns nicht zu. Ich habe jahrelang im Bürojob gearbeitet, wo ich 8 Stunden Excel-Dateien bearbeitet und mit Kunden telefoniert habe. Es war nicht frustierend, aber erfüllend war es natürlich auch nicht.

Apropos Sozialstaat, man spürt den narzisstischen Egoismus in der heutigen Gesellschaft und deshalb sollten wir alle nicht naiv sein.
Der Staat wird uns schlussendlich verarschen, uns das hart erarbeitete Geld kürzen, und dann werden einige von uns auf die Welt kommen. Also wer sich jetzt noch auf die AHV, Pensionskasse und dritte Säule verlässt....viel Glück.

Für mich ist klar, dass ich ab 60 meine Sachen packen werde und mit meiner lausigen Rente im Ausland leben werde...wie wahrscheinlich viele andere auch.

Wieso soll ich Geld sparen, damit ich hier ein Altersheim mit MEINEM Geld bezahlen soll, wenn mein arbeitsloser Nachbar das Altersheim einfach vom Staat bezahlt bekommt. Wer heuzutage arbeitet ist doch der Dumme.

Aus diesem Grund verstehe ich die heutige Generation.

Waldfest
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Waldfest »

Ich habe auch im Recruiting zu tun und was man als Arbeitgeber heutzutage alles bieten muss, um überhaupt noch anständige Mitarbeiter zu finden, hätte man sich vor wenigen Jahren nicht denken können.

Zu meiner Anfangszeit wärst du mit diesen Ansprüchen als Arbeitssuchender schlicht ausgelacht und weggeschickt worden.

Ich möchte nicht in den Tenor der verweichlichten Berufsanfänger oder Lehrlingen einstimmen, aber es weht definitiv an anderer Wind. Resilienz wird immer mehr zum Fremdwort, da sie auch nicht mehr wirklich verlangt wird.

Bebbinho
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Bebbinho »

Ich arbeite in einer Schule und kann das alles bestätigen.

Null-Bock Mentalität.

Alle wollen Influencer oder Profi-Gamer werden. Einige wollen auch im Lotto gewinnen…

Hausaufgaben gebe ich schon lange nicht mehr.

Ich sehe „schwarz“ für Europa.

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Faniella Diwani
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Faniella Diwani »

Wir leben in einer Welt in der Lohn ohne Leistung gefeiert und Leistung ohne Lohn gefordert wird.
Da kann man durchaus mal "Lang liegen" weil man das satt hat. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Tang_Ping 

Leowin
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Leowin »

Strelizie hat geschrieben: 30.03.2025, 11:41 Spannender Faden!
Leowin, solche Aussagen höre ich immer wieder und stimmen mich nachdenklich. Wo bleibt bei den Jungen (Mitte 20er) die Freude an der Arbeit? Wann ging der Biss, eine Karriere machen zu wollen, verloren? Weshalb soll Arbeit eine Qual sein? Viel zu oft landen Leute wohl im falschen Beruf, anders kann ich mir das nicht erklären.

Wenn man seinen Job mag und noch das Glück hat, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, arbeitet man gerne 100%. Klar ist es schwierig, den „richtigen“ Job zu finden, aber jeder hat es in seinen eignen Händen, seine berufliche Laufbahn zufriedenstellend zu gestalten.

Ich persönlich (37, Bankbranche) bin auch nicht jemand, der seinen Job liebt, bin aber grundsätzlich zufrieden, sodass ich nicht aktiv einen Karrierewechsel anstrebe (auch wenn ich mir das hin und wieder überlege). Ich sehe meinen Job eigentlich als sinnstiftende Beschäftigung, die mich fordert und meine persönliche Weiterentwicklung fördert und zu guter Letzt auch noch wesentlich dazu beiträgt, mir Wünsche zu erfüllen und mich eines Tages als vom Staat unabhängige Person pensionieren zu lassen.

Was ich hingegen vollkommen verstehe sind Personen, die sich aus familienbezogenen Gründen zu einer temporären Pensumreduktion entscheiden. Moderne Familienmodelle müssen heute möglich sein. Das bin ich mir zurzeit auch am überlegen. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich gerade zu Beginn der Karriere zu beweisen und sich mit vollem Einsatz eine spätere Pensumreduktion „zu verdienen“.

