Repression im Schweizer Fussball

Alles über Fussball, ausser FCB.
dasto
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Beitrag von dasto »

Nur So... hat geschrieben:Nyt agnoh, das würd den dr Gross Rot mache oder au nyt. Aber dr B.Dürr bzw. d Regierig hets am Grosse Rot zum Beschluss vorglegt...

Dr Dürr het immer gsait är sigi e Gegner... naja anschienend isch är umgfalle...
Oder wurde vom Rest überstimmt..
jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi

fixi
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Beitrag von fixi »

anscheinend will basel stadt konkordat beitreten :mad:

baz.ch

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cantona
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Beitrag von cantona »

Jason_Cortez hat geschrieben:die regierung hat dem konkrdat zugestimmt, was bedeutet, dass es jetzt noch im parlament behandelt wird. hätte die regierung die konkordatsverschärfung abgelehnt, wärs nicht mehr nötig gewesen, das ganze im grossen rat durchzukauen.
Haben die nicht alle Tassen im Schrank? Vom Volk würde dieser Schwachsinn wahrscheinlich mit ca. 70% abgelehnt, wie können die das denn annehmen? Und vorallem Dürr hat sich ja als Gegner des Konkordats geoutet.

Larry
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Beitrag von Larry »

alli vor's rothuus.

fixi
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Beitrag von fixi »

kann man ein referendum ergreifen?

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radames
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Beitrag von radames »

fixi hat geschrieben:kann man ein referendum ergreifen?
ja
hier paar infos http://www.regierungsrat.bs.ch/referenden
aber der Grosse Rat kann ja immernoch ablehnen ...
"Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können." - Albert Einstein -

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Brummler-1952
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Beitrag von Brummler-1952 »

Was habt Ihr denn erwartet ? Praktisch alle Politiker, egal welcher Couleur, schwatzen und versprechen viel, bis diese gewählt sind. Und dann ? Ja dann ist Sense.
Im Sinne von nach den Wahlen ist vor den Wahlen wird zumeist Besitzstands-Wahrung -auf dass man ja keine Macht verliert- betrieben und alles mögliche unternommen damit man beim nächsten Mal wieder gewählt wird.
Vor gut 40 Jahren hat mein seliger Vater diesbezüglich zu mir gesagt:
"Bueb merk Dir eins, d' Politik isch die gröschti Huere wo's git". Recht hatte er und ihr seht früher war's kaum besser, nur allseitig weniger extrem.
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Blade
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Beitrag von Blade »

Die baselstädtische Regierung ist gegen die Verschärfung der Vorschriften zu Gewalt bei Sportveranstaltungen: Sie lehnt das umstrittene verschärfte Hooligan-Konkordat ab, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die pragmatisch entwickelte Basler Praxis habe sich bewährt.

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cantona
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Beitrag von cantona »

Blade hat geschrieben:Die baselstädtische Regierung ist gegen die Verschärfung der Vorschriften zu Gewalt bei Sportveranstaltungen: Sie lehnt das umstrittene verschärfte Hooligan-Konkordat ab, wie sie am Mittwoch mitteilte. Die pragmatisch entwickelte Basler Praxis habe sich bewährt.
Quelle? Macht ja keinen Sinn

Blade
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Beitrag von Blade »

cantona hat geschrieben:Quelle? Macht ja keinen Sinn
http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/ ... 50,3372221

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cantona
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Beitrag von cantona »

http://www.tageswoche.ch/de/119/basel/533522/ich-trage-das-kollegial-mit.htm

Keine Ahnung, was die Ossis geraucht haben.

Politiker sind doch Ratte, eimol mehr hets sichs bestätigt. Vor de Wahle sind sy no alli drgege gsi und jetzt? Mümümü, alles kleine Fotze. Wenn das vom Grosse Rot ahgno wird, viel Spass...

fixi
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Beitrag von fixi »

Die sölle dä scheiss ablehne, unglaublich wie me sich in Politiker tüsche kha..

Anschinend wird erst ändi Joor drüber abgstumme.

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cantona
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Beitrag von cantona »

jetzt isch e interview vom baschi dürr uf baz.ch

Erschtens ischs vrtraue ind Regierig in dere Sach sicher gschitteret. In däm Interview het dr Herr Dürr keini gschiede Argumänt usser das ewig gliche, wo mr vom Käser kenne, à la "Es ist nur eine "kann"-Formulieren" etc.

