CL-Final: FC Liverpool - AC Milan

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brewz_bana
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Beitrag von brewz_bana »

[quote="Ernesto"]Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem eigenen Auge?
Matthäus 7,3


Wer nach sechs Toren in einem Europacupfinal und einem wettgemachten 0:3 Rückstand zur Pause was von Antifussball von sich gibt, dessen Erinnerungsvermögen reicht vermutlich nicht zu einer Rückblende ins Jahre 2003 (Halbfinal Hinspiel Milan - Inter 0-0]

Juve 0:0 LIVERPOOL
CHELSEA 0:0 LIVERPOOL
LIVERPOOL 1:0 CHELSEA (Goal froogwürdig)
Milan 3:3 Liverpool (Liverpool spielt genau 10 Minute offensiv)

(Juve 8:0 Olympiakos höggschte Sieg in dr gschicht vo dr CL)

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

Ernesto hat geschrieben:Vom Balken war die Rede - nicht vom Splitter!
auch ein Splitter kann ein Balken sein....
gobbo

meine beiträge können ruhig gelöscht werden, falls sie dem generellen Niveau hierdrin nicht genügen und wenn sie unnötig Speicherplatz beanspruchen

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baslerstab
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Beitrag von baslerstab »

ab dem heutigen tage werde ich jeden abend vor dem schlafengehn' ein stossgebet gen himmel senden, dass mladen petric eine heisse italienerin aufreissen möge, dieselbe heiraten, deren staatsbürgerschaft annehmen und in bälde die squadra azzurra in den 7. fussballhimmel schiessen möge!
Vom Vater zum Mönchsleben bestimmt, mit der Glut erster Jugendinbrunst einem frommen und asketisch-heldischen Ideal zugewandt, hatte er bei der ersten flüchtigen Begegnung, beim ersten Anruf des Lebens an seine Sinne, beim ersten Gruss des Weiblichen unweigerlich gespürt, dass hier sein Feind und Dämon stehe, dass das Weib seine Gefahr sei. HH 1930
alter sack hat geschrieben:ich bin schlicht und ergreifend der meinung, dass es okay ist, dem gegnerischen fan eins auf die fresse zu hauen

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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

Sooooooooooooooooo schoen!

Und i bi riiiiiiich :D :D :D (au wenn ~£400 fuer zwei Lokalrundene druffgange sinn....)!!!!

Die bar niiderfuellte Kommentar vo gwuesse Luet do inn z laese, isch au ganz geil und macht mi Moerderkater fascht ertraeglich!!!!

Liverpool en buyuk!!! (Ha leider keini Umlaut taste, soette zwei puenggtli uff de u's sii).

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Seemann
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Beitrag von Seemann »

dafür ist die italienische küche besser als die britische....
Ahoi!

Wo ist Dein Schuh?

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

rotoloso hat geschrieben:I ha jo au nid abgstritte dass einigi Teams in Italie dä Antifuessball betriebe (sicher Juve, zum Teil au Inter aber sicher nid Milan) numme verstand i nid wie e absolute Gegner vo däm Fuessball, sich jetzt abem Sieg vo Liverpool ka freue... i ha dä Match geschter als zimmli neutrale gluegt, ok e Sieg vo Milan hätt mi sicher meh gfreut aber es ischmr nid wirklich wichtig gse aber sigemer ehrlich, Liverpool hett geschter extreeeem Glück ka (ok das bruuchts au) aber schöne Fuessball hänn die niemols gspielt au in dene "Wunderbare" 6 Minute nid.
au mit Antifussball wirsch in italie nid meischter...äs bitzeli schutte söttisch scho no chönne!!

und wenni Juve in Liverpool gseh han, denn sind si zwar die erschte 30 min. unter d'reder koh, aber denn hett eigentlich nur no juve gschuttet...!!

aber lömmer das.

sag nur ein:

1978

Juve Meister
Inter ital. Cupsieger
L'pool CL-Sieger

und wie schön...Fiorentina abstieg in die Serie B!
gobbo

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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

Seemann hat geschrieben:dafür ist die italienische küche besser als die britische....
Ganz schoen finde ich auch, dass ohne die einzige Linie auf einem Fussballfeld, die nicht aus England, ondern Italien stammt, der Halbkreis vor dem Strafraum naemlich, Alonso wohl keine Zeit gehabt haette, den Nachschuss zu verwerten. Absolutes Detail zwar, aber cool.

Italienische Kueche ist besser als die englische, auch haben sie besseres Wetter, schoenere Staedte und schoenere Frauen als hier. Aber gestern war's halt ein Liverpool Tag!!! Und ein Tag des Fussballs allgemein!

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Seemann
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Beitrag von Seemann »

Celtic Basel hat geschrieben:Ganz schoen finde ich auch, dass ohne die einzige Linie auf einem Fussballfeld, das nicht aus Englnd, ondern Italien stammt, der Halbkreis vor dem Strafraum nemlich, Alonso wohl kine Zeit gehabt haette, den Nachschuss zu verwerten. Absolutes Detail zwar, aber cool.

Italienische Kueche ist besser als die englische, auch haben sie besseres Wetter, schoenere Staedte und schoenere Frauen als hier. Aber gestern war's halt ein Liverpool Tag!!! Und ein Tag des Fussballs allgemein!
vor allem die pizzas von velotsche....unerreicht!
Ahoi!

