Fussball Deutschland 2019/20

Alles über Fussball, ausser FCB.
Benutzeravatar
Gollum
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1057
Registriert: 07.12.2004, 23:30
Wohnort: 4059

Beitrag von Gollum »

Nachdem ich die Posts von Asselerade gelesen habe, kann ich den Unmut der Fans einigermassen verstehen. Und auch, dass Hopp seinen Teil dazu beigetragen hat, dass er nun zur Projektionsfläche geworden ist.

Ich erlebe die Deutschen momentan in vielerlei Hinsicht als hysterisch. Dies äussert sich in der politischen und öffentlichen Debatte bei diversen Themen. Ich mag mich erinnern, dass bei uns mal die Puppe eines gewissen Mladen P. während eines Test- oder Trainingsspiels erhängt wurde. Das hattte damals auch gewisse Wellen geschlagen und mediales Echo erzeugt. Aber weder füllte dies ganze TV-Sendungen noch fühlten sich Verbands- und Clubfunktionäre bemüssigt, die Moralkeule zu schwingen...

Benutzeravatar
BloodMagic
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7935
Registriert: 06.12.2004, 19:29
Wohnort: nicht mehr BS

Beitrag von BloodMagic »

Hätte ich so viel Geld wie Hopp würde ich auch in die Region investieren anstatt nur auf dem Geld zu sitzen wie es die meisten Milliardäre tun. Der FCB würde definitiv profitieren. Ich würde in die Jugend investieren - die fähigsten Fussballlehrer nach Basel holen. Basel wäre ein zweites Ajax wo jeder talentierte junge Fussballer gerne seine ersten Schritte machen würde.
Ausserdem würde ich versuchen Spieler zurück zu holen welche die Leute mögen und dem FCB helfen können. Spieler wie Drago, XS, Granit, Embolo, Sommer, Akanji... usw. alle würden irgendwann wieder beim FCB spielen, egal was es kostet. Ich denke nicht, dass dies etwas schlechtes wäre...

Hopp hat im Gegensatz zu Mateschitz nicht einem bzw. mehreren Clubs seine Seele geraubt. Er hat in seine Heimat investiert und da spricht nichts dagegen

Benutzeravatar
Zuffi
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1564
Registriert: 24.07.2008, 08:52
Wohnort: Ost-Gundeldingen

Beitrag von Zuffi »

Wie viele Jahre wollt ihr euch noch über Hoffenheim aufregen? Das Thema ist schon seit Jahren durch und es passiert viel Perverseres mit Geld. Wenn man am linken Rand denkt, muss man halt immer etwas zum jammern haben...

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Zuffi hat geschrieben:Wie viele Jahre wollt ihr euch noch über Hoffenheim aufregen? Das Thema ist schon seit Jahren durch und es passiert viel Perverseres mit Geld. Wenn man am linken Rand denkt, muss man halt immer etwas zum jammern haben...
Siehst du das jetzt als spezifisch linkes Thema? Ich glaube das die politische Gesinnung keine Rolle dabei spielt, wenn man dass Gefühl hat, dass seine Liebe (hier der Vereinsfussball) durch Ausnahmeregelungen ungerecht behandelt und dadurch bedroht wird.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Da erlässt der DFB eine Schutzmassnahme für den Vereinsfussball mit der 50+1 Regel und baut gleichzeitig eine Ausnahmeregelung für Leverkusen und Wolfsburg ein. Später erfüllt Hopp die gleichen Bedingungen und muss nun als Sündenbock herhalten? Weder hat er die Ausnahmeregel geschrieben, missbraucht, noch sonst wie umgangen.

Für die Taten des Vaters kann Hopp doch nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Wenn wir alle die Sünden unserer Vorfahren erben, dann hat so ziemlich jeder einen gewaltigen Haufen davon auf sich geladen und müsste sich hüten, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Hopp kann man nur seine eigenen Taten vorwerfen. Und wie es den Anschein macht, sind die meisten seiner Verfehlungen als Reaktion auf den Hass, welcher sich ihm gegenüber entlädt, entstanden.

Ist diese Wut bei Hopp wirklich an der richtigen Adresse? Eigentlich müsste sie sich doch gegen den DFB richten, welcher den Vereinsfussball predigt aber Schlupflöcher in seinem Regelwerk belässt? Mit der 50+1 Regelung etwas verspricht, das er durch Inkonsequenz in Form der Ausnahmeregelung nicht zu halten im Stande ist. Wer geglaubt hat, dass es bei Leverkusen und Wolfsburg bleibt, wurde enttäuscht. Aber doch nicht von Hoffenheim, sondern vom DFB!

Hopp macht doch nur diesen Fehler des DFBs sichtbar. Dass er die anfänglich übertriebenen Anfeindungen als ungerecht empfand, kann ich absolut nachvollziehen. Dass er darauf hin aber falsch reagiert, die Sache sich hochgeschaukelt hat und er echte Gründe für die Abneigung geliefert hat, ist natürlich auch eine Tatsache. Aber ist es nicht tragisch, dass es gar nie soweit gekommen wäre, wenn sich die Wut und der Hass von Anfang gegen den eigentlichen Fehler – die Schwachstelle im Schutz des Vereinsfussballs / das unhaltbare Versprechen des DFB – gerichtet hätte?

Nein, Hopp ist kein Heiliger und hat im Zuge dieses Konflikts auch seine Fehler gemacht. Aber er ist nicht Ausgangspunkt der aktuellen Problematik. An Hopp/Hoffenheim wird es bloss sichtbar.

Oder sehe ich das falsch?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Asselerade
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3522
Registriert: 07.12.2004, 17:40

Beitrag von Asselerade »

Lällekönig hat geschrieben:Da erlässt der DFB eine Ausnahmeregelung zur 50+1 Regel für Leverkusen und Wolfsburg. Später erfüllt Hopp die gleichen Bedingungen und muss nun als Sündenbock herhalten? Weder hat er die Ausnahmeregel geschrieben, missbraucht, noch sonst wie umgangen.

Für die Taten des Vaters kann Hopp doch nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Wenn wir alle die Sünden unserer Vorfahren erben, dann hat so ziemlich jeder einen gewaltigen Haufen davon auf sich geladen. Hopp kann man nur seine eigenen Taten vorwerfen. Und wie es den Anschein macht, sind die meisten Verfehlungen eine Reaktion auf den Hass, welcher sich ihm gegenüber entlädt.

