Hass thread!

Der Rest...
grandmasterflex
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Re: Hass thread!

Beitrag von grandmasterflex »

Shantaram hat geschrieben: 23.01.2022, 10:13
Kogokg313 hat geschrieben: 23.01.2022, 06:50 Ich frage mich erndrhaft, ob diese SP-Fuzzis und Hobbyjournis bei Ausdrücken wie "Massnahmengegner", "Terrorosten", "Täterprofile" usw. das Gendern absichtlich oder eher unbewusst vergessen.


Das kann doch dir Scheissegal sein. Oder berührt dich dieser Lapsus so sehr?

Für mich lässt dies sehr tief blicken…dort wo man moralisch auf der richtigen Seite steht, gendert man, dort wo nicht, nicht. Geht ins gleiche, dass sobald man gegen die Massnahmen oder nicht auf SP-Schiene ist einfach mal pauschal in die rechte Ecke gestellt wird.
Wird den am 1. Mai-Umzug auch alle in die linksextreme Ecke gestellt, wenn sich der Schwarze Block an die Spitze setzt? Nein, weil moralisch nicht so sexy, sonst wird man nämlich genau von diesen Kreisen wieder in die rechte Ecke gestellt 😅
Ich glaube, insbesondere was die Massnahmendemos anbelangt, kann man das nicht pauschal in links/rechts unterscheiden.
Cedric Wermuth hat mit seinem Statement gestern, dass er im Namen des SP-Präsidiums herausgegeben hat, die Freie Linke und zwei kleinere feministische Gruppen sowie sehr viele Studenten pauschal als Unterstützer einer rechtsextremen Demo diffamiert. Und das wegen 30-40 Buben die sich an die Spitze gesetzt haben?

Die SP soll nur so weitermachen, und sie werden wie die letzten 20 Jahre Wähler verlieren. Es ist ja schon erbärmlich, dass man als SP nur noch 16% hat. Mit Wermuth wird man aber weiter Wähler an Grüne/GLP verlieren.
Da lobe ich mir Glättli, der führt mit Stil.

Die SP soll nur

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

nobilissa hat geschrieben: 23.01.2022, 13:20
Kogokg313 hat geschrieben: 23.01.2022, 06:50 Ich frage mich erndrhaft, ob diese SP-Fuzzis und Hobbyjournis bei Ausdrücken wie "Massnahmengegner", "Terrorosten", "Täterprofile" usw. das Gendern absichtlich oder eher unbewusst vergessen.
Gendern verdirbt unsere Sprache.
Der empfindliche Mann darf am Gefühl schnuppern, das die Frauen eine lange Zeit lang ertragen mussten und soll die Kröte schlucken. Die moderne Frau von heute steht darüber und fühlt sich auch angesprochen, wenn sie nicht explizit erwähnt wird. Und alle die, die sich nicht einem speziellen Geschlecht zugeordnet sehen möchten, sollen sich nicht benachteiligt fühlen - weil sie es nicht werden.

Nicht immer alles verkomplizieren in dieser Welt....
Und der/die nobilissa nimmt sich heraus zu sagen, wie sich der "empfindliche Mann", die "moderne Frau von heute" und "alle die, die sich nicht einem speziellen Geschlecht zugeordnet sehen möchten" fühlen/inkludiert/akezeptiert sehen dürfen.

Immer diese heftige Reaktion gegen das Gendern. Ignoriert es doch einfach - ist ja keine Pflicht. Natürlich löst das Gendern keine gesellschaftlichen Probleme, aber es schafft auch nicht wirklich eine "verkomplizierte Sprache".

Das Beispiel von Kogokg313 zeigt es aber eben ganz gut: wenn von Tätern die Rede ist, denkt nunmal ein Grossteil der Leser:innen an einen männlichen Täter. Inwiefern soll es eine "Verkomplizierung" sein, wenn man stattdessen "Täter:innen"/"Täter*innen"/TäterInnen/Täter und Täterinnen schreibt?

Das ist doch alles halb so wild.

Genauso gut könnte man argumentieren: Artikel und Präpositionen verderben unsere Sprache. Statt "Gömmer ind Migros" kann man doch einfach "gömmer Migros" sagen. Schneller, direkter, einfacher. Nicht immer alles verkomplizieren in dieser Welt...
 

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

grandmasterflex hat geschrieben: 23.01.2022, 18:59
Shantaram hat geschrieben: 23.01.2022, 10:13
Kogokg313 hat geschrieben: 23.01.2022, 06:50 Ich frage mich erndrhaft, ob diese SP-Fuzzis und Hobbyjournis bei Ausdrücken wie "Massnahmengegner", "Terrorosten", "Täterprofile" usw. das Gendern absichtlich oder eher unbewusst vergessen.


Das kann doch dir Scheissegal sein. Oder berührt dich dieser Lapsus so sehr?

Für mich lässt dies sehr tief blicken…dort wo man moralisch auf der richtigen Seite steht, gendert man, dort wo nicht, nicht. Geht ins gleiche, dass sobald man gegen die Massnahmen oder nicht auf SP-Schiene ist einfach mal pauschal in die rechte Ecke gestellt wird.
Wird den am 1. Mai-Umzug auch alle in die linksextreme Ecke gestellt, wenn sich der Schwarze Block an die Spitze setzt? Nein, weil moralisch nicht so sexy, sonst wird man nämlich genau von diesen Kreisen wieder in die rechte Ecke gestellt 😅
Ich glaube, insbesondere was die Massnahmendemos anbelangt, kann man das nicht pauschal in links/rechts unterscheiden.
Cedric Wermuth hat mit seinem Statement gestern, dass er im Namen des SP-Präsidiums herausgegeben hat, die Freie Linke und zwei kleinere feministische Gruppen sowie sehr viele Studenten pauschal als Unterstützer einer rechtsextremen Demo diffamiert. Und das wegen 30-40 Buben die sich an die Spitze gesetzt haben?

Die SP soll nur so weitermachen, und sie werden wie die letzten 20 Jahre Wähler verlieren. Es ist ja schon erbärmlich, dass man als SP nur noch 16% hat. Mit Wermuth wird man aber weiter Wähler an Grüne/GLP verlieren.
Da lobe ich mir Glättli, der führt mit Stil.

Die SP soll nur

Grundsätzlich einverstanden: Wer gendern möchte, sollte das dann auch konsequent machen.

Dass jetzt gerade die SP als Ganzes diesbezüglich inkonsequent sein soll, ist doch auch nur eine weitere Pauschalisierung, die dir - der/die du vermutlich eher kritisch gegenüber dieser Partei eingestellt bist - entgegenkommt. Du wirfst der SP vor, alle in einen Topf zu werfen und machst das gleiche mit der SP.

In der SP agieren Politiker:innen jeglicher Couleur: Von schon fast bürgerlich bis fast (oder gar heimlich) kommunistisch. Und dies macht sich doch auch beim Gendern bemerkbar.

Und das ist doch auch gut so. Die Parteien sollen doch offen für andere Meinungen bleiben - so gibt es auch in der SVP immer wieder ganz gute Realpolitiker:innen.

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Re: Hass thread!

Beitrag von BaslerBasilisk »

Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:05
grandmasterflex hat geschrieben: 23.01.2022, 18:59  

Dass jetzt gerade die SP als Ganzes diesbezüglich inkonsequent sein soll, ist doch auch nur eine weitere Pauschalisierung, die dir - der/die du vermutlich eher kritisch gegenüber dieser Partei eingestellt bist - entgegenkommt. Du wirfst der SP vor, alle in einen Topf zu werfen und machst das gleiche mit der SP....
Nennen wir das Kind doch beim Namen: Funiciello
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Goldust
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Re: Hass thread!

