Da die Virusausbreitung über verschiedene Klimazonen voranschreitet, ist diese Theorie des Winterpeaks in Analogie zum Grippevirus durchaus umstritten.ayrton_michael_legends hat geschrieben:vielen dank @texiom für deine ausführungen. macht durchaus sinn.
was meinst du zu der annahme von Herrn Drosten, dass der peak der pandemie erst in der 2. welle im nächsten winter erreicht sein wird?
würde mich interessieren, verschiedene ansichten dazu zu lesen.
Corona Virus
- dasrotehaus
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- Faniella Diwani
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habe auch über den gelesen. der behauptet gerade das gegenteil von dem was der blick behauptet:Lällekönig hat geschrieben: Ich höre mir gerade den Drosten auf NDR an, sehr informativ. Danke für den Hinweis.
Pietro Vernazza, Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene im Kantonsspital St. Gallen, sagt zu SRF: «Die neusten Zahlen zeigen, dass die Übertragung über die Atemluft völlig überbewertet wird. Die Übertragung findet praktisch nur über die Hände und die damit verbundenen Schmier- und Tröpfcheninfektionen statt.»
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Was der Blick behauptet, würde ich eh mit Vorsicht geniessen. Zum Glück zitieren sie aber einen Infektiologen, der das sagt.Patzer hat geschrieben:habe auch über den gelesen. der behauptet gerade das gegenteil von dem was der blick behauptet:
Pietro Vernazza, Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene im Kantonsspital St. Gallen, sagt zu SRF: «Die neusten Zahlen zeigen, dass die Übertragung über die Atemluft völlig überbewertet wird. Die Übertragung findet praktisch nur über die Hände und die damit verbundenen Schmier- und Tröpfcheninfektionen statt.»

Über eine feuchte Aussprache, Husten oder Niesen werden Tröpfchen durch die Luft geschleudert. Ob die diese nun direkt an deiner Lippe landen oder zuerst auf einem Handydisplay und von dort über die Finger an deine Lippe geschmiert würden, spielt keine so grosse Rolle. Beide Wege sind Ansteckungsvektoren.
Was stimmt ist, dass Tröpfchen im Allgemeinen zu schwer, um sich länger in der Luft zu halten. Würden zwei Personen über längere Zeit in einem geringen Abstand voneinander abgewandt in einem Raum sitzen, normal reden aber sonst nichts anfassen, wäre die Chance durch eine Übertragung der Atemluft äusserst unwahrscheinlich. Obwohl sie schon nach kurzer Zeit die gleiche Luft einatmen.
Insofern erkenne ich keinen Widerspruch in den Aussagen der beiden. Wäre schön, wenn du die Stelle finden könntest. Würde mich interessieren. Oder geht es lediglich um statistische Einschätzungen, über welchen Weg die meisten bisherigen Infektionen stattgefunden haben? Diese fände ich jetzt weniger spannend.

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ayrton_michael_legends hat geschrieben:… was meinst du zu der annahme von Herrn Drosten, dass der peak der pandemie erst in der 2. welle im nächsten winter erreicht sein wird? …
dasrotehaus hat geschrieben:Da die Virusausbreitung über verschiedene Klimazonen voranschreitet, ist diese Theorie des Winterpeaks in Analogie zum Grippevirus durchaus umstritten.
Es gibt diverse Gründe, welche für einen Winterpeak sprechen und mir sind keine bekannt, die dagegen sprechen.Faniella Diwani hat geschrieben:Ich verfolge es zu wenig. Haben wir in anderen Klimazonen auch eigene und längere Ketten? Oder ist dort alles Import?
- In den Sommermonaten haben wir mehr Sonne und in einem steileren Einfallswinkel, beides führt zu mehr UV Strahlung pro Tag. UV Strahlung zerstört die Viren. Höhere Temperaturen führen auch zu einem schnelleren Zerfall der Viren. Trockenheit ist ebenfalls eine schlechtere Voraussetzung für das Überdauern der Viren. UV-Licht, Wärme und Trockenheit führen allesamt zu einer kürzeren Verweildauer des Virus auf Oberflächen. Somit ist ein Ansteckungsvektor in sehr grossem Massstab betroffen.
