MatÃas Emilio Delgado
- Admiral von Schneider
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Hurra - Du hast den ersten Preis gewonnen für den schwülstigsten Post des Tages und das schon vor 10h00Admiral von Schneider hat geschrieben:Wer ernsthaft an IHM zweifelt, der hat den Fussball nie geliebt.

England - für mich die Young Boys der Nationalmannschaften. © Mundharmonika 26.05.2016
D4 Reihe 1/353
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz - Klaus Kinski
D4 Reihe 1/353
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz - Klaus Kinski
Gestern hat der FCB rund acht Chancen herausgespielt. Davon gingen vier entscheidend auf Delgado zurück. Dazu ein sehr wichtiger Penalty versenkt. Nach 90 Minuten ziemlich kaputt, aber zum Glück noch auf dem Feld in der Schlussphase.
Für mich diese Saison ein absoluter Schlüsselspieler, würdiger Captain und ein nach wie vor beneidenswert guter Fussballer.
Für mich diese Saison ein absoluter Schlüsselspieler, würdiger Captain und ein nach wie vor beneidenswert guter Fussballer.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.
MED ist mit Abstand der beste Spieler im Mittelfeld der kreativen sorteMaster hat geschrieben:Gestern hat der FCB rund acht Chancen herausgespielt. Davon gingen vier entscheidend auf Delgado zurück. Dazu ein sehr wichtiger Penalty versenkt. Nach 90 Minuten ziemlich kaputt, aber zum Glück noch auf dem Feld in der Schlussphase.
Für mich diese Saison ein absoluter Schlüsselspieler, würdiger Captain und ein nach wie vor beneidenswert guter Fussballer.

UF darf ihn ruhig häufiger als 70 min auf dem Platz kreieren lassen

ER hat in dieser Hinsicht den Part von AF übernommennobilissa hat geschrieben:ER hat den FCZ-bodigungsreflex

Ich bin froh ist UF der Trainer und nicht die mühsame Person hinter mir im Stadion. Gemäss diesem ist Delgado eine Niete und er hätte IHN schon in der Pause raus genommen. Dabei waren alle Spieler nicht wirklich auf der Höhe - aber ein Delgado kann auch in dieser Verfassung ein Geniestreich haben. Nach dem 2:2 habe ich mich dann genüsslich zum Motzer umgedreht und gesagt. "zum Glück isch dr Delgado no ufem Platz gstande". Es kam nur ein verschämtes Lächeln zurückMaster hat geschrieben:Gestern hat der FCB rund acht Chancen herausgespielt. Davon gingen vier entscheidend auf Delgado zurück. Dazu ein sehr wichtiger Penalty versenkt. Nach 90 Minuten ziemlich kaputt, aber zum Glück noch auf dem Feld in der Schlussphase.
Für mich diese Saison ein absoluter Schlüsselspieler, würdiger Captain und ein nach wie vor beneidenswert guter Fussballer.

[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13 ** #MED_10**
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- Schambbediss
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Kurzes Portrait über Delgado gestern im Sportaktuell.
http://www.srf.ch/sendungen/sportaktuel ... d-formel-1
Darin sagt er, dass er vom Typ her immer eine gewisse Zeit braucht, um in einem neuen Team vollkommen anzukommen. Auch sagt er, dass er bereits bei seiner ersten Zeit ungefähr ein Jahr brauchte bis er das Gefühl hatte, seine volle Leistung abzurufen.
Interessant, da ich schon immer gedacht habe, dass auch seine erste Amtszeit teils überglorifiziert wurde und man halt nur die "sackstarken" Momente in Erinnerung hatte. Aber in weiteren 10 Jahren wird man wohl alles in allem auf die gesamte Delgado-Amtszeit, also auch auf Delgado 2.0 mit eine überwiegend positiv schwärmerischen Gedanken zurückblicken
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http://www.srf.ch/sendungen/sportaktuel ... d-formel-1
Darin sagt er, dass er vom Typ her immer eine gewisse Zeit braucht, um in einem neuen Team vollkommen anzukommen. Auch sagt er, dass er bereits bei seiner ersten Zeit ungefähr ein Jahr brauchte bis er das Gefühl hatte, seine volle Leistung abzurufen.
