Das war auch nicht gemeint.Faniella Diwani hat geschrieben:Frei geäusserter Widerspruch zu deiner frei geäusserten Meinung ist keine Zensur.
Corona Virus
Was denn jetzt, war es nicht ernst gmeint oder hat er etwas gaaanz anderes gesagt? Dass diese Ausreden (nicht ernst und etwas ganz anderes damit gemeint haben) kamen z.B. in den neunziger Jahrennicht so oft, diesen Eindruck habe ich immer wieder, und nicht nur ich.Falle hat geschrieben:Wo hat er das mit der Nazizeit verglichen? Es gab in der Menschheit viele Epochen, in denen nur eine Meinung gezählt hat. Der Kommunismus war da so, aber auch in Zeiten, in denen die Kirche das Sagen hatte, und, man muss da nicht weit gehen, auch heute gibt es Tendenzen, in denen gewisse Meinungen nicht erlaubt oder zumindest geächtet werden.
Falle hat geschrieben: Zensur herrscht allenthalben, nachdem man eine Zeit lang gedacht hatte, das Internet sei ein Hort der Meinungsfreiheit.
sondern? Wo erlebst du Zensur im Internet?Falle hat geschrieben:Das war auch nicht gemeint.
Ja aber das ist fast nie so gemeint oder meistens kann man damit auch noch ganz andere Zeiten gemeint haben.Falle hat geschrieben:Nazivergleiche gibt es heute inflationärer denn je, obwohl dieser vor über 75 Jahren seine begingungslose Kapitulation einreichen musste.
Oder es gibt Medikamante dagegenFalle hat geschrieben:Irgendwann kommt jeder mit dem Virus in Kontakt, und ist dann immun genug oder nicht.
Wenn man sich fragt ob der Preis zu hoch ist für die Rettung von Menschenleben, dann gibt man Menschenleben einen Wert und das wurde auch schon in ganz anderen Zeiten gemacht (Beispielsweise im Kommunismus oder auch in Zeiten in denen die Kirche das Sagen hatte)Falle hat geschrieben:Man sagt ja, dass Gesundheitswesen dürfe nicht überlastet werden, ja, das ist sicher ein Aspekt, deshalb kann der Aufschub sinnvoll sein, aber die Massnahmen haben aber ihren Preis.
Und ob der zu hoch oder vertretbar ist - das ist eigentlich die ganze Diskussion.

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Du kannst mit übertriebenen und nicht verhältnissmässigen Restriktionen auch Menschenleben zerstören. Aber darauf wurde schon oft genug hingewiesen und das kannst du sicher auch nachvollziehen.händsche hat geschrieben:Was denn jetzt, war es nicht ernst gmeint oder hat er etwas gaaanz anderes gesagt? Dass diese Ausreden (nicht ernst und etwas ganz anderes damit gemeint haben) kamen z.B. in den neunziger Jahrennicht so oft, diesen Eindruck habe ich immer wieder, und nicht nur ich.
sondern? Wo erlebst du Zensur im Internet?
Ja aber das ist fast nie so gemeint oder meistens kann man damit auch noch ganz andere Zeiten gemeint haben.
Oder es gibt Medikamante dagegen
Wenn man sich fragt ob der Preis zu hoch ist für die Rettung von Menschenleben, dann gibt man Menschenleben einen Wert und das wurde auch schon in ganz anderen Zeiten gemacht (Beispielsweise im Kommunismus oder auch in Zeiten in denen die Kirche das Sagen hatte).
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Also wie geht das? Wie muss man sich hier ansprechen? An alle Lockdown-Hysteriker. Wirtschaftszusammenbruchs-Paniker. Subjektive-Vermutungsschafe. Ihr die nicht mehr selber denken könnt sondern einfach immer nur den Massenmedien opponiert.
Sorry, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, so werde ich hier ja auch immer bezeichnet.