- In den Sommermonaten sind Menschen eher draussen, als in engen Räumen. Ein weiterer Ansteckungsvektor wird beeinträchtigt.
- Die Wechsel von drinnen-draussen sind wegen der höheren Aussentemperatur weniger kräftezehrend für den Körper und somit hat das Immunsystem mehr Ressourcen zur Verfügung.
Die bisherigen Fälle auf der Südhalbkugel haben als Ursprung eine Verschleppung. Es gilt nun zu beobachten, wie sich die dortigen schlechteren Bedingungen auf die weitere Verbreitung auswirken. Wie Faniella Diwani festgestellt hat, liesse sich dies neben der Beobachtung der Fallzahlen auch an den Ansteckungsketten feststellen. Diese können anhand der Mutationen und durch die Sequenzierung der Virusinformation ziemlich genau bestimmt und rückverfolgt werden.
Ob die Pandemie in Europa ihren Peak erst nächsten Winter erreicht, hängt extrem davon ab, welche Bedingungen der Virus dann vorfinden würde. Wieviele Leute sind dann bereits immunisiert? Entweder durch eine Ansteckung in diesem Winter oder durch einen bis dahin entwickelten Impfstoff. Jeder Immunisierte trägt zur Reduktion der Basis-Reproduktionsrate bei und verringert somit die Verbreitungsgeschwindigkeit und -möglichkeit.
Glaubwürdige Voraussagen in dieser Hinsicht zu machen finde ich schwierig, da es vom weiteren aktuellen Verlauf in dieser Saison und von der Verfügbarkeit eines Impfstoffes bis zur nächsten Saison abhängt. Darum werte ich Schätzungen von Experten auch nur als das, was sie sind: Schätzungen. Im wissenschaftlichen Diskurs tauschen sich die Experten aus, benennen und diskutieren die Faktoren, welche zu ihren unterschiedlichen Einschätzungen führten. Wann zum Beispiel ein Impfstoff verfügbar sein wird, wie sich die aktuelle Verbreitung verhält, etc. Man kann zuhören und die Glaubwürdigkeit der Argumente evaluieren, aber auf eine Prognose würde ich mich dennoch nicht verlassen wollen.
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Wir müssen unbedingt wieder anfangen das Ozon zu zerstören!Lällekönig hat geschrieben:UV Strahlung zerstört die Viren.
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After BlackFriday Deal. Schwarze Farbe. Kaufe 2 erhalte den dritten und vierten Kessel gratis.LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
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Koch: «Die Situation ist so gravierend, dass die Italiener wahrscheinlich alle Möglichkeiten ergreifen, die möglich sind, um ihr Problem in den Griff zu kriegen.»Fulehung hat geschrieben:Italien hat soeben beschlossen, bis Mitte März im ganzen Land Schulen und Universitäten zu schliessen. In der Schweiz natürlich unvorstellbar, auch wenn sich die meisten Erkrankten beim Lernen angesteckt haben.
In Bezug auf die Schweiz sagt Koch, dass es aktuell kein Thema sei, Schulen zu schliessen. Dies, «weil dann die Grosseltern auf die Kinder aufpassen und das wiederum kontraproduktiv wäre, weil es Generationen vermischt».
Da kann man nur den Kopf schütteln.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.
-footbâle 20.06.2015
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Es ist ein Dilemma. Die anfälligste Bevölkerungsgruppe und diejenige mit der geringsten Symptomatik aber voraussichtlich mindestens gleich hohem (wenn nicht höherem) Ansteckungspotenzial zusammenzubringen wäre bestimmt keine vertretbare Lösung. Es müsste also ein anderes Betreuungsschema gefunden werden, welches ein geringeres Ansteckungspotenzial als Schulen hat oder Elternteile blieben der Arbeit fern.Nervenbündel hat geschrieben:Koch: «Die Situation ist so gravierend, dass die Italiener wahrscheinlich alle Möglichkeiten ergreifen, die möglich sind, um ihr Problem in den Griff zu kriegen.»
In Bezug auf die Schweiz sagt Koch, dass es aktuell kein Thema sei, Schulen zu schliessen. Dies, «weil dann die Grosseltern auf die Kinder aufpassen und das wiederum kontraproduktiv wäre, weil es Generationen vermischt».
Da kann man nur den Kopf schütteln.
Was wäre dein Vorschlag?
