Die Spinnen, die Amis!

Der Rest...
Feanor
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Feanor »

Der Gouverneur des Staates, Abbott, hat ja noch vor nicht allzu langer Zeit die Hürde für den Kauf von Waffen massiv nach unten "korrigiert". Und dann gab es mal noch einen Tweet von ihm, in dem er seine Bürger:innen aufrief, mehr Schusswaffen zu kaufen, weil man im us-amerikanischen Ranking für Waffenkauf nur noch auf dem 2. Platz oder so herumgurkte.

 

Rotblau2
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Rotblau2 »

händsche hat geschrieben: 25.05.2022, 09:57 Wären die Lehrerin und die Kinder ebenfalls bewaffnet gewesen, dann wäre dies nicht passiert. 

In diesem Fall wäre der Amokläufer nicht erst nach dem 20. Mord erschossen worden. 
Würden aber in den USA alle 330 Millionen Menschen rund um die Uhr bewaffnet sein, gäbe es durchschnittlich noch viel mehr Tote als es jetzt schon gibt. 

Selbst bei einem allerschärfsten Waffengesetz, das heisst mit einem sofortigen Waffenkaufverbot, wäre es schwierig, die 400 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz unter Kontrolle zu bringen. 

Die Amis müssen damit leben, dass das lasche Waffengesetz pro Jahr die Erschiessung von etwa 1500 Kinder und Jugendlichen als Kollateralschaden in Kauf nimmt. 

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Tsunami
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Tsunami »

Rotblau2 hat geschrieben: 25.05.2022, 22:48
händsche hat geschrieben: 25.05.2022, 09:57 Wären die Lehrerin und die Kinder ebenfalls bewaffnet gewesen, dann wäre dies nicht passiert. 

In diesem Fall wäre der Amokläufer nicht erst nach dem 20. Mord erschossen worden. 
Würden aber in den USA alle 330 Millionen Menschen rund um die Uhr bewaffnet sein, gäbe es durchschnittlich noch viel mehr Tote als es jetzt schon gibt. 

Selbst bei einem allerschärfsten Waffengesetz, das heisst mit einem sofortigen Waffenkaufverbot, wäre es schwierig, die 400 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz unter Kontrolle zu bringen. 

Die Amis müssen damit leben, dass das lasche Waffengesetz pro Jahr die Erschiessung von etwa 1500 Kinder und Jugendlichen als Kollateralschaden in Kauf nimmt. 
Ich stimme dir bei den Sätzen 1,2 und 4 zu.

Bei Abschnitt drei nicht: Das sofortige Waffenverkaufsverbot wäre nicht das "allerschärfste Waffengesetz". Dieses wäre m.E. nicht nur das sofortige Waffenverkaufsverbot sondern gleichzeitig das Einziehen von sämtlichen Schusswaffen bei Privatpersonen (ausser Sportschützen, welche die Waffe aber nicht zuhause aufbewahren dürfen). Das Nichtbefolgen hätte mit einer hohen Geldstrafe oder Gefängnis zufolge.

Aber klar, beide vorgeschlagenen Waffengesetze hätten in den USA keine Chance.

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Faniella Diwani
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Faniella Diwani »

Ein Verbot die Schusswaffe ausserhalb des eigenen Grund und Bodens mitzuführen bzw. dies verschärft bewilligungspflichtig zu machen wäre schon mal ein Punkt. Open carry bzw. concealed carry sind Unfug. Ich denke man kann da auch Regeln wie "am Arbeitsplatz bedingt OK" machen damit Ladenbesitzer und Landwirte (Farmer, Ranger) weiterhin ihre Schrotflinte haben können.

Und dann ist eben "A well regulated Militia" als Grundlage für das Recht auf Waffenbesitz und -tragen auch noch ein Thema.

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Taratonga
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Taratonga »

Schusswaffen häufigste Todesursache bei jungen Menschen in den USA

4368 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre sind vor zwei Jahren in Amerika durch Feuerwaffen getötet worden.

Läuft gut im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

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Taratonga
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Taratonga »


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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Aficionado »

Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

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Faniella Diwani
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Ich denke ein Punkt ist das es in den USA normal und akzeptiert ist wenn du mit einer Schusswaffe rumläufst.
Bei uns geht das nur wenn du auf den Schiessplatz gehst, als Jäger auf die Jagd gehst oder einen Waffentragschein hast.

Und dann haben wir auch noch die reinen Zahlen. Die Schweiz hat etwas über 8 Mio Einwohner, die USA 331 Mio. Das ist schon mal Faktor 41.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Taratonga »

Faniella Diwani hat geschrieben: 30.05.2022, 12:15
Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Ich denke ein Punkt ist das es in den USA normal und akzeptiert ist wenn du mit einer Schusswaffe rumläufst.
Bei uns geht das nur wenn du auf den Schiessplatz gehst, als Jäger auf die Jagd gehst oder einen Waffentragschein hast.

Und dann haben wir auch noch die reinen Zahlen. Die Schweiz hat etwas über 8 Mio Einwohner, die USA 331 Mio. Das ist schon mal Faktor 41.

Obwohl jeder AdA ein Stgw zuhause hat, gibt es praktisch null Tötungen mit diesen. Wenn Armeewaffen in Verbrechen involviert wsren, dann waren es Offizierpistolen. Die Amis sind einfach ein Psychovolk

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Aficionado »

Taratonga hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 30.05.2022, 12:15
Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Ich denke ein Punkt ist das es in den USA normal und akzeptiert ist wenn du mit einer Schusswaffe rumläufst.
Bei uns geht das nur wenn du auf den Schiessplatz gehst, als Jäger auf die Jagd gehst oder einen Waffentragschein hast.

Und dann haben wir auch noch die reinen Zahlen. Die Schweiz hat etwas über 8 Mio Einwohner, die USA 331 Mio. Das ist schon mal Faktor 41.

Obwohl jeder AdA ein Stgw zuhause hat, gibt es praktisch null Tötungen mit diesen. Wenn Armeewaffen in Verbrechen involviert wsren, dann waren es Offizierpistolen. Die Amis sind einfach ein Psychovolk
Es gibt dort auch immer mehr Opium- (und all seine Derivate) Tote. Was läuft falsch in dieser US-Gesellschaft?
Ich denke es ist ein Klassenproblem. Die Schere zwischen Reichen und Armen, gebildeten und ungebildeten wird laufend grösser.
Zum einen gibt es die Städter, die sich nach mehr Menschenrechten sehnen, die ggü einer LGBT, BLM Bewegung positiv eingestellt sind und diese auch unterstützen resp. leben. Zum anderen die Erzkonservativen Repuplikaner-Wähler, bei denen schon Sex vor der Ehe ein Verbrechen darstellen kann.

Wir müssen bei uns in Europa einfach viel wachsamer sein um eine derartige Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.
Aber wie?






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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von grandmasterflex »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 13:23
Taratonga hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 30.05.2022, 12:15

Ich denke ein Punkt ist das es in den USA normal und akzeptiert ist wenn du mit einer Schusswaffe rumläufst.
Bei uns geht das nur wenn du auf den Schiessplatz gehst, als Jäger auf die Jagd gehst oder einen Waffentragschein hast.