Hier mal etwas zu lesen für euch:
https://www.srf.ch/news/wirtschaft/neue ... elfen-kann
https://blogs.imf.org/2020/10/08/covids ... he-crisis/
Sorry, konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, so werde ich hier ja auch immer bezeichnet.
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Danke - auf den Punkt gebracht.Falle hat geschrieben:... die Massnahmen haben aber ihren Preis. Und ob der zu hoch oder vertretbar ist - das ist eigentlich die ganze Diskussion.
Dieses im Zusammenhang mit Corona immer wieder hervorgebrachte Argument finde ich so etwas von heuchlerisch und verlogen. Weltweit sterben tagtäglich Menschen, die hätten gerettet werden können, wenn wir Wohlstandsländer sie nicht ausbeuten würden. Aber auch in der Schweiz sterben täglich Leute, die man mit Massnahmen hätte retten oder zumindest das Leben verlängern können. Wieso tragen wir z.B. in der kalten Jahreszeit nicht grundsätzlich eine Schutzmaske, um die ältere Bevölkerungsschicht vor Grippe, Erkältungen und anderen Krankheiten zu schützen, die bei schlechtem Verlauf auch zum Tode führen können? Bei Corona kommt jetzt plötzlich jeder Zweite mit dieser Gutmensch-Einstellung hinter dem Ofen hervor gekrochen, aber auch nur, weil er sich nicht ganz so sicher ist, ob es ihn bei Corona vielleicht nicht auch erwischen kann...händsche hat geschrieben:Wenn man sich fragt ob der Preis zu hoch ist für die Rettung von Menschenleben, dann gibt man Menschenleben einen Wert ...
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Menschenleben haben einen Wert... sogar vom Bundesgericht bestätigt. Ein Lebensjahr ist demnach 100'000.- wert, ein Menschenleben 5 Mio.händsche hat geschrieben: Wenn man sich fragt ob der Preis zu hoch ist für die Rettung von Menschenleben, dann gibt man Menschenleben einen Wert und das wurde auch schon in ganz anderen Zeiten gemacht (Beispielsweise im Kommunismus oder auch in Zeiten in denen die Kirche das Sagen hatte).
Moment. Ich habe geschrieben "quantitative Randgruppe". Also rein zahlenmässig, nicht wertend gemeint. Und natürlich verdienen es auch quantitative Randgruppen, von der Mehrheit geschützt zu werden. Irgendwann (wenn wir Glück haben) gehören wir ja alle selber dazu.LordTamtam hat geschrieben:UfffRandgruppe? Ich geh mit dir einig, dass es nicht die Mehrheit ist. Aber eine Randgruppe?
Ist halt ein Trade-off, wie meistens im Leben. Wie gross dürfen die Einschränkungen sein, die der überwiegenden Mehrheit auferlegt werden, um die Risiken, die man der Minderheit zumutet, so weit wie möglich zu minimieren?
Das Thema ist m.E. nicht geeignet, Trennlinien zwischen "vernünftigen" und "dummen" Menschen zu ziehen. Oder zwischen "verantwortungsvollen" und "egoistischen". Es geht hier um eine Abwägung von Werten. Da passt das "richtig oder falsch" Schema nicht.
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https://www.watson.ch/schweiz/coronavir ... -berechnetfixi hat geschrieben:Hast du den BGE?
Ist zwar nur ein Zeitungsartikel darüber und nicht direkt der BGE...
Hast du also lieber keine Menschlichkeit, als Fake-Menschlichkeit getarnt als Egoismus?Mundharmonika hat geschrieben:Bei Corona kommt jetzt plötzlich jeder Zweite mit dieser Gutmensch-Einstellung hinter dem Ofen hervor gekrochen, aber auch nur, weil er sich nicht ganz so sicher ist, ob es ihn bei Corona vielleicht nicht auch erwischen kann...
