Klimakrise

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Tsunami hat geschrieben: 08.02.2023, 10:14
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 07.02.2023, 21:35 Aber ich weiss schon, der Wutbürger klopft auf den Tisch, will sich das 3 Mal tägliche Fleisch nicht nehmen lassen, auch das ungesunde zusammengefrickelte Zeug wie Wurst oder Salami nicht, auch nicht der grosse Anteil der eigentlich über der ernährungstechnisch empfohlenen Menge liegt.
Ich weiss nicht, in welchen Kreisen du verkehrst, aber ich kenne persönlich keine einzige Person, welche regelmässig oder unregelmässig drei Mal täglich Fleisch isst. Sprichst du denn diese Leute an, welche dies tun und erklärst ihnen, weshalb das schlecht sei? 
Bierathlet hat geschrieben: 08.02.2023, 10:33 Das ist doch einfach das typische Extrembeispiel welches zu jeder guten Diskussion dazugehört.
Würde nicht sagen dass das ein Extrembeispiel ist. Die Schweizer lieben den Schinken zum Zmorgen, das Kantinenmenü mit Fleisch zum Zmittag und dann vielleicht nochmal ein Stück Schinken zum Znacht oder nochmal ein Stück Fleisch. Aber einverstanden, dass dies nicht täglich und im Durchschnitt so passiert. 1,1kg Fleisch pro Woche ist schon eine ganze Menge.

Fleischesser auf ihren Konsum anzusprechen habe ich ehrlich gesagt meist aufgegeben. Zumindest direkt in der Situation. Bei generellen Diskussionen über Umwelt, Tierhaltung, etc. ergibt sich immer wieder ein guter, sinnvoller, offener und ehrlicher Austausch.

Rotblau2 hat geschrieben: 08.02.2023, 20:46 Die Menschen vollen Fleisch essen.
...
Von denen wollen 80% Fleisch essen. 
Die Quote der Fleischesser (94% in der CH) wundert mich immer wieder und ich frage mich schon, warum diese so hoch ist.
Die Bedingungen der Fleischproduktion sind ja kein Rätsel oder Geheimnis:

  • Man weiss, dass Tiere soziales Empfinden und Bedürfnisse haben, wie der Mensch. Sie leiden psychisch wenn ihre Artgenossen krank sind, sterben und leiden. Sie leiden psychisch wenn sie nicht ihren Bedürfnissen nachgehen können.
  • Die meisten Tiere haben aber nicht mal täglichen Auslauf draussen.
  • Viele Tiere werden gar auf kleinstem Raum gehalten, Schweine teilweise so dass sie einfach nur daliegen können.
  • Man weiss, dass ein Tier, ein Lebewesen, nur für den eigenen Konsum und die eigene Lust getötet wurde (und unter Umständen in der Haltung auch gelitten hat). Ein Lebewesen wie auch Hund und Katze, die man für mehrere tausend Franken beim Tierarzt versorgen lässt.
  • Man weiss, dass die Tiere in viel zu kurzer Zeit viel zu stark gemästet werden. Mit teilweise qualvollen Folgen.
  • In der Massentierhaltung Tiere qualvoll an Krankheiten verenden, immer wieder gibt es auch Fälle wo hunderte von Tieren wegen Vernachlässigung von Bauern gelitten haben und gestorben sind.
  • Kontrollen der Betriebe sind ein Witz. Alle 4 Jahre und vorangekündigt.
  • Man kennt auch den Einfluss auf das Klima in Sachen Wasserverbrauch, Emissionen, Regenwaldabholzung, etc.
  • Die Bedingungen der Schlachtung sind teilweise zumindest auch fragwürdig.
  • Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen, gerade von verarbeitetem Fleisch wie Wurst, Aufschnitt und generell zu viel rotem Fleisch, sind eigentlich auch bekannt.
  • Unverantwortlicher Antibiotika-Einsatz ist auch bekannt, aber halt nötig aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen.

Ich frage mich schon, warum trotzdem 94% der Menschen in der CH regelmässig und sogar im massiven Überkonsum Fleisch essen. Zumal es heutzutage so viele gute Alternativen gibt.
Kann man diese Punkte so gut ignorieren? Mir tut das in der Seele weh wenn ich über diese Punkte nachdenke. Ich frage mich, wie der Mensch anderen Lebewesen sowas antun kann.

Ich möchte niemanden bevormunden oder blamen. Ich würde es einfach gerne verstehen. Bin sehr offen andere Menschen zu verstehen in ihren Überlegungen und Hintergründen. Gerade wenn ich komplett andere Ansichten habe.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Rotblau2 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2023, 18:43
Tsunami hat geschrieben: 08.02.2023, 10:14
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 07.02.2023, 21:35  

Ich frage mich schon, warum trotzdem 94% der Menschen in der CH regelmässig und sogar im massiven Überkonsum Fleisch essen. Zumal es heutzutage so viele gute Alternativen gibt.
Kann man diese Punkte so gut ignorieren? Mir tut das in der Seele weh wenn ich über diese Punkte nachdenke. Ich frage mich, wie der Mensch anderen Lebewesen sowas antun kann.

Ich möchte niemanden bevormunden oder blamen. Ich würde es einfach gerne verstehen. Bin sehr offen andere Menschen zu verstehen in ihren Überlegungen und Hintergründen. Gerade wenn ich komplett andere Ansichten habe.

