aber der begriff polizeikonkordat ist dir schon bekannt, oder?Malinalco hat geschrieben: Sie könnten vielleicht mal die 26 Polizeikorps zu einer sinnvollen Zahl runterreformieren. Wär auch mal was.
Initiative «Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht»
indirekt vielleicht schon, wenn nur noch freiwillige gehen, wer geht dann in die Küche oder wer macht Betriebssoldat?Blade hat geschrieben:das problem ist doch dass viele denken die armee wird dadurch abgeschafft nur dem ist nich so
es ist einfach kein zwang mehr und da bin ich voll dafür dass es kein zwang mehr ist
ich bin ohne wenn und aber für die abschaffung der militärdienstpflicht. allerdings gibt es diese jetzt bereits "so halb" mit dem zivildienst als zweitmöglichkeit.
deshalb bin ich mir nicht wirklich sicher, was sinnvoller wäre. die komplette abschaffung eines landesdienstes (und einführung eines freiwilligenjahres/-dienstes) oder aber die erweiterung auf eine landesdienstpflicht für ALLE. inklusive frauen, inklusive ausländer, die eine bestimmte zeit in der schweiz gelebt haben bzw. in die schule gegangen sind.
edit: ich habe die rs absolviert, bin jetzt noch an den letzten paar wk's dran und ich mag meinen job für militärverhältnisse sehr gute, durfte in den kosovo, konnte diverse eher ungewöhnliche erfahrungen sammeln...aber ob das sinnvoll war für das land und was es mit einer wirklichen armee zu tun hat, das ist mir nicht so ganz klar.
und die oft gelobte kameradschaft und der zusammenhalt...naja, also dafür brauch ich nunmal nicht krieg zu spielen.
deshalb bin ich mir nicht wirklich sicher, was sinnvoller wäre. die komplette abschaffung eines landesdienstes (und einführung eines freiwilligenjahres/-dienstes) oder aber die erweiterung auf eine landesdienstpflicht für ALLE. inklusive frauen, inklusive ausländer, die eine bestimmte zeit in der schweiz gelebt haben bzw. in die schule gegangen sind.
edit: ich habe die rs absolviert, bin jetzt noch an den letzten paar wk's dran und ich mag meinen job für militärverhältnisse sehr gute, durfte in den kosovo, konnte diverse eher ungewöhnliche erfahrungen sammeln...aber ob das sinnvoll war für das land und was es mit einer wirklichen armee zu tun hat, das ist mir nicht so ganz klar.
und die oft gelobte kameradschaft und der zusammenhalt...naja, also dafür brauch ich nunmal nicht krieg zu spielen.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.
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wer arbeitet in einem Unternehmen am Empfang? Wer beim Unterhalt? Wer in der Kantine? Wer im Putzdienst? Wahrscheinlich wäre es in einer effizienten Armee auch gar nicht unklug, solche Tätigkeiten auszulagern.händsche hat geschrieben:indirekt vielleicht schon, wenn nur noch freiwillige gehen, wer geht dann in die Küche oder wer macht Betriebssoldat?
Die Gegner der Initiative behaupten ja immer wieder, das Zwangsmiliz-System sei die Basis für das Erfolgsmodell Schweiz. Ich bin jedoch dezidiert der Meinung, dass eine freiwillige Miliz dem Wesen der freiheitlichen Schweiz um einiges näher kommt als die Zwangsmiliz. Es wird ja immer wieder kritisiert, es sei unmöglich, genügend Leute freiwillig zu motivieren (es ist meist von einem Bedarf von 50'000 die Rede). Folgende Fakten sprechen dagegen:
- In der Armee dienen heutzutage 50'000 Unteroffiziere und Offiziere - die Mehrheit davon freiwillig
- es gibt in der Schweiz ca. 95'000 freiwillige (oft schlecht bezahlte) Feuerwehr-Angehörige
- Die allermeisten Politiker in der Schweiz sind Milizler (machen dies nebenberuflich)
uf los gohts los...!
