Repression im Schweizer Fussball

Alles über Fussball, ausser FCB.
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Laufi
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Beitrag von Laufi »

schlarpi hat geschrieben:warum soll dies ein Witz sein?
Geht es um das ausleben von Emotionen oder darum etwas illegales zu tun?
De Witz isch drah, dass es kei realitätsnahe Versuech isch...oder wie hätte den die nächschte Schritt ussg'seh, wenn's "erfolgriich" gsi wär!?
Ich ha au schomol g'seit kah, dass meh e markierti Zone im Sektor macht, wo brennt wärde döff und bi (zurächt) verrisse worde, weil's ebe praktisch nid umsetzbar isch...und ganz ehrlich, wenn ich immerno e Pyroman wär wo im Stadion zündlet, denn fänd ich so e Idee au z'yhschränkend und wär degege!
Es tönt im erschte Moment sinnvoll und guet, meh isch aber leider nid dehinter (v.a wenn meh's wiiterspinnt)!
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Garfield
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Beitrag von Garfield »

Laufi hat geschrieben:De Witz isch drah, dass es kei realitätsnahe Versuech isch...oder wie hätte den die nächschte Schritt ussg'seh, wenn's "erfolgriich" gsi wär!?
Ich ha au schomol g'seit kah, dass meh e markierti Zone im Sektor macht, wo brennt wärde döff und bi (zurächt) verrisse worde, weil's ebe praktisch nid umsetzbar isch...und ganz ehrlich, wenn ich immerno e Pyroman wär wo im Stadion zündlet, denn fänd ich so e Idee au z'yhschränkend und wär degege!
Es tönt im erschte Moment sinnvoll und guet, meh isch aber leider nid dehinter (v.a wenn meh's wiiterspinnt)!
Welche Massnahme von den Politiker etc ist schon gut umsetzbar??

Breitner
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Beitrag von Breitner »

Bericht über die Zurückstellung der angedrohten Massnahmen in Luzern:

http://blogs.zentralplus.ch/de/blogs/ts ... denken.htm

Bafana Bafana
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Beitrag von Bafana Bafana »

http://www.tageswoche.ch/de/2013_09/basel/518984/der-basler-weg.htm


Diskussion zu Hooligan-Konkordat

Der Basler Weg

Eine lebhafte, vertiefte Auseinandersetzung über Fussball, seine Fans und die Sicherheit wurde am Dienstag an der Basler Universität geführt. Näher kamen sich Befürworter von verschärften Repressionen und deren Gegner nicht. Aber Basel demonstriert, dass eine Dialogkultur herrscht. Von Christoph Kieslich und Amir Mustedanagić



Einer dafür, einer aus Signal-Gründen und drei gegen das Hooligan-Konkordat: Strafrechtsprofessor Mark Pieth präsentierte mit Hans-Jürg Käser, Gerhard Lips, Bernhard Heusler, Tobit Schäfer und Thomas Gander eine spannende Runde an der Podiumsdiskussion.

Bliebe man im Fussballjargon, dann war es die klare, erwartete Auswärtsniederlage für Bern in Basel. Fast so, wie es für den Sonntag vorhergesagt werden könnte, wenn die Young Boys beim FCB antreten. Der Berner Regierungsrat Hans-Jürg Käser argumentierte am Dienstagabend in einer vollbesetzten Aula der Universität Basel auf verlorenem Posten.

Als Präsident der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) ist Käser einer der Väter der Verschärfung von Massnahmen gegen Gewalt bei Sportveranstaltungen, was verkürzt unter dem «Hooligan-Konkordat» bekannt ist. Diesem brisanten Geschäft, das der neue Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr noch im ersten Halbjahr Regierung und Parlament vorlegen will, nahm sich eine von Uni, FC Basel und dem Basel Institute on Governance lancierte Gesprächsrunde an. Moderiert wurde die Diskussion von Mark Pieth.

