Potentielle Betrueger mag durchaus wahr sein. Wenn ich auf einer Webseite z.B. Roulette spiele, dann habe ich keine Garantie, dass der Ausgang auch wirklich vom Zufallsprinzip gesteuert ist. Das ist schon daher so, weil Computer prinzipiell keine "zufaelligen" Zahlen waehlen koennen.Nervenbündel hat geschrieben:Witzig wie Sommaruga die ausländischen Casinoanbieter als potenzielle Betrüger und "Nichts Tuer" in Sachen Geldspielsucht darstellt. Unglaublich. Ich kann diese Frau nicht ertragen.
Aber es gibt auch andere Formen von "Betrug." Der Mann einer Kollegin von mir hat im letzten Jahr einen 7-stelligen Gewinn mit online Poker gemacht. Nicht, weil er ein genialer Pokerspieler ist, sondern weil er einen Bot programmiert hat und auf x-Seiten mit tiefen Einsaetzen Geld abholt. In einem "echten" Casino waere dies unmoeglich, aber online kann kein Anbieter sehen, ob nun eine Person die Maus bewegt oder ein Programm. Die anderen Spieler sind sich dessen wohl kaum bewusst, haben aber einen riesen Nachteil.
Das ist natuerlich kein Grund diese Seiten zu sperren. Es muss jeder selber wissen, wie er sein Geld gebraucht... und in einem online Casino zu spielen macht eben auch Spass, wenn man nicht gross Geld gewinnt oder z.B. nur mit sehr kleinen Einsaetzen spielt. In einem Casino muss man ja gleich 20.- hinlegen, waehrend man online auch mit 25rp dabei sein kann.
Die Vollgeldinitiative ist Quatsch und zeugt einfach davon, dass die meisten Leute nicht verstehen, was "Geld" ist. 100.- als Nummer auf einem Bankkonto sind nicht weniger echt als 100.- auf einem Stueck Papier oder 100.- in Gold. Der "Wert" ist in jedem Fall genau so viel, wie man von jemand anderem dafuer bekommt (z.B. Brot oder Wohnraum). Und in so fern ist das Geld als Nummer am wertvollsten: wenige Vermieter akzeptieren die Miete in Bargeld oder in Goldstuecken. Wie viel Geld die Banken in den Umlauf bringen koennen ist ja sowieso von der Notenbank geregelt. Wenn Banken 100% Reserven halten muessen, dann muss die Notenbank massiv Geld drucken um den jetztigen "Bestand" zu halten, was dann einfach irgendwo in einem Tresor rumliegen wuerde. Und wenn jemand 100.- von seinem CS Konto auf sein UBS Konto verschiebt, darf jemand mit der Banknote ueber die Strasse rennen und sie in einem anderen Tresor lagern.
Gewissen Leuten gefaellt das 19. Jahrhundert scheinbar besonders. Aber der Rest von uns moechte doch lieber in einer Welt leben, in der man einfach mit einer App oder mit Kreditkarte zahlen kann -- ohne das gleich riesen Umstaende und Kosten entstehen.
Was mich aber auch wundern wuerde: wie viele der Unterstuetzer dieser Initiative sind auch Fans von Bitcoin?
