Klimakrise

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Faniella Diwani
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 31.03.2022, 12:36 Die Überbevölkerung IST eines der Probleme, welches den Klimawandel beschleunigt.

Ja. Schon. Aber trotzdem hat ein Goof bei uns den Ressourcenverbrauch eines vollbelegten Kraals in Afrika.

Bild
CO2-Ausstoss nach Land.

Und bevor nun einer "Aber China!" ruft soll er mal die Bevölkerungszahl in Europa mit der in China vergleichen.

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Lällekönig
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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2022, 12:51 Ja. Schon. Aber trotzdem hat ein Goof bei uns den Ressourcenverbrauch eines vollbelegten Kraals in Afrika.

Das stimmt.

Wenn wir unseren Ressourcenhunger nicht mehr so billig in der dritten Welt stillen und dadurch auch deren Wohlstand abschöpfen, würde nicht bloss der Drang nach Kinderreichtum dort, sondern auch unser Verbrauch hier abnehmen. In Bezug auf den Klimawandel würde man also «zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen».
;)

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Ja, Bildung führt zu mehr Wohlstand und v.a. Unabhängigkeit, weniger Korruption und die Menschen lassen sich micht mehr so einfach verarschen sondern fangen an, das ganze korrupte System zu hinterfragen.

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BaslerBasilisk
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Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2022, 12:51 ...
Und bevor nun einer "Aber China!" ruft soll er mal die Bevölkerungszahl in Europa mit der in China vergleichen.
Und trotzdem ist der China Blobb um einiges Grösser als jener in Europa.
 
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 01.04.2022, 13:43
Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2022, 12:51 ...
Und bevor nun einer "Aber China!" ruft soll er mal die Bevölkerungszahl in Europa mit der in China vergleichen.
Und trotzdem ist der China Blobb um einiges Grösser als jener in Europa.

Zementindustrie, Stahlindustrie, sonstige Industrie.
Da ist einiges an CO2 das eigentlich "unseres" ist.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 13:55
BaslerBasilisk hat geschrieben: 01.04.2022, 13:43
Faniella Diwani hat geschrieben: 31.03.2022, 12:51 ...
Und bevor nun einer "Aber China!" ruft soll er mal die Bevölkerungszahl in Europa mit der in China vergleichen.
Und trotzdem ist der China Blobb um einiges Grösser als jener in Europa.

Zementindustrie, Stahlindustrie, sonstige Industrie.
Da ist einiges an CO2 das eigentlich "unseres" ist.
Weshalb es nicht nur Massnahmen wie erneuerbare Energien oder nachhaltigere Ernährung braucht. Sondern wir müssen unseren allgemeinen Konsum (Handys, Elektrogeräte, Spielzeug, Kleidung, etc.) auch massiv einschränken. Auf maximal 1/4 des heutigen Konsums.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 01.04.2022, 14:23
Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 13:55
BaslerBasilisk hat geschrieben: 01.04.2022, 13:43
Und trotzdem ist der China Blobb um einiges Grösser als jener in Europa.

Zementindustrie, Stahlindustrie, sonstige Industrie.
Da ist einiges an CO2 das eigentlich "unseres" ist.
Weshalb es nicht nur Massnahmen wie erneuerbare Energien oder nachhaltigere Ernährung braucht. Sondern wir müssen unseren allgemeinen Konsum (Handys, Elektrogeräte, Spielzeug, Kleidung, etc.) auch massiv einschränken. Auf maximal 1/4 des heutigen Konsums.

Ja... das wäre dann des Ende der "1-Saison-Mode". Und die Rückkehr zur Reparierbarkeit bei Elektrogeräten, Spielzeug, etc. Und ein Ausbruch aus dem Zyklus des "ich brauche ein neues Handy weil ich das Betriebssystem des alten nicht mehr aktualisiere kann".

