DDiegoR hat geschrieben:
Fazit:
YB schiesst kaum mehr Tore als letzte Saison, defensiv sind sie auch nur wenig besser, holen aber durch diesen kleinen Unterschiede 7 Pünggt mehr.
FCB defensiv etwa glich guet, im Sturm schiesse mir pro Spiel chli mehr als 1 Goal weniger pro Match, was aktuell bi dene 5 Unentschiede 10 Pünggt entspricht...
Danke. Interessant. Es fehlen halt die beiden Tormaschinen aus dem letzten Jahr. Plus die dritte Tormaschine. Delgado. Dafür haben 13 Spieler schon getroffen.
Unsere bisherigen Torschützen in Pflichtspielen
aus dem Spiel heraus, Meisterschaft + CL + Cup
Oberlin 6
Ricky und Zuffi je 4
Nüssli Bua Ajeti und Itten je 2
Akanji Lang Xhaka Petretta Serey Riveros je 1
Das sind halt nur 28 Tore in 21 Pflichtspielen - wie gesagt aus dem Spiel heraus, ohne Elfer, den einen Freistosstreffer und ein Eigentor des Gegners - Irrtum vorbehalten. Und Benfica ist da mitgerechnet. Ebenso Cupspiele gegen Unterklassige. Die Hälfte der insgesamt mageren 28 wurden übrigens von nominellen Angreifern erzielt. Fairerweise muss man sagen, dass die Verletzung von RvW da nicht geholfen hat.
Der grosse Abwesende auf der Torschützenliste ist Steffen, der aber bisher eine recht gute Saison spielt. Aber diese "Robben Momente", also von rechts vor dem Strafraum mit Full Speed nach innen ziehen und mit links abdrücken, die fehlen bisher. Ausserdem trifft Suchy nicht mehr, und Lang seltener als in der Vorsaison. Aus meiner unmassgeblichen Sicht fehlt primär die Effektivität bei Standards ohne direkten Treffer. Die zweiten Bälle. Das hat auch mit Delgado zu tun. Aber.. ich muss halt wieder Janko erwähnen. Es gibt ja hier Strategen, die sagen, dass Janko ein Stehgeiger ohne jeden Einfluss auf das Spiel war. Die sollten sich nochmal einige Spiele der letzten Saison zu Gemüte führen.
Wenn Zuffi eine Ecke getreten und Janko auf dem Platz war, dann herrschte nackte Panik im Strafraum des Gegners. Dafür gibt es unzählige Beispiele. Nackte Panik. Janko hat dann jeweils 2 Gegenspieler auf sich gezogen, und oft hat ein anderer den zweiten Ball verwerten können. Oder nochmal ein anderer, der dann angespielt wurde. Gilt im übrigen auch für Freistösse aus dem Halbfeld. Das fehlt im Moment. Ein Spieler ganz vorne, der Ressourcen des Gegners bindet und dadurch Raum für andere öffnet. Wer sich über die Anzahl der direkten Kopfballtreffer eines solchen Spielers aufhält, darf hier gerne weiterschreiben, versteht aber unseren Sport nicht mal annähernd. Eine Spitzenmannschaft sollte zwar mindestens ein Stürmertor pro Spiel im Schnitt erzielen. Aber sie profitiert eben auch von der reinen
Reputation ihrer Stürmer. Man verfolge mal die Angriffstaktik beim FC Bayern, sofern der Übungsleiter weiss was er tut, wenn Lewa präsent ist. Der Punkt ist doch nicht nur, was man selber aktiv macht, sondern auch,
welches Verhalten des Gegners man provoziert. So irrational das auch sein mag. Perception is reality, das gilt verstärkt auch im Fussball.
Man zählt im allgemeinen nur die Torschützen und Assistenten, aber die 'Brecher', die Räume schaffen, welche direkt oder indirekt zu Toren führen, werden statistisch nicht erfasst. Wenn du der FC Barcelona bist und von hinten bis ganz vorne one touch über 30 Stationen Tore machen kannst, ok. Aber dafür braucht man halt in allen Mannschaftsteilen die richtigen Spieler - inklusive blinder Automatismen und gemeinsamem Spielverständnis. Eine Mannschaft wie der FCB braucht aber optisch dominante Angreifer. Das zeigt auch die Geschichte. Wir waren immer dann am erfolgreichsten, wenn wir solche Spieler hatten. Vielleicht mit Ausnahme der Ära Rossi / Gimenez. Aber da gab es andere Hünen, die weiter hinten spielten.
Der langen Rede kurzer Sinn ist, dass wir personell punktuell verstärkt werden müssen, und zwar je weiter vorne, desto dringender. Es macht Null Sinn, über den Trainer nachzudenken, und unter Null, über das MF nachzudenken (mit Ausnahme von Delgado, der kaum 1:1 ersetzbar ist). Das Problem, zumindest in der NLA, ist der zu tiefe Angstpegel der Gegner. Wir werden nicht mehr gefürchtet, und das ist bereits der erste Vorteil für die anderen. Jeder rechnet sich heute was aus gegen den FCB. Das kann nicht sein. Die blosse Anwesenheit eines Spielers wie Janko (und auch Doumbia und natürlich auch Delgado) hat für erhöhten Puls beim Gegner gesorgt, und
man macht niemals mehr Fehler, als dann, wenn man Angst hat.
Die neue Führung verdient Respekt und Vertrauen. Aber man darf eine sehr gründliche Analyse der Schwachpunkte erwarten. Es kann nicht sein, dass wir im Mai hinter einer Mannschaft wie YB stehen. Aber genau das könnte geschehen, wenn wir genau so weitermachen.
Ich schliesse mit einem sehr provokativen Statement: Janko gehen zu lassen, war eine der übelsten personellen Fehlentscheidungen des FCB in der Neuzeit. Für mich völlig sinnfrei. Was im Moment in Prag abläuft, ist mir scheissegal. Das kann nicht das Thema sein.
Cheerie, how up, do Clown.