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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

Was au geil gsi isch am geschtrige Daag isch d Daatsach, as i immene Sportgschaeft in Portsmouth FCB Shorts gfunde haa! Het zwar nuet mit em Thema z tue, aber schist mi aa, waege daem e extra Thread uffmache....

Wiiso ha ni numme vergaesse gescht vorem ins Bett go Alka Seltzer hintere z btaetsche.... Dubbel!

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rotoloso
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Beitrag von rotoloso »

l'antimilan hat geschrieben:au mit Antifussball wirsch in italie nid meischter...äs bitzeli schutte söttisch scho no chönne!!

und wenni Juve in Liverpool gseh han, denn sind si zwar die erschte 30 min. unter d'reder koh, aber denn hett eigentlich nur no juve gschuttet...!!

aber lömmer das.

sag nur ein:

1978

Juve Meister
Inter ital. Cupsieger
L'pool CL-Sieger

und wie schön...Fiorentina abstieg in die Serie B!
geanu dass meini...

Griecheland an dr EM
Juve in Italie
L'pool in dr CL

Die Art vo Fuessball hett halt Erfolg, aber wenn me hütt öbbis drgege hett denn kame sich doch nid plötzlich morn drüber freue...
[CENTER]***************************IN MEMORIAM*************************
*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
******************************************************************
[/CENTER]

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

rotoloso hat geschrieben:geanu dass meini...

Griecheland an dr EM
Juve in Italie
L'pool in dr CL

Die Art vo Fuessball hett halt Erfolg, aber wenn me hütt öbbis drgege hett denn kame sich doch nid plötzlich morn drüber freue...
jä roto

so isches...und ehrlich, über dr Juve-Erfolg hanni mi nur sowit gfreut, dass mir im Uebergangsjohr scho meischter wärde. Dr zeigti Fuessball hett mi au nid gfreut. Wird au lieber Meischter mitemene spiel wie Barca....als mit nur Muskle!!

Brasilie isch au erscht wieder Wältmeischter worde, wo si italienischer Fuessball gspielt hänn.
gobbo

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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

rotoloso hat geschrieben:geanu dass meini...

Griecheland an dr EM
Juve in Italie
L'pool in dr CL

Die Art vo Fuessball hett halt Erfolg, aber wenn me hütt öbbis drgege hett denn kame sich doch nid plötzlich morn drüber freue...
Lueg Digge, wenn me as Fuessballfan numme dere Mannscahft hilft, wo der schoenscht Fuessball schpiilt, miesst me immer fuer d Brasilianer sii!! Aber s goot jo um mee as das im Schutte oder nid?
Find nid as Liverpool extrem defensiv gschpiilt haenn - haenn efach ueber grossi Schtregge vom Schpiil, nuet anders koenne mache as sich gege e schtaerker Milan z verteidige!
Muesch Di nid so uffreege (au wenn mir saelte oebbis so gut do het wie di erschte Biitrag in daem Thread huette morge) - isch schlaecht fuer d Xundheit. Und d Sunne schiint fuer alli, au fuer Di!

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

war ein geiler Match - zwei tolle Teams, die bereit waren für ein Spektakel. selten genug in einem CL-Final. und mit den Reds hat auch noch die richtige Mannschaft gewonnen. die Show von Dudek (und seine Paraden im Spiel) war(en) der Hammer. hab zur Pause noch gesagt, dass das Spiel noch nicht entschieden ist - ein mitleidiges Lächeln in der Runde war mir gewiss. danke Liverpool!
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Roonaldo
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Beitrag von Roonaldo »

Celtic Basel hat geschrieben:Lueg Digge, wenn me as Fuessballfan numme dere Mannscahft hilft, wo der schoenscht Fuessball schpiilt, miesst me immer fuer d Brasilianer sii!! Aber s goot jo um mee as das im Schutte oder nid?
Find nid as Liverpool extrem defensiv gschpiilt haenn - haenn efach ueber grossi Schtregge vom Schpiil, nuet anders koenne mache as sich gege e schtaerker Milan z verteidige!
Muesch Di nid so uffreege (au wenn mir saelte oebbis so gut do het wie di erschte Biitrag in daem Thread huette morge) - isch schlaecht fuer d Xundheit. Und d Sunne schiint fuer alli, au fuer Di!
Mues au mol e Lanze bräche für Liverpool. Mines Erachtens noch hän si sich geschtert nid so defensiv präsentiert wie au scho in dere CL-Saison... In de erschte Halbzyt hän si schlicht kei Brot ka gege e total überlägenes Milan und me hett sich mängisch e bitz dörfe froge wie sies jemols in dä Final hän könne schaffe... Anschienend hän aber 6 Sensation-Minute glängt gege e überlägenes Team z'gwünne...
Wie gseit i ha si weniger defensiv empfunde als aus scho, im übrige in somene Final gege dä Gegner ka me wohl nit mit de totale Offensive in Match starte, oder? Wie au immer, Gratulation an alli Liverpoolfans!

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Shanks
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Beitrag von Shanks »

Wer haette das gedacht? Eine Antifussballmannschaft macht im Finale gegen die beste Defensive Europas (O-Ton Maldini) ein 0-3 Rueckstand zur Halbzeit wett... Antifussball vom anderen Stern. Oder Englands Nummer 5 als Europas Nummer 1.

Nochmals zur Erinnerung. Das verletzungsgeplagte Liverpool hat auf dem Weg zur Krone die Super-Dupi-Mannschaften von Juventus, Chelsea und Milan (alle mit weitaus groesseren Budgets, je 42 Weltklassespielern im Kader und dubiosen Clubverantwortlichen) besiegt und blieb als einzige Mannschaft in der K.O.-Phase ohne Niederlage. Natuerlich braucht es Fortune, aber mit einer solchen Gegnerschaft kann man weder von Losglueck, noch von gestohlenen Siegen sprechen.

