Ein solches Bad-Boy-Image haben aber auch die Fans des FCBs. Insbesondere die MK. Auf nationaler und internationaler Ebene. Da wirkt es schon ziemlich lächerlich, wenn ausgerechnet die MK, für die Fairplay nicht gerade die oberste Devise ist und die sonst Becher-, Fahnenstangen oder Caprisonnewürfe oder durch sie verursachte Bussen bagatellisiert, dann plötzlich den Moralapostel spielt und einen Spieler, der in der Vergangenheit immer wieder durch provokative Auftritte auffiel und - jessesherje - vor die heilige MK gespuckt haben soll, verdammen als wäre es der Teufel in Person.footbâle hat geschrieben:Bei RS geht es nicht nur um die Situation mit TX. Er ist in der Liga mehrmals als Provokateur und Schauspieler der übelsten Sorte aufgefallen. Da waren Dinge dabei, die nicht jedes WE passieren. Wenn so viele ein Problem mit ihm haben, kann es jedenfalls nicht nur an seiner Frisur liegen.
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Nettes Geschichtchen... Vielleicht sollte man an dieser Stelle zuerst einmal festhalten, dass es den von Dir erwähnten Spalt in der FCB-Familie in der Regel nur dann gibt, wenn die MK mit irgendeinem Thema nicht zufrieden ist. Um es also bei Deiner bildlichen Darstellung zu belassen: in dieser ach so netten FCB-Familie ist die MK meist das Problemkind, auf welches man Rücksicht nehmen sollte, damit der Familiensegen nicht schief hängt. Dabei stellt sich schlicht die Frage, ist es das wert?Blauderi hat geschrieben:Was mich am Steffen-Transfer aber wirklich stört, ist dass der etwas zugekittet geglaubte Spalt in der FCB-Familie mit diesem Transfer unötigerweise erneut aufgerissen wird. Und dabei stellt sich schlicht die Frage, ist es das wert?
Echt, das Motto und dazu gehörende Lied "Erfolg isch nid alles im Lääbe... " ist ja wirklich extrem schnuusig, aber so weit von der Realität entfernt wie der FCZ aktuell von der Tabellenspitze. Wer wirklich etwas gegen den modernen Fussball und Kommerz im Fussball hat, der müsste sich konsequenterweise schon längst vom FCB und Spitzenfussball abgewendet haben. Aber nur immer ein paar einzelne traditionelle Werte raus zu picken und dann so zu tun, als wäre man ein Traditionsfundamentalist, ist wirklich ein bisschen lächerlich.Blauderi hat geschrieben:Wie in jeder Familie gibt es die Adoleszenten oder im Geiste revolutionär jung gebliebenen, die ihren Idealen treu bleiben und (zumindest in ihren Augen) nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen. Dabei ist klar, dass getreu dem Motto "Erfolg isch nit alles im Lääbe..." gewisse andere, identitätsstiftende Werte über den Successus gestellt werden.
Uiuiui..., jetzt wird es ganz dramatisch.Blauderi hat geschrieben:... wenn man seine Seele an den Teufel verkauft und einen Pakt mit dem Teufel eingeht.
Es geht ja auch nicht in erster Linie darum, wo Du hin willst, sondern wo der FCB hin will.Blauderi hat geschrieben:Aber mit diesem Transfer wurde ein weiterer Schritt in die Richtung gemacht, wo ich eigentlich nie hin wollte.
Jetzt trägst Du aber ganz dick auf. Die Anfänge der heutigen Entwicklung sind in den 60er Jahren zu suchen. Vielleicht sogar noch früher. Und Du meinst ernsthaft, dass da ein paar kluge Köpfe in der MK gewisse Entwicklungen voraus sehen, die andere nicht sehen, und uns warnen wollen?Blauderi hat geschrieben:Wenn nun gewisse Leute den Anfängen wehren wollen, dann gilt es diese Meinung zu respektieren.
Der MK zuliebe, trifft es wohl besser.Blauderi hat geschrieben:Dies hätte man voraussehen müssen (insbesondere, da man es damals mit der #7 bereits einmal durchexerziert hat). Und dies hätte es gerechtfertigt, von dem Transfer abzusehen. Dem Familienfrieden zuliebe.
Eben... Die MK hält sich selbst für das wichtigste Element im ganzen FCB-Gefüge und liebt es, zu betonen, dass ohne die von ihr produzierte Stimmung der FCB nichts wäre. Auch ich mag viele Aktionen der MK und bin ihr dafür dankbar, aber das gibt ihr in meinen Augen noch lange nicht das Recht, den FCB oder die restlichen Zuschauer wegen ihrer - oftmals fraglichen - moralischen Ansichten in "Geiselhaft" zu nehmen. Die MK ist ein Teil des ganzes Gefüges oder um bei Deinem Bild zu bleiben: ein Teil der Familie. Und in einer Familie ist es gewiss nicht so, dass immer alle auf das Problemkind Rücksicht nehmen müssen und das Problemkind einen Freipass hat.Blauderi hat geschrieben:Denn wie viele von denjenigen "richtigen" Fans, welche gestern für Steffen wegen einer Grätsche an der Seitenlinie (!) gejubelt haben, werden gegen St.Etienne im Stadion sein? Eben.