4059 hat geschrieben:... mit deiner beschreibung kannst du auch gerade so gut zu RB slazburg, ManCity oder sonstwo hingehen! zahlende kunden olé, das läuft nur gut solange erfolgreich gespielt wird, wofür es absolut keine garantie gibt!
Und Du musst dann umgekehrt zum FC Melchsee-Frutt, Seniorensport Oberwallis oder sonstwo hingehen?
4059 hat geschrieben:... und da liegt ja genau das problem IMO, völlig unterschiedliche ansprüche, die einen wollen einen "familiären" verein wie sie ihn kennen und lieben gelernt haben...
Sollte es nicht einmal zuerst darum gehen, was der FCB will???
Der FCB ist ein Profi-Fussballverein, der zurzeit beste der Schweiz und das seit rund 15 Jahren. Ein Profi-Fussballverein hat nun einmal als Ziel, sportlich und wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dabei muss er sich zwangläufig auch immer in verschiedenen Bereichen weiter entwickeln, um an der Spitze bleiben zu können. Neu ist das nicht.
Kein einziger Fan hat je einen FCB kennen gelernt, der keine Ambitionen hegte. Seit der Clubgründung im Jahre 1893 hat sich der FCB ständig verändert, hat versucht mit der Zeit zu gehen und dabei immer den sportlichen Erfolg angestrebt. Selbst jene, welche heute noch mit stolzer Brust erzählen, dass sie in Nati-B-Zeiten an jedem Match waren, skandierten beim Aufstieg lauthals "nie meh, nie meh Nati B", weil auch sie mehr wollten, als nur mit Zweitklassigen zu spielen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie noch in derselben Nacht des Aufstiegs bereits Verstärkungen für die zukünftige Mannschaft in der Nati A ein Thema waren.
Einen "familiären" FCB zu wollen, der also genau jenen - im Verhältnis zur Clubgeschichte - kurzen Moment widerspiegelt, den man als den für sich selbst einzig richtigen FCB-Zustand definiert, ist ein doch recht egoistisches Anliegen. Aber vor allem auch ein Anliegen, das sich mit einem Profi-Fussballverein eigentlich nie vereinbaren lässt.
Jetzt wirst Du mir möglicherweise damit kommen, dass ich das zu extrem definiere. Du hingegen behauptest, dass all jene, die keinen FCB von anno dazumal wollen sich dafür für...
4059 hat geschrieben:... erfolg und kommerz egal was es kostet.
... entschieden haben.
Wir alle machen - bewusst oder unbewusst - bei diesem Spiel mit, auch die vermeintlich traditionell ausgerichteten Fans: Stadion-TV (Tenor: wann kommt endlich einer, der richtig englisch kann?), jede Saison neue Trikots, Internetpräsenz, FCB-App, iPhone-Schutzhülle und Accessoires jeglicher Art, modernes Stadion mit vielseitigen Verpflegungsmöglichkeiten und vieles mehr. Man ist stolz, in Europa mittlerweile einen Namen zu haben und wenn man - wie dieses Jahr - die CL verpasst, dann wird bereits ein Trainerwechsel gefordert.
Bis vor noch nicht all zu langer Zeit war man übrigens praktisch unisono der Meinung, dass es ein Skandal sei, dass die Basler Chemie den FCB nicht finanziell unterstütze. Wieso hat damals die Nati-B-Fangeneration nicht laut aufgeschrien und den Untergang der Traditionen prophezeit, als die Chemie endlich entschied, den Geldbeutel zu öffnen? Wieso hat man es zugelassen, dass eine Gigi Oeri Geld à fonds perdus in den FCB einwirft und dies mit dem Campus noch immer tut?
All dies und vieles mehr wird einerseits billigend hingenommen, während man sich dann andererseits tierisch darüber aufregt und mit dem moralischen Zeigefinger auf den FCB und auf die Mehrheit der Stadionbesucher zeigt, weil ein Spieler verpflichtet wurde, der in der Vergangenheit immer wieder einmal durch Provokationen auffiel und vor die MK gegeifert haben soll und somit angeblich die Werte des FCBs verletzt.
4059 hat geschrieben:quo vadis fcb? für viele wohl acuh QUO VADIS FANDASEIN...
Die Frage für mich lautet deshalb viel mehr: quo vadis Doppelmoral?