Abstimmungen 9. Februar - Masseneinwanderung / Abtreibungsfinanzierung / FABI

Der Rest...

Wie stimmt ihr? (Masseneinwanderung / Abtreibungsfinanzierung / FABI)

Umfrage endete am 09.02.2014, 11:59

3 x JA
14
10%
JA - JA - NEIN
22
15%
JA - NEIN - NEIN
19
13%
JA - NEIN - JA
14
10%
NEIN - JA -NEIN
1
1%
NEIN - JA - JA
5
3%
NEIN - NEIN - JA
52
36%
3 x NEIN
16
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 143

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Nakata
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Abstimmungen 9. Februar - Masseneinwanderung / Abtreibungsfinanzierung / FABI

Beitrag von Nakata »

Nachdem die Novemberabstimmungen nun vorbei sind, wird bereits schon Stimmung gemacht für die Abstimmungen im Februar.

Um was geht es?


Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung"

Am 9. Februar 2014 stimmen die Schweizer Stimmberechtigten ab über die Volksinitiative "Gegen Masseneinwanderung".
Worum geht es?
Die Initiative verlangt einen Systemwechsel in der Zuwanderungspolitik. Sie will die Zuwanderung begrenzen, indem der Staat Höchstzahlen für Bewilligungen im Ausländer- und Asylbereich festlegen soll.


Volksinitiative "Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache"

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 9. Oktober beschlossen, die folgende Vorlagen am 9. Februar 2014 zur Abstimmung zu bringen: die Volksinitiative vom 4. Juli 2011 «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache - Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung».
Worum geht es?
Die Volksinitiative verlangt, dass Schwangerschaftsabbruch und Mehrlingsreduktion nicht mehr von der obligatorischen Krankenversicherung bezahlt werden. Es sollen lediglich seltene Ausnahmen seitens der Mutter möglich sein.


Bundesbeschluss über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI)
Am 9. Februar 2014 stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über den Bundesbeschluss über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (direkter Gegenentwurf zur Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr») ab.
Worum geht es?
Die Verfassungsvorlage will die Finanzierung von Betrieb, Unterhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur langfristig sichern und sieht dafür einen unbefristeten Fonds vor. Die Mittel daraus sollen den Bauten und Anlagen sowie dem weiteren Ausbau des Bahnnetzes zugutekommen.


Weiter Infos und Abstimmungsunterlagen:
https://www.ch.ch/de/volksabstimmung-0902-2014/
S kunnt scho guet :cool:

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Sharky
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Beitrag von Sharky »

Hab mich noch nicht darüber infomiert. Aus dem Bauch rauch würde ich jetzt 2x Nein und 1x Ja stimmen...
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar :):cool::)

https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/

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Käsebrot
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Beitrag von Käsebrot »

Ich bin dafür, dass man die Mindestzahl der Unterschriften für eine Initiative mal ein wenig höher setzt! Die Bevölkerung der Schweiz ist in den letzten Jahren gewachsen, deswegen sollte auch die Zahl der Unterschriften nach oben angepasst werden. Momentan wird dieses (äusserst wichtige) politische Recht einfach (von egal welcher politischen Seite) absolut inflationär gebraucht.

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hanfueli
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Beitrag von hanfueli »

Käsebrot hat geschrieben:Ich bin dafür, dass man die Mindestzahl der Unterschriften für eine Initiative mal ein wenig höher setzt! Die Bevölkerung der Schweiz ist in den letzten Jahren gewachsen, deswegen sollte auch die Zahl der Unterschriften nach oben angepasst werden. Momentan wird dieses (äusserst wichtige) politische Recht einfach (von egal welcher politischen Seite) absolut inflationär gebraucht.
Ich bin auch der Meinung, dass wir momentan Überflutet werden von Initiativen. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass eine höhere Unterschriftengrenze daran etwas ändern werden. Populistische Initiativen der beiden Polparteien und deren Jungmannschaften erreichen die Grenze in Rekordtempo. Auch 150'000 oder 200'000 werden ihre Unterschrift unter reisserische Initiativtitel wie "Gegen den Missbrauch von..." oder "Mehr Gerechtigkeit für..." setzen.

Es ist eben viel bequemer, die Verantwortung dem Staat zuzuschieben als sich privat zu engagieren. Warum selber ethisch korrekte Unternehmen aufbauen, Wohngenossenschaften gründen oder Traditionen pflegen, wenn man auch den Staat dazu zwingen kann?
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Bin ueberrascht und schockiert von den vielen Ja Antworten fuer die Masseneinwanderungsinitiative und die Abtreibungsinitiative. Laestern die Befuerworter der letzteren dann gegen Alleinerziehende Muetter, die vom Staat abhaengig sind?

