Abstimmungen 9. Februar - Masseneinwanderung / Abtreibungsfinanzierung / FABI

Der Rest...

Wie stimmt ihr? (Masseneinwanderung / Abtreibungsfinanzierung / FABI)

Umfrage endete am 09.02.2014, 11:59

3 x JA
14
10%
JA - JA - NEIN
22
15%
JA - NEIN - NEIN
19
13%
JA - NEIN - JA
14
10%
NEIN - JA -NEIN
1
1%
NEIN - JA - JA
5
3%
NEIN - NEIN - JA
52
36%
3 x NEIN
16
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 143

Cello
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Beitrag von Cello »

footbâle hat geschrieben:Das stimmt schon. Es gibt ja auch keine perfekte Lösung. Ein Ja wie auch ein Nein sind mit Vor- und Nachteilen verbunden. Die Frage ist nur, wie man diese Vor- und Nachteile gewichtet. Die Schweiz ist attraktiv für Migranten, weil es ihr gut geht. Und gut geht es ihr, weil die Wirtschaft funktioniert, was eben auch darauf zurückzuführen ist, dass unseren Unternehmen der gigantische EU Wirtschaftsraum zugänglich ist. Wer die Initiative annehmen will, sagt zwingend auch Ja zu einem Verzicht auf einen Teil unseres Wohlstandes. Den Fünfer und das Weggli wird es nicht geben.
Die weniger leistungsfähigen Länder Europas und der Welt haben kein Einwanderungsproblem. Trotzdem würde ich nicht unbedingt in Rumänien oder Angola leben wollen.
es sind im grunde genommen immer die gleichen "wohlstansdiskussionen" die man mit der EU problematik verknüpft.
ich denke das viele leute mittlerweile die schnauze voll haben, sich andauernd von irgendwelchen arbeitgeberverbänden einschüchtern zu lassen. von grossunternehmen, die - egal wie man abstimmt - sowieso die leute auf die strasse stellen, wenn sie irgendwo in einem anderen land mehr profit machen können.
auch die lüge "wohlstand ist nur mit wachstum" möglich findet immer mehr skeptiker. und wer sieht wie dieser "wachstum" generiert wird, dem empfehle ich die doku: "die geplante obsolenz" eine von vielen massnahmen die den motor wirtschaft am laufen hält. ganz zu schweigen von marketing, geldverleih und den ganzen unechten bedürfnissen.
ich glaube vielen schweizerinnen und schweizer wird es langsam mulmig, wenn sie an die zukunft ihres landes denken.
die initiative wird so oder so abgelehnt. mich intressiert dann der JA anteil. und den sollte man ernst nehmen.
"Theorie is grau. Fussball is aufm Platz!"

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

footbâle hat geschrieben: Und gut geht es ihr, weil die Wirtschaft funktioniert, was eben auch darauf zurückzuführen ist, dass unseren Unternehmen der gigantische EU Wirtschaftsraum zugänglich ist. Wer die Initiative annehmen will, sagt zwingend auch Ja zu einem Verzicht auf einen Teil unseres Wohlstandes. Den Fünfer und das Weggli wird es nicht geben.
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hanfueli
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Beitrag von hanfueli »

Cello hat geschrieben: auch die lüge "wohlstand ist nur mit wachstum" möglich findet immer mehr skeptiker.
Die Aussage müsste man vielleicht so drehen: "Heutige Sozialwerke gibt es aufgrund der demografischen Alterung nur mit Wachstum".

Es gibt Wohlstand ohne Wachstum. Einfach nicht für alle.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

No_IP
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Beitrag von No_IP »

footbâle hat geschrieben:Und gut geht es ihr, weil die Wirtschaft funktioniert, was eben auch darauf zurückzuführen ist, dass unseren Unternehmen der gigantische EU Wirtschaftsraum zugänglich ist. Wer die Initiative annehmen will, sagt zwingend auch Ja zu einem Verzicht auf einen Teil unseres Wohlstandes. Den Fünfer und das Weggli wird es nicht geben.
Eigentlich bist du ein ganzer schlauer Kerl, aber was du da schreibst, ist absoluter Blödsinn! Kein Grosskonzern der wirklich auf HOCHqualifizierte
Fachkräfte angewiesen ist, äussert sich negativ zu dieser Initiative! Und weisst du auch wieso? HOChqualifizierte Fachkräfte sind weltweit absolut "Mangelware!"
Daher befürworten diese Milliarden Unternehmen durchaus Kontigente, dann sind diese nämlich frei sich nur auf den europäischen Markt zu beschränken!!!

Für unsere Millardenunternehmen ist die PFZ ein Standortnachteil, wie oft mussten hochqualifizierte Fachkräfte ausserhalb der EU an ausländischen Standorten untergebracht werden?
Ist klar wird dies nicht offen kommuniziert, schliesslich will man den verbündeten KMU's nicht ans Bein pissen.

