Altstetten - die bösesten Vorahnungen bewahrheiten sich!!
Servette-Basel
Vor einigen Jahren, ca. 3 oder 4 sind es her , glaube ich, habe ich ein Familientreffen in Genf benutzt, um mit meinem Sohn den Match zu besuchen.
Seit langem wieder an einem Auswaertsspiel wollten wir natürlich im FCB Sektor im alten Stadion in Genf das Spiel verfolgen. Die Eingangskontrolle war schon recht schlimm und vollkommen unprofessionell. Der Hammer aber war der, dass der gesamte Sektor während des Spiels abgeriegelt war. Es konnte weder jemand rein noch raus. Durch ein Gitter sprach ich den Kommandanten in Kampfmontur darauf an, und sagte ihm, dass so etwas verantwortungslos wäre. Ueberhaupt kein Fluchtweg. Man stelle sich ein Brand oder sonst ein Unfall vor.... Keine Chance zur Flucht.
Am Ende des äusserst friedlichen Spiels, erwartete die FCB Fans inkl. mich, am Ausgang die Polizeigrenadiere in Kampfmontur. Es gab während des ganzen Spiels auf der FCB Tribüne nicht den geringsten Zwischenfall und auch keinerlei ausfällige Fans...Nichts. Der mitgereiste Basler Polizist habe ich als Zeugen aufgerufen. Auch er schüttelte nur den Kopf.
Ich habe mich tags darauf bei der Genfer Kantonspolizei und bei René C. Jäggi beschwert, auch deshalb, weil die Grenadiere am Schluss die friedfertigen Fans regelrecht provoziert haben und es dann doch noch zu einigen Scharmützeln gekommen ist.
Ein Herr vom FCB, dessen Namen habe ich leider vergessen, hat sich daraufhin gemeldet und mir mitgeteilt, dass er meine Beschwerde ernst nehmen würde und sich darum kümmern werde.
Von der Genfer Kantonspolizei habe ich persönlich nichts gehört. Ist auch kein Wunder...
Ich möchte mit diesem Vorfall einfach dokuzmentieren, dass ich Mühe habe dass man jetzt einfach alles den FCB Fans aka Hools, in die Schuhe versucht zu schieben.
Es ist so, dass ich ein bisschen etwas von der Materie verstehe. Wenn ich das Ereignis von Genf auf die Gesamtszene übertrage, so wundert mich heute nichts mehr.
Es ist nicht glaubwürdig, wenn die Polizei so tut, als wäre die Identifikation der eigentlichen Hools eine schwierige Angelegenheit. Im Anfangsstadium ist zwar so etwas möglich. Aber über eine längere Periode ist das fast ein problemloses Unterfangen, insbesondere mit den Mitteln, welche der Polizei heute zur Verfügung stehen.
Es darf NIEMALS mehr so weit kommen, dass Communiqués wie Herr Corti aus Zürich eines verfasst hat, Schule macht. Das ist der eigentliche Gefahrenherd.
Kein Profi nimmt ihm die Zahl von über 350 Hools ab, welche sich offenbar in diesem Zug befanden. Das ist schlicht unglaubwürdig.
Andrerseits ist es nun so, dass die Situation bei den "richtigen" Fans nur für eine emotionelle Eskalation sorgt. Und das heisst auf gut Deutsch:ZIEL VERFEHLT!
Um Ruhe in die ganze Sache zu bringen, schlage ich vor, dass eine umfassende Aussprache stattfindet, das kann open Air im Jogeli sein, oder sonst wo.
An diese Aussprache müssen ALLE Beteiligten Delegationen entsenden, also Polizei, FCB, Fangruppierungen. Das Ziel muss aber auch sein, dass die richtigen FCB Fans mithelfen, dass zukünftig keine Hools sich unter die Fans mischen können. Erst dann kehrt wieder Ruhe ein.
Heute ist der Ball bei der BS und ZH Polizei. Es besteht dringender Handlungsbedarf, wenn sie es im Fall noch nicht gemerkt haben....
Seit langem wieder an einem Auswaertsspiel wollten wir natürlich im FCB Sektor im alten Stadion in Genf das Spiel verfolgen. Die Eingangskontrolle war schon recht schlimm und vollkommen unprofessionell. Der Hammer aber war der, dass der gesamte Sektor während des Spiels abgeriegelt war. Es konnte weder jemand rein noch raus. Durch ein Gitter sprach ich den Kommandanten in Kampfmontur darauf an, und sagte ihm, dass so etwas verantwortungslos wäre. Ueberhaupt kein Fluchtweg. Man stelle sich ein Brand oder sonst ein Unfall vor.... Keine Chance zur Flucht.