Ist diese Wut bei Hopp wirklich an der richtigen Adresse? Eigentlich müsste sie sich doch gegen den DFB richten, welcher den Vereinsfussball predigt aber Schlupflöcher in seinem Regelwerk belässt? Mit der 50+1 Regelung etwas verspricht, das er durch Inkonsequenz in Form der Ausnahmeregelung nicht zu halten im Stande ist. Wer geglaubt hat, dass es bei Leverkusen und Wolfsburg bleibt, wurde enttäuscht. Aber doch nicht von Hoffenheim, sondern vom DFB.

Hopp macht doch nur die Fehler des DFBs sichtbar. Dass er die anfänglich übertriebenen Anfeindungen als ungerecht empfindet, kann ich absolut nachvollziehen. Dass er darauf hin aber falsch reagiert hat, die Sache sich hochgeschaukelt hat und echte Gründe für die Abneigung geliefert entstanden, ist natürlich auch eine Tatsache. Aber ist es nicht tragisch, dass es gar nie soweit gekommen wäre, wenn sich die Wut und der Hass von Anfang gegen den eigentlichen Fehler – die Schwachstelle im Schutz des Vereinsfussballs – gerichtet hätte?

Ne, Hopp ist kein Heiliger, hat sich im Zuge dieses Konflikts auch seine Fehler gemacht. Aber er ist nicht Ausgangspunkt der aktuellen Problematik.

Oder sehe ich das falsch?
nein - im gegenteil, du triffst den punkt genau richtig. aber wie oben beschrieben langweilt das thema um hoffenheim langsam und der rest fasst du gut zusammen.
ich habe gegen Hopp geschossen, weil für mich die argumentation mit "aber er ist doch ein edler spender" noch nicht am ende ist und schon gar nicht auf die jetztige diskussion zutrifft.

versteht mich nicht falsch: ich halte von der deutschen ultra-szene wenig bis gar nichts. dies jetzt auszuführen würde den rahmen sprengen, aber dies einfach mal als statement. ich bin ebenso überzeugt dass solche transparente in der schweiz (ausser vielleicht von yb) nicht kommen würden. nur so am rande: es überrascht dass dies nun von den fc bayern fans gewählt wurde. sind sie doch im mind-set ähnlich bei uns schweizern und ich bin überzeugt sie haben diese provokation absichtlich und aus dem selben grund wieso ich mich hier echauffiere gewählt:

es geht darum diese hysterie (die mit dem spielunterbruch bei gladbach begonnen hatte) anzuprangern. und das ist die eigentliche diskussion die wir führen sollen: warum zum teufel werden spiele unterbrochen und mit abbruch gedroht - wegen beleidungen?? mein gott, wo ist der fussball hingekommen dass wir schon so weit sind. dabei geht es nicht um das leidige ultras-thema "moderner fussball" oder irgendwelche investorengeschichten. nein, es geht darum ins stadion gehen zu dürfen und ein bisschen über die stränge schlagen dürfen. das machen nahezu alle personen auf allen tribünen, auf der ganzen welt. es wird geflucht, beleidigt, gepfiffen, gestikuliert und ausgerufen..in deutschland hat man sich so in eine spirale verrannt, dass nun reflektierte fans wie diejenigen von bayern münchen (die ich als eine der wenigen aus deutschland respektiere) eine in meinen augen lächerliche provokationsform gewählt haben und nun alle gutmenschen was von "neue form von chaotentum" schaffeln. meine güte - eine beleidigung wurde ausgesprochen udn das wird man wohl noch dürfen!

hier einen link zu gewalt, homophobie, rassismus zu machen und das verhalten von den spielern, dfb oder dfl als richtige reaktion abzufeiern greifft die fussballkultur im allgemeinen in den grundmauern an. und genau um diesen punkt geht es mir! mir ist hopp, hoffenheim und dergleichen scheissegal. ich möchte jedoch, dass die funktion des stadions so bleibt wie ich es kennengelernt habe: dreckig, anderst als im alltag. bitte aber ohne rassismus und diskriminierung von fussballfernen themenpunkte (religion, geschlecht, blablibla - man versteht mich). wenn dies dem gutmenschen-denken und dem pseudo-verlogenen argumentation (stichwort hopp ist ein guter mensch, das ist gewalt, blablabla) zum opfer fällt, dann habe ich angst dass wir dieses biotop des seins erhalten können.

ich hoffe wir können nun die diskussion um hopp sein lassen und uns dem wahren problem widmen: wie zum teufel kann es sein, dass für solche nichtigkeiten ein spiel konsequent unterbrochen wird!!!????
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans

2borg
Neuer Benutzer
Beiträge: 1
Registriert: 28.03.2019, 11:17

Beitrag von 2borg »

Asselerade nimmt die ganzen Klatschpappen-Hoppschwizfähnli-Idioten auseinander. Eine Wohltat zum Lesen, man dankt.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Asselerade hat geschrieben:… es geht darum diese hysterie (die mit dem spielunterbruch bei gladbach begonnen hatte) anzuprangern. und das ist die eigentliche diskussion die wir führen sollen: warum zum teufel werden spiele unterbrochen und mit abbruch gedroht - wegen beleidungen?? …
Ich glaube es ist einfach ein Ausdruck der Ratlosigkeit. Irgendwie scheint vielen klar zu sein, dass sich die Gesellschaft in diversen polarisierenden Debatten ins Unerträgliche hochschaukelt und viele erkennen unterbewusst, dass all diese Konflikte sich längst von den ursprünglichen Problemen gelöst haben und nur noch zum scheinbaren Selbstzweck geführt werden und zu eskalieren drohen. Keiner fühlt sich dabei wohl und will diesem Unwohlsein mit den ihm zur verfügung stehenden Mitteln schleunigst Abhilfe schaffen.

Wenn man den Schiedsrichter wegen einer Auslegung zu Gunsten des Gegners beschimpft, beleidigt und sich so der Unmut entlädt, könnte wohl jeder mit einem Lächeln darüber hinweg sehen … solange das Klima ansonsten entspannt wäre. Aber aktuell herrscht in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft ein derart angespanntes Klima, dass viele unüberlegt und kurzsichtig reagieren.