Interessant, da ich schon immer gedacht habe, dass auch seine erste Amtszeit teils überglorifiziert wurde und man halt nur die "sackstarken" Momente in Erinnerung hatte. Aber in weiteren 10 Jahren wird man wohl alles in allem auf die gesamte Delgado-Amtszeit, also auch auf Delgado 2.0 mit eine überwiegend positiv schwärmerischen Gedanken zurückblicken

Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.
- andreas
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Guter Junge...
Unser Interview in voller Länge:
Vom Handy: https://mobile.rotblauapp.ch/news/news/154021270/
Via PC: http://www.rotblau.info/?p=2893
Ein Kurz-Video auf Englisch:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/KUWmkAYb9Ms" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
Unser Interview in voller Länge:
Vom Handy: https://mobile.rotblauapp.ch/news/news/154021270/
Via PC: http://www.rotblau.info/?p=2893
Ein Kurz-Video auf Englisch:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/KUWmkAYb9Ms" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
"«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.»
«Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.»" (BaZ)
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(Der Rest des Artikels ist mir dann zu viel Abgesang.)
«Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.»" (BaZ)
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Ergic 2.0???nobilissa hat geschrieben:"«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.»
«Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.»" (BaZ)
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R. I. P. TILIKUM
Boycott Seaworld & Loro Parque
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- Pro Sportchef bim FCB
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hm, sagt einer der im mittleren Osten Fussball gespielt hat? Vermutlich bestimmt wegen den tollen Bedingungen für seine Familienobilissa hat geschrieben:"«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.»
«Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.»" (BaZ)
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Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!
Vorweg, ich vergöttere Mati und er könnte mir neben den Teller scheissen und es wäre mir völlig egal.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:hm, sagt einer der im mittleren Osten Fussball gespielt hat? Vermutlich bestimmt wegen den tollen Bedingungen für seine Familie![]()
Ich empfehle Dir das ganze Interview und auch die Berichte heute in der BaZ zu lesen, dann wirst Du verstehen, warum er a) in die Wüste gegangen ist und b) warum er
die oben von Dir zitierte Aussage gemacht hat.
- PadrePio
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Wenn man sieht was für Summen hin und her geschoben werden kann man nicht mehr nur von Spiel sprechen. Ohne die ganze Kohle könnte er sich nicht so ein Leben leisten. Er kann ja Gerümpelturniere spielen, da steht der Spass und das Spiel im Vordergrund.nobilissa hat geschrieben:«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.»
Hier, weil es auf joggeli.ch noch nicht verlinkt ist, das ganze Interview:"Der Letzte seiner Art
Die siebte Saison beim FC Basel könnte die letzte von Matias Delgado sein – dabei bietet ihm der Verein, was er liebtVon Tilman PaulsBasel.
Vermutlich war es die schwerste Entscheidung in seiner Karriere und zur gleichen Zeit auch die einfachste. Denn als Matias Delgado 2013 zum FC Basel zurückkehrte, da wusste er ja, was ihn erwarten würde: Ein Verein und dessen Fans, die ihn fest in ihr Herz geschlossen hatten. Eine Liga, die ihm nicht nur die Aussicht auf weitere Meistertitel bieten konnte, sondern zusätzlich auch die Champions League. Und eine Stadt, die mehr mit der Realität zu tun hat, als es in Abu Dhabi je der Fall sein wird.Allerdings wusste er auch, dass ihn in Basel alle an einem Spieler messen würden, mit dem er unmöglich würde mithalten können. Sein Konkurrent sah nicht nur ähnlich aus, er hatte auch ungefähr die gleiche Grösse und eine entsprechende Technik am Ball. Der einzige Unterschied war, dass Delgados Referenzgrösse sieben Jahre jünger war und ein noch grösserer Held in Basel: Er musste gegen sein eigenes Ich bestehen.«Oh Gott», sagt Delgado, als er auf dem Rasen des Stadions Landhof steht, noch so ein Monument der fussballerischen Basler Vergangenheit, und das Foto sieht, das 2003 von ihm gemacht wurde. Die Haare über den Ohren, den Daumen in der Luft. «Bin das wirklich ich?», fragt er, als würde er die Person, die er längst hinter sich gelassen hat, tatsächlich nicht mehr kennen.