Von den vielen Zuwandern, sind nur sehr wenige mehr qualifiziert als Schweizer. Glaube kaum das 80'000 Zuwanderer Einkommen von mehreren hunderttausend
Franken verdienen. Hier findet schlichtweg ein Verdrängungs- und Preiskampf auf Kosten der bisherigen Arbeitnehmer. Die KMU's werden schlichtweg zu bequem,
die Jugendlichen auszubilden. Statt einen pubertiernden Flegel stellt man ein Europäer ein, der keine Ausbildung braucht un wenig Lohnforderung stellt.

Und die elende Scheinselbständigkeit sollte sofort unterbunden werden. PUNKT!

Mindl
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Beitrag von Mindl »

irgend hat geschrieben:Das ist für mich auch das ganz besonders absurde an der Diskussion um diese Initiative. Die SVP, welche als Vorreiterin der neoliberalen Wirtschafts- und Steuerpolitik die Schweiz erst so 'attraktiv' gemacht hat will jetzt plötzlich die Einwanderung reduzieren und spricht davon dass die Wirtschaft nicht alles und eine intakte Landschaft auch erhaltenswert sei. Wahrscheinlicher ist es, dass nach einer allfälligen Annahme die Kontingente so hoch angesetzt werden dass die Einwanderung ungebremst weitergehen kann, und man weiterhin auf dem Thema herumreiten kann. Auf den anderen Seite die Grünen und die SP, welche stramm den Economiesuisse-Kurs halten und das Loblied auf das Schneeball-Wachstum mit kurzfristiger Profitmaximierung für wenige mitsingen. Zum Glück gibt es noch Leute wie Strahm oder Badran, welche den gesunden Menschenverstand behalten haben.

Aufgrund des Anti-SVP-Reflexes vermute ich, dass diese Initiative wohl (noch) knapp abgelehnt wird. Die Zahl der Skeptiker wird aber tendenziell nur noch steigen, worauf irgendwann eine Ausweitung auf Kroatien oder sonst eine Abstimmung zum Thema nicht mehr durchkommt und unweigerlich Neuverhandlungen mit der EU folgen. Ich persönlich werde aber JA stimmen, da für mich eine 10-Millionen-Schweiz keine erstrebenswerte Zukunftsvision ist und wir mit dem PFZ System am allerwenigsten Mittel haben um dies abzuwenden. Umso mehr, als dass ich etwas weniger 'Wohlstand' gern in Kauf nehme und generell für unvermeidlich halte.

Im übrigen halte ich die Argumente in Sachen Kontingente von Wirtschaftsprofessor Eichenberger für um einiges stichhaltiger als diejenigen des Städeplaners Kessler.
gute argumentation.

vor allem muss man sehen das starke einwanderung halt druck auf die TIEFSTLÖHNE bringt... davon profitiert natürlich die wirtschaft. top leute bringt man immer irgendwie ins land.
der zweite punkt ist: wie dicht will man die schweiz überbauen, wie will man den verkehr ausbauen, da die tendenzen ja sind, den PKW verkehr einzuschränken und richtung umweltschützenden ÖV zu gehen (welcher zu stosszeiten am anschlag ist) und es schwierig wird den ÖV in den kernzonen (zürich basel genf) stark auszubauen, wirds schwierig noch 2mio in der schweiz unterzubringen. anzumerken ist noch: nimmt man nur die urbanen fläche der schweiz, so ist es dass mit abstand dichtest besiedelte land von europa....
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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Zum Teil wird das Problem Verkehr und Überbauung sehr einseitig der Zuwanderung zugeschoben...

Der öV wächst massivstens seit der Einführung des Taktfahrplanes
Die Wohnungsfläche, die pro Person belegt wird, ist in den letzten 30 Jahren auch gestiegen.
Viele Industrieareale vor allem in den urbanen Gebieten sind aufgegeben worden und dort wird auch mächtig gebaut.
Waren früher die Zentren Böse und das Land gut, hat sich das wohnplatztechnisch in den letzten 30 Jahren wieder geändert.

Das sind nur 3 kleine Beispiele, wie auch noch andere Gründe eine wichtige Rolle spielen bei gewissen Problemen. Gründe, für die auch wir verantwortlich sind.
Oder sind es nicht die Gemeindeversammlungen, die über Umzonung von Land/Bauland entscheiden? Wieso wird da nie der Hebel angesetzt? Da stimmen ja nur Schweizer ab...also in Sachen Raumplanung sind wir selbst schuld, wenn wir jetzt Zubetonierung beklagen...aber das ist natürlich eine sehr unbequeme Sache, lieber den bösen, bösen Ausländern die Schuld geben.

Die Pharma in Basel wäre von Kontingente massivstens betroffen, denn die Kontingente betreffen auch die Pendler...

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Käppelijoch hat geschrieben:Zum Teil wird das Problem Verkehr und Überbauung sehr einseitig der Zuwanderung zugeschoben...