Und was ist eigentlich mit den Menschen, die sich schon seit Jahren, als Gutmenschen beschimpfen lassen müssen. Dürfen wir wenigstens noch für Massnahmen, die Menschenleben retten können kämpfen, ohne als Hysteriker abgestempelt zu werden.
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
Wenn dann aber das Gesundheitssystem aufgrund von zu vielen Covid-Erkrankungen in einem kurzen Zeitrahmen an die Grenze stösst, dann betrifft uns das alle. Klar, wenn ich mich selbst mit dem Virus anstecke wird mich das höchstwahrscheinlich nicht ins Spital bringen. Aber was ist, wenn ich in diesem Zeitfenster, wo die Spitäler überlastet sind, bspw. einen schweren Velounfall habe und dann keine vernünftige Behandlung erhalten kann, weil die Spitäler mit dem Patienten Versorgen nicht nachkommen?footbâle hat geschrieben:Moment. Ich habe geschrieben "quantitative Randgruppe". Also rein zahlenmässig, nicht wertend gemeint. Und natürlich verdienen es auch quantitative Randgruppen, von der Mehrheit geschützt zu werden. Irgendwann (wenn wir Glück haben) gehören wir ja alle selber dazu.
Man kann es nur noch hundert mal wiederholen. Klar direkt geht es darum die Risikogruppen zu schützen, aber indirekt wird dadurch das Gesundheitssystem geschützt, das ist der Zweck der Massnahmen und nicht, dass der 95-jährige Opi um jeden Preis gerettet werden kann und daher die Jungen nicht mehr ihr Leben auskosten.
Wir müssen nun Verzicht üben und solidarisch sein, aber nicht wegen den Randgruppen, sondern wegen unserem Gesundheitssystem.
Das Dilemma ist natürlich, dass wenn die Massnahmen ideal greifen es nie zu einer solchen Überbelastung kommt. Das aber gibt den kritischen Stimmen Aufwind, welche dann behaupten können die Massnahmen seien übertrieben und würden mehr Schaden anrichten. Aber dagegen können dann die Befürworter behaupten, dass dies ja eben gerade wegen den Massnahmen so ist. usw....
Es ist ein schwieriges gesellschaftliches Verhandeln und es gibt kein absolut richtig und kein falsch. Aber statt sich gegenseitig anzuficken, wäre es doch viel vernünftiger als Menschheit zusammenzustehen und schauen, dass das Leid in sämtlichen Bereichen möglichst klein gehalten wird. Das medizinische Leid der Risikogruppen, das physische Leid des Gesundheitspersonals, das evtl. wieder lokal an die Belastungsgrenze geht. Das wirtschaftliche Leid vom Gewerbe, welches von den Massnahmen, aber auch vom Verhalten der Menschen leidet, das monetäre Leid der Arbeitslosen, welche während der Krise ihre Stelle verlieren. All dies Leid muss gemildert werden. Keine Verbote ohne flankierende Massnahmen. Dazu braucht es aber Solidarität von uns allen.
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
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Ich bevorzuge ehrliche Menschlichkeit oder ehrlicher Egoismus, aber jetzt während Corona so zu tun, als wäre einen das Leben der Mitmenschen plötzlich so wahnsinnig wichtig, widert mich an. Wo war all dieses Mitgefühl bisher?Konter hat geschrieben:Hast du also lieber keine Menschlichkeit, als Fake-Menschlichkeit getarnt als Egoismus?
Ich gebe dir recht Mundi unsere Gesellschaft in den westlichen Demokratien ist weitesgehend völlig entsolidarisiert. Wenn aber solch eine Krise, welche eben in unseren westlichen Demokratien vielleicht die Grösste wird, seit dem 2. WK., dann muss man plötzlich die eigene Komfortzone verlassen. Das aber in dieser Phase der westeuropäischen Wohllfühloase, auf dem Rest des Planeten viel Elend und Leid herumging interessierte keinen (noch schlimmer das Elend im globalen Süden und unsere Wohlfühloase hängen kausal natürlich zusammen, schon seit Jahrhunderten) , daher ist die Doppelmoral schon ein wenig bedenklich. Wenn sie aber insgesamt zu mehr echter globaler Solidarität führt, dann nehme ich sie gerne in Kauf.Mundharmonika hat geschrieben:Ich bevorzuge ehrliche Menschlichkeit oder ehrlicher Egoismus, aber jetzt während Corona so zu tun, als wäre einen das Leben der Mitmenschen plötzlich so wahnsinnig wichtig, widert mich an. Wo war all dieses Mitgefühl bisher?
