footbâle hat geschrieben:Na ja. Das Interview insgesamt ist OK. Was ich nicht so gelungen und souverän finde, ist, dass er angesichts der Kritik während der Findungsphase die beleidigte Leberwurst gibt: "Ich wünschte mir aufgrund der Leistungen, Personalentscheide und Ergebnisse der letzten Jahre mehr Vertrauen auch in die Clubleitung und in Präsident Heusler." Die Antwort gibt er sich weiter unten gleich selber: "Wir müssen wach bleiben, nicht einschlafen und uns im Erfolg suhlen." Bingo. Genau deshalb werden nie alle sagen, die unfehlbaren Denker und Lenker des Vereins werden es schon richten und wir halten einstweilen mal die Klappe. Auch wenn das manchmal besser wäre - so läuft es nun mal nicht.
Im Berufsfussball (und auch in anderen Lebensbereichen mit Leistungsorientierung) zählt der Erfolg vergangener Tage herzlich wenig. Genau das hat der Verein selber durch Personalentscheide mehrfach vorgelebt - berechtigterweise. Sich dann aber selber auf die "Ergebnisse der letzten Jahre" zu berufen geht leider auch nicht. Jeder, der Verantwortung trägt und exponiert ist, muss akzeptieren, dass Kritik ein Teil seines Alltags ist. Ansonsten: If you can't stand the heat, get out of the kitchen...
Wer das Haar in der Suppe sucht findet es bekanntlich meist. Beleidigte Leberwurst ist jetzt deine Interpretation: Ich lese das ganz anders. Es ging ja um die angespannte Lage vor dem Cup-Spiel in Wohlen: Nach ein paar durchzogenen Leistungen gleich alles in Frage stellen und zu kritisieren mag ja für gewisse Leute eine Befriedigung mitbringen. Dass man die Reaktion als übertrieben taxiert geht anscheinend nicht nur mir so, sondern auch dem FCB-Vorstand.
Zumal das Vertrauen, dass er sich wünscht, ist nicht das Vertrauen, dass alles was die Herren Heitz und Heusler machen auch Erfolg bringt nur weil dies in den letzten Jahren so war. Kein Mensch ist unfehlbar und Heusler und Heitz verlangen sicher nicht von uns, ihnen blind zu vertrauen, dass alles, was sie machen automatisch Erfolg bringen wird.
Vielmehr geht es um das Vertrauen, dass alles was Heusler und Heitz machen mit besten Wissen und Gewissen im Interesse des CLUBS geschieht und nicht wegen persönlichen Interessen und dass sie auch die nötige Kompetenz dafür haben. Wenn sich Heusler anhören muss, dass Sousa verpflichtet wurde, weil er darin sein Alter Ego sieht und nicht primär wegen sportlichen Kriterien, dann ist bei diesen Menschen dieses Vertrauen anscheinend nicht vorhanden. Und rückblickend muss man einfach sagen. Weder beim Wechsel von Vogel zu Yakin, noch beim Wechsel von Yakin zu Sousa ging es um persönliche Interessen. Das Wohl und der Erfolg des Clubs steht immer an oberster Stelle. In dieser Hinsicht vertraue ich Heitz und Heusler sehr.
Falls du die Kritik an Heusler und Heitz gerechtfertigt siehst, dann würde ich dir empfehlen nochmals einige Beiträge in
diesem Faden durchzulesen. Rückblickend eine einzige lächerliche Farce.
Ich bleib dabei, die Antworten von Heitz sind wohl überlegt und geschickt formuliert, obwohl der Fragensteller in diesem Interview grottenschlecht war und man genau sah, was für ein Ziel er verfolgte.