D Basler Regierig het nid vrstande, dass das e klars Statement an die ganzi Schwiz gsi wär und das us dr Fuessballhauptstadt mit de ahgäblich schlimmschte Fans. Jetzt lacht sich dr Käser ins Füschtli...alli händ em immer gseit, d BS Regierig wird nei sage und alli händ en usglache. Und was passiert? Die 7 Nase schisse sich ind Hose und empfähles zur Annahm.

Dr Baschi Dürr ka vo mir us sini Wösch-Zyte liberal uslegge abr sicher nid das Konkordat!

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Brummler-1952
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Beitrag von Brummler-1952 »

Ich könnti mir guet vorstelle, dass e gwüsse Teil vo dr Regierig drfür gstumme hett und dr B. Dürr als Chef vom SID überstimmt worde isch. Drno hett är wägem Kollegialitätsprinzip ins glyche Horn miesse stosse.
Es wurdi mi nit wundere, wenn dr Dürr, dr Eymann und dr Conti (bürgerlig) drgege gstumme hätte, und Rot-Grien drfür, eifach uss Prinzip zem de Bürgerlige eins usswüsche. Hett me jo scho mehrmols erläbbt - notabene au dr ander Wäg umme. Und das nennt sich drno Sachpolitik.
Ich hoff jetzt halt emol nit, dass drno s' Parlamänt au no ins Gegeteil umgheyt. Dr GR isch bishär jo dütlig drgege gsi, schynt's.
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Prestige
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Beitrag von Prestige »

nicht nur die haben die MM missverstanden, sondern auch der Blick: http://www.blick.ch/news/schweiz/basler ... 73806.html (nur ists dort nicht mehr drauf)

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cantona
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Beitrag von cantona »

Brummler-1952 hat geschrieben:Ich könnti mir guet vorstelle, dass e gwüsse Teil vo dr Regierig drfür gstumme hett und dr B. Dürr als Chef vom SID überstimmt worde isch. Drno hett är wägem Kollegialitätsprinzip ins glyche Horn miesse stosse.
Es wurdi mi nit wundere, wenn dr Dürr, dr Eymann und dr Conti (bürgerlig) drgege gstumme hätte, und Rot-Grien drfür, eifach uss Prinzip zem de Bürgerlige eins usswüsche. Hett me jo scho mehrmols erläbbt - notabene au dr ander Wäg umme. Und das nennt sich drno Sachpolitik.
Ich hoff jetzt halt emol nit, dass drno s' Parlamänt au no ins Gegeteil umgheyt. Dr GR isch bishär jo dütlig drgege gsi, schynt's.
Dr Morin het sicher nid drfür gstimmt, also miesst eine vo dine drey Nase drfür gstimmt hat. Abr hauptsach brummlet.

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Was man alles erzählt nur um gewählt zu werden.

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Brummler-1952
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Beitrag von Brummler-1952 »

cantona hat geschrieben:Dr Morin het sicher nid drfür gstimmt, also miesst eine vo dine drey Nase drfür gstimmt hat. Abr hauptsach brummlet.
Blos mir doch in d' Schue!
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sergipe
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Beitrag von sergipe »

Da nützen halt Unterschriften nichts gegen das Konkordat, wenn Leute solche Dinge in den Medien lesen.

http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/sto ... n-25905087

komposchti
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Beitrag von komposchti »

Das isch jetz aber nur d'Meinig vo dr Mehrheit vo de Regierigsrööt (Exekutive). Dr Byytritt zem Konkordat kunnt au no vor's Parlamänt (Legislative) und döört hett das Pamphlet kei Chance. Also cool down everybody. S'Ganze passt aber ins Gsamtbild. In dr ganze Schwyz schnuure bi däm Thema Lüt mit, wo vo Tuten und Blasen kei Ahnig hänn. Ähnlich isch's jo au uff em Buschwilerhof gloffe (BaZ vom 16.4., wenn me dä Artiggel liest, griegsch grad Dünnpfiff). D'Sportplatzerneuerig isch e totals Fiasko, well me Lütt hett wirgge lo, wo kei Ahnig hänn vo Fuessball. Hüben wie drüben e absoluts Armuetszügnis für unseri sogenannti Fuessball-Hauptstadt. :(

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Kurtinator
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Beitrag von Kurtinator »

Do no e Bricht in dr 20min. inkl. Interview mit em Baschi Dürr. Ebefalls in dr hüttige Printusgob dinne.