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Master
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Beitrag von Master »

ganz klarer fall dieses mal für mich.
1. initiative ist nationalistischer blödsinn und ins eigene fleisch geschnitten.
2. initiative christliche wahn-initiative, darf so niemals durchkommen. eine abtreibung ist schlimm genug, da braucht es nicht noch das finanzielle hindernis. das ist schliesslich keine pille danach! ich weiss ausserdem auch nicht, wo da gross die krankenkassen entlastet werden sollen. hat jemand zahlen dazu? (kann mir nicht vorstellen, dass das mehr als 10mio/jahr sind - den einen franken schenk ich mir) da gibt es ganz andere ansätze um die krankenkasse zu entlasten.
3. klares ja - hier geht es um wichtige infrastruktur-diskussionen, welche für die zukunft des landes entscheidend sind. ich würde aber trotzdem gerne mal der sbb einen dezenten hinweis darauf geben, dass ein jährlicher millionengewinn nichts bringt, wenn man für die essentiellen sachen (bahntrassee, infrastruktur) trotzdem wieder milliarden braucht. das ist augenwischerei. die bahn inkl. infrastruktur ist niemals kostendeckend im betrieb. das ist der strassenbau und unterhalt sicher auch nicht. dafür bezahlt man schliesslich steuern.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

chillong
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Beitrag von chillong »

Master hat geschrieben:ganz klarer fall dieses mal für mich.
1. initiative ist nationalistischer blödsinn und ins eigene fleisch geschnitten.
2. initiative christliche wahn-initiative, darf so niemals durchkommen. eine abtreibung ist schlimm genug, da braucht es nicht noch das finanzielle hindernis. das ist schliesslich keine pille danach! ich weiss ausserdem auch nicht, wo da gross die krankenkassen entlastet werden sollen. hat jemand zahlen dazu? (kann mir nicht vorstellen, dass das mehr als 10mio/jahr sind - den einen franken schenk ich mir) da gibt es ganz andere ansätze um die krankenkasse zu entlasten.
3. klares ja - hier geht es um wichtige infrastruktur-diskussionen, welche für die zukunft des landes entscheidend sind. ich würde aber trotzdem gerne mal der sbb einen dezenten hinweis darauf geben, dass ein jährlicher millionengewinn nichts bringt, wenn man für die essentiellen sachen (bahntrassee, infrastruktur) trotzdem wieder milliarden braucht. das ist augenwischerei. die bahn inkl. infrastruktur ist niemals kostendeckend im betrieb. das ist der strassenbau und unterhalt sicher auch nicht. dafür bezahlt man schliesslich steuern.
Gute Worte.

Leider wird die populistisch-nationalistische Einwanderungsinitiative mit hohem Ja angenommen. Wird dann lustig wenn wir in ein paar Jahren dann verzweifelt Arbeit im Süddeutschen suchen und aufgrund der gekündigten Personenfreizügigkeit keine bekommen.
Habe diese Isolierungs- und "wir sind so einzigartig und sind die besten" Mentalität langsam so was von satt. Irgendwie gönne ich uns Schweizer mittlerweile fast ein Ja und alle Konsequenzen. Vielleicht lernen dann die Bünzlis dass wir nicht alleine auf diesem Planet leben und dass die CH eine verdrückte Fliege auf der Weltkarte ist.

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cantona
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Beitrag von cantona »

chillong hat geschrieben:Gute Worte.

Leider wird die populistisch-nationalistische Einwanderungsinitiative mit hohem Ja angenommen. Wird dann lustig wenn wir in ein paar Jahren dann verzweifelt Arbeit im Süddeutschen suchen und aufgrund der gekündigten Personenfreizügigkeit keine bekommen.
Habe diese Isolierungs- und "wir sind so einzigartig und sind die besten" Mentalität langsam so was von satt. Irgendwie gönne ich uns Schweizer mittlerweile fast ein Ja und alle Konsequenzen. Vielleicht lernen dann die Bünzlis dass wir nicht alleine auf diesem Planet leben und dass die CH eine verdrückte Fliege auf der Weltkarte ist.
Nein, die wird nicht angenommen. Von den Stimmen her jedenfalls nicht, das Ständemehr könnte höchstens zum Problem werden.

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Nakata
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Beitrag von Nakata »

Master hat geschrieben:ich weiss ausserdem auch nicht, wo da gross die krankenkassen entlastet werden sollen. hat jemand zahlen dazu? (kann mir nicht vorstellen, dass das mehr als 10mio/jahr sind - den einen franken schenk ich mir)
Es sind pro Monat um die 10 Rappen, also 1.20 Franken pro Jahr. Ob ungewollte Kinder, welche von der Sozialhilfe getragen werden, günstiger sind? :rolleyes: Abgesehen davon, dass gerade die "ärmeren" und Bildungsferneren vermutlich keinen Abbruch leisten können.
S kunnt scho guet :cool:

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Nakata
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Beitrag von Nakata »

chillong hat geschrieben:Gute Worte.

