footbâle hat geschrieben: 10.12.2024, 02:12
Feanor hat geschrieben: 09.12.2024, 22:47
footbâle hat geschrieben: 09.12.2024, 22:08
Ist ja nun Schnee von gestern. Trotzdem, rein aus Interesse, wie hätte sich Traoré aus deiner Sicht verhalten sollen? Mir fällt dazu nur ein: Sich umsehen, Quintilla wahrnehmen, auf den Pass zu Kade verzichten, in weiser Voraussicht, dass er nach dem Ballkontakt auch noch den Gegenspieler treffen könnte. Das wäre angesichts der Faktenlage die einzige Möglichkeit gewesen, den Platzverweis zu vermeiden.
Kann man natürlich so fordern. Nur: Ist das noch Fussball?
Also, nochmal, was hätte Traoré in dieser Situation tun sollen und können?
Kurze Nachfrage: Bist du der Meinung, dass es gar kein Foul ist, oder dass es keine Rote ist?
Ich denke, bei der momentanen Handhabung verwundert der Foulpfiff nicht, die Rote halte ich aber definitiv für falsch.
Klar kein Foulspiel.
Wenn man hier ein Foulspiel sieht,
muss man nach geltendem Regelwerk direkt Rot zeigen. Gestrecktes Bein, offene Sohle, Vollkontakt oberhalb des Knöchels.. du weisst wovon ich spreche.
Hier war es halt so, dass Traoré ohne gestrecktes Bein den Ball nicht erreicht. Er hat aber weder absichtlich noch fahrlässig den Gegner getroffen. War ein völlig normaler Bewegungsablauf.
Bis zum Ballkontakt von Traoré gibt es ja keine Beanstandung. Er hat den Ball völlig korrekt gespielt. Und genau in dem Moment, wo er den Ball spielt, ist Quintilla noch ein Stück entfernt. Einfach in dem Moment mal das Bild anhalten.
Du benennst den entscheidenden Punkt im fett markierten Satz.
Traoré spielt keinen kontrollierten Pass, er zieht notfallmässig die Grätsche um den Ball vor dem anrauschenden Quintilla zu erreichen (den er sehr wohl gesehen hat, sonst hätte er den Pass auch stehend spielen können). Das war ein kalkuliertes Risiko, das man als Stürmer eingehen kann, aber wenn du dann Vollgas auf einen Knöchel triffst, dann wird nunmal Foul gepfiffen. Rot müsste für mich nicht sein, das ist diese überzogene Super League Auslegung, aber ein Foul ists allemal. Und wer behauptet, im gleichen Fall mit umgekehrten Trikotfarben wäre hier nicht die Hölle los, der macht sich was vor.
footbâle hat geschrieben: 09.12.2024, 22:08
Nach dem Ballkontakt haben beide nicht genügend Reaktionszeit, dem Treffer auszuweichen. Es gibt halt manchmal im Fussball Opfer ohne Täter. Wie bei einem Kopfballduell, wo die Köpfe aneinander prallen. Da bleibt auch manchmal einer liegen, ohne dass der andere vom Platz muss. Man kann leider im Fussball ein Verletzungsrisiko nicht 100% ausschliessen, ohne den Sport kaputt zu machen.
Gemäss dieser Argumentationslinie kannst du jede Blutgrätsche verteidigen, bei der man zuerst den Ball trifft und danach den Gegenspieler in die Sportinvalidität schickt. Du hast den durchgebogenen Knöchel gesehen - 15% mehr Intensität und das wäre Jordis letzte Spielminute gewesen. War früher so, hat man bewusst geändert. Es geht heute darum, mit welchem Risiko gehe ich in die Situation hinein. Man kann darüber philosophieren ob das gut war, aber die aktuelle Regelauslegung muss jedem klar gewesen sein der aufs Feld lief.
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Mal von der Szene abgesehen. Das ist mindestens der 150. Beitrag zum Thema Schiedsrichter in diesem Thread. Ausgerechnet im St. Gallen-Thread. Man sollte hier so langsam mal den Vorhang fallen lassen, will man die Aluhut-Sprüche in Zukunft noch guten Gewissens bringen. Fakt ist: Wir haben sie in der zweiten Halbzeit überpowert und ohne eigenes Unvermögen (1:1 Abseits Kevin Carlos) hätte es wahrscheinlich zum Sieg gereicht. Mit Sicherheit aber hätte es einen Dreier gegeben, wenn wir nicht wieder erst in der zweiten Halbzeit angefangen hätten Fussball zu spielen. Darauf sollte der Fokus liegen...