nidganzbache hat geschrieben:
- können die jugendlichen in der steinenvorstadt wieder jene angst und jenen schrecken verbreiten, die dieser strasse einst ihren legendären ruf einbrachten (vgl. seismo nachtschicht von 1898)?
man muss sich hier bewusst sein, dass zwischen heute und damals 20-30 jahre liegen. das sind zwei unterschiedliche epochen, beinflusst von verschiedensten einflüssen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. klar ist: jeder generation ihre ghettokids. wer das nicht einsieht, gehört in die kategorie «sauduubel».
im theater-bereich ist durchaus ein potential an pöbel- und gwaltbereiten junghaufen auszumachen, dabei landen auch regelmässig abgenutzte knödel auf den wangen von gegnern, aber externe, unbeteiligte ausgangskiddies sind im vergleich zur steine früher eher selten betroffen.
nidganzbache hat geschrieben:
- wie läuft die geschichte mit den stahlfässern auf den zug-gleisen im st. johann weiter? können die franzosen ihre territorialen ansprüche weiter vergrössern und inwiefern spielen die gillets jaunes eine rolle dabei?
erst vor zwei wochen verirrten sich 6 gelbwesten bei der trauerweide auf dem lysbüchel-areal und knallten ein fettes «fuck macron» auf die aussenmauern der padelhalle. ein aufmerksamer jungmob aus vollgekoksten, röhrchenjeans-, t-shirts-bis-zu-den-knien-tragenden noch-zu-jung-für-den-nordstern-gängern, der auf dem weg ins borderline war, lief allerdings ohne zu zögern drauf und jagte die franzosen zurück nach burgfelden. gelbwesten-aktivist «jean-luc» verlor dabei ein zahn, «marie-claire» hatte schürfwunden an ihrer rechten brust, ansonsten gab es keinen nennenswerten kontakt.
die stahlfass-crew riecht nach einer 2-tagesfliege, die aufgrund der medialen berichterstattung die scheisse bis zum hals in den hosen hat. weder konnten sie bisher in faustkämpfen akzente setzen, noch verfügen deren mitglieder über überdurchschnittliche highkick-skills.
nidganzbache hat geschrieben:
- wie entwickeln sich die hotspots horburg, matthäus und klybeck im kleinbasel, und welche kontrapunkte können wettstein/hirzbrunnen setzen?
im herbst 2018 war eine verbrüderung von frustrierten matthäus-hauern mit horburg-lads zu vernehmen. der grund dafür ist einfach: könnten die matthäus-kids früher durch die strassen ziehen und die wortkargen opfer tag für tag wegfausten, treffen sie heute zunehmends auf studierte hipsters und yuppies vom «kommando birkenstock», die ihnen bereits bei sich anbahnenden konfrontationen phrasen wie «was löösts in dir us, wenn du mi jetzt hausch?» oder «ich ha geege d usschaffigsinitiative gstumme, au dangg mir isch s ständemehr nid z stand ko» an den kopf werfen und nicht nur für fragezeichen in den köpfen der sport-fraktion sorgen, sondern durch ihre anwesenheit im quartier auch für aufwertung und verdrängung sorgen. man ist gespannt, wie sich der neumob «hor-tthäus» im 2019 im kiez etabliert.
das klybeck und kleihüningen befinden sich aktuell in einem kleinkrieg, welcher beide seiten auf trab hält. das areal rund um die uferstrasse haben sowohl die klybeck-schlagringerz als auch die littl’e-hüningz gun-fuckers, wie sie sich nennen, aufgegeben; zu viel holz, jutenbeutel, barfuss und dreck, zu wenig gucci, bmw, blingbling und instagram. an der 8er-linie gibt es aber regelmässig erbitterte kämpfe zwischen splittergruppen der oben genannten gangs; das vor 1-2 jahren rund um rapper s-hot angestrebte haarschnitt-imperium fiel bekanntlich in sich zusammen wie ein kartenhaus.
wettstein-/hirzbrunnnen: nicht wirklich der rede wert; ein gemisch aus ländlichen zuzügern, riehen-richkids, genossenschaftsbewohnern (viele familien) und lego-männchen. hier hat sich ehrlichgesagt nicht viel verändert: die leute schauen verduzt aus den fenstern, wenn tannenzapfen die strassen küssen oder jemand mit dem fahrrad auf die schnauze fliegt. eines der lauchigsten quartiere in der bisher bekannten stadt-geschichte (weltweit).
nidganzbache hat geschrieben:
- welches quartier schickt sich an, die meisten motivierten leute in der kurve zu stellen?
breite, kleinbasel (mit ausnahme des wettstein-quartiers), gundeli, wobei in der breite das durchschnittsalter kleiner ist als die kleidergrösse seines ältesten bewohners und der vegi-anteil von monat zu monat steigt. im gundeli auch nicht mehr so viel los ist wie auch schon (keine singles mehr, nur noch päärchen und wenn singles, dann künstler).
goldust fährt wohl nicht mehr wirklich auswärts, ist ein picco, hört hip-hop/kifft oder kommt aus muttenz. anders ist seine krasse fehlwahrnehmung nicht zu erklären.
nidganzbache hat geschrieben:
- wie entwickelt sich das gundeli rund um sein neues wahrzeichen MOH?
das gundeli verkommt immer mehr zum street-food-festival im grossformat; vor allem an der güterstrasse reihen sich meterpizza-buden an salatbars und thai-take aways an tzatziki-spunten. was dem arbeitenden volk vom peter-merian-haus und der sonstigen bahnhof-gegend vor allem in der magengegend zu gute kommt, wirkt sich negativ auf erbitterte strassenkämpfe im einst stolzen uppercut-paradies «GUNDELI» aus. die gangs tummeln sich deshalb irgendwo zwischen dornacher- und güterstrasse; neben kleindiebstählen und immer wieder kurzen boxereien gabs nichts nennenswertes in den letzten monaten. auch das meret-openheim-hochhaus wird dieser entwicklung nichts entegegenzusetzen haben, im gegenteil.
im grossen und ganzen kann mit sicherheit gesagt werden, dass erlebnisorientierte haubitzen und kopfstösser schon widerstandsloser zum gewünschten ziel gekommen sind als heute, es gibt aber durchaus noch genügend action in den strassen von basel.