Die Fleischesser sagen, Fleisch schmecke gut und Fleischersatzprodukte seien zum Kotzen. 
Deshalb wird so viel Fleisch gegessen. 

Mir schmeckt 90% des Fleisches nicht (aus Sicht der Fleischesser eine Geschmacksverstauchung) und die restlichen 10% esse ich spärlich und auch nur dann, wenn kaum was Anderes erhältlich.

Waldfest
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Re: Klimakrise

Beitrag von Waldfest »

Beim Fleisch ist es doch ähnlich wie beim Fliegen:

Einst war es etwas ganz Besonderes und alles andere als alltäglich.

Mittlerweile hat die Gesellschaft den Anspruch, dass Fliegen und Fleisch möglichst nichts kosten soll.

Ein Luxus, den man sich dekadenterweise gönnt. Weil beides halt sehr schlecht fürs Klima ist.

Zum Glück findet langsam ein Wandel statt. 

Fleischersatzprodukte mag ich z.B. nicht wirklich, es gibt so viel geiles vegetarisches Essen, das muss nicht "nach Fleisch aussehen oder schmecken". Nein, überhaupt nicht. Einmal die Woche Fleisch reicht vollkommen. 

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Faniella Diwani
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Wie lange will man eigentlich noch an der Erzählung der "individuellen Verantwortung" (Carbon Footprint) festhalten?

Der Fakt ist doch ganz einfach: In unserem profitorientierten System wird JEDE Firma in erster Linie nur das produzieren und verkaufen was besser rentiert. Und der Konsument kann nur kaufen was angeboten wird. Ohne Zwangsmassnahmen wird keine Produktionsumstellung stattfinden.

Weniger Flüge? Bei steuerfreiem Treibstoff?
Weniger Fleisch? Bei Agrarsubventionen auf Futtermittelanbau?
Weniger Individualverkehr? Bei fortschreuitender Zersiedelung und ohne massivem Ausbau des ÖV auch auf dem Land?
Weniger Billigklamotten und Schinaschrott? Bei Billigfracht weil man auf dem Meer draussen so viel billiges Schweröl rausblasen kann wie man will?

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Faniella Diwani hat geschrieben: 17.02.2023, 09:58 Wie lange will man eigentlich noch an der Erzählung der "individuellen Verantwortung" (Carbon Footprint) festhalten?

Der Fakt ist doch ganz einfach: In unserem profitorientierten System wird JEDE Firma in erster Linie nur das produzieren und verkaufen was besser rentiert. Und der Konsument kann nur kaufen was angeboten wird. Ohne Zwangsmassnahmen wird keine Produktionsumstellung stattfinden.

Weniger Flüge? Bei steuerfreiem Treibstoff?
Weniger Fleisch? Bei Agrarsubventionen auf Futtermittelanbau?
Weniger Individualverkehr? Bei fortschreuitender Zersiedelung und ohne massivem Ausbau des ÖV auch auf dem Land?
Weniger Billigklamotten und Schinaschrott? Bei Billigfracht weil man auf dem Meer draussen so viel billiges Schweröl rausblasen kann wie man will?
Die individuelle Verantwortung ist unsäglich. Wir haben Politiker gewählt, damit sie für uns die Regeln machen. Wir haben die Verantwortung sozusagen abgegeben. Sollte die Politik die Rahmenbedingungen nicht setzen wollen, wofür haben wir sie denn noch? Aber wenn die Mehrheit immer noch die Schwänze von Lobbyisten gar nicht genug tief in den Mund bekommen kann, dann ist's halt Scheisse.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

SubComandante hat geschrieben: 18.02.2023, 10:37
Faniella Diwani hat geschrieben: 17.02.2023, 09:58 Wie lange will man eigentlich noch an der Erzählung der "individuellen Verantwortung" (Carbon Footprint) festhalten?

Der Fakt ist doch ganz einfach: In unserem profitorientierten System wird JEDE Firma in erster Linie nur das produzieren und verkaufen was besser rentiert. Und der Konsument kann nur kaufen was angeboten wird. Ohne Zwangsmassnahmen wird keine Produktionsumstellung stattfinden.

Weniger Flüge? Bei steuerfreiem Treibstoff?
Weniger Fleisch? Bei Agrarsubventionen auf Futtermittelanbau?
Weniger Individualverkehr? Bei fortschreuitender Zersiedelung und ohne massivem Ausbau des ÖV auch auf dem Land?
Weniger Billigklamotten und Schinaschrott? Bei Billigfracht weil man auf dem Meer draussen so viel billiges Schweröl rausblasen kann wie man will?
Die individuelle Verantwortung ist unsäglich. Wir haben Politiker gewählt, damit sie für uns die Regeln machen. Wir haben die Verantwortung sozusagen abgegeben. Sollte die Politik die Rahmenbedingungen nicht setzen wollen, wofür haben wir sie denn noch? Aber wenn die Mehrheit immer noch die Schwänze von Lobbyisten gar nicht genug tief in den Mund bekommen kann, dann ist's halt Scheisse.
Aber der Wohlstand! Aber das Wirtschaftswachstum! Aber die Anlagevermögen unserer Rentenversicherungen!
Mit uns macht die Lobby ATM. Und wir merken danach nicht mal dass die Worte aus unserem Mund nach Scheisse riechen.
 