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
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Es ist eben genau umgekehrt: indirekt schützt man mit den Massnahmen auch die Randgruppen, aber direkt will man das Gesundheitssystem schützen.Konter hat geschrieben:Klar direkt geht es darum die Risikogruppen zu schützen, aber indirekt wird dadurch das Gesundheitssystem geschützt, ....
Genau deswegen war es den Leuten bisher ja auch immer scheissegal, wenn sie ihre Grippe- oder sonstigen Viren im Trämmli, am Arbeitsplatz, im Stadion, im Restaurant oder im Sportverein in der Gegend rumsprühten und unter die Leute brachten. Da bestand nie die Gefahr, das Gesundheitssystem in Gefahr zu bringen und daher spielte es auch keine Rolle, wenn ich im Globus einen Rentner mit Grippe ansteckte und dieser dann fünf Wochen später an von der Grippe verursachten Komplikationen starb. Erstens bekam ich das ohnehin nicht mit und zweitens Hauptsache das Gesundheitssystem kollabierte nicht und ich hatte die Gewissheit, dass ich bei einem Beinbruch oder bei Nierensteinen jederzeit ins Spital hätte gehen können, ohne dass mir eine 94-jährige schwächliche Frau oder ein fetter 59-jähriger Mann mein Spitalbett weggenommen hätte, auf das ich Anrecht zu haben glaube.
Du sprichst von Solidarität, aber in Wirklichkeit ist es bei den meisten doch reiner Egoismus, der sie antreibt, diese Massnahmen einzuhalten und auch lauthals zu unterstützen.
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2,6 von 8 Millionen sind für dich eine quantitative Randgruppe?!?! 32,5%? Wie weit geht bei dir eine quantitative Randgruppe? Bis 49,99%?footbâle hat geschrieben:Moment. Ich habe geschrieben "quantitative Randgruppe". Also rein zahlenmässig, nicht wertend gemeint. Und natürlich verdienen es auch quantitative Randgruppen, von der Mehrheit geschützt zu werden. Irgendwann (wenn wir Glück haben) gehören wir ja alle selber dazu.
Ist halt ein Trade-off, wie meistens im Leben. Wie gross dürfen die Einschränkungen sein, die der überwiegenden Mehrheit auferlegt werden, um die Risiken, die man der Minderheit zumutet, so weit wie möglich zu minimieren?
Das Thema ist m.E. nicht geeignet, Trennlinien zwischen "vernünftigen" und "dummen" Menschen zu ziehen. Oder zwischen "verantwortungsvollen" und "egoistischen". Es geht hier um eine Abwägung von Werten. Da passt das "richtig oder falsch" Schema nicht.
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Bitte keinen Lockdown mehr.
Nützt ja (bei allem Schaden abgesehen davon) sowieso nur als Verschiebung des Problems.
Von mir aus sagt man halt nochmals die ganze Freizeit ab (wenn man halt meint oder glauben machen will, dass es essentiell was bringt) - aber bitte nicht wieder Einsperren.
Dieser Virus ist jetzt halt einfach da wie anderes Unschöne auch - und diese ganze Panikmache ist unanständig und kontraproduktiv. Er wird auch wieder gehen.
Also: die Suppe wird auch diesesmal nicht so heiss gegessen werden, keep calm.
Nützt ja (bei allem Schaden abgesehen davon) sowieso nur als Verschiebung des Problems.