Am Ende des äusserst friedlichen Spiels, erwartete die FCB Fans inkl. mich, am Ausgang die Polizeigrenadiere in Kampfmontur. Es gab während des ganzen Spiels auf der FCB Tribüne nicht den geringsten Zwischenfall und auch keinerlei ausfällige Fans...Nichts. Der mitgereiste Basler Polizist habe ich als Zeugen aufgerufen. Auch er schüttelte nur den Kopf.
Ich habe mich tags darauf bei der Genfer Kantonspolizei und bei René C. Jäggi beschwert, auch deshalb, weil die Grenadiere am Schluss die friedfertigen Fans regelrecht provoziert haben und es dann doch noch zu einigen Scharmützeln gekommen ist.
Ein Herr vom FCB, dessen Namen habe ich leider vergessen, hat sich daraufhin gemeldet und mir mitgeteilt, dass er meine Beschwerde ernst nehmen würde und sich darum kümmern werde.
Von der Genfer Kantonspolizei habe ich persönlich nichts gehört. Ist auch kein Wunder...
Ich möchte mit diesem Vorfall einfach dokuzmentieren, dass ich Mühe habe dass man jetzt einfach alles den FCB Fans aka Hools, in die Schuhe versucht zu schieben.
Es ist so, dass ich ein bisschen etwas von der Materie verstehe. Wenn ich das Ereignis von Genf auf die Gesamtszene übertrage, so wundert mich heute nichts mehr.
Es ist nicht glaubwürdig, wenn die Polizei so tut, als wäre die Identifikation der eigentlichen Hools eine schwierige Angelegenheit. Im Anfangsstadium ist zwar so etwas möglich. Aber über eine längere Periode ist das fast ein problemloses Unterfangen, insbesondere mit den Mitteln, welche der Polizei heute zur Verfügung stehen.
Es darf NIEMALS mehr so weit kommen, dass Communiqués wie Herr Corti aus Zürich eines verfasst hat, Schule macht. Das ist der eigentliche Gefahrenherd.
Kein Profi nimmt ihm die Zahl von über 350 Hools ab, welche sich offenbar in diesem Zug befanden. Das ist schlicht unglaubwürdig.
Andrerseits ist es nun so, dass die Situation bei den "richtigen" Fans nur für eine emotionelle Eskalation sorgt. Und das heisst auf gut Deutsch:ZIEL VERFEHLT!
Um Ruhe in die ganze Sache zu bringen, schlage ich vor, dass eine umfassende Aussprache stattfindet, das kann open Air im Jogeli sein, oder sonst wo.
An diese Aussprache müssen ALLE Beteiligten Delegationen entsenden, also Polizei, FCB, Fangruppierungen. Das Ziel muss aber auch sein, dass die richtigen FCB Fans mithelfen, dass zukünftig keine Hools sich unter die Fans mischen können. Erst dann kehrt wieder Ruhe ein.
Heute ist der Ball bei der BS und ZH Polizei. Es besteht dringender Handlungsbedarf, wenn sie es im Fall noch nicht gemerkt haben....
Rotblau hat geschrieben:Bei FCB gegen "GC" leider ja.
Sollte es aber an der WM 2006 die Spiele Brasilien - Schottland und Iraland - Dänemark geben, dass gibt es 2 Voklsfeste mit Riesenstimmung. Gute Stimmung und ein Fussballlfest schliessen sich nicht aus, aber leider ist in der Schweizer NLA dieser Zug abgefahren.
mir händ mit de Shcotte au Party ka, es macht aber dr Reiz und dFaszination us gg e Erzrival zkicke und sich "fantechnisch" au zmässe. Odr meinsch Dini glorriche Schotte (Z.b. bi Derbies Celts vs Rangers, Hibs vs Hearts odr Länderspil vs England etc.) odr in Brasilie (Länderspiel vs Argentinie) etc. gohts au immer so friedlich und "Blauringtauglig" zue. tttz Terence Hill DU! Es isch jo absolut logisch, wenn kei odr weniger Rivalitäte do sind, weniger Emotione im Negative im Spiel sind (ähnlig wie bim FCB vs FCS odr im Derby vs Congeli odr so, dert "gohts jo au nid ab...")
Mein Gott in was fir e Wält läbsch du?
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© Tages-Anzeiger; 09.06.2005; Seite 24
Leserforum
Gewalt-Erlebnis für Fans
Basler Fans doch nicht so harmlos/ Repression gegen Gewalt, TA vom 7. 6.
