Wer sind die Hooligans?
Wer sind die Hooligans?
Teil 1
Und sind es nur Hooligans, die
für gewalttätige Ausschreitungen an Sportanlässen in der
Schweiz verantwortlich sind? Bei einer genaueren Betrachtung
der Schweizer Fanszene wird ersichtlich, dass das Problem
der Zuschauerausschreitungen komplex ist u2013 und nicht
nur eine einzige gewaltbereite Jugend(sub-)kultur dafür verantwortlich
gemacht werden kann. Ein Fussballspiel wird
von mehreren tausend Zuschauern besucht. Sie kommen mit
ganz unterschiedlichen Motiven, Interessen und allenfalls
Gewaltbereitschaft an einen Match. Dass nicht alle gewalttätig
sind, muss wohl nicht weiter erläutert werden.
Fan ist nicht gleich Fan: A-, B-, C- und E-Fans
Der friedliche Fan wird im offiziellen Fachjargon der Fankategorie
A zugeordnet. Er ist nicht gewaltbereit und geht ins
Stadion, um Sport zu konsumieren. Gegen 90% der Stadionbesucher
sind harmlose A-Fans.
Die Fankategorie B beinhaltet die u201Erichtigenu201C Fans. Leicht
fanatisch, in den Vereinsfarben geschmückt und im Stadion
in grösseren Gruppen anzutreffen. In Fanclubs organisiert
machen sie sich v. a. durch die lautstarken Fangesänge während
des Spiels bemerkbar. Von ihnen geht, wenn überhaupt,
verbale Gewalt aus (u201ESchiri, du Arschloch!u201C). Ebenfalls als BFans
sind die jüngeren Ultra-Gruppierungen zu betrachten.
Nach südländischem Vorbild zeichnen sie sich verantwortlich
für die aufwändigen Kurvenchoreografien während dem
Stadioneinzug der Spieler u2013 ihrer Helden. Beliebter Choreografiebestandteil
ist das Abfeuern von Pyrotechnik. Dies
können Leuchtpetarden sein, ähnlich den 1. August-Raketen,
oder bengalische Fackeln, ursprünglich als Notsignale in der
Schifffahrt verwendet und bis zu 1000°C heiss. Pyrotechnik
ist in Schweizer Sportstadien verboten; die Durchsetzung
dieser Bestimmung führt immer wieder zu Scharmützeln
zwischen Stadion-Security und den jugendlichen Ultras.
Mögliche Gewaltaktionen von Ultras können als situativ d. h.
unvorhergesehen bezeichnet werden.
Die Gewaltform der Fankategorie C ist alles andere als
situativ. C-Fans, oder eben Hooligans, planen ihre Gewaltaktionen
lange im Voraus. Hooligangruppierungen, die
sogenannten Hooligan-Firms, sind gewaltbereit. Das Fussballspiel
betrachten sie als Vorgeplänkel für ihren Einsatz in
der u201Edrittenu201C Halbzeit: eine vorher abgemachte Schlägerei
auf einem Platz in Stadionnähe gegen die u201EHoolsu201C der gegnerischen
Mannschaft. Die Hooligans sehen sich als eine Art
u201EElite-Fansu201C. Erhaben über die Aktionen im Stadion, nicht
u201Everkleidetu201C mit Fanutensilien wie die B-Fans und immer
bereit für eine u201Eguteu201C Aktion. Für die Sicherheit der friedlichen
A-Fans im Stadion drin stellen die Hooligans kaum eine
Gefahr dar.
Seit einigen Jahren wurde die Fankategorisierung um einen
Typus erweitert: Nämlich um den E-Fan oder u2013 blumiger
gesagt u2013 den erlebnisorientierten Fan. Laut Polizei handelt
es sich dabei um jugendliche Randalierer auf der Suche nach
u201EFun und Actionu201C. Mit Sachbeschädigungen im Rahmen von
Sportveranstaltungen wird die Polizei provoziert; denn eine
u201Egeileu201C Strassenschlacht gegen die u201EBullenu201C macht für E-Fans
einen u201Egutenu201C Nachmittag aus. Je nach Laune schwankt ein
E-Fan zwischen den Aktionen der Ultras (v. a. Abfeuern von
Pyrotechnik) und dem Aufmischen bei den Schlägereien der
Hooligans. Die E-Fans werden seitens der Polizei gerne mit
u201E1. Mai-Krawalltouristenu201C verglichen.
Die clubtreuen Ultras, vor allem aber auch die u201Eechtenu201C Hooligans
stören sich an der Vermischung der Fan-Kategorien
durch die jungen E-Fans: u201EDas waren eben wirklich haargenau
die Gleichen wie am 1. Mai, eben Erlebnisorientierte.
Keine Regeln und sie scheuen den Körperkontakt! Die wollen
nur die geilen Ausschreitungen, bei Körperkontakt würden
sie lieber rennen, um dann aus der Distanz Stylos (Leuchtpetarden)
auf die Meute abzufeuern. Das finden sie dann geil,
das ist für sie der Kick.u201C (Beni, 21*)
Ebenso ist es den elitären echten Hooligans ein Dorn im
Auge, dass die Medien u201EHooliganu201C synonym für die Verursacher
jeglicher Gewaltvorkommnisse bei Sportveranstaltungen
verwenden.
Sehr verallgemeinernd lassen sich Zuschauerausschreitungen
drei verschiedenen Fangruppierungen zuweisen. Innerhalb
der Stadien sind es v. a. die Ultras, jüngere B-Fans, die
durch das Abfeuern von Pyrotechnik die Sicherheitskräfte
auf Trab halten. Für Sachbeschädigungen in und um die Stadien
sind in erster Linie E-Fans auf der Suche nach Randale
verantwortlich. Die Hooligans oder C-Fans schliesslich zeichnen
sich durch verabredete Massenschlägereien im näheren
Umfeld des Stadions aus.
Wer sind die Hooligans?
Was bringt Personen dazu, sich in aller Öffentlichkeit zu
prügeln? u201EMachismou201C? Lust auf u201EFight Clubu201C auf Schweizer
Strassen? Steckt hinter geplanter Hooligan-Gewalt eine Botschaft?
Nach einer manchmal fast abenteuerlich anmutenden
Kontaktaufnahme zur Zürcher Hooliganszene, kam es
im Herbst 2003 zu 12 Interviews mit 16 bis 24-jährigen Hooligans
des Grasshopper-Clubs Zürich. Das dabei entstandene
umfangreiche Datenmaterial vermittelt spannende Einblicke
in die u201ESzeneu201C.
Und sind es nur Hooligans, die
für gewalttätige Ausschreitungen an Sportanlässen in der
Schweiz verantwortlich sind? Bei einer genaueren Betrachtung
der Schweizer Fanszene wird ersichtlich, dass das Problem
der Zuschauerausschreitungen komplex ist u2013 und nicht
nur eine einzige gewaltbereite Jugend(sub-)kultur dafür verantwortlich
gemacht werden kann. Ein Fussballspiel wird
von mehreren tausend Zuschauern besucht. Sie kommen mit
ganz unterschiedlichen Motiven, Interessen und allenfalls
Gewaltbereitschaft an einen Match. Dass nicht alle gewalttätig
sind, muss wohl nicht weiter erläutert werden.
Fan ist nicht gleich Fan: A-, B-, C- und E-Fans
Der friedliche Fan wird im offiziellen Fachjargon der Fankategorie
A zugeordnet. Er ist nicht gewaltbereit und geht ins
Stadion, um Sport zu konsumieren. Gegen 90% der Stadionbesucher
sind harmlose A-Fans.
Die Fankategorie B beinhaltet die u201Erichtigenu201C Fans. Leicht
fanatisch, in den Vereinsfarben geschmückt und im Stadion
in grösseren Gruppen anzutreffen. In Fanclubs organisiert
machen sie sich v. a. durch die lautstarken Fangesänge während
des Spiels bemerkbar. Von ihnen geht, wenn überhaupt,
verbale Gewalt aus (u201ESchiri, du Arschloch!u201C). Ebenfalls als BFans
sind die jüngeren Ultra-Gruppierungen zu betrachten.