Von mir aus sagt man halt nochmals die ganze Freizeit ab (wenn man halt meint oder glauben machen will, dass es essentiell was bringt) - aber bitte nicht wieder Einsperren.
Dieser Virus ist jetzt halt einfach da wie anderes Unschöne auch - und diese ganze Panikmache ist unanständig und kontraproduktiv. Er wird auch wieder gehen.
Also: die Suppe wird auch diesesmal nicht so heiss gegessen werden, keep calm.
Also ich leide eigentlich nicht übermässig an Begriffsstutzigkeit. Diese Zusammenhänge sind mir vollendet klar.Konter hat geschrieben: Man kann es nur noch hundert mal wiederholen... Wir müssen nun Verzicht üben und solidarisch sein, aber nicht wegen den Randgruppen, sondern wegen unserem Gesundheitssystem.
Das Thema Grounding des Gesundheitssystems ist letztlich eine Mathe-Aufgabe. Man kennt die Kapazitäten. Man kennt annäherungsweise die Hospitalisierungsraten. Man kennt die BAG Fallzahlen. Und die ungefähre Inkubationszeit. Da könnte man doch mit vernünftigem Aufwand Szenarien modellieren, die das Risiko der Überlastung quantifizieren würden. Mit allen Disclaimers von wegen Unschärfe etc. Ich frage mich, weshalb das nicht gemacht wird.
Berset sagte heute: «Aber wir haben auch eine Verdoppelung der Hospitalisierungen. Und das macht uns wirklich Sorgen. Wir können relativ einfach ausrechnen, was das bedeutet. Wenn sich jede Woche die Hospitalisierungen verdoppeln, wissen wir, wann wir keinen Platz in den Spitälern haben.»
Genau. Wenn das "relativ einfach" auszurechnen ist, weshalb gibt er dann nicht gleich die Antwort darauf?
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Gut zusammengefasst.Mundharmonika hat geschrieben:Es ist eben genau umgekehrt: indirekt schützt man mit den Massnahmen auch die Randgruppen, aber direkt will man das Gesundheitssystem schützen.
Genau deswegen war es den Leuten bisher ja auch immer scheissegal, wenn sie ihre Grippe- oder sonstigen Viren im Trämmli, am Arbeitsplatz, im Stadion, im Restaurant oder im Sportverein in der Gegend rumsprühten und unter die Leute brachten. Da bestand nie die Gefahr, das Gesundheitssystem in Gefahr zu bringen und daher spielte es auch keine Rolle, wenn ich im Globus einen Rentner mit Grippe ansteckte und dieser dann fünf Wochen später an von der Grippe verursachten Komplikationen starb. Erstens bekam ich das ohnehin nicht mit und zweitens Hauptsache das Gesundheitssystem kollabierte nicht und ich hatte die Gewissheit, dass ich bei einem Beinbruch oder bei Nierensteinen jederzeit ins Spital hätte gehen können, ohne dass mir eine 94-jährige schwächliche Frau oder ein fetter 59-jähriger Mann mein Spitalbett weggenommen hätte, auf das ich Anrecht zu haben glaube.
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Mehr? Wir hatten gar nie einen. Wir konnten immer einkaufen, Familie besuchen, Freunde einladen, spazieren gehen, Sport treiben. Frag mal die Italiener oder Spanier wie ein Lockdown aussieht - wir hatten keinen.plutokennedy hat geschrieben:Bitte keinen Lockdown mehr.
Also ich war jedenfalls nie eingesperrt. Ich bin zwar auch gegen weitere Einschränkungen aber wir waren nie Eingesperrt wie in anderen Ländern, es war immer nur eine Bitte, aber keine Vorschrift
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Man hat ja gesehen, wie schnell es vorbei ist mit dieser geheuchelten Solidarität.Konter hat geschrieben: Wenn sie aber insgesamt zu mehr echter globaler Solidarität führt, dann nehme ich sie gerne in Kauf.