Das Wortgebilde «erlebnis- und gewaltorientierte Fans» bereitet mir Kopfzerbrechen. Es unterstellt auf feine, kaum merkbare Weise, dass Erlebnishunger auf Gewaltbereitschaft schliessen lässt. Oder will es auf die bei (Mega-)Fussballveranstaltungen mit ihren riesigen Geldumsätzen, schnelleren und noch schnelleren, listigen und noch listigeren Mannschaften entstehende Affinität zur Gewalt hinweisen? Dann müsste das komische Wortgebilde, das zunächst die Verhaftung von 427 Menschen im letzten Dezember rechtfertigen und erklären sollte, als Spiegel einer Gesellschaft gebraucht werden, die vielerorts - nicht nur in Grossstadien - das Erleben von Gewalt, massiver und subtiler, als Unterbruch des öden Alltags- und Berufslebens zelebriert und verkauft.
ULRICH HEDINGER, ZÜRICH
Die Verhaftung ohne dringenden Tatverdacht ist auch dann unzulässig, wenn sie im Rahmen einer Einkesselungsaktion erfolgt. Offensichtlich will die Stadtpolizei Zürich die Bürger daran gewöhnen, dass sie künftig auch ohne konkreten Tatverdacht Verhaftungen vornehmen wird. Es reicht offenbar, dass man eine neue Kategorie schafft: die «erlebnis- und gewaltorientierten Fans». Selbstverständlich ist es richtig, dass die Polizei dezidiert gegen Gewalttäter vorgeht. Ratsam ist jedoch nicht ein plumper Rundumschlag, sondern eine intelligente und vor allem eine rechtsstaatlich korrekte Strategie. Muss ein friedlicher, aber unangepasster Bürger sich tatsächlich langsam daran gewöhnen, dass er aus Gründen der angeblichen polizeilichen Effizienz oder aus Staatsräson einfach verhaftet werden kann? Mit ihrem Presseauftritt versucht die Zürcher Stadtpolizei einmal mehr, den Rechtsstaat geistig einzukesseln.
CHRISTOF BRASSEL, STEIN AM RHEIN MANUELA SCHILLER, ZÜRICH Rechtsanwalt/Rechtsanwältin
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Gewalt-Erlebnis für Fans
Basler Fans doch nicht so harmlos/ Repression gegen Gewalt, TA vom 7. 6.
Das Wortgebilde «erlebnis- und gewaltorientierte Fans» bereitet mir Kopfzerbrechen. Es unterstellt auf feine, kaum merkbare Weise, dass Erlebnishunger auf Gewaltbereitschaft schliessen lässt. Oder will es auf die bei (Mega-)Fussballveranstaltungen mit ihren riesigen Geldumsätzen, schnelleren und noch schnelleren, listigen und noch listigeren Mannschaften entstehende Affinität zur Gewalt hinweisen? Dann müsste das komische Wortgebilde, das zunächst die Verhaftung von 427 Menschen im letzten Dezember rechtfertigen und erklären sollte, als Spiegel einer Gesellschaft gebraucht werden, die vielerorts - nicht nur in Grossstadien - das Erleben von Gewalt, massiver und subtiler, als Unterbruch des öden Alltags- und Berufslebens zelebriert und verkauft.
ULRICH HEDINGER, ZÜRICH
Die Verhaftung ohne dringenden Tatverdacht ist auch dann unzulässig, wenn sie im Rahmen einer Einkesselungsaktion erfolgt. Offensichtlich will die Stadtpolizei Zürich die Bürger daran gewöhnen, dass sie künftig auch ohne konkreten Tatverdacht Verhaftungen vornehmen wird. Es reicht offenbar, dass man eine neue Kategorie schafft: die «erlebnis- und gewaltorientierten Fans». Selbstverständlich ist es richtig, dass die Polizei dezidiert gegen Gewalttäter vorgeht. Ratsam ist jedoch nicht ein plumper Rundumschlag, sondern eine intelligente und vor allem eine rechtsstaatlich korrekte Strategie. Muss ein friedlicher, aber unangepasster Bürger sich tatsächlich langsam daran gewöhnen, dass er aus Gründen der angeblichen polizeilichen Effizienz oder aus Staatsräson einfach verhaftet werden kann? Mit ihrem Presseauftritt versucht die Zürcher Stadtpolizei einmal mehr, den Rechtsstaat geistig einzukesseln.
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Hammer-Artikel:
© Tages-Anzeiger; 11.06.2005; Seite 11
Analyse
ERLEBNISORIENTIERTE FUSSBALLFANS
Sind wir alle Basler?