Mit allen Mitteln die Fans aus den Stadien oder Hopp aus dem Fussball rauszuekeln, ist von beiden Seiten zu wenig weit gedacht. Weil es nicht die echten Probleme löst, sondern sich nur gegen die Dinge richtet, welche die Probleme sichtbar machen. Klassische Symptombekämpfung.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Feanor
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4762
Registriert: 24.05.2012, 17:10

Beitrag von Feanor »

Warum wird hier noch über Sinn oder Unsinn der Beschimpfung von Hopp diskutiert?

Die Kollektivstrafe des DFB ist skandalös und dass die Fans dagegen aufbegehren nur logisch und auch richtig. Und da Hopp (wohl nicht zu unrecht) als Antrieb dieser verschärften DFB-Haltung zu sehen ist, kommt er halt noch mehr Schmähgesänge über.

Was wurde Oeri immer wieder beschimpft und was schimpfen wir nicht über die Canepas.

Aber ja schön beide Augen zudrücken, wenn gegen Homosexuelle, Juden oder Farbige skandiert wird.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Feanor hat geschrieben:Warum wird hier noch über Sinn oder Unsinn der Beschimpfung von Hopp diskutiert?

Die Kollektivstrafe des DFB ist skandalös und dass die Fans dagegen aufbegehren nur logisch und auch richtig. Und da Hopp (wohl nicht zu unrecht) als Antrieb dieser verschärften DFB-Haltung zu sehen ist, kommt er halt noch mehr Schmähgesänge über.

Was wurde Oeri immer wieder beschimpft und was schimpfen wir nicht über die Canepas.

Aber ja schön beide Augen zudrücken, wenn gegen Homosexuelle, Juden oder Farbige skandiert wird.
Und inwiefern bringt es was, mit weiteren Hopp-Schmähungen auf die skandalöse Kollektivstrafe des DFB aufmerksam zu machen? ;)

Wird nicht jeder, der sich solchem Hass ausgesetzt sieht beim DFB vorstellig? Ist es Hopps Fehler, dass der DFB besondere Rücksicht auf einen Liga Sponsor nimmt? Oder passt es einfach besser in das Narrativ, dass man davon ausgeht, dass ohne Hopp der DFB frei von finanziellen Interessen entscheiden würde, weil nur so die Lösung in greifbarer Nähe liegen würde …
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8180
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Feanor hat geschrieben:Warum wird hier noch über Sinn oder Unsinn der Beschimpfung von Hopp diskutiert?

Die Kollektivstrafe des DFB ist skandalös und dass die Fans dagegen aufbegehren nur logisch und auch richtig. Und da Hopp (wohl nicht zu unrecht) als Antrieb dieser verschärften DFB-Haltung zu sehen ist, kommt er halt noch mehr Schmähgesänge über.

Was wurde Oeri immer wieder beschimpft und was schimpfen wir nicht über die Canepas.

Aber ja schön beide Augen zudrücken, wenn gegen Homosexuelle, Juden oder Farbige skandiert wird.
Wenn man sich gegen eine Sachlichkeit aufbegehren möchte, würde vielleicht selbst etwas Sachlichkeit helfen.

Mit persönlichen Beleidigungen disqualifiziert man sich halt einfach nur selber.

Als drittes Banner irgendeinen provokativen Satz mit Hopp und seinem Einfluss auf den DFB kreieren.

Und ich bin schon der Meinung es macht einen Unterschied ob ich nun im Auto fluche oder dies zielgerichtet auf eine Person in der Öffentlichkeit mache.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Ronaldo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 449
Registriert: 02.11.2017, 21:02

Beitrag von Ronaldo »

In Deutschland ist zurzeit so ziemlich alles in Schieflage. Das Jahr 2015 stellt eindeutig den Wendepunkt dar. Zur ungeheuerlichen Überflutung mit Flüchtlingsströmen kam praktisch gleichzeitig der Abgasskandal. Deutschland scheint sich selbst abzuschaffen. Völliger Idenditätsverlust gepaart mit der Selbstzerfleischung und scheibchenweisen Abschaffung ihrer wichtigsten der Autoindustrie. Alles ausgelöst durch linke Politik. Die haben das aktuelle Deutschland zu verantworten. Dies sagen übrigens praktisch alle meine deutschen Kollegen auch. Solche Szenen wie jetzt in den Stadien sind eben jetzt das Spiegelbild einer total verunsicherten Gesellschaft. Das ist vermutlich erst der Anfang wenn es nicht gelingt in absehbarer Zeit eine bürgerliche Regierung aufzustellen.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Ronaldo hat geschrieben:In Deutschland ist zurzeit so ziemlich alles in Schieflage. Das Jahr 2015 stellt eindeutig den Wendepunkt dar. Zur ungeheuerlichen Überflutung mit Flüchtlingsströmen kam praktisch gleichzeitig der Abgasskandal. Deutschland scheint sich selbst abzuschaffen. Völliger Idenditätsverlust gepaart mit der Selbstzerfleischung und scheibchenweisen Abschaffung ihrer wichtigsten der Autoindustrie. Alles ausgelöst durch linke Politik. Die haben das aktuelle Deutschland zu verantworten. Dies sagen übrigens praktisch alle meine deutschen Kollegen auch. Solche Szenen wie jetzt in den Stadien sind eben jetzt das Spiegelbild einer total verunsicherten Gesellschaft. Das ist vermutlich erst der Anfang wenn es nicht gelingt in absehbarer Zeit eine bürgerliche Regierung aufzustellen.
Dass du gleich auftauchen musst, um wieder deine Schuldzuweisungen zum Besten zu geben und die Diskussion entgleisen zu wollen, verwundert mich nicht. :D

Ja. Es herrscht ein Identitätsproblem und es ist Ausdruck einer Verunsicherung in der Gesellschaft. Der ganze Rest bedient lediglich dein Narrativ, warum nur die bösen linken Schuld an diesem Zustand tragen und die lieben Rechten alles so viel besser gemacht hätten. Merkst du wirklich nicht, wie einfältig deine Argumente sind?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Ronaldo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 449
Registriert: 02.11.2017, 21:02

Beitrag von Ronaldo »