Und dann haben wir auch noch die reinen Zahlen. Die Schweiz hat etwas über 8 Mio Einwohner, die USA 331 Mio. Das ist schon mal Faktor 41.

Obwohl jeder AdA ein Stgw zuhause hat, gibt es praktisch null Tötungen mit diesen. Wenn Armeewaffen in Verbrechen involviert wsren, dann waren es Offizierpistolen. Die Amis sind einfach ein Psychovolk
Es gibt dort auch immer mehr Opium- (und all seine Derivate) Tote. Was läuft falsch in dieser US-Gesellschaft?
Ich denke es ist ein Klassenproblem. Die Schere zwischen Reichen und Armen, gebildeten und ungebildeten wird laufend grösser.
Zum einen gibt es die Städter, die sich nach mehr Menschenrechten sehnen, die ggü einer LGBT, BLM Bewegung positiv eingestellt sind und diese auch unterstützen resp. leben. Zum anderen die Erzkonservativen Repuplikaner-Wähler, bei denen schon Sex vor der Ehe ein Verbrechen darstellen kann.

Wir müssen bei uns in Europa einfach viel wachsamer sein um eine derartige Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.
Aber wie?

Nun ich denke es wäre schön nützlich, wenn man als Gesellschaft die 25% SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt und damit bewusst eine Spaltung provoziert.
SVP-Wähler haben die genau gleiche Daseinsberechtigung wie Wähler anderer Parteien.
Lustigerweise wird die Spaltung grossmehrheitlich von linker Seite der SVP in die Schuhe geschoben. Die gleichen Kreise organisieren aber Demos gegen SVP-Feste oder Auftritte von Parteigrössen.

Ich denke dies führt aktiv zu einer Spaltung bei, wenn man die mit grossem Abstand stärkste Partei eines Landes systematisch ausgrenzt und verunglimpft.

Persönlich bin ich AL-Wähler und die SVP ist mir gelinde gesagt richtig widerlich im politischen Sinne und am liebsten würde ich nichts mit solchen Menschen zu tun haben. Dafür muss ich Sie aber nicht öffentlich diffamieren.

Und bitte keine Antworten a la: Die SVP macht genau das gleiche, Sie spaltet, usw. Wenn Antwort, dann bitte etwas fundiertes und der Sache dienend, Vielen Dank :)

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Lällekönig
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Lällekönig »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)
Meines Wissens ist keine Studie bekannt, welche eine erhöhte Gewaltbereitschaft auf Ballergames zurückführen könnte, sehr wohl aber welche, die bei erhöhter Gewaltbereitschaft auch einen höheren Konsum von Ballergames im Vergleich feststellen.

Kontaktfreudige Menschen mit hoher Sozialkompetenz, welche über Ballergames neue Bekanntschaften oder gar Freundschaften schliessen, mutieren in der Regel nicht zu diesen Psychopathen. Ich nehme an, weil sie die Menschen hinter den Avataren und Geschehen/Beziehungen im Spiel von jenen in der Realität unterscheiden zu wissen.

Ich halte den Mangel an zwischenmenschlicher Interaktion, respektive die soziale Isolation und den Mangel an und menschlicher Wertschätzung, der damit einhergeht für das Problem. Also das Gefühl, hilflos und alleine zu sein, beziehungsweise alleine gelassen zu werden. Ohne die Relativierung durch echte menschliche Interaktionen, gewinnt die Sichtweise und der Umgang mit anderen in der Gamerealität an Bedeutung. Hinzu kommt die Wertschätzung von Stärke und Erreichtem, als Ersatz für die menschliche Wertschätzung. Wer also zuoberst steht, fühlt sich per Definition besser, als die unter ihm. Folglich ist es dann kein eigener Mangel an Sozialkompetenz mehr, dass man zu wenig Freunde hat, sondern die anderen sind einfach nicht gut genug dafür. Da Gaming eine Form von Zeitvertreib darstellt, welche man auch gut alleine ausüben kann, ermöglicht es die Zunahme dieser Isolation. Eine gefährliche Spirale.

Aber dies gilt praktisch für jedes Hobby, welches man auch alleine ausüben kann. Und selbst in der Arbeitswelt kann zB finanzielle Wertschätzung der Leistung, den Mangel an menschlicher Wertschätzung für das Ego kompensieren. Was schlussendlich den Drang sich Sozialkompetenz anzueignen, zum Erlöschen bringen kann.

Uns wird ständig suggeriert, dass die Stärksten und Besten auf Grund ihrer Leistung mehr Wertschätzung (in Form von Aufmerksamkeit, Geld und Macht) verdienen. In Arbeit, Politik, Sport, Unterhaltungsindustrie, etc. überwiegt dieses Narrativ, obwohl es in jedem Bereich auch Gegenbeispiele gibt. Solange damit nicht ein Mangel an menschlicher Wertschätzung kompensiert wird, wäre dagegen auch kaum etwas einzuwenden. Leider habe ich den Eindruck, dass die menschliche Wertschätzung abnimmt und die anderen Formen von Wertschätzungen zunehmen (Lohnunterschiede, Star-Kult, Vergötterung). Den Zusammenhang sehe ich in der zunehmenden Substitution von Sozialkompetenz durch andere Werten.

Daher denke ich, dass Isolation (vor allem wenn sie durch die Furcht vor menschlicher Interaktion selbst auferlegt ist). Und diese Furcht basiert auf und verstärkt sich durch fehlende Erfahrungswerte in der Interpretation ungewohnter Interaktionen.
 

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Lällekönig
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Lällekönig »

grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Nun ich denke es wäre schön nützlich, wenn man als Gesellschaft die 25% SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt und damit bewusst eine Spaltung provoziert.
SVP-Wähler haben die genau gleiche Daseinsberechtigung wie Wähler anderer Parteien.
Lustigerweise wird die Spaltung grossmehrheitlich von linker Seite der SVP in die Schuhe geschoben. Die gleichen Kreise organisieren aber Demos gegen SVP-Feste oder Auftritte von Parteigrössen.

Ich denke dies führt aktiv zu einer Spaltung bei, wenn man die mit grossem Abstand stärkste Partei eines Landes systematisch ausgrenzt und verunglimpft.

Persönlich bin ich AL-Wähler und die SVP ist mir gelinde gesagt richtig widerlich im politischen Sinne und am liebsten würde ich nichts mit solchen Menschen zu tun haben. Dafür muss ich Sie aber nicht öffentlich diffamieren.

Und bitte keine Antworten a la: Die SVP macht genau das gleiche, Sie spaltet, usw. Wenn Antwort, dann bitte etwas fundiertes und der Sache dienend, Vielen Dank :)
Daher neige ich dazu, eher mein Unverständnis an die SVP Wähler auszudrücken. Frage sie, warum sie sich hinter die populistischen Exponate der Partei stellen, statt eine anständigere Vertretung der eigenen Werte anzustreben. ;)

händsche
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von händsche »

grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Nun ich denke es wäre schön nützlich, wenn man als Gesellschaft die 25% SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt und damit bewusst eine Spaltung provoziert.