Ich habe auf UT gemacht, weil ich unbedingt zwischen Matur und Uni arbeiten wollte. Als Maturand hatte ich ja damals noch null Arbeitserfahrung und auf eigenen Beinen zu stehen lernt man im Militär kaum.Master hat geschrieben:ich bin ohne wenn und aber für die abschaffung der militärdienstpflicht. allerdings gibt es diese jetzt bereits "so halb" mit dem zivildienst als zweitmöglichkeit.
deshalb bin ich mir nicht wirklich sicher, was sinnvoller wäre. die komplette abschaffung eines landesdienstes (und einführung eines freiwilligenjahres/-dienstes) oder aber die erweiterung auf eine landesdienstpflicht für ALLE. inklusive frauen, inklusive ausländer, die eine bestimmte zeit in der schweiz gelebt haben bzw. in die schule gegangen sind.
edit: ich habe die rs absolviert, bin jetzt noch an den letzten paar wk's dran und ich mag meinen job für militärverhältnisse sehr gute, durfte in den kosovo, konnte diverse eher ungewöhnliche erfahrungen sammeln...aber ob das sinnvoll war für das land und was es mit einer wirklichen armee zu tun hat, das ist mir nicht so ganz klar.
und die oft gelobte kameradschaft und der zusammenhalt...naja, also dafür brauch ich nunmal nicht krieg zu spielen.
Jedenfalls habe ich dann Zivilschutz Kurse absolviert und ich war positiv überrascht. Ich habe einige nützliche Dinge gelernt, die ich nicht missen möchte.
Fazit: Dienstpflicht ja, Wehrpflicht nein. Man muss einen Weg finden wie man aber eine einsatzbereite und vor allem effizientere Armee beibehält.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
Sinnfrei ist es nicht, Allgemeinwissen zu besitzen. Das Argument der GSoA ging aber in die Richtung, dass NICHTS was man im Dienst lernt zu was nütze ist und das ist schlichtweg falsch. Ich bin mir aber sicher, dass es irgendwo einen Trottel gibt, der eine Sandburg in der Wüste bauen würde und ein anderer, noch grösserer Trottel, diese auch noch kauft.Malinalco hat geschrieben:Naja, gewisse Leute würden jetzt argumentieren, dass das Volumen der Sonne zu kennen sinnreicher ist. Wenn du lernen würdest, eine Sandburg in der Sahara zu bauen, kann das auch lehrreich sein. Zu irgendwas nütze ist es dennoch nicht.![]()

Ich denke wir gehen hier den falschen Weg, was den Anspruch an die Armee angeht. Primär ist die Armee eine Institution welche die Bevölkerung vor Gefahren von Aussen schützt (primär) und die Organe der inneren Sicherheit im Krisenfall unterstützt (sekundär). Die Armee ist aber keineswegs eine Adventure-Truppe welche den Stadtkindern den Wald näher bringen soll/muss. Es ist auch nicht die Aufgabe des Militärs, ihren Angehörigen etwas fürs Leben mitzugeben (schön wenn's aber trotzdem stattfindet). Auch darf sie keine Plattform für minderbemittelte Idioten sein, welche gerne mal jemanden schikanieren würden. Es soll eine von der Bevölkerung getragene und unterstützte Organisation sein, die genug Mittel erhält um ihren Auftrag sauber und professionel auszuführen. Gegen eine Freiwilligenarmee ist nichts einzuwenden, nur das der Vorschlag von der GSoA kommt und diese "Unterwanderung" nur dem Zweck dient, die Armee schlussendlich abzuschaffen.Malinalco hat geschrieben:Die Frage ist für mich nicht unbedingt, ob man etwas lernt im Militär, sondern ob dies Werte sind, die wir weitergeben wollen? [Und sekundär, ob das ein sinnvolles Argument ist, wenns nur unter 25 % der Bevölkerung betrifft (-50% Frauen, - 25% Ausländer, sehr grobe Rechnung!)]. Wenn man sich den Kampf um die Schulbildung anschaut, ist es doch mehr als fragwürdig, die "Lehren im Militär" unreflektiert (!) zu fördern. Nicht alles ist schlecht, so finde ich es durchaus richtig, dass man junge Leute zwingt, mal bewusst in den Wald zu gehen (aber lohnt sich da der Kosten-Ertrag?). Aber beim Militär zeigen sich doch an vielen Orten noch fragwürdige Einstellungen, siehe das Bild der jungen SVP Waadt oben. Ja, die sind nicht repräsentativ, aber mir gehts mehr um das 'unreflektiert'.
In kurz: Ich will eine tolerante und offene Gesellschaft, nicht eine mit "richtigen" Männern. Sondern halt auch mit Regierungsräten, die ihren Waschtag haben (Muss ich jetzt was in das Phrasenschwein zahlen?)