Falls Du heute Abend immer noch weinen und staempfelen solltest, Rotoloso, guck Dir das FCB v Liverpool Spiel auf Video an, wird Dich aufstellen.

chinatown
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Beitrag von chinatown »

mit je 42 weltklassespieler....
:o

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Shanks
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Beitrag von Shanks »

Bitte um Verstaendnis, an Tagen wie diesen unterliege ich einer ueberschwenglichen Euphorie und neige zu Uebertreibungen.

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

(Si/sid) Mit harter Kritik und bitterer Ironie haben die
italienischen Medien die AC Milan nach der Niederlage im Champions-
League-Final gegen den FC Liverpool bedacht.

Die Gazzetta dello Sport bezeichnete die Pleite im
Penaltyschiessen nach verspielter 3:0-Pausenführung als «Scherz des
Jahrhunderts». Tuttosport sprach vom «Selbstmord in Istanbul» und
stellte Milans Trainer in Frage: «Ancelotti vor Gericht!»

Die englischen Zeitungen dagegen überschlugen sich mit
Lobeshymnen auf Liverpools Coach Rafael Benitez. Der Mirror taufte
den Spanier nach dem Erfolg in Istanbul in «Boss-Porus» um. Nicht
weniger euphorisch beurteilt wurde Captain Steven Gerrard, der sich
laut Mirror «ein Denkmal gesetzt hat.»

Die Pressestimmen im Einzelnen:

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: «Das Spiel war der Scherz des
Jahrhunderts. Milan erlebte einen Albtraum. Sechs Minuten des
Wahnsinns kosten Milan den Pokal. Ancelotti war verworren.»

Tuttosport: «Selbstmord in Istanbul! Wahnsinnige AC Milan
verspielt in sechs Minuten den Titel. Ancelotti vor Gericht! 25 000
Fans auf dem Mailänder Domplatz forderten schon die Rückkehr von
Ex-Trainer Arrigo Sacchi.»

La Repubblica: «Drama um die AC Milan. Ein Symbol der Niederlage
ist Paolo Maldini. Erst trifft er nach 51 Sekunden, dann muss er
eine verheerende Niederlage hinnehmen.»

ENGLAND

Mirror: «Was für eine atemberaubende, wunderbare, wunderschöne
Nacht. Benitez krönt sich zum 'Boss-Porus'. Man könnte meinen, für
ihn gebe es keine Grenzen. Es war die schönste Rache, die man sich
nach einem Rückschlag vorstellen kann, vielleicht sogar schöner als
die von Manchester United 1999 gegen Bayern München. Gerrard hat
sich mit diesem Spiel ein Denkmal gesetzt, egal was die Zukunft
noch bringen wird.»

Sun: «Liverpool holt den sensationellsten Europacup-Sieg aller
Zeiten. Es war das grösste Comeback auf der grössten Bühne. Milan
stand in einem Spiel, das alles hatte, am Ende mit nichts da.»

SPANIEN

AS: «Liverpool olé! Wir sind alle Liverpooler. Sechs Minuten
gegen 114. Rafa Benitez ist zum Siegen geboren.»

Marca: «Heldentat von Benitez. Unglaublich! Benitez holt nach 20
Jahren den Cup wieder nach Liverpool. Das spanische Liverpool hat
das wohl emotionsreichste Finale der Geschichte gewonnen.»
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

l'antimilan
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Beitrag von l'antimilan »

was mi am meischte närvt, d'spanier...wo nüd gwunne händ...und jetzte ä groossi schnuure händ!!

Benitez hi oder här!!

wär's Barca oder Real passiert, hätte si gschriibe....

Liverpool mit der ital. Mentalität und viiil glück CL-Sieger...

ma va fan culo....Marca, as...
gobbo

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

l'antimilan hat geschrieben:was mi am meischte närvt, d'spanier...wo nüd gwunne händ...und jetzte ä groossi schnuure händ!!

Benitez hi oder här!!

wär's Barca oder Real passiert, hätte si gschriibe....

Liverpool mit der ital. Mentalität und viiil glück CL-Sieger...

ma va fan culo....Marca, as...
Simmer mol ehrlig: D Spanier freue sich mit em Benitez, d Schwoobe mit em Didi.... wenn dr Henchoz no in Liverpool wär, würd hüt im Blick stoh: "Wir sind Cl-Sieger!" usw. Dasch doch ganz normal.

Do in der Schwiz sin die meischte für Liverpool gsi, nid öbbe well Liverpool e bsunders attraktive Fuessball zeigt, sondern erschtens wäg em "Underdog-Faktor" mit däm mir Schwizer uns immer könne identifiziere, zweitens well Milan em Berlusconi g'hört, drittens well Liverpool bsunderi Fans het und me's deene eifach gönnt...

Für mi persönlig isch vorallem s Letschtere usschlaggäbend gsi, dass ich eher für Liverpool gsi bi. Ich göns deene Lüt eifach vo Härze! Vyli vo deene hän sunscht weenig z Lache.