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Erste Ansteckung ohne nachvollziehbare Übertragungskette in Basel.
Parallel die Vorbereitung auf mehr Patienten.
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es ist nichts als logisch, dass in der CH zum jetzigen zeitpunkt die mit abstand meisten fälle (gemessen an der anzahl der bevölkerung) nach IT in europa auftreten.
erstens wegen der nord-süd achse. zweitens, weil aus unserem land auch prozentual am meisten leute sich im hochrisikogebiet in norditalien aufgehalten haben.
und drittens wegen den x-tausend grenzgängern.
die informationen vom BAG über den verlauf in der CH erfolgen häppchenweise und verzögert, was in der natur der sache liegt.
und da gibt es allen ernstes immer noch leute, die sich über abgesagte massenveranstaltungen beschweren
erstens wegen der nord-süd achse. zweitens, weil aus unserem land auch prozentual am meisten leute sich im hochrisikogebiet in norditalien aufgehalten haben.
und drittens wegen den x-tausend grenzgängern.
die informationen vom BAG über den verlauf in der CH erfolgen häppchenweise und verzögert, was in der natur der sache liegt.
und da gibt es allen ernstes immer noch leute, die sich über abgesagte massenveranstaltungen beschweren

Gibt es denn heute eigentlich keine Schlüsselkinder mehr? Ich habe notabene als Einzelkind schon ab der 1. Klasse ganze Tage alleine verbracht. Bei Notfällen hätte ich zu den Nachbarn rüber gehen können, aber im Grundsatz kam ich ganz gut alleine zu recht.Lällekönig hat geschrieben:Es ist ein Dilemma. Die anfälligste Bevölkerungsgruppe und diejenige mit der geringsten Symptomatik aber voraussichtlich mindestens gleich hohem (wenn nicht höherem) Ansteckungspotenzial zusammenzubringen wäre bestimmt keine vertretbare Lösung. Es müsste also ein anderes Betreuungsschema gefunden werden, welches ein geringeres Ansteckungspotenzial als Schulen hat oder Elternteile blieben der Arbeit fern.
Was wäre dein Vorschlag?
Nur muss man sich irgendwann überlegen, ob der Schaden, den man durch die Massnahmen anrichtet nicht grösser ist als der Nutzen.ayrton_michael_legends hat geschrieben:es ist nichts als logisch, dass in der CH zum jetzigen zeitpunkt die mit abstand meisten fälle (gemessen an der anzahl der bevölkerung) nach IT in europa auftreten.
erstens wegen der nord-süd achse. zweitens, weil aus unserem land auch prozentual am meisten leute sich im hochrisikogebiet in norditalien aufgehalten haben.
und drittens wegen den x-tausend grenzgängern.
die informationen vom BAG über den verlauf in der CH erfolgen häppchenweise und verzögert, was in der natur der sache liegt.
und da gibt es allen ernstes immer noch leute, die sich über abgesagte massenveranstaltungen beschweren![]()
Es ist nicht Ebola, die Letalität gleicht sich je länger je mehr der gewöhnlichen Grippe an und die meisten infizierten haben schwache oder sogar keine Symptome.
Man kann die bestehenden Massnahmen noch bis am 15.3. aufrecht erhalten, aber wenn man das Virus bis dann nicht eindämmen kann soll man sich dies eingestehen, und nicht durch noch schärfere Massnahmen weit mehr Existenzen zerstören, als es das Virus je könnte.
Die Kids haben ja eh alle ein Smartphone, das reicht zur Unterhaltung und Versorgung mit Lebensmitteln.Fulehung hat geschrieben:Gibt es denn heute eigentlich keine Schlüsselkinder mehr? Ich habe notabene als Einzelkind schon ab der 1. Klasse ganze Tage alleine verbracht. Bei Notfällen hätte ich zu den Nachbarn rüber gehen können, aber im Grundsatz kam ich ganz gut alleine zu recht.
- dasrotehaus
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VAE und Singapur haben local transmission.Faniella Diwani hat geschrieben:Ich verfolge es zu wenig. Haben wir in anderen Klimazonen auch eigene und längere Ketten? Oder ist dort alles Import?
Aber: Wir wissen einfach nicht, wie sich das Coronnavirus verhalten wird, aber wir hoffen, es sei wie die Influenza, und das ist erlaubt.
