Tschum hat geschrieben: 25.10.2023, 15:36
Notbremse hat geschrieben: 25.10.2023, 08:33
tomaso hat geschrieben: 24.10.2023, 19:08
Mal ganz unabhängig ob diese Angaben stimmen oder ob es sich nur um einen oder wenige betroffene Mitarbeiter handelt:
Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und so wie es aussieht haben die besagten Kollegen diese Lohnkürzung akzeptiert, wenn es zu wenig zum Leben ist oder die betroffenen denken dass sie unterbezahlt sind steht es ihnen frei einen neuen Job zu suchen. Gleiches gilt für diese "Führungskräfte", wenn diese mit dem besagten Druck nicht umgehen können und nicht mehr ruhig schlafen sind diese vielleicht auch nicht für den Job gemacht. Sorry dass ich es so drastisch formuliere aber wir leben im Kapitalismus, auch der FCB, wir sind zwar ein Verein aber kein Wohltätigkeitsverein.
Entschuldige: Das ist Quatsch. ("Sorry dass ich es so drastisch formuliere")
Wir leben zum Glück nicht in einer freien Marktwirtschaft. Aber das mit dir zu diskutieren, würde hier zu weit führen. Offenbar hast du noch nie darüber nachgedacht.
Als Unternehmen (ob klein oder gross) nach diesem Primitivo-Kapitalismus, den du da skizzierst, zu handeln, wäre natürlich abscheulich. Und da besteht zwischen irgendeinem privatwirtschaftlichen Unternehmen und einem Fussballverein tatsächlich kein Unterschied.
In vielen anderen Belangen allerdings schon. Ein FCB ist auf den Goodwill der Öffentlichkeit noch viel mehr angewiesen als ein x-beliebiges privatwirtschaftliches Unternehmen. Aber auch dort sind die Einhaltung der Vertragsregeln, der anständige Umgang mit den Angestellten, die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers für seine Angestellten und die Sorge für ein gutes Betriebsklima von entscheidender Bedeutung. Arbeitgeber, die das vernachlässigen, sind üble Kerle und werden auch rein wirtschaftlich keinen Erfolg haben. In einem Club wie dem FCB ist es möglich (wie ich es in meiner Ausgangsfrage, auf die tomaso dann geantwortet hat, angesprochen habe), Angestellte mit der Androhung von "Kaltstellung" zu erpressen, weil vergleichbare Arbeitsstellen kaum zu finden sind. Und was da in unserem Club geht, interessiert mich sehr.
Kein Problem "Quatsch" kann ich gerade noch so ertragen.
Mit einem Master in BWL hatte ich doch schon Berührungspunkte mit dem Thema (auch wenn ich zugeben muss dass akademische Titel keine Aussagekraft haben).
Vielleicht sind gerade deshalb meine Äusserungen so drastisch (oder wie du es nennst "Primitivo-Kapitalismus", gefällt mir, früher hiess es noch Turbo-Kapitalismus).
Auch die Privatwirtschaft ist in Zeiten von Shitstorms auf den Goodwill der Öffentlichkeit angewiesen, aber natürlich, mir ist nicht bekannt dass es in diesem Zusammenhang ein Nestlé-Forum gibt wo sich so leidenschaftlich und emotional mit den Themen auseinandergesetzt wird wie hier.
Leider muss ich Dir mitteilen dass Vertragsregeln, anständiger Umgang mit den Angestellten, ein gutes Betriebsklima... Das sind Dinge die sich heutzutage ein Unternehmen "leisten" muss, je mehr ein Unternehmen in Schieflage gerät desto mehr konzentriert man sich auf die quantitativen und weniger auf die qualitativen Faktoren, durfte ich bereits bei mehreren Reorganisation bei grossen Unternehmen miterleben (die Geschichten würden den Rahmen sprengen) und beim FCB ist die Lage aktuell doch sehr schief. Das hat wohl in Zeiten von BH besser funktioniert, wo man gute Löhne zahlen konnte und genügend Personal zur Verfügung stellte, dort werden nun Abstriche gemacht um das Überleben des Vereins zu sichern und dafür muss man dann wohl auch hin- und wieder ein "übler Kerl" sein.
Ich verstehe deine Ansichten, meine Perspektive ist wirtschaftlich (wie ich eingangs bereits erläutert habe). Definitiv nicht sympathisch aber dafür ehrlich, sachlich und pragmatisch.