Ich verwende das Worte 1. oder 2. Welle nicht gerne, aber um mal im Volksmund zu bleiben: Die erste Welle war vorbei, man hatte im Sommer praktisch alle Freiheiten wieder zurück und was passierte genau in der Zeit? Irgendwas da in nem Flüchtlingscamp in Griechenland. Da verrotten die Menschen halt seit Jahren und wie man gesehen hat, war's dann ziemlich schnell vorbei mit "globaler Solidarität". Unser Arsch war nämlich durch den Sommer vorübergehend gerettet, also nach mir die Sintflut. Während auf der ganzen Welt das alt bekannte Leid weiterging, war das Thema Nummer 1 im Volksmund "Urlaub". Das wird nach der zweiten Welle, wenn man diese denn so nennen will (für mich ist es einfach ein neues Virus welches durchgehend wütet), genau so sein. Jetzt kommen dann wieder die Zeiten in denen mal für die einen geklatscht wird, dann für die anderen und dann haben wir es auch wieder gesehen mit unserer Solidarität.
Mundi hat da ganz einen guten Punkt getroffen.
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rund 1/4 der schweizer bevölkerung leidet an vorerkrankungen welche bei covid19 zum problem werden könnten und das sind bei weitem nicht einfach alles Ü80 menschen...
https://www.obsan.admin.ch/de/indikator ... e-alter-15
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Habe ich hier schonmal beschrieben:footbâle hat geschrieben:Wie kommst du auf 2.6 Mio., die nach einer Corona Infektion schwer an COVID-19 erkranken könnten?
http://www.fcbforum.ch/forum/showthread ... ost1771314
Hier die Quelle:
https://www.obsan.admin.ch/de/indikator ... e-alter-15
Hier die Begründung:
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/kr ... schen.html
Natürlich hat sich nie jemand aus "eurer Meinungsfraktion" dazu geäussert.
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und hier sieht man wieviele intensivstationsbetten zur zeit belegt sind in der schweiz:
https://www.watson.ch/!110373636?utm_me ... =ins_story
https://www.watson.ch/!110373636?utm_me ... =ins_story
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Jetzt spricht man wegen Corona plötzlich von diesem Viertel der Schweizer Bevölkerung, das als gesundheitlich gefährdet gilt und das es nun zu schützen gilt.Schambbediss hat geschrieben:rund 1/4 der schweizer bevölkerung leidet an vorerkrankungen welche bei covid19 zum problem werden könnten und das sind bei weitem nicht einfach alles Ü80 menschen...
https://www.obsan.admin.ch/de/indikator ... e-alter-15
Die Frage sei erlaubt, weshalb es von Seiten des BAG für dieses Viertel der Bevölkerung nicht schon vor Corona entsprechende Massnahmen im grossen Stile wie jetzt für Covid-19 gab? Dieses Viertel war ja schon vor Corona gesundheitlich gefährdet und nicht erst jetzt. Ja, wo war da Mössiö Berset und all die Spezialisten? Weshalb hat man zum Beispiel nie dafür gesorgt, dass ungesundes und mit Zucker angereichertes Essen, zu fette Nahrungsmittel oder Gemüse und Früchte mit Pestizid-Rückständen nicht mehr in den Regalen von Migros, Coop, Denner und Co. landen dürfen und/oder in Schulen oder Jugendvereinen grundsätzlich verboten werden? Wieso muss die Nahrungsmittelindustrie nicht entsprechende Vorgaben einhalten? Wieso sind Getränkeautomaten mit Coca-Cola, Sprite und anderen Süssgetränken überhaupt überall öffentlich zugänglich auch für Kinder, Jugendliche und Risikopatienten? Wieso dürfen solche Getränke in Bars und Restaurants noch ausgeschenkt werden, während man das Rauchen verboten hat? Ja, und was ist mit Alkohol? Wäre man diese seit Jahrzehnten bekannte Problematik einmal seriös angegangen, dann hätten wir jetzt auch nicht so viele so genannte Risiko-Patienten zu beklagen und wir müssten dementsprechend auch nicht wegen fehlender Bettkapazitäten in Spitälern bangen.
