Tsunami hat geschrieben: 08.02.2023, 10:14Ich weiss nicht, in welchen Kreisen du verkehrst, aber ich kenne persönlich keine einzige Person, welche regelmässig oder unregelmässig drei Mal täglich Fleisch isst. Sprichst du denn diese Leute an, welche dies tun und erklärst ihnen, weshalb das schlecht sei?Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 07.02.2023, 21:35 Aber ich weiss schon, der Wutbürger klopft auf den Tisch, will sich das 3 Mal tägliche Fleisch nicht nehmen lassen, auch das ungesunde zusammengefrickelte Zeug wie Wurst oder Salami nicht, auch nicht der grosse Anteil der eigentlich über der ernährungstechnisch empfohlenen Menge liegt.
Würde nicht sagen dass das ein Extrembeispiel ist. Die Schweizer lieben den Schinken zum Zmorgen, das Kantinenmenü mit Fleisch zum Zmittag und dann vielleicht nochmal ein Stück Schinken zum Znacht oder nochmal ein Stück Fleisch. Aber einverstanden, dass dies nicht täglich und im Durchschnitt so passiert. 1,1kg Fleisch pro Woche ist schon eine ganze Menge.Bierathlet hat geschrieben: 08.02.2023, 10:33 Das ist doch einfach das typische Extrembeispiel welches zu jeder guten Diskussion dazugehört.
Fleischesser auf ihren Konsum anzusprechen habe ich ehrlich gesagt meist aufgegeben. Zumindest direkt in der Situation. Bei generellen Diskussionen über Umwelt, Tierhaltung, etc. ergibt sich immer wieder ein guter, sinnvoller, offener und ehrlicher Austausch.
Die Quote der Fleischesser (94% in der CH) wundert mich immer wieder und ich frage mich schon, warum diese so hoch ist.Rotblau2 hat geschrieben: 08.02.2023, 20:46 Die Menschen vollen Fleisch essen.
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Von denen wollen 80% Fleisch essen.
Die Bedingungen der Fleischproduktion sind ja kein Rätsel oder Geheimnis:
- Man weiss, dass Tiere soziales Empfinden und Bedürfnisse haben, wie der Mensch. Sie leiden psychisch wenn ihre Artgenossen krank sind, sterben und leiden. Sie leiden psychisch wenn sie nicht ihren Bedürfnissen nachgehen können.
- Die meisten Tiere haben aber nicht mal täglichen Auslauf draussen.
- Viele Tiere werden gar auf kleinstem Raum gehalten, Schweine teilweise so dass sie einfach nur daliegen können.
- Man weiss, dass ein Tier, ein Lebewesen, nur für den eigenen Konsum und die eigene Lust getötet wurde (und unter Umständen in der Haltung auch gelitten hat). Ein Lebewesen wie auch Hund und Katze, die man für mehrere tausend Franken beim Tierarzt versorgen lässt.
- Man weiss, dass die Tiere in viel zu kurzer Zeit viel zu stark gemästet werden. Mit teilweise qualvollen Folgen.
- In der Massentierhaltung Tiere qualvoll an Krankheiten verenden, immer wieder gibt es auch Fälle wo hunderte von Tieren wegen Vernachlässigung von Bauern gelitten haben und gestorben sind.
- Kontrollen der Betriebe sind ein Witz. Alle 4 Jahre und vorangekündigt.
- Man kennt auch den Einfluss auf das Klima in Sachen Wasserverbrauch, Emissionen, Regenwaldabholzung, etc.
- Die Bedingungen der Schlachtung sind teilweise zumindest auch fragwürdig.
- Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen, gerade von verarbeitetem Fleisch wie Wurst, Aufschnitt und generell zu viel rotem Fleisch, sind eigentlich auch bekannt.
- Unverantwortlicher Antibiotika-Einsatz ist auch bekannt, aber halt nötig aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen.
Ich frage mich schon, warum trotzdem 94% der Menschen in der CH regelmässig und sogar im massiven Überkonsum Fleisch essen. Zumal es heutzutage so viele gute Alternativen gibt.
Kann man diese Punkte so gut ignorieren? Mir tut das in der Seele weh wenn ich über diese Punkte nachdenke. Ich frage mich, wie der Mensch anderen Lebewesen sowas antun kann.
Ich möchte niemanden bevormunden oder blamen. Ich würde es einfach gerne verstehen. Bin sehr offen andere Menschen zu verstehen in ihren Überlegungen und Hintergründen. Gerade wenn ich komplett andere Ansichten habe.