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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 14:42 Ja... das wäre dann des Ende der "1-Saison-Mode". Und die Rückkehr zur Reparierbarkeit bei Elektrogeräten, Spielzeug, etc. Und ein Ausbruch aus dem Zyklus des "ich brauche ein neues Handy weil ich das Betriebssystem des alten nicht mehr aktualisiere kann".
Und es gibt tatsächlich Leute, welche in diesem Konsumrückschritt nicht auch einen Fortschritt der Lebensqualität erkennen wollen oder können.
 

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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 01.04.2022, 15:38
Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 14:42 Ja... das wäre dann des Ende der "1-Saison-Mode". Und die Rückkehr zur Reparierbarkeit bei Elektrogeräten, Spielzeug, etc. Und ein Ausbruch aus dem Zyklus des "ich brauche ein neues Handy weil ich das Betriebssystem des alten nicht mehr aktualisiere kann".
Und es gibt tatsächlich Leute, welche in diesem Konsumrückschritt nicht auch einen Fortschritt der Lebensqualität erkennen wollen oder können.

Eine Frage wie man sich selbst und wie man Lebensqualität definiert.
Es gibt nun mal (leider) viele die solches über Statussymbole machen.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 15:41Eine Frage wie man sich selbst und wie man Lebensqualität definiert.
Es gibt nun mal (leider) viele die solches über Statussymbole machen.
Man kann sich überlegen, wer man gerne sein möchte, respektive wie man gerne von anderen wahrgenommen werden möchte …
… oder man schaut kurz in den Spiegel.

Weiss man, wer man ist und was man wirklich braucht, dann erübrigen sich auch die Fragen nach den Definitionen.

Vielleicht sollte man dem Anstieg des Meeresspiegels mit mehr Spiegeln (im übertragenen Sinne) begegnen?
;)

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 15:41
Lällekönig hat geschrieben: 01.04.2022, 15:38
Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 14:42 Ja... das wäre dann des Ende der "1-Saison-Mode". Und die Rückkehr zur Reparierbarkeit bei Elektrogeräten, Spielzeug, etc. Und ein Ausbruch aus dem Zyklus des "ich brauche ein neues Handy weil ich das Betriebssystem des alten nicht mehr aktualisiere kann".
Und es gibt tatsächlich Leute, welche in diesem Konsumrückschritt nicht auch einen Fortschritt der Lebensqualität erkennen wollen oder können.

Eine Frage wie man sich selbst und wie man Lebensqualität definiert.
Es gibt nun mal (leider) viele die solches über Statussymbole machen.
Sieht man auch immer wieder daran wie tausende Menschen stundenlang irgendwo anstehen um ein Produkt zu erhalten.

Swatch Speedmaster Moonswatch sag ich da nur... Da kaufen sich nun Hundertausende (oder gar mehr?) eine Uhr, die sie vermutlich kaum brauchen. Weil es hip ist. Weil Influencer eine haben. Weil Statussymbol.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Die wenigsten in der Schweiz kaufen sich ein neues Handy, weil der Akku im A ist oder das OS zu alt.
Repaircafes werden kommen. Aber zuerst braucht es verbindliche Gesetze für die Hersteller:

- keine fixen Akkus (brauche kein water resistant Gerät)
- keine Sollbruchstellen
- Open Source Schaltpläne
- Ersatzteile während 30 Jahren für vorwiegend mechanische/analoge Geräte
u.s.w.

Der Konsumentenschutz in der Schweiz ist eh unter aller Sau.



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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 14:42 Ja... das wäre dann des Ende der "1-Saison-Mode". Und die Rückkehr zur Reparierbarkeit bei Elektrogeräten, Spielzeug, etc. Und ein Ausbruch aus dem Zyklus des "ich brauche ein neues Handy weil ich das Betriebssystem des alten nicht mehr aktualisiere kann".
Da wären wir beim Punkt der geplanten Obsoleszenz anbelangt. Diese gibt es bei Kleidung wie bei aller Art von elektronischen Geräten ... oder eigentlich fast überall. Gab mal vor längerer Zeit eine gute Arte Doku darüber inkl. Nachweis bei einem Drucker mit eingebautem Counter, den man einfach wieder löschen musste und plötzlich war alles wieder in Ordnung. Ein Ausfall wurde in der Software sozusagen forciert.

