Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Bezüglich Punkt eins habe ich ja schon angedeutet das eine Impfung für gefährdete Personen elementar ist. Hier ist die Impfung die wirksamste Waffe die wir zur Verfügung haben.
Bei nicht gefährdeten jedoch spielt es meiner bescheidenen Meinung nicht unbedingt eine tragende Rolle auf welchem Weg diese erfolgt. Sehr wahrscheinlich könnten Antikörpertest uns weitere Erkenntnisse liefern, wobei uns aber auch bewusst sein muss das unser Immunsystem nicht linear verläuft. Am Ende können wir somit diese Frage nur Anhand dem einzelnen Individuum mit Ja oder nein beantworten, nicht aber dem einer ganzen Gruppe.
Ich stimme dir zu, dass eine klare Priorisierung der Impfempfehlungen existiert und dass er absolute Zugewinn an Schutz grossen Unterschieden unterliegt. Ausgewichen bist du der Frage aber immer noch. Ich formuliere sie nochmals um, vielleicht klappt es ja dieses Mal.
Gibt es einen Vorteil, immunnaiv zu erkranken und zu genesen, der bei einer Erkrankung und Genesung nach Impfung nicht gegeben wäre?
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Der Teil mit den Risiken.
Vorne hinweg, habe ich mich da in der Kurzfassung etwas unpräzise ausgedrückt. Ich zielte da weniger auf die Nebenwirkungen der Impfung, sondern den evolutionären Verlauf auf Viren oder unser Immunsystem bei flächendeckender Impfung.
Leider bin ich kein Molekular-Biologe und hoffe das ich diese Thematik nicht allzu falsch wiedergebe.
Macht nicht’s. Bin auch nicht vom Fach.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Ein anderer Punkt den ich glaub bereits schon zweimal angedeutet habe die Immunreaktion. Bekanntermassen ist für den menschlichen Organismus alles in gewisser Dosis Toxisch.
Langfristig boostern und wie von dir bereits angesprochen zur Impfung zusätzliche herkömmliche Immunisierung könnte in der Theorie zu einer Immunreaktion führen.
Paracelsus, korrekt. Es ist noch nicht absehbar, ob wir auf langfristiges Boostern angewiesen sein werden. Ich hoffe nicht. Die Möglichkeit, dass die Impfung erst nach Gabe der dritten Dosis als vollständig angesehen wird, besteht. Dies wäre für Impfungen auch kein Novum.
Du erwähnst sie oft, mir ist aber unklar, was du meinst.
Kannst du mir kurz erläutern, was du mit «Immunreaktion» meinst? Da stehe ich echt auf dem Schlauch.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Die grösste Angst die im Raum steht, aus einem Durchbruch entsteht eine neue Mutation die sich den Vorteilen der Impfung entzieht und resistent wird. Dan verlieren wir auf einen Schlag unsere wirksamste Waffe um Risiko-Patienten zu schützen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Reproduktionsvorgang bei einer Infektion trotz vollständiger Impfung (was der korrekte Ausdruck für Impfdurchbruch wäre) zu einer ungünstigen Mutation führt, ist gleich hoch anzusiedeln wie bei einem Ungeimpften. Mutationen passieren zufällig. Die Anzahl der Gelegenheiten für eine Mutation steigt aber mit der Anzahl Reproduktionsvorgänge. Dadurch ist die Chance auf eine bestimmte Mutation bei erhöhtem Reproduktionsgeschehen im Immunnaiven grösser als im Geimpften. Das widerspräche deinem Anliegen.
Nicht zu verwechseln damit, dass sich unter härteren Bedingungen (zB durch mehr Geimpfte) nur die fittesten Mutationen durchsetzen. Durchsetzen ist nicht das Gleiche wie Entstehen.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Bestimmt kennst du das Phänomen mit dem Antibiotika in der Tierhaltung.
Aber wie gesagt Theorie, keine Garantie.
Der übertriebene Einsatz von Antibiotika begünstigte zB nicht die Mutation multiresistenter Keime, sondern der erhöhte Selektionsdruck durch Antibiotika führte dazu, dass sich nur multiresistente Keime durchsetzen können. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Im Beispiel Massentierhaltung sorgen die Haltungsbedingungen für Mutationen und die Antibiotika dafür, dass sich die resistenten Durchsetzen. Ähnlich in Spitälern, wo die Erkrankten für die Mutationen sorgen und die Antibiotika für den Evolutionsvorteil der resistenten Keime. Der Verzicht von Antibiotika verhindert die Mutationen und somit die resistenten Keime nicht. Man sieht die Auswirkungen und wäre gezwungen, die Sache ursächlich (Tierhaltung) oder anders (zB mit Phagen) anzugehen.