Lällekönig hat geschrieben:Dass du gleich auftauchen musst, um wieder deine Schuldzuweisungen zum Besten zu geben und die Diskussion entgleisen zu wollen, verwundert mich nicht. :D

Ja. Es herrscht ein Identitätsproblem und es ist Ausdruck einer Verunsicherung in der Gesellschaft. Der ganze Rest bedient lediglich dein Narrativ, warum nur die bösen linken Schuld an diesem Zustand tragen und die lieben Rechten alles so viel besser gemacht hätten. Merkst du wirklich nicht, wie einfältig deine Argumente sind?
Ich gebe ja nicht nur meine Wahrnehmung weiter. Ich sage auch nicht dass die Rechten alles besser gemacht hätten. Das abdriften der einst gut bürgerlichen CDU / CSU nach links trägt aus meiner Sicht die Hauptschuld.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Ronaldo hat geschrieben:Ich gebe ja nicht nur meine Wahrnehmung weiter. Ich sage auch nicht dass die Rechten alles besser gemacht hätten. Das abdriften der einst gut bürgerlichen CDU / CSU nach links trägt aus meiner Sicht die Hauptschuld.
Diese Diskussion wäre aber anderswo angebrachter. Dein Versuch abzulenken wirkt trollig und ich habe Mühe, das ernst zu nehmen. :D

Einfach nicht auf anderen Aussagen eingehen und immer die gleiche Leier von sich zu geben, ist keine Diskussion. Dazu könnte man das entsprechende Narrativ auch einfach auf ein Schild schreiben und an einen Pflock nageln. Und du willst doch bestimmt lieber diskutieren als ein Pflock zu sein, oder?

Ich stimme dir zu, dass Unsicherheit und Identitätskrise die Grundlage darstellen. Ich bin mir fast sicher, dass ich die Ursachen dafür nicht gleich sehe.

Mich nimmt wunder, was du zu meinen Einschätzungen bezüglich der Problematik Fans, Hopp und DFB in den Posts hier, hier und hier hältst. So würden wir beide von der gemeinsamen Grundlage ausgehen und am eigentliche Problem weiterdiskutieren können. Falls du findest, dass ich dort völlig am Thema vorbeischiesse, kannst du mir das selbstverständlich auch sagen. Genauso, wie ich es dir ja auch sage.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Gauer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 171
Registriert: 19.06.2014, 09:32
Wohnort: Nordost

Beitrag von Gauer »

Ronaldo hat geschrieben:In Deutschland ist zurzeit so ziemlich alles in Schieflage. Das Jahr 2015 stellt eindeutig den Wendepunkt dar. Zur ungeheuerlichen Überflutung mit Flüchtlingsströmen kam praktisch gleichzeitig der Abgasskandal. Deutschland scheint sich selbst abzuschaffen. Völliger Idenditätsverlust gepaart mit der Selbstzerfleischung und scheibchenweisen Abschaffung ihrer wichtigsten der Autoindustrie. Alles ausgelöst durch linke Politik. Die haben das aktuelle Deutschland zu verantworten. Dies sagen übrigens praktisch alle meine deutschen Kollegen auch. Solche Szenen wie jetzt in den Stadien sind eben jetzt das Spiegelbild einer total verunsicherten Gesellschaft. Das ist vermutlich erst der Anfang wenn es nicht gelingt in absehbarer Zeit eine bürgerliche Regierung aufzustellen.
Leck bobby nimm dini Medis.

Benutzeravatar
Patzer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8450
Registriert: 14.08.2005, 21:35
Wohnort: Regio Basel

Beitrag von Patzer »

Ronaldo hat geschrieben:In Deutschland ist zurzeit so ziemlich alles in Schieflage. Das Jahr 2015 stellt eindeutig den Wendepunkt dar. Zur ungeheuerlichen Überflutung mit Flüchtlingsströmen kam praktisch gleichzeitig der Abgasskandal. Deutschland scheint sich selbst abzuschaffen. Völliger Idenditätsverlust gepaart mit der Selbstzerfleischung und scheibchenweisen Abschaffung ihrer wichtigsten der Autoindustrie. Alles ausgelöst durch linke Politik. Die haben das aktuelle Deutschland zu verantworten. Dies sagen übrigens praktisch alle meine deutschen Kollegen auch. Solche Szenen wie jetzt in den Stadien sind eben jetzt das Spiegelbild einer total verunsicherten Gesellschaft. Das ist vermutlich erst der Anfang wenn es nicht gelingt in absehbarer Zeit eine bürgerliche Regierung aufzustellen.
ja, die grosse koalition steht weit links von der juso :rolleyes:

und am dieselskandal ist die sahra wagenknecht schuld

Ronaldo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 449
Registriert: 02.11.2017, 21:02

Beitrag von Ronaldo »

Gauer hat geschrieben:Leck bobby nimm dini Medis.
Hab ich schon genommen. Brauche seit 3 Jahren Blutdrucksenker weil mich das alles so aufregt ;)

Ronaldo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 449
Registriert: 02.11.2017, 21:02

Beitrag von Ronaldo »

Lällekönig hat geschrieben:Da erlässt der DFB eine Schutzmassnahme für den Vereinsfussball mit der 50+1 Regel und baut gleichzeitig eine Ausnahmeregelung für Leverkusen und Wolfsburg ein. Später erfüllt Hopp die gleichen Bedingungen und muss nun als Sündenbock herhalten? Weder hat er die Ausnahmeregel geschrieben, missbraucht, noch sonst wie umgangen.

Für die Taten des Vaters kann Hopp doch nicht zur Rechenschaft gezogen werden? Wenn wir alle die Sünden unserer Vorfahren erben, dann hat so ziemlich jeder einen gewaltigen Haufen davon auf sich geladen und müsste sich hüten, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Hopp kann man nur seine eigenen Taten vorwerfen. Und wie es den Anschein macht, sind die meisten seiner Verfehlungen als Reaktion auf den Hass, welcher sich ihm gegenüber entlädt, entstanden.