Finde es teilweise einfach krass, wie stark sich die Generation nach mir bereits von meiner eigenen unterscheidet. Der Altersunterschied ist ja nicht so gross. Die Jungen sind sehr schnell überfordert, ertragen keinen Gegenwind und mögen es nicht, selbst Lösungen zu erarbeiten. Ist natürlich nur anekdotisch und mit ist klar dass meine Wahrnehmung falsch sein kann, es fällt mir einfach immer wieder auf.

Was mir sehr Mühe macht ist wenn die Allgemeinheit die Bequemlichkeit anderer mitbezahlen muss. Wer allerdings finanziell so gut gestellt ist, dass er weniger als 100% arbeiten und vom Staat unabhängig ein gemütliches Leben führen kann dem gönne ich das voll und ganz! Ich hingegen würde auch als Lottomillionär noch beruflich tätig sein, vielleicht einfach riskanter und unternehmerischer.

Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern, damit irgendwelche Reiche noch reicher werden, und dir werden als Lohn ein paar Krümel des geleisteten Mehrwerts hingeworfen, für die du dann Dankbarkeit zeigen sollst.

Und klar, man kann sich selbständig machen, in der Hoffnung, später andere Menschen auszubeuten und so den Spiess umzudrehen. Auch nicht wirklich erstrebenswert angesichts des nötigen Aufwands und der Erfolgschancen.

Zudem ist jedenfalls in meinem (linken, jungen und urbanen) Umfeld auch absolut kein Wille für eine Karriere da. Wofür auch? Wir haben als Gesellschaft den Kampf gegen den Klimawandel verloren, und die aktuelle Weltlage ist noch viel deprimierender, da überall konservative und destruktive Kräfte stärker werden. Wie werden wir mit den Massen an Klimaflüchtlingen umgehen, die schon in 20 Jahren nach Europa drängen werden, da ihre Heimat nicht mehr bewohnbar ist durch den Konsum des Westens? Wenn wir jetzt schon die paar wenigen aus den von uns verursachten Kriegsgebieten nicht aushalten? Unsere Gesellschaft ist am Arsch, das wird sowas von brennen, aber hauptsache die Wirtschaft läuft auf dem Weg dahin. Es ist lächerlich.

Und darum sehe ich auch keinen Grund, Zeit in eine Karriere zu investieren. Ich schaue einfach, dass ich die Miete bezahlen kann und mir leisten kann, was ich brauche, und die restliche Zeit geniesse ich, solange es noch geht. An euer neoliberales Märchen kann ich nicht glauben.

Strelizie
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Strelizie »

Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12
Strelizie hat geschrieben: 30.03.2025, 11:41 Spannender Faden!
Leowin, solche Aussagen höre ich immer wieder und stimmen mich nachdenklich. Wo bleibt bei den Jungen (Mitte 20er) die Freude an der Arbeit? Wann ging der Biss, eine Karriere machen zu wollen, verloren? Weshalb soll Arbeit eine Qual sein? Viel zu oft landen Leute wohl im falschen Beruf, anders kann ich mir das nicht erklären.

Wenn man seinen Job mag und noch das Glück hat, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten, arbeitet man gerne 100%. Klar ist es schwierig, den „richtigen“ Job zu finden, aber jeder hat es in seinen eignen Händen, seine berufliche Laufbahn zufriedenstellend zu gestalten.

Ich persönlich (37, Bankbranche) bin auch nicht jemand, der seinen Job liebt, bin aber grundsätzlich zufrieden, sodass ich nicht aktiv einen Karrierewechsel anstrebe (auch wenn ich mir das hin und wieder überlege). Ich sehe meinen Job eigentlich als sinnstiftende Beschäftigung, die mich fordert und meine persönliche Weiterentwicklung fördert und zu guter Letzt auch noch wesentlich dazu beiträgt, mir Wünsche zu erfüllen und mich eines Tages als vom Staat unabhängige Person pensionieren zu lassen.

Was ich hingegen vollkommen verstehe sind Personen, die sich aus familienbezogenen Gründen zu einer temporären Pensumreduktion entscheiden. Moderne Familienmodelle müssen heute möglich sein. Das bin ich mir zurzeit auch am überlegen. Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich gerade zu Beginn der Karriere zu beweisen und sich mit vollem Einsatz eine spätere Pensumreduktion „zu verdienen“.

