Tsunami hat geschrieben: 20.08.2024, 08:34
Wasserturm hat geschrieben: 19.08.2024, 17:05
Um mal wieder zum Wichtigen zu kommen

Stefan Wolf hört beim FCL Ende 2024 als VRP auf. Als CEO ad interim übernimmt Simon Meier gar per sofort.
Schade, Stefan Wolf ist ein toller Typ, der den Leuten den FCL wieder etwas näherbringen konnte und die Identifikation nach den sehr kühlen Jahren und der Alpstäg-Marionette davor wieder steigern konnte. Der schwelende Kampf in der Teppichetage hat aber auch an ihm genagt, so kam er in letzter Zeit nicht mehr so frisch rüber, wenn er vor den Spielen in den Rängen Fans begrüsste. Auch finanziell lief es jetzt nicht gerade rosig in letzter Zeit, um es mal neutral auszudrücken. Daher scheint mir die strategische Ausrichtung mit Trennung von operationeller und strategischer Ebene ein guter Schritt vom VR.
Sein Rücktritt hat mich auch überrascht. Was sind denn genau die «unterschiedlichen Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des Vereins"?
So genau gingen er und die restlichen VR nicht auf Details ein. Folgende Punkte haben aber mit Sicherheit reingespielt, wie Wolf selbst gesagt hat:
- Seine Ansichten bezüglich des Wegs zum Ziel, den FCL wieder auf finanziell solidere Beine zu stellen, widersprechen anscheinend jenen des restlichen VR.
Meine Interpretation: Aktuell sieht es finanziell scheisse aus. Die letzte Jahresrechnung war katastrophal, wobei nun erste Schritte in die richtige Richtung eingeläutet wurden. Es müssen und mussten auch unbequeme Entscheide gefällt werden, sprich Kosten auf der Geschäftsstelle etc. eingespart werden. Dies gelang bisher zum Glück ohne grössere mediale Misstöne und die Mannschaft scheint auch kompetitiv zu sein, wenngleich sicher kein Anwärter für die Top 4. Wolf ist ein top Typ, menschlich wirklich super. Ob ihm jedoch die Rolle des harten Hunds als CEO behagt, wage ich persönlich zu bezweifeln. Er war immer für Kompromisslösungen da. Gut möglich, dass dies nun irgendwann nicht mehr ausreicht und der restliche VR hier unbeliebtere Massnahmen vorsieht.
- Er hatte bis vorgestern das Doppelmandat VRP und CEO inne. Dies wollte der VR schon seit geraumer Zeit wieder korrigieren. Ihm war dieser Punkt weniger wichtig und hatte auch nicht die grosse Dringlichkeit. Mittel- bis langfristig wäre es also sowieso zu einer Aufsplittung gekommen.
- Eine gewisse Ermüdung durch den Aktionärsstreit hat er ebenfalls erwähnt und man hat es ihm in den letzten Wochen/ Monaten auch angesehen. Dies sei definitiv nicht der ausschlaggebende Grund, aber sicher mit einer der "weicheren Faktoren", die ihn im Entscheid bestätigt hätten. Zudem wäre es mit dieser Restenergie generell schwierig geworden, weitere Umbrüche mitzutragen und nach aussen zu vertreten.
Am Ende ist es wohl einfach ein konsequenter und ehrlicher Schritt, dass er dann den Rücktritt einreicht. Aus Fansicht ist dies schade, denn eines hat er auf jeden Fall super beherrscht: Alle Leute hinter dem FCL zu vereinen und Identifikation zu stiften.