Ist diese Wut bei Hopp wirklich an der richtigen Adresse? Eigentlich müsste sie sich doch gegen den DFB richten, welcher den Vereinsfussball predigt aber Schlupflöcher in seinem Regelwerk belässt? Mit der 50+1 Regelung etwas verspricht, das er durch Inkonsequenz in Form der Ausnahmeregelung nicht zu halten im Stande ist. Wer geglaubt hat, dass es bei Leverkusen und Wolfsburg bleibt, wurde enttäuscht. Aber doch nicht von Hoffenheim, sondern vom DFB!

Hopp macht doch nur diesen Fehler des DFBs sichtbar. Dass er die anfänglich übertriebenen Anfeindungen als ungerecht empfand, kann ich absolut nachvollziehen. Dass er darauf hin aber falsch reagiert, die Sache sich hochgeschaukelt hat und er echte Gründe für die Abneigung geliefert hat, ist natürlich auch eine Tatsache. Aber ist es nicht tragisch, dass es gar nie soweit gekommen wäre, wenn sich die Wut und der Hass von Anfang gegen den eigentlichen Fehler – die Schwachstelle im Schutz des Vereinsfussballs / das unhaltbare Versprechen des DFB – gerichtet hätte?

Nein, Hopp ist kein Heiliger und hat im Zuge dieses Konflikts auch seine Fehler gemacht. Aber er ist nicht Ausgangspunkt der aktuellen Problematik. An Hopp/Hoffenheim wird es bloss sichtbar.

Oder sehe ich das falsch?
Meine Meinung ist einfach, dass hier der Neid gegenüber einem Superreichen zum Ausdruck kommt. Bin auch nicht extrem begeistert über die Kommerzialisierung des Fussballs wie Red Bull, Hopp usw. Was mich aber eben noch mehr ärgert, ist die Auflehnung von links gegen alles was mit freier Marktwirtschaft zu tun hat. Sozialismus hat noch nie etwas gebracht. Die Neidgesellschaft wird leider immer schlimmer und merkt nicht, dass es sie selbst ins Verderben bringt.

Rotblau
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2336
Registriert: 07.12.2004, 21:33

Beitrag von Rotblau »

Früher konnte verbal in den Stadien die Sau rausgelassen werden. Hat die Verantwortlichen nicht gejuckt. Vor ein paar Monaten begannen die Verantwortlichen sich über verbale Attacken gegen Spieler mit afrikanischem Hintergrund zu empören. Immer wieder wurden Spiele deswegen unterbrochen. Es ist anzunehmen, dass deswegen Spiel bald abgebrochen werden können. In diesem Zusammenhang können die Verantwortlichen es sich nicht erlauben, bei verbalen Schmähungen gegen Menschen mit afrikanischem Hintergrund sich zu entsetzen und bei solchen gegen Weisse so zu tun als ob nichts wäre. Daher werden nun Spiele unterbrochen auch wenn ein weisser Mann das Ziel von verbalen Entgleisungen ist.

Würden Schmährufe gegen Menschen mit afrikanischem Hintergrund weiterhin ohne Reaktionen bleiben, würden die Schmährufe gegen Weisse ebenfalls ignoriert werden. Daher ist es nur konsequent, alle Beleidigungen in den Stadien zu bekämpfen, unabhängig von der Rasse des Ziel-Opfers.

Hier werden Red Bull Leipzig und TSG Hoffenheim in den gleichen Topf geworfen. Ist aber ein Riesenunterschied. Redbull kauft Vereine, nimmt ihnen den Namen und die Geschichte aus kommerziellen Gründen. Hopp hat aber sein Vermögen in den Verein gesteckt, bei dem er als Jugendlicher selber mitgekickt hat. Er verdient kein Geld damit, sondern legt drauf. Das ist ein Riesenunterschied. Klar, er kann sich das leisten, denn man kann gleichzeitig nur in einem Haus wohnen und man kann nicht jeden Tag Millionen von Kilo futtern.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Ronaldo hat geschrieben:Meine Meinung ist einfach, dass hier der Neid gegenüber einem Superreichen zum Ausdruck kommt. Bin auch nicht extrem begeistert über die Kommerzialisierung des Fussballs wie Red Bull, Hopp usw. Was mich aber eben noch mehr ärgert, ist die Auflehnung von links gegen alles was mit freier Marktwirtschaft zu tun hat. Sozialismus hat noch nie etwas gebracht. Die Neidgesellschaft wird leider immer schlimmer und merkt nicht, dass es sie selbst ins Verderben bringt.
Vergiss doch vorerst mal die Politdebatte und bleib beim Thema. Denn ob Kritik an der aufgehenden Vermögensschere Ausdruck von Neid oder Kritik an der Ungerechtigkeit ist, sprengt hier den Rahmen und bleibt eine subjektive Einschätzung. Über Politik diskutiere ich gerne an anderer Stelle mit dir.

Zurück zum Thema. Warum sind die Reaktionen in der Hopp Geschichte viel ähnlicher, wie beispielsweise bei Neuers oder Nübels vergangenem Abgang zu den Bayer. Die Fans sind aufgebracht, weil sie an ein Versprechen glaubten, welches nicht eingehalten wurde? Weil man es als Verrat betrachtet. Ob jetzt der DFB den Vereinsfussball nicht vor der Kommerzialisierung bewahren kann, obwohl er es versprach oder ob jetzt Vereinstreue durch den Wechsel zu einem Rivalen gebrochen wird, die Heftigkeit der Reaktionen ist jeweils Ausdruck bitterer enttäuschter Hoffnung.

Wäre es nur der Neid gegenüber Reichtum, könnten die Fans doch niemals ihren Stars zujubeln und sie lieben.

Und dir fällt zum ganzen geschriebenen Rest nichts ein, dem du widersprechen oder zustimmen könntest? Du machst im Prinzip nichts anderes, als weiterhin dein Narrativ zu quaken, indem du meine Aussage als Ganzes ignorierst und die Geschichte so erzählst, damit am Schluss wieder die von dir gewünschten Schuld an allem sind. Findest du das nicht ein wenig einfältig?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Feanor
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4762
Registriert: 24.05.2012, 17:10

Beitrag von Feanor »

Lällekönig hat geschrieben:Und inwiefern bringt es was, mit weiteren Hopp-Schmähungen auf die skandalöse Kollektivstrafe des DFB aufmerksam zu machen? ;)

Wird nicht jeder, der sich solchem Hass ausgesetzt sieht beim DFB vorstellig? Ist es Hopps Fehler, dass der DFB besondere Rücksicht auf einen Liga Sponsor nimmt? Oder passt es einfach besser in das Narrativ, dass man davon ausgeht, dass ohne Hopp der DFB frei von finanziellen Interessen entscheiden würde, weil nur so die Lösung in greifbarer Nähe liegen würde …
Ich sage ja überhaupt nicht, dass Hopp-Schmähungen etwas bringen. Das ist ja eben der Punkt. Es sollte gar nicht um Hopp gehen in dieser Diskussion und ob es sinnvoll oder nachvollziehbar ist, dass gerade er konfrontiert wird.