Ich bin auch für eine tolerante Gesellschaft in der die Menschen nicht nur per Verfassung sondern auch in der Praxis gleichgestellt sind. Die Aussage gewisser Armeebeführworter dass ein Mann nur ein Mann ist wenn er seinen Dienst in der Armee geleistet hat ist ebenso antiquiert wie falsch. Ich kenne genug Männer welche nie das "Tenue Grün" getragen haben und trotzdem jeden Tag ihren "Mann" stehen und genauso hart, konsequent und zielgerichtet Arbeiten und Leben wie die anderen.
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Für mich war es genau das gegenteiltango hat geschrieben:Die RS kam mir vor wie 17 Wochen Freiheitsentzug. Ebenso kamen die 8 Wiederholungskurse (WK) rüber. Somit war ich über 41 Wochen unschuldig in einer Art Strafvollzug. Bin daher klar für die Aufhebung der Wehrpflicht.

Super RS gehabt. Leute aus der ganzen Schweiz kennengelernt,Gemütliche Wanderungen, Viel umhergereisst in der Schweiz, gemütliches Camping Zelten usw. Ich fands ein tolles erlebnis.
Ich stimme ein klares Nein!
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dann sind wir uns ja einig ...Malinalco hat geschrieben:@Lusti, Stimme deinem letzten post völlig zu. Aber du hast das Argument "man lernt ja was" ursprünglich aufgebracht. Ich sag nur, dass das Argument nicht wirklich gültig ist oder passt auf die Situation![]()
Ich warne davor, Aufgrund persönlicher Erfahrungen in der Dienstzeit eine Entscheidung zu treffen. Auch sollte Bequemlichkeit keine Rolle spielen (die ich dir hier notabene auch nicht unterstellen möchte). Das (für mich) einzig greifende Argument ist und bleibt ob die Armee trotz Abschaffung der Dienstpflicht ihren Auftrag erfüllen kann.Zaunbesteiger hat geschrieben:Pflichte dir 100% bei tango! War eine beschissene Zeit damals, aber halt auch schon lange her zum Glück. Paar gute Kameradschaften hin oder her..., hätte nicht sein müssen.
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Ich hab lediglich mein Empfinden aus der damaligen Zeit mitgeteilt, nicht meine politische Entscheidung. Das muss man sich tatsächlich ernsthaft überlegen. Trotzdem bin ich für eine Abschaffung der Wehrpflicht.Lusti hat geschrieben: Ich warne davor, Aufgrund persönlicher Erfahrungen in der Dienstzeit eine Entscheidung zu treffen. Auch sollte Bequemlichkeit keine Rolle spielen (die ich dir hier notabene auch nicht unterstellen möchte). Das (für mich) einzig greifende Argument ist und bleibt ob die Armee trotz Abschaffung der Dienstpflicht ihren Auftrag erfüllen kann.
-Natürlich und viele davon weil sie A: Studenten sind und sowieso wegen dem Militär unterbrechen mussten und B: Nach der Lehre sich wegen dem Militär nirgends beworben haben und noch keine Stelle gefunden haben. Und C: sind viele davon mongos, denen man nie im Leben eine waffe in die Hand drücken sollte.Fahneschwänker hat geschrieben:
- In der Armee dienen heutzutage 50'000 Unteroffiziere und Offiziere - die Mehrheit davon freiwillig
- es gibt in der Schweiz ca. 95'000 freiwillige (oft schlecht bezahlte) Feuerwehr-Angehörige
- Die allermeisten Politiker in der Schweiz sind Milizler (machen dies nebenberuflich)
deshalb wage ich zu behaupten, dass niemals alle diese 50'000 Militärdienst leisten würden/dürften.
- d.h.? das 95'000 keine Zeit haben auch noch Militärdienst zu leisten? es gibt auch viele die sonst irgendwie Frohnarbeit verrichten, ob das heisst, dass sie auch freiwillig Militärdienst leisten?
- Also die allermeisten männlichen Politiker die eher auf der rechten Seite anzusiedeln sind, vielleicht.
Also ich stimme dafür, in der hoffnung man wird dadurch gezwungen, diesen amateurverein endlich abzuschaffen.