Der öV wächst massivstens seit der Einführung des Taktfahrplanes
Die Wohnungsfläche, die pro Person belegt wird, ist in den letzten 30 Jahren auch gestiegen.
Viele Industrieareale vor allem in den urbanen Gebieten sind aufgegeben worden und dort wird auch mächtig gebaut.
Waren früher die Zentren Böse und das Land gut, hat sich das wohnplatztechnisch in den letzten 30 Jahren wieder geändert.

Das sind nur 3 kleine Beispiele, wie auch noch andere Gründe eine wichtige Rolle spielen bei gewissen Problemen. Gründe, für die auch wir verantwortlich sind.
Oder sind es nicht die Gemeindeversammlungen, die über Umzonung von Land/Bauland entscheiden? Wieso wird da nie der Hebel angesetzt? Da stimmen ja nur Schweizer ab...also in Sachen Raumplanung sind wir selbst schuld, wenn wir jetzt Zubetonierung beklagen...aber das ist natürlich eine sehr unbequeme Sache, lieber den bösen, bösen Ausländern die Schuld geben.

Die Pharma in Basel wäre von Kontingente massivstens betroffen, denn die Kontingente betreffen auch die Pendler...
Natürlich sind die Probleme im Wohnbereich oder Verkehr nicht nur der Zuwanderung geschuldet. Wie du richtig schreibst, nehmen die Personen netto mehr Wohnfläche ein als noch vor 30 Jahren.
Aber es ist doch auch logisch, dass 10 Mio Menschen mehr Wohnraum benötigen und mehr Verkehr generieren als 8 Mio.

Was ich mich frage: wie will die Schweiz die Einwanderung später begrenzen, wenn die Personenfreizügigkeit noch weiter auf Rumänien, Bulgarien etc. ausgedehnt werden?
In D und GB scheinen sie das Problem der Zuwanderung jetzt schon zu diskutieren, obwohl sie Prozentual gesehen etwa eine halb so grosse Einwanderung haben als wir.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Tsunami hat geschrieben: In D und GB scheinen sie das Problem der Zuwanderung jetzt schon zu diskutieren, obwohl sie Prozentual gesehen etwa eine halb so grosse Einwanderung haben als wir.
Die werden EU-Intern eine Lösung aushandeln und genau da sollten wir uns irgendwie daran beteiligen. Sprich, eine Lösung finden, welche zusammen mit ganz Europa gefunden wird, ohne dass man dazwischen das Land dicht macht, wie es die SVP will und dann die Schweiz wuasi im luftleeren raum herumhängen lassen... (Nochmals: Nicht nur die Zuwanderung wird mit dieser Initiative gestoppt, sondern auch die Pendler sollen quasi ausgeschlossen werden...und das hat definitiv nichts mehr mit "Masseneinwanderung" zu tun, wie es die SVP hier suggeriert. Diese Initiative ist eine Mogelpackung!! Dazu kommt noch die faktische Abschaffung des Asylwesens...die Stossrichtung der Initiative ist klar: Ausländer raus!).

Dazu kommt noch, dass ich mir sicher bin, dass im Schnitt pro Haushalt mehr Autos herumstehen.

Und das Zauberwort wird verdichtetes Bauen heissen. Basel macht dies schon und es ist das einzig Vernünftige. Denn Mehrfamilienhäuser sind auch energetisch sinnvoller als 100 Einfamilienhäuschen.

Schlussendlich geht es am 9.2. um die PFZ:

http://bazonline.ch/schweiz/standard/Di ... y/11458304

"EU-Justizkommissarin Viviane Reding hat bekräftigt, dass es im Falle einer Annahme der Initiative «Gegen Masseneinwanderung» keine Nachverhandlungen zur Personenfreizügigkeit mit der EU geben wird. Der Binnenmarkt sei eine grosse Einheit, «da kann die Schweiz nicht hier oder da Rosinen picken»."

"Der Zugang zum Binnenmarkt sei nicht trennbar von den anderen Grundfreiheiten der bilateralen Verträge, sagte Reding in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag». Ausserdem sei die Migration keine Einbahnstrasse. So lebten etwa 430'000 Schweizerinnen und Schweizer in der EU."

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

http://paulrechsteiner.ch/?p=1038

Guter Beitrag zu dieser unsäglichen Initiative...