Finde es teilweise einfach krass, wie stark sich die Generation nach mir bereits von meiner eigenen unterscheidet. Der Altersunterschied ist ja nicht so gross. Die Jungen sind sehr schnell überfordert, ertragen keinen Gegenwind und mögen es nicht, selbst Lösungen zu erarbeiten. Ist natürlich nur anekdotisch und mit ist klar dass meine Wahrnehmung falsch sein kann, es fällt mir einfach immer wieder auf.

Was mir sehr Mühe macht ist wenn die Allgemeinheit die Bequemlichkeit anderer mitbezahlen muss. Wer allerdings finanziell so gut gestellt ist, dass er weniger als 100% arbeiten und vom Staat unabhängig ein gemütliches Leben führen kann dem gönne ich das voll und ganz! Ich hingegen würde auch als Lottomillionär noch beruflich tätig sein, vielleicht einfach riskanter und unternehmerischer.

Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern, damit irgendwelche Reiche noch reicher werden, und dir werden als Lohn ein paar Krümel des geleisteten Mehrwerts hingeworfen, für die du dann Dankbarkeit zeigen sollst.

Und klar, man kann sich selbständig machen, in der Hoffnung, später andere Menschen auszubeuten und so den Spiess umzudrehen. Auch nicht wirklich erstrebenswert angesichts des nötigen Aufwands und der Erfolgschancen.

Zudem ist jedenfalls in meinem (linken, jungen und urbanen) Umfeld auch absolut kein Wille für eine Karriere da. Wofür auch? Wir haben als Gesellschaft den Kampf gegen den Klimawandel verloren, und die aktuelle Weltlage ist noch viel deprimierender, da überall konservative und destruktive Kräfte stärker werden. Wie werden wir mit den Massen an Klimaflüchtlingen umgehen, die schon in 20 Jahren nach Europa drängen werden, da ihre Heimat nicht mehr bewohnbar ist durch den Konsum des Westens? Wenn wir jetzt schon die paar wenigen aus den von uns verursachten Kriegsgebieten nicht aushalten? Unsere Gesellschaft ist am Arsch, das wird sowas von brennen, aber hauptsache die Wirtschaft läuft auf dem Weg dahin. Es ist lächerlich.

Und darum sehe ich auch keinen Grund, Zeit in eine Karriere zu investieren. Ich schaue einfach, dass ich die Miete bezahlen kann und mir leisten kann, was ich brauche, und die restliche Zeit geniesse ich, solange es noch geht. An euer neoliberales Märchen kann ich nicht glauben.

Aiaiai, und ich dachte ich sei zu negativ eingestellt was die Weltlage anbelangt ;) Du hast mit vielen erwähnten Sorgen natürlich recht, aber sich einfach einem Weltuntergangsszenario zu beugen und die verbleibende Zeit „zu geniessen“ ist dann vielleicht auch nicht der richtige Weg. Ein Menschenleben ist lang (hoffentlich), und jede Dekade hat seine dunklen Momente aber auch rosige Zeiten. Nur weil die aktuelle Lage scheisse aussieht, sollte man den Glauben an bessere Zeiten nicht verlieren. Ich jedenfalls bin froh gibt es Menschen, die Hoffnung haben und aktiv versuchen, durch Innovation und harte Arbeit den Status Quo zu verbessern.

Laaaveri
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Laaaveri »

Es ist halt ein Problem, wenn alleinstehende junge Leute nach dem Studium sagen "60 % reicht mir ja zum Leben". Die Gesellschaft hat dieser Person eine Studium finanziert, mit der Erwartung, dass das im Laufe der Zeit über ein hohes zu versteuerndes Einkommen wieder "zurückbezahlt" wird.
Ein weiteres Problem dabei ist, dass Teilzeit durch die Progression steuerlich massiv belohnt wird. Kaum verwunderlich, dass sich der eine oder andere sagt, mit 100 % habe ich am Ende des Tages gar nicht viel mehr als mit 80 %. Das müsste m.E. irgendwie gelöst werden (z.B. so, dass immer das Einkommen für 100 % versteuert wird oder zumindest der Mittelwert des effektiven Pensums zu 100 %).
Und hier spreche ich jetzt von Teilzeitern zwecks Freizeitoptimierung. Wenn es um Vereinbarkeit von Familie geht, ist es m.E. eine andere Geschichte.

Costanzo Girl
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Costanzo Girl »

Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12
Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern.


