Ist aber eher ein personelles als ein strukturelles Problem. Warum sich das in der Armee dann trotzdem so stark auswirkt hat 2 Gründe: Ersten sind Gruppenführer und Zugführer der Armee nicht unbedingt auch Führungspersonen in der Wirtschaft und sich somit so etwas auch nicht gewohnt, zweitens ist in der Armee eine starke Hierarchie aufgrund der Materie notwendig und somit ist dort die "ich Chef du nix"-Mentalität leichter durchsetzbar.Käppelijoch hat geschrieben:Vor allem ist ja die RS/VBA/WK zum Üben da, damit alles klappt im Ernstfall. Wieso da nicht Inputs aufnehmen und prüfen, auch von einfachen Soldaten. Wenn sie sinnvoll sind und zu mehr Effizienz und Genauigkeit und damit zu mehr Erfolg führen, kann man sie dann, ohne dass einem Wachtmeister oder Oberleutnant einen Zacken aus der Krone fällt, übernehmen.
Aber lieber an inffizienten Leerläufen festhalten, damit man zeigen kann, wer hier der Boss ist.
Ich hatte das vergnügen mehrere WK's mit meine Kadi zu planen, auch schon Monate vorher (Reko und WK-Planung). Der Kadi ist nicht mehr der Kompaniekomandant im eigentlichen Sinne, er ist mittlerweile der verlängerte Arm der ineffizienten Administration der Armee. Ein paar einfache Beispiele:Malinalco hat geschrieben:Ich sehe das positive durchaus, lieber Baslerbueb. Man kann mit Lebensschule argumentieren, aber dann ist man auch irgendwie weit weg von dem Zweck der in der Verfassung steht (Verteidigung der Schweiz). Und du erreichst ja auch nicht alle & ist das Aufgabe des Staates?
Aber mein Problem ist eher, dann man aus Nostalgie an alten logistischen und organisatorischen Strukturen festhält. Die Battalione sind 4 Wochen im Dienst pro Jahr. Dabei üben sie ihre Aufgabe. Das bedeutet aber erst einmal hochfahren eineeinhalb Wochen lang (KVK + 1. WK), dannn vielleicht eine Woche Betrieb und man ist schon wieder am abbauen. Dann rechnest du dir hinzu, wieviel Material wir dafür quer durch die Schweiz fahren, um dann am Wochenende noch frei zu haben. Das ist doch schlicht Wahnsinn, und es ist logisch, dass es da immer wieder zu Leerläufen und Falschplanungen kommt. Dann leitet man noch echte Einsätze für 'Nutzer' und damit alles klappt, wird dann auch jeweils Nächte durchgearbeitet. Man hatte ja eben keine Vorlaufzeit, da nur 3 Wochen im Dienst... Schlussendlich sind es ja Wiederholungskurse, die Idee ist also, dass man in der RS bereits alles gelernt hat und jetzt nur wiederholen muss. Das Wissen, die Technik und die Organisation von vor X Jahren ist also noch aktuell. Keine Weiterentwicklung möglich.
Also was soll das? Ich bin offen für eine Reform nach dem Norwegischen Modell. Nur haben Lösungen, die WKs durch Durchdienermodelle oder anderweitige längere Einsätze (in Milizarmeen) das Problem, dass sie die Armee noch jünger machen. Und Jugend macht Dummheiten... Aber ja, Berufsarmee, dann ist Soldat sein auch wieder eine Karrieremöglichkeit... Gibt keine goldene Möglichkeit....
(So, Frust weggeschrieben, sorry)
- Es gibt MilOffice, eines dem Office ähnliches Tool in welchem man die Dienstage, Ausbildungen usw. aller Mitglieder des Truppenkörpers erfassen und verwalten kann. Die Übermittlung an UG Personelles der Armee erfolgt aber nicht etwa digital, nein am Ende des WK's wird die ganze Sache abgeschrieben, damit sie in der UG Personelles wieder maschinell eingelesen werden kann. Fehlerquote inklusive.
- Man stellt in der Logistik der Armee einfach das System um. Somit bestellt man nicht einfach mal einen Duro, sondern man bestellt 1 Duropaket, welches dann zum Beispiel 4 Duros umfasst. Brauchen tut man aber nur 3, fassen muss man aber 4. Ganz abgesehen davon, dass dies Anfangs keiner wusste und demnach 4 Duropakete bestellt wurden, wobei man eigentlich nur 4 Duros haben wollte. Bis man den Zeughäuslern dann erklärt hat, dass man nicht 16 fasst sondern nur 4 ist dann ein anderes Thema.
- Selbst erlebt habe ich folgenden Vorfall: Die UG Personelles meldet die AdA welche einrücken. Einige Rücken nicht ein (normal). Wir melde dies der UG. Diese sagen, wir müssten selbst allen nachtelefonieren (von mir aus). Rufe also an, die Frau nimmt ab, ich sage der Mann sei nicht eingerückt und wo dieser sei. Ihre Antwort: "Vor einem 1/2 Jahr bei einem Arbeitsunfall verstorben". Ich kann mit vielem Leben aber diese Art der Inkompetenz schlägt dem Fass den Boden aus ... zumal die Meldung an die Einwohnerkontrolle und an der QM erfolgte und der QM mir hoch und heilig versprochen hat, diese Meldung auch weitergeleitet zu haben!!
Und das alles während 4 Wochen administrativ zu bewältigen, dazu eine völlig überflüssige Fahnenübergabe welche nochmals fast einen Dienstag auffrisst. Die Fahnenabgabe mal nicht mitgerechnet. Wirklich ausgebildet wird in einem WK schon lange nicht mehr, zumindest nicht in der Infanterie.