Das KarussellEs war ja ein Moment gegenseitiger Überforderung, als Delgado im Sommer 2013 plötzlich auf den Videowänden des St.-Jakob-Parks erschien und einige Wochen später auch auf dem Rasen. Nach sieben Jahren prallten er und die Basler Zuschauer wieder aufeinander und für beide dauerte es, bis man sich an den gegenseitigen Erwartungen abgearbeitet hatte. Kein Wunder, denn als Delgado 2006 ging, schrieben die Zeitungen von «Wunderdingen» und vom «Artisten auf dem Karussell». Wie hätte er dort einfach anknüpfen können? Die Fans mussten erkennen, dass der Fortschritt auch vor ihrem Mythos nicht haltgemacht hatte und Delgado spürte, dass er zwar noch nicht ganz vom Karussell gefallen war, aber dass in der Zwischenzeit noch andere neben ihm Platz genommen hatten.Die Fussballwelt hatte sich weitergedreht und Delgado mit ihr.Wie zum Zeichen, dass er nicht mehr der Gleiche ist wie 2006, hat er sich die Haare schneiden lassen. Früher passte die lange Mähne noch zu seinem wilden und unzähmbaren Spiel, so wie der kurzgeschorene Schädel zu Christian Gimenez passte, weil er die Vehemenz verdeutlichte, mit der der Argentinier das Tor suchte. Aber jetzt trägt Delgado die Haare kurz, er hat sich auch in dieser Hinsicht dem modernen Fussball unterworfen. Im linken Ohr stecken zwei funkelnde Stecker, die Haut zwischen den Tattoos wird auch immer weniger und in seiner Freizeit trägt Delgado Schuhe, die gar nicht bequem genug sein können für das Geld, das sie kosten.Nur einen Bart hat er sich erhalten, obwohl sich das Fussballgeschäft schon vor Jahren vom Vollbart abgewendet hat. Es ist die letzte wilde Äusserlichkeit bei Delgado, die übrig geblieben ist in einer Zeit, in der Wildes im Fussball kaum noch erwünscht ist.
Die MonotonieIm Sommer hat Delgado einige EM-*Spiele gesehen, aber längst nicht alle. Denn wenn er ganz ehrlich ist, dann fesselt ihn das Spiel nicht mehr so sehr wie früher, als Juan Riquelme noch spielte, Pablo Aimar oder Diego Maradona, die Schablone für alle argentinischen Fussballer. Allesamt Typen wie Delgado, die den Fussball als Kunst verstanden und lieber 5:4 gewannen als bloss 1:0. Doch der Sport hat sich längst verändert, er ist athletischer und dynamischer geworden und damit irgendwie auch monotoner. Wenn das Turnier in Frankreich eins bewiesen hat, dann, dass es heutzutage nicht mehr nur auf kreative Ideen ankommt, sondern darauf, dass man in der Nachspielzeit überhaupt noch genug Energie für sie hat.Es ist nicht mehr Delgados Spiel und man kann sich nur zu gut vorstellen, wie er auf seinem Sofa sass, barfuss, und vergebens nach den Spielertypen gesucht hat, die ihm ähneln. Doch am Ende der EM dürfte er desillusioniert den Kopf geschüttelt haben, weil er nicht fündig werden konnte. Der klassische Regisseur, der Künstler, ist nach und nach aus dem Fussball entfernt worden und zwar so weit, dass Delgado als einer der Letzten seiner Art gilt.