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Faniella Diwani hat geschrieben: 18.02.2023, 10:50 Aber der Wohlstand! Aber das Wirtschaftswachstum! Aber die Anlagevermögen unserer Rentenversicherungen!
Mit uns macht die Lobby ATM. Und wir merken danach nicht mal dass die Worte aus unserem Mund nach Scheisse riechen.
ATM oder Ass-to-mouth. Was eigentlich löblich ist, obwohl es die meisten Damen nicht mögen (verständlich).

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

SubComandante hat geschrieben: 18.02.2023, 11:25
Faniella Diwani hat geschrieben: 18.02.2023, 10:50 Aber der Wohlstand! Aber das Wirtschaftswachstum! Aber die Anlagevermögen unserer Rentenversicherungen!
Mit uns macht die Lobby ATM. Und wir merken danach nicht mal dass die Worte aus unserem Mund nach Scheisse riechen.
ATM oder Ass-to-mouth. Was eigentlich löblich ist, obwohl es die meisten Damen nicht mögen (verständlich).

Köti.... Innenseiter sollte man nicht erklären.... :polit:

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Shantaram
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Re: Klimakrise

Beitrag von Shantaram »

SubComandante hat geschrieben: 18.02.2023, 11:25
Faniella Diwani hat geschrieben: 18.02.2023, 10:50 Aber der Wohlstand! Aber das Wirtschaftswachstum! Aber die Anlagevermögen unserer Rentenversicherungen!
Mit uns macht die Lobby ATM. Und wir merken danach nicht mal dass die Worte aus unserem Mund nach Scheisse riechen.
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@ 🫵 PN ✌️
Schlecht gelaunt online gehen, war nie, ist nicht, und wird auch nie eine gute Idee sein. :cool:

Waldfest
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Re: Klimakrise

Beitrag von Waldfest »

SubComandante hat geschrieben: 18.02.2023, 11:25
Faniella Diwani hat geschrieben: 18.02.2023, 10:50 Aber der Wohlstand! Aber das Wirtschaftswachstum! Aber die Anlagevermögen unserer Rentenversicherungen!
Mit uns macht die Lobby ATM. Und wir merken danach nicht mal dass die Worte aus unserem Mund nach Scheisse riechen.
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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 17.02.2023, 09:58 Wie lange will man eigentlich noch an der Erzählung der "individuellen Verantwortung" (Carbon Footprint) festhalten?

Der Fakt ist doch ganz einfach: In unserem profitorientierten System wird JEDE Firma in erster Linie nur das produzieren und verkaufen was besser rentiert. Und der Konsument kann nur kaufen was angeboten wird. Ohne Zwangsmassnahmen wird keine Produktionsumstellung stattfinden.

Weniger Flüge? Bei steuerfreiem Treibstoff?
Weniger Fleisch? Bei Agrarsubventionen auf Futtermittelanbau?
Weniger Individualverkehr? Bei fortschreuitender Zersiedelung und ohne massivem Ausbau des ÖV auch auf dem Land?
Weniger Billigklamotten und Schinaschrott? Bei Billigfracht weil man auf dem Meer draussen so viel billiges Schweröl rausblasen kann wie man will?
Ich glaube du kennst meine Meinung dazu schon ;)

Ich verstehe deine Argumente schon und ich stimme auch zu, dass die Politik mehr tun kann und muss. Gerade die Subventionen gehen mir auf den Sack, zumal man viele eigentlich seit 2020 nicht mehr haben dürfte (wegen internationalen Abkommen).

Trotzdem wird niemand zum Kauf von Fleisch gezwungen. Schon gar nicht zum massiven Überkonsum den wir haben. Die Konsumenten können das schon heute anders entscheiden. Trotzdem entscheiden 95% der Bevölkerung frei, Fleisch zu essen. Doppelt so viel wie ernährungstechnisch empfohlen ist. Zu 90% aus einer Haltung, die den Bedürfnissen der Tiere deutlich widerspricht.

Beim Konsum stellt sich die Frage ja nicht nur zwischen Billig vs Mittel vs Teuer/Nachhaltig. Auch nachhaltig produzierte Produkte haben einen Impact auf die Umwelt und verbrauchen Ressourcen. Auf Konsum zu verzichten oder zu reduzieren könnten auch heute schon alle Konsumenten. Ist ihre freie Entscheidung, nicht die der Politik. Auch bin ich der Meinung, dass der Konsum nicht alleine wegen dem Preis reduziert/erhöht ist. Klar, ab einem gewissen Preis können sich die Menschen ein Produkt nicht mehr leisten. Aber die Schmerzgrenze ist da sehr hoch, das zeigen z.B. iPhones oder Benzinpreis. Man konsumiert so oder so wenn man sich dazu entschieden hat. Diese Entscheidung treffen die Konsumenten, nicht die Politik.

Auch wird niemand gezwungen die SVP zu wählen. Die Partei die bei kaum einem Problem eine Lösung oder Verbesserung einbringt oder treibt, zum Teil das Problem sogar leugnet. Man kann bereits heute andere Parteien wählen. Trotzdem wählt fast 1/3 der Wählerinnen und Wähler diese Partei.

