händsche hat geschrieben:
Hää? Was ist den das für einen populistischen Post? Hast du den Artikel gelesen? Da geht es nirgends auch nur im Geringsten um Gleichschaltung.
Aficionado hat geschrieben: 10.07.2023, 16:53
Kenne keine Männer, die sich für die Königsfamilie, die Glückpost oder die SI interessieren. Umgekehrt keine Frauen, die sich für Auto oder Technische Zeitschriften intetessieren.
Anektotische Evidenz bravo. Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann das.
Und genau das stellt doch dieser Artikel (im Bezug auf die Berufswahl, wieso bringst du hier die Königsfamilie und Glückspost als Strohmann ins Spiel?) in Frage, nämlich dass die Berufswahl eben nicht immer aufgrund der Interessen erfolgt, sondern auch anhand der gesellschaftlichen Geschlechterrollen.
«Man muss sich in einer Zeit für die Berufslehre entscheiden, in der die Geschlechtsidentität sehr wichtig ist», erklärt Reumiller. «Für einen Jugendlichen im Alter von 13, 14 Jahren ist es nicht immer ganz einfach zu sagen: Ich wähle jetzt einen typischen Frauenberuf.» Das gelte umgekehrt auch für Teenagerinnen.
Aficionado hat geschrieben: 10.07.2023, 16:53
Man müsste die Kinder ab Tag eins anders erziehen. Wenn sich das Mädchen für die Puppe entscheidet, müsste man ihr diese wegnehmen und ihr stattdessen ein Autöli oder ein Kriegermännli in die Hände drücken. Keine Mädchenzeitschriften für Mädchen mehr, sondern Fussball und Sport. Gleiches - einfach umgekehrt für Buben, dann könnte es funktionieren (Bei meiner Cousine und ihrem Bruder war das der Fall, jedoch ohne Fremdeinwirkung

)
Ich spielte fast immer mit der Cousine.
Das kommt vor, ist aber relativ selten.
Also nehmen wir doch dein Beispiel mit dem Mädchen und der Puppe:
Variante 1:
Mädchen spielen lieber mit Puppen
Variante 2:
Mädchen bekommen eher Puppen als Spielzeug. Wenn sie sich unter den Spielzeugen die Puppen greifen werden sie eher gelobt. Wenn sie mit anderen Mädchen zusammen spielen, sehen sie, dass diese auch mehr Puppen zum spielen haben als Autos. Die Spielzeugindustrie setzt bewusst darauf: Du bist ein Mächen, du brauchst eine (neue) Puppe (und nicht die bereits vorhandene Superheldenpuppe von deinem grossen Bruder). Ergo Mädchen werden aufgrund der Konditionierung ihrer Geschlechterrolle eher mit Puppen spielen.
Ich bin jetzt hier kein Experte, aber die Forschung geht eher von Variante 2 aus.
Also nix mit wegnehmen und bewusst in eine andere Geschlechterrolle drängen, sondern versuchen die externen Einflüsse auf die Auswahl der Spielzeuge zu minimieren.
Aficionado hat geschrieben: 10.07.2023, 16:53
Beispiel Zukunftstag.
Zwei Mädels auf der Baustelle. Als die Mädels gefragt wurden, wie sie den Tag erlebt haben, gaben sich diese erstaunlich offen und ehrlich: Schmutzige und harte Arbeit. Etwas, dass sie sich nicht vorstellen. können. Das ist doch ok.
Wenn ein Mädchen Maurerin von sich aus lernen möchte, dann soll sie das tun. Lasst doch endlich die Kinder und Jugendlichen selber entscheiden. Geschlecht ist doch scheissegal, sofern sie sich für Jobs entscheiden, die generell nicht so gefragt sind.
Also es kann ja sein, dass ich diesen Text von SRF komplett missverstanden habe. Aber genau darauf will dieser doch sensibilisieren. Jugendliche entscheiden in der Berufswahl nicht zwingend nach persönlichen Interessen, sondern unter Anderem auch anhand von Rollenbildern, weil die Geschlechteridentifikation in der Lebensphase in der sich die Jugendlichen befinden eine grosse Rolle spielt.
Muss ich jetzt wirklich wieder von vorne beginnen? Du hast ja offensichtlich nicht alle meine Posts zum Thema gelesen.
Diese Aussage ist fürs Klo und hat mich auch verärgert:
«Als typische Männerbranche gilt zum Beispiel die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM). Gemäss dem Branchenverband Swissmem liegen die Frauenanteile bei den technischen Berufen wie Polymechaniker oder Konstrukteur zwischen 3 und 12 Prozent. Zu tief, findet Sonja Studer. Sie gehört zur Geschäftsleitung von Swissmem und ist für die Bildung in der Branche zuständig."
Keine neuen Erkenntnisse.
Was heisst die Quote in technischen Berufen für Mädchen liegt zu tief? Warum möchte man Frauen vermehrt in technischen Berufen sehen? Lösungsansätze?
Ich ging zum einen auf die Beeinflussung der Kinder durch die Eltern (sie kaufen der Tochter automatisch das Einhorn und nicht den Traktor) und zum anderen auf die Erziehung ein.
Sollen sich mehr Mädchen für technische Berufe interessieren, dann müssen die Eltern bei der Erziehung die klassische Rollenverteilung begraben. Solange das Mädchen nicht selber entscheiden kann, bekommt es eben einen Traktor und nicht eine Barbi. Das habe ich als Vater nicht getan. Was ich aber später getan habe ist, die Kinder zu fragen, was sie sich denn wünschen (welche Farbe, welches Motiv).
Mein Sohn hat sich immer für blau und Bubenmotive entschieden. Hätte ich jetzt als Vater intervenieren sollen und ihm das Einhorn in die Hände drücken oder den Jungen einfach Bub sein lassen? Jungs denken anders als Mädchen und entscheiden sich wohl auch ohne externe Beeinflussung eher für testosterongeladenes Spielzeug. Umgekehrt die Mädchen.
Es gibt doch eine vernünftige Vorgehensweise:
Ich als Elternteil achte darauf, dass ich meine Kids nicht nach klassischer Rollenverteilung erziehe. Ich mit einem technischen Background wäre der Erste der versuchen würde, meine Tochter für die Technik zu begeistern. Aber ich würde sie NIE zu etwas zwingen.
Wenn sie dann doch lieber Rechtswissenschaften studieren möchte, dann soll sie das auch tun.
Ich glaube das sollte aus meinen Post so durchgesickert sein.
Ich verstehe nicht, warum man jetzt ohne den Grund (hauptsächlich elterliche Erziehung und Genetik, Veranlagung )zu hinterfragen, wieder über diesen Quotenscheiss in technischen Berufen diskutiert und quasi krampfhaft versucht, Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Wer sich seine Tochter auf der Baustelle wünscht, kann ja versuchen, sie im Kindesalter positiv zu beinflussen.
Wenn sich dann halt trotzdem 9 von 10 Mädeld für eher weibliche Berufe entscheiden, dann ist es halt so und es gilt es auch zu akzeptieren.
Bei mir hat sich noch nie eine Frau über ihre Berufswahl beschwert. Habe auch noch nie gehört, dass Frauen in gewissen Männerberufen in der heutigen Zeit diskriminiert werden bei der Evaluation von Lehrstellenbesetzungen. Ich arbeite in einem technischen Beruf und der Frauenanteil bei uns ist höher als der Männeranteil. Je nach Beanche überwiegt der Männeranteil im gleichen Beruf.