Ich bin gespannt, wie der Puls der Forumsbevölkerung zu dieser Frage ist.
Meine Meinung ist klar: BS und BL kommen aus unterschiedlichen Gründen nicht um ein Ja herum.
Aus Sicht BS:
Das Unispital ist schlicht zu klein, um in Zukunft universitäre Spitzenmedizin anbieten zu dürfen. Das Zauberwort heisst Fallzahlen. Werden diese nicht erreicht, darf das Spital die entsprechenden Operationen nicht mehr anbieten. Für ein Universitätsspital und mit ihm für die Universität ist dies verheerend. Wer dies für ein Märchen haltet, schaue bitte nach, was mit den Speiseröhrenoperationen passiert ist: Diese haben das USB und KSBL verloren. Zusammen wären sie auf die benötigte Fallzahlen gekommen.
Wir dürfen uns nichts vormachen, andere Unispitäler bauen weiter aus (Bern & Zürich), währen andernorts für rund eine Milliarde ein neues Universitätsspital entstehen wird (SG) respektive andere Player mit Universitätsspitäler anfangen zu kooperieren und damit interessanter werden (Lörrach).
Aus Sicht BL:
Klappt es nicht mit der Fusion, kommt es wohl knüppeldick: Um einen etweclhen Konkurs der Gruppe abzuwenden, werden wohl Laufen und das Bruderholz geschlossen werden. Der Rest - Liestal - wird entweder auf Kosten der Prämien- und Steuerzahlen saniert oder verkauft werden. Wohl an die Hirslandengruppe, die FDP-Vertreter scharren schon mit den Hufen und freuen sich auf lukrative VR-Pöstchen.
Generell:
Mit dem neu konzipierten Universitätsspital Nordwest werden Bettenkapazität abgebaut - auch in de Orthopädie, auch wenn die Gegner Anderes behaupten. Auch hört dann der schädliche Kampf zwischen KSBL und USB auf, aslles doppelt zu haben. In unserer Region reicht ein grosses Unispital. Klar, ich sähe die beste Variante in der Schliessung aller Standorte - oder teilweise einer Redimensionierung - und dem Bau eines ganz neuen Klinikums im Raum Dreispitz-St. Jakob.
Aber das steht im Moment nicht zur Debatte. Im Moment geht es ganz klar um die Erhaltung des universitären Spitzenmedizinangebotes und damit indirekt auch um die Zukunft der medizinischen Fakultät der Universität Basel. Auch ist gerade die forschende Pharma auf ein sehr gutes, universitäres Spitzenmedizinernetzwerk angewiesen. Dies wird mit einem Nein gefährdet.
Dass die SP BS Stunk macht mit klassenkämpferischen, Anti-Baselbieterischen und kindischem "AG-ist-Böse"_Argumenten zeigt eher, wie sie einzig versucht Wahlkampf zu betreiben.
Denn:
- NEU ist geregelt, dass das Perosnal einem GAV unterstehen muss. Das war bis anhin nicht so. Passt dem Personal der GAV nicht, kann es ihn ablehnen, denn es MUSS neu verhandelt werden, denn der GAV ist zentraler, obligatorischer Bestandteil des Staatsvertrages.
- Es ist eine öffentlich-rechtliche AG, sprich die AG ist immer in staatlichem Besitze. Nur mit der Form der AG kann BL später mehr Geld reinwerfen oder es können Spitäler wie Dornach oder Rheinfelden später dazukommen. Nur mit dieser Form kann man das Gebilde Universitätsspital Nordwest weiterentwickeln.
- Dass die SP und Linke in BS einen auf Antibaselbiet macht, ist einfach nur grenzdebil. Hier geht es um die Zukunft der universitären Spitzenmedizin in der Nordwestschweiz. Aber irgendwie hat die Machtfülle, welche die SP BS und mit ihr die Linke hat, sie arrogant und ideologisch verblendet, sowie fett gemacht. Nur was aus SP-Küche kommt, wird gegessen, alles andere wird bekämpft. Sie haben gut von der SVP gelernt. Lieber den Karren an die Wand fahren, als nur ein Komme von den eigenen Forderungen weichen. So wie das die SVP BL ind BL am liebsten in Sachen Zusammenarbeit BS/BL und Universität machen würde.