Nach südländischem Vorbild zeichnen sie sich verantwortlich
für die aufwändigen Kurvenchoreografien während dem
Stadioneinzug der Spieler u2013 ihrer Helden. Beliebter Choreografiebestandteil
ist das Abfeuern von Pyrotechnik. Dies
können Leuchtpetarden sein, ähnlich den 1. August-Raketen,
oder bengalische Fackeln, ursprünglich als Notsignale in der
Schifffahrt verwendet und bis zu 1000°C heiss. Pyrotechnik
ist in Schweizer Sportstadien verboten; die Durchsetzung
dieser Bestimmung führt immer wieder zu Scharmützeln
zwischen Stadion-Security und den jugendlichen Ultras.
Mögliche Gewaltaktionen von Ultras können als situativ d. h.
unvorhergesehen bezeichnet werden.
Die Gewaltform der Fankategorie C ist alles andere als
situativ. C-Fans, oder eben Hooligans, planen ihre Gewaltaktionen
lange im Voraus. Hooligangruppierungen, die
sogenannten Hooligan-Firms, sind gewaltbereit. Das Fussballspiel
betrachten sie als Vorgeplänkel für ihren Einsatz in
der u201Edrittenu201C Halbzeit: eine vorher abgemachte Schlägerei
auf einem Platz in Stadionnähe gegen die u201EHoolsu201C der gegnerischen
Mannschaft. Die Hooligans sehen sich als eine Art
u201EElite-Fansu201C. Erhaben über die Aktionen im Stadion, nicht
u201Everkleidetu201C mit Fanutensilien wie die B-Fans und immer
bereit für eine u201Eguteu201C Aktion. Für die Sicherheit der friedlichen
A-Fans im Stadion drin stellen die Hooligans kaum eine
Gefahr dar.
Seit einigen Jahren wurde die Fankategorisierung um einen
Typus erweitert: Nämlich um den E-Fan oder u2013 blumiger
gesagt u2013 den erlebnisorientierten Fan. Laut Polizei handelt
es sich dabei um jugendliche Randalierer auf der Suche nach
u201EFun und Actionu201C. Mit Sachbeschädigungen im Rahmen von
Sportveranstaltungen wird die Polizei provoziert; denn eine
u201Egeileu201C Strassenschlacht gegen die u201EBullenu201C macht für E-Fans
einen u201Egutenu201C Nachmittag aus. Je nach Laune schwankt ein
E-Fan zwischen den Aktionen der Ultras (v. a. Abfeuern von
Pyrotechnik) und dem Aufmischen bei den Schlägereien der
Hooligans. Die E-Fans werden seitens der Polizei gerne mit
u201E1. Mai-Krawalltouristenu201C verglichen.
Die clubtreuen Ultras, vor allem aber auch die u201Eechtenu201C Hooligans
stören sich an der Vermischung der Fan-Kategorien
durch die jungen E-Fans: u201EDas waren eben wirklich haargenau
die Gleichen wie am 1. Mai, eben Erlebnisorientierte.
Keine Regeln und sie scheuen den Körperkontakt! Die wollen
nur die geilen Ausschreitungen, bei Körperkontakt würden
sie lieber rennen, um dann aus der Distanz Stylos (Leuchtpetarden)
auf die Meute abzufeuern. Das finden sie dann geil,
das ist für sie der Kick.u201C (Beni, 21*)
Ebenso ist es den elitären echten Hooligans ein Dorn im
Auge, dass die Medien u201EHooliganu201C synonym für die Verursacher
jeglicher Gewaltvorkommnisse bei Sportveranstaltungen
verwenden.
Sehr verallgemeinernd lassen sich Zuschauerausschreitungen
drei verschiedenen Fangruppierungen zuweisen. Innerhalb
der Stadien sind es v. a. die Ultras, jüngere B-Fans, die
durch das Abfeuern von Pyrotechnik die Sicherheitskräfte
auf Trab halten. Für Sachbeschädigungen in und um die Stadien
sind in erster Linie E-Fans auf der Suche nach Randale
verantwortlich. Die Hooligans oder C-Fans schliesslich zeichnen
sich durch verabredete Massenschlägereien im näheren
Umfeld des Stadions aus.
Wer sind die Hooligans?
Was bringt Personen dazu, sich in aller Öffentlichkeit zu
prügeln? u201EMachismou201C? Lust auf u201EFight Clubu201C auf Schweizer
Strassen? Steckt hinter geplanter Hooligan-Gewalt eine Botschaft?
Nach einer manchmal fast abenteuerlich anmutenden
Kontaktaufnahme zur Zürcher Hooliganszene, kam es
im Herbst 2003 zu 12 Interviews mit 16 bis 24-jährigen Hooligans
des Grasshopper-Clubs Zürich. Das dabei entstandene
umfangreiche Datenmaterial vermittelt spannende Einblicke
in die u201ESzeneu201C.
Teil 2
Die Subkultur der Hooligans ist eine reine Männerdomäne.
Der Zusammenhalt innerhalb der Firm, der einzelnen Hooligan-
Gruppe, wird gross geschrieben. Die Mitglieder haben
sich an den Ehrenkodex zu halten: Waffen sind verpönt,
Hooligans kämpfen nur gegen Gleichgesinnte, wenn möglich
gegen eine gleich grosse andere Firm, und wenn der Gegner
am Boden liegt, wird nicht mehr nachgetreten.
Hooligans sind entgegen vieler Vorurteile nicht ungebildete
Scheidungskinder aus der Unterschicht. u201EBei uns hat es vom
Handwerker, über den Studi bis zu Leuten mit eigener Firma
alles dabei! Das finde ich eben auch das Schöne an der Szene.
Meine Eltern sind auch nicht geschieden; das werden wir ja
oft gefragt. Meine Kindheit war also echt in Ordnung, so mit
Familie und Schule.u201C (Serge, 16*)
Hooligans sind politisch eher u201Ekonservativ, traditionellu201C. Die
Interviewten sehen sich als SVP-Wähler. Diese eher rechtspolitische
Einstellung ist aber nicht schweizweit für alle Firms
zu verallgemeinern, sondern eher eine Eigenheit der Hooligans
des Grasshopper-Clubs Zürich. Die Hooliganszene Basel
beispielsweise kann als politisch neutral bezeichnet werden.
Von der politischen Gesinnung auf höhere Gewaltbereitschaft
zu schliessen, ist ein Trugschluss. Hooligans betonen,
dass hinter ihren Aktionen keine politischen Motive stecken.
Dies lässt sich durch Beobachtungen bestätigen.
Die Schweizer Hooligan-Firms
Eine Firm besteht durchschnittlich aus einem harten Kern
von 30-50 jungen Männern. Die Organisation der Gewaltaktionen
liegt bei zwei, drei Organisatoren, meist langjährige,
gesellschaftlich gut gestellte Szeneexponenten mit engem
Kontakt zu den Hooligangruppen der anderen Städte. Während
einer Schlägerei lassen sich die Gruppierungen durch
ein erfahrenes, kampferprobtes und mutiges Mitglied anführen,
einen u201EDraufgängeru201C.
Dadurch, dass sich die u201EHoolsu201C der verschiedenen Firms
gegenseitig kennen, besteht die paradoxe Situation, dass die
u201EFeindbilderu201C sich innerhalb der gleichen Subkultur bewegen.
Die Hooligans sehen darin in erster Linie eine Erleichterung
in der Organisation einer u201Egutenu201C Aktion: u201EAlso ich
kenne etwa drei Typen aus Basel; den einen kannte ich schon
länger, also schon bevor ich in der Hoolszene aktiv wurde.
Ja, vor allem mit dem hab ich Kontakt. Bei den Bernern kenn
ich noch einen, ansonsten hat es sich eigentlich mit den Connections.u201C
(Meier, 20*)
Die grössten Firms der Schweiz stellen die Bande Basel (FC
Basel), gefolgt von der Hardturm-Front (GC Zürich) und den
City Boys (FC Zürich) dar. Momentan eher klein ist die East
Side-Firm (Berner SC Young Boys). Bis Anfang/Mitte der
90er Jahre gab es in Genf noch die Section Grenats (Servette)
und die Hooligans des FC Lugano. Während der Fussballwinterpause
sind die Hools bei den Eishockey-Clubs in leicht
anderer Zusammensetzung aktiv; die Hardturm-Front und
die City Boys beispielsweise vereinen sich unter der Fahne
des ZSC zu u201EZurich Unitedu201C.