Von Peter Johannes Meier Was wir schon immer ahnten, hat uns diese Woche die Zürcher Stadtpolizei bestätigt: 80 Prozent der im vergangenen Dezember in Altstetten kontrollierten Basler Fussballfans sind gewaltbereit oder erlebnisorientiert - womöglich beides. Die Polizei langweilt uns da nicht mit Details. Alarmierend ist ja, dass es 80 Prozent sind, in denen so etwas drinsteckt. Und machen wir uns nichts vor: Im kontrollierten Zug nach Zürich reiste auch die Dunkelziffer mit. Erlebnisorientierte, denen dies noch nicht nachgewiesen werden konnte. Korrekt zwar von der Polizei, die Situation nicht zu dramatisieren. Doch stellen wir uns der Realität: Es waren 100 Prozent.
Alles wäre halb so wild, hätte die Polizei einen Saubannerzug kontrolliert. Es war aber der offizielle SBB-Fanzug, den zu besteigen der FC Basel empfohlen hatte. Mal angenommen, Zugfahrer seien nicht a priori gewalttätiger als Autofahrer, so könnte sich ein repräsentatives Basler Fanpublikum für den Zug entschieden haben. Sind Basler also grundsätzlich gewaltbereite und erlebnisorientierte Menschen? Mögliche Erklärungen gäbe es schon: Als Grenzschweizer sind sie dem EU-Druck besonders ausgesetzt - ein Frust, der ausgelebt werden muss. Und öffentliches Zusammenrotten gehört in Basel zum Sozialisationsprozess, denken wir nur an den Morgenstraich. Wie anders unser diszipliniertes Sechseläuten. So beruhigend es wäre, das Problem als ein peripheres zu relativieren - bewiesen ist noch nichts. Die Gegenprobe an Zürcher Fans durch Basler Polizisten steht noch aus.
Deutlich hat es uns die Zürcher Polizei zwar schon gesagt: Wo Gewaltbereitschaft und Erlebnisorientierung zusammengehen, haben wir ein Problem. Was Gewaltbereitschaft ist, kann man sich ja noch vorstellen, mit der Erlebnisorientierung ist das etwas schwieriger. Sicherheitspolizeilich wäre es sicher begrüssenswert, niemand würde überhaupt etwas erleben wollen. Lebensmüde wären einfacher zu kontrollieren, würden vielleicht sogar zu Hause bleiben. Erlebnisorientierte dagegen finden es interessant oder gar aufregend, wenn etwas passiert. Sie laufen nicht sofort weg, sind also Mitläufer.
Die Gegenrichtung ist die richtige
Wer auf einen Match nicht verzichten kann, sollte sich zumindest präventiv vor Gewaltbereiten und Erlebnisorientierten distanzieren, also schon bevor diese ihr Inneres nach aussen kehren. Breites, lautes Baseldiitsch, Turnschuhe und Kapuzenpullis mögen eine Warnung sein. Ineinem solchen Umfeld ist jeweils die Gegenrichtung einzuschlagen. Also nicht vom Hauptbahnhof in den Letzigrund, sondern in Richtung Zoo. Es muss nicht immer Fussball sein.
Stadionsport bringt es mit sich, dass viele Menschen in die gleiche Richtung gehen. Dorthin und wieder zurück. Ein grundsätzlicher Verzicht auf solche Anlässe sollte geprüft werden. Dezentrales Hornussen und Minigolfen wären emotions- und publikumsarme Alternativen. Und für Fussball gibt es schliesslich Fernseher.
In Zürich hat man das Problem erkannt: Der FCZ erhöht den Preis für Saisonkarten um bis zu 40 Prozent. Wer trotzdem hingeht, ist wohl hoffnungslos erlebnisorientiert.
© Tages-Anzeiger; 11.06.2005; Seite 11
Analyse
ERLEBNISORIENTIERTE FUSSBALLFANS
Sind wir alle Basler?
Von Peter Johannes Meier Was wir schon immer ahnten, hat uns diese Woche die Zürcher Stadtpolizei bestätigt: 80 Prozent der im vergangenen Dezember in Altstetten kontrollierten Basler Fussballfans sind gewaltbereit oder erlebnisorientiert - womöglich beides. Die Polizei langweilt uns da nicht mit Details. Alarmierend ist ja, dass es 80 Prozent sind, in denen so etwas drinsteckt. Und machen wir uns nichts vor: Im kontrollierten Zug nach Zürich reiste auch die Dunkelziffer mit. Erlebnisorientierte, denen dies noch nicht nachgewiesen werden konnte. Korrekt zwar von der Polizei, die Situation nicht zu dramatisieren. Doch stellen wir uns der Realität: Es waren 100 Prozent.