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 73,00.html

Rotes Wunder am Bosporus

Von Tobias Schächter, Istanbul

Sie hatten eigentlich schon verloren, kamen aber doch noch zurück. Liverpool triumphierte gegen Milan und hinterließ Ratlosigkeit. Wie konnte der Außenseiter diesen sensationellen Coup landen? Dass die Erfolgsstory fortgesetzt wird, ist unwahrscheinlich. Liverpool hofft auf einen Gnadenakt der Uefa.

Andrej Schewtschenko war einer der wenigen Milan-Spieler, die auf dem Weg in den Mannschaftsbus noch Halt machten. Als er in die Fernsehkameras blickte, zeigte sich die ganze bittere Traurigkeit dieses verdammten Abends für den AC Mailand. "Ich werde nie begreifen, wie er diesen Ball hat halten können", flüsterte Europas Fußballer des Jahres in die Mikrofone und lies den Kopf auf seine rechte Schulter fallen. Das Gefühl der Ohnmacht überfiel den Ukrainer aber nicht wegen seines Versagens im Elfmeterschießen. Der Liverpooler Torhüter Jerzy Dudek parierte und beendete damit jenes unvergessliche Champions-League-Finale von Istanbul zugunsten des Außenseiters aus England.

Schewtschenko, der beim Endspiel vor zwei Jahren gegen Juventus Turin noch den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, meinte eine Szene drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung. Wieder einmal schien alles vorbei zu sein für den FC Liverpool. Dudek ließ einen Kopfball des Stürmers abprallen - und lenkte den Nachschuss Schewtschenkos aus einem Meter Entfernung, auf dem Boden liegend, mit einer reflexartigen Armbewegung doch noch über die Latte. Keiner im mit 69.5000 Zuschauern gefüllten Atatürk-Olympiastadion konnte es fassen. Auch Dudek wusste nicht, wie er es geschafft hatte. "Irgendwer da oben hat uns gerettet", flüchtete sich der polnische Nationaltorwart ins Metaphysische. Für manche Dinge im Leben gibt es eben keine rationalen Erklärungen. Sie brechen über die Menschen herein. Einfach so.

Eine verbürgte Tatsache ist hingegen, dass der Champions-League-Sieger 2005 FC Liverpool heißt. Eine unglaubliche Geschichte. Die Dramaturgie dieses elektrisierenden Sieges - die "Reds" gewannen mit 6:5 nach Elfmeterschießen -erhebt das Geschehen zur Legende. Dass die Engländer ein hoffnungslos erscheinendes 0:3 zur Pause zwischen der 54. und 60. Minute in ein 3:3 drehten, ist eine der spektakulärsten Volten in der Geschichte großer Fußballspiele. "Sechs Minuten des Wahnsinns", nannte es Milan-Trainer Carlo Ancelotti.

So ratlos wie die Lombarden, die den Landesmeister-Wettbewerb schon sechsmal gewinnen konnten, fühlten sich zuletzt vielleicht die Bayern, als sie vor sechs Jahren beim Finale von Barcelona zusehen mussten, wie Manchester in den letzten Sekunden ein 0:1 in ein 2:1 verwandelte. Wann hat es je eine Mannschaft vermocht ein 0:3 gegen diesen AC Mailand aufzuholen, gegen Cafu, Nesta, Stam und Maldini - eine der besten Abwehrreihen der Welt? Wie ist so etwas möglich?

Dass die dankbaren Liverpooler Spieler dieses Wunder in ihren Antworten ihrem Trainer Rafael Benitez zuschrieben, war zwar verständlich, entspricht aber nicht ganz der Wahrheit. "Wenn wir ein frühes Tor schießen, ist vielleicht noch etwas drin", hatte Benitez seinen Spielern in der Halbzeit mit auf den Weg gegeben. Der Spanier, erst seit einem Jahr in Liverpool, wechselte mit dem deutschen Nationalspieler Dietmar Hamann einen zusätzlichen Akteur für das Mittelfeld ein, stellte die Abwehr von Vierer- auf Dreierkette um und beorderte Steven Gerrard weiter nach vorne.

Tatsächlich waren diese Veränderungen eher von der Angst vor dem Debakel beseelt, als von der Hoffnung auf eine Wende. Hamann gab dann auch zu, mit gemischten Gefühlen auf den Platz gegangen zu sein. "Es ging eigentlich um Schadensbegrenzung", erklärte der ehemalige Bayern-Spieler. Das empfanden auch die 35.000 Liverpool-Fans. Als ihre Mannschaft aus der Kabine kam, sangen sie "You'll never walk alone". Zu diesem Zeitpunkt klang dies wie ein Trost für einen geschlagenen Boxer, der sich in der Gewichtsklasse geirrt hatte.

Ausgerechnet Benitez, der Meister der Taktik, wählte die falsche Aufstellung, als er Harry Kewell statt Hamann spielen ließ. Paolo Maldini, in seinem siebten Finale, schon nach 52 Sekunden und zweimal Hernan Crespo münzten die Überlegenheit des erfahrenen Favoriten gegen den von haarsträubender Nervosität und grenzenloser Unordnung geplagten Herausforderer in Tore um. Der Argentinier Crespo wollte Liverpool büßen lassen, weil "die Reds" seinen letztjährigen Verein FC Chelsea - mit dem er gerne in Istanbul eine Rechnung beglichen hätte - im Halbfinale eliminiert hatten. Er schien zu triumphieren.

