SubComandante hat geschrieben: 12.01.2021, 10:01
Das Problem ist, dass es von der Infektion bis zu einem Todesfall einige Wochen dauert. Das mit dem Massnahmen verschärfen hat wohl mit dem Gedanken zu tun, dass man die Zahlen der Neuinfektionen endlich wieder auf ein "kontrollierbares" Niveau bringen kann. Und dann kommt die Frage mit der Englischen Variante, die sich grad in UK und Irland zeigt. Vielleicht sicher eine Woche abwarten.
Ich weiss. Ich würde auch nicht lockern und noch 2-3 Wochen abwarten, aber ich würde nicht verschärfen. Man könnte Massnahmen vorbereiten und dann reagieren falls die Zahlen wieder klar steigen. Dann ist man zwar ein bisschen später als ideal, dafür geht man nicht das Risiko ein, dass keine überflüssigen Massnahmen mehr hat.
Ich treffe momentan keine grösseren Gruppen, wohl max ein Kollege ab und zu, aber ich bin sehr allergisch auf die Massnahme, dass man nur eine Person aus einem anderen Haushalt treffen darf. Ich finde das ist eine Massnahme die extrem autoritär ist. Dass dies überhaupt möglich ist, war mir vor der Pandemie gar nicht bewusst.
Belgien ist auch eine Demokratie. In Belgien werden anscheinden am Eingang der IKEA Besuchergruppen von der Polizei überprüft ob sie aus dem selben Haushalt kommen und danach werden farbige Bändchen verteilt. Man darf danach nur mit Menschen sprechen/herumlaufen die die gleiche Farbe haben. Egal wie scheisse die Situation ist, solche Massnahmen sind rechtstaatlich sehr fragwürdig.
Ich finde wir müssen sehr aufpassen, sonst werden plötzlich ähnliche Massnahmen zur terrorismus Bekämpfung oder gegen anders angewendet.
SubComandante hat geschrieben: 12.01.2021, 10:01
In London sieht es momentan sehr, sehr düster aus. Da stehen Krankenwagen Schlange vor Spitäler. Aber Ursache, Wirkung. Vor Weihnachten waren die Einkaufmeilen völlig überfüllt. Man sah Bilder von Maskenlosen oder Maske unter der Nase und alles dicht an dicht gedrängt. Was man auch mehr und mehr bemerkt ist, dass sich die Varianten bei jungen Menschen gut verbreitet. Dies in Hinblick auf die Schulen.
Bezüglich Weihnachtsgeschäft ect. gebe ich dir voll recht. Engläde sind sowieso nicht bekannt dafür, sich gut an die Regeln zu halten. Aber ganz ehrlich, ich bin überrascht, dass England mit seinem maroden Gesundheitssystem nicht schon früher an die Grenzen kam, wenn es schon in der Schweiz sehr knapp war. Die mutierte Version kam Johnson gerade recht. Er konnte einen Lockdown verordnen ohne seinen Mitmenschen die Schuld geben zu müssen und Frankreich hat die Grenzen geschlossen, was sicher ein Faktor war in den Brexitgesprächen.
Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich Evidenz gibt, dass diese Variante sich besser bei Jungen verbreitet. Ich glaube die ganze Sache beruht auf einem Missverständnis aus dem Paper [
https://cmmid.github.io/topics/covid19/ ... ngland.pdf] mit der neuen Mutation. Dort hat man eben bemerkt dass der R-Wert in London höher ist und man hat danach 4 Hypothesen aufgestellt wieso dies so ist. Danach hat man die Hypothesen anhand von vier Modellen überprüft. Darunter war die Hypothese, dass das Virus ansteckender ist und eine andere war, dass Junge/Kinder das Virus jetzt mehr verbreitet. Ich habe im Paper kein Argument gefunden, wieso diese spezifische Hypothese aufgestellt wurde.
SubComandante hat geschrieben: 12.01.2021, 10:01
Irland hat strenge Regeln. Trotzdem gab es einen enormen Anstieg die letzte Woche. Über 60% hatten die neue Variante. Dies sollte man auch hierzulande berücksichtigen, da wir doch etwas hinterherhinken mit neuer Variante. Einfach um zu wissen, was geschehen könnte, sollte die neue Variante in ein paar Wochen auch hier Überhand nehmen (das dauert alles ein wenig). Sollte dies geschehen, wovon auszugehen ist, dann könnte es übel werden. Nicht als Angstmacherei; aber wenn jemand voraus ist mit einer Entwicklung, sollte man doch davon lernen.
Nebenbei: wenn jeder es schaffen würde, die Zahlen wieder auf ein eträgliches Niveau zu bekommen, dann verringert man die Wahrscheinlichkeit neuer Varianten. Wobei ja, wenn man in die USA schaut... da ist es nur Hoffnung verbunden mit Zweckoptimismus. Der Frühling kann nicht schnell genug kommen...
Da wir nicht auf die neue Variane und andere Mutationen (noch nicht bekannte) testen sondern auf das generelle Coronavirus können wir dies sowieso nicht überprüfen. Wenn wir schon mit dem normalen Virus nicht klar kommen, würden wir womöglich noch weniger mit einer gefährlicheren Variante klar kommen.
SubComandante hat geschrieben: 12.01.2021, 10:01
Nebenbei: wenn jeder es schaffen würde, die Zahlen wieder auf ein eträgliches Niveau zu bekommen, dann verringert man die Wahrscheinlichkeit neuer Varianten. Wobei ja, wenn man in die USA schaut... da ist es nur Hoffnung verbunden mit Zweckoptimismus. Der Frühling kann nicht schnell genug kommen...
Ich glaube nicht dass die Zahlen noch stark sinken werden, aus mehreren Gründen, zB. bei den Fallzahlen auch Personen postitiv getesten werden, die das Virus eigentlich vor ein paar Wochen hatten. Wenn die Zahl täglicher Toten <10-20 ist, bei konstanten Zahlen, kann man davon ausgehen, dass nicht mehr viele Menschen stark erkranken.