Quo hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, so bringen dich deine Beobachtungen während Interviews mit Burgener dazu, seine Kommunikation und Selbstsicherheit als schlecht zu taxieren und damit dein Vertrauen in ihn zu verlieren.
Fast. In verliere das Vertrauen in seine Fähigkeit zu Kommunizieren und sein Selbstbewusstsein, nicht in ihn.
Quo hat geschrieben:Und deine persönlichen Beobachtungen scheinen dir also ein verlässlicherer Indikator zu sein, als wenn
Diese Beobachtung sind weitere persönliche Eindrücke, die mich in meiner Überzeugung stärken, dass Burgener Mühe hat zu kommunizieren.
Quo hat geschrieben:- z.B. sich Spieler an den Präsidenten wenden, weil sie ein Problem mit dem Trainer haben. Die Spieler werden das ja wohl mit der Erwartung gemacht haben, dass der Präsident da vermittelnd eingreifen könnte, was ihm aber offenbar nicht gelungen ist, weil auch danach immer wieder Gräben zwischen Spielern und dem Trainer offensichtlich wurden (Abgang Okafor/ Interview von FF nach dem Luzern-Spiel).
Er konnte nicht richtig zwischen Trainer und Spieler vermitteln. Die Erwartungen der Spieler wurden nicht erfüllt, das trifft zu. Ob ich diese Erwartungen im Detail jedoch für richtig oder falsch gehalten hätte, kann ich nicht beurteilen, ohne sie zu kennen. Offen bleibt in dieser Frage auch, ob man von Burgener eine Schlichtung via Machtwort erwartet hätte und er neutral bleiben und keine Stellung beziehen wollte (mangelnde Selbstsicherheit) oder ob er sich gegen die Erwartungen der Spieler ausgesprochen hat. Daher reduziere ich die
Erwartung der Spieler auf Schlichtung/Vermittlung und dies scheint nicht gelungen zu sein. Dann wäre es ein Kommunikationsproblem.
Quo hat geschrieben:- z.B. sich Spieler dahingehend äussern, dass sie nur auf Lohn verzichten würden, wenn sie wüssten, was mit diesem Geld passiert.
Er konnte die Spieler nicht von seiner Strategie oder von der finanziellen Notlage überzeugen (Kommunikation). Das glaube ich den Spielern sofort. Ich nehme den Spielern ihr Mistrauen ab, aber ich schliesse deswegen noch nicht darauf, dass dieses Mistrauen zwingend gerechtfertigt ist. Das heisst, ich bin weder von BBs ehrlicher noch unehrlicher Geschäftsführung überzeugt, weil ich noch keinen persönlichen Eindruck betreffend seiner Buchhaltung habe, die mich zu diesem Schluss kommen liesse. Hingegen lässt sich das Misstrauen der Spieler unabhängig von der Ehrlichkeit auch mit der schlechten Kommunikation erklären, von der ich bereits überzeugt bin.
Quo hat geschrieben:Das scheint mir fürwahr eine interessante Ansicht zu sein.
Danke.
Quo hat geschrieben:Nebenbei bemerkt: Ich habe nicht das Vertrauen in Burgener als Mensch verloren (Ich glaube ihm, dass er das beste für den FCB will und halte Unterstellungen, dass er den FCB mit Absicht an die Wand fahre, wie das hier drin auch schon zu lesen war, für völligen Unsinn.). Mir fehlt das Vertrauen in seine Fähigkeiten, den FCB zu führen!
Dieser Aussage hätte ich auch nicht widersprochen, weil sie sich auf eine spezifische Fähigkeit
Führen bezieht. Und ich hätte dich nicht nach deinem persönlichen Eindruck fragen müssen, weil ich bereits selber über welche verfüge, die mich zu einem ähnlichen Schluss kommen lassen.
Quo hat geschrieben:Wenn ich z.B. mit dir eine gefährliche Klettertour unternehme, so kann ich dir durchaus vertrauen, dass du mich nicht absichtlich abstürzen lässt. Ich traue dir aber ev nicht zu, dass du mich tatsächlich so sichern kannst, dass ein Absturz unmöglich ist.
Ich vertraue also Burgener, dass er den FCB gut führen will, aber ich vertraue ihm nicht (mehr), dass er das auch kann.
Spannendes Beispiel. Ich kenne mich zwar eher mit Freiklettern, als mit Bergtouren aus, aber ich versuche mal ein Beispiel zu machen. Kann natürlich völlig daneben liegen. Mein leichter Körperbau würde es mir wahrscheinlich erschweren, eine schwere Person zu sichern, die in eine Gletscherspalte fällt, weil es mich vermutlich mitreissen würde. Hingegen könnte ich eine normalgewichtige Person wegen der Reibung sehr wahrscheinlich halten.
Es macht doch einen gewaltigen Unterschied, ob man sagt, dass man mir die Fähigkeit abzusichern nicht zutraut oder meinem Gewicht nicht vertrauen würde, weil man vielleicht selbst schwer ist? Mal abgesehen davon, wie ich darauf reagieren könnte, spielt es eben eine Rolle, für meine künftigen Tourenpartner.
Geht die Meldung um, man könne mir nicht als Absicherer trauen, übernimmt man eine Überzeugung. Diese könnte für jemanden völlig falsch sein, weil die fragliche Person ebenfalls leicht ist. Hingegen hätte ich mit den bereits gesäten Zweifeln einen schwierigeren Stand, diese Überzeugung zu widerlegen, weil sie schwer überprüfbar ist. Es ist also leichter, dass sich so das Mistrauen verbreitet, als das Vertrauen und irgendwann ist auch mal die Mehrheit der Ansicht, dass ich nicht Sichern könne, was so nicht haltbar wäre.
Geht hingegen die Meldung um, dass ich sehr leicht bin und daher nicht für jeden Tourenpartner geeignet bin, würde die fragliche Person nicht einfach eine Überzeugung übernehmen (kann sichern oder nicht), sondern durch persönliche Einschätzung oder Nachfrage nach meinem Gewicht zu einer eigenen Überzeugung gelangen.
Kannst du einigermassen nachvollziehen, warum ich gefragt habe, ob der Eindruck, dass Burgener nicht vertrauenswürdig sei, auf einer persönlichen Einschätzung beruhte? Dass Burgener als Führungsperson nicht geeignet ist, sehe ich auch so. Und ich nehme sogar an, dass Burgener das selbst so sieht, weil er gesagt hat, lieber andere führen zu lassen und selbst das Rampenlicht scheut.