Nochmals, es geht hier nur an zweiter Stelle um die Gesundheit der Bevölkerung. Es geht darum, dass unser Gesundheitssystem und damit natürlich auch das Millionen scheffelnde Versicherungswesen nicht kollabieren darf und sich jeder in Sicherheit wiegen soll im Glauben, dass für ihn in der ach so wohlhabenden Schweiz auch ganz bestimmt ein Bettchen zur Verfügung steht, falls er während dieser von Corona dominierten Zeit anderweitig erkranken oder verunfallen sollte.
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das sieht aber gar nicht gut aus - BS hat noch 7 Plätze? von 50 sind schon 43 belegt? Na toll - so müssen wir uns natürlich nicht über einen Lockdown wundern. Was mich wundert ist dass bei den Westschweizer Kantonen wo es so viele Corona Fälle hat gar nicht so eine grosse Auslastung hat.Schambbediss hat geschrieben:und hier sieht man wieviele intensivstationsbetten zur zeit belegt sind in der schweiz:
https://www.watson.ch/!110373636?utm_me ... =ins_story
Also schon die 15-jährigen werden da mitgezählt. OKPro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Habe ich hier schonmal beschrieben:
http://www.fcbforum.ch/forum/showthread ... ost1771314
Hier die Quelle:
https://www.obsan.admin.ch/de/indikator ... e-alter-15
Hier die Begründung:
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/kr ... schen.html
Natürlich hat sich nie jemand aus "eurer Meinungsfraktion" dazu geäussert.
Auf der BAG Seite, die du verlinkt hast, steht aber: "Gemäss dem bisherigen Wissensstand gibt es bei Kindern und Jugendlichen keine besonders gefährdeten Personengruppen, bei denen zusätzliche Schutzmassnahmen nötig sind."
Und zu deinem Schlusssatz: Geht's bei dir auch mal ganz ohne Polemik, oder kannst das gar nicht?
Melde mich mal nach langer Absenz wieder... aber ich versuche die Leute zu verstehen, die eine "Durchseuchungsstrategie" bevorzugen. Pfizer's Impfstoff erwartet die ersten Resultate des Phase III trials Mitte November. Moderna erwartet Resultate Mitte Dezember. Hat man einen Impfstoff der relativ effektiv ist (im Moment erwartet man 80% Schutz, aber alles ueber 50% wuerde den Virus ausrotten), hat sich das Problem weitgehend geloest. Ist man wirklich so ungeduldig?
Die besten Schaetzungen sind rund 1.5% bis 2% Sterberate ueber alle Altersgruppen (sehr viel hoeher fuer U80, natuerlich). Also auf die Schweiz hochgerechnet haetten wir rund 160,000 Tote. Dazu kommen Langzeitfolgen von Leuten, die sich wieder erholen -- andauernde Muedigkeit, Atemprobleme, etc. Und natuerlich die Folgen eines Aufenthalts in der Intensivstation. Wenn man intubiert wird, erholt man sich nicht mehr 100%. Trifft das auch nur 5%, haetten wir 400,000 weitere Leute, die ein deutlich eingeschraenktes Leben fuehren wuerden.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen von 160,000 Toten und hunderttausenden mit Langzeitfolgen, wie auch die Kosten der Hospitalisierungen... alle weit aus hoeher als wenn man einfach ein paar Milliarden fuer Restaurants, Bars, und Clubs bereitstellen wuerde. Man wirft der Wirtschaft immer kurzfristiges Denken vor, aber hier plant die Politik nicht einmal bis zum naechsten Quartal. Zudem kann ich aus den USA sagen, dass es vollkommen egal ist, ob Restaurants offen sein duerfen: wenn die Todesfaelle lokal ansteigen, geht niemand mehr raus. Da vergeht die Lust zum Feiern ziemlich schnell.