- Über die FDP BL verliere ich bewusst keine Zeilen. Prädikat: Lächerlicher Haufen. Mittlerweile bin ich als liberaler Mensch soweit, dass wenn Richterich gegen etwas ist, dass man eher dafür sein muss und umgekehrt. Es ist so durchschaubar, was die FDP BL will: Alles an die Wand fahren und verkaufen. Am besten noch über Kanäle, wo irgendwelche FDP-Freunde sitzen. ABER: Gesundheit und vor allem die Grundversorgung gehört zu den staatlichen Aufgaben.
Fusionsinitiative Universitätsspital Nordwest
- Käppelijoch
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Heusler.
Alla sätt är bra utom de dåliga.
"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."
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mag sein, dass ich zu wenig detailwissen habe. allerdings hat das gesundheitswesen priorität. ich bin generell gegen die privatisierung von krankenhäusern. dem gesundheitswesen ist das wirtschaftsfremde inhärent. das kann nicht gewinnbringend betrieben werden, schon der versuch ist verachtenswert. wie will man den wirtschaftlichen wert von gesundheit und leben messen? wie will man entscheiden, wann und wo gespart werden muss, wenn ein krankenhaus (als AG) defizitär ist? uni, kantons und regionalspitäler gehören alle, schweizweit, samt und sonders in staatliche hände. alles andere ist menschenverachtend. mag sein, dass die basler linke fett und faul ist, aber dieses neoliberale gewäsch ertrage ich in diesem zusammenhang überhaupt nicht. auf kosten der steuerzahler ein spital sanieren - was soll daran bitte das problem sein? das ist ja eine institution, von der man profitiert.
erhaltung der spitzenmedizin in basel? von mir aus, aber nicht auf kosten von einsparungen bei personal, infrastruktur und somit letztlich qualität der (bezahlbaren) gesundheitlichen versorgung der bevölkerung. wenn beides nicht möglich ist, dann muss halt der weitpiss-wettbewerb mit UZH und Insel ein ende haben.
erhaltung der spitzenmedizin in basel? von mir aus, aber nicht auf kosten von einsparungen bei personal, infrastruktur und somit letztlich qualität der (bezahlbaren) gesundheitlichen versorgung der bevölkerung. wenn beides nicht möglich ist, dann muss halt der weitpiss-wettbewerb mit UZH und Insel ein ende haben.
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Die öffentlich-rechtliche AG als Organisationsform hat nichts mit der Privatisierung im liberalem Sinne zu tun. Hier wurde diese Form gewählt, damit man einerseits jederzeit Geld einschiessen kann, ohne dass der andere Kanton in Zugzwang kommt (Wie bei der Uni) und es ermöglicht die Aufnahme weiterer Spitäler ins Unispital Nordwest wie zum Beispiel Dornach oder Rheinfelden.Goldust hat geschrieben:mag sein, dass ich zu wenig detailwissen habe. allerdings hat das gesundheitswesen priorität. ich bin generell gegen die privatisierung von krankenhäusern. dem gesundheitswesen ist das wirtschaftsfremde inhärent. das kann nicht gewinnbringend betrieben werden, schon der versuch ist verachtenswert. wie will man den wirtschaftlichen wert von gesundheit und leben messen? wie will man entscheiden, wann und wo gespart werden muss, wenn ein krankenhaus (als AG) defizitär ist? uni, kantons und regionalspitäler gehören alle, schweizweit, samt und sonders in staatliche hände. alles andere ist menschenverachtend. mag sein, dass die basler linke fett und faul ist, aber dieses neoliberale gewäsch ertrage ich in diesem zusammenhang überhaupt nicht. auf kosten der steuerzahler ein spital sanieren - was soll daran bitte das problem sein? das ist ja eine institution, von der man profitiert.
erhaltung der spitzenmedizin in basel? von mir aus, aber nicht auf kosten von einsparungen bei personal, infrastruktur und somit letztlich qualität der (bezahlbaren) gesundheitlichen versorgung der bevölkerung. wenn beides nicht möglich ist, dann muss halt der weitpiss-wettbewerb mit UZH und Insel ein ende haben.
Die universitäre Spitzenmedizin ist von zentraler Bedeutung für unsere Region. Sei es aufgrund der Universität oder aufgrund der Forschung, die hier betrieben wird und für tausende von Arbeitsplätzen verantwortlich ist. Das hat nichts mit Wettpissen mit dem USZ, der Insel oder Sankt Gallen zu tun, da geht es letztendlich um harte Fakten und die heissen Arbeitsplätze.
Es ist ebenfalls erwiesen, dass höhere Fallzahlen mehr Erfahrung und damit mehr Patientensicherheit bedeuten und somit eine höhere Behandlungsqualität gegeben ist. Je kleiner die Fallzahlen/Erfahrung, umos mehr Komplikationen gibt es bei diesen Eingriffen.