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Faniella Diwani
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 18.02.2023, 19:40
Beim Konsum stellt sich die Frage ja nicht nur zwischen Billig vs Mittel vs Teuer/Nachhaltig. Auch nachhaltig produzierte Produkte haben einen Impact auf die Umwelt und verbrauchen Ressourcen. Auf Konsum zu verzichten oder zu reduzieren könnten auch heute schon alle Konsumenten. Ist ihre freie Entscheidung, nicht die der Politik. Auch bin ich der Meinung, dass der Konsum nicht alleine wegen dem Preis reduziert/erhöht ist. Klar, ab einem gewissen Preis können sich die Menschen ein Produkt nicht mehr leisten. Aber die Schmerzgrenze ist da sehr hoch, das zeigen z.B. iPhones oder Benzinpreis. Man konsumiert so oder so wenn man sich dazu entschieden hat. Diese Entscheidung treffen die Konsumenten, nicht die Politik.

Auch wird niemand gezwungen die SVP zu wählen. Die Partei die bei kaum einem Problem eine Lösung oder Verbesserung einbringt oder treibt, zum Teil das Problem sogar leugnet. Man kann bereits heute andere Parteien wählen. Trotzdem wählt fast 1/3 der Wählerinnen und Wähler diese Partei.
Es gibt auf dem Markt immer 2 Seiten: Angebot und Nachfrage. Wenn ein Angebot aus Renditegründen nicht existiert, dann kann gar keine Nachfrage dafür entstehen. Manchmal muss der Staat ein Angebot erzwingen.

Erinnerst du dich an die Einführung des U-Abos in der Region Basel? Das ist so ein Beispiel eines Eingreifens des Staates. Ohne das U-Abo Mitte der 1980er, würde Basel anders aussehen. In Bern gab es z.B. vor 20 Jahren noch keinen Tarifverbund, dafür war der Bundesplatz noch Parkplatz.  

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Re: Klimakrise

Beitrag von ch-maggot »

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Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Die Mobilität einzuschränken ist schon viel schwieriger. Um das geschundene Argument der Klebe-Thailand-Ferienflieger hervorzuholen: Man kann tatsächlich in gewisse Teile der Welt NICHT mit dem Zug/Auto/Bus reisen und muss fliegen. Und es gibt halt nicht nur Leute, die beruflich oder ferienbedingt reisen, sondern halt auch weil sie auf anderen Kontinenten Familie haben. Das zu verurteilen fände ich hart.

Dazu kommt der technologische Fortschritt, der leider wohl zu spät kommt. Aber der setzt überall an:
Flüge, die weniger Treibstoff verbrauchen/evtl. in der Zukunft gar kein Kerosin mehr brauchen.
Häuser und Wohnungen, die weniger Energie brauchen um warm zu werden oder komplett eneuerbar geheizt werden.
Elektroautos, die zwar auch nicht die Endlösung sind, aber immerhin dazu geführt haben, DASS es eine Alternative gibt zum ewigen Benzinmotor. Die Milliarden, die nun in E-Autos fliessen, werden auch da die Produkte verbessern mit effizienteren und nachhaltigeren Akkus.

Also zusammengefasst, mit weniger Shopping (Dinge, die man nicht unbedingt braucht) und weniger Fleisch essen kann man auch was beitragen, das nicht durch technologischen Fortschritt zukünftig reduziert wird.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Gurkensalat »

Wie man vernimmt wurde 2022 ein neues Allzeithoch beim CO2 Ausstoss erreicht. Zum Glück haben sich die weltweite Wirtschaft und Politik eine Reduzierung des CO2 Ausstosses auf die Fahne geschrieben. 

Ein grosses Dankeschön an die Politik und Wirtschaft, dass ihr euch so wahnsinnig anstrengt. Es wäre jetzt wichtig noch schärfere Gesetze und Strafen zu erlassen gegen Klimaaktivisten, man könnte über einen öffentlichen Pranger auf dem Barfi nachdenken, Eintritt frei mit dem Nachweis eines genügend grossen CO2 Fussabddruck, andernfalls sehe ich schwarz für ein neues Rekordjahr 2023.

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Fleischverzicht (muss ja nicht totaler sein) hat klare Auswirkungen. Würden alle nur noch 1-2mal wöchentlich Fleisch nehmen, dann sähe alles viel anders aus. Was für ein Kilo Fleisch an Wasser und vor allem Futter herhalten muss... Dann die indirekten Nachwirkungen. Der Amazonas müsste nicht mehr für Futtersoja abgerodet werden. Wir reden hier von der Lunge der Erde. Durch weniger Futternahrung kämen viel weniger Pestizide in die Umwelt. Man hätte viel mehr Wasser zur Verfügung. Man hat dazu auch Mark Benecke, der viele Vorträge zum Thema gemacht hat, gefragt. Was kann jeder einzelne tun, um effektiv was gegen den Klimawandel zu tun. Klare Antwort. Aufhören Fleisch zu essen.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:Wie lange will man eigentlich noch an der Erzählung der "individuellen Verantwortung" (Carbon Footprint) festhalten?

Der Fakt ist doch ganz einfach: In unserem profitorientierten System wird JEDE Firma in erster Linie nur das produzieren und verkaufen was besser rentiert. Und der Konsument kann nur kaufen was angeboten wird. Ohne Zwangsmassnahmen wird keine Produktionsumstellung stattfinden.