Deine Argumente sind ja grad nochmals ein Grund um die Pflicht abzuschaffen.Balotelli hat geschrieben:Für mich war es genau das gegenteil
Super RS gehabt. Leute aus der ganzen Schweiz kennengelernt,Gemütliche Wanderungen, Viel umhergereisst in der Schweiz, gemütliches Camping Zelten usw. Ich fands ein tolles erlebnis.
Ich stimme ein klares Nein!
Kein Pflichtwanderlager auf Staatskosten.
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Ich wollte damit einzig aufzeigen, dass das freiwillige Engagement für die Gesellschaft in der Schweiz verankert ist und folglich die Grundvoraussetzung für das Funktionieren einer freiwilligen Miliz vorhanden wäre.händsche hat geschrieben:-Natürlich und viele davon weil sie A: Studenten sind und sowieso wegen dem Militär unterbrechen mussten und B: Nach der Lehre sich wegen dem Militär nirgends beworben haben und noch keine Stelle gefunden haben. Und C: sind viele davon mongos, denen man nie im Leben eine waffe in die Hand drücken sollte.
deshalb wage ich zu behaupten, dass niemals alle diese 50'000 Militärdienst leisten würden/dürften.
- d.h.? das 95'000 keine Zeit haben auch noch Militärdienst zu leisten? es gibt auch viele die sonst irgendwie Frohnarbeit verrichten, ob das heisst, dass sie auch freiwillig Militärdienst leisten?
- Also die allermeisten männlichen Politiker die eher auf der rechten Seite anzusiedeln sind, vielleicht.
Hauptsache du stimmst JA

uf los gohts los...!
Meine persönlichen Erfahrungen kann ich so nicht einfach ignorieren. Dazu sind sie viel zu krass. Zu Beginn der RS waren wir 14 Rekruten im Zimmer. Nach der 10. Woche waren wir nur noch zu viert. Innerhalb 10 Wochen waren 3 Suizidversuche, 3 Hungerstreikende, 4 Dienstverweigerungen mit den entsprechenden Konsequenzen, sprich Haft, gegeben. Dazu der Kontakt zu Drogen. Vom täglichen Cannabis-Konsum über gelegentliches Kokain sniffen bis zum eher selteneren LSD-Trip werfen. Dazu der immense Alkoholkonsum der Truppe inkl. der Motorfahrer. Ich will ja nicht wissen, wie das heute im Zeitalter der bunten Pillen ist. Junge Menschen dazu verpflichten, sich über Wochen in einem solchen Umfeld bewegen zu müssen, empfinde ich als ungerecht und nicht durchgedacht. Daher gehört sowas nun endlich abgeschafft.Lusti hat geschrieben:Ich warne davor, Aufgrund persönlicher Erfahrungen in der Dienstzeit eine Entscheidung zu treffen. Auch sollte Bequemlichkeit keine Rolle spielen (die ich dir hier notabene auch nicht unterstellen möchte). Das (für mich) einzig greifende Argument ist und bleibt ob die Armee trotz Abschaffung der Dienstpflicht ihren Auftrag erfüllen kann.
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Also meine RS war ein Ferienlager bezahlt aus der Staatskasse. Ich konnte es ja verstehen, dass ich aufgrund meiner Ausbildung damals nicht in eine Kampfeinheit versetzt wurde sondern zu einer EKF Truppengattung, aber wenn ein Rekrut einen Antrag stellen kann gegen Liegestützen am morgen (20 waren wirklich Sau viel) und dem auch noch stattgegeben wird - ja dann läuft doch einiges falsch. Dazu noch ein Truppenarzt welcher jeden beim kleinsten Husten von Märschen befreite und regelmässige Fussballturniere (man muss ja auch Spass haben) waren dann noch das Zückerchen. Ressourcen verschwenden par excellance.
Ich bin absolut für die Aufhebung, es braucht eine Armee in der Schweiz - aber eine Armee welche richtig ausgerichtet ist mit Leuten welche auch Militärdienst leisten wollen.
Ich bin absolut für die Aufhebung, es braucht eine Armee in der Schweiz - aber eine Armee welche richtig ausgerichtet ist mit Leuten welche auch Militärdienst leisten wollen.
Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe
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Nachm Spiel noch die Arena. Irgendwie habe ich das Gefühl, einige wollen nicht auf den Leerlauf eingehen; wo Leute statt sich gescheit weiterbilden zu können einfach wochenlang dumm rumstehen. Wenn eine Armee, dann eine effizient geführte - und mit motivierten Leuten, denen sowas auch Spass macht. Und damit es denen Spass macht, müssen die auch eine Beschäftigung haben und nach einem WK sagen können: war gut, ich habe was getan, auch wenn's anstrengend war. Sowas höre ich von niemandem, der wieder von nem WK zurückkommt.
Und das mit "Kaderkräfte bilden für Wirtschaft". Ich hatte einmal einen höheren Militärkopf als Boss. Das war teilweise ein Desaster: kontrolliere die Leute, werte aus, dann arbeiten sie besser. Funktionierte nicht. Und endete darin, dass gute Leute gingen.
Und das mit "Kaderkräfte bilden für Wirtschaft". Ich hatte einmal einen höheren Militärkopf als Boss. Das war teilweise ein Desaster: kontrolliere die Leute, werte aus, dann arbeiten sie besser. Funktionierte nicht. Und endete darin, dass gute Leute gingen.
Ja, Jassbach ist ne schöne Gegendstacheldraht hat geschrieben:Also meine RS war ein Ferienlager bezahlt aus der Staatskasse. Ich konnte es ja verstehen, dass ich aufgrund meiner Ausbildung damals nicht in eine Kampfeinheit versetzt wurde sondern zu einer EKF Truppengattung, aber wenn ein Rekrut einen Antrag stellen kann gegen Liegestützen am morgen (20 waren wirklich Sau viel) und dem auch noch stattgegeben wird - ja dann läuft doch einiges falsch. Dazu noch ein Truppenarzt welcher jeden beim kleinsten Husten von Märschen befreite und regelmässige Fussballturniere (man muss ja auch Spass haben) waren dann noch das Zückerchen. Ressourcen verschwenden par excellance.

Zur Arena, ja die Moderation war irgendwie wirr. Viel dreingerede, viel Stichworte ohne Bezug, viel Leerlaberei.
Hab ich es verpasst, oder hat wirklich keine der "Wehrpflicht-abschaffen" Seite die FDPlerin auf ihr Freiheitsverständnis gefragt? Wehrpflicht ist in dem Sinne ja eine gewisse Bevölkerungsteile diskriminerende Einschränkung der eigenen Freiheit. Von der pro-Seite kamen ja nur Phrasen-Argumente dieser Art. Auch hatte ich das Gefühl, dass wirklich niemand weiss, welche Auswirkungen denn das Ding hätte, da wurden widersprüchliche Zahlen rumgeworfen bis zum geht nicht mehr.
Das einzige was ich aus dieser Arena mitnehme ist wohl, dass man die Arena als Fernsehsendung abschaffen sollte und durch etwas zeitgemässeres ersetzen (oder kompetente Moderatoren und Redakteure einstellen sollte)
Diese Haltung der FDP ist verständlich wenn man beachtet, dass die FDP früher ebenso eine Partei für Beamte und Offiziere war. Zum Bild der staatskritischen und effizienzorientierten Partei, das die FDP heutzutage vermitteln will passt das aber überhaupt nicht.Malinalco hat geschrieben: Hab ich es verpasst, oder hat wirklich keine der "Wehrpflicht-abschaffen" Seite die FDPlerin auf ihr Freiheitsverständnis gefragt? Wehrpflicht ist in dem Sinne ja eine gewisse Bevölkerungsteile diskriminerende Einschränkung der eigenen Freiheit.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
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dazu passt auch, dass viele FDPler jeden Franken Steuern vehement bekämpfen, da zum Erarbeiten dessen Lebenszeit aufgewendet werden muss und damit die Freiheit eingeschränkt wird. Wenn 25% der Bevölkerung jedoch dazu verdonnert werden, ein Jahr ihres Lebens abzugeben, sind sie nichtmal bereit, dies kritisch zu beäugen oder liberalere Alternativen ernsthaft zu prüfen! Immerhin scheint das auch in der FDP eine Generationenfrage zu sein...hanfueli hat geschrieben:Zum Bild der staatskritischen und effizienzorientierten Partei, das die FDP heutzutage vermitteln will passt das aber überhaupt nicht.