Schon im Vorfeld liess der Basler Strafrechtsprofessor – derzeit als Reformer des Weltfussballverbandes Fifa in aller Munde – durchblicken, dass er Webfehler erkennt bei der Ausarbeitung der Revision des Konkordats: «Man schaute zu wenig genau hin.» Am Dienstag nun wurden zwei Stunden lang mehr oder weniger bekannte Positionen ausgetauscht, von Käser, von Gerhard Lips, dem Basler Polizeikommandanten, von FCB-Präsident Bernhard Heusler, von Fanarbeiter und SP-Grossrat Thomas Gander sowie dessen Partei- und Grossratskollegen Tobit Schäfer, der mit einer Gruppe eben erst Beschwerde gegen das Konkordat beim Bundesgericht eingereicht hat.

Instrumentarium ist «unverhältnismässig und ineffizient»


Käser («Wir haben die Nase voll von Gewalt») hatte drei gegen einen aufgeblähten Repressionsapparat argumentierende Gegner des Konkordats neben sich sitzen. Lips befürwortet einen Beitritt von Basel (Stadt) zum Konkordat im Sinne einer schweizweiten Vereinheitlichung. Er wies indes auch darauf hin, dass einiges, was in dem Papier steht, bereits heute gängige Praxis sei. Aber der Zürcher im Dienste Basels machte im gleichen Atemzug kein Hehl daraus, dass er nicht unglücklich darüber ist, weder in St. Gallen noch in Zürich zuständig zu sein. Dort also, wo sich derzeit die Probleme zwischen (staatlichen) Sicherheitskräften und Fans bei Sportveranstaltungen mit am stärksten akzentuieren.

Davon können auswärtsfahrende FCB-Fans ein Lied singen. Es geht, das wurde am Dienstag in der Aula der Universität erneut deutlich, nicht bloss um die Frage, ob Basel dem Konkordat beitritt oder nicht: Bei 18 Auswärtsreisen pro Saison geht es auch darum, was die Fans andernorts erwartet. Die Kritiker erachten das Instrumentarium, das von Identitätskontrollen bis hin zu Leibesvisitationen im Intimbereich reicht, von Vorschriften für die Anreise und Sanktionen bis zu dreijährigen Stadion- und Rayonverboten als «unverhältnismässig und ineffizient» (Schäfer).

«Bei Auswärtsfahrten werden unbescholtene Bürger drangsaliert.» (FCB-Fan)


Während Thomas Gander vor einer «Kollektivbestrafung» der Fans warnte, liess sich aus dem Publikum in der Aula einer ein, der keine Lust mehr auf Auswärtsfahrten hat: «Da werden unbescholtene Bürger drangsaliert.» Einen fast schon flammenden Appell («Ich habe Angst vor dem, was in Bern passieren kann») richtete ein YB-Fan an die Versammlung – und erhielt Beifall. Als einziger Berner an diesem Abend.

Werbung konnte Hans-Jürg Käser jedenfalls für sein Papier nicht machen – Basel bot für die bescheidene Rhetorik des FDP-Politikers keinen Resonanzboden, und auch seine Anbiederungsversuche («Niemand hat was gegen Fussballfans», «Es geht nicht darum, Fankultur abzuwürgen») verfingen nicht. Da konnte er noch so sehr betonen, dass sich die Repressionen nicht gegen alle Fans richten würden, sondern nur gegen gewalttätige, dass es sich um «Kann»-Bestimmungen handle.

Wie es sich für einen gesitteten Umgang in den Hallen der Alma Mater geziemt, wurde mit feiner Klinge gefochten. Käsers bekanntes Plädoyer fürs Konkordat («Sonst wird mit dem Rechtsstaat Schlitten gefahren») konterte Bernhard Heusler mit Blick auf den Widerstand: «Man muss sich nicht wundern, wenn mit einem Schlitten gefahren wird.»
Der FCB-Präsident setzte aber auch gezielte Treffer: Was Käser an Anschauungsbeispielen für die KKJPD auf Auslandsreisen ins Feld führt, sieht Heusler als wenig zielführend für eine Schweizer Lösung: «Da interessiert mich Antwerpen nicht.»