25% dönt noch viel. Aber bi 8.5 Mio Iwohner*inne, sind 3 Millione nid wahlberächtigt. Vo dä 5.5 Mio Wahlberächtigte, wähle d hälfti nid. Vo 2.5 Millionä Wählende wählt e viertel d SVP. Das sind 7%. Dodrvo ka mr jetzt no die abziehe, wo d SVP wähle, will si dr Meinig sind, die mache öbbis füre Büezer*inne (für Dummheit oder will eim s Thema z wenig interessiert, sött mr wirklich niemerts usgränze). Denn blibe no ca. 5% vo dr Bevölkerig übrig. Do hämmer grösseri Bevölkerigsschichte wo usgränzt wärde.

So zerscht s Problem relativiert und den dr whataboutism mit grössere Bevölkerigsschichte (isch das dr fundiert und dr Sach diendend Biitrag gsi wod gmeint hesch). ;)

Ich mein isches nid genau die Partei, wo bi jedem Terrorahschlag wo dr Attentäter Muslim gsi isch, vo jedem Moslem verlangt, dass me sich distanziert? Viellicht könnt me sich do als Partei au mol vo Nazis, Rassiste, Putinliebhaber und sunschtigem Pagg z distanziere. Denn könnt mr si au nid als Rassiste-Partei verunglimpfe oder?
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 SVP-Wähler haben die genau gleiche Daseinsberechtigung wie Wähler anderer Parteien.
Lustigerweise wird die Spaltung grossmehrheitlich von linker Seite der SVP in die Schuhe geschoben. Die gleichen Kreise organisieren aber Demos gegen SVP-Feste oder Auftritte von Parteigrössen.
Also mr fasse zämme e politischi Partei betribt sit Johrzähnte Walkampf mit Spaltig das gege Usländer*inne, Asylsuechendi, Muslime und Musliminne, Kosovoalbaner*inne, d EU und vieles mehr. (btw: Die Spaltig wird niemertem ind Schuhe gschoobe, die wird aktiv betriibe)
E relativ kleine Teil (in Basel sinds z.B. 25 Persone oder so gsi) demonstriert gege die spaltendi politischi Partei.
Aber alli lingge (also nid nur dr kleini Teil wo demonstriert) beteiligt sich mit däm an dr Abspaltig vo dr SVP vom räscht vo dr Gsellschaft. Aber was me nid darf isch
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt
Wennds miteme sarkastische Unterton im Jommeri O-Ton vo dr SVP gschriebe hätsch, zum die Exponänte z verspotte, wärs eigentlich genau mi Humor gsi.
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Ich denke dies führt aktiv zu einer Spaltung bei, wenn man die mit grossem Abstand stärkste Partei eines Landes systematisch ausgrenzt und verunglimpft.
Meinsch no mehr als d Spaltig vo Schwizer*inne und
Usländer*inne
Asylsuechendi
Muslime und Musliminne
Kosovoalbaner*inne
d EU und vieles mehr.
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Und bitte keine Antworten a la: Die SVP macht genau das gleiche, Sie spaltet, usw. Wenn Antwort, dann bitte etwas fundiertes und der Sache dienend, Vielen Dank :)
Sorry, aber di Biitrag dient jetzt au nid wirklich zur Sach, sondern isch e typischi Täter-Opfer-Umkehr in feinschter SVP Manier.

Übrigends s einzige wo d SVP-Wähler*inne vom räscht vo dr Gsellschaft usgränzt isch dr zyytgeischt

 

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von grandmasterflex »

händsche hat geschrieben: 30.05.2022, 14:48
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Nun ich denke es wäre schön nützlich, wenn man als Gesellschaft die 25% SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt und damit bewusst eine Spaltung provoziert.



25% dönt noch viel. Aber bi 8.5 Mio Iwohner*inne, sind 3 Millione nid wahlberächtigt. Vo dä 5.5 Mio Wahlberächtigte, wähle d hälfti nid. Vo 2.5 Millionä Wählende wählt e viertel d SVP. Das sind 7%. Dodrvo ka mr jetzt no die abziehe, wo d SVP wähle, will si dr Meinig sind, die mache öbbis füre Büezer*inne (für Dummheit oder will eim s Thema z wenig interessiert, sött mr wirklich niemerts usgränze). Denn blibe no ca. 5% vo dr Bevölkerig übrig. Do hämmer grösseri Bevölkerigsschichte wo usgränzt wärde.

So zerscht s Problem relativiert und den dr whataboutism mit grössere Bevölkerigsschichte (isch das dr fundiert und dr Sach diendend Biitrag gsi wod gmeint hesch). ;)

Ich mein isches nid genau die Partei, wo bi jedem Terrorahschlag wo dr Attentäter Muslim gsi isch, vo jedem Moslem verlangt, dass me sich distanziert? Viellicht könnt me sich do als Partei au mol vo Nazis, Rassiste, Putinliebhaber und sunschtigem Pagg z distanziere. Denn könnt mr si au nid als Rassiste-Partei verunglimpfe oder?
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 SVP-Wähler haben die genau gleiche Daseinsberechtigung wie Wähler anderer Parteien.
Lustigerweise wird die Spaltung grossmehrheitlich von linker Seite der SVP in die Schuhe geschoben. Die gleichen Kreise organisieren aber Demos gegen SVP-Feste oder Auftritte von Parteigrössen.
Also mr fasse zämme e politischi Partei betribt sit Johrzähnte Walkampf mit Spaltig das gege Usländer*inne, Asylsuechendi, Muslime und Musliminne, Kosovoalbaner*inne, d EU und vieles mehr. (btw: Die Spaltig wird niemertem ind Schuhe gschoobe, die wird aktiv betriibe)
E relativ kleine Teil (in Basel sinds z.B. 25 Persone oder so gsi) demonstriert gege die spaltendi politischi Partei.
Aber alli lingge (also nid nur dr kleini Teil wo demonstriert) beteiligt sich mit däm an dr Abspaltig vo dr SVP vom räscht vo dr Gsellschaft. Aber was me nid darf isch
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 SVP-Wähler nicht pauschal als Bauern, Nazis, Putinversteher abkanzelt
Wennds miteme sarkastische Unterton im Jommeri O-Ton vo dr SVP gschriebe hätsch, zum die Exponänte z verspotte, wärs eigentlich genau mi Humor gsi.
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Ich denke dies führt aktiv zu einer Spaltung bei, wenn man die mit grossem Abstand stärkste Partei eines Landes systematisch ausgrenzt und verunglimpft.
Meinsch no mehr als d Spaltig vo Schwizer*inne und
Usländer*inne
Asylsuechendi
Muslime und Musliminne
Kosovoalbaner*inne
d EU und vieles mehr.
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 13:47 Und bitte keine Antworten a la: Die SVP macht genau das gleiche, Sie spaltet, usw. Wenn Antwort, dann bitte etwas fundiertes und der Sache dienend, Vielen Dank :)
Sorry, aber di Biitrag dient jetzt au nid wirklich zur Sach, sondern isch e typischi Täter-Opfer-Umkehr in feinschter SVP Manier.