Doch als Liverpool nach Gerrards Treffer zum 1:3 plötzlich aggressiv wie in einem englischen Premier-League-Spiel agierte, begann der AC Mailand zu wanken. Benitez lag richtig: Es war das frühe Tor, das alles veränderte. Getragen von den Fans, die den Beweis erbrachten, dass man selbst in einer auralosen Betonschüssel wie dem "Atatürk" in Istanbul Gänsehaut bekommen kann, trafen nun wie im Rausch noch Vladimir Smicer und Xabi Alonso, der eine Elfmeter im Nachschuss zum Ausgleich nutzte.

"Die Zuschauer tragen mit den größten Anteil heute", fand Benitez zurecht. Und wie seine Mannschaft wühlte sich auch der Trainer in dieses Spiel zurück und bewahrte seine von Krämpfen geplagte Elf am Ende mit einem genialen Schachzug vor dem K.o. Benitez stellte Gerrard als rechten Verteidiger gegen Serginho, als der brasilianische Flankengott zusammen mit dem kopfballstarken Jon Dahl Tomasson in der 85. Minute eingewechselt wurde. Gerrard blockte jede Flanke des Brasilianers, Tomasson konnte seine Kopfballstärke nicht ausspielen. Der Rest ist Dudek. Der Rest ist Legende.

Der FC Liverpool hat sich nach 21 Jahren wieder in die Siegerliste der europäischen Königsklasse eingeschrieben. Unerwartet und unbeschreiblich. Wie im vergangenen Jahr, als der FC Porto siegte, triumphierte auch heuer nicht das große Geld. Eine erstaunliche Entwicklung. Es ist magisch: Mit dem FC Liverpool kam am Mittwoch irgendwie nicht nur ein Verein zurück, sondern auch das pure Spiel. Ob das der glücklichste Tag seines Lebens sei, wurde Benitez gefragt. "Im Fußball vielleicht. Aber was soll ich sagen? Ich habe eine Frau und zwei Töchter", sagte er. Aus solchen Antworten werden sie in Liverpool Legenden stricken. Unglaublich, aber wahr.

Und vielleicht ereignet sich ja noch ein Wunder. Sollte es bei der bestehenden Regelung bleiben, dass der Sieger der Champions League nicht automatisch für den nächsten Wettbewerb qualifiziert ist, könnte Liverpool seinen Titel nicht verteidigen. Der Club war in der heimischen Liga nur Fünfter geworden, der englische Verband lehnt es ab, dem viertplatzierten Stadtrivalen FC Everton das Startrecht für die Qualifikation zur Champions League zu entziehen und auf Liverpool zu übertragen. "Alle Fans wollen den Titelverteidiger sehen", wirbt Benitez. Aber noch ist nicht einmal sicher, dass sich die Uefa ein weiteres Mal mit dem Fall befassen wird.

AC Mailand - FC Liverpool 5:6 i.E. (3:0, 3:3)
1:0 Maldini (1.)
2:0 Crespo (39.)
3:0 Crespo (43.)
3:1 Gerrard (54.)
3:2 Smicer (56.)
3:3 Xabi Alonso (60.)
Elfmeterschießen:
Serginho schießt über das Tor
0:1 Hamann
Dudek hält gegen Pirlo
0:2 Cisse
1:2 Tomasson
Dida hält gegen Riise
2:2 Kaka
2:3 Smicer
Dudek hält gegen Schewtschenko
Mailand: Dida - Cafu, Stam, Nesta, Maldini - Gattuso (112. Rui Costa), Pirlo, Seedorf (86. Serginho) - Kaka - Schewtschenko, Crespo (85. Tomasson)
Liverpool: Dudek - Finnan (46. Hamann), Carragher, Hyypiä, Traore - Xabi Alonso - Luis Garcia, Gerrard, Riise - Kewell (23. Smicer), Baros (85. Cisse)
Schiedsrichter:Manuel Enrique Mejuto Gonzalez (Spanien)
Zuschauer: 69.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: - Carragher, Baros
Bes. Vorkommnis: Dida (Mailand, 60.) hält Foulelfmeter von Xabi Alonso
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Maldini_3
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Beitrag von Maldini_3 »

110 Minute Milan! 10 Minute Liverpool, 5 Minute Dudek
Interessants Spil gsi. Wär in 10 Minute binere 3:0 fierig 3 Döpf bechunnt isch kei Championslegue Sieger.
Milan isch momentan eifach nid in Form und het das Johr kei Tittel gwunne :eek:
auch Aldo genannt

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alduccio
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Beitrag von alduccio »

Milan Merda......

mehr isch nit zum sage.

Vergogna d`Italia...... :mad:

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Viele Engländer wetteten bei 0:3 auf Sieg

(Si) Der Glaube an den FC Liverpool hat vielen Engländern hohe
Wettgewinne beschert. Das Wettbüro Ladbrokes teilte mit, dass rund
100 Anhänger noch zur Halbzeit (0:3) Geld auf einen Liverpooler
Sieg gesetzt hatten. Sie bekamen das Hundertfache ihres Einsatzes
als Gewinn ausbezahlt.

Liverpool kassiert 17,3 Millionen Euro

(Si) Der FC Liverpool hat in dieser Champions-League-Saison
allein dank des Titelgewinns 17,3 Millionen Euro an Prämien
kassiert. Finalverlierer AC Milan kann sich immerhin mit 15,04
Millionen trösten.