Weniger Flüge? Bei steuerfreiem Treibstoff?
Weniger Fleisch? Bei Agrarsubventionen auf Futtermittelanbau?
Weniger Individualverkehr? Bei fortschreuitender Zersiedelung und ohne massivem Ausbau des ÖV auch auf dem Land?
Weniger Billigklamotten und Schinaschrott? Bei Billigfracht weil man auf dem Meer draussen so viel billiges Schweröl rausblasen kann wie man will?
Ja, ist so

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

SubComandante hat geschrieben:Fleischverzicht (muss ja nicht totaler sein) hat klare Auswirkungen. Würden alle nur noch 1-2mal wöchentlich Fleisch nehmen, dann sähe alles viel anders aus. Was für ein Kilo Fleisch an Wasser und vor allem Futter herhalten muss... Dann die indirekten Nachwirkungen. Der Amazonas müsste nicht mehr für Futtersoja abgerodet werden. Wir reden hier von der Lunge der Erde. Durch weniger Futternahrung kämen viel weniger Pestizide in die Umwelt. Man hätte viel mehr Wasser zur Verfügung. Man hat dazu auch Mark Benecke, der viele Vorträge zum Thema gemacht hat, gefragt. Was kann jeder einzelne tun, um effektiv was gegen den Klimawandel zu tun. Klare Antwort. Aufhören Fleisch zu essen.
Wenn du jeden Tag nur 20g Fleisch, Zwecks Gluscht oder Aroma verzehrst geht das mM nach in Ordnung bei artgerechter Tierhaltung. Fleisch ist einfach viel zu billig.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Gurkensalat »

Ehrlich gesagt sehe ich keinerlei Hoffnung, dass wir es irgendwie hinbekommen unsere Fauna und Flora am Leben zu halten. Wir sind gefangen in der Angst unseren Wohlstand zu verlieren, dass wir lieber nutzlose Plastikrecycling Prozesse und CO2 Abgaben de Konzerne  finanzieren (welche nachweislich keinerlei positiven Effekt auf die Umweltverschmutzung haben) als dass wir auch nur 1x auf Fleisch verzichten, 1x ein lokales Produkt kaufen, 1x auf das Auto verzichten.

Den Wirtschaftsbossen (und deren gekauften Politikern) hörig, schwelgen wir im Traum der Wohlstandsgesellschaft, dass wir nicht nur den Reichsten der Reichen unser Geld geben, sondern wir glauben unser Glück in den eigenen Händen zu haben.

Gehts uns gut? Ja, natürlich geht es uns gut! Gehts denen nach uns gut? Interessiert mich einen Scheiss. Ich kleb noch einen grünen Punkt auf eine Plastik Verpackung, bezahle der Lufthansa ein bisschen CO2 Kompensation und alles ist gut.

Dass sich alles auf den CO2 Ausstoss fokussiert ist das beste was der Wirtschaft passieren konnte. Dank CO2 ist Atomkraft umweltfreundlich geworden. Beim Plastik werden noch ein paar farbige Punkte erfunden um die Gewinnmargen zu erhöhen und in der Werbung besser greenwashing betreiben zu können. Man muss sich mal vor Augen führen, dass auf gefühlten 99% der Verpackungen irgend ein Recycling Symbol angebracht ist, aber nur etwa 2-3% der Verpackungen recycelt werden und weniger als 1% der Verpackungen selbst aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Mit dem Finger wird gerade auf die Stromverluste gezeigt, welche es beim laden von E-Autos gibt. Ich sage da nur Exxon Valdez, Deepwater Horizon. Oder aktuell natürlich der auftauend Permafrost in Sibiren/ru Arktis welcher die Träger der Pipelines absinken lässt mit täglich tausenden Litern auslaufendem Öl welches alles verschmutzt.

Ah… fast vergessen nochmals 5 Franken für einen Baum an Glencore überweisen

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Gurkensalat hat geschrieben:Ehrlich gesagt sehe ich keinerlei Hoffnung, dass wir es irgendwie hinbekommen unsere Fauna und Flora am Leben zu halten. Wir sind gefangen in der Angst unseren Wohlstand zu verlieren, dass wir lieber nutzlose Plastikrecycling Prozesse und CO2 Abgaben de Konzerne  finanzieren (welche nachweislich keinerlei positiven Effekt auf die Umweltverschmutzung haben) als dass wir auch nur 1x auf Fleisch verzichten, 1x ein lokales Produkt kaufen, 1x auf das Auto verzichten.

Den Wirtschaftsbossen (und deren gekauften Politikern) hörig, schwelgen wir im Traum der Wohlstandsgesellschaft, dass wir nicht nur den Reichsten der Reichen unser Geld geben, sondern wir glauben unser Glück in den eigenen Händen zu haben.

Gehts uns gut? Ja, natürlich geht es uns gut! Gehts denen nach uns gut? Interessiert mich einen Scheiss. Ich kleb noch einen grünen Punkt auf eine Plastik Verpackung, bezahle der Lufthansa ein bisschen CO2 Kompensation und alles ist gut.