Dass viele Produkte so billig sind liegt auch halt daran, dass man diese absichtlich kurzlebig macht und damit einkalkuliert, dass die Leute schon bald wieder ein neues Produkt gleicher Art kauften. Man könnte vieles durch Gesetze brechen. Elektronische Produkte müssen reparierbar sein für mind. 5 Jahre inkl. Updates. Akku muss immer vom Besitzer selber austauschbar sein. Eine Waschmaschine zu reparieren darf nicht mehr teurer sein als eine neue zu kaufen. Das ist alles möglich.

Bei Kleider kann man Mindeststandards verlangen. Stichprobeartige Kontrollen. Kleider dürfen nicht so produziert werden, dass nach ein paar Monaten fast schon was auseinanderfallen muss.

Bevor ich weiter ausschweife... Das alles hätte zur Folge, dass Produkte teurer werden. Das würde die Produktion weltweit verlangsamen. Es würden dafür weniger Rohstoffe inkl. seltenen Erden gebraucht werden. Wäre noch interessant zu wissen, wieviel die geplante Obsoleszenz zum Klimawandel beiträgt. Ich habe so die Befürchtung, dass das nicht wenig ist.

Ich meine... ein Mobile kann sogar 10 Jahre halten. Oder wer kennt es nicht... Leute, die noch eine intakte Stereoanlage aus den 60er haben. Vielleicht musste man mal das Netzteil tauschen, ok. Oder habe noch ein Korg Billigsynth aus 1978 (MS-10) rumliegen. Das Teil läuft immer noch. Oder ein kleiner SUN Server aus den frühen 90er. Läuft noch. Klar, viel viel viel zu langsam.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Somnium »

@Sportchef

Hunderttausend werden es wohl eher nicht sein, die sich -trotz Hype und Tik Tok-Influencer- eine eher teure Swatch anschaffen.

Swatch war schon immer ein exzellenter Selbstvermarkter. Und ist es auch weiterhin. Ich erinnere an die in den 1990er-Jahren spektakulären Verkaufsaktionen für wirklich exklusive Modelle. Einmal musste man am Tag X in aller Herrgottsfrühe in die Glasi Hergiswil reisen, um eine Valentinstag(?)-Special zu erwerben. Die dann auch noch strikt limitiert war. Und Internet gabs damals auch noch nicht!

20min, Fachzeitung für alles, was sich aufblasen lässt, übertreibt meiner Meinung nach ziemlich. Habe das ganze zuerst für einen Aprilscherz gehalten. Manor.ch verkauft die Moonswatch für 190 Franken, ist sofort lieferbar.

Ja, ich bin ein Fan der Marke Swatch. Schön, dass die Jugend daran erinnert wird, wie cool es sein kann, wenn man die Uhrzeit nicht von einem Smartphone ablesen muss. Mit einem durchaus bezahlbaren und langlebigen Schweizer Qualitätsprodukt.

https://amp.20min.ch/story/swatch-ignor ... 5462770699
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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Aficionado hat geschrieben: 01.04.2022, 20:26
- keine Sollbruchstellen

«Sollbruchstelle» ≠ «Konstruierte Schwachstelle im Rahmen der geplanten Obsoleszenz»
Wird oft verwechselt. Aber aus dem Kontext des restlichen Posts ist klar, was du meintest. Daher stimme ich dir zu, obwohl ich nicht auf Sollbruchstellen verzichten möchte.
;)

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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

SubComandante, danke. Das sind alles Punkte, welche mich auch stören und ich stimme deinem Post grundsätzlich zu.

SubComandante hat geschrieben: 01.04.2022, 20:30
Eine Waschmaschine zu reparieren darf nicht mehr teurer sein als eine neue zu kaufen. Das ist alles möglich.

Ich frage mich jedoch, wie einfach sich dies umsetzen lässt. Der Servicemonteur wird zu Schweizer Bedingungen/Kosten geschult und angestellt, die Waschmaschine wird automatisiert oder an einem günstigen Standort produziert. Kann sowas für einen globalen Hersteller ohne landesspezifische Preise inkl. dem Verbot von Parallelimporten noch aufgehen?