300 000 Fans empfingen Liverpool

(Si) In Liverpool brachen auch am Tag nach dem Triumph alle
Dämme. Zunächst wurde die Mannschaft auf dem John Lennon Airport
begeistert empfangen. Danach jubelten etwa 300 000 Fans ihren
Helden, die in einem offenen roten Doppeldecker-Bus einen 16
Kilometer langen Triumphzug durch die Stadt absolvierten, bei der
Siegesparade zu.
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

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Ernesto
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(Teil 1/2)

Beitrag von Ernesto »

NZZ -- 27.05.2005

«Liverpool muss diesen Titel verteidigen»

Kontrovers diskutierte Frage in England

Der Champions-League-Final von Istanbul war einer der aufwühlendsten, merkwürdigsten und emotional ergreifendsten, seit 1956 europäische Klubwettbewerbe eingeführt wurden. Am Beispiel des Aussenseiters Liverpool FC wurde veranschaulicht, wozu eine Willensleistung in einem K.-o.-Match gegen einen spielerisch stärkeren Gegner führen kann.


Darin waren sich die beiden Teamverantwortlichen weit nach Mitternacht und nach 126 bewegenden Spielminuten (3:3 n. V., 3:2 im Elfmeterschiessen) in den Katakomben des Atatürk-Stadions einig: Dieser Sieger muss seinen Titel verteidigen. Lächelnd wiederholte Rafael Benitez nur, was Carlo Ancelotti zuvor schon überzeugt zum Ausdruck gebracht hatte. Was für die beiden Manager und darüber hinaus für alle Fussballanhänger einer Selbstverständlichkeit gleichkommt, wird an den zuständigen Stellen aus diplomatischen Gründen anders beurteilt. Obwohl Uefa-Präsident Lennart Johansson vor Monatsfrist mit gutem Menschenverstand vorangegangen war und diese in England kontrovers diskutierte Frage für den Fall eines Erfolgs der Liverpooler (als Tabellenfünfter der Premier League nicht qualifiziert) bejaht hatte, kamen vom englischen Verbandssitz andere Signale. Der neue CEO der Football Association, bekanntermassen ein Liverpool-Anhänger, pochte rücksichtsvoll auf den Buchstaben bzw. die Zahl in der Tabelle, und die garantiert dem Liverpooler Stadtrivalen Everton den Vorstoss in die nächste «Meisterliga»-Saison. Wenn nicht alles täuscht, ist in dieser von allen englischen Medien mächtig aufgeheizten Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen. Umso weniger, als viele Beobachter auf der Insel vor dem Höhepunkt der kontinentalen Klub-Saison und trotz ihrem gut ausgebildeten Selbstverständnis davon ausgingen, dass sich diese Frage danach nicht mehr stellt.

Rätselhafter Umschwung

45 Minuten lang sah es im Wind-durchfluteten und empfindlich kühlen Oval des «weissen Elefanten» von Istanbul (die Arena steht in der Regel leer, wird von Einheimischen als überflüssig bezeichnet) auch nicht danach aus. Wer sich fast schon ergötzte an der Schnelligkeit, wie die Mailänder kombinierten, wie sie mit direktem Zug in die Tiefe vor das Tor durchstiessen und die statische Liverpool-Abwehr Mal für Mal vor unlösbare Probleme stellten, der traute nach dem Seitenwechsel seinen Augen nicht. In no time war aus einer anscheinend glasklaren Angelegenheit eine bis in die Lotterie der Penaltyentscheidung undurchsichtige geworden. Innerhalb von rund sechs Minuten war der Dreitorevorsprung des hoch überlegenen und nie gefährdeten Diavolo wie Schnee an der Sonne geschmolzen. Was viele im Stadion, vielleicht nicht ganz die Mehrheit auf den mehrheitlich britisch-rotweiss besetzten Rängen, für gewonnen hielten, war rasch zerronnen. Wie das möglich war, bleibt ein Rätsel, ist höchstens mit den ungeschriebenen Gesetzen von Cup- Spielen zu begründen.

Denn auf dem Feld standen sich die besten Abwehrformationen dieser europäischen Kampagne gegenüber. Vor allem jene der Mailänder ist geradezu ein Muster an Routine, Internationalität und Reputation: Cafu, Nesta, Stam und Maldini, Durchschnittsalter gut 33 Jahre, zusammen mit annähernd 400 Länderspielen, tausendmal bewährt und angereichert noch durch Dida, den Keeper, den viele für den derzeit besten seines Fachs überhaupt halten. Wie sich diese stolzen Signori, die vor der Pause fast grossmütig und sorgenlos die zögerlichen und unnützen Offensivbemühungen des Widersachers beobachteten, innert derart kurzer Zeit von den Engländern zerzausen liessen, das rief Ungläubigkeit auf den Rampen hervor. Benitez umschrieb Entwicklung und Kehrtwendung präzis. So wie der erste Ballverlust und das erste Foul seines Teams in diesem Match schon nach 55 Sekunden durch eine Standardsituation zum Rückstand geführt habe, so habe das relativ rasche Tor nach Wiederbeginn den Glauben an die eigenen Möglichkeiten der «Roten» aufgeweckt und den Kampfgeist angestachelt. Das 1:3 änderte alles. Jetzt zeigte sich, wie weit der Wille gerade diese keineswegs überwältigende Klubmannschaft tragen kann - oder in Abwandlung eines Sprichwortes aus dem Boxer- Latein: They ever come back.