Vorspiel für die 3. Halbzeit
An einem Matchtag versammeln sich die Hooligans mehrere
Stunden vor Anpfiff, um sich bei ein paar Bierchen u201Eeinzustimmenu201C,
jedoch im gesunden Masse: u201EIch betrinke mich
jetzt nicht vor einem Match, ich trinke sicher ein paar Bier
oder Smirnoff oder so, aber ich muss immer klaren Kopf
behalten, sonst kann ich nicht mehr boxen und schlage
noch danebenu201C (Mächler, 24*). An Auswärtsspiele reist man
zusammen mit der Firm, dies jedoch meist mit dem Car oder
mit Privatautos und nicht im offiziellen Fan-Zug. Man will
der Polizei nicht schon am Bahnhof in die offenen Arme
rennen. So wurden denn auch am 5. Dezember 2004 bei der
Grossaktion der Stadtpolizei Zürich am Bahnhof Altstetten
keine Hooligans, sondern v. a. Ultras, E-Fans und friedliche
A-Fans kontrolliert und verhaftet. Die u201EBande Baselu201C reiste
mit dem Car bereits am frühen Nachmittag an, um sich im
Zürcher Niederdorf mit der Hardturm-Front zu boxen; für
einmal ohne u201EBullenu201C, die warteten in Altstetten auf den
Extra-Zug.
Findet der Match unter der Woche statt und eine grosse
Aktion ist geplant, melden sich die Hools zwecks Vorbereitung
auch schon mal bei ihrem Arbeitgeber ab: u201EAlso ich
habe ja letzte Woche auch Spätschicht gehabt, hätte also
am Abend arbeiten müssen. Dann war ich einfach u201Ekranku201C
am Mittwoch! Den Chef angerufen, mich abgemeldet und
schnell ein Zeugnis beim Arzt geholt. Dann hab ich den Tag
durch noch ein wenig relaxed und ging dann gegen Abend
zum Treffpunkt, also in diese Beizu201C (René, 20*).
Endlich - der Kampf
Hooligan-Firms sind während dem Match nicht zwingend im
Stadion anzutreffen. Um den Gegner und v. a. die Polizei zu
verwirren, verfolgt man das Spiel in einer stadionnahen Beiz,
um dann gegen Spielende hinter dem Stadion auf die gegnerische
Firm zu warten: u201EIm Vorfeld wurde das Derby, also
die 3. Halbzeit gross angekündigt. Die Polizei war informiert.
Wären wir ins Stadion rein, wäre es wahrscheinlich nicht so
gelaufen wie wiru2019s geplant hatten. Die Bullen hätten uns wohl
eingekesselt. Darum gingen wir diesmal nicht an den Matchu201C
(Dani, 19*). Die gewaltsamen Aufeinandertreffen finden
meist auf grösseren Plätzen in der Nähe des Stadions statt.
In Zürich kommt häufig dem Albisrieder-Platz (Letzigrund-
Stadion) oder dem Escher-Wyss-Platz (Hardturm-Stadion)
diese unrühmliche Ehre zu.
Die beiden Firms stehen sich nach regem Katz-und-Maus-
Spiel mit der Polizei in einigen Metern Abstand gegenüber;
die beiden Mobs stürmen wild aufeinander zu, Fäuste und
Füsse fliegen, junge Männer gehen zu Boden, andere rennen
fluchtartig davon. Nach höchstens einer Minute löst sich
die Gewaltszenerie wieder auf. Trotz Ehrenkodex verlaufen
Hool-Schlägereien nicht immer fair. Waffen sind zwar verpönt,
fliegende Stühle oder herumliegende Holzlatten sind
aber nicht selten: u201EAlso dann sind die City Boys mit noch
mehr Leuten gekommen. Wir von der Hardturm-Front
haben genau das gemacht wie geplant. Wir blieben stehen
bis die Citys auf 10 Meter angerannt waren, erst dann rannten
wir auf ihren Mob drauf! Wir blieben voll kompakt und
sie mussten zu Waffen greifen, haben Stühle, Flaschen und
alles Auffindbare geworfen! Wir haben trotzdem gewonnen,
sie mussten bös rennen! Das war ein guter Abend!u201C (Mächler,
24*).
Auch wenn Firms von je 40 Hools aufeinanderprallen,
kommen die wenigsten zu einer 1:1-Boxerei. Nur jene, die
sich in den ersten beiden Reihen des Mobs eingereiht haben,
kommen zum Kampf, die restlichen Hools bilden durch
wildes Herumrennen und -schreien die anonyme Masse.
u201EAlso ich will einfach immer zuvorderst sein. Ich will, dass
Der Zusammenhalt innerhalb der Firm, der einzelnen Hooligan-
Gruppe, wird gross geschrieben. Die Mitglieder haben
sich an den Ehrenkodex zu halten: Waffen sind verpönt,
Hooligans kämpfen nur gegen Gleichgesinnte, wenn möglich
gegen eine gleich grosse andere Firm, und wenn der Gegner
am Boden liegt, wird nicht mehr nachgetreten.
Hooligans sind entgegen vieler Vorurteile nicht ungebildete
Scheidungskinder aus der Unterschicht. u201EBei uns hat es vom
Handwerker, über den Studi bis zu Leuten mit eigener Firma
alles dabei! Das finde ich eben auch das Schöne an der Szene.
Meine Eltern sind auch nicht geschieden; das werden wir ja
oft gefragt. Meine Kindheit war also echt in Ordnung, so mit
Familie und Schule.u201C (Serge, 16*)
Hooligans sind politisch eher u201Ekonservativ, traditionellu201C. Die
Interviewten sehen sich als SVP-Wähler. Diese eher rechtspolitische
Einstellung ist aber nicht schweizweit für alle Firms
zu verallgemeinern, sondern eher eine Eigenheit der Hooligans
des Grasshopper-Clubs Zürich. Die Hooliganszene Basel
beispielsweise kann als politisch neutral bezeichnet werden.
Von der politischen Gesinnung auf höhere Gewaltbereitschaft
zu schliessen, ist ein Trugschluss. Hooligans betonen,
dass hinter ihren Aktionen keine politischen Motive stecken.
Dies lässt sich durch Beobachtungen bestätigen.
Die Schweizer Hooligan-Firms
Eine Firm besteht durchschnittlich aus einem harten Kern
von 30-50 jungen Männern. Die Organisation der Gewaltaktionen
liegt bei zwei, drei Organisatoren, meist langjährige,
gesellschaftlich gut gestellte Szeneexponenten mit engem
Kontakt zu den Hooligangruppen der anderen Städte. Während
einer Schlägerei lassen sich die Gruppierungen durch
ein erfahrenes, kampferprobtes und mutiges Mitglied anführen,
einen u201EDraufgängeru201C.
Dadurch, dass sich die u201EHoolsu201C der verschiedenen Firms
gegenseitig kennen, besteht die paradoxe Situation, dass die
u201EFeindbilderu201C sich innerhalb der gleichen Subkultur bewegen.
Die Hooligans sehen darin in erster Linie eine Erleichterung
in der Organisation einer u201Egutenu201C Aktion: u201EAlso ich
kenne etwa drei Typen aus Basel; den einen kannte ich schon
länger, also schon bevor ich in der Hoolszene aktiv wurde.
Ja, vor allem mit dem hab ich Kontakt. Bei den Bernern kenn
ich noch einen, ansonsten hat es sich eigentlich mit den Connections.u201C
(Meier, 20*)
Die grössten Firms der Schweiz stellen die Bande Basel (FC
Basel), gefolgt von der Hardturm-Front (GC Zürich) und den
City Boys (FC Zürich) dar. Momentan eher klein ist die East
Side-Firm (Berner SC Young Boys). Bis Anfang/Mitte der
90er Jahre gab es in Genf noch die Section Grenats (Servette)
und die Hooligans des FC Lugano. Während der Fussballwinterpause
sind die Hools bei den Eishockey-Clubs in leicht
anderer Zusammensetzung aktiv; die Hardturm-Front und
die City Boys beispielsweise vereinen sich unter der Fahne
des ZSC zu u201EZurich Unitedu201C.