Und heute wurde die Premiere mit meiner Lieblingsfilmfigur auf den Herbst verschoben... 

"Es ist das Schicksal aller Trainer, früher oder später mit Tomaten beworfen zu werden."
Dino Zoff
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Admiral von Schneider hat geschrieben: Liverpool zu supporten ist nämlich momentan ähnlich masochistisch, wie YB zu unterstützen.
footbâle hat geschrieben: Auch wenn das kaum jemand nachvollziehen kann: Unsere Nulltoleranz Gesellschaft 'züchtet' grosse Grenzüberschreitungen, indem sie kleine Grenzüberschreitungen kriminalisiert. Davon bin ich vollendet überzeugt.
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Da stimme ich dir zu.ayrton_michael_legends hat geschrieben:es ist nichts als logisch, dass in der CH zum jetzigen zeitpunkt die mit abstand meisten fälle (gemessen an der anzahl der bevölkerung) nach IT in europa auftreten.
erstens wegen der nord-süd achse. zweitens, weil aus unserem land auch prozentual am meisten leute sich im hochrisikogebiet in norditalien aufgehalten haben.
und drittens wegen den x-tausend grenzgängern.
die informationen vom BAG über den verlauf in der CH erfolgen häppchenweise und verzögert, was in der natur der sache liegt.
Kommt halt drauf an, warum sich die Leute beschweren. Wenn man die Ausbreitung verlangsamen will, sind die abgesagten Massenveranstaltungen ein probates Mittel.ayrton_michael_legends hat geschrieben:und da gibt es allen ernstes immer noch leute, die sich über abgesagte massenveranstaltungen beschweren![]()
Jetzt gäbe es auch eine komplett gegenteilige Herangehensweise. Ein Gedankenexpirement ausgehend von zwei extremen Beispielszenarien.
Szenario 1: Man trifft keinerlei Massnahmen und das Virus breitet sich ungebremst in der Schweiz aus.
Die Folge wäre, dass Erkrankungen bis zu einem Peak von ca. 2/3 der Bevölkerung zunehmen (danach würde die Basis-Reproduktionsrate unter 1 abfallen), davon 1/5 schwer. Ohne Rücksicht auf weitere Infektionen könnten die mild Erkrankten ihrer Arbeit nachgehen. Zu versorgen wäre 2/15 der schwer erkrankten Bevölkerung. Das Gesundheitssystem wäre überfordert und würde kurzzeitig zusammenbrechen. Die Mortalität wäre in der Folge noch höher. Es würde immer noch vor allem die Alten und Vorbelasteten treffen, aber auf Grund mangelnder Versorgung von schweren Fällen (Lungenentzündungen) würde auch der Altersmedian absinken. Nach 2 Wochen wären die mild Erkrankten genesen, nach 3-6 Wochen die schlimmen Fälle, viele würden sterben. Die Verluste wären schrecklich und tragisch, aber es kehrt Normalität ein. Die Krankheit breitet sich weiter aus, aber in endemischem Verhältnissen und könnte gut versorgt werden. Die Folgen wären nicht bloss eine harte Selektion, sondern auch eine kollektive Immunität (Herdenimmunität). Das Land wäre vor einer weiteren Welle von SARS-CoV-2 geschützt.
Szenario 2: Man bekämpft das Virus bis man über eine Impfung die gleiche kollektive Immunität erreicht und/oder das Virus ausrottet.
Dies ist aber ein Kampfszenario gegen den Virus, somit hat man nicht über alles die Kontrolle und muss Opfer in Form von Einschränkungen und Massnahmen erbringen. Was im Endeffekt nichts anderes als kontrollierte Verluste sind. Je nachdem, wie die Massnahmen und Einschränkungen getimed sind, können sie trotz epidemiologischer Wirksamkeit zu deutlich höheren Verlusten führen, als es ein Kollaps tun würde. Zu früh oder zu spät an- oder abgesetzt, kann zu weniger Effektivität oder zu höheren Verlusten auf Grund der längeren Aufrechterhaltung führen. Gutes Timing ist extrem wichtig. Man spielt auf Zeit, der Sommer wird naht. Man versucht den unkontrollierten Kollaps hinauszuzögern oder zu verhindern, bis eine Impfung existiert. Die Forschung läuft auf Hochtouren, doch bis sie als Massenware verfügbar sein wird, vergeht noch Zeit. Schon Mitte/Ende 2020 oder erst Anfang/Mitte 2021?