Alles wäre halb so wild, hätte die Polizei einen Saubannerzug kontrolliert. Es war aber der offizielle SBB-Fanzug, den zu besteigen der FC Basel empfohlen hatte. Mal angenommen, Zugfahrer seien nicht a priori gewalttätiger als Autofahrer, so könnte sich ein repräsentatives Basler Fanpublikum für den Zug entschieden haben. Sind Basler also grundsätzlich gewaltbereite und erlebnisorientierte Menschen? Mögliche Erklärungen gäbe es schon: Als Grenzschweizer sind sie dem EU-Druck besonders ausgesetzt - ein Frust, der ausgelebt werden muss. Und öffentliches Zusammenrotten gehört in Basel zum Sozialisationsprozess, denken wir nur an den Morgenstraich. Wie anders unser diszipliniertes Sechseläuten. So beruhigend es wäre, das Problem als ein peripheres zu relativieren - bewiesen ist noch nichts. Die Gegenprobe an Zürcher Fans durch Basler Polizisten steht noch aus.
Deutlich hat es uns die Zürcher Polizei zwar schon gesagt: Wo Gewaltbereitschaft und Erlebnisorientierung zusammengehen, haben wir ein Problem. Was Gewaltbereitschaft ist, kann man sich ja noch vorstellen, mit der Erlebnisorientierung ist das etwas schwieriger. Sicherheitspolizeilich wäre es sicher begrüssenswert, niemand würde überhaupt etwas erleben wollen. Lebensmüde wären einfacher zu kontrollieren, würden vielleicht sogar zu Hause bleiben. Erlebnisorientierte dagegen finden es interessant oder gar aufregend, wenn etwas passiert. Sie laufen nicht sofort weg, sind also Mitläufer.
Die Gegenrichtung ist die richtige
Wer auf einen Match nicht verzichten kann, sollte sich zumindest präventiv vor Gewaltbereiten und Erlebnisorientierten distanzieren, also schon bevor diese ihr Inneres nach aussen kehren. Breites, lautes Baseldiitsch, Turnschuhe und Kapuzenpullis mögen eine Warnung sein. Ineinem solchen Umfeld ist jeweils die Gegenrichtung einzuschlagen. Also nicht vom Hauptbahnhof in den Letzigrund, sondern in Richtung Zoo. Es muss nicht immer Fussball sein.
Stadionsport bringt es mit sich, dass viele Menschen in die gleiche Richtung gehen. Dorthin und wieder zurück. Ein grundsätzlicher Verzicht auf solche Anlässe sollte geprüft werden. Dezentrales Hornussen und Minigolfen wären emotions- und publikumsarme Alternativen. Und für Fussball gibt es schliesslich Fernseher.
In Zürich hat man das Problem erkannt: Der FCZ erhöht den Preis für Saisonkarten um bis zu 40 Prozent. Wer trotzdem hingeht, ist wohl hoffnungslos erlebnisorientiert.
erinneret irgendwie ebitz an braveheart, wosi vo de Lords verroote wärdeSnowy hat geschrieben:...P.S: einen speziellen Dank geht auch an die bekannten Basler "Szenekennerpolizisten", welche die Stapo so tatkräftig unterstützten... saubere Arbeit!
Nicht nur, dass sie uns am 5.Dezember willentlich ins offene Messer stiessen, nun auch noch dass....
über 80 % gewaltbereit.....![]()
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Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." -
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- Gevatter Rhein
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Du als blickbekannter Nazi ? Erstaunlich....fma79 hat geschrieben:Habe Post aus ZH erhalten...mit Fotos... jetzt bin ich offiziell kein Gewaltbereiter Fan... endlich kann ich wieder ruhig schlafen...danke geSTAPO ZH![]()

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Dieser Beitrag richtet sich kostenfrei und ausschliesslich an die Leser dieser Webseite. Jegliche Verwendung ausserhalb dieses Forums ist nur mit schriftlicher Zustimmung des Autors gestattet. Zitate nur mit Quellenangabe.