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Taratonga
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Taratonga »

Costanzo Girl hat geschrieben: 30.03.2025, 20:26
Leowin hat geschrieben: 30.03.2025, 19:12
Wieso sollte irgendjemand Freude an Arbeit haben? Arbeit bedeutet ja nur, Lebenszeit zu opfern.


Bemitleidenswert

Yup, muss sehr, sehr traurig sein wenn man täglich zur Arbeit fährt und man den Anschiss hat. Das hatte ich 2x in einem Job und habe dann in der Probezeit gekündigt. Es gibt nichts Wichtigeres als, dass man seine Arbeit mit Freude angeht. Ansonsten werden das sehr lange Jahre bis zur Pension..

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Kurtinator
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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von Kurtinator »

Laaaveri hat geschrieben: 30.03.2025, 20:04 Es ist halt ein Problem, wenn alleinstehende junge Leute nach dem Studium sagen "60 % reicht mir ja zum Leben". Die Gesellschaft hat dieser Person eine Studium finanziert, mit der Erwartung, dass das im Laufe der Zeit über ein hohes zu versteuerndes Einkommen wieder "zurückbezahlt" wird.
Ein weiteres Problem dabei ist, dass Teilzeit durch die Progression steuerlich massiv belohnt wird. Kaum verwunderlich, dass sich der eine oder andere sagt, mit 100 % habe ich am Ende des Tages gar nicht viel mehr als mit 80 %. Das müsste m.E. irgendwie gelöst werden (z.B. so, dass immer das Einkommen für 100 % versteuert wird oder zumindest der Mittelwert des effektiven Pensums zu 100 %).
Und hier spreche ich jetzt von Teilzeitern zwecks Freizeitoptimierung. Wenn es um Vereinbarkeit von Familie geht, ist es m.E. eine andere Geschichte.

Es gibt viele kinderlose Menschen die wollen nur Teilzeit arbeiten. Warum soll man ihre Pensumreduktion mit höheren Steuern bestrafen aber bei jemandem mit Kindern nicht? Dieser profitiert ja bereits von massiven Abzügen aufgrund des Nachwuchs.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

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Re: Junge Leute wollen nicht mehr Vollzeit arbeiten

Beitrag von SubComandante »

Laaaveri hat geschrieben: 30.03.2025, 20:04 Es ist halt ein Problem, wenn alleinstehende junge Leute nach dem Studium sagen "60 % reicht mir ja zum Leben". Die Gesellschaft hat dieser Person eine Studium finanziert, mit der Erwartung, dass das im Laufe der Zeit über ein hohes zu versteuerndes Einkommen wieder "zurückbezahlt" wird.
Ein weiteres Problem dabei ist, dass Teilzeit durch die Progression steuerlich massiv belohnt wird. Kaum verwunderlich, dass sich der eine oder andere sagt, mit 100 % habe ich am Ende des Tages gar nicht viel mehr als mit 80 %. Das müsste m.E. irgendwie gelöst werden (z.B. so, dass immer das Einkommen für 100 % versteuert wird oder zumindest der Mittelwert des effektiven Pensums zu 100 %).
Und hier spreche ich jetzt von Teilzeitern zwecks Freizeitoptimierung. Wenn es um Vereinbarkeit von Familie geht, ist es m.E. eine andere Geschichte.
In Posel gits Progression erscht abeme dicke Batze. Sunscht hesch dr gliich Stüürsatz für alli und s'einzig womme Progression nenne könnt wär dr Standard-Abzug, wo jede mache kah.

Immer s'Iikomme für 100% verstüürt werde? Ziemlich e asoziali Idee. Me läbt nur eimol. Und für jedi Person gits e andere Wääg zum Glück. Es git Lüüt, wo mit 100% vollkomme zfriede sind. Anderi bruuche ei Daag mehr, weil sie viellicht Hobbies händ, wo mehr Ziit beasprucht. Und no anderi sitze lieber ei Daag mehr miteme Kaschte Bier am Rhii. Schlussändlich kah jede sälber über sis Läbe entscheide.

Ich find au dr Ussdruck "Freiziitoptimierig" deplaziert. Generell find ich, me sött sis Lääbe ebbe nit "optimiere". Also im Sinn vo "noch dr Arbet genau 90 Minute ins Fitness und am Morge 30 Minute mitem Rennvelo in d'Arbet, damit me möglichscht viel uss sich ussehole kah".

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