Übrigends s einzige wo d SVP-Wähler*inne vom räscht vo dr Gsellschaft usgränzt isch dr zyytgeischt

 
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grandmasterflex
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von grandmasterflex »

Haha ja gut, so kann man sich natürlich alles so zurecht legen wie man es sich will 😅beispiel? 2019 am Frauenstreik waren rund 400‘, wenn Frau will steht alles still, absolut zurecht waren solche Massen auf den Strassen, damit endlich was geht in diese Richtung. Nach deiner Logik wäre es aber so: es waren mit 400‘ noch nicht mal 5% der Bevölkerung auf den Strassen, das interessiert nicht.

Oder die Grünen hätten nur gerade knapp 2%, diese Politik benötigt es demnach nicht? Das ist doch eine komplett idiotische Sichtweise?!

Du bestätigst leider genau das was ich aufzeigen wollte. Sich das Recht nehmen, 25% der wählenden Bevölkerung als gesamtes zu verunglimpfen und im gleichen Beitrag anprangern, dass die Partei Menschen und Gruppen ausgrenzt 😅glashaus und so? 😅😅

händsche
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von händsche »

grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 15:11 Haha ja gut, so kann man sich natürlich alles so zurecht legen wie man es sich will 😅beispiel? 2019 am Frauenstreik waren rund 400‘, wenn Frau will steht alles still, absolut zurecht waren solche Massen auf den Strassen, damit endlich was geht in diese Richtung. Nach deiner Logik wäre es aber so: es waren mit 400‘ noch nicht mal 5% der Bevölkerung auf den Strassen, das interessiert nicht.

Oder die Grünen hätten nur gerade knapp 2%, diese Politik benötigt es demnach nicht? Das ist doch eine komplett idiotische Sichtweise?!
Us irgendeme Grund bini drvo usgange, dass wenni das unde ahängg, dasses bewusst wird, wie das Zahlespiel söll verstande wärde. 
 
händsche hat geschrieben: 30.05.2022, 14:48 So zerscht s Problem relativiert und den dr whataboutism mit grössere Bevölkerigsschichte (isch das dr fundiert und dr Sach diendend Biitrag gsi wod gmeint hesch). ;)
 
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 15:11 Du bestätigst leider genau das was ich aufzeigen wollte. Sich das Recht nehmen, 25% der wählenden Bevölkerung als gesamtes zu verunglimpfen und im gleichen Beitrag anprangern, dass die Partei Menschen und Gruppen ausgrenzt 😅glashaus und so? 😅😅
Dasch mr scho bewusst, dangge. Dorum hani mit mehrerne Täter-Opfer-Umkehr Bemerkige welle mitteile, dass das wo du Ufzeige willsch, im beschte Fall no wild isch.

grandmasterflex
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von grandmasterflex »

Ja wie du siehst, unabhängig von der politischen Einstellung sollte man jede Meinung ernst nehmen. Politik oder politische Strömungen sind meistens nur solang gefährlich wie man Sie nicht erst nimmt.

Darum, SVP überall einbinden und arbeiten lassen und die Partei verliert Ihre Wählerstärke, davon bin ich felsenfest überzogen. Und ich denke dies ist die einzige Möglichkeit, der Partei Ihre Wählerbasis zu entziehen. Wenn es nach Aussagen von Aeschi, Glarner und der aus dem Aargau, Bircher?!, noch immer 25% der Wähler hat, welche diesen Dreck wählen, muss man diese Partei auf anderen Wegen schlagen können. Daher, in die Regierungen einbinden, arbeiten lassen und Ihnen somit den Wind aus den Segeln nehmen um einen auf Opposition zu machen.

Aber diese nur als Nazis, Bauern und Hinterwäldler zu betiteln hilft nicht wirklich weiter.

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SubComandante
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von SubComandante »

grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 15:41 Ja wie du siehst, unabhängig von der politischen Einstellung sollte man jede Meinung ernst nehmen. Politik oder politische Strömungen sind meistens nur solang gefährlich wie man Sie nicht erst nimmt.

Darum, SVP überall einbinden und arbeiten lassen und die Partei verliert Ihre Wählerstärke, davon bin ich felsenfest überzogen. Und ich denke dies ist die einzige Möglichkeit, der Partei Ihre Wählerbasis zu entziehen. Wenn es nach Aussagen von Aeschi, Glarner und der aus dem Aargau, Bircher?!, noch immer 25% der Wähler hat, welche diesen Dreck wählen, muss man diese Partei auf anderen Wegen schlagen können. Daher, in die Regierungen einbinden, arbeiten lassen und Ihnen somit den Wind aus den Segeln nehmen um einen auf Opposition zu machen.

Aber diese nur als Nazis, Bauern und Hinterwäldler zu betiteln hilft nicht wirklich weiter.
Sie sind doch überall schon eingebunden und "arbeiten".

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von grandmasterflex »

SubComandante hat geschrieben: 30.05.2022, 15:48
grandmasterflex hat geschrieben: 30.05.2022, 15:41 Ja wie du siehst, unabhängig von der politischen Einstellung sollte man jede Meinung ernst nehmen. Politik oder politische Strömungen sind meistens nur solang gefährlich wie man Sie nicht erst nimmt.

Darum, SVP überall einbinden und arbeiten lassen und die Partei verliert Ihre Wählerstärke, davon bin ich felsenfest überzogen. Und ich denke dies ist die einzige Möglichkeit, der Partei Ihre Wählerbasis zu entziehen. Wenn es nach Aussagen von Aeschi, Glarner und der aus dem Aargau, Bircher?!, noch immer 25% der Wähler hat, welche diesen Dreck wählen, muss man diese Partei auf anderen Wegen schlagen können. Daher, in die Regierungen einbinden, arbeiten lassen und Ihnen somit den Wind aus den Segeln nehmen um einen auf Opposition zu machen.

Aber diese nur als Nazis, Bauern und Hinterwäldler zu betiteln hilft nicht wirklich weiter.
Sie sind doch überall schon eingebunden und "arbeiten".
Ich bin der Meinung, dass in den meisten Exekutivämtern von grösseren Städten keine oder sehr wenige SVP-Beteiligung ist. Bin aber nicht sicher und habe auch keine Lust dem nachzuforschen, für das geht mir die Partei schon zum fest am Arsch vorbei :) 

Wenn es so ist, dann spricht das nicht gerade für die anderen Parteien, dass diese dann noch immer einen so hohen Anteil der WählerInnen hat.

 

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Aficionado
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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Aficionado »



Lällekönig hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)
Meines Wissens ist keine Studie bekannt, welche eine erhöhte Gewaltbereitschaft auf Ballergames zurückführen könnte, sehr wohl aber welche, die bei erhöhter Gewaltbereitschaft auch einen höheren Konsum von Ballergames im Vergleich feststellen.

Kontaktfreudige Menschen mit hoher Sozialkompetenz, welche über Ballergames neue Bekanntschaften oder gar Freundschaften schliessen, mutieren in der Regel nicht zu diesen Psychopathen. Ich nehme an, weil sie die Menschen hinter den Avataren und Geschehen/Beziehungen im Spiel von jenen in der Realität unterscheiden zu wissen.