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

No_IP hat geschrieben:Eigentlich bist du ein ganzer schlauer Kerl, aber was du da schreibst, ist absoluter Blödsinn! Kein Grosskonzern der wirklich auf HOCHqualifizierte Fachkräfte angewiesen ist, äussert sich negativ zu dieser Initiative!
Es liegt natürlich nahe, alles was man nicht so recht versteht, als 'absoluten Blödsinn' zu bezeichnen.
Deiner Privatmeinung, dass "kein Grosskonzern" die SVP Initiative ablehnt, stelle ich mal die Ergebnisse einer breit angelegten Unternehmensbefragung gegenüber, die das BAKBASEL erst im Dezember veröffentlicht hat. Über 90% der Multinationalen und grossen Unternehmen in der CH erachten die PFZ als 'unverzichtbar, 'sehr wichtig' oder 'wichtig'.
Solltest du mal lesen. http://www.bakbasel.ch/downloads/servic ... bnisse.pdf

Das BAKBASEL hat Umfrageergebnisse von 426 Unternehmen ausgewertet. Wie viele Unternehmen haben sich an deiner privaten Studie beteiligt? Mit welchen Fakten belegst du deine These, dass 'kein Grosskonzern' gegen die Initiative ist? Da bin ich mal gespannt.

[ATTACH]18737[/ATTACH]
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Cello
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Beitrag von Cello »

mein arzt hat mir gesagt, ich hätte laut einer studie einen zu hohen cholesterinspiegel und es wäre besser, wenn ich fortan jeden tag ein tablettli nehmen würde.

1. die studie stammt von einem pharmamulti.
2. ich nehme kein tablettli gegen zu hohen cholesteringehalt.
3. die meisten studien/statistiken sind nicht mal das papier wert auf dem sie gedruckt sind.
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Käppelijoch hat geschrieben: (Nochmals: Nicht nur die Zuwanderung wird mit dieser Initiative gestoppt, sondern auch die Pendler sollen quasi ausgeschlossen werden...und das hat definitiv nichts mehr mit "Masseneinwanderung" zu tun, wie es die SVP hier suggeriert. Diese Initiative ist eine Mogelpackung!! Dazu kommt noch die faktische Abschaffung des Asylwesens...die Stossrichtung der Initiative ist klar: Ausländer raus!).
Ach so. Das heisst, bis 2002 wurden die Pendler quasi ausgeschlossen und es gab da auch kein Asylwesen?
Tja, man lernt nie aus....

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Cello hat geschrieben:3. die meisten studien/statistiken sind nicht mal das papier wert auf dem sie gedruckt sind.
Ich nehme an, du möchtest damit andeuten, dass die von mir zitierte Studie gefälscht ist bzw. Unwahrheiten enthält. Das würde natürlich v.a. die Auftraggeber interessieren.
Also: Wie kommst du darauf? Bist du Insider?
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Cello hat geschrieben:mein arzt hat mir gesagt, ich hätte laut einer studie einen zu hohen cholesterinspiegel und es wäre besser, wenn ich fortan jeden tag ein tablettli nehmen würde.

1. die studie stammt von einem pharmamulti.
2. ich nehme kein tablettli gegen zu hohen cholesteringehalt.
3. die meisten studien/statistiken sind nicht mal das papier wert auf dem sie gedruckt sind.
4. Tabletten gegen hohes Cholesterol sind billig, Herzkomplikationen sind extrem teuer. Dass hohes Cholesterol Risiken fuer verschiedene Krankheiten erhoeht ist nun wirklich nicht kontrovers.

Aber eben... die KK muss die Kosten auch dann uebernehmen, wenn jemand nicht interessiert ist, hohe Kosten zu vermeiden. Anstelle von ein paar Franken im Jahr (oder etwas gesuenderes Essen und mehr Bewegung) kostet dann eine Behandlung im Notfall mal 200,000.-

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Cello, hast du noch andere Risikofaktoren? Falls nein, würde ich dir empfehlen auch keine zu nehmen.

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Tsunami hat geschrieben:Musst du jetzt überhaupt kein Formular ausfüllen, wenn du einen MA aus dem EU Raum anstellen willst? Ob der nun im Ausland lebt oder künftig sich in der CH niederlassen will? Kannst du jeden aus einem EU-Land, mit welchem die Personenfreizügigkeit gilt, gleich einstellen, wie den Heiri aus Langnau i.E.?
Wenn José oder Jürgen aus einem Land der EU-25 oder der EFTA stammt, ist es für mich als ARBEITGEBER tatsächlich gleich einfach, wie wenn ich den Heiri anstellen will. Bei einer voraussichtlichen Erwerbstätigkeit ab 3 Monaten muss sich José/Jürgen innert 14 Tagen nach seiner Ankunft in der Schweiz - aber VOR Stellenantritt - bei seiner Wohngemeinde anmelden und eine Aufenthaltsbewilligung beantragen. Eine gültige Identitätskarte (oder Pass) sowie eine schriftliche Einstellungserklärung des Arbeitgebers (z.B. der Arbeitsvertrag mit angegebener Dauer der Anstellung) sind vorzuweisen. Je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses wird eine Kurzaufenthaltsbewilligung (Ausweis L, Arbeitsvertrag bis 364 Tage) oder eine Aufenthaltsbewilligung B (Vertragsdauer von mindestens einem Jahr oder unbefristet) ausgestellt. Der Büetzer muss mir diese Dokumente zeigen, für mich als Arbeitgeber gibt es dagegen keinen wochenlangen Papierkram mit den Behörden.