Leider wird die populistisch-nationalistische Einwanderungsinitiative mit hohem Ja angenommen. Wird dann lustig wenn wir in ein paar Jahren dann verzweifelt Arbeit im Süddeutschen suchen und aufgrund der gekündigten Personenfreizügigkeit keine bekommen.
Habe diese Isolierungs- und "wir sind so einzigartig und sind die besten" Mentalität langsam so was von satt. Irgendwie gönne ich uns Schweizer mittlerweile fast ein Ja und alle Konsequenzen. Vielleicht lernen dann die Bünzlis dass wir nicht alleine auf diesem Planet leben und dass die CH eine verdrückte Fliege auf der Weltkarte ist.
Das traurig witzige ist, dass eine 1:12 Initiative (die den Untergang der Schweiz beschwört hat) weniger Schaden verursacht hätte, als die Masseneinwanderungs (und in Zukunft noch EcoPop) Initiative... Aber eben, wenns um Ausländer geht, dann sofort feste drauf. Wie in Southpark:
[ATTACH]18582[/ATTACH]
http://www.youtube.com/watch?v=brj2UkUPjCI
Dateianhänge
jt4fbdd4cf.jpg
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Valerie
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Beitrag von Valerie »

chillong hat geschrieben:Leider wird die populistisch-nationalistische Einwanderungsinitiative mit hohem Ja angenommen. Wird dann lustig wenn wir in ein paar Jahren dann verzweifelt Arbeit im Süddeutschen suchen und aufgrund der gekündigten Personenfreizügigkeit keine bekommen.
Habe diese Isolierungs- und "wir sind so einzigartig und sind die besten" Mentalität langsam so was von satt. Irgendwie gönne ich uns Schweizer mittlerweile fast ein Ja und alle Konsequenzen. Vielleicht lernen dann die Bünzlis dass wir nicht alleine auf diesem Planet leben und dass die CH eine verdrückte Fliege auf der Weltkarte ist.
Oh je, der Untergang der Schweiz steht wieder bevor. Die gleichen Worte wie 1992.

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LiveForever
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Beitrag von LiveForever »

cantona hat geschrieben:Nein, die wird nicht angenommen. Von den Stimmen her jedenfalls nicht, das Ständemehr könnte höchstens zum Problem werden.
Da wäre ich mir gar nicht so sicher. Für viele Leute ist eine jährliche Nettozuwanderung in der Grösse der Stadt Luzern einfach zu viel. Auch ich finde diese Entwicklung mit all ihren Konsequenzen problematisch und zähle mich zu den wirtschaftsfreundlichen Wählern. Kein anderes europäisches Land ausser Luxemburg hat prozentual derzeit eine derart hohe (Netto)Zuwanderung.

Von mir aus soll ja jeder kommen, der was taugt und darf noch so gerne seinen Teil zu unserer Wirtschaft beitragen. Die meisten Einwanderer, die ich kenne und mit welchen ich arbeite, haben auch wirklich was auf dem Kasten. Nur sind in der Schweiz leider auch nicht alle "high potentials" und genau diese Leute drohen dann zwischen Stuhl und Bank zu fallen.


Ob der Weg mit der Initiative der richtige ist, wage ich aus ökonomischer Sicht auch zu bezweifeln. Es ist jedoch dringend nötig, dass dieses Thema aufgegriffen wird, weil sonst früher oder später eine Initiative wie diese vom Volk durchgewunken wird.
And you wanna break our walls down
And you wanna destroy
Well you go to hell!!!

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Echo
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Beitrag von Echo »

Master hat geschrieben:ganz klarer fall dieses mal für mich.
1. initiative ist nationalistischer blödsinn und ins eigene fleisch geschnitten.
2. initiative christliche wahn-initiative, darf so niemals durchkommen. eine abtreibung ist schlimm genug, da braucht es nicht noch das finanzielle hindernis. das ist schliesslich keine pille danach! ich weiss ausserdem auch nicht, wo da gross die krankenkassen entlastet werden sollen. hat jemand zahlen dazu? (kann mir nicht vorstellen, dass das mehr als 10mio/jahr sind - den einen franken schenk ich mir) da gibt es ganz andere ansätze um die krankenkasse zu entlasten.
3. klares ja - hier geht es um wichtige infrastruktur-diskussionen, welche für die zukunft des landes entscheidend sind. ich würde aber trotzdem gerne mal der sbb einen dezenten hinweis darauf geben, dass ein jährlicher millionengewinn nichts bringt, wenn man für die essentiellen sachen (bahntrassee, infrastruktur) trotzdem wieder milliarden braucht. das ist augenwischerei. die bahn inkl. infrastruktur ist niemals kostendeckend im betrieb. das ist der strassenbau und unterhalt sicher auch nicht. dafür bezahlt man schliesslich steuern.
@1 weshalb "nationalistisch"? Die Frage, ob man die Einwanderung kontrolliert oder nicht, hat nichts mit "nationalistisch" zu tun. Ist die Schengen-Aussengrenze "nationalistisch"? Die Frage ist, wo man den Zaun "steckt", an dem man die Einwanderung zu kontrollieren versucht. Oder kennst Du jemanden, der für vollständig freien Personenverkehr weltweit einsteht? (das gab es zwar mehr oder weniger vor 1914, aber dafür ohne Sozialstaat). Die Frage ist deshalb nicht, ob man kontrolliert, sondern wer kontrolliert (die Schweiz oder der Schengenraum als ganzes). Und als überzeugter Föderalist denke ich, dass diese Entscheidungkompetenz auf die tiefere Ebene gehört. Die pragmatische Frage hier ist m.E. einzig, ob man den Konflikt mit der EU wagen möchte. Aber das kommt später.