Vorspiel für die 3. Halbzeit
An einem Matchtag versammeln sich die Hooligans mehrere
Stunden vor Anpfiff, um sich bei ein paar Bierchen u201Eeinzustimmenu201C,
jedoch im gesunden Masse: u201EIch betrinke mich
jetzt nicht vor einem Match, ich trinke sicher ein paar Bier
oder Smirnoff oder so, aber ich muss immer klaren Kopf
behalten, sonst kann ich nicht mehr boxen und schlage
noch danebenu201C (Mächler, 24*). An Auswärtsspiele reist man
zusammen mit der Firm, dies jedoch meist mit dem Car oder
mit Privatautos und nicht im offiziellen Fan-Zug. Man will
der Polizei nicht schon am Bahnhof in die offenen Arme
rennen. So wurden denn auch am 5. Dezember 2004 bei der
Grossaktion der Stadtpolizei Zürich am Bahnhof Altstetten
keine Hooligans, sondern v. a. Ultras, E-Fans und friedliche
A-Fans kontrolliert und verhaftet. Die u201EBande Baselu201C reiste
mit dem Car bereits am frühen Nachmittag an, um sich im
Zürcher Niederdorf mit der Hardturm-Front zu boxen; für
einmal ohne u201EBullenu201C, die warteten in Altstetten auf den
Extra-Zug.
Findet der Match unter der Woche statt und eine grosse
Aktion ist geplant, melden sich die Hools zwecks Vorbereitung
auch schon mal bei ihrem Arbeitgeber ab: u201EAlso ich
habe ja letzte Woche auch Spätschicht gehabt, hätte also
am Abend arbeiten müssen. Dann war ich einfach u201Ekranku201C
am Mittwoch! Den Chef angerufen, mich abgemeldet und
schnell ein Zeugnis beim Arzt geholt. Dann hab ich den Tag
durch noch ein wenig relaxed und ging dann gegen Abend
zum Treffpunkt, also in diese Beizu201C (René, 20*).
Endlich - der Kampf
Hooligan-Firms sind während dem Match nicht zwingend im
Stadion anzutreffen. Um den Gegner und v. a. die Polizei zu
verwirren, verfolgt man das Spiel in einer stadionnahen Beiz,
um dann gegen Spielende hinter dem Stadion auf die gegnerische
Firm zu warten: u201EIm Vorfeld wurde das Derby, also
die 3. Halbzeit gross angekündigt. Die Polizei war informiert.
Wären wir ins Stadion rein, wäre es wahrscheinlich nicht so
gelaufen wie wiru2019s geplant hatten. Die Bullen hätten uns wohl
eingekesselt. Darum gingen wir diesmal nicht an den Matchu201C
(Dani, 19*). Die gewaltsamen Aufeinandertreffen finden
meist auf grösseren Plätzen in der Nähe des Stadions statt.
In Zürich kommt häufig dem Albisrieder-Platz (Letzigrund-
Stadion) oder dem Escher-Wyss-Platz (Hardturm-Stadion)
diese unrühmliche Ehre zu.
Die beiden Firms stehen sich nach regem Katz-und-Maus-
Spiel mit der Polizei in einigen Metern Abstand gegenüber;
die beiden Mobs stürmen wild aufeinander zu, Fäuste und
Füsse fliegen, junge Männer gehen zu Boden, andere rennen
fluchtartig davon. Nach höchstens einer Minute löst sich
die Gewaltszenerie wieder auf. Trotz Ehrenkodex verlaufen
Hool-Schlägereien nicht immer fair. Waffen sind zwar verpönt,
fliegende Stühle oder herumliegende Holzlatten sind
aber nicht selten: u201EAlso dann sind die City Boys mit noch
mehr Leuten gekommen. Wir von der Hardturm-Front
haben genau das gemacht wie geplant. Wir blieben stehen
bis die Citys auf 10 Meter angerannt waren, erst dann rannten
wir auf ihren Mob drauf! Wir blieben voll kompakt und
sie mussten zu Waffen greifen, haben Stühle, Flaschen und
alles Auffindbare geworfen! Wir haben trotzdem gewonnen,
sie mussten bös rennen! Das war ein guter Abend!u201C (Mächler,
24*).
Auch wenn Firms von je 40 Hools aufeinanderprallen,
kommen die wenigsten zu einer 1:1-Boxerei. Nur jene, die
sich in den ersten beiden Reihen des Mobs eingereiht haben,
kommen zum Kampf, die restlichen Hools bilden durch
wildes Herumrennen und -schreien die anonyme Masse.
u201EAlso ich will einfach immer zuvorderst sein. Ich will, dass
Teil 3
etwas läuft, weil ich hab mich im Verlauf des Abends voll
hochgepusht!u201C (Mauro, 22*).
Die Ruhe nach dem Sturm - Verletzungen
Schwere Verletzungen tragen auch die Hooligans der ersten
Reihe höchst selten davon. Einen Nasenbeinbruch hat jedoch
fast jeder Hool schon mal erlitten. u201EDas muss man wohl in
Kauf nehmen als Hool, wirklich schwer waru2019s aber noch nie.
Die Nase zweimal kaputt und den Kiefer ausgerenkt, thatu2019s
it! Die Reparatur kostet halt einfach viel. Das glaubt dir
keine Versicherung, und den Gegner zeigst du nicht an, das
ist Ehrensache und wird beim nächsten Mal untereinander
geregelt!u201C (Serge, 16*).
Die Polizei als Schiedsrichter
Das Verhältnis zwischen den Hooligans und der Polizei darf
als eine Art u201EHassliebeu201C bezeichnet werden. Die befragten
Jugendlichen und die Zivilpolizisten der Stadtpolizei Zürich
kennen sich mit Namen u2013 nicht nur aufgrund von Festnahmen
u2013 sondern auch aus ungezwungenen Gesprächen an
friedlich verlaufenden Matches. Bei den Hooligans herrscht
zwar überwiegend die Meinung, dass sie von den Polizisten
zu stark an der Ausübung ihrer Aktionen gehindert werden.
Es wird aber auch eingesehen, dass die Polizei lediglich ihren
Job macht. Die Jugendlichen u2013 auch wenn es nicht gerne
zugegeben wird u2013 nehmen gerne die Hilfe der Polizei in der Rolle des u201ESchiedsrichters der 3. Halbzeitu201C an, um sich so vor
einem übermächtigen gegnerischen Mob oder vor unfairen,
bewaffneten Gegnern zu schützen.
Die Polizei versucht in erster Linie, die unbeteiligten, neugierigen
Matchbesucher zu schützen, die sich in der Nähe der
Schlägereien aufhalten. Hooligan-Aktionen ziehen immer
viele Schaulustige an. Obwohl sich die Hooligans mit ihrem
Ehrenkodex dazu verpflichten, nur gegen Gleichgesinnte
zu kämpfen, besteht je nach Kampfverlauf die Möglichkeit,
dass der Mob in unvorhergesehene Richtungen auseinander
rennt und dabei Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten.
Wenn sich die Polizei sicher ist, dass sich zwei gleichstarke
Firms u2013 ohne unberechenbare E-Fans im Hintergrund u2013 formiert
haben, wird den Hooligans auch schon mal die Gasse
zwischen dem Wasserwerfer geöffnet, damit sie ihr u201EDingu201C
durchziehen können.
Sensation-Seeking und Flow u2013 vom
u201EInnenlebenu201C der Hooligans
Organisiertes Boxen in Gruppen! Vorfreude auf eine Schlägerei!
Sich voll hochpushen! Sind diese jungen Männer
u201Egeilu201C auf Gewalt, u201Egeilu201C auf geplante Gewalt als illegalen
Kampfsport? Was geht in einem Hooligan vor?
u201EAlso am Derby-Mittwoch hatte ich ja Schule, ich hatte den
ganzen Tag ein Kribbeln! Vorfreude total! Aber eben auch
Angst u2013 du weisst ja nie genau, was am Abend so alles abgeht!