Bleibt die Unschuldsvermutung auf der Strecke?


Zwischenstand der Dinge ist: In St. Gallen wurde gerade ein (FCB-)Fan von einem ordentlichen Gericht freigesprochen, weil im Hoppla-Hopp-Verfahren im Stadion ein paar Dinge schief gelaufen sind bis bin zu einer offensichtlichen Vertuschung von entlastendem Videomaterial. Ein Fall der aufzeigt, dass die viel gepriesene und von der heutigen Ständerätin Katrin Keller-Sutter befeuerte harte Linie rechtsstaatliche Grundsätze wie die Unschuldsvermutung missachtet.

Genau diese Missachtung der Unschuldsvermutung stört den Basler SP-Grossrat und Strafverteidiger Christian von Wartburg, der an diesem Abend wie viele zahlreiche andere lokale Politiker und Funktionäre unter den 450 Besuchern sass. Artikel 3 des Konkordats (siehe Rückseite) heble die Unschuldsvermutung aus, weil schon eine polizeiliche Anzeige für Massnahmen wie Stadionsperre reiche, sagte von Wartburg in seinem Votum. Seine Frage ob dies den Verantwortlichen bewusst sei, blieb allerdings von Käser unbeantwortet. «Die Befürworter sagen, sie möchten den Rechtsstaat mit diesem Konkordat beschützen, übergehen aber damit Grundrechte wie die Unschuldsvermutung», wie er nach der Diskussion betonte.

«Wir sind blauäugig vorgegangen, wir haben die Konkordatspapiere prüfen lassen.» (Käser)


Eine gewisse Skepsis gegenüber der Umsetzung des Konkordats angesichts der Diskussion um missachtete Grundrechte kann auch aus dem Entscheid der Luzerner Regierung gelesen werden. Sie teilte vergangene Woche mit, dass «das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Luzern vorläufig das revidierte ‹Hooligan-Konkordat› nicht anwenden» werde. Die für das kommende Wochenende geplante Premiere der ID-Kontrollen in der Swissporarena wurde abgeblasen. Man will nun erst einmal abwarten, was das Bundesgericht zum Konkordat zu sagen hat. Tobit Schäfer gibt das Hoffnung, «dass man sich nicht mehr so sicher ist». Hans-Jürg Käser wollte den Luzerner Rückzug nicht kommentieren, sagt aber, dass man bei der Ausarbeitung des Konkordatspapiers nicht blauäugig vorgegangen sei und vom Bundesamt für Justiz die Einschätzung erhalten habe, dass keine Grundrechte verletzt würden.

Als Freund von Aphorismen, als der er sich bezeichnet, hat Käser auf seiner Website unter anderem diesen Sinnspruch platziert: «Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.» Vielleicht wird er sich dies im weiteren Prozess noch zu Herzen nehmen müssem. Die Frage von Moderator Pieth, ob er und seine Kolleginnen und Kollegen bei der KKJPD das Konkordat nochmals nachbessern wollen bei einer Niederlage vor dem Bundesgericht, beantwortete er knapp mit: «Wir warten mal ab.»

Zuger Kantonsparlamenatarierin reiste extra an


In Zug wurde das Konkordat vergangene Woche mit gerade einmal einer Stimme Mehrheit befürwortet und in eine zweite Lesung geschickt. Am Dienstag sass Esther Haas im Publikum der Aula. Die Zuger Kantonsparlamentarierin (Alternative – die Grünen) kennt als langjähriger FCB-Fan den Weg in die Nordwestschweiz. Sie bekannte sich zu etwas, was im Massnahmenkatalog der KKJPD nicht vorkommt: «Ich will im Stadion technischen und taktischen Fussball sehen, aber ich will auch emotional verführt werden.»