@ 2 Zunächst: es gibt Risikoverhalten, für das man selber einstehen sollte. Abgesehen von Vergewaltigungen wird man heute ja nur aus Blödheit ungewollt schwanger. Das wäre ein Punkt für die Inititative. Allerdings sind jene Mütter, die schon so blöd waren, ungewollt schwanger zu werden, dann natürlich auch so blöd, ein Kind, das sie nicht wollen und sich nicht leisten können, trotzdem auszutragen, weil sie die Abtreibung nicht zahlen wollen. Das ungewollte Kind wird der Allgemeinheit dann viel teurer zu stehen kommen als die Abtreibung, sei es in der Betreuung oder im Knast (siehe den statistischen Zusammenhang zwischen Abtreibungslegalisierung und Rückgang der Delinquenz in den USA). Deshalb aus pragmatischen Gründen gegen die Initiative (auch wenn das Grundanliegen nicht falsch ist).

@ 3 Es geht, soweit ich das überblicke, nicht um Infrastruktur ja oder nein, sondern um die Finanzierung. Ich sehe nicht ein, weshalb die Pendler ihre Fahrkosten nicht selber zahlen sollen und weshalb die Allgemeinheit individuelles Mobilitätsverhalten subventionieren soll. Auch der ÖV muss teuerer und kostenwahrer werden. Deshalb tendiere ich hier für ein Nein. bin aber noch nicht ganz sicher. Es könnte sein, dass pragmatische Gründe dafür sprechen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Valerie hat geschrieben:Oh je, der Untergang der Schweiz steht wieder bevor. Die gleichen Worte wie 1992.
Wir wollen ja nicht davon reden, wie viele Milliarden an Bruttosozialprodukt wegen der Ablehnung des EWR verloren gingen. Ein Absturz von GDP Wachstum von 4% auf etwas unter 0% (also Rezession) entspricht immerhin rund 10 Milliarden Franken pro Jahr. Der Spass hielt dann auch fast 10 Jahre an -- also ein Verlust von mindestens 100 Milliarden Franken. Um diese Zahl etwas in einen Kontext zu bringen: dies ist gleich den heutigen Einnahmen von saemtliche Steuern (MWST, Einkommenssteuer, etc) fuer 2 Jahre. (Inflationsbereinigt wohl um die 20,000.- Verlust pro Einwohner. Die Schaetzung ist ziemlich konservativ, weil alles zukuenftige Wachstum nun natuerlich auf einem tieferen Level basiert.)
Echo hat geschrieben:@1 weshalb "nationalistisch"? Die Frage, ob man die Einwanderung kontrolliert oder nicht, hat nichts mit "nationalistisch" zu tun. Ist die Schengen-Aussengrenze "nationalistisch"? Die Frage ist, wo man den Zaun "steckt", an dem man die Einwanderung zu kontrollieren versucht. Oder kennst Du jemanden, der für vollständig freien Personenverkehr weltweit einsteht? (das gab es zwar mehr oder weniger vor 1914, aber dafür ohne Sozialstaat). Die Frage ist deshalb nicht, ob man kontrolliert, sondern wer kontrolliert (die Schweiz oder der Schengenraum als ganzes). Und als überzeugter Föderalist denke ich, dass diese Entscheidungkompetenz auf die tiefere Ebene gehört. Die pragmatische Frage hier ist m.E. einzig, ob man den Konflikt mit der EU wagen möchte. Aber das kommt später.
Ja, die Schengen Aussengrenze ist nationalistisch -- und kostet uns nebenbei auch ziemlich viel an verlorenem Einkommen. Es gibt ueberhaupt keinen Grund, warum es so schwer sein sollte, z.B. IT Fachkraefte aus den USA zu holen. Unsere Firmen waeren x-fach produktiver und wettbewerbsfaehiger, wenn diese Einschraenkung nicht existieren wuerde. Als Beispiel: Microsoft hatte Probleme Programierer in die USA zu holen. Sie haben kurzerhand ein Center in den USA geschlossen und in Kanada eroeffnet. Das machte dann auch Schlagzeilen... aber viel wichtiger sind all die Standorte, die gar nicht erst in den USA eroeffnet wurden. Das kann man zwar nicht in der Zeitung lesen und besorgt die Leute daher nicht, aber die Kosten fuer die Wirtschaft sind enorm.

Es bleibt mir unverstaendlich, warum man meinen wuerde, Buerokraten koennten vorhersehen, wie viele Leute aus Land X gebraucht werden koennen. Ich weiss, dass das Vertrauen in Maerkte auf einem Allzeittief ist... aber die Ineffizienz bei Arbeitsmaerkten ist viel eher, dass zu wenige Arbeiter einwandern als zu viele (u.a. auf Grund von Sprachanforderungen) -- und dass Leute nach einem Verlust des Arbeitsplatzes zu schnell Arbeit annehmen, wenn sie laenger suchen sollten.
@ 2 Zunächst: es gibt Risikoverhalten, für das man selber einstehen sollte. Abgesehen von Vergewaltigungen wird man heute ja nur aus Blödheit ungewollt schwanger. Das wäre ein Punkt für die Inititative. Allerdings sind jene Mütter, die schon so blöd waren, ungewollt schwanger zu werden, dann natürlich auch so blöd, ein Kind, das sie nicht wollen und sich nicht leisten können, trotzdem auszutragen, weil sie die Abtreibung nicht zahlen wollen. Das ungewollte Kind wird der Allgemeinheit dann viel teurer zu stehen kommen als die Abtreibung, sei es in der Betreuung oder im Knast (siehe den statistischen Zusammenhang zwischen Abtreibungslegalisierung und Rückgang der Delinquenz in den USA). Deshalb aus pragmatischen Gründen gegen die Initiative (auch wenn das Grundanliegen nicht falsch ist).
Abtreibungen gibt es ja nicht nur, weil man ungewollt schwanger wurde. Es kann ja auch sein, dass sich die Umstaende aendern (Beziehung bricht auseinander), oder dass ein genetischer Test eine Krankheit/Behinderung feststellt. Es kann ja nicht sein, dass nur Leute, die es sich leisten koennen, dann eine Abtreibung durchfuehren koennen. (Ja, ich weiss, man muss es sich heute schon leisten koennen im Ausland gewisse dieser Tests zu machen.)