Aber dass es plötzlich ganz schnell geht und ein Schiedsrichter ein Spiel unterbrechen kann, was sonst NIE gemacht wird, das muss doch einfach alarmieren. Und danach ganz dolle von den Medien auf das Ultra-Problem eindreschen inklusive Clubs, die irgendwo doch auch von diesen Ultras profitieren und leben.

Wenn hier also auf nur darauf eingegangen wird, ob Hopp nun ein falsches Opfer ist oder was weiss ich, dann seid ihr eben alle in die extrem oberflächliche, populistische Berichterstattung gefallen.

Und interessant auch eure Antworten nur auf den Punkt zielen, dass es nichts bringt, Hopp zu beschimpfen. Aber ja nicht mit der Problematik auseinandersetzen, dass der DFB aus dem Nichts heraus und entgegen des Versprechens wieder eine Kollektivstrafe ausspricht. Oder der noch viel heftigeren Problematik, dass man offenbar alle beschimpfen darf, ausser einen Geldgeber des DFB.

Soll ein Schiedsrichter wirklich das Spiel unterbrechen, weil Hopp als Hurensohn beschimpft wird? Wirklich jetzt? Und die abertausenden rassistischen, antisemitistischen, frauenfeindlichen Aktionen gehen in Ordnung? Und nein, das ist kein Whataboutismus. Ein Banner, in dem Hopp mit einem Visier belegt wird, ist unter jeder Sau. Aber die ungleiche Behandlung ist es ebenfalls.

Feanor
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4762
Registriert: 24.05.2012, 17:10

Beitrag von Feanor »

[quote="Ronaldo"]

Alte, hebse doch eifach. Nicht alle Linken wollen den Sozialismus. Nicht alles aus dem Sozialimus ist schlecht. Unser Sozialsystem ist aus dem Gedankengut sozialistischer Parteien entstanden. Sozialistische und sozialdemokratische Politik begründet sich nicht auf Neid, sondern aus der Erkenntnis, dass die Wohlhabenderen ihren Wohlstand nicht nur aber auch danke den nicht so Wohlhabenden haben und dass es der Gesellschaft als Ganzes besser geht, wenn alle in irgendeiner Form vom Wohlstand etwas abbekommen.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Feanor hat geschrieben:Ich sage ja überhaupt nicht, dass Hopp-Schmähungen etwas bringen. Das ist ja eben der Punkt. Es sollte gar nicht um Hopp gehen in dieser Diskussion und ob es sinnvoll oder nachvollziehbar ist, dass gerade er konfrontiert wird.

Aber dass es plötzlich ganz schnell geht und ein Schiedsrichter ein Spiel unterbrechen kann, was sonst NIE gemacht wird, das muss doch einfach alarmieren. Und danach ganz dolle von den Medien auf das Ultra-Problem eindreschen inklusive Clubs, die irgendwo doch auch von diesen Ultras profitieren und leben.

Wenn hier also auf nur darauf eingegangen wird, ob Hopp nun ein falsches Opfer ist oder was weiss ich, dann seid ihr eben alle in die extrem oberflächliche, populistische Berichterstattung gefallen.

Und interessant auch eure Antworten nur auf den Punkt zielen, dass es nichts bringt, Hopp zu beschimpfen. Aber ja nicht mit der Problematik auseinandersetzen, dass der DFB aus dem Nichts heraus und entgegen des Versprechens wieder eine Kollektivstrafe ausspricht. Oder der noch viel heftigeren Problematik, dass man offenbar alle beschimpfen darf, ausser einen Geldgeber des DFB.

Soll ein Schiedsrichter wirklich das Spiel unterbrechen, weil Hopp als Hurensohn beschimpft wird? Wirklich jetzt? Und die abertausenden rassistischen, antisemitistischen, frauenfeindlichen Aktionen gehen in Ordnung? Und nein, das ist kein Whataboutismus. Ein Banner, in dem Hopp mit einem Visier belegt wird, ist unter jeder Sau. Aber die ungleiche Behandlung ist es ebenfalls.
Ich glaube nicht, dass du mir Oberflächlichkeit vorwerfen kannst. Ansonsten hast du vielleicht nur meine letzte Antwort an dich und meine vorhergehenden beiden Beiträge nicht gelesen.

Ja. Die völlig unverhältnismässigen Massnahmen sind daneben. Aber warum verwendet man nicht mehr Ressourcen darauf, den DFB, die schleichende Kommerzialisierung, die Doppelmoral, die Verbandelung von finanziellen Interessen und Massnahmen, etc. anzuprangern? Ich sage ja nicht, dass man Hopp nicht kritisieren darf. Ich frage mich nur, warum er zum Hauptziel erhoben wird, wenn das Problem doch andernorts liegt?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

4059
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2215
Registriert: 17.04.2011, 12:11

Beitrag von 4059 »

heute weitere lächerliche unterbrüche unter anderem deswegen:

<blockquote class="twitter-tweet"><p lang="de" dir="ltr">„Hat der Dietmar genug Kohle
Wird zu seinem Schutz und Wohle
Von Leuten deren Wort nichts wert
Mal wieder jemand ausgesperrt.“

Wegen dieses Banners wird gerade Meppen gegen Duisburg unterbrochen.

Und ich frage mich nur eins: Warum?! <a href="https://twitter.com/hashtag/SVMMSV?src= ... MSV</a></p>— Tobias Ahrens (@altobelliahrens) <a href="https://twitter.com/altobelliahrens/sta ... tfw">March 1, 2020</a></blockquote> <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

Peter1893
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 196
Registriert: 30.11.2016, 16:40

Beitrag von Peter1893 »

Deutschland ausser Rand und Band. Wenn es stimmt, dass die Schiedsrichter sich auch darum noch kümmern sollen, finde ich das auch komplett daneben.