Beitrag von Goldust »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 24.01.2022, 09:20
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:05
grandmasterflex hat geschrieben: 23.01.2022, 18:59  

Dass jetzt gerade die SP als Ganzes diesbezüglich inkonsequent sein soll, ist doch auch nur eine weitere Pauschalisierung, die dir - der/die du vermutlich eher kritisch gegenüber dieser Partei eingestellt bist - entgegenkommt. Du wirfst der SP vor, alle in einen Topf zu werfen und machst das gleiche mit der SP....
Nennen wir das Kind doch beim Namen: Funiciello

reaktionäre fundis und allgemein rechte haben eben ein stark simplifiziertes weltbild, da alles non-definierte sie überfordert. darum muss auch alles ein label haben, welches nicht nur bezeichnungen sondern auch scheinbar dazugehörige werte behinhaltet. wer den parametern des von den rechten diesem label zugeordneten werten nicht entspricht, ist böse. weil es sie überfordert und sie sich dadurch gedemütigt fühlen. 

darum sagen rechte ja auch die wahrheit, wenn sie sagen, sie hätten nichts gegen (z.B.) queere personen per se. sie haben nur was gegen sie, weil diese sie unwissentlich als die geistig minderbefähigten personen outen, die sie nunmal sind.

darum gibt es rechts auch deutlich mehr männer - weil diese sich in ihrem machoiden gebahren meinen als alpha rüberkommen zu müssen, der alles versteht und erklären kann.
Zuletzt geändert von Goldust am 24.01.2022, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hass thread!

Beitrag von LeTinou »

Shantaram hat geschrieben: 23.01.2022, 14:00 Hass auf alle Arschlöcher (egal in welcher Form), die uns jetzt weiss machen wollen, dass die Pandemie bald mal Geschichte ist, während dem manche Experten mit einer nächsten Mutation (deltacron) rechnen. Ueber das Gefährdungspotential betr. dieser Mutante ist noch so gut wie gar nichts bekannt - wobei eine Mischung der Gefährlichkeit von Delta mit dem Ansteckungspotential von Omikron ohne weiteres möglich sein soll - man weiss es nicht.

Also ficket eych doch alli emol ins kny bzw. aifach jetzt emol eyre dumm Latz halte, bis mir wysse, was Sach isch.

Gegeschtimme?

Naja, Gegenstimme nicht direkt, aber nur soviel dazu: Mir gehen sowohl die Schwurbler als auch die Hysteriker mittlerweile dermassen auf den Sack. Wie eigentlich immer wird weder das Best- noch das Worst-Case Szenario eintreffen. Bezüglich Mutationen: Ja, es ist theoretisch möglich, dass sich sowas wie Deltacron entwickelt (resp. sich an mehreren Orten wohl schon entwickelt hat). Ob es sich allerdings durchsetzen würde ist eine ganz andere Frage, und es wird nicht gleichzeitig gleich gefährlich (da weiter in den Körper eindringend) und gleich ansteckend (da auf die oberen Atemwege konzentrierend, und somit viel Virenausstoss) sein, sondern irgendwas dazwischen. Grundsätzlich passt sich das Virus immer besser an den Wirt an, d.h. Varianten, die nicht sehr krank machen haben einen Evolutionsvorteil, weil der Wirt dann nicht krank im Bett liegt, sondern Kontakte hat. Zudem hat man (nach Impfung/Infektion) die Grundimmunität, die dafür sorgt, dass man sich zwar noch infiziert, aber (bei intaktem Immunsystem) nicht mehr schwer. Bezüglich Entwicklung der Pandemie: Wir werden sicher noch nicht so bald einen Zustand haben wie davor, aber im Sommer wird man nahe dran sein. Herbst/Winter wird man sehen, man sollte da vorsichtig, aber nicht überängstlich agieren. Mit der Zeit wird man das Virus als eines der zahlreichen Lebensrisiken akzeptieren, denen wir uns täglich bewusst oder unbewusst aussetzen.

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Faniella Diwani
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Re: Hass thread!

Beitrag von Faniella Diwani »

Ja, es trifft kaum je der Best- oder der Worst-Calse ein. Es ist aber im Riikomanagement üblich sich auf den schlimmsten noch irgendie handhabbaren Fall einzustellen. Weltuntergangsszenarien gehören da nicht dazu. Nicht weil die nicht eintreten können, sondern weil die sowieso nicht mehr handhabbar sind.

Ob nun Omnikron, Deltakron oder eine neuen Variante: Abstand, Maske, Impfen. Und wenn doch noch eine Variante die Zombieapokalypse auslöst: Jänu. Das ist dann halt "Weltuntergang".

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LeTinou
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Re: Hass thread!

Beitrag von LeTinou »

Faniella Diwani hat geschrieben: 24.01.2022, 12:09 Ja, es trifft kaum je der Best- oder der Worst-Calse ein. Es ist aber im Riikomanagement üblich sich auf den schlimmsten noch irgendie handhabbaren Fall einzustellen. Weltuntergangsszenarien gehören da nicht dazu. Nicht weil die nicht eintreten können, sondern weil die sowieso nicht mehr handhabbar sind.

Ob nun Omnikron, Deltakron oder eine neuen Variante: Abstand, Maske, Impfen. Und wenn doch noch eine Variante die Zombieapokalypse auslöst: Jänu. Das ist dann halt "Weltuntergang".
Ich halte mich gerne an Drosten, weil wohl keiner so viel Know-How bezüglich Coronaviren hat wie er:
https://plus.tagesspiegel.de/wissen/vir ... 61636.html

Das heißt, wir alle werden und müssen uns früher oder später mit Sars-Cov-2 infizieren?
Ja, wir müssen in dieses Fahrwasser rein, es gibt keine Alternative. Es hat sich ja irgendwann die Idee formiert, dass man Sars-Cov-2 komplett unter Kontrolle halten könne und müsse. Aber das ist nicht realisierbar. Das bedeutet aber nicht, dass diejenigen Recht hatten, die Sars-Cov-2 für harmlos halten und ungehemmt durch die Bevölkerung rauschen lassen wollen, die Durchseuchungsanhänger. Beides sind laienhafte Vorstellungen, die nicht tragfähig sind.

Wir können nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Booster-Impfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten. Das muss das Virus machen. Das Virus muss sich verbreiten, aber eben auf Basis eines in der breiten Bevölkerung verankerten Impfschutzes. Die abgeschwächte Infektion auf dem Boden der Impfung, das ist so etwas wie ein fahrender Zug, auf den man aufspringt. Irgendwann muss man da aber auch mal drauf springen, sonst kommt man nicht weiter. Die gute Nachricht ist: Im Moment fährt der Zug angenehm langsam,
, denn Omikron hat eine verringerte Krankheitsschwere.

Dass Omikron schon das Ende ist, oder zumindest nun ein Trend zu milderen Varianten bleibt, auf diese Hoffnung sollte man besser nicht setzen?

Bei dem Virus kann man sich darauf nicht verlassen. man kann sich darauf verlassen, dass die Bevölkerungsimmunität sich immer weiter aufbaut. Wenn wir das hinbekommen, wäre selbst ein nochmals verändertes Virus keine Katastrophe mehr.

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Re: Hass thread!

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:00
nobilissa hat geschrieben: 23.01.2022, 13:20
Kogokg313 hat geschrieben: 23.01.2022, 06:50 Ich frage mich erndrhaft, ob diese SP-Fuzzis und Hobbyjournis bei Ausdrücken wie "Massnahmengegner", "Terrorosten", "Täterprofile" usw. das Gendern absichtlich oder eher unbewusst vergessen.
Gendern verdirbt unsere Sprache.
Der empfindliche Mann darf am Gefühl schnuppern, das die Frauen eine lange Zeit lang ertragen mussten und soll die Kröte schlucken. Die moderne Frau von heute steht darüber und fühlt sich auch angesprochen, wenn sie nicht explizit erwähnt wird. Und alle die, die sich nicht einem speziellen Geschlecht zugeordnet sehen möchten, sollen sich nicht benachteiligt fühlen - weil sie es nicht werden.