Dass sich alles auf den CO2 Ausstoss fokussiert ist das beste was der Wirtschaft passieren konnte. Dank CO2 ist Atomkraft umweltfreundlich geworden. Beim Plastik werden noch ein paar farbige Punkte erfunden um die Gewinnmargen zu erhöhen und in der Werbung besser greenwashing betreiben zu können. Man muss sich mal vor Augen führen, dass auf gefühlten 99% der Verpackungen irgend ein Recycling Symbol angebracht ist, aber nur etwa 2-3% der Verpackungen recycelt werden und weniger als 1% der Verpackungen selbst aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Mit dem Finger wird gerade auf die Stromverluste gezeigt, welche es beim laden von E-Autos gibt. Ich sage da nur Exxon Valdez, Deepwater Horizon. Oder aktuell natürlich der auftauend Permafrost in Sibiren/ru Arktis welcher die Träger der Pipelines absinken lässt mit täglich tausenden Litern auslaufendem Öl welches alles verschmutzt.

Ah… fast vergessen nochmals 5 Franken für einen Baum an Glencore überweisen
Es wäre so einfach - kostet jedoch etwas mehr, Plastik durch Algenersatzprodukte (Biokunststoff) oder Karton zu ersetzen, um wenigstens etwas gegen den nicht oder nur sehr langsam abbaubaren Mikroplastik zu unternehmen. Abet Profit ist wichtiger.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Gurkensalat »

Aficionado hat geschrieben: 02.03.2023, 11:59
Gurkensalat hat geschrieben: Ehrlich gesagt sehe ich keinerlei Hoffnung, dass wir es irgendwie hinbekommen unsere Fauna und Flora am Leben zu halten. Wir sind gefangen in der Angst unseren Wohlstand zu verlieren, dass wir lieber nutzlose Plastikrecycling Prozesse und CO2 Abgaben de Konzerne  finanzieren (welche nachweislich keinerlei positiven Effekt auf die Umweltverschmutzung haben) als dass wir auch nur 1x auf Fleisch verzichten, 1x ein lokales Produkt kaufen, 1x auf das Auto verzichten.

Den Wirtschaftsbossen (und deren gekauften Politikern) hörig, schwelgen wir im Traum der Wohlstandsgesellschaft, dass wir nicht nur den Reichsten der Reichen unser Geld geben, sondern wir glauben unser Glück in den eigenen Händen zu haben.

Gehts uns gut? Ja, natürlich geht es uns gut! Gehts denen nach uns gut? Interessiert mich einen Scheiss. Ich kleb noch einen grünen Punkt auf eine Plastik Verpackung, bezahle der Lufthansa ein bisschen CO2 Kompensation und alles ist gut.

Dass sich alles auf den CO2 Ausstoss fokussiert ist das beste was der Wirtschaft passieren konnte. Dank CO2 ist Atomkraft umweltfreundlich geworden. Beim Plastik werden noch ein paar farbige Punkte erfunden um die Gewinnmargen zu erhöhen und in der Werbung besser greenwashing betreiben zu können. Man muss sich mal vor Augen führen, dass auf gefühlten 99% der Verpackungen irgend ein Recycling Symbol angebracht ist, aber nur etwa 2-3% der Verpackungen recycelt werden und weniger als 1% der Verpackungen selbst aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Mit dem Finger wird gerade auf die Stromverluste gezeigt, welche es beim laden von E-Autos gibt. Ich sage da nur Exxon Valdez, Deepwater Horizon. Oder aktuell natürlich der auftauend Permafrost in Sibiren/ru Arktis welcher die Träger der Pipelines absinken lässt mit täglich tausenden Litern auslaufendem Öl welches alles verschmutzt.

Ah… fast vergessen nochmals 5 Franken für einen Baum an Glencore überweisen
Es wäre so einfach - kostet jedoch etwas mehr, Plastik durch Algenersatzprodukte (Biokunststoff) oder Karton zu ersetzen, um wenigstens etwas gegen den nicht oder nur sehr langsam abbaubaren Mikroplastik zu unternehmen. Abet Profit ist wichtiger.
Unser ganzes Gebaren und Verhalten erinnert mich immer an Polo Hofers Lied Titanic.
 

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

ch-maggot hat geschrieben: 19.02.2023, 12:37 Bild

Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?

Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
ch-maggot hat geschrieben: 19.02.2023, 12:37 Bild

Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?

Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.
Monetarismus sieht vor, dass Produktionspotential voll auszuschöpfen, nicht?
Die Geldmenge soll genau so schnell wachsen wie das Produktionspotential. Um das Produktionspotential. zu erhöhen, müssen Banken den Unternehmen Geld zur Verfügung stellen. Soweit so gut.
Wenn nun aber die Nachfrage nicht vorhanden ist, bring dir 100% Auslastung, bzw. Produktionspotential nichts.

Wo also besteht der wesentliche Unterschied zum Keynesianismus?

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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Gurkensalat hat geschrieben: 02.03.2023, 09:45 Wie man vernimmt wurde 2022 ein neues Allzeithoch beim CO2 Ausstoss erreicht. Zum Glück haben sich die weltweite Wirtschaft und Politik eine Reduzierung des CO2 Ausstosses auf die Fahne geschrieben. 

Ein grosses Dankeschön an die Politik und Wirtschaft, dass ihr euch so wahnsinnig anstrengt. Es wäre jetzt wichtig noch schärfere Gesetze und Strafen zu erlassen gegen Klimaaktivisten, man könnte über einen öffentlichen Pranger auf dem Barfi nachdenken, Eintritt frei mit dem Nachweis eines genügend grossen CO2 Fussabddruck, andernfalls sehe ich schwarz für ein neues Rekordjahr 2023.

