sternekoch*** hat geschrieben: 29.10.2024, 21:03
Aficionado hat geschrieben: 29.10.2024, 17:35
Und die Putzkraft mit 100% Pensum braucht noch einen Nebenjob, um über die Runden zu kommen. Das ist Kapitalismus.
Da krieg ich das Kotzen! Recht hast du! Zwar nicht wegen dem Kapitalismusvorwurf per se (wir leben ja zum hier in der CH zum Glück in einer sozialen Marktwirtschaft) aber rein vom Einkommen her übelst. Rechnung: 8h × 21.- × 22 Tg = 3700.- Brutto/Mt ohne 13 Monatsgehalt. Dagegen der Sozialgeldbezüger 1 Pers. Haushalt. Wg 1'200 + KK 600 + 1'300 Grundbedarf A = 3100.-. Abzüglich der Berufsauslagen etc., die die Putzkraft hat, beides in etwa gleich abgegolten. Das ist der Skandal! Versteh mich richtig, ich will hier niemanden gg einander ausspielen, aber das perverse ist, dass Angestellte im Niedriglohnsektor keine Lobby haben, gar keine! Schlimm!
20.80 ist soviel ich recherchiert habe in der CH der Mindestlohn für Putzpersonal...
Schön, dass du daa ähnlich siehst. Mit sozialer Marktwirtschaft habe ich halt so meine Mühe. Denn einen gesetzlichen Mindestlohn kennen wir in der Schweiz nicht. Es gibt einige Kantone (darunter das linke Basel), die einen Mindestlohn eingeführt haben, das ist korrekt.
Auch wenn du eine technische Audbildung mit BSc absolviert hast, kannst du von solchen Gagen und solchen Consulter Jöbli nur träumen. Du gehörst zu den Verlierern. Denn die Konkurrenz aus dem Ausland ist oft noch besser ausgebildet.
Faustregel: Je schmutziger, lärmintensiver und bewegungsreicher der Job, desto mieser der Lohn und die Sozialleistungen (zu denen zähle ich auch HO). Die Jungen sind nicht blöd und haben das schon auch registriert. Da macht man halt dann besser zuerst das KV und später geht man Wirtschaft studieren. Oder direkt Rechtswissenschaften oder Wirtschaft. Oder dann halt Geisteswissenschaften.
Wenn du dich für einen technischen Beruf entscheifest, gehörst du zu den Verlierern. Nur weil du dich für die falsche Richtung entschieden hast.
Meine drei Ärzte kommen zweimal aus D und einmal aus Rus. Meine Arbeitskollegen kommen die allermeisten aus D und der EU. Völlig eine besorgniserregende Entwicklung. Welcher Schweizer (Schweizer = hier wohnhafte Bürger) studiert den heute noch Naturwissenschaften oder Medizin (ja gut numerus clausus) und beendet mit einer Diss? Schweizer, die es dennoch getan haben, erzählen mir, dass sie es nie mehr machen würden. Einer meiner Kollegen hat den MSc aber dieser zählt fast nix mehr in meiner Branche. Wer soll sich das noch antun?
Besser chillig durchs Gymi und dann Fokus auf Wirtschaft oder Rechtswissenschaften.
Zwei von drei Lehrabgänger in techn. Berufen mit Berufsmatur (aus meinem Umfeld) gehen nun wirtschaft studieren.