Taktisch alles richtig gemacht

Die Liverpool-Führung hatte gewissermassen aus der Not eine Tugend gemacht. Der frühe Ausfall des Australiers Kewell (permanente Leistenbeschwerden) und die Ersetzung Finnans zur Pause provozierten bei ihr den Systemwechsel, der die Basis zum Wandel bildete. Der Tscheche Smicer, der überraschend für Kewell kam (er gehört seit geraumer Zeit nicht mehr der Stammformation an, absolvierte nur 10 Meisterschaftsspiele), ergänzte Baros nun im Angriff. Die Abwehr dezimierte der Coach von vier auf drei Einheiten, doch der Captain Gerrard verstärkte die Defensive noch intensiver als vor der Pause, allerdings mit einem läuferischen und kämpferischen Engagement für zwei.

Das frühe Tor nach den Umstellungen gab dem spanischen Coach taktisch recht. Er wollte sich darauf allerdings insofern nicht zu viel einbilden, als die AC Milan nach dem 3:3 und speziell in der Verlängerung wieder die druck- und wirkungsvollere Mannschaft war, die zwei-, dreimal vor dem entscheidenden Matchpoint stand. «Wir haben gut gespielt und dennoch verloren. Wir sind enttäuscht, haben aber Ehre eingelegt», fügte Ancelotti zu dieser «partita strana» gefasst an. Crespo beispielsweise, der Argentinier, der noch Chelsea gehört, betraf eine dieser Merkwürdigkeiten, wie er innert Minutenfrist vor der Pause kometenhaft aufgestiegen war mit seiner Doppietta und später ebenso schnell verglühte. Der Mangel an Frische offenbarte sich bei einigen Teamstützen mit zunehmender Dauer, besonders verhängnisvoll aber im Penaltyschiessen, in dem ausgerechnet die «sichersten» Schützen (Ancelotti) wie zuletzt Schewtschenko scheiterten. Das wiederum hatte mit einem Mann zu tun, der heuer der Unbeständigkeit wegen nicht aus der Kritik herausgekommen war: dem polnischen Goalie Dudek. Er bewahrte Liverpool im Finish vor einem neuerlichen Rückstand. Benitez hofft, dass dies auch die englischen Medien registrieren.

So ging eine denkwürdige Fussballnacht nach einem hochexplosiven Match zu Ende, der beste Final seit langem, bestimmt seit die Champions League existiert. Hervorragend wegen der spielerischen, kämpferischen und athletischen Qualität; ausserordentlich wegen der Torfolge, faszinierend dank der typisch britischen Ambiance mit fairen Fans in und neben der Arena, erinnerungswürdig, weil nicht ein Hauch von Polemik den Showdown umgab. Das ist auch oder vor allem das Verdienst der überlegten, zurückhaltenden Spielleitung des spanischen Trios, dem kaum ein Fehler anzukreiden war und das auch heikle oder enge Situationen richtig taxierte. Und der Liverpool FC, der Aussenseiter, ist kein Zufallssieger. Er blieb im achten Spiel dieses Wettbewerbs hintereinander ungeschlagen, setzte sich u. a. gegen Chelsea und Juventus durch und bestätigte damit erneut, dass er europäisch anderes Format zu entwickeln vermag als in England. Warum eigentlich? Nochmals Coach Benitez: «Das insulare Geschehen ist schwieriger, tempostarker, körperbetonter, lässt weniger Fehler zu. Wir spielen europäischer.» An die Premier League muss sich dieses Team erst gewöhnen. Eine Grundlage dazu wurde in der grössten europäischen Stadt gelegt.
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Ernesto
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(Teil 2/2)

Beitrag von Ernesto »

Die «Jahrhundert-Verhöhnung»

«Nein, der Trainer wird nicht entlassen», sagte Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi, der in seiner Weste als Milan-Padrone neben dem türkischen Präsidenten Erdogan in der Topkapi-Lounge den «Albtraum» («Gazzetta dello Sport») der späten Niederlage erlebt hatte. «Es ist wie in der Politik. Wenn du glaubst, du siegst, dann verlierst du.» Berlusconi hat nach den Verlusten in den jüngsten Provinzwahlen jetzt auch im Fussball sein Sieger-Image eingebüsst. «Was soll ich dem armen Ancelotti sagen? Nichts, es war nicht seine Schuld, es war ein Blackout, sieben Minuten Wahnsinn. Ich werde deswegen niemanden entlassen.» Doch Ancelotti, der 2003 mit Milan die Champions League und 2004 den Meistertitel gewann, in dieser Saison jedoch an beiden Fronten auf hohem Niveau gescheitert ist, wird bereits mit den Römer Klubs in Verbindung gebracht.

«Wir waren die bessere Mannschaft und gehen erhobenen Hauptes nach Hause», zitiert «La Repubblica» den «Cavaliere», der noch ein Haar in der Suppe fand: «Auch deshalb, weil alle drei Liverpool-Tore aus u2039schmutzigenu203A Situationen entstanden sind.» Berlusconi mochte diese Behauptung nicht mit weiteren Argumenten untermauern. Das Land fiel in Schockzustand, wie Tausende Milan-Tifosi, die auf der Mailänder Piazza del Duomo vor einem Riesenbildschirm trauerten. Für die «Gazzetta dello Sport» war der Spielausgang «la beffa del secolo», die Jahrhundert-Verhöhnung, aber auch «eine Lektion, die uns die Reds erteilt haben», wie der Chefredaktor Antonio Di Rosa eingestand. «Die Aufholjagd der Roten war begeisternd.» Aber «nie sah man in einem Final die Mannschaft verlieren, die so dominierte und dann von einem technisch schwächeren Gegner geschlagen wurde».