Ich halte den Mangel an zwischenmenschlicher Interaktion, respektive die soziale Isolation und den Mangel an und menschlicher Wertschätzung, der damit einhergeht für das Problem. Also das Gefühl, hilflos und alleine zu sein, beziehungsweise alleine gelassen zu werden. Ohne die Relativierung durch echte menschliche Interaktionen, gewinnt die Sichtweise und der Umgang mit anderen in der Gamerealität an Bedeutung. Hinzu kommt die Wertschätzung von Stärke und Erreichtem, als Ersatz für die menschliche Wertschätzung. Wer also zuoberst steht, fühlt sich per Definition besser, als die unter ihm. Folglich ist es dann kein eigener Mangel an Sozialkompetenz mehr, dass man zu wenig Freunde hat, sondern die anderen sind einfach nicht gut genug dafür. Da Gaming eine Form von Zeitvertreib darstellt, welche man auch gut alleine ausüben kann, ermöglicht es die Zunahme dieser Isolation. Eine gefährliche Spirale.

Aber dies gilt praktisch für jedes Hobby, welches man auch alleine ausüben kann. Und selbst in der Arbeitswelt kann zB finanzielle Wertschätzung der Leistung, den Mangel an menschlicher Wertschätzung für das Ego kompensieren. Was schlussendlich den Drang sich Sozialkompetenz anzueignen, zum Erlöschen bringen kann.

Uns wird ständig suggeriert, dass die Stärksten und Besten auf Grund ihrer Leistung mehr Wertschätzung (in Form von Aufmerksamkeit, Geld und Macht) verdienen. In Arbeit, Politik, Sport, Unterhaltungsindustrie, etc. überwiegt dieses Narrativ, obwohl es in jedem Bereich auch Gegenbeispiele gibt. Solange damit nicht ein Mangel an menschlicher Wertschätzung kompensiert wird, wäre dagegen auch kaum etwas einzuwenden. Leider habe ich den Eindruck, dass die menschliche Wertschätzung abnimmt und die anderen Formen von Wertschätzungen zunehmen (Lohnunterschiede, Star-Kult, Vergötterung). Den Zusammenhang sehe ich in der zunehmenden Substitution von Sozialkompetenz durch andere Werten.

Daher denke ich, dass Isolation (vor allem wenn sie durch die Furcht vor menschlicher Interaktion selbst auferlegt ist). Und diese Furcht basiert auf und verstärkt sich durch fehlende Erfahrungswerte in der Interpretation ungewohnter Interaktionen.
 

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Trifft natürlich alles zu was du schreibst. Kann ich alles so unterschreiben. Aber wieso ist die USA besonders von diesen Amokläufen betroffen?
Deine «soziologische Analyse» trifft doch aber auch auf andere Länder zu wie z.B. die Schweiz? * Hier wirst du schon als unfreiwilliger Aussteiger wie der letzte Dreck behandelt. Verlierst deine Bekannten, Freunde, wenn du dich vom System verabschiedest (oft völlig unverachuldet). Hier identifiziert man sich über den Beruf resp. Ausbildung.(eher noch stärker als in USA).

Faktoren die einer psychischen Krankheit entgegenkommen sind:

- Genetik (Gehirn)
- Erziehung
- Umfeld (null Wertschätzung, Mobbing, soziale Ausgrenzung, gesellschaftlicher Druck,..)


Wenn nun eine bestimmte Konstelation zwischen diesen drei Faktoren gegeben ist, wirds sehr brenzlig. Fehlt aber einer dieser Faktoren, kann schlimmeres vermieden werden.

Das Videogame Argument stimmt natürlich. Nicht jeder isolierte Tag- und Nacht-Gamer entwickelt sich zum Psychopathen.
Mit dem gleichen Argument kann aber auch die Waffenlobby argumentiefen: Eine Waffe macht noch keinen Täter.

Aber oftmals ist es halt schon, dass überaktive Gamer einem sehr bescheidenen physischen Umfeld angehôren und sich vermehrt abschotten. Dies führt über kurz oder lang zu einer sozialen Isolation. Dieser Prozess kann in beide Richtungen verlaufen: Zuerst Abschottung, dann Cyberwelt oder zuerst Cyberwelt, dann soziale Abschottung.
Viele Jugendliche HC-Gamer gehen weder in einen Verein noch treffen sie sich physisch mit Kollegen. Das Spiel bestimmt ihr Leben. Ich kenne ziemlich viele solcher Jugendlichen. Kommunikativ sind die eher schwach. Es fehlt ihnen an Selbstbewusstsein, sind unselbstständig, sprechen komisches Wirrwarr, oftmals ist nicht klar, ob sie nun aus ihrer Cyberwelt erzählen oder doch aus der Realität.

Es entsteht bei sozialer Ausgrenzung ein Hass auf die Gesellschaft und mit Hilfe von ethisch inakzeptablen Games kann man sich anfänglich auch noch damit abreagieren und verliert dabei immer stärker die Hemmschwelle zu richtigen Waffen. Wenn du stattdessen einsam rudern gehst, so lebst du immerhin noch in der Realität und kannst diese von der Cyberwelt trennen.

*Nachtrag

Ja ok, USA 331 Mio vs CH 8.5 Mio. Aber auch gesamteurop. passieren weniger Amok Vorfälle als in USA. Da könnte schon die Waffeneuphorie in USA (alles überall für jeden erhältlich) den Unterschied ausmachen.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Lällekönig »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 16:13 Sehr gut auf den Punkt gebracht. Trifft natürlich alles zu was du schreibst. Kann ich alles so unterschreiben. Aber wieso ist die USA besonders von diesen Amokläufen betroffen?
Deine «soziologische Analyse» trifft doch aber auch auf andere Länder zu wie z.B. die Schweiz? * Hier wirst du schon als unfreiwilliger Aussteiger wie der letzte Dreck behandelt. Verlierst deine Bekannten, Freunde, wenn du dich vom System verabschiedest (oft völlig unverachuldet). Hier identifiziert man sich über den Beruf resp. Ausbildung.(eher noch stärker als in USA).
Ich glaube nicht, dass es einen monokausalen Faktor gibt, sondern dass viele Faktoren eine Strudel verursachen, bei der sie sich gegenseitig und die allgemeine Sogwirkung sogar verstärken.

Das Sozialsystem ist hier engmaschiger. Das Vertrauen, dass der Staat und somit die Gesellschaft, die eigene Existenz zumindest vor der Auslöschung retten würde (auch wenn die Umstände alles andere als rosig sein würden), ist hier höher als vergleichsweise in den USA. Etc.

Dichte an Gewaltverbrechen, Sozialsystem, Gesundheitssystem, Diskriminierung, Polarisierung, Verfügbarkeit von Waffen, sind zwar alles Faktoren, welche auch bei uns einen Grad an Ungerechtigkeit aufweisen, aber im Vergleich zu den USA bei uns eher die Lebensbedingungen verschlechtern, als die eigentliche Existenz direkt bedrohen. Die Normalisierung der Ungerechtigkeit (Zerfall der Ethik) mit krass weitreichenderen Konsequenzen halte ich in den USA für weiter vorangeschritten. Mit der Erschiessung bei einer Verkehrskontrolle oder dem negativen Entscheid auf eine Jobbewerbung rechnen zu müssen, weil man eine dunkle Hautfarbe hat, ist zwar in beiden Fällen ungerecht, aber doch ein ganz gewaltiger Unterschied bezüglich der damit verbundenen unmittelbaren Existenzangst. Auch wenn schlechtere Jobaussichten im erweiterten Kontext langfristig die Aussicht auf eine kriminelle Laufbahn fördern und dadurch auch zu mehr gesellschaftlichen Vorurteilen verbunden mit mehr Angst und schlussendlich einer grösseren Gefahr bei der Verkehrskontrolle führen … die zeitliche Dimension, welche dazwischen liegt, sorgt für weniger Anspannung.