Die Millionen«Mir tut das weh», sagt Delgado, «es ist so schade, dass phantastische Spieler heute in ein taktisches Korsett gezwängt werden und ihre Stärken gar nicht mehr ausleben dürfen.» Er versteht zwar, dass es in erster Linie um Geld geht und man darum das eigene Tor beschützt, ehe man sich mit dem gegnerischen beschäftigt. Aber ist das noch das gleiche Spiel, das Delgado als Kind kennen und lieben gelernt hat?«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.» Delgado hat sich ein Stück weit von jener Welt entfernt, die ihm Millionen und seiner Familie eine gesicherte Zukunft eingebracht hat. Viele Dinge sind ihm so unbekannt, dass er heute nicht wüsste, ob er seinen Kindern raten würde, ebenfalls eine Karriere als Sportler anzustreben. «Ich will, dass meine Kinder eine andere Welt kennenlernen, sie sollen wissen, dass die Welt des Fussballs eine künstliche Blase ist», sagt er.Delgado hat in seinem Leben noch nie ein Foto von sich auf Facebook gestellt, den Oberkörper frei und die Hosen so weit nach unten gezogen, dass man den Bund der Unterhose erkennen kann, «das ist mir fremd». Er hat kein Twitter und kein Instagram wie die meisten, mit denen er mittlerweile die Kabine teilt. Und wenn es nach ihm ginge, dann würde er auch keine Interviews geben. Denn nimmt es dem Spiel nicht die Magie, wenn man ständig alles zerreden muss? «Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.» Delgado weiss zwar, dass er sich als Captain des FCB nicht verstecken kann vor solchen Aufgaben, aber so richtig verstehen tut er es nicht.
Die IntensitätDabei hat Delgado in Basel doch das grosse Glück gefunden, denn wo sonst kann ein Spielertyp wie er noch funktionieren? In Basel kann er nicht nur relativ unbehelligt das Leben mit seiner Frau und den drei Kindern geniessen, sondern die Intensität der Super League erlaubt es ihm, neben den modernen Pflichten eines Fussballspielers auch mit 33 Jahren noch ein bisschen Künstler zu sein, ein bisschen frei. 15 Tore hat Delgado in der Vorsaison erzielt, 17 Vorlagen gegeben. Er ist noch nicht zu alt. Aber schwerer ist es für ihn geworden, natürlich ist es das.Jedes Jahr wird es anstrengender, sich nach dem Sommer wieder in Form zu bringen, jedes Jahr stellt der Club ihm Mitspieler an die Seite, die jünger, schneller und robuster sind als er. Und der Trainer greift immer öfter auch auf andere Spieler zurück, besonders dann, wenn es in der Champions League weniger auf Genialität ankommt, sondern auf Intensität. Delgado wird häufiger die Chance genommen, Spiele mit seinen Ideen zu entscheiden.«Manchmal ist es schwer für mich, dass es heute Spieler gibt, die mir in allen Belangen überlegen sind. Aber ich akzeptiere, dass ich nicht mehr jedes Spiel mache, ich weiss, dass ich nicht mehr der Spieler von damals bin», sagt Delgado. Er ist jetzt das, was Julio Rossi damals für ihn war, eine Integrations- figur für die jungen Spieler. Delgado hilft neben dem Platz, auch wenn man seine Hilfe darauf noch immer nicht unterschätzen darf.
Die siebte Saison beim FC Basel könnte die letzte von Matias Delgado sein – dabei bietet ihm der Verein, was er liebtVon Tilman PaulsBasel.