No_IP
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Beitrag von No_IP »

Zur Zeit ca. 80% sagen JA zur Masseneinwanderung.

Wie ich damals schon zur Personenfreizügigkeit prophezeit hatte, der Schweizer Mittelstand wird darunter stark leiden.

Jetzt spürt der Mittelstand die negativen Auswirkungen am eigenen Leib. Verstopfte Strassen, überfüllte Züge, hohe Kosten für Haus und Wohnung,
immer weniger Lohn. Was heute für normale Fachkräfte bezahlt wird, ist einiges tiefer als in früheren Jahren. Wenn jetzt dann noch
auf die Balkanländer ausgedehnt wird, so sind die negativen Folgen absehbar.

Die Schweiz braucht qualitative und keine quantitative Auswirkung. Die Wirtschaft profitiert an der Auswahl von Arbeitssuchenden, als Schweizer
hat man praktisch keine Wahl mehr. Ein Schweizer wird nur noch angstellt, wenn er den Lohnvorschlag akzeptiert. Verhandelt wird hier schon
lange nicht mehr. Das ist leider ein Fakt. Dazu kommt, dass wir praktisch oder immer weniger Aufträge an einheimische Schweizer Firmen
vergeben. Die meisten davon gehen an Subunternehmen aus dem Ausland. Bei den Preisen habe ich praktisch keine Wahl, als einem solchem
Unternehmen den Zuschlag zugeben.

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nick knatterton
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Beitrag von nick knatterton »

No_IP hat geschrieben:... Dazu kommt, dass wir praktisch oder immer weniger Aufträge an einheimische Schweizer Firmen
vergeben. Die meisten davon gehen an Subunternehmen aus dem Ausland. Bei den Preisen habe ich praktisch keine Wahl, als einem solchem
Unternehmen den Zuschlag zugeben.
Ein Phänomen, das sich noch verstärken wird, wenn wir uns weiter vom Rest Europas abschotten und der Kostenvergleich zwischen Schweizer- und ausländischen Lieferanten noch extremer ausfällt . ;-)
Kombiniere...

Gladiator
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Beitrag von Gladiator »

chillong hat geschrieben:Gute Worte.

Leider wird die populistisch-nationalistische Einwanderungsinitiative mit hohem Ja angenommen. Wird dann lustig wenn wir in ein paar Jahren dann verzweifelt Arbeit im Süddeutschen suchen und aufgrund der gekündigten Personenfreizügigkeit keine bekommen.
Habe diese Isolierungs- und "wir sind so einzigartig und sind die besten" Mentalität langsam so was von satt. Irgendwie gönne ich uns Schweizer mittlerweile fast ein Ja und alle Konsequenzen. Vielleicht lernen dann die Bünzlis dass wir nicht alleine auf diesem Planet leben und dass die CH eine verdrückte Fliege auf der Weltkarte ist.
O und ich freue mich wenn du aufwachst und alles so zubentioniert wird. Vergleichen wir doch mal Österreich und die Schweiz. Österreich fast doppelt so gross wie die Schweiz hat aber mittlerweile fast gleich viele Einwohner wie die Schweiz da stimmt doch das Verhältnis heute schon nicht mehr.
Was wäre dann dein Lösungsvorschlag damit deine Kinder oder Enkel auch noch ein wenig Natur findet in der Schweiz ?

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hanfueli
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Beitrag von hanfueli »

No_IP hat geschrieben: Dazu kommt, dass wir praktisch oder immer weniger Aufträge an einheimische Schweizer Firmen
vergeben. Die meisten davon gehen an Subunternehmen aus dem Ausland. Bei den Preisen habe ich praktisch keine Wahl, als einem solchem
Unternehmen den Zuschlag zugeben.
Und das ändert sich, wenn weniger zugewandert wird?
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

No_IP
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Beitrag von No_IP »

nick knatterton hat geschrieben:Ein Phänomen, das sich noch verstärken wird, wenn wir uns weiter vom Rest Europas abschotten und der Kostenvergleich zwischen Schweizer- und ausländischen Lieferanten noch extremer ausfällt . ;-)
Das Eine hat aber mit dem Anderen gar nichts zu tun. Es geht hier um inländische Aufträge und für Schweizer Verhältnisse auch nicht zu teuer sind. Aber wenn ich durch ein Subunternehmen, ein 40%-60%
tieferes Angebot kriege, welches soll ich dann annehmen? Und keine Angst, die Wirtschaft in der Schweiz ist in keinster Weise abgeschottet, dass sind Märchen.
hanfueli hat geschrieben:Und das ändert sich, wenn weniger zugewandert wird?
Ja selbstverständlich. Dies ist doch das Ziel der Initiative.