Nun gilt es den verantwortungsvollen Weg zwischen diesen beiden Extremen zu finden und die gesellschaftlichen Verluste, also den verursachten Schaden, so gering wie möglich zu halten. Dass die Abwägung nicht in einer Währung alleine (Geld) gemacht werden kann, erschliesst sich schon darin, dass es auch um Gesundheit, Leben oder Tod geht. Dazu kommen aber noch Aspekte wie Vertrauen, Erfahrung, Freiheit, Lebensqualität, Kultur, etc. Beide Szenarien haben kurz- und langfristige Auswirkungen. Es mag jetzt zynisch erscheinen, dass das Szenario 1 langfristig auch die positiveren Auswirkungen auf die Gesundheitskosten und Altersvorsorge hat, ob sich die Verluste in Szenario 2 überhaupt hätten vermeiden lassen, sie nicht vielleicht zeitlich verzögert sowieso eingetreten wären, etc. Solche Aspekte gehören genauso mit in die Abwägung, wie die Unterschiede der Erfahrungen, sich vor so einer Pandemie geschützt oder die Konfrontation mit ihr überlebt zu haben.
Ich weiss, dass dies eine radikale Sichtweise ist, aber ich finde sie nicht abwegig und zwinge sie auch keinem auf. Ich behaupt nicht einmal, dass Szenario 1 die bessere Lösung oder der geringste gesellschaftliche Schaden wäre und ich würde mich davor hüten, solche Entscheidungen für andere fällen zu müssen. Persönlich hätte mit dem extremen Szenario 1 absolut keine Probleme. Aber ich finde diese Ansicht schon eine Betrachtung wert, wenn es um die Beurteilung der Lage geht. Der geringste gesellschaftliche Schaden wird sich wohl irgendwo dazwischen auf dem goldenen Mittelweg befinden und diesen gilt es anzustreben. Nach meinem Empfinden sieht man aber Szenario 1 zu wenig gelassen entgegen und klammert sich schon beinahe verängstigt an Szenario 2 fest. Es kann leicht passieren, dass man unter diesen Voraussetzungen einen höheren Schaden verursacht. Daher sehe ich eine Diskussion über diese Massnahmen als durchaus legitim an. Ich finde es nicht nur legitim, ich finde es sogar sinnvoll, getroffene Massnahmen auch kritisch zu hinterfragen. Schliesslich will man für zukünftige ähnliche Ereignisse lernen.
Oder kannst du das nicht verstehen?
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Ich kenne es ähnlich. Aber mich beschleicht der Eindruck, dass die heutigen Kinder im Schnitt weniger selbständig sind, als früher.Fulehung hat geschrieben:Gibt es denn heute eigentlich keine Schlüsselkinder mehr? Ich habe notabene als Einzelkind schon ab der 1. Klasse ganze Tage alleine verbracht. Bei Notfällen hätte ich zu den Nachbarn rüber gehen können, aber im Grundsatz kam ich ganz gut alleine zu recht.
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@lällekönig, bisher habe ich hier sehr sachte und bedacht auf einiges hingewiesen sowie die mmn bedenklicheren faktoren und hintergründe dieser pandemie bewusst weggelassen. nach wie vor wissen wir zum glück/leider nur was wir wissen sollen und der weitere verlauf weltweit gesehen ist sehr ungewiss und für uns überhaupt nicht abschätzbar.
deine beiden szenarien sind, glaube ich zumindest, alle beide in westlichen ländern sehr unrealistisch und man wird den mittelweg zu gehen versuchen. was auch richtig ist. falls aber szenario1 in anderen regionen auf der welt eintreten würde, möchten wir uns die konsequenzen dessen lieber nicht vorstellen.
china und auch z.b. israel beginnen nun sich mit sehr restriktiven einreisebestimmungen gegen den re-import respektive import des erregers zu schützen.
die u.s.a. wird zweifellos den selben weg gehen. diese möglichkeit haben wir als zentraleuropäisches land leider nicht.