Haas hat in der Auseinandersetzung mit dem Konkordat festgestellt, dass den Leuten nicht der Sachverstand fehlt (wie Gander sagte), sondern die emotionale Bindung zum Sport. Das Konkordat sei in Kantonen angenommen worden, denen Fankultur fremd ist, weil sie dort gar nicht stattfinde. Das führte Moderator Pieth («Im liberalen Kontext muss man damit rechnen, dass etwas passieren kann») zur Frage: «Haben wir die richtige Optik?» Der Polizeipraktiker Lips meint: Ja. Räumte aber gleichzeitig ein, dass es ein «Spagat» sei: «Was versteht man unter Sicherheit?»

Bafana Bafana
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Beitrag von Bafana Bafana »

«Wenn ich Sorge habe, dass es schwere Verletzungen geben könnte, dann wegen der Eingangskontrollen.» (Heusler)

Über eine Stunde dauerte es, bis eines der Reizworte erstmals in den Mund genommen wurde: Pyros. Das pyrotechnische Material, das von Fans in die Stadien geschmuggelt und dort abgebrannt wird – und die sich dadurch bildende Spirale von Kontrolle und Versteckspiel.

Einer wie Heusler, der sich nach dem 13. Mai 2006 und den schweren Ausschreitungen von FCB-Fans im St.-Jakob-Park angewöhnt hat, genau hinzuschauen und zu hören, erlaubt sich, eine brennende Fackel in der Hand eines Fans nicht als Gewaltakt zu betrachten. Ausserdem sagt er: «Wenn ich Sorge habe, dass es schwere Verletzungen geben könnte, dann wegen der Eingangskontrollen in den Gästesektoren der Stadien. Da werden Aggressionen geschürt – auch in Basel.»

Ruhe dank Dialog


Mehrfach war am Dienstag von einem fehlenden Dialog die Rede, ein Dialog, in den die Fans mit eingebunden sind. Einen Runden Tisch hatten Bundesrat Ueli Maurer und die KKJPD im Jahr 2011 aufgelöst. Wohingegen in Basel – nicht zuletzt durch die Ankunft des umsichtigen Gerhard Lips – dieser Dialog vertieft wurde. Thomas Gander beschreibt das als «Basler Weg»: «Wir sitzen an einem Tisch, wir streiten auch, aber es gibt keine Schuldzuweisungen, und man geht der Sache auf den Grund.» In diesem Klima ist es in Basel in den letzten drei Jahren verhältnismässig ruhig geblieben.

Dieser Basler Weg verhindert nicht, dass in Basel Bengalos sowohl in der Muttenzerkurve wie im Gästebereich brennen. Und er ist keine Garantie dafür, dass es nicht wieder zu «Ereignissen kommen kann», wie Tobit Schäfer das ausdrückt, «vermutlich auch schweren». Aber diese Sicherheit gebe es weder mit noch ohne verschärftem Konkordat.

«Wir haben das Glück in Basel besonnene Leute an den Hebeln zu haben. Wir dürfen aber bei der Gesetzgebung nicht vom Best-Case ausgehen.» Es ginge bei der Kritik am Konkordat, unabhängig von den Verantwortlichen für Rechtssicherheit und Verhältnismässigkeit zu sorgen. Heusler warnte: «Man darf nicht zu pathetisch werden, wir haben in Basel auch nicht die Lösung gefunden. Und wir werden die Probleme nicht in den Fussballstadien lösen. Aber man kann den Dialog suchen und führen.»