Aber eigentlich freust du dich den ganzen Tagu201C (Dani, 19*).
u201EIch war aufgeregt! Du weisst nur, dass wir so gegen 80
Leute mobilisiert haben und die anderen auch schon mit
150 dort standen! Ich hab dem Vater am Morgen noch ein
Mail geschrieben, nicht als Abschied, aber ich hatte einfach
so ein Mitteilungsbedürfnis. Dir spuken den ganzen Tag die
Storys der Alt-Hools im Kopf rum, so Zeugs wie u201Avor zehn
Jahren beim Derby hatte einer ein Messer im Rückenu2018 und
K.O. wegen Flaschen über dem Kopf und so. Gegen Abend
wirst du immer nervöser, das Adrenalin baut sich auf! Wenn
du dann vor dem Gegner stehst, beginnst du zu zittern, dann
kommt der Röhrenblick und dann einfach nur noch drauf,
das ist einfach geil! Dafür schläfst du nachher, wenn das
Adrenalin absackt fast ein. Ich hab manchmal wie Fieber,
huere müde und penne schon im Zug oder im Auto ein, so
die totale Erlösung halt!u201C (Mächler, 24*).
Hooligans sind auf der Suche nach Adrenalin-Kicks. In der
Wissenschaft wird auch von u201ESensation-Seekingu201C gesprochen
u2013 je gefährlicher und illegaler eine Aktion, desto grösser
das Befriedigungsgefühl, das sich im Körper ausbreitet.
Viele der Hooligans übten schon Extremsportarten aus wie
Bungeejumping, X-treme Skiing oder Fallschirmspringen:
u201EEs ist aber ganz was anderes als beim Bungee, viel geiler!
Das verstehen eben viele Leute nicht. Der Zusammenhalt in
der Firm vor dem Match, die gemeinsame Vorfreude auf die
dritte Halbzeit, das macht es wohl aus!u201C (Serge, 16*).
Der Soziologe Csiksentmihalyi begründet intrinsisch motivierte
Handlungen mit dem u201EFlow-Erlebnisu201C. Personen
können bei jeglicher Art von Beschäftigung in einen solchen
Rauschzustand geraten. Einerseits erleichtert der u201EFlowu201C das
Meistern der entsprechenden Herausforderung, andererseits
ruft er auch einen beglückten Gefühlszustand hervor. Die
befragten Hooligans beschreiben bei ihren Aktionen über
Stunden andauernde Erregungszustände. Beim Abflachen
ihres u201EFlowsu201C sind sie total erschöpft. Das sehr bewusste
hochgepusht!u201C (Mauro, 22*).
Die Ruhe nach dem Sturm - Verletzungen
Schwere Verletzungen tragen auch die Hooligans der ersten
Reihe höchst selten davon. Einen Nasenbeinbruch hat jedoch
fast jeder Hool schon mal erlitten. u201EDas muss man wohl in
Kauf nehmen als Hool, wirklich schwer waru2019s aber noch nie.
Die Nase zweimal kaputt und den Kiefer ausgerenkt, thatu2019s
it! Die Reparatur kostet halt einfach viel. Das glaubt dir
keine Versicherung, und den Gegner zeigst du nicht an, das
ist Ehrensache und wird beim nächsten Mal untereinander
geregelt!u201C (Serge, 16*).
Die Polizei als Schiedsrichter
Das Verhältnis zwischen den Hooligans und der Polizei darf
als eine Art u201EHassliebeu201C bezeichnet werden. Die befragten
Jugendlichen und die Zivilpolizisten der Stadtpolizei Zürich
kennen sich mit Namen u2013 nicht nur aufgrund von Festnahmen
u2013 sondern auch aus ungezwungenen Gesprächen an
friedlich verlaufenden Matches. Bei den Hooligans herrscht
zwar überwiegend die Meinung, dass sie von den Polizisten
zu stark an der Ausübung ihrer Aktionen gehindert werden.
Es wird aber auch eingesehen, dass die Polizei lediglich ihren
Job macht. Die Jugendlichen u2013 auch wenn es nicht gerne
zugegeben wird u2013 nehmen gerne die Hilfe der Polizei in der Rolle des u201ESchiedsrichters der 3. Halbzeitu201C an, um sich so vor
einem übermächtigen gegnerischen Mob oder vor unfairen,
bewaffneten Gegnern zu schützen.
Die Polizei versucht in erster Linie, die unbeteiligten, neugierigen
Matchbesucher zu schützen, die sich in der Nähe der
Schlägereien aufhalten. Hooligan-Aktionen ziehen immer
viele Schaulustige an. Obwohl sich die Hooligans mit ihrem
Ehrenkodex dazu verpflichten, nur gegen Gleichgesinnte
zu kämpfen, besteht je nach Kampfverlauf die Möglichkeit,
dass der Mob in unvorhergesehene Richtungen auseinander
rennt und dabei Unbeteiligte zwischen die Fronten geraten.
Wenn sich die Polizei sicher ist, dass sich zwei gleichstarke
Firms u2013 ohne unberechenbare E-Fans im Hintergrund u2013 formiert
haben, wird den Hooligans auch schon mal die Gasse
zwischen dem Wasserwerfer geöffnet, damit sie ihr u201EDingu201C
durchziehen können.
Sensation-Seeking und Flow u2013 vom
u201EInnenlebenu201C der Hooligans
Organisiertes Boxen in Gruppen! Vorfreude auf eine Schlägerei!
Sich voll hochpushen! Sind diese jungen Männer
u201Egeilu201C auf Gewalt, u201Egeilu201C auf geplante Gewalt als illegalen
Kampfsport? Was geht in einem Hooligan vor?
u201EAlso am Derby-Mittwoch hatte ich ja Schule, ich hatte den
ganzen Tag ein Kribbeln! Vorfreude total! Aber eben auch
Angst u2013 du weisst ja nie genau, was am Abend so alles abgeht!
Aber eigentlich freust du dich den ganzen Tagu201C (Dani, 19*).
u201EIch war aufgeregt! Du weisst nur, dass wir so gegen 80
Leute mobilisiert haben und die anderen auch schon mit
150 dort standen! Ich hab dem Vater am Morgen noch ein
Mail geschrieben, nicht als Abschied, aber ich hatte einfach
so ein Mitteilungsbedürfnis. Dir spuken den ganzen Tag die
Storys der Alt-Hools im Kopf rum, so Zeugs wie u201Avor zehn
Jahren beim Derby hatte einer ein Messer im Rückenu2018 und
K.O. wegen Flaschen über dem Kopf und so. Gegen Abend
wirst du immer nervöser, das Adrenalin baut sich auf! Wenn
du dann vor dem Gegner stehst, beginnst du zu zittern, dann
kommt der Röhrenblick und dann einfach nur noch drauf,
das ist einfach geil! Dafür schläfst du nachher, wenn das
Adrenalin absackt fast ein. Ich hab manchmal wie Fieber,
huere müde und penne schon im Zug oder im Auto ein, so
die totale Erlösung halt!u201C (Mächler, 24*).
Hooligans sind auf der Suche nach Adrenalin-Kicks. In der
Wissenschaft wird auch von u201ESensation-Seekingu201C gesprochen
u2013 je gefährlicher und illegaler eine Aktion, desto grösser
das Befriedigungsgefühl, das sich im Körper ausbreitet.
Viele der Hooligans übten schon Extremsportarten aus wie
Bungeejumping, X-treme Skiing oder Fallschirmspringen:
u201EEs ist aber ganz was anderes als beim Bungee, viel geiler!
Das verstehen eben viele Leute nicht. Der Zusammenhalt in
der Firm vor dem Match, die gemeinsame Vorfreude auf die
dritte Halbzeit, das macht es wohl aus!u201C (Serge, 16*).
Der Soziologe Csiksentmihalyi begründet intrinsisch motivierte
Handlungen mit dem u201EFlow-Erlebnisu201C. Personen
können bei jeglicher Art von Beschäftigung in einen solchen
Rauschzustand geraten. Einerseits erleichtert der u201EFlowu201C das
Meistern der entsprechenden Herausforderung, andererseits
ruft er auch einen beglückten Gefühlszustand hervor. Die
befragten Hooligans beschreiben bei ihren Aktionen über
Stunden andauernde Erregungszustände. Beim Abflachen
ihres u201EFlowsu201C sind sie total erschöpft. Das sehr bewusste
Teil 4
Erleben von u201EAdrenalin-Kicksu201C, u201EZusammenhaltu201C, u201EMutu201C und
u201EKraftu201C wird von den Hooligans als Sucht bezeichnet. Viele
von ihnen kommen über Jahre hinweg nicht mehr davon
los, Wochenende für Wochenende in der Gruppe in diesen
u201EFlowu201C hineinzugeraten.