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Besser spät Antworten als nie:tango hat geschrieben:Meine persönlichen Erfahrungen kann ich so nicht einfach ignorieren. Dazu sind sie viel zu krass. Zu Beginn der RS waren wir 14 Rekruten im Zimmer. Nach der 10. Woche waren wir nur noch zu viert. Innerhalb 10 Wochen waren 3 Suizidversuche, 3 Hungerstreikende, 4 Dienstverweigerungen mit den entsprechenden Konsequenzen, sprich Haft, gegeben. Dazu der Kontakt zu Drogen. Vom täglichen Cannabis-Konsum über gelegentliches Kokain sniffen bis zum eher selteneren LSD-Trip werfen. Dazu der immense Alkoholkonsum der Truppe inkl. der Motorfahrer. Ich will ja nicht wissen, wie das heute im Zeitalter der bunten Pillen ist. Junge Menschen dazu verpflichten, sich über Wochen in einem solchen Umfeld bewegen zu müssen, empfinde ich als ungerecht und nicht durchgedacht. Daher gehört sowas nun endlich abgeschafft.
Die Erfahrungen die du schilderst sind krass und es ist auch nicht in meinem Sinne, dass in der Armee solche Dinge passieren. Ich denke wenn ich ähnliche Erfahrungen wie du gemacht hätte, hätte ich heute auch eine andere Meinung. Bei den Suizidversuchen darf man sich Fragen, ob bei der Musterung etwas "übersehen" wurde. Ich gebe dir dahingehend Recht, das nicht jedes Individuum für den Militärdienst geeignet ist. Andererseits ist die Armee ja nichts anderes als der Spiegel der Gesellschaft, also beschreibst du hier ein gesellschaftliches Problem welches sich in einer "Zwangsgemeinschaft" wie der Armee einfach noch deutlicher manifestiert.
Ich gebe dir ein Gegenbeispiel:
Ich hatte in meiner Dienstzeit 2 Kadis. Beide hatten einen anderen Führungsstil, aber beide waren streng. Wir hatten wohl mitunter die härtesten KVK's die man sich vorstellen kann. Es war aber immer unser Anspruch als Kader, dass der einrückende Soldat eine funktionierende Organisation vorfindet. Das fing, wie gesagt, beim Einrücken an und wurde die ganze Dienstzeit hindurch konsequent gelebt. Doch wir haben auch immer Versucht den Menschen nicht zu vergessen. Mehrere Male haben wir Soldaten welche privat massive Probleme hatte (Ehe, Finanzen etc.) gestützt, Gespräche geführt und sie genau nach der Hälfte des zu leistenden Dienstes administrativ Entlassen, damit sie keinen Militärersatz zahlen mussten. Die meisten kamen ein Jahr später voll motiviert wieder zum Dienst.
Die Anforderung der Kader an die persönliche Kompetenz ist gestiegen. Autorität als Führungsmittel war bei uns eher verpönt, fachliche und persönliche Autorität waren gefordert. Meiner Meinung nach ist dass die Zukunft der Armee.
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Bis vor wenigen Jahren verhinderten die gleichen Kreise, die jetzt vor der Abschaffung der Wehrpflicht wegen des Zivildienstes warnen, dass man ohne Probleme in den Zivildienst wechseln konnte. Bis vor 15 Jahren verhinderten sie, dass es überhaupt einen Zivildienst gab. Absurd. Sicherlich 50% dieser Zivildienststellen sind unnötig (bspw. Subventionierung der subventionierten Bauernhöfe durch Gratismitarbeiter), der Rest soll wie überall sonst auch über den Arbeitsmarkt besorgt werden. Denn günstig sind die Zivildienstleistenden nur, wenn man ausblendet, dass diese Leute unter Wert arbeiten und mit ihrer Lebenszeit eine Art Naturalsteuer bezahlen. Zwangsarbeit ist immer günstig für den Empfänger, weil die wahren Kosten nicht transparent sind und er nicht dafür aufkommen muss. Es ist folglich eine Umverteilung von den Dienstleistenden zu den Nicht-Dienstleistenden Steuerzahlern (Frauen, Ausländer). Sowieso ist der Zivildienst ein Ersatzdienst zum Militärdienst. Mit dem Ersatzdienst den Fortbestand des eigentlichen Grunddienstes zu rechtfertigen ist absurd.Agent Orange hat geschrieben:An alle Ja Stimmenden, bedenkt, dass mit der Armee-Abschaffung den Spitälern, Heimen usw. tausende von Zivil-Dienstleistenden fehlen. Wie sollen die kompensiert werden?