Was ich aber bei allen Faktoren feststelle ist, dass der jeweilige Anspruch an die eigene und gesellschaftliche Ethik darüber entscheidet, ob sich ein Strudel weiter verstärkt (Zerfall der Ethik) oder eine Gegenströmung initiiert (Restoration der Ethik).

Also kämpft man dagegen an, dass es (unethische) Amokläufe gibt, indem man die Ursachen angeht (und Ethik wiederherstellt) oder nimmt man schlicht hin, dass es Amokläufe gibt (anerkennt quasi den Verlust an Ethik) und verringert nur deren Auswirkungen mit mehr Sicherheitsmassnahmen.

Es ist also die Frage, wie ethisch/unethisch eine Lösung mit Waffengewalt betrachtet wird. Und da unterscheidet sich Europa doch massiv von den USA.

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 16:13Faktoren die einer psychischen Krankheit entgegenkommen sind:

- Genetik (Gehirn)
- Erziehung
- Umfeld (null Wertschätzung, Mobbing, soziale Ausgrenzung, gesellschaftlicher Druck,..)


Wenn nun eine bestimmte Konstelation zwischen diesen drei Faktoren gegeben ist, wirds sehr brenzlig. Fehlt aber einer dieser Faktoren, kann schlimmeres vermieden werden.
Ich glaube, dass die Epigenetik recht gut die Verbindung dieser drei Faktoren umschreibt. Die nötige Resilienz könnte meiner Ansicht nach auch auf einem einzigen dieser drei Faktoren gründen. Dieser müsste dann halt verhältnismässig stark ausgeprägt sein. Worin ich aber einig bin ist, dass alle drei Faktoren Einfluss auf die psychische Balance haben und dass auch ein einzelner davon zum Verlust dieser Balance führen kann.

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 16:13Das Videogame Argument stimmt natürlich. Nicht jeder isolierte Tag- und Nacht-Gamer entwickelt sich zum Psychopathen.
Mit dem gleichen Argument kann aber auch die Waffenlobby argumentiefen: Eine Waffe macht noch keinen Täter.

Aber oftmals ist es halt schon, dass überaktive Gamer einem sehr bescheidenen physischen Umfeld angehôren und sich vermehrt abschotten. Dies führt über kurz oder lang zu einer sozialen Isolation. Dieser Prozess kann in beide Richtungen verlaufen: Zuerst Abschottung, dann Cyberwelt oder zuerst Cyberwelt, dann soziale Abschottung.
Viele Jugendliche HC-Gamer gehen weder in einen Verein noch treffen sie sich physisch mit Kollegen. Das Spiel bestimmt ihr Leben. Ich kenne ziemlich viele solcher Jugendlichen. Kommunikativ sind die eher schwach. Es fehlt ihnen an Selbstbewusstsein, sind unselbstständig, sprechen komisches Wirrwarr, oftmals ist nicht klar, ob sie nun aus ihrer Cyberwelt erzählen oder doch aus der Realität.

Es entsteht bei sozialer Ausgrenzung ein Hass auf die Gesellschaft und mit Hilfe von ethisch inakzeptablen Games kann man sich anfänglich auch noch damit abreagieren und verliert dabei immer stärker die Hemmschwelle zu richtigen Waffen. Wenn du stattdessen einsam rudern gehst, so lebst du immerhin noch in der Realität und kannst diese von der Cyberwelt trennen.

*Nachtrag

Ja ok, USA 331 Mio vs CH 8.5 Mio. Aber auch gesamteurop. passieren weniger Amok Vorfälle als in USA. Da könnte schon die Waffeneuphorie in USA (alles überall für jeden erhältlich) den Unterschied ausmachen.
Ich kenne sehr universell sozialkompetente Gamer (die können mit allen), solche welche mMn eine sehr starke Spezifizierung in ihrer Sozialkompetenz aufweisen (zB nur gegenüber anderen Gamern/Nerds) aufweisen und solche welchen ich generell mehr Training ihrer Sozialkompetenz anraten würde, da ich Vereinsamungstendenzen feststelle. Ja, den Erwerb dieser Sozialkompetenz erlernt man im realen Umgang mit echten Menschen zB in einem Verein. Aber diese soziale Unbeholfenheit liesse sich doch zB auch auf Onlinedating und vieles mehr übertragen?

Bezüglich Rudern.
Ein ehemaliger Schulfreund von mir, gelangte über sozialen Rückzug in seine sportlichen Aktivitäten leider auch an den Punkt, dass seine «Gesellschaftsinkompatibilität» nun als psychische Erkrankung gilt. Ein tragischer Fall. Er lebt zwar in der Natur der richtigen Welt, aber kann trotzdem keine «normale» Beziehungen zu Menschen mehr führen.

Bezüglich Ethik eines Spiels.
Die meisten Kinder und Jugendlichen können Spiele sehr gut abstrahieren und sehen darin nicht zwingend Waffengewalt als Konfliktlösungsstrategie. Dazu müsste es auch einen narrativen Kontext geben.

Ich habe als Kind auch das kolonialistische «Cowboys und Indianer» gespielt und auf unethische Weise mit Käpselipistolen und Pfeil und Bogen das jeweilige Feindbild «getötet». ;)
Damit will ich nicht sagen, dass Enteignung/Völkermord ethisch korrekt wären. Aber, dass dieses «Indianerlis» nicht die Ursache einer Gewaltspirale oder die Normalisierung der Gewalt, respektive den Zerfall der Ethik befördert. Im Gegenteil. Ich habe mich für die Gründe dieses Konfliktes interessiert, den ich da gerade gespielt habe und mich eher auf die Seite der Indianer geschlagen. Und so fussen auch viele Games auf Stories, welche moralische Fragen aufwerfen.

Entscheidender halte ich die Frage, ob Gewalt in einem narrativen Kontext verherrlicht, normalisiert oder verurteilt wird. Weniger relevant halte ich die Frage, wie explizit sie dargestellt wird (das wäre eher eine Frage dafür, wie altersgerecht das Medium ist). Eine sehr spannende Auseinandersetzung mit der Gewaltethik hat zum Rockstar mit «Red Dead Redemption II» gewagt. Das ist ein Spiel, welches ich meinem Neffen durchaus anraten würde, weil es Diskussionen anregt. Wichtig halte ich, dass man bereit ist, Fragen zu stellen oder auf gestellte Fragen einzugehen. Was bei einem Spiel zum 2. WK vielleicht noch einfach wäre (Nazis böse), kann bei einer moralisch komplexen Fantasy Welt wie zB «Game of Thrones» (mangels Beispiel einer Game-Welt) ganz schön kompliziert werden. Aber das Schöne dabei ist ja, das man Grundsatzfragen einfach beantworten kann und die Komplexität der Hintergründe laufend steigern oder reduzieren kann. Und wenn es eher ein Battle-Royal-Shooter ohne eigentliche Story ist, dann ist Abknallen auch keine Konfliktlösungsstrategie, sondern die Regel des Spiels, also eher mit «Fangis» vergleichbar.