Gewalt abseits vom Match
Hooliganismus als Extremsportart mit Ehrenkodex als
Reglement? Wenn dem so wäre, erstaunen jedoch die Vorstrafenregister
der Hooligans. Gemäss Kodex hätten sie ja
keine gegenseitigen Anzeigen zu befürchten.
Die Hools bevorzugen zwar ganz klar eine u201Egute Aktionu201C gegen
eine andere Firm. Eine Provokation u2013 nicht im Zusammenhang
mit Hooliganismus u2013 lässt man aber ungern auf sich
ruhen: u201EJa, also im Ausgang hab ich mir schon drei Anzeigen
wegen Körperverletzung reingezogenu201C (Serge, 16*). u201EIch ficke
aber jetzt am Weekend nicht sinnlos Leute an, es kann aber
schon vorkommen, dass mich einer zu stark provoziert und
dann wehre ich mich halt! Ich bin aber eigentlich nicht auf
Streitsucheu201C (Meier, 20*). u201ENaja, ich gehe halt schon bewusst
in Lokale, wo manchmal aggressive Stimmung herrscht. Im
Ausgang suche ich auch kein Hool-mässiges sauberes 1:1,
man ist vielleicht zu dritt und schaut, dass mindestens 10
Greenhorns ein bisschen provozieren. Die haust du dann
weg! Du suchst halt schon den Kick, und das kannst du nicht
einfach abstellen, nur weil im Fussball gerade Winterpause
ist!u201C (Mächler, 24*).
Einige der Interviewpartner sind auch ausserhalb der Hooliganszene
nicht abgeneigt, sich auf Schlägereien einzulassen.
Sie weisen aber klar darauf hin, dass solche Schlägereien
immer aufgrund von Provokationen der Anderen beginnen.
Dieses bewusste Einnehmen der Opferrolle wird auch als
u201ETäter-Opfer-Umdefinitionu201C bezeichnet.
Hooliganismus als Extremsportart?
Nicht alle Hooligans sind in gleichem Masse fähig, zwischen
den geplanten Gewaltaktionen der Firms und Provokationen
im u201EPrivatlebenu201C zu unterscheiden. Bei den jungen Männern
ist jedoch nicht ein permanent erhöhtes Aggressionspotenzial
auszumachen. Unter gegebenen Umständen sind sie
aber in höchstem Masse bereit, Gewalt anzuwenden. Schlägereien
betrachten sie in keiner Weise als moralisch verwerflich.
Vielmehr stellen ihre u201Egutenu201C Aktionen eine Möglichkeit
dar, sich einen u201Egeilen Kick reinzuziehenu201C. Auf das Kampfereignis
pushen sie sich in der Gruppe gezielt auf ein gewisses
Aggressionsniveau. Gegenüber dem Gegner haben sie keine
Hassgedanken: u201EEs ist wie beim Ringkampf! Also ich mach in
der Freizeit ja noch Kickboxen und dort lernst du halt wirklich:
Ein Kampf ist ein Kampf. Du musst einen Gegner nicht
hassen um zu boxen. Du willst ihn einfach besiegen, es ist ein
Sport!u201C (Beni, 21*).
Zero-Tolerance für Hooligans
Den Medien zu Folge greift die Gewalt in Schweizer Sportstadien
immer stärker um sich. Zuschauerausschreitungen
scheinen zunehmend eine unvermeidbare negative Begleiterscheinung
von Sportveranstaltungen zu sein. Die Politik
sieht entsprechend Handlungsbedarf: Das u201EDepartement
Blocheru201C trifft ab 2007 mit einer landesweiten Datenbank,
mit Ausreiseverboten und Meldeauflagen für Gewalttäter an
den Spieltagen höchst restriktive Massnahmen: Zero-Tolerance
für Hooligans.
Um das Problem der Gewaltausschreitungen bei Sportveranstaltungen
in den Griff zu bekommen, bedarf es aber vor
allem einer klaren Ausdifferenzierung der verschiedenen
Fanszenen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Personen
festgenommen werden und darauf in (inter-)nationalen
Gewalttäterdatenbanken auftauchen, nur weil sie zum falschen
Zeitpunkt am falschen Ort waren. Die zentrale Frage
lautet daher: Wer ist in welchem Fall für welche Form von
Gewalt verantwortlich? Starke Repressionsmassnahmen
führen zwar zu einer vermeintlich schnellen Lösung des Problems.
Wie jedoch Beispiele aus England oder Deutschland
zeigen, handelt es sich bei diesem u201EErfolgu201C eher um eine Verdrängung
der Gewalttäter weg vom Stadion auf Autobahnrastplätze
oder grössere Parkplätze in der Agglomeration.
Nachhaltige Wirkung ist durch eine Zero-Tolerance-Strategie
kaum zu erwarten.
Einen nachhaltigeren Ansatz verfolgen sozialpädagogische
Fanprojekte. Durch das Fördern einer u201Egesunden Fankulturu201C
in der Fankurve sollen die positiven Ressourcen der meist
jugendlichen Fussballanhänger genutzt werden. u201EGeile Stimmung
in den Stadienu201C lautet das Motto sozusagen. Durch
u201Egesundenu201C Fussball ohne Gewalt, Rassismus und Sexismus
wird den Gewalttätern auf lange Frist die Basis entzogen.
Leider sind die Resultate von Fanprojektarbeit nur sehr langfristig
spürbar, die Öffentlichkeit und vor allem die Medien
verlangen jedoch Sofortmassnahmen gegen die u201EHooligansu201C.
Die u201Erichtigenu201C Hooligans interessieren sich wenig für Fanprojekte.
Und auch die Polizei ist für sie in erster Linie nur
als u201E3. Halbzeit-Schiriu201C relevant. Die Hooligans verlangen für
die Ausübung ihrer geplanten Gewaltaktionen Freiräume,
ohne staatliche Kontrolle und ohne Schaulustige. Ob dies
eine wirksame Lösung wäre, ist aber zu bezweifeln. Denn
eine öffentliche Erlaubnis zu geplanten Gewaltaktionen auf
einer abgelegenen Waldlichtung würde den Hooligans den
von ihnen so geliebten Status der u201Ebösen Bubenu201C, der krassen
Elite-Fans im und ums Stadion nehmen. Ihr verruchtes
u201EHobbyu201C wäre auf einmal legal. Sie hätten keine staunenden,
ängstlichen Beobachter, keine Medienberichte mehr und
auch keine staatliche Sicherheit im Rücken, falls sich eine
Firm mal nicht an die Fairnessregeln des Ehrenkodexu2019 halten
sollte. Ob dadurch der so geliebte Kick noch zu finden wäre,
konnte bislang aufgrund gesellschaftsmoralischer Vorbehalte
noch nicht getestet werden.
* Name geändert; Alter zum Zeitpunkt des Interviews
Quelle Maurice Illi hat unlängst sein Soziologiestudium an der Universität
Zürich abgeschlossen. Mit Hooliganismus beschäftigte er sich
im Rahmen seiner Lizentiatsarbeit u201EHooliganismus in der Schweiz
- Erscheinungsformen und Ursachenu201C.
u201EKraftu201C wird von den Hooligans als Sucht bezeichnet. Viele
von ihnen kommen über Jahre hinweg nicht mehr davon
los, Wochenende für Wochenende in der Gruppe in diesen
u201EFlowu201C hineinzugeraten.
Gewalt abseits vom Match
Hooliganismus als Extremsportart mit Ehrenkodex als
Reglement? Wenn dem so wäre, erstaunen jedoch die Vorstrafenregister
der Hooligans. Gemäss Kodex hätten sie ja
keine gegenseitigen Anzeigen zu befürchten.