Nicht immer alles verkomplizieren in dieser Welt....
Und der/die nobilissa nimmt sich heraus zu sagen, wie sich der "empfindliche Mann", die "moderne Frau von heute" und "alle die, die sich nicht einem speziellen Geschlecht zugeordnet sehen möchten" fühlen/inkludiert/akezeptiert sehen dürfen.

Immer diese heftige Reaktion gegen das Gendern. Ignoriert es doch einfach - ist ja keine Pflicht. Natürlich löst das Gendern keine gesellschaftlichen Probleme, aber es schafft auch nicht wirklich eine "verkomplizierte Sprache".

Das Beispiel von Kogokg313 zeigt es aber eben ganz gut: wenn von Tätern die Rede ist, denkt nunmal ein Grossteil der Leser:innen an einen männlichen Täter. Inwiefern soll es eine "Verkomplizierung" sein, wenn man stattdessen "Täter:innen"/"Täter*innen"/TäterInnen/Täter und Täterinnen schreibt?

Das ist doch alles halb so wild.

Genauso gut könnte man argumentieren: Artikel und Präpositionen verderben unsere Sprache. Statt "Gömmer ind Migros" kann man doch einfach "gömmer Migros" sagen. Schneller, direkter, einfacher. Nicht immer alles verkomplizieren in dieser Welt...
Ist doch längst Pflicht in vielen Bereichen.

An den Unis gibts Kurse wo man Abzüge bekommtn, wenn du nicht richtig gegendert hast in deinen Arbeiten. Viele Arbeitgeber geben das Gendern mittlerweile ebenfalls vor und es kann Konsequenzen haben, wenn man diese Anordnungen nicht umsetzt. Ab wann ist eine Sprachregelung denn Pflicht aus deiner Sicht? Erst wenn der Staat etwas bei Androhung von Strafe anordnet. 

Zu deinem Beispiel: "Gömmer Migros" ist eine gewissermassen natürliche Sprachentwicklung, weil eben schneller und praktisch ohne Bedeutungsverlust.

Der Abbau des generischen Maskulinums in der Mehrzahl ist aber das genaue Gegenteil. Zusätzliche Worte praktisch ohne Bedeutungszuwachs. In diese Richtung entwickeln sich Sprachen auf natürlichem Wege nie.

Das die Mehrzahl sich in unserer Sprache als generisches Maskulinum entwickelt hat, kann durchaus damit zu tun haben, dass man das Weibliche als Ableitung des Männlichen betrachtete - muss es aber nicht.

Genauso dämlich wäre es nämlich, in der Verwendung des weiblichen Singularpronomens bzw. Artikels "sie/die" für die Kennzeichnung der Mehrzahl, eine Benachteiligung der Männer zu sehen (Hier haben wir nämlich im deutschen auch ein generisches Femininum). Schliesslich verwenden wir im Gegensatz zu den romanischen Sprachen sogar für reine Männergruppen die weiblichen Artikel.

Wer in grammatischen Begebenheiten wie dem generischen Maskulinum oder Femininum relevante Benachteilugung eines Geschlechts sieht, hat in meinen Augen "einen Ecken ab", oder sieht durch seine Brille die Welt nur noch in pink und blau. Dem Geschlechterkampf in der Sprache sollte man sich imho schon dezidiert entgegenstellen.

Übrigens kennt das Han-Chinesische überhaupt keine Unterscheidung der Geschlechter in der dritten Person - ob die Stellung der Frau bzw. anderer biologischer Besonderheiten ;) deshalb dort besser ist als im deutschsprachigen Raum? (Das Türkische kennt sogar gar keine grammatischen Geschlechter ... hust)

 

Appendix
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Re: Hass thread!

Beitrag von Appendix »

fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:00
nobilissa hat geschrieben: 23.01.2022, 13:20


Zu deinem Beispiel: "Gömmer Migros" ist eine gewissermassen natürliche Sprachentwicklung, weil eben schneller und praktisch ohne Bedeutungsverlust.


Natürliche Sprachentwicklung? Dieser Balkanslang kam mit den Kriegsflüchtlingen zu uns und ist nicht natürlich entstanden.
Unsere Kids fanden diese krazze Sprache, die Hand in Hand mit Machogehabe einherging, offensichtlich cool und übernahmen diese.

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Re: Hass thread!

Beitrag von fcbblog.ch »

Appendix hat geschrieben: 24.01.2022, 14:28
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:00

Natürliche Sprachentwicklung? Dieser Balkanslang kam mit den Kriegsflüchtlingen zu uns und ist nicht natürlich entstanden.
Unsere Kids fanden diese krazze Sprache, die Hand in Hand mit Machogehabe einherging, offensichtlich cool und übernahmen diese.
Du beschreibst ja gerade eben eine natürliche Sprachentwicklung. Natürlich entwickelt sich Sprache gerade dort, wo verschiedene Sprachen und grammatikalische Systeme aufeinandertreffen umsomehr. Da mehrere Balkansprachen die "Artikel" z.T. auch Präpositionen an das Wort anhängen und nicht davor setzen ist es nicht wirklich verwunderlich, dass eine erste Generation von Einwanderern diese Artikel nie richtig gelernt haben und sie in deren Deutsch deshalb häufig weggelassen wurden.

Das sich das aber auch nur halbwegs durchsetzen kann, hängt wohl eher damit zusammen, dass das Weglassen der Artikel oder Präpositionen in vielen Fällen eben kaum einen Bedeutungsunterschied macht, vor allem wenn das Verb diese Bedeutung im Kontext bereits klar stellt, aber deutlich weniger Buchstaben benötigt.

"Gehen wir Migros" bedeutet nunmal fast genau das gleiche wie "Gehen wir in die Migros". Lässt sich aber in einer SMS zum Beispiel deutlich schneller schreiben. So beeinflussen sich dann eben auch geschribene Sprache und Dialekt usw. Auch die vermehrte Verwendung von Abkürzungen wie z.B. "LOL" in der gesprochenen Sprache sind solche natürlichen Sprachveränderungen, die nichts mit Machogehabe und Balkanslang zu tun haben.





 

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Shantaram
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Re: Hass thread!

Beitrag von Shantaram »

Trychler in Brüssel mit von der Partie. Das sind die Helden der Neuzeit - wobei Helden noch nie die schlauesten Mitmenschen waren. Die meisten sind ja tot.  ;)
Zuletzt geändert von Shantaram am 24.01.2022, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Schlecht gelaunt online gehen, war nie, ist nicht, und wird auch nie eine gute Idee sein. :cool:

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Faniella Diwani
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Re: Hass thread!

Beitrag von Faniella Diwani »

Shantaram hat geschrieben: 24.01.2022, 14:56 Trychler in Brüssel mit von der Partie. Das sind die Helden der Neuzeit - wobei Helden noch nie die schlauesten Mitmenschen waren.

Die tryycheln weiter bis die Pandemie vorbei ist und dann erzählen sie es sei wegen ihnen gewesen. Ich sehe Ähnlichkeiten zum Regentanz und Bittprozessionen.

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Re: Hass thread!

Beitrag von ch-maggot »

Apropo Genderstern, ein Postillon-Meisterwerk aus dem Archiv!

Berlin (dpo) - Wie lässt sich die deutsche Sprache fairer gestalten? Immer mehr Männerrechtsaktivisten fordern eine eigene Substantiv-Endung für Männer. Neben Berufsbezeichnungen wie "Bäcker", "Frisör" und "Professor", die oft für beide Geschlechter verwendet werden, wollen sie "Bäckerer", "Frisörer" und "Professorer" als rein männliche Formen etablieren.
"Frauen haben schon lange ihre eigene Endung '-in' beziehungsweise '-innen', mit der ganz klar nur weibliche Personen gemeint sind", erklärt Joachim Willer vom Linguistischen Männerbund (LMB). "Wir Männer dagegen müssen uns meistens mit dem generischen Maskulinum begnügen, das zwar schon irgendwie Männer meint, aber meistens auch Frauen."

https://www.der-postillon.com/2017/11/g ... ng-er.html

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Zu deinem Beispiel: "Gömmer Migros" ist eine gewissermassen natürliche Sprachentwicklung, weil eben schneller und praktisch ohne Bedeutungsverlust.