http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Regierung-will-Konkordat----trotz-Gegenargumenten-25040967

Was für e Ahsammlig vo Hüchler! Ha grad anderst dr HASS! :mad:
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

Fahneschwänker
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Beitrag von Fahneschwänker »

Es ist glasklar, dass Dürr das Konkordat ablehnt; er verabscheut Eingriffe in die individuelle Freiheit und aus der Medienmitteilung und den Interviews geht es klar hervor. Er muss nun jedoch gegenüber aussen die Meinung der Gesamtregierung vertreten. Es scheint, als wollte der ein oder andere linke Regierungsrat ihn in diesem Geschäft als Buhmann darstellen gewollt zu haben und hat deshalb pro Konkordat gestimmt.

Im Parlament wird es abgelehnt.
uf los gohts los...!

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Kurtinator
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Beitrag von Kurtinator »

Fahneschwänker hat geschrieben:Es ist glasklar, dass Dürr das Konkordat ablehnt; er verabscheut Eingriffe in die individuelle Freiheit und aus der Medienmitteilung und den Interviews geht es klar hervor. Er muss nun jedoch gegenüber aussen die Meinung der Gesamtregierung vertreten. Es scheint, als wollte der ein oder andere linke Regierungsrat ihn in diesem Geschäft als Buhmann darstellen gewollt zu haben und hat deshalb pro Konkordat gestimmt.

Im Parlament wird es abgelehnt.
Zu hoffen ist es. Aber eigentlich ein Armutszeugnis, wenn man bedenkt, wie der Gossteil der Regierung gegen das Konkordat nach aussen auftrat!
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

Fahneschwänker
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Beitrag von Fahneschwänker »

Überparteiliches Komitee beider Basel gegen das Hooligan-Konkordat gegründet:

Die vielen Lehrjahre in Basel dürfen nicht umsonst gewesen sein

www.verschärfung-nein.ch
uf los gohts los...!

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Laufi
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Beitrag von Laufi »

Fahneschwänker hat geschrieben:Überparteiliches Komitee beider Basel gegen das Hooligan-Konkordat gegründet:

Die vielen Lehrjahre in Basel dürfen nicht umsonst gewesen sein

www.verschärfung-nein.ch
Bravo, sehr guet!!! Daumen hoch
Alles für BS

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Habe ich gestern bei "Schweiz aktuell" richtig gehört: GC und FCZ sind beide FÜR das Hooligan-Konkordat? Der ZSC etwa auch gleich noch? Was geht denn dort ab? Im Kanton Bern haben sich jedenfalls alle NLA- und NLB-Klubs gegen das Konkordat ausgesprochen.

Wer ausser Grambambuli noch im Bernbiet wohnt, kann übrigens hier fürs Berner Referendum unterschreiben:
http://www.konkordatnein.ch/

Prestige
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Beitrag von Prestige »

Fulehung hat geschrieben:Habe ich gestern bei "Schweiz aktuell" richtig gehört: GC und FCZ sind beide FÜR das Hooligan-Konkordat? Der ZSC etwa auch gleich noch? Was geht denn dort ab? Im Kanton Bern haben sich jedenfalls alle NLA- und NLB-Klubs gegen das Konkordat ausgesprochen.
Habe zwar nicht "Schweiz aktuell" geschaut, aber kann mir dies durchaus vorstellen, aufgrund des neuen Stadions. Wenn man sich hier wehrt, wehren sich Gegner dann auch fürs neue Stadion, so zeigt man sich Gesprächsbereitschaft.

Scheiss Politik, nicht sagen zu können was man denkt, weil man dann mit einer Retourkutsche zu rechnen hat.

Edit: War in SG ja nicht anders. man hat das Geld von der Stadt nur gekriegt, wenn man die LEX Arena ohne wenn und aber akzeptiert. Da diese LEX-Arena schon sozusagen das revidierte Hooligankonkordat war, hat man sich in SG nicht gewehrt, da:

A: Man sich lächerlich gemacht hätte,
B: Mit ca. 90% vom Volk abgeschmettert worden wäre. Karin sei dank.