Heute übrigens auch beim Spiel Union-Wolfsburg, also Urs Fischer vs, Renato Steffen aus unserer Sicht. Aber das war überschattet durch eben auch diese Banner, erneut ein Transparent mit Hopp im Fadenkreuz. Zumindest hier finden das die Union Fans daneben:

https://www.unionforum.de/forum/index.p ... /&pageNo=6

Gut finde ich dieses Statement:
Diese Zerrissenheit in der Gesellschaft und jetzt speziell im Fußball tut einfach nur noch weh! Hier geht mehr kaputt als „nur“ der Fußball. Ein vernünftiges kritisches Umgehen miteinander ist nicht mehr möglich. Und der Keil wird fleißig weiter getrieben.

Denk ich an Deutschland in der Nacht…

Ist zwar Themenfremd, ich entschuldige mich dafür. Aber das treibt mich schon länger um.
Hier ein Artikel in der NZZ passend dazu: https://www.nzz.ch/amp/international/an ... ld.1541649

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Peter1893 hat geschrieben:Deutschland ausser Rand und Band. Wenn es stimmt, dass die Schiedsrichter sich auch darum noch kümmern sollen, finde ich das auch komplett daneben.

Heute übrigens auch beim Spiel Union-Wolfsburg, also Urs Fischer vs, Renato Steffen aus unserer Sicht. Aber das war überschattet durch eben auch diese Banner, erneut ein Transparent mit Hopp im Fadenkreuz. Zumindest hier finden das die Union Fans daneben:

https://www.unionforum.de/forum/index.p ... /&pageNo=6

Gut finde ich dieses Statement:



Stimme allem zu, aber über den NZZ Artikel diskutiere ich gerne im Offtopic in einem Politik Thread mit dir.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Benutzeravatar
Asselerade
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3522
Registriert: 07.12.2004, 17:40

Beitrag von Asselerade »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Wenn man sich gegen eine Sachlichkeit aufbegehren möchte, würde vielleicht selbst etwas Sachlichkeit helfen.

Mit persönlichen Beleidigungen disqualifiziert man sich halt einfach nur selber.

Als drittes Banner irgendeinen provokativen Satz mit Hopp und seinem Einfluss auf den DFB kreieren.

Und ich bin schon der Meinung es macht einen Unterschied ob ich nun im Auto fluche oder dies zielgerichtet auf eine Person in der Öffentlichkeit mache.
wie bereits schon mal gesagt, ich bin nicht fan der deutschen ultras-szene. punkte wie von dir aufgeführt spielen da mit rein!

nur, und das muss man ehrlichweise ebenfalls eingestehen:

- anfang 2000er gab es den protest "pro 15:30" - quasi alle fans aus allen kurven haben da mitgemacht. sachlich, anständig - was hats gebracht? nichts
- 12:12 2012 - protest: alle kurven/stadien schwiegen die ersten 12 minuten. alle haben mitgemacht, es war sachlich, was hats gebracht? nichts
- dann kam die meiner meinung nach mehr als grenzwertige wortwahl "krieg dem dfb" - provokation pur, wortwahltechnisch überhaupt nicht differenziert. was hats gebracht? gespräche und "einigungen"

versteh mich nicht falsch, ich geh mit dir einig, aber das perverse an dieser ganzen sache ist doch, dass man provokativ in vorarbeit gehen muss um überhaupt gehört zu werden. beispiel dieses jahr cupfinal bei uns: im vorfeld wurde der sfv kontaktiert, alle halbfinal kurven haben sich sachlich per transparent gemeldet. alles wurde abgeblockt und ignoriert. erst als wir tatsachen geschaffen haben (wofür wir ebenfalls im boulevard als chaoten bezeichnet wurden), war man plötzlich zum gespräch und zu einer lösung bereit.

auch hier wird es eine lösung geben müssen. der dfb hat mit dem gladbach-spiel und der unterbrechung, bzw androhung des abbruchs eine zäsur geschaffen, die noch letzte woche fest im sattel war. nun gingen die fans provokativ, plump in die offensive und nun scheint es jedem intelligenten menschen klar, dass man schleunigst einen gang zurückschrauben muss beim umgang mit beleidigungen betreffend spielunterbrüche und abbrüche. weil ansonsten schafft es in zukunft kein bundesliga spiel mehr in die halbzeitpause. hier wird sich der dfb hinterfragen müssen, weil er setzt die spielregeln an. es kommen jedoch auch vermehrt zeitungsberichte die genau das fordern und das ganze anprangern. es ist also nicht alles "wutbürger".

ich gehe mit dir einig, dass man in der kausa hopp gar nichts erreicht hat. aber nochmals: so wie ich die fc bayern fans einschätze, so war das gar nicht ihr anliegen. denen ging es darum die zäsur vom gladbach-heimspiel zu durchbrechen. dafür haben sie das angewendet, was sie in den letzten 20 jahren im umgang mit solchen thematiken gelernt haben: provokation, schockierung, tatsachen-schaffen

der preis den sie dafür bezahlen werden müssen, wird jedoch hoch sein, denn diese schmierenkomödie von spielern, hansi flick (der hat sicherlich auf beleidigungen mit beleidigungen reagiert) und rumenigge/hopp war in sachen "interne aufarbeitung" wohl nur der anfang. dankbar dürfen wir ihnen trotzallem sein: das ganze ging nach dem gladbach-heimspiel in eine sehr gefährliche richtung und nun haben wir immerhin eine "diskussion"
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans

Benutzeravatar
Idealist
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 620
Registriert: 09.12.2004, 20:10

Beitrag von Idealist »