Der Abbau des generischen Maskulinums in der Mehrzahl ist aber das genaue Gegenteil. Zusätzliche Worte praktisch ohne Bedeutungszuwachs. In diese Richtung entwickeln sich Sprachen auf natürlichem Wege nie.

Sprache ändert sich nicht nur "natürlich", sondern wurde immer schon auch "von oben" geregelt. Nicht alle Änderungen der Rechtschreiberegeln fallen unter deiner Kategorie "Vereinfachung". Das heisst auch nicht, dass alle Veränderungen ("natürlich" oder verordnet) sinnvoll sind.

Deine Auslegung bezüglich Sprachentwicklung ist ohnehin nicht richtig. Natürlich hat sich die Sprache im Laufe ihrer Geschichte auch "verkompliziert". Sie passt sich eben an der Realität der Menschen an. Und seit dieser nicht mehr bloss Jäger und Sammler ist, ist eben auch die Sprache nicht mehr nur "Ich Tarzan - du Jane".
 
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56 Ist doch längst Pflicht in vielen Bereichen.

An den Unis gibts Kurse wo man Abzüge bekommtn, wenn du nicht richtig gegendert hast in deinen Arbeiten. Viele Arbeitgeber geben das Gendern mittlerweile ebenfalls vor und es kann Konsequenzen haben, wenn man diese Anordnungen nicht umsetzt. Ab wann ist eine Sprachregelung denn Pflicht aus deiner Sicht? Erst wenn der Staat etwas bei Androhung von Strafe anordnet. 



Ja, es ist Pflicht an vielen Unis und in einzelnen Firmen. Aber es ist nicht offiziell in der deutschen Rechtschreibung verankert und für einen Grossteil der Leute also nicht bindend. Das meinte ich. Dass gewisse Unternehmen, Institute etc. Sprachregelungen haben ist doch seit jeher üblich - im Geschäftsmail schreibst du auch nicht "gömmer Migros", auch wenn das deiner Meinung nach eine sinnvolle Änderung ist. Und dass man nun in einer wissenschaftlichen Arbeit gendergerecht schreibt, ist doch echt kein Grund, da irgendwie zur Konterrrevolution aufzurufen.

Darum gings mir ja eigentlich: die meisten sind nicht in dem Masse davon betroffen, weshalb ich mich frage, woher der heftige Widerstand kommt. Dasselbe bei der "Mohrenkopf"-Diskussion. Es wird einem ja nichts weggenommen.
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Das die Mehrzahl sich in unserer Sprache als generisches Maskulinum entwickelt hat, kann durchaus damit zu tun haben, dass man das Weibliche als Ableitung des Männlichen betrachtete - muss es aber nicht.

Genauso dämlich wäre es nämlich, in der Verwendung des weiblichen Singularpronomens bzw. Artikels "sie/die" für die Kennzeichnung der Mehrzahl, eine Benachteiligung der Männer zu sehen (Hier haben wir nämlich im deutschen auch ein generisches Femininum). Schliesslich verwenden wir im Gegensatz zu den romanischen Sprachen sogar für reine Männergruppen die weiblichen Artikel.

Wer in grammatischen Begebenheiten wie dem generischen Maskulinum oder Femininum relevante Benachteilugung eines Geschlechts sieht, hat in meinen Augen "einen Ecken ab", oder sieht durch seine Brille die Welt nur noch in pink und blau. Dem Geschlechterkampf in der Sprache sollte man sich imho schon dezidiert entgegenstellen.




Nein, das generische Maskulinum stellt an sich keine Benachteiligung dar, spiegelt aber diese gesellschaftliche Realität nunmal wider. Das ist doch längstens belegt. Selbst Linguisten, die am generischen Maskulinum festhalten, stellen dies nicht in Frage.

"Sie" und "die" werden im Plural doch von niemandem als feminine Artikel verstanden. (Übrigens ebenso auch die Höflichkeitsform "Sie" nicht.) Und das sind sie auch nicht. Pronomen haben kein fixes Genus, das haben nur die Nomen. Das Pronomen gleicht sich in der Form dem Nomen an und nicht umgekehrt. Hier von einem generischen Femininum im Plural zu sprechen, ist schlicht Quatsch.

Das ist ja eben die Pointe: Wenn man "Die Ärzte..." hört, verstehen/meinen/deuten dies eben nach wie vor sehr viele als maskuliner Ausdruck.

Also frage ich mich schon, wogegen du dich "dezidiert" dagegenstellst. Und warum.






 

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

Appendix hat geschrieben: 24.01.2022, 14:28
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 09:00

Natürliche Sprachentwicklung? Dieser Balkanslang kam mit den Kriegsflüchtlingen zu uns und ist nicht natürlich entstanden.
Unsere Kids fanden diese krazze Sprache, die Hand in Hand mit Machogehabe einherging, offensichtlich cool und übernahmen diese.
bitte so zitieren, dass nicht fälschlicherweise ich zum Urheber deiner Aussage werde! :rolleyes:
 

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Re: Hass thread!

Beitrag von Appendix »

Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 18:08
Appendix hat geschrieben: 24.01.2022, 14:28
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56
bitte so zitieren, dass nicht fälschlicherweise ich zum Urheber deiner Aussage werde! :rolleyes:
 

Sorry, wollte nur diese ellenlangen Vortexte rauslöschen. Da scrollt man dann jeweils endlos runter. Ist aber tatsächlich verbesserungsfähig😉

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Re: Hass thread!

Beitrag von Faniella Diwani »

Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 18:05 die Höflichkeitsform "Sie"
Und doch finden Wir er habe Uns mit dem "Sie" eine reichlich bürgerliche Höflichkeitsform präsentiert. Will er Uns damit sagen Sparche verändere sich nicht auch von den Uns untertanen her?

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Re: Hass thread!

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 18:05
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Zu deinem Beispiel: "Gömmer Migros" ist eine gewissermassen natürliche Sprachentwicklung, weil eben schneller und praktisch ohne Bedeutungsverlust.

Der Abbau des generischen Maskulinums in der Mehrzahl ist aber das genaue Gegenteil. Zusätzliche Worte praktisch ohne Bedeutungszuwachs. In diese Richtung entwickeln sich Sprachen auf natürlichem Wege nie.

Sprache ändert sich nicht nur "natürlich", sondern wurde immer schon auch "von oben" geregelt. Nicht alle Änderungen der Rechtschreiberegeln fallen unter deiner Kategorie "Vereinfachung". Das heisst auch nicht, dass alle Veränderungen ("natürlich" oder verordnet) sinnvoll sind.

Deine Auslegung bezüglich Sprachentwicklung ist ohnehin nicht richtig. Natürlich hat sich die Sprache im Laufe ihrer Geschichte auch "verkompliziert". Sie passt sich eben an der Realität der Menschen an. Und seit dieser nicht mehr bloss Jäger und Sammler ist, ist eben auch die Sprache nicht mehr nur "Ich Tarzan - du Jane".
 
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56 Ist doch längst Pflicht in vielen Bereichen.

An den Unis gibts Kurse wo man Abzüge bekommtn, wenn du nicht richtig gegendert hast in deinen Arbeiten. Viele Arbeitgeber geben das Gendern mittlerweile ebenfalls vor und es kann Konsequenzen haben, wenn man diese Anordnungen nicht umsetzt. Ab wann ist eine Sprachregelung denn Pflicht aus deiner Sicht? Erst wenn der Staat etwas bei Androhung von Strafe anordnet. 