Zudem bleibt der Zivildienst freiwillig bestehen und wird sogar für Frauen zugänglich.
uf los gohts los...!
Ich habe in den letzten Tagen wegen der bevorstehenden Abstimmung mit einigen 23 bis 24 jährigen Soldaten und Unter-Offiziere diskutiert. Sie alle haben mir eines bestätigt. Auch sie wurden während der RS, und werden während den WK's, mit Unmengen von Drogen konfrontiert. Und zwar in einem Umfang, welchen sie so in der Schule wie auch im Ausgang (Stadt-Basel) nie antreffen.Lusti hat geschrieben:Besser spät Antworten als nie:
Die Erfahrungen die du schilderst sind krass und es ist auch nicht in meinem Sinne, dass in der Armee solche Dinge passieren. Ich denke wenn ich ähnliche Erfahrungen wie du gemacht hätte, hätte ich heute auch eine andere Meinung. Bei den Suizidversuchen darf man sich Fragen, ob bei der Musterung etwas "übersehen" wurde. Ich gebe dir dahingehend Recht, das nicht jedes Individuum für den Militärdienst geeignet ist. Andererseits ist die Armee ja nichts anderes als der Spiegel der Gesellschaft, also beschreibst du hier ein gesellschaftliches Problem welches sich in einer "Zwangsgemeinschaft" wie der Armee einfach noch deutlicher manifestiert.
Handelte es sich dabei um Probleme, welche sie ohne die obligatorische Wehrpflicht ev. gar nie gehabt hätten? Ich konnte zb. wegen der bevorstehenden Rekrutenschule für die Zeit nach Abschluss (Frühjahr) bis Beginn RS keine Stelle finden. Nach der RS konnte ich mir den Betrieb aussuchen, in welchem ich meinen beruflichen Werdegang starten konnteIch gebe dir ein Gegenbeispiel:
Ich hatte in meiner Dienstzeit 2 Kadis. Beide hatten einen anderen Führungsstil, aber beide waren streng. Wir hatten wohl mitunter die härtesten KVK's die man sich vorstellen kann. Es war aber immer unser Anspruch als Kader, dass der einrückende Soldat eine funktionierende Organisation vorfindet. Das fing, wie gesagt, beim Einrücken an und wurde die ganze Dienstzeit hindurch konsequent gelebt. Doch wir haben auch immer Versucht den Menschen nicht zu vergessen. Mehrere Male haben wir Soldaten welche privat massive Probleme hatte (Ehe, Finanzen etc.) gestützt, Gespräche geführt und sie genau nach der Hälfte des zu leistenden Dienstes administrativ Entlassen, damit sie keinen Militärersatz zahlen mussten. Die meisten kamen ein Jahr später voll motiviert wieder zum Dienst.
Diesen Umstand stelle ich ja mit keinem Wort in Frage. Mir geht es lediglich darum, dass wir junge Menschen nicht mehr dazu verdonnern dürfen, eine über Monate dauernde "Auszeit" vom zivilen Leben nehmen zu müssen.Die Anforderung der Kader an die persönliche Kompetenz ist gestiegen. Autorität als Führungsmittel war bei uns eher verpönt, fachliche und persönliche Autorität waren gefordert. Meiner Meinung nach ist dass die Zukunft der Armee.
Es geht doch bei der bevorstehenden Abstimmung gar nicht um die Armee-Abschaffung. Es geht darum die obligatorische Wehrpflicht abzuschaffen. Und solange es in der Schweiz tausende Stellensuchende gibt, ist die Frage betr. Kompensation schlicht weg überflüssig.Agent Orange hat geschrieben:An alle Ja Stimmenden, bedenkt, dass mit der Armee-Abschaffung den Spitälern, Heimen usw. tausende von Zivil-Dienstleistenden fehlen. Wie sollen die kompensiert werden?
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Du meinst wirklich das wir in 10 Jahren noch eine Armee haben wenn die Initiative angenommen würde?tango hat geschrieben:Es geht doch bei der bevorstehenden Abstimmung gar nicht um die Armee-Abschaffung. Es geht darum die obligatorische Wehrpflicht abzuschaffen. Und solange es in der Schweiz tausende Stellensuchende gibt, ist die Frage betr. Kompensation schlicht weg überflüssig.

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