Vermutlich war es die schwerste Entscheidung in seiner Karriere und zur gleichen Zeit auch die einfachste. Denn als Matias Delgado 2013 zum FC Basel zurückkehrte, da wusste er ja, was ihn erwarten würde: Ein Verein und dessen Fans, die ihn fest in ihr Herz geschlossen hatten. Eine Liga, die ihm nicht nur die Aussicht auf weitere Meistertitel bieten konnte, sondern zusätzlich auch die Champions League. Und eine Stadt, die mehr mit der Realität zu tun hat, als es in Abu Dhabi je der Fall sein wird.Allerdings wusste er auch, dass ihn in Basel alle an einem Spieler messen würden, mit dem er unmöglich würde mithalten können. Sein Konkurrent sah nicht nur ähnlich aus, er hatte auch ungefähr die gleiche Grösse und eine entsprechende Technik am Ball. Der einzige Unterschied war, dass Delgados Referenzgrösse sieben Jahre jünger war und ein noch grösserer Held in Basel: Er musste gegen sein eigenes Ich bestehen.«Oh Gott», sagt Delgado, als er auf dem Rasen des Stadions Landhof steht, noch so ein Monument der fussballerischen Basler Vergangenheit, und das Foto sieht, das 2003 von ihm gemacht wurde. Die Haare über den Ohren, den Daumen in der Luft. «Bin das wirklich ich?», fragt er, als würde er die Person, die er längst hinter sich gelassen hat, tatsächlich nicht mehr kennen.
Das KarussellEs war ja ein Moment gegenseitiger Überforderung, als Delgado im Sommer 2013 plötzlich auf den Videowänden des St.-Jakob-Parks erschien und einige Wochen später auch auf dem Rasen. Nach sieben Jahren prallten er und die Basler Zuschauer wieder aufeinander und für beide dauerte es, bis man sich an den gegenseitigen Erwartungen abgearbeitet hatte. Kein Wunder, denn als Delgado 2006 ging, schrieben die Zeitungen von «Wunderdingen» und vom «Artisten auf dem Karussell». Wie hätte er dort einfach anknüpfen können? Die Fans mussten erkennen, dass der Fortschritt auch vor ihrem Mythos nicht haltgemacht hatte und Delgado spürte, dass er zwar noch nicht ganz vom Karussell gefallen war, aber dass in der Zwischenzeit noch andere neben ihm Platz genommen hatten.Die Fussballwelt hatte sich weitergedreht und Delgado mit ihr.Wie zum Zeichen, dass er nicht mehr der Gleiche ist wie 2006, hat er sich die Haare schneiden lassen. Früher passte die lange Mähne noch zu seinem wilden und unzähmbaren Spiel, so wie der kurzgeschorene Schädel zu Christian Gimenez passte, weil er die Vehemenz verdeutlichte, mit der der Argentinier das Tor suchte. Aber jetzt trägt Delgado die Haare kurz, er hat sich auch in dieser Hinsicht dem modernen Fussball unterworfen. Im linken Ohr stecken zwei funkelnde Stecker, die Haut zwischen den Tattoos wird auch immer weniger und in seiner Freizeit trägt Delgado Schuhe, die gar nicht bequem genug sein können für das Geld, das sie kosten.Nur einen Bart hat er sich erhalten, obwohl sich das Fussballgeschäft schon vor Jahren vom Vollbart abgewendet hat. Es ist die letzte wilde Äusserlichkeit bei Delgado, die übrig geblieben ist in einer Zeit, in der Wildes im Fussball kaum noch erwünscht ist.
Die MonotonieIm Sommer hat Delgado einige EM-*Spiele gesehen, aber längst nicht alle. Denn wenn er ganz ehrlich ist, dann fesselt ihn das Spiel nicht mehr so sehr wie früher, als Juan Riquelme noch spielte, Pablo Aimar oder Diego Maradona, die Schablone für alle argentinischen Fussballer. Allesamt Typen wie Delgado, die den Fussball als Kunst verstanden und lieber 5:4 gewannen als bloss 1:0. Doch der Sport hat sich längst verändert, er ist athletischer und dynamischer geworden und damit irgendwie auch monotoner. Wenn das Turnier in Frankreich eins bewiesen hat, dann, dass es heutzutage nicht mehr nur auf kreative Ideen ankommt, sondern darauf, dass man in der Nachspielzeit überhaupt noch genug Energie für sie hat.Es ist nicht mehr Delgados Spiel und man kann sich nur zu gut vorstellen, wie er auf seinem Sofa sass, barfuss, und vergebens nach den Spielertypen gesucht hat, die ihm ähneln. Doch am Ende der EM dürfte er desillusioniert den Kopf geschüttelt haben, weil er nicht fündig werden konnte. Der klassische Regisseur, der Künstler, ist nach und nach aus dem Fussball entfernt worden und zwar so weit, dass Delgado als einer der Letzten seiner Art gilt.