Mein Arbeitgeber (eine amerikanische Uni) ist seit Ende Februar im home office. Klar musste man sich umstellen und etwas Geld in Technologie investieren. Jetzt hat man halt 2 grosse Bildschirme und eine bessere Webcam in der Stube. Aber wer hauptsaechlich an einem Computer arbeitet, kann das problemlos von zu Hause tun. Wer ins Buero muss, der muss bei uns 2-3x pro Woche einen Covid Test machen. Wir haben mit anderen Unis eigene Kapazitaeten aufgebaut und koennen rund 20,000 PCR Tests pro Tag bearbeiten. Alles kein Problem -- kostet etwas Geld, aber ein Ausbruch kostet sehr viel mehr.
Finde es schwer nachzuvollziehen, warum z.B. Roche und Novartis ihre Mitarbeiter nicht ebenfalls regelmaessig intern mit privaten Kapazitaeten testen, da viele deren Mitarbeiter natuerlich im Labor sein muessen. Schon bei der Grippe sind die Kosten von Absenzen hoeher als die Kosten der Impfung -- von den Kosten fuer das Gesundheitssystem ganz zu schweigen. Hier ist der tradeoff noch klarer: testen ist guenstig, Quarantaene nicht.
Die besten Schaetzungen sind rund 1.5% bis 2% Sterberate ueber alle Altersgruppen (sehr viel hoeher fuer U80, natuerlich). Also auf die Schweiz hochgerechnet haetten wir rund 160,000 Tote. Dazu kommen Langzeitfolgen von Leuten, die sich wieder erholen -- andauernde Muedigkeit, Atemprobleme, etc. Und natuerlich die Folgen eines Aufenthalts in der Intensivstation. Wenn man intubiert wird, erholt man sich nicht mehr 100%. Trifft das auch nur 5%, haetten wir 400,000 weitere Leute, die ein deutlich eingeschraenktes Leben fuehren wuerden.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen von 160,000 Toten und hunderttausenden mit Langzeitfolgen, wie auch die Kosten der Hospitalisierungen... alle weit aus hoeher als wenn man einfach ein paar Milliarden fuer Restaurants, Bars, und Clubs bereitstellen wuerde. Man wirft der Wirtschaft immer kurzfristiges Denken vor, aber hier plant die Politik nicht einmal bis zum naechsten Quartal. Zudem kann ich aus den USA sagen, dass es vollkommen egal ist, ob Restaurants offen sein duerfen: wenn die Todesfaelle lokal ansteigen, geht niemand mehr raus. Da vergeht die Lust zum Feiern ziemlich schnell.
Mein Arbeitgeber (eine amerikanische Uni) ist seit Ende Februar im home office. Klar musste man sich umstellen und etwas Geld in Technologie investieren. Jetzt hat man halt 2 grosse Bildschirme und eine bessere Webcam in der Stube. Aber wer hauptsaechlich an einem Computer arbeitet, kann das problemlos von zu Hause tun. Wer ins Buero muss, der muss bei uns 2-3x pro Woche einen Covid Test machen. Wir haben mit anderen Unis eigene Kapazitaeten aufgebaut und koennen rund 20,000 PCR Tests pro Tag bearbeiten. Alles kein Problem -- kostet etwas Geld, aber ein Ausbruch kostet sehr viel mehr.
Finde es schwer nachzuvollziehen, warum z.B. Roche und Novartis ihre Mitarbeiter nicht ebenfalls regelmaessig intern mit privaten Kapazitaeten testen, da viele deren Mitarbeiter natuerlich im Labor sein muessen. Schon bei der Grippe sind die Kosten von Absenzen hoeher als die Kosten der Impfung -- von den Kosten fuer das Gesundheitssystem ganz zu schweigen. Hier ist der tradeoff noch klarer: testen ist guenstig, Quarantaene nicht.