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tommasino
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Beitrag von tommasino »

by the way... schönes transparent im familien-sektor (wankdorf)

Bild

Athenry
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Beitrag von Athenry »

tommasino hat geschrieben:by the way... schönes transparent im familien-sektor (wankdorf)[/IMG]
übersetzung? ( ;) )

adriano91
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Beitrag von adriano91 »

ig u mi päpu = ich und mein vater

Konkordat = Konkordat

ke = kein
Angscht = Angst
1893 1903

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macau
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Beitrag von macau »

Es gab noch ein anderes Transparent und einen Bericht in der Berner Zeitung:

http://www.bernerzeitung.ch/region/kant ... y/11961276
Dateianhänge
YB.jpg


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macau
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Beitrag von macau »

Etwas aus Deutschland:

Deutscher Hooligan: EGMR billigt vorbeugende Ingewahrsamnahme

http://www.n-tv.de/ticker/EGMR-billigt- ... 55076.html

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Klage eines mutmasslichen Hooligan aus Bremen zurückgewiesen, den die Polizei im Jahr 2004 während eines Fussballspiels vorbeugend in Gewahrsam genommen hatte.

Die Massnahme sei gerechtfertigt gewesen, weil damit gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Hooligan-Gruppen verhindern werden sollten, heisst es in einem am Donnerstag in Strassburg bekanntgegebenen Urteil. Der Mann sei der Polizei als gewaltbereiter Hooligan bekannt gewesen.

Der Bremer war im August 2004 mit einer Gruppe von Schlachtenbummlern zu einem Fussballspiel nach Frankfurt am Main gereist. Die dortige Polizei wurde von Beamten in Bremen darüber informiert, dass die Gruppe aus Hooligans bestehe. Die Polizei fand bei den Männern mit Sand gefüllte Handschuhe und Mundschutz-Vorrichtungen. Die Beamten nahmen die Gruppe unter Beobachtung, der Kläger konnte aber entkommen und sich in einer Toilette verstecken. Daraufhin wurde er festgenommen und vier Stunden in Gewahrsam gehalten. Erst nach Ende des Fussballspiels kam er wieder auf freien Fuss.

In Deutschland war der Bremer vergeblich bis vor das hessische Oberlandesgericht gezogen. Das Bundesverfassungsgericht nahm seine Klage im Februar 2008 nicht an. Daraufhin reichte der Mann Beschwerde beim Strassburger Gerichtshof ein. Dessen Urteil wurde von einer kleinen Kammer gefällt. Dagegen kann der Kläger Rechtsmittel einlegen. Der Gerichtshof kann den Fall dann an die Grosse Kammer zur Überprüfung verweisen - er muss dies aber nicht tun.

***

Es ging um 4 Stunden und nicht un 2 Tage

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Simplex
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Beitrag von Simplex »

[CENTER]Pyro in die Kurve! - damit die Kurve lebt![/CENTER]

sergipe
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Beitrag von sergipe »

http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/ ... ressionen/

Der Kühn schiesst mal wieder den Vogel ab.

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Brummler-1952
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Beitrag von Brummler-1952 »

sergipe hat geschrieben:http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/ ... ressionen/

Der Kühn schiesst mal wieder den Vogel ab.
Falsch, lieber sergipe, kreuzfalsch !

Kühn ist ein Vogel, der einen Vogel hat, und demzufolge keinen Vogel abschiessen sollte (wäre ja ein animalischer Suizid) :rolleyes:
VORWÄRTS - IMMER VORWÄRTS !!

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tommasino
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Beitrag von tommasino »


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macau
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Ausreisesperre

Beitrag von macau »