edit: ich verstehe auch einiges nicht in der handhabung/kommunikation von Berset und dem BAG. vieles wirkt verunsichert/hilflos. ich werde den eindruck nicht los, dass die kommunizierten zahlen länger rückständig sein könnten als gedacht und damit aktuell bereits um ein vielfaches höher liegen dürften, insbesondere auch in DE/FRA.
deine beiden szenarien sind, glaube ich zumindest, alle beide in westlichen ländern sehr unrealistisch und man wird den mittelweg zu gehen versuchen. was auch richtig ist. falls aber szenario1 in anderen regionen auf der welt eintreten würde, möchten wir uns die konsequenzen dessen lieber nicht vorstellen.
china und auch z.b. israel beginnen nun sich mit sehr restriktiven einreisebestimmungen gegen den re-import respektive import des erregers zu schützen.
die u.s.a. wird zweifellos den selben weg gehen. diese möglichkeit haben wir als zentraleuropäisches land leider nicht.
edit: ich verstehe auch einiges nicht in der handhabung/kommunikation von Berset und dem BAG. vieles wirkt verunsichert/hilflos. ich werde den eindruck nicht los, dass die kommunizierten zahlen länger rückständig sein könnten als gedacht und damit aktuell bereits um ein vielfaches höher liegen dürften, insbesondere auch in DE/FRA.
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Warum?dasrotehaus hat geschrieben:@Lällekönig: Das Szenario eins als Ausdruck eines ethischen Nihilismus. Unter diesem Gesichtspunkt müsstest du aber konsequent die Altersvorsorge und das Gesundheitswesen einstellen. In Konsequenz wäre dies das Faustrecht des Stärkeren.
Szenario 1 beschreibt bloss eine auf Akzeptanz des Virus basierende Handlung. Mir ging es vor allem mal darum, dass effektive Ausmass einer ungebremsten Verbreitung des Virus zu skizzieren. Eine ethische Grundlage könnte ich dir auch liefern, habe aber im Beispiel darauf verzichtet, da es so schon lang genug wurde.
Das Gesundheitswesen reagiert nach bestem Gewissen im Rahmen der aktuellen Ressourcen. Es beugt nicht vor, ist im Beispiel also nicht prophylaktisch tätig. In einer Notlage, wo die Infektionen eh kaum aufzuhalten sind, wäre mild erkranktes Personal zu Behandlung von schwer Erkrankten doch sinnvoll? Es geht nicht um eine willentliche Ansteckung, sondern um den adäquaten Einsatz von Ressourcen. Bei einem normalen endemischen Verlauf kann sich das Gesundheitssystem locker erlauben, mild erkranktes Personal nicht aufzubieten, um weitere Infektionen vorzubeugen. Ich sehe darin überhaupt keinen Ausdruck eines ethischen Nihilismus.
Mein Idealszenario wäre eine situative entscheidende und somit realitätsbezogene Anwendung einer kollektiv getragenen Ethik.
Eine Gesellschaft die sich verspricht, situativ nach ethischen Werten zu handeln und dieses Versprechen halten kann, finde ich glaubwürdiger, als eine Gesellschaft, welche ethisch definierte Protokolle verspricht, die dann aber situativ nicht immer einhalten kann.
Die Idee ist weit weg von Anarchie und Faustrecht. Sie wäre eher mit einer besser rückgekoppelten und widerspruchsfreieren Demokratie umzusetzen, als wir sie bisher kennen. Aber jetzt rücken wir in eine Debatte zu Staatsformen und -ideologien ab.

Kannst du ungefähr nachvollziehen, dass die Reaktionen in Szenario 1 vor allem anarchisch erscheinen, weil sie keinem Protokoll ethischen Ursprunges folgen, sondern die sich ständig ändernde Lage unmittelbar anhand der ethischen Werte beurteilt und entsprechend handelt. Die Gesellschaft müsste also die Realität und Konsequenzen des Virus akzeptieren (Szenario 1), könnte somit entspannt und frei von Panik entscheiden, wie viel man als Gesellschaft gerade bereit ist zu opfern, um den Virus zu bekämpfen (Szenario 2). Somit würde der Mittelweg gefunden und nicht befohlen werden.