Das Blatt macht den Milan-Torhüter zum Sündenbock: «Für die Tore von Gerrard und Smicer kann man Dida kein Alibi zubilligen.» Ancelotti habe den «Zusammenbruch nicht in der Pause mit Worten und danach mit den richtigen Sofortmassnahmen» verhindern können. Auch «La Repubblica» setzt den Trainer «auf die Anklagebank». Für den «Corriere della Sera» war die Niederlage «Ancelottis Rückfall in die Rolle des u2039ewigen Zweitenu203A» (Juventus hatte ihn nach zwei zweiten Plätzen entlassen, jetzt belegt er in der Serie A mit Milan wieder den zweiten Platz) und wirft Schewtschenko einen «fatalen doppelten Irrtum vor», die verpasste Chance in der Verlängerung und den verschossenen Elfmeter. Der «Corriere»-Kommentator Giorgio Tosatti lobt «den Mut und die Intelligenz» des Liverpool-Trainers Benitez nach der Pause: «Mit seinem Fünfer-Mittelfeld hat er die Milan-Squadra entzweigeschnitten.»


«Kings of Europe»

Selbst die als seriös geltenden englischen Tageszeitungen legten nach dem Champions-League- Final die gewohnte Zurückhaltung ab. Eine «Ruhmesnacht der Reds» schrieb der «Guardian» auf seiner Titelseite, und der «Independent» fragte: «Das grösste Comeback der Fussballgeschichte?» Die «Times» begnügte sich auf ihrer Frontseite mit «Triumph und Ruhm» über einem Bild von Liverpool- Captain Steven Gerrard, wie er die Trophäe in die Höhe stemmt. Auch der «Daily Telegraph» geht unter der Schlagzeile «Liverpool röhrt zurück, um den Europacup zu schnappen» auf das Comeback des englischen Rekordmeisters nach dem 0:3-Pausenstand ein.

Allerdings beschönigte die angesehene konservative Zeitung die Liverpooler Leistung in der ersten Halbzeit nicht. «Sie sahen nicht wie eine Mannschaft aus, die auf dem gleichen Platz wie Milan sein sollte.» Dann aber räumte der «Telegraph» ein: «Der Sieg ist umso bemerkenswerter, weil die Liverpooler im Dezember zehn Minuten vom Ausscheiden entfernt waren, nicht das automatische Recht der Titelverteidigung besitzen und weit davon entfernt sind, das beste Team in England zu sein.» Die Boulevardblätter versuchten sich dagegen erwartungsgemäss in Superlativen zu überschlagen. Zu «Kings of Europe» erhob die «Daily Mail» die Liverpooler auf der Frontseite und ernannte die Spieler auf ihrer ersten Sportseite auch noch zu «Legenden». Der «Daily Mirror» spielte im Titel sowohl auf den Spitznamen anderer berühmter Söhne der englischen Hafenstadt (die Beatles) an als auch auf das Recht, die Trophäe nach dem fünften Gewinn nun behalten zu dürfen: «The Fab Five».

Von allen Zeitungen einheitlich wurde die Entscheidung des Trainers Benitez, den deutschen Mittelfeldspieler Dietmar Hamann zunächst auf der Bank zu lassen, kritisiert - aber erst weit hinten. Das Positive wurde hervorgehoben, das Comeback nach der Pause, die Unterstützung durch die Fans und der Dank der Spieler an diese. Der «Daily Telegraph» stellte darum unter der Schlagzeile «Liverpool steigt aus der Asche empor» die Forderung: «Der Phönix soll Liverpools neues Wappentier werden.» Und das gleiche Blatt fasste auch die Forderungen aller anderen Zeitungen passend zusammen: «Es wäre kompletter Unsinn, wenn die Meister Litauens, Weissrusslands und Luxemburgs an der nächsten Champions League teilnehmen dürfen, aber nicht die Champions von Europa.»
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sergipe
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Beitrag von sergipe »

In Liverpool brachen am Tag nach dem Triumph alle Dämme, und die sprichwörtlich britische Zurückhaltung machte Platz für die reine Extase. Zunächst wurde die Mannschaft auf dem John Lennon Airport begeistert empfangen. Danach absolvierten die Spieler einen 16 Kilometer langen Triumphzug durch die Stadt, in einem offenen roten Doppeldecker-Bus. Unterwegs und bei der grosser Party auf dem St. Georges Square jubelten 300´000 Fan ihren Helden zu. Eine Stadt im Ausnahmezustand.

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rotoloso
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Beitrag von rotoloso »

Ernesto hat geschrieben:NZZ -- 27.05.2005

«Liverpool muss diesen Titel verteidigen»
BLABLABLA... es gitt nütt z'verteidige, d'Regle sinn eso und die zelle für alli. Für wär halte sich die?
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*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

rotoloso hat geschrieben: BLABLABLA... es gitt nütt z'verteidige, d'Regle sinn eso und die zelle für alli. Für wär halte sich die?
Dann studier mal bitte Seite 34 und 35 des Champions-League-Reglementes. Dort ist jeweils einer der 16 gesetzten Gruppenplätze explizit für den Titelhalter reserviert und nur 15 Plätze werden durch die Meister und Vizemeister (UEFA-Ranking 1-6) bzw. Meister (UEFA-Ranking 7-9) reserviert. Die restlichen 16 Teilnehmer (keiner mehr und keiner weniger) der Gruppenspiele werden über die 3 Qualifikationsrunden ermittelt.
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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Wo liegt eigentlich das Problem? England hat Anrecht auf 4 CL-Plätze, was meiner Meinung nach 2 zuviel sind (gilt auch für Italien, Spanien).

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