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hanfueli
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Beitrag von hanfueli »

Gladiator hat geschrieben:O und ich freue mich wenn du aufwachst und alles so zubentioniert wird. Vergleichen wir doch mal Österreich und die Schweiz. Österreich fast doppelt so gross wie die Schweiz hat aber mittlerweile fast gleich viele Einwohner wie die Schweiz da stimmt doch das Verhältnis heute schon nicht mehr.
Was wäre dann dein Lösungsvorschlag damit deine Kinder oder Enkel auch noch ein wenig Natur findet in der Schweiz ?
Naturfläche (Wald, Wiesen und Wasserflächen) haben in den letzten 24 Jahren ZUgenommen. Das Wachstum der Siedlungsfläche geht vollständig auf Kosten der Ackerflächen.
Insgesamt macht die Siedlungsfläche in der Schweiz 7.5% der Gesamtfläche aus. Quelle: Bundesamt für Statistik
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

hanfueli hat geschrieben:Naturfläche (Wald, Wiesen und Wasserflächen) haben in den letzten 24 Jahren ZUgenommen. Das Wachstum der Siedlungsfläche geht vollständig auf Kosten der Ackerflächen.
Insgesamt macht die Siedlungsfläche in der Schweiz 7.5% der Gesamtfläche aus. Quelle: Bundesamt für Statistik
Du vergisst aber, dass man aber ca. ein Drittel der Fläche gar nicht nutzten kann:
23,9 Prozent der Fläche der Schweiz sind landwirtschaftliche Nutzfläche, 13 Prozent sind alpwirtschaftliche Flächen. Siedlungsfläche sind 6,8 Prozent, und 25,5 Prozent – vorwiegend in den Alpen und im Jura – gelten als unproduktive Naturfläche. Rund 30,8 Prozent sind Wald und Gehölze.[SUP][12][/SUP]
Quelle: Wiki

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Siedlungsfläche wieder eher hoch.

Gesamtfläche: 100%
Nicht nutzbar für Siedlung: 38.5 % (unproduktive und alpwirtschaftliche Flächen)
Wald und Gehölz: 30.8%

bleiben:

Landwirtschaft: 23.9%
Siedlung: 6.8%

Das heisst, es bleiben in der Schweiz 30.7% der Fläche für die Landwirtschaft und die Besiedelung (wenn man davon ausgeht, dass man nicht zusätzliche Natur zerstören will. Mit 6.8% sind als schon 22% der nutzbaren Fläche verbaut - und die Landwirtschaft können wir nicht einfach beseitigen, auch wenn heute schon oft Ackerland verwendet wird (Umzonungen).
[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13
** #MED_10**
[/CENTER]

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Agent Orange
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Beitrag von Agent Orange »

Das Geld für die FABI fliesst nicht in die Infrastruktur der SBB, sondern in die marode Pensionskasse der Bahn... :o
Bauer, ledig, sucht FCB-Spieler zum auspfeifen!

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Echo hat geschrieben: Die pragmatische Frage hier ist m.E. einzig, ob man den Konflikt mit der EU wagen möchte. Aber das kommt später.
'Konflikt' ist ja wohl eine ziemliche Untertreibung bzw. Verharmlosung. Die Annahme der Initiative würde das Ende der PFZ bedeuten und damit - aufgrund der Guilloutine Klausel - die Kündigung der Bilateralen I, welche der Souverän vor 13 Jahren mit 67% angenommen hatte.

Das wird letztlich bedeuten, dass die Schweiz Einschränkungen bezüglich Marktzugang zur EU gewärtigen muss. Da stehen deutlich über die Hälfte des Exportvolumens auf dem Spiel. Und das ist keine Schwarzmalerei. So ist die Faktenlage, die ja nicht mal von den Initianten selber bestritten wird. Die spekulieren einfach darauf, dass die EU nachverhandeln würde. Freilich ohne auch nur den geringsten Hinweis aus Brüssel in diese Richtung.
Cheerie, how up, do Clown.

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shady
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Beitrag von shady »

Käsebrot hat geschrieben:Ich bin dafür, dass man die Mindestzahl der Unterschriften für eine Initiative mal ein wenig höher setzt! Die Bevölkerung der Schweiz ist in den letzten Jahren gewachsen, deswegen sollte auch die Zahl der Unterschriften nach oben angepasst werden. Momentan wird dieses (äusserst wichtige) politische Recht einfach (von egal welcher politischen Seite) absolut inflationär gebraucht.
Meine Worte.
1971 wurde die Grenze von 50' auf 100' Unterschriften angehoben, aufgrund der (fortschritilichen ;) ) einführung des Frauenstimmrechts.
Damals lebten in der Schweiz rund 5Mio Personen und hatten noch kein Handy, E-Mail oder Facebook um ihre Fürze zu verbreiten..
declaravit iam mortuum vivere

No_IP
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Beitrag von No_IP »

footbâle hat geschrieben:'Konflikt' ist ja wohl eine ziemliche Untertreibung bzw. Verharmlosung. Die Annahme der Initiative würde das Ende der PFZ bedeuten und damit - aufgrund der Guilloutine Klausel - die Kündigung der Bilateralen I, welche der Souverän vor 13 Jahren mit 67% angenommen hatte.

