Das Parlament debatiert aktuell gerade intensiv über Massnahmen zur Lohngleichheit. Bzw. deren Einhaltung, denn das Gesetz zur Lohngleichheit gibt es schon seit 1994 (?)
7,4% der Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau sind nicht erklärbar. Heisst es in der politischen Debatte.
Die Studie der Uni St. Gallen sagt, dass in diesen 7,4% die Arbeitserfahrung nicht richtig berücksichtigt wird. Für die Statistik wird die Erfahrung vereinfacht berechnet. Als Arbeiterfahrung wird das aktuelle Alter minus das Alter zum Eintritt in die Arbeitswelt verwendet. Beispiel eine Frau ist 42, hat mit 16 die Lehre begonnen = Arbeitserfahrung 26 Jahre
Problem: Arbeitsunterbrüche werden bei diesen 7,4% nicht berücksichtigt. Hat die Frau also 2x2 Jahre Babypause gemacht und 2x2 Jahre nur 50% gearbeitet, hat sie trotzdem 26 Jahre Arbeitserfahrung in der Statistik. Bei einer neuen Anstellung hätte sie real aber nur 22 Jahre (- 4 Jahre 50% Pensum) vorzuweisen und wird vermutlich anhand dieser Zahlen beurteilt und bezahlt.
Dies berücksichtigt die Statistik nicht. Somaruga ist sich dies in der Debatte immerhin bewusst und sagt das soll überhaupt keine Rolle spielen.
Wie bitte? Der Hauptgrund der diese 7,4% erklärt soll keine Rolle spielen?
Eine Studie aus England hat sofern ich mich richtig erinnere die Arbeitserfahrung korrekt einfliessen lassen. Die Lohnunterschiede betrugen (in England) danach noch 0,3% zwischen Mann und Frau.
Für mich ist es deshalb keine Lohngleichheits-Debatte. Sondern eine Debatte, ob man Frauen die Babypause als Arbeitserfahrung anrechnen lassen möchte.
Sehe ich das falsch? Die Medien berichten leider kaum über diese Fakten sondern nur über die lauten Stimmen.
Lohngleichheit
- Pro Sportchef bim FCB
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Lohngleichheit
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!
- B.Richterstatter
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Nein, du siehst das nicht falsch. Diese angebliche Lohnungleichheit ist ein Gugus. Habe mir vor Jahren schon die ganzen Statistiken dazu angesehen. Alle haben erhebliche Mängel aufgewiesen. Einige ignorieren das Pensum (natürlich verdienen Leute mit 40% Pensum weniger als einer mit einem 100% Job), andere beachten das Pensum, ignorieren aber die Berufe (klar verdient eine Coiffeuse weniger als ein IT-Spezialist) und wiederum andere berechnen halt die Arbeitserfahrung falsch.
Wenn Frauen wirklich für genau die gleiche Leistung und bei exakt derselben Ausbildung sowie Berufserfahrung plus unter Berücksichtigung des Verhandlungsgeschickes einfach so aufgrund eines fehlenden Gliedes 7.4% weniger erhalten würden, wären Männer arbeitslos. Ökonomisch gesehen würden sich dann Männer nämlich kaum noch lohnen.
Wenn Frauen wirklich für genau die gleiche Leistung und bei exakt derselben Ausbildung sowie Berufserfahrung plus unter Berücksichtigung des Verhandlungsgeschickes einfach so aufgrund eines fehlenden Gliedes 7.4% weniger erhalten würden, wären Männer arbeitslos. Ökonomisch gesehen würden sich dann Männer nämlich kaum noch lohnen.
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- BloodMagic
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Wie du richtig sagst: es gibt wenig gute Forschung zum Thema und sehr viel schlechte. Das schon einfach weil die Daten nicht vorhanden sind, um wirklich alle moeglichen Faktoren einzubinden. Wenn man von einer "unerklaerten" Differenz spricht, dann meint man den Teil, der nicht mit den anderen Faktoren im Modell zu erklaeren ist. Das kann eben auch daher kommen, dass man nicht alles in einem Modell erfassen kann. So gibt es z.B. auch eine Differenz im Studenlohn fuer Maenner und Frauen die fuer Uber fahren, obwohl der Lohn dort ueberhaupt nicht verhandelt wird. Maenner fahren einfach zu anderen Zeiten, die (wegen geringerem Angebot) besser bezahlt sind. Das kann ja kaum Diskriminierung sein.
Ein anderes Beispiel: wenn Frauen z.B. die Kollegialitaet in einem Team mehr schaetzen, dann koennten sie weniger bereit sein, die Stelle mit guten Kollegen fuer eine zu verlassen, die besser bezahlt ist (und man die Leute nicht kennt). Und schon hat man unter dem Strich einen Lohnunterschied der nichts mit Diskriminierung zu tun hat.
Andererseits gibt es auch klare Beispiele von Diskriminierung, die ganz einfach dumm sind und von denen keine Firma profitiert. Wenn man z.B. das Geschlecht (und den Namen) von Bewerbungen streicht, schaffen es mehr Frauen in die naechste Runde. Das kann man nicht einfach wegreden -- aber es wird mit einem Gesetz zur Lohngleichheit ueberhaupt nicht tangiert.