Ja, es ist Pflicht an vielen Unis und in einzelnen Firmen. Aber es ist nicht offiziell in der deutschen Rechtschreibung verankert und für einen Grossteil der Leute also nicht bindend. Das meinte ich. Dass gewisse Unternehmen, Institute etc. Sprachregelungen haben ist doch seit jeher üblich - im Geschäftsmail schreibst du auch nicht "gömmer Migros", auch wenn das deiner Meinung nach eine sinnvolle Änderung ist. Und dass man nun in einer wissenschaftlichen Arbeit gendergerecht schreibt, ist doch echt kein Grund, da irgendwie zur Konterrrevolution aufzurufen.

Darum gings mir ja eigentlich: die meisten sind nicht in dem Masse davon betroffen, weshalb ich mich frage, woher der heftige Widerstand kommt. Dasselbe bei der "Mohrenkopf"-Diskussion. Es wird einem ja nichts weggenommen.
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Das die Mehrzahl sich in unserer Sprache als generisches Maskulinum entwickelt hat, kann durchaus damit zu tun haben, dass man das Weibliche als Ableitung des Männlichen betrachtete - muss es aber nicht.

Genauso dämlich wäre es nämlich, in der Verwendung des weiblichen Singularpronomens bzw. Artikels "sie/die" für die Kennzeichnung der Mehrzahl, eine Benachteiligung der Männer zu sehen (Hier haben wir nämlich im deutschen auch ein generisches Femininum). Schliesslich verwenden wir im Gegensatz zu den romanischen Sprachen sogar für reine Männergruppen die weiblichen Artikel.

Wer in grammatischen Begebenheiten wie dem generischen Maskulinum oder Femininum relevante Benachteilugung eines Geschlechts sieht, hat in meinen Augen "einen Ecken ab", oder sieht durch seine Brille die Welt nur noch in pink und blau. Dem Geschlechterkampf in der Sprache sollte man sich imho schon dezidiert entgegenstellen.




Nein, das generische Maskulinum stellt an sich keine Benachteiligung dar, spiegelt aber diese gesellschaftliche Realität nunmal wider. Das ist doch längstens belegt. Selbst Linguisten, die am generischen Maskulinum festhalten, stellen dies nicht in Frage.

"Sie" und "die" werden im Plural doch von niemandem als feminine Artikel verstanden. (Übrigens ebenso auch die Höflichkeitsform "Sie" nicht.) Und das sind sie auch nicht. Pronomen haben kein fixes Genus, das haben nur die Nomen. Das Pronomen gleicht sich in der Form dem Nomen an und nicht umgekehrt. Hier von einem generischen Femininum im Plural zu sprechen, ist schlicht Quatsch.

Das ist ja eben die Pointe: Wenn man "Die Ärzte..." hört, verstehen/meinen/deuten dies eben nach wie vor sehr viele als maskuliner Ausdruck.

Also frage ich mich schon, wogegen du dich "dezidiert" dagegenstellst. Und warum.


Weil ich Geschlechterkampf generell nicht zielführend finde und die vermeintliche Sichtbarmachung anderer Geschlechter die gesellschaftliche Realität kaum ändern... Ansonsten müssten doch recht patriarchale Gesellschaften wie z.B. China, Türkei, Iran doch ebenfalls ein generisches Maskulinum in ihren Sprachen kennen.

Ausserdem wird mir durchaus etwas weggenommen, wenn ich sprachlich blödsinnig und unverständlich schreiben muss. Die deutsche Sprache hat gerade im Bereich der Wissenschaftsprache und dem hochgestochenen akademischen Sprachbereich auch so schon genügend Probleme treffend und verständlich zu sein. Noch mehr dämliche Floskeln einzubauen finde ich kontraproduktiv.

Ausserdem sehe ich das Gendern aus linguistischer Sicht einmal mehr als soziolektische Sprachentwicklung. Eine Abgrenzung des akademischen linken Bildungsbürgertums gegen Unten, gegenüber den barbarischen Bauern und Ausländern, die sich keine Gedanken über ihren Sprachgebrauch machen. Pfui, sowas ist mir doch recht zuwider ;)

Dein Statement dazu, dass die Artikel "die"/"sie" keine geschlechtliche Bedeutung tragen würde ich bestreiten. So ist es z.B. gerade bei der Darstellung von Tieren in Literatur und Kunst so, dass sie meistens dem Geschlecht ihres jeweiligen Artikels dargestellt werden:

Die Katze vs le chat
Die Schlange vs le serpent
Der Falke / Die Elster
Usw.

Das gleiche lässt sich aber auch bei nicht lebenden Objekten beobachten.

Die Sonne vs le soleil
Der Mond vs La Luna

Weshalb das generische Maskulinum (das ja genauso nur ein grammatikalisches Geschlecht bezeichnet) hier so anders sein soll als die Genusmarkierung über die Artikel kann ich nicht nachvollziehen.

Ich wage mal zu behaupten bei umgekehrter grammatischer Geschlechterverteilung würden sich die Feministinnen darüber beschweren, das die deutsche Sprache Frauen unsichtbar mache, weil es nur für Männer eine eigene Pluralform gibt und Frauen jeweils nur im gemeinsamen Plural immer nur mitgemeint seien... Das fänden einige Eierköpfe dann wieder oberschlau und könnten sich damit gegen den Pöbel abgrenzen ;)

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 21:49
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 18:05
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Zu deinem Beispiel: "Gömmer Migros" ist eine gewissermassen natürliche Sprachentwicklung, weil eben schneller und praktisch ohne Bedeutungsverlust.

Der Abbau des generischen Maskulinums in der Mehrzahl ist aber das genaue Gegenteil. Zusätzliche Worte praktisch ohne Bedeutungszuwachs. In diese Richtung entwickeln sich Sprachen auf natürlichem Wege nie.
Sprache ändert sich nicht nur "natürlich", sondern wurde immer schon auch "von oben" geregelt. Nicht alle Änderungen der Rechtschreiberegeln fallen unter deiner Kategorie "Vereinfachung". Das heisst auch nicht, dass alle Veränderungen ("natürlich" oder verordnet) sinnvoll sind.

Deine Auslegung bezüglich Sprachentwicklung ist ohnehin nicht richtig. Natürlich hat sich die Sprache im Laufe ihrer Geschichte auch "verkompliziert". Sie passt sich eben an der Realität der Menschen an. Und seit dieser nicht mehr bloss Jäger und Sammler ist, ist eben auch die Sprache nicht mehr nur "Ich Tarzan - du Jane".
 
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56 Ist doch längst Pflicht in vielen Bereichen.

An den Unis gibts Kurse wo man Abzüge bekommtn, wenn du nicht richtig gegendert hast in deinen Arbeiten. Viele Arbeitgeber geben das Gendern mittlerweile ebenfalls vor und es kann Konsequenzen haben, wenn man diese Anordnungen nicht umsetzt. Ab wann ist eine Sprachregelung denn Pflicht aus deiner Sicht? Erst wenn der Staat etwas bei Androhung von Strafe anordnet. 


Ja, es ist Pflicht an vielen Unis und in einzelnen Firmen. Aber es ist nicht offiziell in der deutschen Rechtschreibung verankert und für einen Grossteil der Leute also nicht bindend. Das meinte ich. Dass gewisse Unternehmen, Institute etc. Sprachregelungen haben ist doch seit jeher üblich - im Geschäftsmail schreibst du auch nicht "gömmer Migros", auch wenn das deiner Meinung nach eine sinnvolle Änderung ist. Und dass man nun in einer wissenschaftlichen Arbeit gendergerecht schreibt, ist doch echt kein Grund, da irgendwie zur Konterrrevolution aufzurufen.

Darum gings mir ja eigentlich: die meisten sind nicht in dem Masse davon betroffen, weshalb ich mich frage, woher der heftige Widerstand kommt. Dasselbe bei der "Mohrenkopf"-Diskussion. Es wird einem ja nichts weggenommen.
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 13:56

Das die Mehrzahl sich in unserer Sprache als generisches Maskulinum entwickelt hat, kann durchaus damit zu tun haben, dass man das Weibliche als Ableitung des Männlichen betrachtete - muss es aber nicht.