Pyro-Schmuggel als Gewalttätigkeit

http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/pyro- ... 1.18045294

Auch wenn ein Fussballfan lediglich versucht hat, einen Feuerwerkskörper in ein Stadion zu schmuggeln, kann gegen ihn im Hinblick auf ein risikobehaftetes Auswärtsspiel eine Ausreisebeschränkung verhängt werden. Das ergibt sich aus einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das die Beschwerde eines Anhängers des FC Basel abgewiesen hat, dem das Bundesamt für Polizei mit Blick auf das Spiel gegen den FC Bayern München vom 8. Dezember 2010 für drei Tage die Ausreise aus der Schweiz untersagt hatte.
Gemäss dem Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit kann einer Person vorübergehend die Ausreise aus der Schweiz verboten werden, wenn «gegen sie ein Rayonverbot besteht, weil sie sich anlässlich von Sportveranstaltungen nachweislich an Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen beteiligt hat; und aufgrund ihres Verhaltens angenommen werden muss, dass sie sich anlässlich einer Sportveranstaltung im Bestimmungsland an Gewalttätigkeiten beteiligen wird» (Art. 24c). Die Definition der Gewalttätigkeit überliess der Gesetzgeber dem Bundesrat, doch gibt es aus Sicht des Bundesverwaltungsgerichts klare Hinweise dafür, dass «auch das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in Stadien bekämpft werden sollte». Es ist daher laut dem Urteil aus St. Gallen nicht zu beanstanden, wenn in der einschlägigen Verordnung das Mitführen oder Verwenden von pyrotechnischen Gegenständen in Sportstätten, in deren Umgebung sowie auf der An- und Rückreise zum gewalttätigen Verhalten gerechnet wird. Wer pyrotechnisches Material mit sich führt, das in einem Sportstadion legal gar nicht verwendet werden kann, zielt nach Auffassung des erstinstanzlichen eidgenössischen Verwaltungsgerichts «darauf ab, den zu diesem Zweck eigens mitgeführten Gegenstand im Stadion auch zu verwenden». Das Urteil kann noch ans Bundesgericht in Lausanne weitergezogen werden.

***

Mit der gleichen Begründung könnte auch eine Ausreisesperre erlassen werden, wenn jemand ein Bier zu einem Bleifrei-Spiel mitnimmt...

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macau
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Beitrag von macau »

Sportklubs bringen Nause und Käser auf die Palme

http://www.bernerzeitung.ch/region/kant ... y/29343037

Unmittelbar vor der Märzsession des Kantonsparlaments wehren sich die sieben Berner Topclubs gegen die Verschärfung des Hooligan-Konkordats. Und dies mit falschen Aussagen, enerviert sich Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause.

Alkoholverbot bei Hochrisikospielen, Identitätskontrollen an den Eingängen sowie regulierte An- und Rückreise der Gästefans: dies die Hauptpunkte, um die es im verschärften Hooligan-Konkordat geht, über das der Grosse Rat in der Märzsession befinden wird. Dagegen wehren sich nun die Berner Topclubs BSC Young Boys, FC Thun, FC Biel, SC Bern, EHC Biel, SCL Tigers und SC Langenthal. Gemäss einer gestern versandten gemeinsamen Medienmitteilung fürchten sie sich vor dem Mehraufwand, den die Verschärfungen bringen. Hinter der Interessengemeinschaft stünden ihre wirtschaftlich ausgerichteten Betriebsorganisationen und nicht die gemäss Statuten politisch passiven Vereine, so die Klubs.

«Kosten nicht gerechtfertigt»

Probleme sehen die Klubs etwa beim Alkoholverbot, das, wie sie schreiben, bei Spielen der Risikostufe Rot im Perimeter des Stadions sowie in allen Sektoren mit Ausnahme des VIP-Bereichs gelten soll. «Dessen Kontrolle und Durchsetzung lösen einen erheblichen Mehraufwand aus», monieren die Klubs. Problematisch finden die Klubs auch, dass die Fans bei der Eingangskontrolle eine ID vorweisen sollen: Die dafür nötigen Kosten rechtfertigten den möglichen Nutzen nicht.

Zwar begrüsse man viele der im Hooligan-Konkordat formulierten Ansätze, schreiben die Klubs weiter. Mit der geplanten Einführung einer Pflicht zur Bewilligung von Fussball- und Eishockeyspielen der obersten Ligen erhielten die Behörden aber neu ein Instrument, um den Klubs diverse Auflagen in sicherheitsrelevanten Bereichen zu machen, auf die sie bislang keinen Einfluss nehmen könnten.

