Basler Beobachter hat geschrieben: 26.09.2024, 11:26Laut diesem Bericht scheinen deine Worte die einzige Lösung zu sein, das Rad noch herumzudrehen:
Neuer Realismus in Bezug auf den Ukraine-Krieg? ÖRR-Medien trommeln nicht mehr für Kiews Sieg (msn.com)
Interessanter Artikel, aber ich fürchte du hast ihn fehlinterpretiert.
Letzter Abschnitt:
Vielleicht war das Interview in der russischen Botschaft auch kein Ausrutscher, sondern Teil der Erkenntnis, dass dieser Krieg ohne Sieg zu Ende gehen wird, ohne ukrainischen und ohne russischen. Und dass man gut beraten ist, das Publikum eben darauf vorzubereiten.
Eine Botschaft in dieser Richtung enthielt auch die Sendung „Frontal“ im ZDF am Dienstagabend. Realistisch und nachvollziehbar wurde die wachsende Kriegsmüdigkeit auf beiden Seiten nachgezeichnet, die Schwierigkeiten in beiden Ländern, junge Männer zum Sterben zu bewegen. Gezeigt wurde zudem, dass die Möglichkeit (oder Wahrscheinlichkeit) territorialer Zugeständnisse inzwischen auch für viele Ukrainer akzeptabel ist: die Macht des Faktischen.
Die Deutungshoheit der westlichen Falken bröckelt, auch wenn sie in den sozialen Medien ungehemmt ihre Meinungsmacht demonstrieren. Doch beim Publikum, das die Entwicklung weniger überzeugungsgetrieben und mit größerem Abstand verfolgt, verfängt das nur in Maßen. Noch kann man auf Wunderwaffen hoffen. Die Aussichten einer Politik unter dem Motto „Die Ukraine muss siegen“ werden allerdings zunehmend von der Realität überholt. Und vielleicht sprechen sich solche schlichten Erkenntnisse auch in den Korridoren der öffentlich-rechtlichen Medien herum.
Dass das mit ein paar Bomben auf Moskau dann schon wieder in Ordnung kommen würde, ist das Narrativ "der westlichen Falken". Genau das wird in in diesem Artikel zerpflückt. Erste Message: Das wird lose-lose ausgehen, und daran wird auch keine "Wunderwaffe" mehr etwas richten. Zweite Message: Die Medien wäre gut beraten, sich in ihrer Berichterstattung mal langsam an der Realität zu orientieren.
Wenn man von Anfang an nicht nur in Imperativen geredet hätte ("Russland darf nicht gewinnen, die Ukraine darf nicht verlieren"), sondern viel früher mal ausdiskutiert hätte, wie dieses Ziel realpolitisch erreicht werden soll, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation. Der Westen ist nämlich ganz offensichtlich nicht bereit, das zu tun was es bräuchte (aus verschiedenen Gründen, die atomare Abschreckung Russlands ist nur einer davon). Und jedem aufmerksamen Beobachter ist das nicht erst seit gestern klar...