Wenn ich als Arbeitgeber dagegen einen Rumänien oder Bulgarien anstellen will, muss ich als Arbeitgeber erst bei der kantonalen Arbeitsmarktbehörde ein Gesuch für eine Arbeitsbewilligung stellen. Dabei muss der Arbeitsvertrag vorgelegt werden. Wegen der Ventilklausel prüft die Behörde folgende Voraussetzungen:

1. Inländervorrang: Es sind für diese Stelle keine gleich gut geeigneten Bewerber verfügbar, welche bereits zum schweizerischen Arbeitsmarkt zugelassen sind.
2. Kontrolle der Lohn- und Arbeitsbedingungen: Diese müssen den orts- und branchenüblichen Ansätzen entsprechen.
3. Kontingente: Es steht nur eine gewisse Anzahl von Bewilligungen zur Verfügung. Diese dürfen nicht ausgeschöpft sein.

Sind diese Bedingungen erfüllt, kann eine Bewilligung erteilt werden. Es besteht jedoch kein Rechtsanspruch auf die Erteilung einer Bewilligung. Bürgerinnen und Bürger aus der EU-2 brauchen in jedem Fall bei Stellenantritt bei einem/einer Schweizer Arbeitgeber/in eine Aufenthaltsbewilligung.

Es ist also heute um ein Vielfaches komplizierter, einen Rumänen als einen Portugiesen oder Deutschen anzustellen. Falls künftig bei jeder Anstellung eines EU-Bürgers (selbst wenn dieser schon seinen Wohnsitz in der Schweiz hat) ein so grosser Papierkram anfällt, wirds für KMU wirklich aufwendig.


Kann alles auch im Internet nachgelesen werden: https://www.bfm.admin.ch//bfm/de/home/t ... %A4tigkeit

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

SubComandante hat geschrieben:http://paulrechsteiner.ch/?p=1038

Guter Beitrag zu dieser unsäglichen Initiative...
Der Beitrag zeigt lediglich, dass die Linken die Probleme und Sorgen der Bevölkerung tatsächlich einfach nicht erkennen:
Wirtschaftlich betrachtet ist die Freizügigkeit, verbunden mit dem Schutz der Löhne, dem bürokratischen System der Kontingente weit überlegen.
Aber der Beitrag fasst auch schön zusammen, dass die Initiative kacke ist. Typisch SVP halt eben... Man erkennt gewisse Probleme (im Gegensatz zu den Linken), bringt aber eine völlig weltfremde und idiotische Lösung.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Aber der Beitrag fasst auch schön zusammen, dass die Initiative kacke ist. Typisch SVP halt eben... Man erkennt gewisse Probleme (im Gegensatz zu den Linken), bringt aber eine völlig weltfremde und idiotische Lösung.
Natürlich ist die Volksinitiative gegen die Masseneinwanderung zuweilen etwas diffus abgefasst und falls man sie dann bei den Ausführungsbestimmungen wieder wortwörtlich und nicht sinngemäss zu umsetzen versucht, sehr schwierig zu fassen. Allerdings dürften gerade die mit ähnlichen Initiativen (Verwahrungsinitiative, Ausschaffungsinitiative) und deren schleppender Umsetzung gemachten Erfahrungen im Volk den Anteil der JA-Stimmen unnötig in die Höhe treiben. Vermutlich auch so, dass nicht mehr diskutiert werden muss ob die Initiative mehr angenommen wird, sondern nur noch wie hoch. Eine Zustimmung im Bereich von gegen zwei Dritteln wie bei der Minarettinitiative halte ich für sehr unrealistisch, jedoch könnte das effektive Resultat in ähnlicher Weise von den Umfrageergebnissen abweichen wie vor gut 4 jahren bei der erwähnten Minarett-Vorlage. Schätze mal eine Annahme der Initiative so mit 55-58 %, am Ständemehr jedenfalls wird die Vorlage kaum scheitern.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Der Beitrag zeigt lediglich, dass die Linken die Probleme und Sorgen der Bevölkerung tatsächlich einfach nicht erkennen:



Aber der Beitrag fasst auch schön zusammen, dass die Initiative kacke ist. Typisch SVP halt eben... Man erkennt gewisse Probleme (im Gegensatz zu den Linken), bringt aber eine völlig weltfremde und idiotische Lösung.
Und gerade weil die Linken die Probleme nicht sehen (wollen), hat die SVP dann mit solchen Lösungen erfolg!
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Brausebad
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Beitrag von Brausebad »