Die Hools bevorzugen zwar ganz klar eine u201Egute Aktionu201C gegen
eine andere Firm. Eine Provokation u2013 nicht im Zusammenhang
mit Hooliganismus u2013 lässt man aber ungern auf sich
ruhen: u201EJa, also im Ausgang hab ich mir schon drei Anzeigen
wegen Körperverletzung reingezogenu201C (Serge, 16*). u201EIch ficke
aber jetzt am Weekend nicht sinnlos Leute an, es kann aber
schon vorkommen, dass mich einer zu stark provoziert und
dann wehre ich mich halt! Ich bin aber eigentlich nicht auf
Streitsucheu201C (Meier, 20*). u201ENaja, ich gehe halt schon bewusst
in Lokale, wo manchmal aggressive Stimmung herrscht. Im
Ausgang suche ich auch kein Hool-mässiges sauberes 1:1,
man ist vielleicht zu dritt und schaut, dass mindestens 10
Greenhorns ein bisschen provozieren. Die haust du dann
weg! Du suchst halt schon den Kick, und das kannst du nicht
einfach abstellen, nur weil im Fussball gerade Winterpause
ist!u201C (Mächler, 24*).
Einige der Interviewpartner sind auch ausserhalb der Hooliganszene
nicht abgeneigt, sich auf Schlägereien einzulassen.
Sie weisen aber klar darauf hin, dass solche Schlägereien
immer aufgrund von Provokationen der Anderen beginnen.
Dieses bewusste Einnehmen der Opferrolle wird auch als
u201ETäter-Opfer-Umdefinitionu201C bezeichnet.
Hooliganismus als Extremsportart?
Nicht alle Hooligans sind in gleichem Masse fähig, zwischen
den geplanten Gewaltaktionen der Firms und Provokationen
im u201EPrivatlebenu201C zu unterscheiden. Bei den jungen Männern
ist jedoch nicht ein permanent erhöhtes Aggressionspotenzial
auszumachen. Unter gegebenen Umständen sind sie
aber in höchstem Masse bereit, Gewalt anzuwenden. Schlägereien
betrachten sie in keiner Weise als moralisch verwerflich.
Vielmehr stellen ihre u201Egutenu201C Aktionen eine Möglichkeit
dar, sich einen u201Egeilen Kick reinzuziehenu201C. Auf das Kampfereignis
pushen sie sich in der Gruppe gezielt auf ein gewisses
Aggressionsniveau. Gegenüber dem Gegner haben sie keine
Hassgedanken: u201EEs ist wie beim Ringkampf! Also ich mach in
der Freizeit ja noch Kickboxen und dort lernst du halt wirklich:
Ein Kampf ist ein Kampf. Du musst einen Gegner nicht
hassen um zu boxen. Du willst ihn einfach besiegen, es ist ein
Sport!u201C (Beni, 21*).
Zero-Tolerance für Hooligans
Den Medien zu Folge greift die Gewalt in Schweizer Sportstadien
immer stärker um sich. Zuschauerausschreitungen
scheinen zunehmend eine unvermeidbare negative Begleiterscheinung
von Sportveranstaltungen zu sein. Die Politik
sieht entsprechend Handlungsbedarf: Das u201EDepartement
Blocheru201C trifft ab 2007 mit einer landesweiten Datenbank,
mit Ausreiseverboten und Meldeauflagen für Gewalttäter an
den Spieltagen höchst restriktive Massnahmen: Zero-Tolerance
für Hooligans.
Um das Problem der Gewaltausschreitungen bei Sportveranstaltungen
in den Griff zu bekommen, bedarf es aber vor
allem einer klaren Ausdifferenzierung der verschiedenen
Fanszenen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Personen
festgenommen werden und darauf in (inter-)nationalen
Gewalttäterdatenbanken auftauchen, nur weil sie zum falschen
Zeitpunkt am falschen Ort waren. Die zentrale Frage
lautet daher: Wer ist in welchem Fall für welche Form von
Gewalt verantwortlich? Starke Repressionsmassnahmen
führen zwar zu einer vermeintlich schnellen Lösung des Problems.
Wie jedoch Beispiele aus England oder Deutschland
zeigen, handelt es sich bei diesem u201EErfolgu201C eher um eine Verdrängung
der Gewalttäter weg vom Stadion auf Autobahnrastplätze
oder grössere Parkplätze in der Agglomeration.
Nachhaltige Wirkung ist durch eine Zero-Tolerance-Strategie
kaum zu erwarten.
Einen nachhaltigeren Ansatz verfolgen sozialpädagogische
Fanprojekte. Durch das Fördern einer u201Egesunden Fankulturu201C
in der Fankurve sollen die positiven Ressourcen der meist
jugendlichen Fussballanhänger genutzt werden. u201EGeile Stimmung
in den Stadienu201C lautet das Motto sozusagen. Durch
u201Egesundenu201C Fussball ohne Gewalt, Rassismus und Sexismus
wird den Gewalttätern auf lange Frist die Basis entzogen.
Leider sind die Resultate von Fanprojektarbeit nur sehr langfristig
spürbar, die Öffentlichkeit und vor allem die Medien
verlangen jedoch Sofortmassnahmen gegen die u201EHooligansu201C.
Die u201Erichtigenu201C Hooligans interessieren sich wenig für Fanprojekte.
Und auch die Polizei ist für sie in erster Linie nur
als u201E3. Halbzeit-Schiriu201C relevant. Die Hooligans verlangen für
die Ausübung ihrer geplanten Gewaltaktionen Freiräume,
ohne staatliche Kontrolle und ohne Schaulustige. Ob dies
eine wirksame Lösung wäre, ist aber zu bezweifeln. Denn
eine öffentliche Erlaubnis zu geplanten Gewaltaktionen auf
einer abgelegenen Waldlichtung würde den Hooligans den
von ihnen so geliebten Status der u201Ebösen Bubenu201C, der krassen
Elite-Fans im und ums Stadion nehmen. Ihr verruchtes
u201EHobbyu201C wäre auf einmal legal. Sie hätten keine staunenden,
ängstlichen Beobachter, keine Medienberichte mehr und
auch keine staatliche Sicherheit im Rücken, falls sich eine
Firm mal nicht an die Fairnessregeln des Ehrenkodexu2019 halten
sollte. Ob dadurch der so geliebte Kick noch zu finden wäre,
konnte bislang aufgrund gesellschaftsmoralischer Vorbehalte
noch nicht getestet werden.
* Name geändert; Alter zum Zeitpunkt des Interviews
Quelle Maurice Illi hat unlängst sein Soziologiestudium an der Universität
Zürich abgeschlossen. Mit Hooliganismus beschäftigte er sich
im Rahmen seiner Lizentiatsarbeit u201EHooliganismus in der Schweiz
- Erscheinungsformen und Ursachenu201C.
- crazychillbär
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1299
- Registriert: 09.12.2004, 18:07
- Wohnort: z`Basel
Sehr interessanter Text.Mal ein Bericht über Hool, der auch ein bisschen tiefgründiger geht.Ich persönlich hab ein paar neue Details kennengelernt.
Sollen sie sich doch die Fresse einschlagen, solange sie nicht unbeteiligte mit reinziehen.Klar mit Unbeteiligten meine ich jetzt nicht die E-Fans oder sonstige Schaulustige, weil dann ist man auch Mittäter,wenn man getroffen wird.Das mit dem Kick kann ich auch noch verstehen, das mit der Polizei auch.Und wegen der Vermeidung von solchen AKtionen.Das ist meiner Meinung nach fast unmöglich.Was will denn die Polizei machen, wenn sich halt soviele Männer schlagen wollen.Das einzigste was sie tun können ist wie im Bericht auch genannt Unbeteiligte zu schützen.Und dies am Besten,indem sie sich nicht gleich einmischen,sondern einfach die Aktion beobachten und kontrollileren,wenn sie sich einmischen dann gehts schief.
Das es den Hools wirklich nur um den Kick geht oder fast nur habe ich nicht gewusst, aber anscheinend stimmt das so, denn sonst würden sich in Zürich die verschiedenen Gruppen nicht zusammenschließen in der WInterpause.