Die Millionen«Mir tut das weh», sagt Delgado, «es ist so schade, dass phantastische Spieler heute in ein taktisches Korsett gezwängt werden und ihre Stärken gar nicht mehr ausleben dürfen.» Er versteht zwar, dass es in erster Linie um Geld geht und man darum das eigene Tor beschützt, ehe man sich mit dem gegnerischen beschäftigt. Aber ist das noch das gleiche Spiel, das Delgado als Kind kennen und lieben gelernt hat?«Ich bin ganz ehrlich: Ich weiss nicht, ob sich der Fussball in die richtige Richtung entwickelt. Teilweise ist alles so ernst und so wichtig, was auf dem Platz und daneben passiert, dass man glatt vergessen könnte, dass alles doch nur ein Spiel ist.» Delgado hat sich ein Stück weit von jener Welt entfernt, die ihm Millionen und seiner Familie eine gesicherte Zukunft eingebracht hat. Viele Dinge sind ihm so unbekannt, dass er heute nicht wüsste, ob er seinen Kindern raten würde, ebenfalls eine Karriere als Sportler anzustreben. «Ich will, dass meine Kinder eine andere Welt kennenlernen, sie sollen wissen, dass die Welt des Fussballs eine künstliche Blase ist», sagt er.Delgado hat in seinem Leben noch nie ein Foto von sich auf Facebook gestellt, den Oberkörper frei und die Hosen so weit nach unten gezogen, dass man den Bund der Unterhose erkennen kann, «das ist mir fremd». Er hat kein Twitter und kein Instagram wie die meisten, mit denen er mittlerweile die Kabine teilt. Und wenn es nach ihm ginge, dann würde er auch keine Interviews geben. Denn nimmt es dem Spiel nicht die Magie, wenn man ständig alles zerreden muss? «Walter Samuel hat letzte Saison gezeigt, dass man auch Fussball spielen kann, ohne sich ständig zu inszenieren und in den Mittelpunkt zu rücken.» Delgado weiss zwar, dass er sich als Captain des FCB nicht verstecken kann vor solchen Aufgaben, aber so richtig verstehen tut er es nicht.
Die IntensitätDabei hat Delgado in Basel doch das grosse Glück gefunden, denn wo sonst kann ein Spielertyp wie er noch funktionieren? In Basel kann er nicht nur relativ unbehelligt das Leben mit seiner Frau und den drei Kindern geniessen, sondern die Intensität der Super League erlaubt es ihm, neben den modernen Pflichten eines Fussballspielers auch mit 33 Jahren noch ein bisschen Künstler zu sein, ein bisschen frei. 15 Tore hat Delgado in der Vorsaison erzielt, 17 Vorlagen gegeben. Er ist noch nicht zu alt. Aber schwerer ist es für ihn geworden, natürlich ist es das.Jedes Jahr wird es anstrengender, sich nach dem Sommer wieder in Form zu bringen, jedes Jahr stellt der Club ihm Mitspieler an die Seite, die jünger, schneller und robuster sind als er. Und der Trainer greift immer öfter auch auf andere Spieler zurück, besonders dann, wenn es in der Champions League weniger auf Genialität ankommt, sondern auf Intensität. Delgado wird häufiger die Chance genommen, Spiele mit seinen Ideen zu entscheiden.«Manchmal ist es schwer für mich, dass es heute Spieler gibt, die mir in allen Belangen überlegen sind. Aber ich akzeptiere, dass ich nicht mehr jedes Spiel mache, ich weiss, dass ich nicht mehr der Spieler von damals bin», sagt Delgado. Er ist jetzt das, was Julio Rossi damals für ihn war, eine Integrations- figur für die jungen Spieler. Delgado hilft neben dem Platz, auch wenn man seine Hilfe darauf noch immer nicht unterschätzen darf.