Dieses Posting ist ungeschützt und könnte während der Übermittlung oder nachträglich
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Sorry, aber denn sottisch die wirglig schämme! Bi au in däm Zug gsi und in unserem Abteil het eine e Stitzbank demontiert, mir hännen zurächtgwise und das Küssi isch widder dört gsi wos anekhört. In unserem Abteil isch ergo nüt gwietet worde. Woni d Tagesschau gse ha, hani s'erschti mol die bilder gse. Ase wenn de dr Mum nid uffbekunsch, immene 15-jöhrige Bängel z'sage as er nid sött demoliere, sottisch ächt mol in irgend e sälbschthilfegruppe go...one_love hat geschrieben:Naja, entziehen kann man sich dem ganzen schon!
möchte gleich klarstellen, dass ich die Aktion Altstetten in keinster Weise akzeptiere oder gut heisse... ABER
mit meinem Bruder fuhr ich letztes Jahr im Extrazug auf Thun, als der FCB Meister wurde... die Rückfahrt haben wir auch erlebt.. und ich muss ehrlich sagen, nachdem unser vis-à-vis ausflippte, den Bank und die Lehne des Sitzes weg reissen musste und aus dem Zugfenster schmiss... (und das niemanden interessierte, keiner etwas sagte... und ich mich ehrlich gesagt auch selber nicht getraut habe zu sagen, was der für ein elender Idiot ist).. und ich danach den Zustand dieses Zuges sah... da war für mich einfach klar.. das brauche ich nicht mehr... denn obwohl ich selber nicht irgendwelche Bänke herausriss, so war ich doch mitschuld, dass der Zug danach so aussah, weil ich auch nichts getan habe um es zu verhindern.. NICHTS TUN, IST OFT HALT GENAU SO SCHLIMM, WIE ES SELBER ZU TUN...
Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." -
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Ich empfand die Polizisten eher als zehn mal freundlicher als sonstwo!?! Die haben uns in keinsterweise provoziert, immer mit einem höflichen 'this way gentleman' oder 'please stand into the line young master' oder einem 'gruuessi wuool'. Das finde ich persönlich die richtige Lösung. Zuerst ganz ruhig, freundlich sein. Falls es Ausschreitungen gegeben hätte, wäre ich überzeugt gewesen, das 100-rte von Bobbis gekommen wären und sehr radikal durchgegriffen hätten. Aber das ist meiner Meinung nach der einzig richtige Weg. Solange wies geht freundlich. Wenn einer sich nicht benimmt, höflich und unauffällig fragen, ob er kurz mitkommen würde (ManU) und dann unauffällig und schnell ins Hauseigene-Kittchen sperren bis das Spiel fertig ist. Die meisten haben das nicht gross mitbekommen...Rotblau hat geschrieben:Aber dennoch ist die Polizei in Liverpool viel härter
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- gofastgowin
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ich dachte auch immer das ein Fussballspiel ein Erlebnis ist. Ich kann nicht verstehn dass man nur daher die Fans in einer Datenbank festhalten mussiste hat geschrieben:Jedes Fussballspiel dass man besucht, ist ein Erlebnis. Sind also alle Fussball-Fans Erlebnisorientiert und damit in einer Datenbank festzuhalten? - NEIN

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Einverstanden. Ich gehe aber davon aus, dass kein FCB-Fan in Liverpool die Bullen beschimpft hat, so wie es in der Schweiz vorkommt. Ich glaube kaum, dass dies die englischen Bullen geschluckt hätten. Ich wollte zuerst meien FCB-Fahne mitnehmen, aber schon nach wenigen Metern machte mir ein Bulle freundlich klar, was passieren würde, wenn ich mit der Fahne weitermarschierte.Rammstein hat geschrieben:Ich empfand die Polizisten eher als zehn mal freundlicher als sonstwo!?! Die haben uns in keinsterweise provoziert, immer mit einem höflichen 'this way gentleman' oder 'please stand into the line young master' oder einem 'gruuessi wuool'. Das finde ich persönlich die richtige Lösung. Zuerst ganz ruhig, freundlich sein. Falls es Ausschreitungen gegeben hätte, wäre ich überzeugt gewesen, das 100-rte von Bobbis gekommen wären und sehr radikal durchgegriffen hätten. Aber das ist meiner Meinung nach der einzig richtige Weg. Solange wies geht freundlich. Wenn einer sich nicht benimmt, höflich und unauffällig fragen, ob er kurz mitkommen würde (ManU) und dann unauffällig und schnell ins Hauseigene-Kittchen sperren bis das Spiel fertig ist. Die meisten haben das nicht gross mitbekommen...
faszinierend.....!
364 gwaltbereiti Fans sölle in Altstette verhaftet worde si....
Das isch doch definitiv nid möglig, falls es eso gsi wäri, wär vo dene Polizischte in ZH nüd me übrig gsi, und dr Banhof wurdi wohl au nümme schto...
Und denn e nähmt mi no wunder, wie dass ZH-Schmiir derzue kunnt, bi laufende Verfahre Ihri "profunde" Ermittligsresultat uszplaudere? Wo gitzs denn eso öbbis...?
Das ganze ghört in d'Kategorie Summertheater, und wird an de Fakte nüd ändere....
364 gwaltbereiti Fans sölle in Altstette verhaftet worde si....