Bei der Infrastruktur gewinnen wir, weil auf dem Bruderholz ein hochmodernes Orthopädie-Ambulatorium entstehzt, welches gleichzeitig dafür sorgt, dass unter dem Strich Überkapazitäten in diesem Bereich abgebaut wird.
Und gerade weil die Privatspiätler sich mit Händen und Füssen wehren, muss man fast für diese Fusion sein - lustig, dass die SP sich da als Steigbügelhalter für die Privatspitäler hergibt. Dabei sind das gerade die Spitäler, welche sich nur die fetten Filetstücke heraussuchen, bei denen sie so richtig absahnen können, während der Rest ihnen mehrheitlich egal ist. Das sollen dann die staatlichen Betreiber machen.
Und nocheinmal zum Personal: Ist der ausgehandelte GAV ungenügend, kann das Personal ihn ablehnen, der Staat muss einen neuen anbieten, weil der GAV beim Fusionsvertrag ein obligatorisches Element ist und somit die Mitarbeiter besser schützt als heute! Dass die SP BS da dagegen schiesst, ist für mich unverständlich!
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Besser geschützt als heute?? Wir haben ja schon einen GAV. Es muss einfach ein neuer ausgehandelt werden und dieser ist noch meilenweit entfernt von einer einigung.Käppelijoch hat geschrieben:
Und nocheinmal zum Personal: Ist der ausgehandelte GAV ungenügend, kann das Personal ihn ablehnen, der Staat muss einen neuen anbieten, weil der GAV beim Fusionsvertrag ein obligatorisches Element ist und somit die Mitarbeiter besser schützt als heute! Dass die SP BS da dagegen schiesst, ist für mich unverständlich!
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Nur ist dieser GAV freiwillig, neu ist er obligatorisch. Heute kann man den GAV aufkünden, ohne Anspruch auf einen Neuen.D-Balkon hat geschrieben:Besser geschützt als heute?? Wir haben ja schon einen GAV. Es muss einfach ein neuer ausgehandelt werden und dieser ist noch meilenweit entfernt von einer einigung.
Sprich: Die Angestellten sitzen am längeren Hebel als jetzt. Und nur weil man heute meilenweit von einer Einigung entfernt ist, heisst das nicht, dass man darum das ganze Projekt scheitern lassen muss.
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Die Fallzahlen werden für beide zum Problem werden. Es werden weitere Bereiche woanders hingehen, da weder das KSBL noch das USB die Fallzahlen haben werden. Die SP schaffte es, aus einer Vorlage, wo es um die Zukunft der Spitzenmedizin in der Region ging, eine klassenkämpferische Vorlage zu machen. Die SP hat in meinen Augen jedes Recht verloren, sich Bildungs- und Gesundheitspartei zu nennen. Mit diesem Nein ist die Spitzenmedizin und deren Forschung im Base massiv gefährdet. Dass die SP Dinge wie Fallzahlen ignorierte, ja gar negierte, wird sich als brutales Bumerang erweisen. Gewonne haben heute die Unispitäler Bern, Zürich und St.Gallen, sowie die Privatspitäler. Dass die SP zur Steigbügelhalterin der Privaten wird, lasse man sich auf der Zunge vergehen...
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Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe
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fallzahlen werden für's USB nicht zum problem. sind doch jetzt schon viele "ländler" in basel zur behandlung.Käppelijoch hat geschrieben:Die Fallzahlen werden für beide zum Problem werden. Es werden weitere Bereiche woanders hingehen, da weder das KSBL noch das USB die Fallzahlen haben werden. Die SP schaffte es, aus einer Vorlage, wo es um die Zukunft der Spitzenmedizin in der Region ging, eine klassenkämpferische Vorlage zu machen. Die SP hat in meinen Augen jedes Recht verloren, sich Bildungs- und Gesundheitspartei zu nennen. Mit diesem Nein ist die Spitzenmedizin und deren Forschung im Base massiv gefährdet. Dass die SP Dinge wie Fallzahlen ignorierte, ja gar negierte, wird sich als brutales Bumerang erweisen. Gewonne haben heute die Unispitäler Bern, Zürich und St.Gallen, sowie die Privatspitäler. Dass die SP zur Steigbügelhalterin der Privaten wird, lasse man sich auf der Zunge vergehen...
die frage ist: wie lange kann und will sich BL noch diese spitaldichte leisten.