Ich halte den Zerfall der Ethik in der realen Welt für das Problem und die Repräsentation in Spielen und Filmen für den Ausdruck der realen Entwicklung, nicht für deren Antrieb. Ich sehe in der (auch spielerischen) Auseinandersetzung damit also eher ein Chance.

Jemand, der kaum positive menschliche Interaktionen kennt und sein Wissen zu Schach aus Büchern und gegen Computer verfeinert, kann die Abstraktion dieses Kriegsspiel in seine künftigen menschlichen Interaktionen einfliessen lassen und kann zum berechnenden Psychopathen mutieren. Jemand mit genügend positiven Erfahrungen mit Menschen wird auch durch das unethische Kriegsspiel Schach nicht zum Psychopathen mutieren, selbst wenn er nur gegen Schachcomputer spielt. Und wer gegen Menschen im Schachclub spielt, sieht dass die Beziehungsstrategien eines anderen Spielers völlig losgelöst von dessen Strategien auf dem Spielfeld sein können. Insofern kann eine spielerische Konditionierung durchaus problematisch sein, aber ich sehe keine Gefahr in einer schnelleren Reaktionszeit mit Maus oder Gamepad.


Ich bleibe dabei. Der Umgang mit Menschen ist essentiell.
Womit ich nicht widersprechen will, dass Gamen zu weniger Umgang mit Menschen führen kann.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von SubComandante »

Ein Aspekt ist auch die Waffenindustrie und ihr Marketing.

Finde das noch ein interessanter Twitter Thread: https://twitter.com/nicksuplina/status/ ... 9826408448

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 13:23
Taratonga hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 30.05.2022, 12:15

Ich denke ein Punkt ist das es in den USA normal und akzeptiert ist wenn du mit einer Schusswaffe rumläufst.
Bei uns geht das nur wenn du auf den Schiessplatz gehst, als Jäger auf die Jagd gehst oder einen Waffentragschein hast.

Und dann haben wir auch noch die reinen Zahlen. Die Schweiz hat etwas über 8 Mio Einwohner, die USA 331 Mio. Das ist schon mal Faktor 41.

Obwohl jeder AdA ein Stgw zuhause hat, gibt es praktisch null Tötungen mit diesen. Wenn Armeewaffen in Verbrechen involviert wsren, dann waren es Offizierpistolen. Die Amis sind einfach ein Psychovolk
Es gibt dort auch immer mehr Opium- (und all seine Derivate) Tote. Was läuft falsch in dieser US-Gesellschaft?
Ich denke es ist ein Klassenproblem. Die Schere zwischen Reichen und Armen, gebildeten und ungebildeten wird laufend grösser.
Zum einen gibt es die Städter, die sich nach mehr Menschenrechten sehnen, die ggü einer LGBT, BLM Bewegung positiv eingestellt sind und diese auch unterstützen resp. leben. Zum anderen die Erzkonservativen Repuplikaner-Wähler, bei denen schon Sex vor der Ehe ein Verbrechen darstellen kann.

Wir müssen bei uns in Europa einfach viel wachsamer sein um eine derartige Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.
Aber wie?

Bildung.

Die steht in den USA übrigens auch immer wieder unter Beschuss der Republikaner. Bildung durch den Staat sei eh nur dazu da die linksextremen Ideologien zu verbreiten. Mag sein dass staatliche Bildung ihre Grenzen haben und Unis politisch nicht neutral sind.

In Bundesstaaten in denen Republikaner an der Macht sind geht aber gar nichts "freier". Dort wird tatsächlich rechte, konservative Ideologie aufgefahren. Bücher werden verboten die Sklaverei, Homosexualität oder Trans auch nur ansatzweise erwähnen oder erklären.

Aber zurück zu Bildung. Wichtig ist auch die Bildung der Zeit anzupassen. Z.B. sollte heutzutage Medienkompetenz beigebracht werden.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Und vielleicht noch hierzu. Auch in anderen Ländern haben Menschen psychische Probleme, auch in anderen Ländern ist der Umgang damit nicht optimal. Wöchentliche oder gar tägliche Schul- oder Massenschiessereien gibt es aber nirgendwo.

Aber so viele Guns und vor allem "assault guns" gibt es nirgendwo wie in den USA. Ich meine pro Kopf sind es mehr als doppelt so viele wie beim zweitplatzierten Land weltweit.

Eine Zeit lang wurden assault guns in den USA verboten. Die Zahl der Toten durch Massenschiessereien sank rasant ab und nach Ende des Verbots wieder rasant an.

Der Vergleich mit der Schweiz hinkt aus meiner Sicht. Bei uns sind es ja Armeeangehörige und Sportschützen die Waffen zu Hause haben. Beide haben aber keinen Zugang zu Munition, dieser ist meines Wissens sehr strikt geregelt. Munition gibt es nur im Schiessstand.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Lällekönig »

SubComandante hat geschrieben: 30.05.2022, 21:07 Ein Aspekt ist auch die Waffenindustrie und ihr Marketing.

Finde das noch ein interessanter Twitter Thread: https://twitter.com/nicksuplina/status/ ... 9826408448
Kommt drauf an, welchen Aspekt du meinst.
 
Die gleichen Werbungen würden bei uns zum Beispiel (noch) nicht nicht funktionieren, da wir uns hier (noch) sicherer fühlen als in den USA und Bilder von Kinder mit Waffen (noch) unserer Ethik widersprechen. Und solange wir (noch) kein Bedürfnis für Waffen haben, sind wir auch nicht empfänglich für die Botschaft, dass die Waffen der Soldaten begehrenswerter sind.
 
Wenn du aber das generelle Prinzip meinst, dass sich Werbung an unsichere Betrachter richtet und diese weiter verunsichern möchte, weil man schliesslich die Lösung dieser Verunsicherung als Produkt anbietet, dann trifft dies zu. Aber das ist eine ziemlich weit verbreitete Vorgehensweise der Werbung in fast allen Produktkategorien. Offensichtlich ist dies bei Versicherungen, aber auch bei Statussymbolen (Verunsicherung bei sozialem Ansehen), Mode und Beauty (Verunsicherung beim eigenen Erscheinungsbild), Lifestyle (Verunsicherung ob man sich auch wirklich etwas gönnt) etc. und im Falle der Waffenindustrie geht es halt um die Verunsicherung, sich unbewaffnet hilflos zu fühlen. Abgesehen von der Beeinflussung unserer Wahl essentieller Dinge, verkauft Werbung doch meistens unnötige Dinge. Die Verunsicherung aus der Befürchtung, zu kurz zu kommen, wird durch ein Angebot an Scheinsicherheit scheinbar gedeckt, bleibt aber bestehen und die Spirale dreht sich munter weiter.
 