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Beitrag von Admin »

© Neue Zürcher Zeitung; 25.04.2013; Ausgaben-Nr. 95; Seite 17

«Wir müssen die Mitläufer in den Griff bekommen»

Der St. Galler Staatsanwalt Thomas Hansjakob setzt auf ein hartes Vorgehen gegen Randalierer bei Sportveranstaltungen

St. Gallen gilt in Sachen Härte gegenüber Fussballfans als Taktgeber in der Schweiz. Das Hooligan-Konkordat, über das in Zürich im Juni abgestimmt wird, ist dort seit 2012 in Kraft. Damit werde die Gewalt nicht gestoppt, monieren Kritiker.

Aufkleber mit dem Konterfei der St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter und der wenig charmanten und mit englischem Kraftausdruck versehenen Aufforderung zu schweigen, prangen derzeit überall an Containern und Strassenlampen zwischen Lochergut und Albisriederplatz in Zürich. Dass das Gesicht Keller-Sutters an Laternenpfählen klebt, ist kein Zufall: Es erklärt sich mit der Rolle, die Keller-Sutter in ihrer Zeit als St. Galler Regierungsrätin bei der Ausarbeitung des verschärften Hooligan-Konkordats innehatte. Mit ihrer harten Linie im Umgang mit Fans erlangte sie nationale Bekanntheit.

Abschreckende Wirkung

Am 9. Juni kommt die Vorlage auch im Kanton Zürich an die Urne. Das revidierte Hooligan-Konkordat bringt in verschiedenen Bereichen Verschärfungen: unter anderem eine Bewilligungspflicht für die Spiele der obersten Liga und die Möglichkeit, landesweit gültige und bis zu dreijährige Rayon- und Stadionverbote aufzuerlegen.

Der Ostschweizer Kanton gilt als Taktgeber in Sachen Härte im Umgang mit Fans. Treibende Kraft neben Keller-Sutter ist vor allem der Erste Staatsanwalt Thomas Hansjakob. «Die konsequente Gangart hat sich bewährt», sagt er überzeugt. Und ortet zugleich weiteren Handlungsbedarf, wenn er anfügt: «Besonders an Auswärtsspielen benehmen sich einige unserer Fans bisweilen sehr schlecht.» Das verschärfte Hooligan-Konkordat ist in St. Gallen bereits seit Mitte des letzten Jahres in Kraft. Das Konkordat sei allerdings nur ein Mosaikstein in einem Gesamtpaket von Massnahmen, sagt Hansjakob. Besonders streicht der Erste Staatsanwalt die Schnellverfahren heraus. Fälle von mutmasslichen Randalierern werden dabei zügig erledigt, das heisst, die Randalierer bleiben über Nacht in der Zelle und werden tags darauf befragt und bei Gesetzesverstössen sofort gebüsst. Auf diese Schnellverfahren setzen mittlerweile mehrere Kantone, nur redet man dort nicht so gerne darüber wie in St. Gallen. Auch in Zürich werden bei Hochrisikospielen seit Jahren Schnellverfahren praktiziert.

«Die beschleunigten Verfahren haben die nötige Ruhe in die Szene gebracht», sagt Hansjakob. «Sie haben eine abschreckende Wirkung, insbesondere auf Mitläufer.» In St. Gallen gebe es nur einen kleinen radikalen Kern, sagt Hansjakob. Er umfasse rund zwanzig Personen. «Gegen diese helfen auch die schärfsten Gesetze nichts», so der Erste Staatsanwalt. Bei einer Verschärfung bestehe die Gefahr, dass sich diese Hooligans weiter radikalisierten.
Die Massnahmen will Hansjakob aber auch nicht als Mittel gegen die radikalen Fans verstanden wissen. Problematisch sei vielmehr, wenn sich ein grösseres Umfeld mit diesem radikalen Kern solidarisiere. «Wir müssen die Sympathisanten in den Griff bekommen». Er hält es deshalb für gerechtfertigt, wenn auch jene Leute konsequent zur Verantwortung gezogen werden, die nur am Rand an Ausschreitungen beteiligt waren. Diese erleichterten es den Randalierern, Straftaten zu begehen. Dass es weitere Massnahmen braucht, um der Gewalt Einhalt zu gebieten, davon ist der Staatsanwalt überzeugt. Die bisherigen Massnahmen hielten nicht über ein Spiel hinaus an. Wenn in einem Spiel pyrotechnisches Material gezündet werde, könne er sich ein Fahnenverbot für den nächsten Match vorstellen. «Die Fahnen werden nämlich oft dazu missbraucht, um das Zünden von Pyros zu verdecken.» Die Forderung habe man auch beim Verband vorgebracht. Ihm sei dies aber zu weit gegangen. Auch beim Alkoholausschank sieht Hansjakob Handlungsspielraum. Er könne sich vorstellen, den Ausschank nur in den Problemsektoren zu verbieten.