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Falls es dir nichts ausmacht und du mir vertraust, dass ich die deiner Meinung nach bedenklicheren Faktoren und Hintergründe nicht weitergebe oder hier aufbausche, kannst du sie mir gerne per PN schicken. Würde mich interessieren, ob ich relevante Aspekte übersehen habe. Ich lerne stetig gerne dazu.ayrton_michael_legends hat geschrieben:@lällekönig, bisher habe ich hier sehr sachte und bedacht auf einiges hingewiesen sowie die mmn bedenklicheren faktoren und hintergründe dieser pandemie bewusst weggelassen. nach wie vor wissen wir zum glück/leider nur was wir wissen sollen und der weitere verlauf weltweit gesehen ist sehr ungewiss und für uns überhaupt nicht abschätzbar. …
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Mein Idealszenario wäre eine situative entscheidende und somit realitätsbezogene Anwendung einer kollektiv getragenen Ethik.
@Lällekönig: Das Wesen der Ethik ist es, dass jedes Ethikmodell argumentativ schlüssig sein muss, aber nicht von allen geteilt werden muss. Somit ist die „kollektiv getragene Ethik“ von der du sprichst zwar betörend anzuhören, aber nicht (mehr) zeitgemäss. Diese Modelldiskussionen sind spannend, regen zum diskutieren an, aber haben den unversöhnlichen Ausgang impliziert. V.a die situative Anwendung mal des einen, dann eines anderen Ethikmodells erweckt den Verdacht der partikulären Interessensdurchsetzung. Da bin ich zu sehr beim kategorischen Imperativ.
@Lällekönig: Das Wesen der Ethik ist es, dass jedes Ethikmodell argumentativ schlüssig sein muss, aber nicht von allen geteilt werden muss. Somit ist die „kollektiv getragene Ethik“ von der du sprichst zwar betörend anzuhören, aber nicht (mehr) zeitgemäss. Diese Modelldiskussionen sind spannend, regen zum diskutieren an, aber haben den unversöhnlichen Ausgang impliziert. V.a die situative Anwendung mal des einen, dann eines anderen Ethikmodells erweckt den Verdacht der partikulären Interessensdurchsetzung. Da bin ich zu sehr beim kategorischen Imperativ.
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@ayrton_michael_legends: Ja, bei epidemischen Verläufen wie teils auch bei kritischen Intesivsituationen können die Daten ein Abbild der Vergangenheit sein und alles Datenerfassen wird letztlich nur noch zur Dokumentation der Katastrophe. Glücklicherweise weiss man dies dann allerdings erst in der Zukunft. Die Gegenwart ist die berühmte „black box“.
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Mir gefällt deine Art zu hinterfragen. Habe dir eine PN geschickt, da meine Antwort nichts mehr mit dem neuen Coronavirus zu tun hat. Würde mich auf eine Antwort freuen.dasrotehaus hat geschrieben:Mein Idealszenario wäre eine situative entscheidende und somit realitätsbezogene Anwendung einer kollektiv getragenen Ethik.
@Lällekönig: Das Wesen der Ethik ist es, dass jedes Ethikmodell argumentativ schlüssig sein muss, aber nicht von allen geteilt werden muss. Somit ist die „kollektiv getragene Ethik“ von der du sprichst zwar betörend anzuhören, aber nicht (mehr) zeitgemäss. Diese Modelldiskussionen sind spannend, regen zum diskutieren an, aber haben den unversöhnlichen Ausgang impliziert. V.a die situative Anwendung mal des einen, dann eines anderen Ethikmodells erweckt den Verdacht der partikulären Interessensdurchsetzung. Da bin ich zu sehr beim kategorischen Imperativ.

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Da hat man gestern eine Medienkonferenz einberufen seitens des Bundesrat für eine einheitliche Kontrolle über einen Anlass.
Aber anscheinend hat sich überhaupt nichts gebessert sondern nur eine Empfehlung abgegeben und Aufgrund dieser Tatsache findet wieder kein Spiel am Wochenende statt -> Promotion und 1.Liga alles abgesagt
Läck sind das Amateure, da fordern die Mehrheit eine einheitliche Regelung und dann dies
Aber anscheinend hat sich überhaupt nichts gebessert sondern nur eine Empfehlung abgegeben und Aufgrund dieser Tatsache findet wieder kein Spiel am Wochenende statt -> Promotion und 1.Liga alles abgesagt
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