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Lällekönig hat geschrieben: 01.04.2022, 22:23 SubComandante, danke. Das sind alles Punkte, welche mich auch stören und ich stimme deinem Post grundsätzlich zu.

SubComandante hat geschrieben: 01.04.2022, 20:30
Eine Waschmaschine zu reparieren darf nicht mehr teurer sein als eine neue zu kaufen. Das ist alles möglich.

Ich frage mich jedoch, wie einfach sich dies umsetzen lässt. Der Servicemonteur wird zu Schweizer Bedingungen/Kosten geschult und angestellt, die Waschmaschine wird automatisiert oder an einem günstigen Standort produziert. Kann sowas für einen globalen Hersteller ohne landesspezifische Preise inkl. dem Verbot von Parallelimporten noch aufgehen?
Der einzige Weg sowas umzusetzen ist durch die EU. Natürlich gelten die Gesetze dann nicht für uns. Aber es hätte einen Einfluss. Am Ende des Tages darf die alte Waschmaschine nicht irgendwo in einer grossen Abfalldeponie in Afrika landen, sondern es muss gesetzlich geregelt sein, dass die Materialien fachgerecht recycled werden _müssen_ und dass dieser Vorgang schon im Kaufpreis integriert ist.

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Faniella Diwani
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 01.04.2022, 22:23 SubComandante, danke. Das sind alles Punkte, welche mich auch stören und ich stimme deinem Post grundsätzlich zu.

SubComandante hat geschrieben: 01.04.2022, 20:30
Eine Waschmaschine zu reparieren darf nicht mehr teurer sein als eine neue zu kaufen. Das ist alles möglich.

Ich frage mich jedoch, wie einfach sich dies umsetzen lässt. Der Servicemonteur wird zu Schweizer Bedingungen/Kosten geschult und angestellt, die Waschmaschine wird automatisiert oder an einem günstigen Standort produziert. Kann sowas für einen globalen Hersteller ohne landesspezifische Preise inkl. dem Verbot von Parallelimporten noch aufgehen?

Es ist auch eine Frage der Bauweise. Man kann Dinge so bauen dass sie Langlebig sind. Man kann Dinge so bauen das defekte Komponenten leicht ausgetauscht werden können. Klar. Das kostet. Was aber einen guten Teil der Kosten ausmacht sind die Ersatzteilpreise, die mit dem CH-Zuschlag von 200%.

Meine Expressomaschine hatte eine rinnende Kolbendichtung. Preis des Ersatzteils in DE: 6 Euro plus Porto. Keine Lieferung in die Schweiz. Preis in der Schweiz: 22 CHF plus Porto. Kein Scherz. Flicken war mit Ersatzteil kein Problem aber dieser CH-Zuschlag ist zum kotzen.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 22:43Es ist auch eine Frage der Bauweise. Man kann Dinge so bauen dass sie Langlebig sind. Man kann Dinge so bauen das defekte Komponenten leicht ausgetauscht werden können. Klar. Das kostet. Was aber einen guten Teil der Kosten ausmacht sind die Ersatzteilpreise, die mit dem CH-Zuschlag von 200%.

Meine Expressomaschine hatte eine rinnende Kolbendichtung. Preis des Ersatzteils in DE: 6 Euro plus Porto. Keine Lieferung in die Schweiz. Preis in der Schweiz: 22 CHF plus Porto. Kein Scherz. Flicken war mit Ersatzteil kein Problem aber dieser CH-Zuschlag ist zum kotzen.

Wenn der Hersteller zur Reparatur verpflichtet wäre, würde er vermutlich auf diverse Margen verzichten. Diese Motivation scheint nicht wirklich vorhanden zu sein, wenn er die Ersatzteile in Verkauf bringt. Zumal er sich ja dadurch um einen frühzeitigen Neukauf bringt.