Der NagelMorgen startet er mit dem FC Basel in seine siebte Saison und es könnte seine letzte sein. Der Vierjahresvertrag, den er 2013 unterschrieben hat, läuft im kommenden Sommer aus und was dann kommt, weiss keiner. «Ich würde gerne noch länger in Basel spielen», sagt Delgado, aber er weiss auch, dass es schnell vorbei sein kann, wenn er sich nicht mehr fit genug fühlt oder wenn der Verein aus anderen Gründen keine Verwendung mehr für ihn hat. Es ist aktuell schwer vorstellbar, dass der FCB freiwillig auf seinen Spielmacher verzichtet – aber irgendwann läuft auch die Zeit für den Letzten seiner Art ab.Nochmal für einen anderen Club spielen, in der Türkei oder in China, wo es noch mehr Geld zu verdienen gäbe? Das kann Delgado sich nicht vorstellen, er war ja schon in der Wüste, und die Vorzüge des FC Basel kann ihm ohnehin kein anderer Verein bieten. Wohl nur hier kann er einen seiner letzten Träume verwirklichen und in der Champions League noch einmal als Spieler nach Neapel reisen, «in Diegos Stadt».Und wenn es irgendwann nicht mehr gehen sollte, ob nun in einem Jahr, in zwei oder in fünf, dann hängt Delgado die Schuhe an den Nagel und geniesst das Leben mit seiner Familie. Dann wird er mit den Kindern in der Region spielen oder in Spanien bei seiner Schwester. «Das wird die schönste Zeit, wenn ich einfach nur spielen kann. Ohne Druck und Zwänge.»" (BaZ)
- Pro Sportchef bim FCB
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Diese Aussage kann man def. so stehen lassen. Den klassischen 10er gibt es heute im Fussball nicht mehr. Weder bei Real, Barca, Bayern, United, Chelsea, usw.Der klassische Regisseur, der Künstler, ist nach und nach aus dem Fussball entfernt worden und zwar so weit, dass Delgado als einer der Letzten seiner Art gilt.
Aber so ist es halt, der Fussball wandelt sich immer. Einen klassischen Libero und Vorstopper gibt es heute auch nicht mehr.
Ich denke die Mannschaften haben aufgeholt, sind mehr denn je auf Augenhöhe. Kleinere Teams spielen mit, sei es in der Champions League oder der EM. Atletico Madrid gehört zur Weltspitze, die Spiele werden zum Ende eines Turnieres knapper.
Und so geht es einfach nicht mehr, dass man einen klassischen, lauf- und defensivfaulen 10er im Team hat, dessen Aufgaben lediglich in der Offensive sind.
Ein Flügel oder Stürmer kann das machen, wenn er von der Klasse von Ronaldo oder Messi ist. Aber nicht ein zentraler Mittelfeldspieler, da geht das im heutigen Fussball nicht mehr. Das Zentrum ist heutzutage derart wichtig und umkämpft, merkt man alleine schon daran, dass heute fast alle Mannschaften mit 3 ZM's spielen (Raute oder flaches MF gibt es fast nicht mehr) und dort sogar Antifussballer wie Kanté entscheidend sein können.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!
Dazu gibt es drei Dinge zu sagen:Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Und so geht es einfach nicht mehr, dass man einen klassischen, lauf- und defensivfaulen 10er im Team hat, dessen Aufgaben lediglich in der Offensive sind.
Delgado war letzte Saison weder lauf- noch defensivfaul. Und ich glaube nicht, dass er sich im Interview darüber beklagt, dass er defensiv mehr leisten muss.