Genauso dämlich wäre es nämlich, in der Verwendung des weiblichen Singularpronomens bzw. Artikels "sie/die" für die Kennzeichnung der Mehrzahl, eine Benachteiligung der Männer zu sehen (Hier haben wir nämlich im deutschen auch ein generisches Femininum). Schliesslich verwenden wir im Gegensatz zu den romanischen Sprachen sogar für reine Männergruppen die weiblichen Artikel.

Wer in grammatischen Begebenheiten wie dem generischen Maskulinum oder Femininum relevante Benachteilugung eines Geschlechts sieht, hat in meinen Augen "einen Ecken ab", oder sieht durch seine Brille die Welt nur noch in pink und blau. Dem Geschlechterkampf in der Sprache sollte man sich imho schon dezidiert entgegenstellen.



Nein, das generische Maskulinum stellt an sich keine Benachteiligung dar, spiegelt aber diese gesellschaftliche Realität nunmal wider. Das ist doch längstens belegt. Selbst Linguisten, die am generischen Maskulinum festhalten, stellen dies nicht in Frage.

"Sie" und "die" werden im Plural doch von niemandem als feminine Artikel verstanden. (Übrigens ebenso auch die Höflichkeitsform "Sie" nicht.) Und das sind sie auch nicht. Pronomen haben kein fixes Genus, das haben nur die Nomen. Das Pronomen gleicht sich in der Form dem Nomen an und nicht umgekehrt. Hier von einem generischen Femininum im Plural zu sprechen, ist schlicht Quatsch.

Das ist ja eben die Pointe: Wenn man "Die Ärzte..." hört, verstehen/meinen/deuten dies eben nach wie vor sehr viele als maskuliner Ausdruck.

Also frage ich mich schon, wogegen du dich "dezidiert" dagegenstellst. Und warum.

Weil ich Geschlechterkampf generell nicht zielführend finde und die vermeintliche Sichtbarmachung anderer Geschlechter die gesellschaftliche Realität kaum ändern... Ansonsten müssten doch recht patriarchale Gesellschaften wie z.B. China, Türkei, Iran doch ebenfalls ein generisches Maskulinum in ihren Sprachen kennen.

Ausserdem wird mir durchaus etwas weggenommen, wenn ich sprachlich blödsinnig und unverständlich schreiben muss. Die deutsche Sprache hat gerade im Bereich der Wissenschaftsprache und dem hochgestochenen akademischen Sprachbereich auch so schon genügend Probleme treffend und verständlich zu sein. Noch mehr dämliche Floskeln einzubauen finde ich kontraproduktiv.

Ausserdem sehe ich das Gendern aus linguistischer Sicht einmal mehr als soziolektische Sprachentwicklung. Eine Abgrenzung des akademischen linken Bildungsbürgertums gegen Unten, gegenüber den barbarischen Bauern und Ausländern, die sich keine Gedanken über ihren Sprachgebrauch machen. Pfui, sowas ist mir doch recht zuwider ;)

Dein Statement dazu, dass die Artikel "die"/"sie" keine geschlechtliche Bedeutung tragen würde ich bestreiten. So ist es z.B. gerade bei der Darstellung von Tieren in Literatur und Kunst so, dass sie meistens dem Geschlecht ihres jeweiligen Artikels dargestellt werden:

Die Katze vs le chat
Die Schlange vs le serpent
Der Falke / Die Elster
Usw.

Das gleiche lässt sich aber auch bei nicht lebenden Objekten beobachten.

Die Sonne vs le soleil
Der Mond vs La Luna

Weshalb das generische Maskulinum (das ja genauso nur ein grammatikalisches Geschlecht bezeichnet) hier so anders sein soll als die Genusmarkierung über die Artikel kann ich nicht nachvollziehen.

Ich wage mal zu behaupten bei umgekehrter grammatischer Geschlechterverteilung würden sich die Feministinnen darüber beschweren, das die deutsche Sprache Frauen unsichtbar mache, weil es nur für Männer eine eigene Pluralform gibt und Frauen jeweils nur im gemeinsamen Plural immer nur mitgemeint seien... Das fänden einige Eierköpfe dann wieder oberschlau und könnten sich damit gegen den Pöbel abgrenzen ;)
Ich kann in Grundsätzen nachvollziehen, dass man gegenderte Sprache umständlich findet und ich bin einverstanden, dass ein kritischer Umgang mit Sprache nicht einfach so die Realität ändert.

Ansonsten hast du einfach eine festgefahrene Meinung und versteckst diese mit falschen linguistischen Argumenten. Und das gibst du ja eigentlich zu: du findest es einfach blödsinnig. Meine Frage: Was genau ist denn daran "blödsinnig" und v.a. "unverständlich", statt "Liebe Schüler" "Liebe Schüler:innen" zu sagen/schreiben? Eben.

Aber letzen Endes geht es dir ja um Grundsätzliches: Linkes Bürgertum, lächerlicher Feminismus, Studierte im Elfenbeinturm und weitere Klischees. Du hingegen bedienst dich der Zunge des einfachen Volkes. Jaja.

Deine linguistischen Auslegungen sind aber schlichtweg falsch, darüber lohnt es sich nicht zu diskutieren, wenn du bei deiner falschen Ansicht bleibst, ohne dich zuerst schlau gemacht zu haben. Jedes Grammatikbuch gibt dir Auskunft, dass Pronomen kein fixes Genus haben, sondern sich an das begleitende Nomen anpassen. All deine Ausführungen über Sonne und Mond ändern daran nichts. :rolleyes:


 

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Re: Hass thread!

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 25.01.2022, 00:21
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.01.2022, 21:49
Feanor hat geschrieben: 24.01.2022, 18:05
Sprache ändert sich nicht nur "natürlich", sondern wurde immer schon auch "von oben" geregelt. Nicht alle Änderungen der Rechtschreiberegeln fallen unter deiner Kategorie "Vereinfachung". Das heisst auch nicht, dass alle Veränderungen ("natürlich" oder verordnet) sinnvoll sind.

Deine Auslegung bezüglich Sprachentwicklung ist ohnehin nicht richtig. Natürlich hat sich die Sprache im Laufe ihrer Geschichte auch "verkompliziert". Sie passt sich eben an der Realität der Menschen an. Und seit dieser nicht mehr bloss Jäger und Sammler ist, ist eben auch die Sprache nicht mehr nur "Ich Tarzan - du Jane".
 


Ja, es ist Pflicht an vielen Unis und in einzelnen Firmen. Aber es ist nicht offiziell in der deutschen Rechtschreibung verankert und für einen Grossteil der Leute also nicht bindend. Das meinte ich. Dass gewisse Unternehmen, Institute etc. Sprachregelungen haben ist doch seit jeher üblich - im Geschäftsmail schreibst du auch nicht "gömmer Migros", auch wenn das deiner Meinung nach eine sinnvolle Änderung ist. Und dass man nun in einer wissenschaftlichen Arbeit gendergerecht schreibt, ist doch echt kein Grund, da irgendwie zur Konterrrevolution aufzurufen.

Darum gings mir ja eigentlich: die meisten sind nicht in dem Masse davon betroffen, weshalb ich mich frage, woher der heftige Widerstand kommt. Dasselbe bei der "Mohrenkopf"-Diskussion. Es wird einem ja nichts weggenommen.


Nein, das generische Maskulinum stellt an sich keine Benachteiligung dar, spiegelt aber diese gesellschaftliche Realität nunmal wider. Das ist doch längstens belegt. Selbst Linguisten, die am generischen Maskulinum festhalten, stellen dies nicht in Frage.

"Sie" und "die" werden im Plural doch von niemandem als feminine Artikel verstanden. (Übrigens ebenso auch die Höflichkeitsform "Sie" nicht.) Und das sind sie auch nicht. Pronomen haben kein fixes Genus, das haben nur die Nomen. Das Pronomen gleicht sich in der Form dem Nomen an und nicht umgekehrt. Hier von einem generischen Femininum im Plural zu sprechen, ist schlicht Quatsch.