Ich hab mal vor Ewigkeiten auf DRS3 (war vermutlich wirklich noch vor der Umbenennung auf SRF3) eine Sendung gehört, bei der es um faire Löhne in der Textilbranche ging. Da wurde die Frage beantwortet, wieviel mehr Geld pro Jeans nötig wären, damit alle Beteiligten der Produktionskette einen landesspezifischen existenzsichernden Minimallohn erhalten würden. Kann mich nicht mehr an die genaue Zahl erinnern, aber sie war so absurd tief, dass jeder von uns diesen Aufschlag nicht einmal bemerkt hätte und falls doch, ihn bereitwillig und mit Freuden bezahlt hätte (–.50 bis 2.– Aufschlag auf eine 90.–Jeans). Das Problem sei aber, dass v.a. die Löhne der ersten Produktionsschritte ausbeuterisch sind. Weil nun aber von der Baumwolle bis zur Jeans im Laden ständig Margen draufgerechnet werden, würde der Endpreis am Ende zwischen 150 bis 200.– betragen und somit schien das unumsetzbar … ich dachte nur «WTF?‽!».*
*Ich kann mich wirklich nicht mehr an die Zahlen erinnern, aber die Zahlenbeispiele illustrieren die ungefähre Grössenordnung.

Würde mich daher nicht erstaunen, wenn man auch bei den Ersatzteilen nicht in der Lage ist, ausserhalb bekannter Margen zu denken, solange man diese am Ende nicht selber bezahlen muss.


Wenn mit Erfolg belohnt wird, dass ein Produkt so billig und kurzlebig wie möglich ist, um gerade noch gekauft zu werden, ohne dass der Kunde im Anschluss die Marke wechselt … und wenn Erfolg mit langlebigen Produkten schwieriger ist, weil man ständig neue Kunden gewinnen muss (die bestehenden Kunden benötigen ja noch keinen Ersatz) und dies durch die höheren Preise auch erschwert wird … dann stimmt doch etwas an den Leitplanken des Marktes und/oder der Gesellschaft nicht.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.04.2022, 22:43 Expressomaschine

Aiaiai, jetzt ist gerade ein Italiener wegen dir verstorben...

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Re: Klimakrise

Beitrag von Somnium »

Klima-/Umweltkiller Krieg:

https://www.bazonline.ch/wie-der-krieg- ... 1614290009 (BaZ-Abo!)
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Erschreckend. 21 von 28 untersuchten Bächen überschritten Pestizid Grenzwerte. Zum Teil um das tausendfache:
https://www.srf.ch/news/schweiz/fehler- ... id-im-bach

Schade gingen zu wenige Städter an die Urne. Wir hätten es ändern können...

Wobei laut Bericht Versagen auf verschiedenen Ebenen mit der heutigen Gesetzeslage vorliegt.

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Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 06.04.2022, 22:12 Erschreckend. 21 von 28 untersuchten Bächen überschritten Pestizid Grenzwerte. Zum Teil um das tausendfache:
https://www.srf.ch/news/schweiz/fehler- ... id-im-bach

Schade gingen zu wenige Städter an die Urne. Wir hätten es ändern können...

Wobei laut Bericht Versagen auf verschiedenen Ebenen mit der heutigen Gesetzeslage vorliegt.
Diese Thematik geht auch jedes JAhr wieder von vorne los. Man ist bereits dran dies zu beheben. Man hat zu lange nicht gemacht. Heisst aber nicht, dass man heute nichts macht. Ich sehe hier nicht mal das Problem der Pestiziden sondern bei den Bauern. Ich meine, wie kann man so verantwortungslos sein und sein Zeug auf dem Hofplatz waschen OHNE richtige Auffangbecken?

btw: Ich erinnere gerne daran, dass die Bio-Landwirtschaft Schwermetalle auf die Pflanzen als Pestizid drauf knallt. Just saying.
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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 07.04.2022, 08:39
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 06.04.2022, 22:12 Erschreckend. 21 von 28 untersuchten Bächen überschritten Pestizid Grenzwerte. Zum Teil um das tausendfache:
https://www.srf.ch/news/schweiz/fehler- ... id-im-bach

Schade gingen zu wenige Städter an die Urne. Wir hätten es ändern können...