Blutengel hat geschrieben:Und gerade weil die Linken die Probleme nicht sehen (wollen), hat die SVP dann mit solchen Lösungen erfolg!
Weil unsere politische Mitte unfähig ist auf der politischen Bühne präventive Massnahmen auszuarbeiten oder gar durchzubringen die jeglichen Initiativen von Links und Rechts den Wind aus den Segeln nehmen würde. Seit Jahren ein offener Schlagabtausch zwischen Links und Rechts und die Mitte resigniert.
Wie Sigi und Ceccaroni, wie Hauser und Knup träum’ auch ich manchmal ganz leise davon, dass es dem FCB einst wieder besser gehen möge. Es muss nicht gerade ein Titel sein oder gar eine Teilnahme im Europacup, behüte nein, nur so, dass der FCB zu Hause gegen Bulle gewinnt, einfach gewinnt. JOZ 1988

Golega
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Beitrag von Golega »

Die Linken politisieren schon lange an der Bevölkerung vorbei. Die "flankierenden Massnahmen" hat noch nie jemand gesehen, niemand hat davon profitiert. In der Finanzbranche werden derzeit viele Schweizer mit Jahrgängen 1960 - 1970 entlassen. Es kommt eine Vielzahl 30 jähriger Spanier, Briten, Deutscher mit Master und etwas Arbeitserfahrung. Sie verdienen etwa die Hälfte der erwähnten Entlassenen. Löhne neuer Jobs sind dann wesentlich tiefer angesetzt. Wirtschaftlich können wir eine derart grosse Immigration kaum verkraften ohne Wohlstandverlust.

Dass Immigration auch Kriminalität mit sich bringt ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Man muss bloss einmal sehen, wer in den Gefängnissen sitzt. Wenn das so weitergeht, wird es möglichweise gefährlich nachts auf der Strasse usw. Fragt mal Leute an Orten mit hoher Immigration wir in Birmingham oder Marseille oder Madrid oder Stockholm oder Amsterdam. Das ist keine Angstmache, das gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft.

Der Bundesrat und die Unternehmen haben andere Interessen. Die Linken erhoffen sich neue Klientel. Schade wurde das Thema von der SVP gepachtet. Ich stimme trotzdem Ja.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Tsunami hat geschrieben:Ach so. Das heisst, bis 2002 wurden die Pendler quasi ausgeschlossen und es gab da auch kein Asylwesen?
Tja, man lernt nie aus....
Sie unterlagen nicht einer Gesamtkontingentierung! Das will die SVP nun: alle Ausländer in einen Topf und kontingentieren.
Wird ein ontingent von 20'000 festgesetzt, fallen unter diese 20'000 alle Pendler, Asylsuchende und diejenigen die hierherziehen und arbeiten wollen. Und genau das war vorher noch nie so! Auch nicht in der laut SVP Milch-und-Honig-Zeit vor 2002.

Nochmals: Sagen wir, gehen von diesen 20'000 Kontingente 15'000 an die Pendler und 5'000 an neue, die hierher ziehen...tja Pech für die Asylsuchenden. Ab zurück in den Krieg!

Genau diese Kopplung ist die Sauerei, genau dieses Sand-in-die-Augen streuen der Initiatnten. Lies doch bitte den Initiativtext und erkundige Dich, wie es zur gelobten Zeit damals war! Oder willst Du es nicht verstehen, weil Du lieber den Schlagworten der Blocherkompanie glaubst, statt selber liest??

boroboro
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Beitrag von boroboro »

Golega hat geschrieben:Die Linken politisieren schon lange an der Bevölkerung vorbei. Die "flankierenden Massnahmen" hat noch nie jemand gesehen, niemand hat davon profitiert. In der Finanzbranche werden derzeit viele Schweizer mit Jahrgängen 1960 - 1970 entlassen. Es kommt eine Vielzahl 30 jähriger Spanier, Briten, Deutscher mit Master und etwas Arbeitserfahrung. Sie verdienen etwa die Hälfte der erwähnten Entlassenen. Löhne neuer Jobs sind dann wesentlich tiefer angesetzt. Wirtschaftlich können wir eine derart grosse Immigration kaum verkraften ohne Wohlstandverlust.

Dass Immigration auch Kriminalität mit sich bringt ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Man muss bloss einmal sehen, wer in den Gefängnissen sitzt. Wenn das so weitergeht, wird es möglichweise gefährlich nachts auf der Strasse usw. Fragt mal Leute an Orten mit hoher Immigration wir in Birmingham oder Marseille oder Madrid oder Stockholm oder Amsterdam. Das ist keine Angstmache, das gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft.

Der Bundesrat und die Unternehmen haben andere Interessen. Die Linken erhoffen sich neue Klientel. Schade wurde das Thema von der SVP gepachtet. Ich stimme trotzdem Ja.
Genau es kommen Junge aus Südeuropa mit Hochschulabschluss, diese Leute sind extrem gefährlich und erhöhen das Gefahrenpotential in der Schweiz!
Speziell in der Finanzbranche wo die Löhne derart tief angesetzt sind, ist der Ausweg zur illegalen Tätigkeiten häufig der einzige Ausweg.