Das isch doch definitiv nid möglig, falls es eso gsi wäri, wär vo dene Polizischte in ZH nüd me übrig gsi, und dr Banhof wurdi wohl au nümme schto...
Und denn e nähmt mi no wunder, wie dass ZH-Schmiir derzue kunnt, bi laufende Verfahre Ihri "profunde" Ermittligsresultat uszplaudere? Wo gitzs denn eso öbbis...?
Das ganze ghört in d'Kategorie Summertheater, und wird an de Fakte nüd ändere....
- Snowy
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Chapeau Tagi!
Hätte ich nicht erwartet! Sehr schön geschrieben!!
Hätte ich nicht erwartet! Sehr schön geschrieben!!
20min 25.5.2007:
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."
-
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- Registriert: 07.12.2004, 08:20
Auch ich habe den Brief erhalten. Muahahaha, das Foto ist der Hammer. Hab glaub noch nie eine solche "hässigi schnuure" gmacht wie auf diesem Fotofma79 hat geschrieben:Habe Post aus ZH erhalten...mit Fotos... jetzt bin ich offiziell kein Gewaltbereiter Fan... endlich kann ich wieder ruhig schlafen...danke geSTAPO ZH![]()

Im ernst, der Brief ist unter aller Sau, einfach eine Frechheit. Weder eine Entschuldigung noch sonst irgendwas. Ich werde mir nun überlegen, was weiter zu tun ist......
- chef-teleboy
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- Beiträge: 604
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wann räumt die zürcher polizei endlich in der dortigen party-szene mal so richtig gründlich auf ??? teilweise bestätigten gerüchten zufolge, soll es dort nur so von erlebnisorientierten jugendlichen und älteren szenengängern wimmeln; jedoch nicht genug, es werden auch haufenwesie illegal drogen konsumiert !!!! man stelle sich dieses gewaltpotenzial vor, wenn es dort mal den deckel 'lüpft' ...




Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
Sorry isch s falsche thema. aber ig find de link nümme wo zu dere inoffizielle hooligandatebank fiert. Ha dört mol aglüte, und si bestritte aber dasses die git. drbi stohts jo schwarz auf wiss uf däm link. cha mir dä vilicht öpper poste? und wenner postet wird, lütet a und verlanget uskunft!!!!!! ganz wichtig!!!
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© NZZ am Sonntag; 12.06.2005; Seite 31; Nummer 24
Hintergrund
Markenzeichen
Max Frenkel
Der Zürcher Verkehrsverein steht an der Spitze des touristischen Fortschritts: «Mit Zürich Spirit Events werden . . . erlebnisorientierte Aspekte des Zürich Spirit vermittelt.» Dafür besteht ein eigener Promotoren-Klub «Zürich Spirit» mit den Key-Partnern Europcar, Grand Casino Baden, Hirslanden Privatkliniken, Unique Flughafen und Zoo Zürich. Zu diesen ist nun offenbar ein weiterer Key-Player gestossen, die Stadtpolizei Zürich (in der Eigendarstellung: «Eine so wunderschöne, aber auch lebhafte und vielfältige Stadt wie Zürich verdient ein modernes Polizeikorps»).
Die Stadtpolizei Zürich fördert die erlebnisorientierten Aspekte des Zürcher Tourismus auf die ihr eigene Art. Im letzten Dezember hat sie vor dem Fussballspiel zwischen GC und FC Basel 427 Möchtegern-Besucher aus Basel, eine ganze Eisenbahnladung, im Bahnhof Altstetten festgenommen. 346 davon mit Recht, wie sie dank der profunden Sachkenntnis ihrer sechs (!) Hooligan-Experten später mit Stolz bekannt gab, denn sie waren «erlebnis- und gewaltorientiert». Die 81 zu Unrecht Festgenommenen, eine Bagatelle, waren zwar nicht erlebnisorientiert, aber sie werden das in Zürich Erlebte sicher auch nicht vergessen.
Wenden wir uns den 346 angeblich «Bereiten» zu. Zu diesen sogenannten B-Fans sagt eine Studie des Soziologischen Instituts der Universität Zürich über den Fanklub des FC Basel, dass sie nicht abgeneigt seien, an gewalttätigen Aktionen mitzumachen, und dass «aus der Sicht der Polizei» der Grossteil aller Fans im B-Bereich anzusiedeln seien. (Jene Fans, die Fussballspiele nur besuchen, um Gewalt auszuüben, gehören zur C-Gruppe.)