Wobei laut Bericht Versagen auf verschiedenen Ebenen mit der heutigen Gesetzeslage vorliegt.
Ich sehe hier nicht mal das Problem der Pestiziden sondern bei den Bauern. Ich meine, wie kann man so verantwortungslos sein und sein Zeug auf dem Hofplatz waschen OHNE richtige Auffangbecken?
Der Artikel sagt 40% der Pestizide kommen quasi vom Bauernhof. 60% nicht, das heisst 60% kommen wohl vom "Einsatz". Zudem reichern sich Pestizide an und finden sich dann Jahrzehnte in der Umwelt, in Bächen, usw. Zudem töten sie direkt Tiere.

btw: Ich erinnere gerne daran, dass die Bio-Landwirtschaft Schwermetalle auf die Pflanzen als Pestizid drauf knallt. Just saying.
Ja. Die Menge ist aber stark beschränkt. Die Auswirkungen sind sehr lokal, direkt auf das Feld, aber nicht in den ganzen Umweltkreislauf und kilometerweit via Flüsse. Der Mensch scheidet z.B. Kupfer einfach aus und somit ist die Gefahr viel viel kleiner als bei Pestiziden.

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Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 07.04.2022, 13:37
BaslerBasilisk hat geschrieben: 07.04.2022, 08:39
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 06.04.2022, 22:12 Erschreckend. 21 von 28 untersuchten Bächen überschritten Pestizid Grenzwerte. Zum Teil um das tausendfache:
https://www.srf.ch/news/schweiz/fehler- ... id-im-bach

Schade gingen zu wenige Städter an die Urne. Wir hätten es ändern können...

Wobei laut Bericht Versagen auf verschiedenen Ebenen mit der heutigen Gesetzeslage vorliegt.
Ich sehe hier nicht mal das Problem der Pestiziden sondern bei den Bauern. Ich meine, wie kann man so verantwortungslos sein und sein Zeug auf dem Hofplatz waschen OHNE richtige Auffangbecken?
Der Artikel sagt 40% der Pestizide kommen quasi vom Bauernhof. 60% nicht, das heisst 60% kommen wohl vom "Einsatz". Zudem reichern sich Pestizide an und finden sich dann Jahrzehnte in der Umwelt, in Bächen, usw. Zudem töten sie direkt Tiere.
btw: Ich erinnere gerne daran, dass die Bio-Landwirtschaft Schwermetalle auf die Pflanzen als Pestizid drauf knallt. Just saying.
Ja. Die Menge ist aber stark beschränkt. Die Auswirkungen sind sehr lokal, direkt auf das Feld, aber nicht in den ganzen Umweltkreislauf und kilometerweit via Flüsse. Der Mensch scheidet z.B. Kupfer einfach aus und somit ist die Gefahr viel viel kleiner als bei Pestiziden.
z.T. von Drainagen und Abflüssen, ja. Dies muss unbedingt im Parlament behandelt und anschliessend kontrolliert werden.
Die Kontamination vom Einsatz wird schon beziffert und ist bekannt. Ohne Nebengefahren geht sowas auch gar nicht.
Ein Bauer will ja möglichst viel des Pestizid auf seinen Pflanzen haben und nicht irgendwo sonst. Das ist für die ein enormen Kostenfaktor und für sie auch gar nicht interessant, wenn die Mehrheit des Pestizid irgendwo landet.

Du sagst also, lieber schwer Metalle als genaustens erforschte Pestizide? Lassen wir mal alle Bauern Kupfer spritzen... Weltweit... und dann schauen wir zu wie die Preise für Elektronik steigt weil wir Kupfer in unser Fressen rein pumpen.
 
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Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:
BaslerBasilisk hat geschrieben: 07.04.2022, 08:39
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 06.04.2022, 22:12 Erschreckend. 21 von 28 untersuchten Bächen überschritten Pestizid Grenzwerte. Zum Teil um das tausendfache:
https://www.srf.ch/news/schweiz/fehler- ... id-im-bach

Schade gingen zu wenige Städter an die Urne. Wir hätten es ändern können...

