OutLander hat geschrieben: 14.08.2024, 15:55
Gemäss Torsten Heinrich (Militärhistoriker mit spannendem Youtube-Format und meist sehr gut informiert) spricht von bis zu 2'000 (!) russischen Soldaten, die bisher gefangen genommen wurden.
Putin wird toben im Kreml. Gut so.
Edit: Bemerkenswert fand ich v.a. seine Aussage, dass es sich - zumindest beim Grossteil der gefangengenommen Russen - um "Wehrdienstleistende" handeln soll. Das sollen also keine armen Kanonenfutter-Soldaten aus dem russischen Nirgendwo sein, sondern gut ausgebildete Kräfte. Gemäss Heinrich offenbar zu gut ausgebildet, um sich in einer aussichtslosen Lage durch den Fleischwolf drehen zu lassen. Lieber begeben sie sich in Kriegsgefangenschaft.
Ich schätze Heinrich sehr, aber du gibst ihn mMn zu stark verkürzt wider.
Andere Quellen sprachen von 2000 Gefangegen, während er dieser Zahl nicht zustimmen wollte. Er geht von 500-800, vielleicht 1000 aus. Räumt aber ein, dass es auch mehr sein könnten.
Die Wehrdienstsoldaten sind nicht besser im Kriegshandwerk ausgebildet, sondern zivil. Der Wert dieser Gefangenen besteht darin, dass sie aus besser gestellten Familien und Regionen stammen, die man vom Kriegsgeschehen zu verschonen versprach. Der politische Druck aus der Bevölkerung fällt somit höher aus, als bei den importierten oder aus randständigen Regionen stammenden Soldaten für den «Fleischwolf». Diese Gefangenen von niedrigerem Kampfwert könnten der Ukraine sogar eine bessere «Umtauschquote» ermöglichen, da ihr politischer Wert viel höher ist. Putin kann sich innenpolitisch zwar viel erlauben, aber nur solange er seine «Versprechen» einhält.
Auch das «Kanonenfutter» würde sich in einer aussichtslosen Lage lieber ergeben, als durch den «Fleischwolf» drehen lassen. Der Unterschied besteht aber darin, dass man diese ohne, resp. mit viel weniger innenpolitischen Konsequenzen dazu zwingen kann.
Ich glaube schon, dass du Heinrich richtig verstanden hast, ich wollte deine verkürzte Aussage lediglich ergänzen, damit sie nachvollziehbarer wird.