Abwarten. Dank dem durch Klimawandel erwärmten Winter wird man bestimmt noch etwas CO2 einsparen und sich dann auf die Schulter klopfen. Obwohl man dafür nichts gemacht hat. Genau so schon passiert in den letzten Jahren.

Klimaforscher haben sich dann die Statistik genauer angeschaut und angemerkt, dass wir eigentlich gar nichts eingespart haben, ausser Emissionen fürs Heizen.

Die Schweiz steht übrigens besonders schlecht da bei Einsparungen und ist in der Rechnung der konsumbereinigter Emissionen pro Kopf eh schon ganz weit vorne. Aber ist ja auch kein Wunder, wenn 1/3 der WählerInnen die rechtsextreme Partei wählt, die den menschenverstärkten Klimawandel noch immer leugnet oder als grüne Woke-Ideologie bezeichnet.

Immerhin sind die SVP Ländler, Bergler und Bauern dann wohl auch die ersten und am stärksten betroffenen Bürger wenn sich Schneemangel, Wassermangel, Dürre und bröckelnde Berge weiter verstärken. Man wird die Schuld bestimmt den Grünen zuschieben, die zu wenig gemacht haben. Oder weil sie gegen AKWs waren.

So lange auch die Konsumenten zu 100% mit den Schultern zucken und den Konzernen die Schuld geben, wird sich auch dort nicht viel tun.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 02.03.2023, 18:07
ch-maggot hat geschrieben: 19.02.2023, 12:37 Bild

Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?

Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.

Wir sind uns hier im Forum ja sehr oft einig.

Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, warum und auf welcher Grundlage du den Einfluss der Konsumenten abstreitest.

Obwohl verschiedene Studien zum Ergebnis kommen, mehr als die Hälfte der Emissionen können von Konsumenten direkt beeinflusst werden:
https://www.mdpi.com/2071-1050/13/5/2966

90% der Emissionen der fossilen Industrie fallen nicht bei der Produktion, sondern bei der Nutzung durch Konsumenten an:
https://www.vox.com/the-goods/2018/10/1 ... ble-energy

Und dann gab es noch eine Studie der ETH (finde sie nicht mehr) die dargelegt hat dass mit verschiedensten Verhaltensänderungen der Konsumenten bereits heute mehr als 50% der Emissionen eingespart werden können. Heute. Ohne, dass es auch nur eine einzige politische oder wirtschaftliche Massnahme bräuchte. Einfach nur weil die Konsumenten sagen, ja das mache ich jetzt so.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.03.2023, 01:14
Faniella Diwani hat geschrieben: 02.03.2023, 18:07
ch-maggot hat geschrieben: 19.02.2023, 12:37 Bild

Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?

Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.

Wir sind uns hier im Forum ja sehr oft einig.

Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, warum und auf welcher Grundlage du den Einfluss der Konsumenten abstreitest.

Obwohl verschiedene Studien zum Ergebnis kommen, mehr als die Hälfte der Emissionen können von Konsumenten direkt beeinflusst werden:
https://www.mdpi.com/2071-1050/13/5/2966

90% der Emissionen der fossilen Industrie fallen nicht bei der Produktion, sondern bei der Nutzung durch Konsumenten an:
https://www.vox.com/the-goods/2018/10/1 ... ble-energy

Und dann gab es noch eine Studie der ETH (finde sie nicht mehr) die dargelegt hat dass mit verschiedensten Verhaltensänderungen der Konsumenten bereits heute mehr als 50% der Emissionen eingespart werden können. Heute. Ohne, dass es auch nur eine einzige politische oder wirtschaftliche Massnahme bräuchte. Einfach nur weil die Konsumenten sagen, ja das mache ich jetzt so.

Ich streite den Einfluss der Konsumenten nicht ab. Konsumenten können aber nur konsumieren was auf dem Markt ist. Was auf den Markt kommt, wird dadurch bestimmt was produziert wird. Was produziert wird, wird dadurch bestimmt was rentiert.

Fazit: Es rentiert weiterhin zu gut das Klima kaputt zu machen. Dafür ist nicht in erster Linie der Konsument schuld.

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Faniella Diwani hat geschrieben: 03.03.2023, 09:25 Ich streite den Einfluss der Konsumenten nicht ab. Konsumenten können aber nur konsumieren was auf dem Markt ist. Was auf den Markt kommt, wird dadurch bestimmt was produziert wird. Was produziert wird, wird dadurch bestimmt was rentiert.

Fazit: Es rentiert weiterhin zu gut das Klima kaputt zu machen. Dafür ist nicht in erster Linie der Konsument schuld.
Es ist die Aufgabe der Politik zu bestimmen, was auf dem Markt sein darf. Nur wenn die mehrheitlich von Bürgerlichen (oder wie SVP nicht mehr so bürgerlich, sondern gepflegt rechts) bestimmte Politik von Lobbyisten gekauft ist. Dann ist Hopfen und Malz verloren. Das ist unser Dilemma.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Gurkensalat »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.03.2023, 01:14
Faniella Diwani hat geschrieben: 02.03.2023, 18:07
ch-maggot hat geschrieben: 19.02.2023, 12:37 Bild

Also generell gesagt ist wohl der (Fleisch)-verzicht die einfachste Variante, was Gutes für den Planeten zu tun. Kein Mensch stirbt, wenn er/sie kein Fleisch mehr isst.