Cello
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Beitrag von Cello »

Käppelijoch hat geschrieben:tja Pech für die Asylsuchenden. Ab zurück in den Krieg!
ja du, ganz schlimm!
vor allem für die jungen KRIMINELLEN aus dem maghreb oder die drogendealer aus AFRIKA!
ganz ganz schlimm!

siehst du, ich kann auch polemisieren.
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Brausebad hat geschrieben:Weil unsere politische Mitte unfähig ist auf der politischen Bühne präventive Massnahmen auszuarbeiten oder gar durchzubringen die jeglichen Initiativen von Links und Rechts den Wind aus den Segeln nehmen würde. Seit Jahren ein offener Schlagabtausch zwischen Links und Rechts und die Mitte resigniert.
Bei den Abstimmungen ist tatsächlich eine Abkehr davon zu sehen, was die Schweiz ausmacht. Einen gesunden Kompromiss zwischen allen Parteien. Die meisten Initiativen sind entweder sehr links oder sehr rechts. Oder sonst irgendwie extrem, siehe die Abtreibungsfinanzierung. Manche werden auch als extremer angesehen, wie sie sind - besonders, weil es Befürworter von allem politischen Lager gibt (siehe Grundeinkomen). Ich habe immer noch die Hoffnung, dass potentielle SVP-Wähler auch herausfinden, dass die Abstimmung etwas zu weit geht und viele neue Probleme mit sich bringen wird. Auch als Antwort an die SVP im Sinne von: bitte gebt euch etwas mehr Mühe, dann sind wir dabei. Viele Nachbarländer loben die Möglichkeit der Volksabstimmung. Aber es nicht alles Gold, was glänzt. Man kann mit einer einzigen Abstimmung die ganze Arbeit mit der EU innert kürzester Zeit zerstören.

Wenn die Initiative angenommen werden würde, könnte man vermutlich wieder eine grosse Schere zwischen Stadt und Land sehen. Und natürlich auch wieder den Röstigraben. Wieder auch die Diskrepanz zwischen Anteil von Ausländer und der Anzahl Ja-Stimmen.

Vielleicht erreichen es die anderen Parteien endlich mal, der SVP in dieser Frage den Wind aus den Segeln nehmen zu können. Nicht indem sie der SVP nachziehen, sondern offen und öfters klar kommunizieren, was ihre Sicht ist. Wenn ein solch klares Ja erwartet wird, dann hat die Kommunikation der anderen Parteien versagt. Die Abstimmung wird kommen - und wenn man als Partei nicht resolut dagegen angeht ist dann plötzlich ein Ja da. Und dann ist es zu spät (auch wenn der Bundesrat jede radikalere gewonnene Abstimmung wieder abzuschwächen versucht).

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Käppelijoch hat geschrieben:Nochmals: Sagen wir, gehen von diesen 20'000 Kontingente 15'000 an die Pendler und 5'000 an neue, die hierher ziehen...tja Pech für die Asylsuchenden. Ab zurück in den Krieg!
Völliger Blödsinn, so doof ist nicht mal die SVP, dass sie nicht wüsste, dass sowas nicht geht. Die Erwähnung des Asylbereichs in der Zuwanderungsinitiative sollte aber demnach bewirken, dass bei einem erhöhten Zustrom an Asylbewerbern folglich weniger Bewilligungen für wirtschaftliche Zuwanderer oder Grenzgänger ausgestellt werden dürften. Da normalerweise Asylbewerber auch nach Beendigung der Krisen in den wenigsten Fällen wieder in ihr Heimatland zurückgeschickt werden bzw. werden können, macht es durchaus Sinn die Zuwanderung über den Asylbereich ebenfalls in den Gesamtkontext der Zuwanderer zu stellen. Denn schliesslich sollen bzw. müssen diese Zuwanderer aus dem Asylbereich mittelfristig ebenfalls vom Arbeitssektor absorbiert werden, wenn wir sie nicht dauernd in den Sozialbereich überführen wollen.
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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