Während man in den vorangegangenen Beispielen mit artgerechter Haltung, respektive Alternativen zu Antibiotika (zB Phagen) begenen könnte, wird es bei Covid-19 komplexer. Übertragen auf die Pandemie könnte man sagen, dass die Überbevölkerung Bedingungen für eine Pandemie (und somit Mutationen) schafft. Begegnet man dieser mit Impfung, setzen sich langfristig die resistenteren Viren durch. Soweit, so gut. Würde im Umkehrschluss aber bedeuten, dass man entweder die natürliche «Ausdünnung» der Herde in Kauf nimmt und somit die Pandemievoraussetzungen verschlechtert ODER eine extrem lange andauernde Bremsstrategie mit anhaltenden Massnahmen fahren müsste, um die Pandemievoraussetzungen zu verschlechtern.
Aber das Antibiotikabeispiel halte ich schon insofern für ungeeignet, da die Impfung sich gezielt gegen den Virus richtet und nicht wie ein Antibiotikum breitbandig gegen alles eingesetzt wird. Dadurch werden unvorhergesehene Auswirkungen auf Nebenschauplätzen vermieden, welche beim Antiobiotikaeinsatz Teil der Problematik sind.
Was bevorzugst du? Höhere Todeszahlen oder längere Massnahmen oder eine Kombination davon? Denn im Bereich Impfung, scheinst du keinen Schritt nachgeben zu wollen, diese kann aber zusätzlich zu deinen bisherigen Vorschlägen Todesfälle und Massnahmendauer reduzieren.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Deinen Teil mit den Nebenwirkungen möchte aber noch ergänzen. Wir wissen ja mittlerweile das die Spike-Proteine entgegen der ursprünglichen Annahme nicht dort bleiben wo man sie injiziert sondern im ganzen Körper zirkulieren können, was dan in der Folge zu Nebenwirkungen führen kann.
Inwiefern geht ein grösseres Risiko davon aus, wenn sich ein Virusbestandteil (Spikeprotein) durch die Impfung im ganzen Körper verteilt, als wenn da noch ein funktionstüchtiger Virus mit dran hängt (Infektion)?
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Nebenwirkungen und jede weiter Impfung könnte man daher als eine Art Lotterie bezeichnen.
Natürlich alles Theorie mit Ungewissen Ausgang, klar sollte uns aber sein das in diesem Fall sind wir Menschen die Versuchskaninchen.
Leben ist eine Lotterie. Ich sehe die Chancenverteilung bei einer Impfung zwar schlechter, als bei
keiner Infektion mit dem Virus. Aber ich sehe die Chancenverteilung bei einer Infektion nach Impfung bei weitem besser, als bei einer Infektion ohne Impfung. Wir müssen uns darauf einstellen, früher oder später mit dem Virus in Kontakt zu kommen.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Klar was die Big Pharma da macht ist eine Riesensauerei. Fasst so eine Sauerei, wie das ich dir schon wieder eine meiner Theorien um die Ohren knallen muss. Würde man in Westeuropa nur den Impfstoff den man für die Risikogruppen braucht bestellen statt diesen zu horten. Würde die geringere Nachfrage den Preis drücken womit Dritt Welt Länder in den Poker mit einsteigen könnten. Anderseits wäre die Pharma gezwungen um ihr Produkt loszuwerden, es zu bezahlbaren Preisen an ärmere Länder zu verkaufen.
Ich bin mir bewusst, dass alles einen Grad an Ungewissheit mit sich bringt. Gewiss ist uns nur der Tod. Aber ich bin lieber das «Versuchskaninchen» bei einer Impfung mit gut erfassten Wahrscheinlichkeiten, als das «Versuchskaninchen» bei Virus mit viel mehr Unbekannten.
Balu der Bär hat geschrieben: 25.11.2021, 18:22Bei Unklarheiten oder Ergänzungen/Korrekturen weisst Du wo du mich findest
Jup.