Das ist ja eben die Pointe: Wenn man "Die Ärzte..." hört, verstehen/meinen/deuten dies eben nach wie vor sehr viele als maskuliner Ausdruck.

Also frage ich mich schon, wogegen du dich "dezidiert" dagegenstellst. Und warum.

Weil ich Geschlechterkampf generell nicht zielführend finde und die vermeintliche Sichtbarmachung anderer Geschlechter die gesellschaftliche Realität kaum ändern... Ansonsten müssten doch recht patriarchale Gesellschaften wie z.B. China, Türkei, Iran doch ebenfalls ein generisches Maskulinum in ihren Sprachen kennen.

Ausserdem wird mir durchaus etwas weggenommen, wenn ich sprachlich blödsinnig und unverständlich schreiben muss. Die deutsche Sprache hat gerade im Bereich der Wissenschaftsprache und dem hochgestochenen akademischen Sprachbereich auch so schon genügend Probleme treffend und verständlich zu sein. Noch mehr dämliche Floskeln einzubauen finde ich kontraproduktiv.

Ausserdem sehe ich das Gendern aus linguistischer Sicht einmal mehr als soziolektische Sprachentwicklung. Eine Abgrenzung des akademischen linken Bildungsbürgertums gegen Unten, gegenüber den barbarischen Bauern und Ausländern, die sich keine Gedanken über ihren Sprachgebrauch machen. Pfui, sowas ist mir doch recht zuwider ;)

Dein Statement dazu, dass die Artikel "die"/"sie" keine geschlechtliche Bedeutung tragen würde ich bestreiten. So ist es z.B. gerade bei der Darstellung von Tieren in Literatur und Kunst so, dass sie meistens dem Geschlecht ihres jeweiligen Artikels dargestellt werden:

Die Katze vs le chat
Die Schlange vs le serpent
Der Falke / Die Elster
Usw.

Das gleiche lässt sich aber auch bei nicht lebenden Objekten beobachten.

Die Sonne vs le soleil
Der Mond vs La Luna

Weshalb das generische Maskulinum (das ja genauso nur ein grammatikalisches Geschlecht bezeichnet) hier so anders sein soll als die Genusmarkierung über die Artikel kann ich nicht nachvollziehen.

Ich wage mal zu behaupten bei umgekehrter grammatischer Geschlechterverteilung würden sich die Feministinnen darüber beschweren, das die deutsche Sprache Frauen unsichtbar mache, weil es nur für Männer eine eigene Pluralform gibt und Frauen jeweils nur im gemeinsamen Plural immer nur mitgemeint seien... Das fänden einige Eierköpfe dann wieder oberschlau und könnten sich damit gegen den Pöbel abgrenzen ;)
Ich kann in Grundsätzen nachvollziehen, dass man gegenderte Sprache umständlich findet und ich bin einverstanden, dass ein kritischer Umgang mit Sprache nicht einfach so die Realität ändert.

Ansonsten hast du einfach eine festgefahrene Meinung und versteckst diese mit falschen linguistischen Argumenten. Und das gibst du ja eigentlich zu: du findest es einfach blödsinnig. Meine Frage: Was genau ist denn daran "blödsinnig" und v.a. "unverständlich", statt "Liebe Schüler" "Liebe Schüler:innen" zu sagen/schreiben? Eben.

Aber letzen Endes geht es dir ja um Grundsätzliches: Linkes Bürgertum, lächerlicher Feminismus, Studierte im Elfenbeinturm und weitere Klischees. Du hingegen bedienst dich der Zunge des einfachen Volkes. Jaja.

Deine linguistischen Auslegungen sind aber schlichtweg falsch, darüber lohnt es sich nicht zu diskutieren, wenn du bei deiner falschen Ansicht bleibst, ohne dich zuerst schlau gemacht zu haben. Jedes Grammatikbuch gibt dir Auskunft, dass Pronomen kein fixes Genus haben, sondern sich an das begleitende Nomen anpassen. All deine Ausführungen über Sonne und Mond ändern daran nichts. :rolleyes:
Blödsinnig bzw. hochnäsig finde ich es bei einer soziolinguistische Abgrenzung gegen Unten mitzumachen. Unverständlich den Doppelpunkt oder das (nicht) gesprochene Komma inmitten eines Wortes.

Vor einigen Jahren hat dir auch noch jedes Grammatikbuch gesagt, dass der grammatikalische Genus nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat. Warum sich die Argumentation betr. dem generischen Maskulinum deshalb nicht auf Pronomina übertragen liesse (was ja eben genau gleich weit hergeholt wäre, aber diese Argumentation stammt ja gerade nicht von mir) bleibt fraglich. Ausserdem habe ich dir meine linguistischen Überlegungen dazu dargelegt und du konntest nunmal nicht widerlegen, dass bei den Pronomen auch inhaltlich der Genus mitschwingt.

Natürlich kannst du nun einfach behaupten meine Überlegung dazu sei falsch, aber dann scheinst mir eher du ziemlich eingefahren zu sein in deiner Meinung.

Ein weiterer Grund meiner Ablehnung gegenüber Gendern ist, dass ich es entwürdigend finde, einen Gast als Gästin auf ihre Vagina (bzw. ihr/sein präferiertes nicht-biologisches Geschlecht) zu reduzieren.


 

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Käppelijoch
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Re: Hass thread!

Beitrag von Käppelijoch »

In der Geschichte versuchten bisher zwei Regimes von oben herab die Sprache zu ändern - einmal in der DDR und einmal zwischen 33 & 45 - und beide sind krachen gescheitert.

Und so wird es auch beim Gendern um einen Sprachgebrauch einer gewissen Bubble bleiben, die grosse Menge an Menschen wird nicht gendern und absolut nicht so sprechen. Es ist eine Kunstsprache von oben herab - wie das Rumantsch Grischun - und wird sich deshalb im alltäglichen Sprachgebrauch der breiten Masse nicht durchsetzen.

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Re: Hass thread!

Beitrag von Baslerbueb »

Käppelijoch hat geschrieben: 25.01.2022, 07:24 In der Geschichte versuchten bisher zwei Regimes von oben herab die Sprache zu ändern - einmal in der DDR und einmal zwischen 33 & 45 - und beide sind krachen gescheitert.

Und so wird es auch beim Gendern um einen Sprachgebrauch einer gewissen Bubble bleiben, die grosse Menge an Menschen wird nicht gendern und absolut nicht so sprechen. Es ist eine Kunstsprache von oben herab - wie das Rumantsch Grischun - und wird sich deshalb im alltäglichen Sprachgebrauch der breiten Masse nicht durchsetzen.

Da bin ich ganz bei Dieter Hallervorden, warum die Sprache für eine Minderheit ändern?

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Re: Hass thread!

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Käppelijoch hat geschrieben: 25.01.2022, 07:24 In der Geschichte versuchten bisher zwei Regimes von oben herab die Sprache zu ändern - einmal in der DDR und einmal zwischen 33 & 45 - und beide sind krachen gescheitert.

Und so wird es auch beim Gendern um einen Sprachgebrauch einer gewissen Bubble bleiben, die grosse Menge an Menschen wird nicht gendern und absolut nicht so sprechen. Es ist eine Kunstsprache von oben herab - wie das Rumantsch Grischun - und wird sich deshalb im alltäglichen Sprachgebrauch der breiten Masse nicht durchsetzen.

Bisher ist mir nur bekannt, wie von oben herab Gendern VERBOTEN wurde.

Die konservative Regierung im Aargau hat Schulen verboten zu gendern...

Ja so sind die jämmerlichen Konservativen von heute. Freiheit schreien und alle damit angreifen, aber die ersten sein die etwas verbieten wenn es ihnen nicht passt.

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

Käppelijoch hat geschrieben: 25.01.2022, 07:24 In der Geschichte versuchten bisher zwei Regimes von oben herab die Sprache zu ändern - einmal in der DDR und einmal zwischen 33 & 45 - und beide sind krachen gescheitert.