Das eigentliche Problem in der ganzen "Hopp Sache" ist der Umgang mit dem Thema.
Die Fronten sind verhärtet, beim Fussball, in der Politik etc..Die eine Seite arbeitet mit Aggression und Wut, die andere mit Empörung und zelebriertem Moralismus. Die beiden Polen entfernen sich immer weiter voneinander, für mich ein Zeichen der Überforderung, eine Art Ablehnung für eine konstruktive Konfliktlösung.
Dabei darf man nicht vergessen, dass es sowohl in der Politik, Gesellschaft wie auch im Stadion noch viel dazwischen gibt. Nur gehen diese Leute vergessen, da man sie nicht wahrnimmt oder hört. Da liegt auch das Problem, dass die "gemässigten" Menschen sich nicht mehr wahrgenommen fühlen, ihren Platz nicht mehr finden und sich frustriert auf die eine oder andere Seite schlagen, damit man wenigstens "dazugehört". Die Gefahr zu Extremismus ist sehr hoch und ich denke, dass hat viel mit mangelnder Identität zu tun.
Schuldzuweisungen und die eigenen Anteile ausblenden haben eine Normalität erreicht. Rummenigge ist in meinen Augen ein wunderbares Beispiel von gelebter Doppelmoral. Plakativ die Verfehlungen der "Primitiven" anprangern, aber in der Deckung gepflegt seinen eigenen egoistischen Motiven nachgehen, wirkt doch sehr heuchlerisch.
Mit Massnahmen, Strafen, etc. wird sich kein einziges Problem lösen. Ein Umdenken kann nicht erzwungen werden, es muss durch Vorbilder mit gesunden Wertvorstellungen und Haltungen vorgelebt werden.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Beitrag von Lällekönig »

Asselerade hat geschrieben:wie bereits schon mal gesagt, ich bin nicht fan der deutschen ultras-szene. punkte wie von dir aufgeführt spielen da mit rein!

nur, und das muss man ehrlichweise ebenfalls eingestehen:

- anfang 2000er gab es den protest "pro 15:30" - quasi alle fans aus allen kurven haben da mitgemacht. sachlich, anständig - was hats gebracht? nichts
- 12:12 2012 - protest: alle kurven/stadien schwiegen die ersten 12 minuten. alle haben mitgemacht, es war sachlich, was hats gebracht? nichts
- dann kam die meiner meinung nach mehr als grenzwertige wortwahl "krieg dem dfb" - provokation pur, wortwahltechnisch überhaupt nicht differenziert. was hats gebracht? gespräche und "einigungen"

versteh mich nicht falsch, ich geh mit dir einig, aber das perverse an dieser ganzen sache ist doch, dass man provokativ in vorarbeit gehen muss um überhaupt gehört zu werden. beispiel dieses jahr cupfinal bei uns: im vorfeld wurde der sfv kontaktiert, alle halbfinal kurven haben sich sachlich per transparent gemeldet. alles wurde abgeblockt und ignoriert. erst als wir tatsachen geschaffen haben (wofür wir ebenfalls im boulevard als chaoten bezeichnet wurden), war man plötzlich zum gespräch und zu einer lösung bereit.

auch hier wird es eine lösung geben müssen. der dfb hat mit dem gladbach-spiel und der unterbrechung, bzw androhung des abbruchs eine zäsur geschaffen, die noch letzte woche fest im sattel war. nun gingen die fans provokativ, plump in die offensive und nun scheint es jedem intelligenten menschen klar, dass man schleunigst einen gang zurückschrauben muss beim umgang mit beleidigungen betreffend spielunterbrüche und abbrüche. weil ansonsten schafft es in zukunft kein bundesliga spiel mehr in die halbzeitpause. hier wird sich der dfb hinterfragen müssen, weil er setzt die spielregeln an. es kommen jedoch auch vermehrt zeitungsberichte die genau das fordern und das ganze anprangern. es ist also nicht alles "wutbürger".

ich gehe mit dir einig, dass man in der kausa hopp gar nichts erreicht hat. aber nochmals: so wie ich die fc bayern fans einschätze, so war das gar nicht ihr anliegen. denen ging es darum die zäsur vom gladbach-heimspiel zu durchbrechen. dafür haben sie das angewendet, was sie in den letzten 20 jahren im umgang mit solchen thematiken gelernt haben: provokation, schockierung, tatsachen-schaffen

der preis den sie dafür bezahlen werden müssen, wird jedoch hoch sein, denn diese schmierenkomödie von spielern, hansi flick (der hat sicherlich auf beleidigungen mit beleidigungen reagiert) und rumenigge/hopp war in sachen "interne aufarbeitung" wohl nur der anfang. dankbar dürfen wir ihnen trotzallem sein: das ganze ging nach dem gladbach-heimspiel in eine sehr gefährliche richtung und nun haben wir immerhin eine "diskussion"
Man sollte den DFB weder als Gegner noch als Problem in dieser Sache angehen. «Krieg dem DFB» führt nur zu einer Verhärtung der Fronten. Ist der DFB das Problem, dann muss man sich für die Gründung eines anderen Fussballverbandes stark machen.

Ich hätte laut, unerbittlich und provokativ die Umstände innerhalb des DFBs angeprangert, ohne den DFB selbst anzugreifen. Man muss dem DFB die Möglichkeit belassen, die Umstände zu ändern und sein Gesicht zu wahren. Wut, Enttäuschung und Empörung klar auf etwas richten, dass der DFB ändern kann. Und dann nicht nach ein paar Aktionen aufgeben. Aussitzen ist immer die erste und einfachste Form der Verteidigung. Ich hätte weiter gemacht, bis sich der DFB für die Umstände hätte schämen müssen, statt sich gezwungen zu sehen, die eigene Existenzberechtigung zu verteidigen.

Warum ist die Ausdauer jetzt bei Hopp so viel grösser? Weil sie das Problem sichtbar macht. Man merkt, dass der DFB an einem wunden Punkt getroffen wird und mit seinen Massnahmen den Widerspruch und die Doppelmoral zeigen muss. Aber spätestens jetzt bräuchte es einen Strategiewechsel. Warum? Weil das eigentliche Problem nicht das Hauptthema ist, weil es jetzt nur noch um die Durchsetzung zweier Narrative geht: Der böse Fussballzerstörer Hopp oder die bösen Wutfans. Entweder wird die Fankultur derart beschnitten, dass sie mit der heutigen nichts mehr gemein hat oder Hopp wird aus dem Fussballgeschäft herausgeekelt. Egal welche der beiden Parteien verliert, das Problem (mangelnder Schutz des Vereinsfussballs, Befangenheit des DFB) bleibt bestehen.

Wenn jetzt nicht auf differenzierter auf die Hauptproblematik eingegangen wird, hat man eine gewaltige Chance vertan.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Antworten