boroboro hat geschrieben:Wieso ist die MWST teuer einzutreiben?
Gibt viele lustige Beispiele, aber ein besonders konfuses ist ein Getraenkeautomat. Ist das, wie ein Einkauf in der Migros, oder wie in einem Restaurant (unterschiedlicher Steuersatz)? Der Steuersatz richtet sich danach, ob es Tische innerhalb von X Metern (keine Ahnung wie viele) vom Automaten hat. Natuerlich nicht dann, wenn die Steuer bezahlt wird; sondern dann, wenn das Getraenk verkauft wurde. Irgendwie muss dies kontrolliert werden, da sonst jeder Anbieter einfach nur den tiefen Satz verrechnen wuerde.
Dazu kommen Kosten in der Buchhaltung. Jedes Unternehmen muss die MWST, die bezahlt wurde, in der Buchhaltung festhalten. Angenommen, ich kaufe Holz fuer 100.- und zahl 8.- MWST. Dann verkaufe ich einen Stuhl fuer 150.- an ein Moebelgeschaeft und berechnet dafuer 12.- MWST. Nun schulde ich dem Staat 12 Franken, kann mir aber die bereits bezahlten 8 Franken anrechnen lassen. Mit anderen Worten wird jedes einzelne Produkt mehrmals besteuert und erfasst: und zwar bei jedem Produktionsschritt.
Wird ein Produkt exportiert, kann die MWST wieder zurueckgefordert werden: aber dies erfolgt natuerlich erst im letzten Schritt (also beim Exporteur). Gibt ein Tourist Geld in der Schweiz aus, so kann er dies bei Abreise am Flughafen via Formular wieder zurueck verlangen (wie man das z.B. beim Einkauf in Deutschland machen kann).
Vergleicht man das z.B. mit einer Einkommenssteuer, in der pro Arbeitnehmer meist nur ein Lohnausweis vorhanden ist. Selbst Abzuege sind z.B. ziemlich leicht zu verarbeiten, wenn man die Steuern mit einer Software ausfuellt. Die meisten Leute ziehen sowieso nur den Fixbetrag ab.