Käser und Nause genervt

Hans-Jürg Käser, Polizeidirektor des Kantons Bern und Präsident der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, staunt über die Haltung der Klubs. Dies, zumal die mit dem SCB durchgeführten Versuche der ID-Kontrolle beim Stadioneingang positiv verlaufen seien. «Nach Aussage des Klubs gab es dabei keine massgeblichen Verzögerungen.» Das Hooligan-Konkordat richte sich nicht gegen Fans, die sich anständig aufführten, so Käser. «Es geht lediglich darum, gewaltbereite Fans fernzuhalten und die Polizeieinsätze massiv zu reduzieren.»

Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, reagiert ungehalten auf den Widerstand der Klubs. Bei den Eingangskontrollen habe die Fussballliga ohnehin selber Verschärfungen, etwa mit Vereinzelungsanlagen, vorgesehen. «Dabei noch eine ID vorzuweisen, kann wohl kein Problem sein.»

Was Nause besonders sauer aufstösst: «Die Mitteilung der Klubs ist in mehreren Punkten falsch.» So etwa beim Alkoholverbot. «Dieses steht im Konkordatstext als Kann-Formulierung, und es ist keine Rede von Perimetern oder Sektoren, in denen es gelten soll.» Überhaupt seien die Behörden an das Prinzip der Verhältnismässigkeit gebunden. «Wir werden die Auflagen also nicht ad absurdum führen.»

Ob der Grosse Rat trotz Widerstand für das Hooligan-Konkordat votiert, wird sich zeigen. In der Vergangenheit hat er sich bereits für Verschärfungen ausgesprochen.

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tommasino
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Beitrag von tommasino »

klar, immer dieses argument mit der "KANN-Formulierung".. :rolleyes:
was wird wohl in bern als risikospiel gelten? (basel, gc, zürich sowieso.... sion und thun weil es derbies sind... SG und LU weil es dort schon vorfälle gab... bleiben noch servette und lausanne übrig)

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Basil Stinson
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Beitrag von Basil Stinson »

Das Hooligan-Konkordat richte sich nicht gegen Fans, die sich anständig aufführten, so Käser. «Es geht lediglich darum, gewaltbereite Fans fernzuhalten und die Polizeieinsätze massiv zu reduzieren.
?

Wie soll das gehen die Polizeieinsätze massiv reduzieren?
Mehr Auflagen und weniger Personal?

Aber wofür eigentlich?
im Fussball finden pro Saison 420 Spiele (Nati A: 180, Nati B: 240) statt.
Dies mal 10 (Jahre) gibt 4200. Bei 4200 Spielen gab es wieviele Vorfälle? Wohl kaum eine Anzahl, welche die Massnahmen rechtfertigt. Und welches der Ereuîgnisse wäre durch das neue Konkordat verhindert worden?
Um die Aktualität zu wahren, kann man auch die letzten 2 Jahre anschauen
Im 2011 hatten wir die Auseinandersetzung am Eingang in ZH und das Zürcher Derby.
Im 2012 hat es bei uns in Winti getätscht, kleinere Rangelein gab es immer wieder...
Auf 840 Spiele kommen wir vielleicht auf knapp 10 Spiele mit Eskalation, oft genug hatten da noch "Sicherheit"skräfte ihr Hände, oder besser gesagt Schlagstöcke im Spiel.
Welches dieser Ereignisse hätte durch das neue Konkoradt verhindert werden können?
Und noch zu Winti. Wann gabs zuletzt Ausschreitungen ausserhalb des Stadions?

Wer für das Konkordat ist, hat sich nicht informiert, ist unehrlich oder dumm.