Mit andern Worten: Für die wunderschöne Polizei der Stadt Zürich genügt es, dass jemand eventuell nicht abgeneigt ist, bei Gewalttätigkeiten einer viel kleineren Gruppe in irgendeiner Form - zum Beispiel auch als Gaffer - mitzumachen, um ihn der Freiheit zu berauben. Ob man es sich da in einem immer noch einigermassen liberalen Staat nicht etwas gar einfach macht? Praktisch bedeutet diese Präventionsdoktrin zudem, dass Fussballfans, die als solche in Gruppen auftreten, grundsätzlich eingelocht werden dürfen. Das kann kaum der Sinn des Rechtsstaats sein.
Wenn allerdings die Zürcher Stadtpolizei von der Gemeingefährlichkeit des Grossteils der Fussballfans derart überzeugt ist, wie sie sich gibt, müsste sie, mit zusätzlichen Hooligan-Experten, ein Präventionsprogramm mit andern erlebnisorientierten Aktivitäten starten. Am besten würde sich dafür ein Kurs der Schweizer Post eignen, wo man lernt, «wie Briefe erlebnisorientiert und damit erfolgreicher formuliert werden können». Basler Fans könnten dann nach Zürich schreiben statt dorthin zu reisen.
Hintergrund
Markenzeichen
Max Frenkel
Der Zürcher Verkehrsverein steht an der Spitze des touristischen Fortschritts: «Mit Zürich Spirit Events werden . . . erlebnisorientierte Aspekte des Zürich Spirit vermittelt.» Dafür besteht ein eigener Promotoren-Klub «Zürich Spirit» mit den Key-Partnern Europcar, Grand Casino Baden, Hirslanden Privatkliniken, Unique Flughafen und Zoo Zürich. Zu diesen ist nun offenbar ein weiterer Key-Player gestossen, die Stadtpolizei Zürich (in der Eigendarstellung: «Eine so wunderschöne, aber auch lebhafte und vielfältige Stadt wie Zürich verdient ein modernes Polizeikorps»).
Die Stadtpolizei Zürich fördert die erlebnisorientierten Aspekte des Zürcher Tourismus auf die ihr eigene Art. Im letzten Dezember hat sie vor dem Fussballspiel zwischen GC und FC Basel 427 Möchtegern-Besucher aus Basel, eine ganze Eisenbahnladung, im Bahnhof Altstetten festgenommen. 346 davon mit Recht, wie sie dank der profunden Sachkenntnis ihrer sechs (!) Hooligan-Experten später mit Stolz bekannt gab, denn sie waren «erlebnis- und gewaltorientiert». Die 81 zu Unrecht Festgenommenen, eine Bagatelle, waren zwar nicht erlebnisorientiert, aber sie werden das in Zürich Erlebte sicher auch nicht vergessen.
Wenden wir uns den 346 angeblich «Bereiten» zu. Zu diesen sogenannten B-Fans sagt eine Studie des Soziologischen Instituts der Universität Zürich über den Fanklub des FC Basel, dass sie nicht abgeneigt seien, an gewalttätigen Aktionen mitzumachen, und dass «aus der Sicht der Polizei» der Grossteil aller Fans im B-Bereich anzusiedeln seien. (Jene Fans, die Fussballspiele nur besuchen, um Gewalt auszuüben, gehören zur C-Gruppe.)
Mit andern Worten: Für die wunderschöne Polizei der Stadt Zürich genügt es, dass jemand eventuell nicht abgeneigt ist, bei Gewalttätigkeiten einer viel kleineren Gruppe in irgendeiner Form - zum Beispiel auch als Gaffer - mitzumachen, um ihn der Freiheit zu berauben. Ob man es sich da in einem immer noch einigermassen liberalen Staat nicht etwas gar einfach macht? Praktisch bedeutet diese Präventionsdoktrin zudem, dass Fussballfans, die als solche in Gruppen auftreten, grundsätzlich eingelocht werden dürfen. Das kann kaum der Sinn des Rechtsstaats sein.
Wenn allerdings die Zürcher Stadtpolizei von der Gemeingefährlichkeit des Grossteils der Fussballfans derart überzeugt ist, wie sie sich gibt, müsste sie, mit zusätzlichen Hooligan-Experten, ein Präventionsprogramm mit andern erlebnisorientierten Aktivitäten starten. Am besten würde sich dafür ein Kurs der Schweizer Post eignen, wo man lernt, «wie Briefe erlebnisorientiert und damit erfolgreicher formuliert werden können». Basler Fans könnten dann nach Zürich schreiben statt dorthin zu reisen.
- Gevatter Rhein
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Gefällt mir einiges besser als der Tagi-Scheiss, da er zum Punkt kommt und nicht diffus bleibt.
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