Mag so sein. Und dann gucken wir nochmals den Screenshot an und lesen "Ausstoss privater Haushalte".
Danke, reicht. Muiss ich _nochmals_ Milton Friedman zitieren?

Es ist nicht Whataboutism wenn ich meine "es liegt nicht nur am Konsumenten"!
Ja, der Konsument muss auch. Aber hier muss das Angebot verändert werden, die Nachfrage alleine erledigt das Problem nicht.

Wir sind uns hier im Forum ja sehr oft einig.

Mir ist es aber immer noch ein Rätsel, warum und auf welcher Grundlage du den Einfluss der Konsumenten abstreitest.

Obwohl verschiedene Studien zum Ergebnis kommen, mehr als die Hälfte der Emissionen können von Konsumenten direkt beeinflusst werden:
https://www.mdpi.com/2071-1050/13/5/2966

90% der Emissionen der fossilen Industrie fallen nicht bei der Produktion, sondern bei der Nutzung durch Konsumenten an:
https://www.vox.com/the-goods/2018/10/1 ... ble-energy

Und dann gab es noch eine Studie der ETH (finde sie nicht mehr) die dargelegt hat dass mit verschiedensten Verhaltensänderungen der Konsumenten bereits heute mehr als 50% der Emissionen eingespart werden können. Heute. Ohne, dass es auch nur eine einzige politische oder wirtschaftliche Massnahme bräuchte. Einfach nur weil die Konsumenten sagen, ja das mache ich jetzt so.
Das ist natürlich schon ein wenig Augenwischerei. Am Ende des Tages wird 100% der Rohstoffe/Emissionen für den Konsumenten verwendet. Natürlich hat der Konsument einen gewissen Einfluss, aber der ist deutlich kleiner als es die Wirtschaft es uns weismachen will. Dieser Logik zufolge bräuchten wir ja keine Gurtenpflicht im Auto. Keine Helmpflicht beim Motorrad. Kein Tempolimit und keine Promillegrenze. Wir bräuchten keine Bauvorschriften und keine Vorschriften bzgl. Flugsicherheit usw….. Alles zu 100% in der Entscheidung des Konsumenten. 

Trotzdem Fand es die Politik und Bevölkerung notwendig all dies zu regulieren. 

Auf den kürzesten Nenner gebracht:
rauchen und saufen = Gut
Vegi und Klimaschützer = Böse
 

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Re: Klimakrise

Beitrag von stacheldraht »

Von euch lass ich mir meinen täglichen Klöpfer-Konsum nicht verbieten. So gsehts nämmli us!
Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

SubComandante hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 03.03.2023, 09:25 Ich streite den Einfluss der Konsumenten nicht ab. Konsumenten können aber nur konsumieren was auf dem Markt ist. Was auf den Markt kommt, wird dadurch bestimmt was produziert wird. Was produziert wird, wird dadurch bestimmt was rentiert.

Fazit: Es rentiert weiterhin zu gut das Klima kaputt zu machen. Dafür ist nicht in erster Linie der Konsument schuld.
Es ist die Aufgabe der Politik zu bestimmen, was auf dem Markt sein darf. Nur wenn die mehrheitlich von Bürgerlichen (oder wie SVP nicht mehr so bürgerlich, sondern gepflegt rechts) bestimmte Politik von Lobbyisten gekauft ist. Dann ist Hopfen und Malz verloren. Das ist unser Dilemma.
Soweit würde nicht einmal ich gehen Bild
Natürlich kónnte der Staat Mindestpreise bei z.B.Kleidern einführen.

Beispiel «zwei für eins» Aktionen. Der Konsument kauft dann etwas doppelt (was er gar nicht braucht) zum gleichen lumpigen Preis. Durch die Produktion in China kaufst du dir bei Aldi einen Akkuachrauber, den du u.U. nie brauchst. Aber weil er so günstig ist, musst du einfach zuschlagen (viele handeln nach diesem Muster).

Mit einer angenommenen Konzernverantwortungsinitiative würde sich, so denke ich, das Problem aber weitgehendst von selber lósen. Aber ohne scharfe Kontrollen wird beschissen wie und wo es nur geht (analog FSC-Label Scheisse).
Ziel müsste es sein, die Preise für z.B. Kleider oder Elektrozubehör durch gerechte Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken wieder auf ein nomales Niveau zu bringen (angefangen vom Rohstoff bis zum Endprodukt).

Dann gesetzlich die Garantiefristen erhöhen und die Hersteller dazu verpflichten, Geräte wieder reparabel zu gestalten und zwar für den Kunden rentabel. Sollbruchstellen verbieten und bei Verstoss gleich den Hersteller vom Markt verbannen.


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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Geplante Obsoleszenz verbieten. Ganz klar. Jedes Produkt muss in einem gewissen Rahmen dazu reparierbar sein. Akkus in Geräten müssen immer ausgetauscht werden können. Dazu muss man für Mobile Akku 100 Franken Pfand hinlegen. Dann werden die Dinger auch zurückgegeben.

Es gäbe so viele Ansätze. Aber zur geplanten Obsoleszenz - viele Produkte sind halt nur dadurch billiger geworden.

Eine schon etwas alte Doku. Aber nicht gealtert und immer noch sehenswert. Arte halt.


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