Es gibt keine Zunahme von Gewalt und Einzelereigniss können nie vehindert werden (Siehe Feldstürme im super sicheren England).
Damit man trotzdem von einer Zunahme der Gewalt reden kann, wurden halt kurzerhand die Pyros kriminalisiert.
"Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen." (Tacitus)

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Laufi
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Beitrag von Laufi »

Isch zwar nid Fuessball, aber de Herr Hans Fehr isch scho super Politiker! Ich hoff er redet au bim Hooligan-Konkordat eso, denn die ganze Argument wo er gege e nationales Wafferegischter macht, kah meh genauso guet gege s'Konkordat mache!

Ihr miend emol de Clip ahluege, ebe mit "unserem Fuessball-Problem" im Hinterkopf, doh bliebt mir nur ei Fazit:
Politiker sin zu 99% alles verdammti Hüüchler und Wendehäls (sobald's sie sälber betrifft, isch plötzlich nüd meh mit Hardliner, gege "anderi" kah meh's jo mache) :mad:
http://www.srf.ch/player/tv/rundschau/v ... f4a7f0fb9e
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Beitrag von ChosenOne »


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Beitrag von repplyfire »


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Beitrag von fixi »

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Basil Stinson
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Beitrag von Basil Stinson »

Vom Dezember 2012
Verrückt nach Fussball
Eine Reise durch die Fankurven Italiens

Minute 28, zu de Kollektivstrofe

dr Film isch empfehlenswert ;)
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Laufi
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Beitrag von Laufi »

Basil Stinson hat geschrieben:Vom Dezember 2012
Verrückt nach Fussball
Eine Reise durch die Fankurven Italiens

Minute 28, zu de Kollektivstrofe

dr Film isch empfehlenswert ;)
Guet, dass mol wieder öber drah erinneret ;)
Laufi hat geschrieben:Ha geschtern zobe uff ZDF Info e guete Bericht über de italienische Fuessball g'seh und was die ganzi Repressionsschiene broocht het!
Isch echt truurig was uss de heissblüetige italo Fuessballszene worde isch :(
...und s'truurigschte isch, dass uns das au droht!!

http://info.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZD ... ßball.html

Wirklich sehenswert, obwohl Schwobe am Werk gsi sin ;)

PS vollkrass die G'schicht mit de Stadionverbötler, wo sich bim ene Heimspiel 4 mol! :eek: mien uff em Poschte mälde..bi Usswärtsspiel 2 mol! (ab Min 12.30)
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fixi
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Beitrag von fixi »

Harter Kampf um das Konkordat

http://www.derbund.ch/bern/kanton/Harter-Kampf-um-das-Konkordat/story/29855118

In Bern wird am Mittwoch darüber abgestummen.

Fahneschwänker
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Beitrag von Fahneschwänker »

SP Kanton Zürich sagt deutlich JA zum Hooligan-Konkordat! Handelt sich halt nicht um Migranten. Das Motto hiess wohl: Strafen für ALLE statt für Wenige. :o

http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt ... 1.18044969
uf los gohts los...!

dasto
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Beitrag von dasto »

Kanton Bern nimmt das Konkordat mit 108 Stimmen zu 39 Stimmen an. Es gab 4 Enthaltungen.

Scheiss Stummungsmache
jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Fahneschwänker hat geschrieben:SP Kanton Zürich sagt deutlich JA zum Hooligan-Konkordat! Handelt sich halt nicht um Migranten. Das Motto hiess wohl: Strafen für ALLE statt für Wenige. :o

http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt ... 1.18044969
Die SP ist eh eine Fähnlein-im-Wind-Partei.

fixi
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Beitrag von fixi »

dasto hat geschrieben:Kanton Bern nimmt das Konkordat mit 108 Stimmen zu 39 Stimmen an. Es gab 4 Enthaltungen.

Scheiss Stummungsmache
Basel wird wohl als einziger Kanton das Konkordat ablehnen.

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