Ein anderes Beispiel: wenn Frauen z.B. die Kollegialitaet in einem Team mehr schaetzen, dann koennten sie weniger bereit sein, die Stelle mit guten Kollegen fuer eine zu verlassen, die besser bezahlt ist (und man die Leute nicht kennt). Und schon hat man unter dem Strich einen Lohnunterschied der nichts mit Diskriminierung zu tun hat.
Andererseits gibt es auch klare Beispiele von Diskriminierung, die ganz einfach dumm sind und von denen keine Firma profitiert. Wenn man z.B. das Geschlecht (und den Namen) von Bewerbungen streicht, schaffen es mehr Frauen in die naechste Runde. Das kann man nicht einfach wegreden -- aber es wird mit einem Gesetz zur Lohngleichheit ueberhaupt nicht tangiert.
- B.Richterstatter
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Ja es ist ein äusserst schlecht geführte Debatte über das leidige Thema, dass man gleiche Resultate für alle will. Es geht nicht um Chancengleichheit und Gleichbehandlung. Meinetwegen kann man über die staatliche Förderung und Belohnung für Familien und speziell Mütter nachdenken. Aber es ist nicht meine Aufgabe als privates Unternehmen die Lebensentscheidungen von Menschen finanziell auszugleichen. Wenn ich ein Sabaticcal nehme oder 1-2 Jahre durch die Welt reise eigne ich mir auch nicht unbedingt Fachwissen an, es kann mich als Mensch aber weiterbringen. Nur darf ich bei einem Arbeitgeber nicht darauf beharren, hierfür einen Ausgleich zugute zu haben.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Für mich ist es deshalb keine Lohngleichheits-Debatte. Sondern eine Debatte, ob man Frauen die Babypause als Arbeitserfahrung anrechnen lassen möchte.
Wenn dann die Debatte auch noch auf nachweislich inkorrekten Daten beruht, kann man sich die Qualität der daraus resultierenden Lösung gut vorstellen. Schon tragisch das hier wohlwissentlich mit irgendwelchen Fabelzahlen herumhantiert wird. Normalerweise sollte man ein Problem zuerst verstehen, bevor man es löst.
FC Basel - Rasenmeister 2007
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Die Lohnungleicheit gibts nicht zwischen den Geschlechtern. Die gibts allgemein. Schon öfters erlebt, dass 23 jährige bei gleicher Position & Qualifizierung und logischerweise weniger Erfahrung rund einen 1000.- mehr verdiente pro Monat.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.
-footbâle 20.06.2015
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.
-footbâle 20.06.2015
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In Deutschen DAX-Vorständen gibt es mehr Männer, die Thomas heissen wie Frauen. Ist Tatsache.
Vielleicht sind Frauen einfach schlauer. Sie verzichten auf die Tortur mit Ellenbogen und möglichem Burnout, um so hoch aufzusteigen.
Ganz einfach zur Thematik: eine Frau muss gleichviel verdienen wie ein Mann bei gleicher Position und Qualifikation. Alles andere ist Unsinn. Nur hat eine Frau gar nie die Möglichkeit, wirklich vorne mitzumachen. Ausser sie heisst vielleicht Martullo und darf dank ihres Bruders die seven thinking steps propagieren.
Wäre ich Boss, wäre mir Herkunft oder Geschlecht egal. Es zählt einzig der Skill-Level und der Wille, weiter an sich zu arbeiten.
Und bezüglich Bezahlung: wo in der Privatwirtschaft ist es relevant, wieviel Jahre man gearbeitet hat? Das Jetzt soll doch wichtig sein. Was kann man jetzt bei der Einstellung. Gibt genügend Null-Performer, die sich jahrelang treiben liessen aber eigentlich nichts können. Kennt doch jeder, oder?! Sind oft solche, die noch mehr verdienen....
Vielleicht sind Frauen einfach schlauer. Sie verzichten auf die Tortur mit Ellenbogen und möglichem Burnout, um so hoch aufzusteigen.
Ganz einfach zur Thematik: eine Frau muss gleichviel verdienen wie ein Mann bei gleicher Position und Qualifikation. Alles andere ist Unsinn. Nur hat eine Frau gar nie die Möglichkeit, wirklich vorne mitzumachen. Ausser sie heisst vielleicht Martullo und darf dank ihres Bruders die seven thinking steps propagieren.
Wäre ich Boss, wäre mir Herkunft oder Geschlecht egal. Es zählt einzig der Skill-Level und der Wille, weiter an sich zu arbeiten.
Und bezüglich Bezahlung: wo in der Privatwirtschaft ist es relevant, wieviel Jahre man gearbeitet hat? Das Jetzt soll doch wichtig sein. Was kann man jetzt bei der Einstellung. Gibt genügend Null-Performer, die sich jahrelang treiben liessen aber eigentlich nichts können. Kennt doch jeder, oder?! Sind oft solche, die noch mehr verdienen....