Und so wird es auch beim Gendern um einen Sprachgebrauch einer gewissen Bubble bleiben, die grosse Menge an Menschen wird nicht gendern und absolut nicht so sprechen. Es ist eine Kunstsprache von oben herab - wie das Rumantsch Grischun - und wird sich deshalb im alltäglichen Sprachgebrauch der breiten Masse nicht durchsetzen.

Empfindest du die Bemühungen um eine gendergerechte Sprache echt wie die Vorgaben der von dir genannten Diktaturen? :rolleyes:

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Faniella Diwani
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Re: Hass thread!

Beitrag von Faniella Diwani »

Feanor hat geschrieben: 25.01.2022, 09:12 Empfindest du die Bemühungen um eine gendergerechte Sprache echt wie die Vorgaben der von dir genannten Diktaturen? :rolleyes:

Ich empfinde die Bemühung um gendergerechte Sprache vor allem als "Ist das verdammt nochmal das grösste Problem das ihr noch habt?"

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 25.01.2022, 00:42 Blödsinnig bzw. hochnäsig finde ich es bei einer soziolinguistische Abgrenzung gegen Unten mitzumachen. Unverständlich den Doppelpunkt oder das (nicht) gesprochene Komma inmitten eines Wortes.

Vor einigen Jahren hat dir auch noch jedes Grammatikbuch gesagt, dass der grammatikalische Genus nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat. Warum sich die Argumentation betr. dem generischen Maskulinum deshalb nicht auf Pronomina übertragen liesse (was ja eben genau gleich weit hergeholt wäre, aber diese Argumentation stammt ja gerade nicht von mir) bleibt fraglich. Ausserdem habe ich dir meine linguistischen Überlegungen dazu dargelegt und du konntest nunmal nicht widerlegen, dass bei den Pronomen auch inhaltlich der Genus mitschwingt.

Natürlich kannst du nun einfach behaupten meine Überlegung dazu sei falsch, aber dann scheinst mir eher du ziemlich eingefahren zu sein in deiner Meinung.

Ein weiterer Grund meiner Ablehnung gegenüber Gendern ist, dass ich es entwürdigend finde, einen Gast als Gästin auf ihre Vagina (bzw. ihr/sein präferiertes nicht-biologisches Geschlecht) zu reduzieren.





Du verstehst mich hinsichtlich der linguistischen Argumentation offenbar nicht: ich habe nirgends behauptet, dass grammatikalisches Genus etwas mit dem biologischen Gender zu tun hat. Das ist klar. Das ist ja auch nicht der Punkt beim Gendern, sondern darum, dass die Menschen eben TROTZDEM das auch biologisch verstehen/verarbeiten.

Grammatikalisch  behauptet bis heute kaum jemand, dass die Sprache an sich biologisch zu verstehen ist. Daher sind ja auch viele Linguist:innen gegen eine gendergerechte Sprache.

Du vermischt in deiner Argumentation aber linguistische und soziologische Argumentation und drehst sie so wie es für dich gerade passt.  Entweder merkst du das nicht oder du machst es bewusst.

Ich bin ja überhaupt nicht festgefahren in meiner Meinung: du liest meine Texte nicht genau durch. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn jemand nicht gendern will und verstehe das je nach Satzstellung/Situation auch. Hab ich jetzt auch mehrmals geschrieben. Ich verstehe aber die heftige Gegenreaktion gegen das Gendern nicht und deine linguistisch falsche Argumentation. Das ist ein Unterschied, ok?

Und bei deinem Beispiel: Mir käme es auch nicht in den Sinn, "Gästin" zu sagen. Ich finde, dass Gendern situationsabhängig sinnvoll ist, eben wenn man z. B. Studenten und Studentinnen begrüsst. So viel Differenziertheit darf ja sein, es muss ja nicht ad absurdum geführt werden. Das gilt dann für beide Seiten, du bist offenbar ähnlich schwarz-weiss eingestellt wie die übereifrigen genderkorrekten, denen du das vorwirfst.

Übrigens ist "Gästin" keine Wortneuschöpfung feministischer Querulantinnen, sondern früher eine übliche Form gewesen.




 

Feanor
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Re: Hass thread!

Beitrag von Feanor »

Faniella Diwani hat geschrieben: 25.01.2022, 09:19
Feanor hat geschrieben: 25.01.2022, 09:12 Empfindest du die Bemühungen um eine gendergerechte Sprache echt wie die Vorgaben der von dir genannten Diktaturen? :rolleyes:

Ich empfinde die Bemühung um gendergerechte Sprache vor allem als "Ist das verdammt nochmal das grösste Problem das ihr noch habt?"

Das ist weder eine adäquate Antwort auf die Frage noch zielbringend. Natürlich haben wir hier grössere Probleme. Das kann man aber auch zu jeder Fussballdiskussion hier drinnen sagen. Willst du mir nun verbieten, worüber wir hier in einem Forum diskutieren?

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Faniella Diwani
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Re: Hass thread!

Beitrag von Faniella Diwani »

Feanor hat geschrieben: 25.01.2022, 09:25
Faniella Diwani hat geschrieben: 25.01.2022, 09:19
Feanor hat geschrieben: 25.01.2022, 09:12 Empfindest du die Bemühungen um eine gendergerechte Sprache echt wie die Vorgaben der von dir genannten Diktaturen? :rolleyes:

Ich empfinde die Bemühung um gendergerechte Sprache vor allem als "Ist das verdammt nochmal das grösste Problem das ihr noch habt?"

Das ist weder eine adäquate Antwort auf die Frage noch zielbringend. Natürlich haben wir hier grössere Probleme. Das kann man aber auch zu jeder Fussballdiskussion hier drinnen sagen. Willst du mir nun verbieten, worüber wir hier in einem Forum diskutieren?

Nein. Es geht nicht wirklich um diese Diskussion. Aber so lange man sich um Sprache streitet, streitet man sich nicht um Lohngleichheit oder um "gleiche Rechte, gleiche Pflichten". Und man streitet sich noch viel weniger um Ungleichheiten die NICHT an Geschlechterfragen gebunden sind.
Die Genderdiskussion vernebelt die Sicht auf echte Probleme und das scheint bestens anzukommen.

grandmasterflex
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Re: Hass thread!

Beitrag von grandmasterflex »

Käppelijoch hat geschrieben: 25.01.2022, 07:24 In der Geschichte versuchten bisher zwei Regimes von oben herab die Sprache zu ändern - einmal in der DDR und einmal zwischen 33 & 45 - und beide sind krachen gescheitert.

Und so wird es auch beim Gendern um einen Sprachgebrauch einer gewissen Bubble bleiben, die grosse Menge an Menschen wird nicht gendern und absolut nicht so sprechen. Es ist eine Kunstsprache von oben herab - wie das Rumantsch Grischun - und wird sich deshalb im alltäglichen Sprachgebrauch der breiten Masse nicht durchsetzen.

Absolut, war so und wird so bleiben, denke ich. Selbst in meinem Umfeld, in dem ich sehr viele feministisch eingestellte Kolleginnen und Freundinnen habe, spricht man nicht so. Feminismus und für die Gleichstellung aller Geschlechter einstehen finde ich gut und wichtig, und ich mache überall wo ich das als sinnvoll und selbstverständlich ansehe auch mit. Sprich Lohn, Chancengleichheit, patriarchale Strukturen aufbrechen. Mit dem Sternchen selbst habe ich Mühe, da dies primär von einer sich vielen Menschen überlegenen Gruppe radikal feministischer Menschen genutzt und gefordert wird. Meine Kollegin aus Sri Lanka zum Beispiel gibt einen fick auf diese, da Sie mit ihr reden als sei sie dumm. Nur weil Sie nicht die gleichen abgehobenen Wörter wie die benutzt. Obwohl Sie studiert und eine Master in der Tasche hat 😅

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