Das wird letztlich bedeuten, dass die Schweiz Einschränkungen bezüglich Marktzugang zur EU gewärtigen muss. Da stehen deutlich über die Hälfte des Exportvolumens auf dem Spiel. Und das ist keine Schwarzmalerei. So ist die Faktenlage, die ja nicht mal von den Initianten selber bestritten wird. Die spekulieren einfach darauf, dass die EU nachverhandeln würde. Freilich ohne auch nur den geringsten Hinweis aus Brüssel in diese Richtung.
Ach bitte, was für eine Schwarzmalerei ist das denn?
Wieso darf der Souverän wenn er einen Fehler begangen hatte, diesen wieder nicht korrigieren? Die Schweiz braucht die PFZ in keinster Weise.
Wir haben ein gutes funktionierendes Modell gegen ein ganz schlechtes (PFZ) getauscht. Selbst grosse Multinationale Firmen sehen nicht
nur das Positive in der PFZ.
Die Schweiz importiert mehr aus dem EU Raum, als wir in die EU exportieren. Die Schweiz für die EU die wichtigste Drehscheibe für den Welthandel ist?
Wieviele Grenzgänger werden in der Schweiz beschäftigt? Hast du schon mal gesehen, bei unseren Nachbarländer, welche Bundesländer Gewinn
machen und keine Defizite schreiben?

Die Schweiz ist ein souveräner Staat, weshalb steht uns nicht auch das Recht zu, die Einwanderung wie USA, Kanada, Australien etc. selber zu bestimmen?

Die SNB ist einer der wichtigsten Notenbanken auf der Welt, denkst du andere Staaten haben kein Interesse daran, dass dies so bleibt?

chillong
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Beitrag von chillong »

Gutes Modell? Vor der PFZ sind grosse Fehler bei der Einwanderungspolitik gemacht worden. Da wurden hunderttausende unqualifizierte Arbeitskräfte auf Druck u.a. der Landwirtschaft in die CH importiert. Die haben sich (zurecht) sesshaft gemacht. Viele Probleme (Sozialmissbrauch, Ghettoisierung etc) die durch diese z.T. massive Einwanderung werden nun aber der PFZ zugeschoben, die aber eine ganz andere Einwanderung bewirkt hat.

Niemand sagt, dass die PFZ das Allheilmittel ist. Ich habe auch meine lieben Probleme, es ist aber das kleinere Übel und vor allem bin ich lieber Teil von Europa als ein Loch auf der Karte. Die Problematik ist auch temporär. Die Wirtschaft ist sich an vielen Orten am erholen, dies wird gerade auf die Einwanderung hier Auswirkungen haben. Aufgrund der höheren Mobilität wandern viele dieser neuen Eingewanderten auch wieder aus, vor allem wenn die Lohn-und Preisunterschiede sich kontinuierlich anpassen (--> Siehe Löhne/Inflation in Deutschland).

Die Schweiz mit ihrem Meeranschluss ist natürlich die Drehscheibe des europäischen Aussenhandels, na klar! In die CH werden 7.8 % der EU-27 Exporte exportiert, während hier 57 % der Exporte in die EU gehen.

Natürlich ist es unser liebes Recht wie wir die Einwanderung gestalten. Nur ist es halt so, dass beim Verhandlungspartner (zurecht) die europäische Mobilität der Arbeitskräfte ein Grundpfeiler ist. Die EU will und kann nicht immer Ausnahmen für die Schweiz machen, was bei der PFZ auch klar kommuniziert wird.

Die SNB kommt nach all den grossen wie FED, EZB, BoJ, PBC, BoE und hat eine Bedeutung, da ein grösserer Finanzplatz und die BIZ hier stehen. Nicht mehr und nicht weniger.

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Master
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Beitrag von Master »

No_IP hat geschrieben:Die Schweiz importiert mehr aus dem EU Raum, als wir in die EU exportieren. Die Schweiz für die EU die wichtigste Drehscheibe für den Welthandel ist?
Wieviele Grenzgänger werden in der Schweiz beschäftigt? Hast du schon mal gesehen, bei unseren Nachbarländer, welche Bundesländer Gewinn
machen und keine Defizite schreiben?
1. Das Verhältnis Ausfuhr-Einfuhr war vor 20 Jahren mit der EU auch negativ. Sogar noch stärker.
2. CH wichtigste EU-Drehscheibe für Welthandel? Mal nicht übertreiben...
3. Grenzgänger, eher in der Schweiz versteuern sind eher für das andere Land ein Problem.
und schliesslich:
4. Es geht uns verdammtnochmal einfach besser als allen anderen, sogar (erst recht) in Krisenzeiten.