Wobei laut Bericht Versagen auf verschiedenen Ebenen mit der heutigen Gesetzeslage vorliegt.
Ich sehe hier nicht mal das Problem der Pestiziden sondern bei den Bauern. Ich meine, wie kann man so verantwortungslos sein und sein Zeug auf dem Hofplatz waschen OHNE richtige Auffangbecken?
Der Artikel sagt 40% der Pestizide kommen quasi vom Bauernhof. 60% nicht, das heisst 60% kommen wohl vom "Einsatz". Zudem reichern sich Pestizide an und finden sich dann Jahrzehnte in der Umwelt, in Bächen, usw. Zudem töten sie direkt Tiere.

btw: Ich erinnere gerne daran, dass die Bio-Landwirtschaft Schwermetalle auf die Pflanzen als Pestizid drauf knallt. Just saying.
Ja. Die Menge ist aber stark beschränkt. Die Auswirkungen sind sehr lokal, direkt auf das Feld, aber nicht in den ganzen Umweltkreislauf und kilometerweit via Flüsse. Der Mensch scheidet z.B. Kupfer einfach aus und somit ist die Gefahr viel viel kleiner als bei Pestiziden.
Der private Einsatz von Pestiziden wird extrem unterschätzt. Sollte eh für den privaten Gebrauch verboten werden. Einer meiner Nachbarn vergiftet jedes Jahr den Rasen mit Moostilger. Kannst du alles in der Landi kaufen, auch wenn du nicht einmal die Formel von Wasser kennst. Glypfosat kannst ja glaubs auch noch kaufen in der Schweiz für den privaten Gebrauch.

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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Nur falls ihr den Film kennt, könnt ihr echt und Film unterscheiden:
https://twitter.com/mehdirhasan/status/ ... 3gKnrjqHjw

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Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Schon praktisch, das Stimmvolk hat man abgewimmelt mit: "Eigenverantwortung" wird bei uns gross geschrieben und wir kümmern uns so oder so drum.

Jetzt wo es darum geht etwas zu tun, will man natürlich nichts davon wissen beim Bauernverband.

https://www.blick.ch/politik/vorschlaeg ... 26838.html

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Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 22.04.2022, 15:45 Schon praktisch, das Stimmvolk hat man abgewimmelt mit: "Eigenverantwortung" wird bei uns gross geschrieben und wir kümmern uns so oder so drum.

Jetzt wo es darum geht etwas zu tun, will man natürlich nichts davon wissen beim Bauernverband.

https://www.blick.ch/politik/vorschlaeg ... 26838.html
Das war ja schon vorher klar. Beim Klimaschutz ist Eigenverantwortung nur eine dumme Ausrede. Es braucht klare Gesetze, die den Rahmen festlegen. Und wenn sie auch manchmal auf den ersten Blick etwas radikal daher kommen. Der Klimawandel wird radikaler sein. Und auf unsere Natur müssen wir generell auch acht geben. Diese Gesetze hätten ja eher den Schutz unserer Natur betroffen.

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Faniella Diwani
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Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

SubComandante hat geschrieben: 22.04.2022, 15:56
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 22.04.2022, 15:45 Schon praktisch, das Stimmvolk hat man abgewimmelt mit: "Eigenverantwortung" wird bei uns gross geschrieben und wir kümmern uns so oder so drum.

Jetzt wo es darum geht etwas zu tun, will man natürlich nichts davon wissen beim Bauernverband.

https://www.blick.ch/politik/vorschlaeg ... 26838.html
Das war ja schon vorher klar. Beim Klimaschutz ist Eigenverantwortung nur eine dumme Ausrede. Es braucht klare Gesetze, die den Rahmen festlegen. Und wenn sie auch manchmal auf den ersten Blick etwas radikal daher kommen. Der Klimawandel wird radikaler sein. Und auf unsere Natur müssen wir generell auch acht geben. Diese Gesetze hätten ja eher den Schutz unserer Natur betroffen.

Wie schon mehrfach hier publiziert.

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