OutLander hat geschrieben: 03.02.2025, 18:12
Aficionado hat geschrieben: 03.02.2025, 17:39
OutLander hat geschrieben: 03.02.2025, 17:16
Das mit der "niederen Lehre" hat schon was. Man müsste wieder etwas Werbung für unser duales Bildungssystem machen, das ist nämlich Gold wert.
Ich bin das beste Beispiel: Lehre gemacht (mit BMS), nie ein Studium, dafür immer gearbeitet. Ich stehe in der "Karriereleiter" heute wesentlich höher da (und verdiene deutlich mehr) als viele Bekannte, die den Weg in die Berufswelt via Gymnasium und Uni gefunden haben.
Klar, das wird für ganz viele Berufsbilder auch wieder nicht stimmen (und die Berufe, die eine Universität voraussetzen, z.B. Mediziner, klammere ich hier aus). Aber man kann auch mit einer "stinknormalen Lehre" eine schöne, einträgliche Karriere machen.
Warum ist es Gold wert? Schlechtere Gehälter (ja, du bist dann wohl die Ausnahme), Weierbildung/Studium bezahlst du selber.
Aber ja, für den Staat und die Arbeitgeber ist es Gold wert, das ist korrekt.
Naja, im Vergleich zu den ganzen Germanistik-Studenten in meinem Umfeld habe ich wenigstens einen Job
Und Gold wert wegen der Verknüpfung von Praxis und Theorie, welche man sogar noch durch ein berufsbegleitetes Studium vertiefen kann.
Hattest du z.B. schon einmal mit einem Architekten zu tun, der einen reinen "Studiums-Rucksack" hat, mit wenig bis keiner Praxiserfahrung? Ich schon, ist nicht zu empfehlen.
Der grösste Vorteil am Schweizer Bildungssystem ist, dass es mehrere Wege zum Ziel gibt.
Kommt halt auf die Richtung und auch auf die Begabung oder Interessen an.
Dualsystem gibt es doch auch in D. Kumpel hat sich in D von einer 2 oder 3-Jährigen Chemielehre (TCA oder so) zum Dr. hochstudiert. Wäre zu dieser Zeit bei uns glaube ich nicht möglich gewesen (80/90er Jahre). Aber gut, solche Typen wie ihn muss man fördern. Er hat einen unglaublichen Wissensdurst. Glücklicherweise gibt er heute in der CH sein Wissen weiter. Hatte die Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Heute machen doch die meisten noch die FH nach EFZ. Bei uns (Chemie) zumindest. Neben der strengen Ausbildung (8h+ im Betrieb, 3.5 d/w) müssen die Azubis noch für die Berufsmatur büffeln. Wenn ich mit meinem Sohn vergleiche, der das Gymi besucht, ist das einfach nicht fair.
Wenn die mit der Arbeit beginnen, liegt Sohnemann noch im Bett oder zockt schon wieder.
Und Abends wenn die Lernenden noch im Geschäft sind, ist er längst wieder zu Hause am zocken. Unterricht fällt auch des öftern aus, etc.. Zudem sehr oft Ferien und Brückentage (die müssen unsere Lernenden vor-abarbeiten!)
Wenn dir die Schule leicht fällt, unbedingt durchziehen. Du kannst nach dem Gymi alles machen.
Ich kenne beide Seiten, wobei heute vieles einfacher ist während und nach der Lehre. Auf der anderen - und das ist die Schattenseite - ist heute ein BSc nichts mehr besonderes in meiner Branche. Er bringt dir nicht viel.