Die Nulltoleranzpolitik in St. Gallen stösst jedoch nicht nur auf Zustimmung, sondern auch auf grundsätzliche Kritik. Die Rechtsanwältin Manuela Schiller, die oft Fans vertritt, findet, eine Sondergesetzgebung für Fans sei weder historisch noch mit der gegenwärtigen Lage zu rechtfertigen. «Ich besuche seit Jahren regelmässig Fussballspiele und kann keine Zunahme randalierender Fans beobachten.» Es gebe zudem keine Studie oder Erhebung, die stichhaltig zu untermauern vermöge, dass die Gewalt rund um Sportveranstaltungen zugenommen hat. In der Hooligan-Datenbank Hoogan, die im Vorfeld der Europameisterschaften 2008 eingeführt wurde, seien gerade einmal 500 Personen aktiv eingetragen, so Schiller. Zudem werde mit Alkoholverboten, Anreisevorschriften und ID-Kontrollen an den Eingänge auch der «gewöhnliche» Stadionbesucher bevormundet und bestraft.

Unschuldige betroffen?

Die Law-and-Order-Politik in St. Gallen habe im Übrigen gerade nicht zu einer Beruhigung der Situation geführt, meint die Anwältin. «Ich habe den Eindruck, dass es in keinem anderen Stadion in der Schweiz derart häufig zu Zwischenfällen mit Verletzten und Verhafteten kommt wie in der AFG-Arena, wo man Fans vom Bahnhof bis zum Drehkreuz klarzumachen versucht, dass eine Politik der Nulltoleranz herrscht.» Deutlich entspannter sei es hingegen in Basel, wo man mit den Fans einen Dialog auf Augenhöhe pflege, sie aber auch in die Pflicht nehme. Schiller kritisiert zudem, dass durch die repressiveren Massnahmen auch viele Unschuldige getroffen würden. «Wer zum Beispiel mit einem Security einen Disput hat und diesen kurz wegstösst, begeht eine Tätlichkeit und erhält nun ein Rayonverbot für die Dauer von mindestens einem Jahr.» Dazu genüge bereits die Aussage des Sicherheitsfirma-Mitarbeiters.

Für diese Kritik gebe es keinen Grund, entgegnet Hansjakob. Man habe schliesslich einen funktionierenden Rechtsstaat. Im Zweifelsfall entschieden die Richter zugunsten des Beschuldigten. «Die meisten Personen in den Schnellverfahren sind jedoch geständig. Früher konnte ein Verhafteter oft davon ausgehen, dass man ihm nicht genau nachweisen kann, ob nun er oder ein anderer jenen Stein geworfen oder jenen Faustschlag ausgeteilt hat», sagt Hansjakob. Heute sei dies kaum mehr der Fall.

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Admin hat geschrieben:Für diese Kritik gebe es keinen Grund, entgegnet Hansjakob. Man habe schliesslich einen funktionierenden Rechtsstaat.
:D hahaha, eher in einer Bananenrepublik wenn man sieht was da abgeht.

Im Zweifelsfall entschieden die Richter zugunsten des Beschuldigten. «Die meisten Personen in den Schnellverfahren sind jedoch geständig. Früher konnte ein Verhafteter oft davon ausgehen, dass man ihm nicht genau nachweisen kann, ob nun er oder ein anderer jenen Stein geworfen oder jenen Faustschlag ausgeteilt hat», sagt Hansjakob. Heute sei dies kaum mehr der Fall.
Ohne jetzt da aus Erfahrung berichten zu können, ich nehme an auch ein Unschuldiger gibt unter Umständen eine Tat zu, weil er am Montag bei der Arbeit nicht fehlen möchte.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ohne jetzt da aus Erfahrung berichten zu können, ich nehme an auch ein Unschuldiger gibt unter Umständen eine Tat zu, weil er am Montag bei der Arbeit nicht fehlen möchte.
Ohne jetzt da aus Erfahrung berichten zu können, ich nehme an ein Unschuldiger weicht vorher der Gefahr aus überhaupt verhaftet zu werden, weil er am Montag bei der Arbeit nicht fehlen möchte...
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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