Peter1893 hat geschrieben:Ich habe das auch schon auf den Kopf geschossen bekommen. Ein Forum ist kein Mädchenpensionat, schrieb mal einer, übrigens hochgebildeter. Die Antwort habe ich gegeben, hier noch mal ganz deutlich: Ob als Staatsform oder aber auch im Rahmen einer tatsächlichen pluralistischen Demokratie - sozialistische Experimente haben eine Gesellschaft noch nie weiter gebracht. Ich war 1987 in Frankreich auf einem Praktikum, damals hatte die bürgerliche Regierung neu die Macht übernommen, nachdem die Sozialisten in 6 Jahren das Land nach vielen Verstaatlichungen kräftig heruntergewirtschaftet hatten. Ich staunte nicht schlecht über eine sehr selbstkritisch verfasste Broschüre, wo festgehalten wurde, wie sehr die Franzosen an Wettbewerbsfähigkeit verloren hatten, vor allen ggü Deutschland, das damals von Helmut Kohl regiert wurde. Ich glaube, es war eine Broschüre vom Wirtschaftsministerium.
Na also, wenn die Ideologie als eine von vielen bestehen darf, kann man ihre Vor- und Nachteile jederzeit abwägen und die Mehrheit innerhalb der Demokratie bewegt sich zwischen den Ideologien, je nachdem, wie die aktuellen Voraussetzungen es gerade begünstigen. Die Ideologien können wunderbar nebenher weitergesponnen und diskutiert werden. Man muss sie weder zur einen, über allen anderen stehenden erheben, noch verteufeln. Im Gegenteil, man kann Aspekte der einzelnen Ideologien weiterentwickeln, sie vermischen, neue Ideologien daraus erschaffen. Das Schöne ist, dass dabei keine der bestehenden Ideologien verloren geht, wenn eine neue Mischform entsteht, es gibt nur eine Möglichkeit mehr. Solange man entspannt ist, kann das eine extreme Bereicherung sein.
Eine Verknüpfung mit Verbrechen, welche im Namen einer dieser Ideologie von einem anderen System ausgeführt wurden, sollte nicht der Ideologie angelastet werden. Daher finde ich es auch falsch, wie der Nationalsozialismus mit den Verbrechen der Nazis gleichgesetzt wurde. Dies verhinderte die Diskussion und erhöhte den Druck. Aber um auf eine vernünftige Diskussionsebene zu gelangen, braucht es differenzierte Sichtweisen und ein pluralistisches Weltbild. Solange man in eine absolutistisches Weltbild abrückt, wird die Diskussion unmöglich. Man diskutiert dann nicht mehr mit der Absicht von Erkenntnisgewinn, sondern wirft sich gegenseitig Argumente an den Kopf, wieso die eigene Seite «richtiger» ist, als die andere. Da es von der anderen Seite genau umgekehrt bewertet wird, mündet alles in einem Kampf.
Peter1893 hat geschrieben:Der Parlamentarismus ist an sich ok, auch wenn direkte Demokratie besser ist - aber er wurde soeben in Deutschland faktisch beendet. Es werden nicht nur einer Partei, der AfD, wichtige parlamentarische Rechte verweigert, es wird anderen Parteien verboten, die Stimmen der AfD für ihre Anliegen zu verwenden. Dazu wird gedroht und es wird illegale Gewalt angewendet (Antifa) und nicht nur nicht verfolgt, sondern finanziert. Es wurden Vertreter der FDP angegriffen und die WerteUnion von einem CDU Mann als Krebsgeschwür bezeichnet, das man "rüchsichtslos" bekämpfen müsse. So hat Hitler geredet, auch schon vor 1933.
Es geht gegen alles, was konservativ ist, nicht nur gegen die AfD. Das ist keine Demokratie, kein Rechtsstaat mehr. Wacht endlich auf. In Deutschland wurde die Verfassung ausser Kraft gesetzt.
Versuche doch nicht wieder irgend eine Grenze zu ziehen und einen Graben zu bilden. Ob du Fragen nicht verstehen willst, nicht verstehen kannst, sie einfach ignorierst, keine Antwort darauf hast oder keine Antwort darauf zu geben bereit bist, weiss ich nicht. Kannst du mir den Grund nennen? Aber indem du nicht darauf eingehst, entziehst du dich einer Diskussion. Lies nochmal die Frage und erkläre mir bitte, wie irgendwas von deiner Anwort mit meiner Frage zu tun hat.
Was ist falsch am Pluralismus der Ideologien im System der Demokratie? Eigentlich bestätigst du nur, was ich vor der Frage schon festgestellt habe. Das kannst du doch sicher besser, oder?
Peter1893 hat geschrieben:In diesem Fall ist das so: Was die Parteien ausser der AfD, was die Bundeskanzlerin, die Parteivorsitzenden und weitere der Blockparteien rund um die Vorfälle in Thüringen gemacht und gesagt haben, was der Bundespräsident nicht gemacht hat (nämlich auf den Verfassungsbruch hinweisen und eingreifen), muss verurteilt werden. Wer das nicht tut, ist kein Demokrat. Punkt.
Ja, jeder sollte die Konsequenzen tragen. Aber das ist nicht, worauf ich abgezielt habe. Fällt es dir wirklich so schwer, zu vermuten auf welchen Teil deiner Aussage meine Frage abzielt? Tipp: Es muss nicht zwingend der von dir fett markierte Teil sein.

Indem du aus einem Fall herleitest, gänzlich auf Differenzierung verzichten zu können, besteht meine Feststellung noch immer:
[INDENT] Du teilst die Welt sehr gerne in Falsch/Richtig ein und befürchtest wohl vor allem, auf der falschen Seite stehen zu können, sollte sich deine Vorstellung bewahrheiten, dass es nur diese beiden Optionen gibt.[/INDENT]
Du kannst diese Feststellung nur entkräften, indem du dich von deinem Richtig/Falsch denken löst, nicht indem du es erneut unter Beweis stellst. Mein Gott. Verstehst du überhaupt, was ich schreibe? Oder kannst du nicht aus diesem Richtig/Falsch-Denken heraus? Ich schmeisse dich nicht in einen Topf, das machst du selber, ich möchte mit dir diskutieren. Entspann dich mal und versuche es in Ruhe. So schwierig ist es nicht und es ist auch völlig ungefährlich.