Ich sehe daher im Marketing primär den Ausdruck davon, wie weit sich eine Gesellschaft schon in dieser Spirale befindet. Quasi ein Index für ihren ethischen Zerfall. Und dass in den USA Waffen beinahe wie das Lifestyle Produkte beworben werden (sich das Gerät der Profis gönnen, könnte auch von Bosch Professional sein), sagt schon einiges aus.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Lällekönig »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.05.2022, 21:58Bildung.

Die steht in den USA übrigens auch immer wieder unter Beschuss der Republikaner. Bildung durch den Staat sei eh nur dazu da die linksextremen Ideologien zu verbreiten. Mag sein dass staatliche Bildung ihre Grenzen haben und Unis politisch nicht neutral sind.

In Bundesstaaten in denen Republikaner an der Macht sind geht aber gar nichts "freier". Dort wird tatsächlich rechte, konservative Ideologie aufgefahren. Bücher werden verboten die Sklaverei, Homosexualität oder Trans auch nur ansatzweise erwähnen oder erklären.

Aber zurück zu Bildung. Wichtig ist auch die Bildung der Zeit anzupassen. Z.B. sollte heutzutage Medienkompetenz beigebracht werden.
Gute Punkt. Bildung/Erziehung ist ein sehr wichtiger Aspekt. Ich würde zum Beispiel Fokus auf Ethik legen. Aber Medienkompetenz ist in Bezug auf Realitätseinordnung in unserer hochmedialen Welt ebenfalls sehr wichtig.
 

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.05.2022, 22:06 Und vielleicht noch hierzu. Auch in anderen Ländern haben Menschen psychische Probleme, auch in anderen Ländern ist der Umgang damit nicht optimal. Wöchentliche oder gar tägliche Schul- oder Massenschiessereien gibt es aber nirgendwo.
Solange wir dies nicht als Normalität hinnehmen wollen, drehen wir vermutlich an den richtigen Stellschrauben.


Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.05.2022, 22:06Aber so viele Guns und vor allem "assault guns" gibt es nirgendwo wie in den USA. Ich meine pro Kopf sind es mehr als doppelt so viele wie beim zweitplatzierten Land weltweit.

Eine Zeit lang wurden assault guns in den USA verboten. Die Zahl der Toten durch Massenschiessereien sank rasant ab und nach Ende des Verbots wieder rasant an.

Der Vergleich mit der Schweiz hinkt aus meiner Sicht. Bei uns sind es ja Armeeangehörige und Sportschützen die Waffen zu Hause haben. Beide haben aber keinen Zugang zu Munition, dieser ist meines Wissens sehr strikt geregelt. Munition gibt es nur im Schiessstand.
Ich staune immer wieder, welche Verdrängungsleitung Teile der USA aufbringen, um solche Zusammenhänge auszublenden.

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Taratonga »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.05.2022, 22:06
Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Und vielleicht noch hierzu. Auch in anderen Ländern haben Menschen psychische Probleme, auch in anderen Ländern ist der Umgang damit nicht optimal. Wöchentliche oder gar tägliche Schul- oder Massenschiessereien gibt es aber nirgendwo.

Aber so viele Guns und vor allem "assault guns" gibt es nirgendwo wie in den USA. Ich meine pro Kopf sind es mehr als doppelt so viele wie beim zweitplatzierten Land weltweit.

Eine Zeit lang wurden assault guns in den USA verboten. Die Zahl der Toten durch Massenschiessereien sank rasant ab und nach Ende des Verbots wieder rasant an.

Der Vergleich mit der Schweiz hinkt aus meiner Sicht. Bei uns sind es ja Armeeangehörige und Sportschützen die Waffen zu Hause haben. Beide haben aber keinen Zugang zu Munition, dieser ist meines Wissens sehr strikt geregelt. Munition gibt es nur im Schiessstand.

Wir hatten doch immer Notmunition zuhause, für den Ernstfall? Also ich schon

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Somnium »

Einer meiner liebsten lebenden Autoren will keine neuen Bücher mehr schreiben. Weil er die Wiederwahl von Donald Trump verhindern will. Im Interview sagt Don Winslow:

2016, nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten, hatte ich begonnen, verstärkt gegen Trump auf Twitter zu agitieren. Als dann vier Jahre später die Demokraten die Wahl gewannen, dachte ich für einen Moment, die Schlacht wäre erfolgreich geschlagen und Trumps Zeit endgültig vorbei. Aber spätestens nach dem 6. Januar 2021, als er den Sturm auf das Kapitol orchestrierte, wusste ich: Es ist noch nicht vorbei. Wir sind an einem existenziell wichtigen Punkt in der Geschichte angekommen. Wird Trump 2024 gewählt, bedeutet es das Ende der Demokratie in den USA. Es würde noch schlimmer als 2016, weil Trump noch mächtiger, noch unkontrollierbarer wäre. Und er würde sich an denjenigen rächen, die ihm seiner Meinung nach Unrecht angetan haben. Gesetze, das hat spätestens der 6. Januar gezeigt, spielen keine Rolle für Trump. Er hat versucht, die Regierung zu stürzen, und es wurden lediglich ein paar Fußsoldaten, nützliche Idioten zu Gefängnisstrafen verurteilt.

und ist auch sonst sehr pessimistisch, was die Situation in den Staaten betrifft. Das ganze lesenswerte Interview:

https://www.spiegel.de/kultur/don-winsl ... f9574834f3 (Abo-frei!)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Die Spinnen, die Amis!

Beitrag von Aficionado »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 30.05.2022, 12:07 Nur das lasche Waffengesetz alleine kann es ja nicht sein, was diese Psychopathen zum Töten antreibt.
Auch bei uns verfügt beinahe jeder Haushalt über ein Sturmgewehr oder eine Knarre. Tendenz steigend...

In den USA sind immer mehr Menschen geistig beeinträchtigt. Woran liegt das ((Baller)videogames, Isolation, ...?)

Und vielleicht noch hierzu. Auch in anderen Ländern haben Menschen psychische Probleme, auch in anderen Ländern ist der Umgang damit nicht optimal. Wöchentliche oder gar tägliche Schul- oder Massenschiessereien gibt es aber nirgendwo.

Aber so viele Guns und vor allem "assault guns" gibt es nirgendwo wie in den USA. Ich meine pro Kopf sind es mehr als doppelt so viele wie beim zweitplatzierten Land weltweit.

Eine Zeit lang wurden assault guns in den USA verboten. Die Zahl der Toten durch Massenschiessereien sank rasant ab und nach Ende des Verbots wieder rasant an.

Der Vergleich mit der Schweiz hinkt aus meiner Sicht. Bei uns sind es ja Armeeangehörige und Sportschützen die Waffen zu Hause haben. Beide haben aber keinen Zugang zu Munition, dieser ist meines Wissens sehr strikt geregelt. Munition gibt es nur im Schiessstand.
Ja, in USA kannst dir die Einzelteile einer Schusswaffe zusammenordnern und dann zusammenbauen. Alles unregistriert.
Kannst dir deine Wunsch Gun mit High End Komponenten selber zusammenbasteln. Vóllig krank.

Kanada verschärft nun das Waffengesetz: Waffen nur noch fûr Sportschûtzen und Jäger. Well done Canada!

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