Was reklamierst du da noch, dass Subunternehmen aus dem Ausland Aufträge erhalten wenn sie billiger sind? Versuch mir mal zu erklären, was genau der Schweizer Standortvorteil/Produktionsvorteil ist? Ist eine ausländische Firma grundsätzlich schlechter (qualitativ)? Wenn ja, dann gibt es ja ein Gegenargument, wenn nein: Wieso sollte man sie nicht berücksichtigen?

Ich sage nicht, dass es in der Schweiz allen Leuten besser geht als allen anderen auf dieser Welt, aber das ist utopisch und wird kaum je der Fall sein (auch mit einem Grundeinkommen nicht...). Für mich ist es aber klar, dass wir "dank" viel qualitativem Know-How aus dem Ausland unseren besseren Platz halten können und konnten. Ewig wird es vermutlich nicht währen.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

No_IP hat geschrieben:Wieso darf der Souverän wenn er einen Fehler begangen hatte, diesen wieder nicht korrigieren? Die Schweiz braucht die PFZ in keinster Weise. Wir haben ein gutes funktionierendes Modell gegen ein ganz schlechtes (PFZ) getauscht. Selbst grosse Multinationale Firmen sehen nicht
nur das Positive in der PFZ.
Ja - aber an der PFZ hängen, wie bereits geschrieben, die ganzen Bilateralen I dran. Und die brauchen wir sehr wohl.
No_IP hat geschrieben: Die Schweiz importiert mehr aus dem EU Raum, als wir in die EU exportieren...
Was du vergleichen solltest sind nicht die absoluten Zahlen, sondern die % Anteile des Exports in die EU aus CH Sicht und des Exports in die CH aus EU Sicht. Der Anteil der CH am EU Exportvolumen beträgt 6%, jener der EU an den CH Exporten ca. 60%. Jetzt rate mal, ob die Schweiz für die EU der wichtigere Handelspartner ist oder umgekehrt.
Cheerie, how up, do Clown.

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LiveForever
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Beitrag von LiveForever »

No_IP hat geschrieben:Ach bitte, was für eine Schwarzmalerei ist das denn?
Wieso darf der Souverän wenn er einen Fehler begangen hatte, diesen wieder nicht korrigieren? Die Schweiz braucht die PFZ in keinster Weise.
Wir haben ein gutes funktionierendes Modell gegen ein ganz schlechtes (PFZ) getauscht. Selbst grosse Multinationale Firmen sehen nicht
nur das Positive in der PFZ.
Die Schweiz importiert mehr aus dem EU Raum, als wir in die EU exportieren. Die Schweiz für die EU die wichtigste Drehscheibe für den Welthandel ist?
Wieviele Grenzgänger werden in der Schweiz beschäftigt? Hast du schon mal gesehen, bei unseren Nachbarländer, welche Bundesländer Gewinn
machen und keine Defizite schreiben?

Die Schweiz ist ein souveräner Staat, weshalb steht uns nicht auch das Recht zu, die Einwanderung wie USA, Kanada, Australien etc. selber zu bestimmen?

Die SNB ist einer der wichtigsten Notenbanken auf der Welt, denkst du andere Staaten haben kein Interesse daran, dass dies so bleibt?
Nun ja, ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen...

Natürlich besteht für die EU und auch die Schweiz ein Interesse daran, den Handel möglichst frei zu gestalten. Für Schweizer Firmen ist die Pfz ebenfalls komfortabel, da sie praktisch nur Vorteile schafft (grösserer Pool an potentiellen und auch qualifizierten Arbeitnehmern zu potentiell gleichen oder günstigeren Personalkosten, problemloser Transfer von Personal zwischen Zweigstellen etc).

Ich denke aber, dass es für die EU zZt. fatal wäre, einen Präzedenzfall zu dulden. Viele andere Staaten haben Mühe mit der Pfz (siehe England) und würden diese gerne einschränken. Die Schweiz hat sich den quasi uneingeschränkten und existenziell wichtigen (!) Marktzugang zur EU mit den Bilateralen erkauft und da gehören Geschichten wie eben Pfz oder Kohäsionsgelder halt dazu. Auch wenn ich nicht denke, dass die EU die Verträge schlicht aufkünden und nicht nachverhandeln würde (dafür ist der CH-Markt als viertwichtigster Handelspartner der EU sowie Transitland auch schlicht zu wichtig), so könnte dies die Schweiz am Schluss doch teuer zu stehen kommen, denn einfach so goutieren dürfte die EU eine Rosinenpickerei nicht.
And you wanna break our walls down
And you wanna destroy
Well you go to hell!!!

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nick knatterton
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Beitrag von nick knatterton »

No_IP hat geschrieben:Das Eine hat aber mit dem Anderen gar nichts zu tun. Es geht hier um inländische Aufträge und für Schweizer Verhältnisse auch nicht zu teuer sind. Aber wenn ich durch ein Subunternehmen, ein 40%-60%
tieferes Angebot kriege, welches soll ich dann annehmen? Und keine Angst, die Wirtschaft in der Schweiz ist in keinster Weise abgeschottet, dass sind Märchen.
Schon mal von GATT/WTO-Ausschreibungen gehört? Und sowieso, wieso soll ich als Firma z.B. meine Broschüren in der CHF drucken lassen, wenn's in Osteuropa bei der gleichen Qualität nur 1/3 kostet?
Kombiniere...

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