Sollen sie sich doch die Fresse einschlagen, solange sie nicht unbeteiligte mit reinziehen.Klar mit Unbeteiligten meine ich jetzt nicht die E-Fans oder sonstige Schaulustige, weil dann ist man auch Mittäter,wenn man getroffen wird.Das mit dem Kick kann ich auch noch verstehen, das mit der Polizei auch.Und wegen der Vermeidung von solchen AKtionen.Das ist meiner Meinung nach fast unmöglich.Was will denn die Polizei machen, wenn sich halt soviele Männer schlagen wollen.Das einzigste was sie tun können ist wie im Bericht auch genannt Unbeteiligte zu schützen.Und dies am Besten,indem sie sich nicht gleich einmischen,sondern einfach die Aktion beobachten und kontrollileren,wenn sie sich einmischen dann gehts schief.
Das es den Hools wirklich nur um den Kick geht oder fast nur habe ich nicht gewusst, aber anscheinend stimmt das so, denn sonst würden sich in Zürich die verschiedenen Gruppen nicht zusammenschließen in der WInterpause.
Wenn der Rubel rollt, ist die Ethik am Arsch!!
Freeride isch me wie numme e Sport, es isch e Lydeschaft!!!
Freeride isch me wie numme e Sport, es isch e Lydeschaft!!!
Komischkomisch...
[quote="Bodesurri"]...An Auswärtsspiele reist man
zusammen mit der Firm, dies jedoch meist mit dem Car oder
mit Privatautos und nicht im offiziellen Fan-Zug. Man will
der Polizei nicht schon am Bahnhof in die offenen Arme
rennen. So wurden denn auch am 5. Dezember 2004 bei der
Grossaktion der Stadtpolizei Zürich am Bahnhof Altstetten
keine Hooligans, sondern v. a. Ultras, E-Fans und friedliche
A-Fans kontrolliert und verhaftet. Die u201EBande Baselu201C reiste
mit dem Car bereits am frühen Nachmittag an, um sich im
Zürcher Niederdorf mit der Hardturm-Front zu boxen]für
einmal ohne u201EBullenu201C, die warteten in Altstetten auf den
Extra-Zug.[/B]
- isch d'Schandschtetteaktion nid ursprünglich gäge Hooligans grichtet gsi..?
- Hooliganträff im Niederdörfli.. häää
es isch doch gar nüd passiärt an däm Daag, diä böse buäbe
sin doch alli im Äxtrazug gsi..
Sunsch e bar sehr interessant Details.. guäte Artikel!
zusammen mit der Firm, dies jedoch meist mit dem Car oder
mit Privatautos und nicht im offiziellen Fan-Zug. Man will
der Polizei nicht schon am Bahnhof in die offenen Arme
rennen. So wurden denn auch am 5. Dezember 2004 bei der
Grossaktion der Stadtpolizei Zürich am Bahnhof Altstetten
keine Hooligans, sondern v. a. Ultras, E-Fans und friedliche
A-Fans kontrolliert und verhaftet. Die u201EBande Baselu201C reiste
mit dem Car bereits am frühen Nachmittag an, um sich im
Zürcher Niederdorf mit der Hardturm-Front zu boxen]für
einmal ohne u201EBullenu201C, die warteten in Altstetten auf den
Extra-Zug.[/B]
- isch d'Schandschtetteaktion nid ursprünglich gäge Hooligans grichtet gsi..?
- Hooliganträff im Niederdörfli.. häää
Sunsch e bar sehr interessant Details.. guäte Artikel!
suuuper Basel - super FCB!!
-
Captain Sky
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1887
- Registriert: 06.12.2004, 21:04
Es sind keine Ausschreitungen passiert. Unter Ausschreitungen verstehen die "Experten" der StaPo Zürich, Sachbeschädigungen oder Gewalt gegen Polizei von erlebnisorientierten Fans und da es hier ja um Hooligans geht, es eben nichts passiert. So wie auch der Vorfall nach dem Spiel nicht der Rede wert ist.Maddog hat geschrieben: - Hooliganträff im Niederdörfli.. häääes isch doch gar nüd passiärt an däm Daag, diä böse buäbe
sin doch alli im Äxtrazug gsi..
(das ist übrigens überhaupt nicht meine Meinung, ist nur zur Info. Wenn du mit dem nicht einverstanden bist, musst du dich direkt an Esthi wenden, allerdings muss sie auf Grund eines laufenden Verfahren schweigen. Dieses Schweigen kann evtl. nur für ein Presse-Interview unterbrochen werden, in dem sie sich dann wieder von der besten Seite präsentieren kann...)
- Snowy
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1256
- Registriert: 07.12.2004, 14:57
- Wohnort: Basel, Zürich, Fricktal, Davos
Ging mir auch gerade durch den Kopf.
Diese Frage hätte ich gerne einmal in der Öffentlichkeit von Essig Esthi beantwortet!!
Sehr gut auch wie er das Problem der Datenbanken aufzeigt. Schlussendlich würden nur Pyromanen etc drinn landen.... Gewalttäter und Sachbeschädiger ausserhalb des Stadions würden nicht erfasst!!
Sehr guter Text. Sollte Pflichtlektüre für jeden Journi in der CH sein!
Diese Frage hätte ich gerne einmal in der Öffentlichkeit von Essig Esthi beantwortet!!
Sehr gut auch wie er das Problem der Datenbanken aufzeigt. Schlussendlich würden nur Pyromanen etc drinn landen.... Gewalttäter und Sachbeschädiger ausserhalb des Stadions würden nicht erfasst!!
Sehr guter Text. Sollte Pflichtlektüre für jeden Journi in der CH sein!
20min 25.5.2007:
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
-
Captain Sky
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1887
- Registriert: 06.12.2004, 21:04
-
Captain Sky
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1887
- Registriert: 06.12.2004, 21:04
-
The Bacras
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1710
- Registriert: 26.05.2005, 13:34
Kann dir nur zustimmen. Der Ruf der Hools ist schlechter als sie wirklich sind.Snowy hat geschrieben:Ging mir auch gerade durch den Kopf.
Diese Frage hätte ich gerne einmal in der Öffentlichkeit von Essig Esthi beantwortet!!
Sehr gut auch wie er das Problem der Datenbanken aufzeigt. Schlussendlich würden nur Pyromanen etc drinn landen.... Gewalttäter und Sachbeschädiger ausserhalb des Stadions würden nicht erfasst!!
Sehr guter Text. Sollte Pflichtlektüre für jeden Journi in der CH sein!
Aber Esthi wird diesen Text nicht erschüttern. Sie kann alles abstreiten. Sie kann auch 11 jährigen Mädchen zuschreiben, dass sie gewaltbereit sind.
Eine Aufklärung der Bevölkerung wäre jedoch von vorteil.
Dass die Hools alles unter sich klären vertuscht man nur zu gerne.
- Rinoceronte
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 588
- Registriert: 03.01.2005, 11:29
Man sollte nie vergessen, dass eine strikte Trennung à la Schwarz-Weiss nicht möglich ist.
Wie der ganze Rest der Welt ist auch die Fussballszene mehrheitlich Grau.
Hier zeigt sich wiedereinmal das viele Leute das Bedürfniss haben, alles zu kategorisieren, mit klaren Grenzen, damit es einfacher ist mit dem Finger zu zeigen und sich ein zu reden, dass die Welt immer noch nach dem guten alten Gut-und-Böse Prinzip funktioniert.
Wie der ganze Rest der Welt ist auch die Fussballszene mehrheitlich Grau.
Hier zeigt sich wiedereinmal das viele Leute das Bedürfniss haben, alles zu kategorisieren, mit klaren Grenzen, damit es einfacher ist mit dem Finger zu zeigen und sich ein zu reden, dass die Welt immer noch nach dem guten alten Gut-und-Böse Prinzip funktioniert.
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!
Ich glaub präziser ka me das nid usdrugge...Rinoceronte hat geschrieben:Man sollte nie vergessen, dass eine strikte Trennung à la Schwarz-Weiss nicht möglich ist.
Wie der ganze Rest der Welt ist auch die Fussballszene mehrheitlich Grau.
Hier zeigt sich wiedereinmal das viele Leute das Bedürfniss haben, alles zu kategorisieren, mit klaren Grenzen, damit es einfacher ist mit dem Finger zu zeigen und sich ein zu reden, dass die Welt immer noch nach dem guten alten Gut-und-Böse Prinzip funktioniert.