Wenn seit einiger Zeit der Trend gegen den Zehner läuft und alle Mannschaften diesen Trend mitmachen, dann kann es gerade den Reiz eines Teams ausmachen, dass es den Trend nicht einfach mitmacht. Was gleich geblieben ist, trotz aller Trends, seit ich Fussball schaue: Entscheidend sind die Ausnahmespieler. Meine leise Befürchtung ist, dass Fischer das nicht begreift oder den nötigen Mut nicht hat, sich gegen den Trend zu stellen.
Und drittens und für mich das wichtigste Argument: Wenn Delgado spielt, macht mir der FCB mehr Freude, als wenn er nicht spielt.
3x ein fettes WORD!!!Tschum hat geschrieben:Dazu gibt es drei Dinge zu sagen:
Delgado war letzte Saison weder lauf- noch defensivfaul. Und ich glaube nicht, dass er sich im Interview darüber beklagt, dass er defensiv mehr leisten muss.
Wenn seit einiger Zeit der Trend gegen den Zehner läuft und alle Mannschaften diesen Trend mitmachen, dann kann es gerade den Reiz eines Teams ausmachen, dass es den Trend nicht einfach mitmacht. Was gleich geblieben ist, trotz aller Trends, seit ich Fussball schaue: Entscheidend sind die Ausnahmespieler. Meine leise Befürchtung ist, dass Fischer das nicht begreift oder den nötigen Mut nicht hat, sich gegen den Trend zu stellen.
Und drittens und für mich das wichtigste Argument: Wenn Delgado spielt, macht mir der FCB mehr Freude, als wenn er nicht spielt.
Vor allem will ich nicht einsehen, warum alle 11 Spieler auf dem Platz primär "laufstark" sein müssen. Mag sein, dass der Fussball physisch anspruchsvoller geworden ist. Aber wenn du daneben Dauerläufer wie Xhaka, Serey Die, Bjarnason oder auch Steffen und Lang hast, dann hat es sehr wohl Platz für "Spezialisten" wie Delgado. Tut sogar richtig gut, denn nichts ist schlimmer als viel Aktionismus, aber kein Pass kommt an, keine Ideen und und und. Die Mischung machts.
Sehr schön gesagtTschum hat geschrieben:Dazu gibt es drei Dinge zu sagen:
Delgado war letzte Saison weder lauf- noch defensivfaul. Und ich glaube nicht, dass er sich im Interview darüber beklagt, dass er defensiv mehr leisten muss.
Wenn seit einiger Zeit der Trend gegen den Zehner läuft und alle Mannschaften diesen Trend mitmachen, dann kann es gerade den Reiz eines Teams ausmachen, dass es den Trend nicht einfach mitmacht. Was gleich geblieben ist, trotz aller Trends, seit ich Fussball schaue: Entscheidend sind die Ausnahmespieler. Meine leise Befürchtung ist, dass Fischer das nicht begreift oder den nötigen Mut nicht hat, sich gegen den Trend zu stellen.
Und drittens und für mich das wichtigste Argument: Wenn Delgado spielt, macht mir der FCB mehr Freude, als wenn er nicht spielt.

Ich gehe noch einen Schritt weiter und meine: arm ist der Trainer (egal, wie er heisst), der Delgado in seinem Kader hat und nichts mit ihm anzufangen weiss.
- Latteknaller
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ich hatte letzte saison nicht das gefühl, fischer wisse mit delgado nichts anzufangen.
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fussballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei." Bernhard Heusler im Spiegel
...absolut, er hat unter fischer - laut statistiken - mehr gezeigt als unter...Latteknaller hat geschrieben:ich hatte letzte saison nicht das gefühl, fischer wisse mit delgado nichts anzufangen.
"Ich habe einmal geglaubt, ich hätte unrecht, aber dann hab ich später rausgefunden, dass ich mich geirrt hatte." Edward Abbey
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