SubComandante hat geschrieben:Vielleicht erreichen es die anderen Parteien endlich mal, der SVP in dieser Frage den Wind aus den Segeln nehmen zu können. Nicht indem sie der SVP nachziehen, sondern offen und öfters klar kommunizieren, was ihre Sicht ist. Wenn ein solch klares Ja erwartet wird, dann hat die Kommunikation der anderen Parteien versagt. Die Abstimmung wird kommen - und wenn man als Partei nicht resolut dagegen angeht ist dann plötzlich ein Ja da. Und dann ist es zu spät (auch wenn der Bundesrat jede radikalere gewonnene Abstimmung wieder abzuschwächen versucht).
Das Ganze ist doch nicht eine Frage der Kommunikation, sondern des Prinzips. Nicht die Kommunikation im Abstimmungskampf hat versagt, sondern unser System seit Einführung der Personenfreizügigkeit. Zurzeit wird man im Abstimmungskampf mehr mit Zahlen und Studien zur Einwanderung zugedeckt, als in sämtlichen Jahren seit Einführung der Personenfreizügigkeit zusammen. Dieser Umstand alleine ist für viele schon mal mehr als verdächtig. Dass sich dann diese unzähligen Studien noch gerne nur mit den positiven Aspekten der PFZ und nicht ansatzweise auf die ebenfalls vorhanden negativen Faktoren der erhöhten Einwanderung eingegangen wird ist ein weiterer Umstand, den viele in die Arme der Initianten treibt. Dass dann dazu noch die von vielen gemachten persönlichen Erfahrungen (Mietpreisentwicklung, Lohndruck, Verkehrszunahme) dermassen von den öffentlichen Verlautbarungen abweichen gibt der ganzen Gegenkampagne den Rest - und verhilft der Initiative wohl zum Durchbruch.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Käppelijoch hat geschrieben:Sie unterlagen nicht einer Gesamtkontingentierung! Das will die SVP nun: alle Ausländer in einen Topf und kontingentieren.
Wird ein ontingent von 20'000 festgesetzt, fallen unter diese 20'000 alle Pendler, Asylsuchende und diejenigen die hierherziehen und arbeiten wollen. Und genau das war vorher noch nie so! Auch nicht in der laut SVP Milch-und-Honig-Zeit vor 2002.

Nochmals: Sagen wir, gehen von diesen 20'000 Kontingente 15'000 an die Pendler und 5'000 an neue, die hierher ziehen...tja Pech für die Asylsuchenden. Ab zurück in den Krieg!

Genau diese Kopplung ist die Sauerei, genau dieses Sand-in-die-Augen streuen der Initiatnten. Lies doch bitte den Initiativtext und erkundige Dich, wie es zur gelobten Zeit damals war! Oder willst Du es nicht verstehen, weil Du lieber den Schlagworten der Blocherkompanie glaubst, statt selber liest??
OK, ich habe zwei Fragen:
Siehst du keine Probleme so, wie es jetzt ist? Wie viel (netto-) Einwanderung ist für dich ok? 100'000? 200'000? 500'000 / Jahr? Oder egal, es sollen kommen, so viele wie wollen?

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Käppelijoch hat geschrieben:
Nochmals: Sagen wir, gehen von diesen 20'000 Kontingente 15'000 an die Pendler und 5'000 an neue, die hierher ziehen...tja Pech für die Asylsuchenden. Ab zurück in den Krieg!

Genau diese Kopplung ist die Sauerei, genau dieses Sand-in-die-Augen streuen der Initiatnten. Lies doch bitte den Initiativtext und erkundige Dich, wie es zur gelobten Zeit damals war! Oder willst Du es nicht verstehen, weil Du lieber den Schlagworten der Blocherkompanie glaubst, statt selber liest??
OK. Ich lese: Art. 121 a 1 regelt die Anzahl Bewilligungen von Ausländern für den Aufenthalt in der Schweiz. Mit Einbezug des Asylwesens.
Art. 121 a 2 regelt die Höchstzahl und Kontingente für erwerbstätige Ausländerinnen und Ausländer mit Einbezug der Grenzgänger.

Nochmals langsam für dich: Im Initiativtext gibt es 2 (zwei) Kontingente! Lies doch mal den Initiativtext genau! ;-))

Aber keine Angst: Die Initiative wird nicht angenommen. Die Einschüchterungen der Gegner werden Früchte tragen. Ich gehe mit einem Nein Anteil von 58% aus. Wir diskutieren also eh nur um des Kaisers Bart.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Tsunami hat geschrieben:OK, ich habe zwei Fragen:
Siehst du keine Probleme so, wie es jetzt ist?
Nein.
Wie viel (netto-) Einwanderung ist für dich ok? 100'000? 200'000? 500'000 / Jahr? Oder egal, es sollen kommen, so viele wie wollen?
Es sollen kommen, so viele wollen.

Ganz einfach: es kommen nur Leute in die Schweiz, die auch eine gute Chance haben, Arbeit zu finden. Wer die Sprache nicht spricht, keinen Job hat, und kein Geld hat, um laenger nach Arbeit zu suchen, wird gar nicht erst in die Schweiz kommen. In ihrem Heimatland haben sie immerhin ein support System (Familie, Freunde).

Unser Arbeitsmarkt braucht nunmal einfach mehr Leute (vor allem mit bestimmten Qualifikationen) als wir in der Schweiz haben. Es ist die Aufgabe des Staates, den OV auszubauen und den Wohnungsmarkt so zu (de)regulieren, dass Wohnraum zur Verfuegung steht. Wenn wir 2-3 moderne Wolkenkratzer in Basel beim Messeturm haetten, wuerde dies das Stadtbild kaum zerstoeren, aber ein paar tausend Wohnungen schaffen. Das Problem ist viel eher, dass nicht genuegend Leute in Basel wohnen wollen, um einen solchen Bau rentabel zu machen... und das sollte uns auch etwas zu denken geben.

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