Etwas aus der welschen Fussballprovinz

[Phebus]

XAMAX Neuchâtel, ein Club welcher in den 80er Jahren auch international Furore machte. Ein rühriger Präsident, Gilbert Fachinetti, welcher sein Herzblut (und sein ganzes Geld) in den Verein steckte. Der damalige Wechsel, des auf dem Zenith seiner Karriere stehenden Heinz Herrmann zu Xamax, schlug damals ein wie eine Bombe. Sie hatten etwas riskiert die Neuenburger.
Finanzielle Probleme kannte der Club nicht gross, denn dafür sorgte Gilbert, zu seiner Aktivzeit noch ein grosser Bauunternehmer an dem im Kanton niemand vorbeikam. Wer für ihn arbeiten wollte als Subunternehmer, musste in die Tasche greifen und mindestens eine Anzahl Jahresabonnemente kaufen. Grössere Aufträge hingegen kosteten ein bisschen mehr, Xamax wusste es zu danken. Dass dafür die Baukosten in der Republik lt. der Studie einer grossen Treuhandgesellschaft, um ca. 15% höher als der schweizerische Durchschnitt lagen, empörte niemanden. Im Vorstand sass ein Regierungsrat. Er war Ehrenpräsident und einer der populärsten Politiker aller Zeiten und ein höchst integrer Mann. Er wusste um die Wichtigkeit von Xamax im Kanton. In politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Pierre Dubois war ein grosser Visionär.

Und heute? Mit der Krise in der Baubranche zog auch die Krise bei Xamax ein. Gilbert's Firma schrumpfte, wurde übernommen und er musste ausscheiden.
Man setzte ihn als Ehrenpräsident ein und übertrug ihm Spezialfunktionen. Aber, so leicht liess sich Gilbert nicht verdrängen. Obwohl er offiziell im Verein nicht mehr viel zu sagen hatte, de facto blieb er Präsident. Niemand kam an ihm vorbei. Xamax lebte in den all diesen schwierigen Jahren vom Fundament, welches Gilbert damals errichtete. Man lebte sozusagen von den ideelen Reserven, welche aber unaufhaltsam verkümmerten. Man holte zum Teil sehr gute Spieler, welche nichts kosteten (Atouba).

Gilbert versuchte Alles um sein Lebenswerk zu retten. Er aktivierte seine "Connections" im Ausland, schliesslich verbinden ihn ja zu Real Madrid freundschaftliche Banden, und er suchte fleissig ausländische Investoren.
Er tat es geschickter als Servette Genf. Angebissen haben die Cousins aus Frankreich. Der Club war vorerst gerettet. Aber auch die neuen Investoren bissen bei Gilbert auf Granit. Es kam wie es kommen musste. Machtkämpfe entfachten im Club. Die Apokalypse drohte und das letzte Kapitel wurde vor dem Konkursrichter ausgetragen. Xamax ist zahlungsunfähig. Gerade jetzt, wo ein neues Stadion gebaut wird, welches 2006 bezugsbereit ist.
Dem Solidaritätsdenken der Magistratur ist es zu verdanken, dass man die Lizenz für 2005/2006 erhalten hat. Aber was kommt danach? Niemand weiss es. Die Fussballabteilung der 1. Mannschaft, und um die geht es ja eigentlich...., ist auf der Suche nach einem Trainingsgelände. Tagtäglich wechseln die Plätze. Wie Bettler ist man stündlich auf der Suche nach Trainingsgeländen. Zur Zeit trainiert man im Nachbarkanton, in Sugiez.......Diese Zusage von Sugiez kostet aber Xamax Fr. 30'000.-- pro Saison. Man hat den Preis akzeptiert. Aber Zahlungen sind noch keine geflossen und werden vermutlich auch nie fliessen. Woher denn auch?
Aber halt. In Colombier, vor den Toren Neuchâtels, gibt es doch einen traumhaft schönen Trainingsplatz, welcher in der Schweiz seingesgleichen sucht. Bonne idée! Umsomehr auf diesem Platz keine Ernstkämpfe ausgetragen werden. Man hat diesen Platz einfach so, zum Anschauen oder für die Gallerie. Leider hat man nicht mit den Empfindlichkeiten der Anwohner gerechnet. Die am nächsten gelegene Wohnzone liegt etwa 1 km von diesem Gelände. Viel zu nahe, meint der Gemeinderat. Das können wir unserer Wählerschaft nicht zumuten. Also nichts.
Aber da gibt es doch noch in Lignières ein Terrain, am Fusse des Chasserals. Der dortige Präsident des FC, Dédé Moret ist doch ein eingefleischter Fusballfans. Er kennt sogar Guy Roux persönlich und in der Vergangenheit hat doch Dédé Xamax sein wunderbares Terrain oftmals fast für Nichts zur Verfügung gestellt. Aus purem Idealismus. Er erbettelte lediglich ein paar Trikots als Entgelt für die Benutzung der Plätze. Auf zu Dédé! Aber der bockt jetzt plötzlich. Ja warum denn? Du warst doch immer unser Freund, haben ihm die Xamax-Verantwortlichen gesagt. Dédé, ein introvertierter Mensch, spricht sich nicht aus. Nur er weiss warum. Man hat ihn vermutlich im Stolz verletzt. Plötzlich war "sein" Terrain nicht mehr gut genug. Anderen offerierte man grosse Summen um die Infrastruktur benutzen zu können. Und ihm? Nichts. Ce n'est pas comme ça que ca marche, Messieurs! Tant pis.
Und so ist Xamax heute noch auf der täglichen Suche von Fussballplätzen, wo man die Trainingseinheiten abspulen kann. Gute Voraussetzungen um in der höchsten Schweizer Fussballiga ein Wort mitzureden. Aber was solls, wir sind doch eine Fussballnation. Oder doch nicht?

[Domingo]

eifach nur piinlich

[mamo]

quelle? selber geschrieben?

[Phebus]

quelle? selber geschrieben?

jo, sälber gschriebe!

[l'antimilan]

ist ja hochinteressant...kommt mir ein bischen so daher....


vor gut 15 Jahren fragte ein gewisser FC Basel uns an für ein Freundschaftsspiel...und wir konnten sagen, nein es passt uns nicht ins konzept! Heute verlangt der gleiche FC Basel 20000 - 50000 Fr. für ein Spielchen.....

tempi passati...ehh...so hat jeder sein Geschichtchen....