Ich kenne mich bei der Sache nicht so aus, aber müssen nicht die Aktionäre die Entlöhnung der Verwaltungsratsmitglieder bestimmen? Bereits heute? Und diese bestimmen dann den Lohn der GL?Stavia hat geschrieben:Initiative -> ablehnen
Gegenvorschlag -> Referendum -> ablehnen
Prinzipiell sehe ich keinen Grund wieso der Staat einer privaten Firma vorschreiben soll wie sie ihre Führungskräfte zu entlohnen hat. Wenn Novartis meint sie müssen ihrem Chef 40 Mio im Jahr zahlen, sollen sie das tun.
Minder Initiative ("Volksinitiative gegen die Abzockerei")
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Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!
Sowohl die Initiative wie auch der Gegenvorschlag bringen nichts.
Minder spielt sich als Leader des Wutbürgertums auf und will sich profilieren. Der Gegenvorschlag versucht dem Volk so etwas wie Einfluss zu suggerieren. Das Ganze ist ein absoluter Leerlauf mit dem Resultat, dass die Leute am Ende das Gefühl haben, sie hätten mit der Annahme was in Richtung "Gerechtigkeit" bewirkt. Gerechtigkeit in Anführungszeichen, denn der Begriff steht in Wahrheit für Genugtuung, selbst wenn sie nur vorgetäuscht sein wird.
Im Grundsatz WÄRE es richtig, den Aktionären mehr Mitbestimmungsrechte zu gewähren. Unabdingbare Voraussetzung dafür WÄRE allerdings, dass die Aktionäre sich ihrer Verantwortung bewusst würden und diese auch wahrnehmen wollten. Tatsache ist jedoch, dass sowohl Gross- wie auch Kleinanleger in erster Linie am Shareholder Value interessiert sind und das Ganze so letztlich zur Farce wird, quasi einer demokratischen Untermauerung des Status Quo.
Ich empfinde diese Debatte als höchst scheinheilig. Denn es geht hier nicht um Lohngerechtigkeit, es geht um Neid. Es geht darum, dass die Leute Abzocke nicht ertragen. Sie ertragen es - und da liegt der springende Punkt - nicht etwa nicht, weil sie es aus moralischen Gründen oder aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit als störend empfinden, sondern primär aus Gründen der Missgunst. Nirgends offenbart sich diese Scheinheiligkeit deutlicher als an den GVs. Dann entpuppen sich jeweils die von Moralismus und Altruismus geschwängerten Parolen als reine Worthülsen.
Minder spielt sich als Leader des Wutbürgertums auf und will sich profilieren. Der Gegenvorschlag versucht dem Volk so etwas wie Einfluss zu suggerieren. Das Ganze ist ein absoluter Leerlauf mit dem Resultat, dass die Leute am Ende das Gefühl haben, sie hätten mit der Annahme was in Richtung "Gerechtigkeit" bewirkt. Gerechtigkeit in Anführungszeichen, denn der Begriff steht in Wahrheit für Genugtuung, selbst wenn sie nur vorgetäuscht sein wird.
Im Grundsatz WÄRE es richtig, den Aktionären mehr Mitbestimmungsrechte zu gewähren. Unabdingbare Voraussetzung dafür WÄRE allerdings, dass die Aktionäre sich ihrer Verantwortung bewusst würden und diese auch wahrnehmen wollten. Tatsache ist jedoch, dass sowohl Gross- wie auch Kleinanleger in erster Linie am Shareholder Value interessiert sind und das Ganze so letztlich zur Farce wird, quasi einer demokratischen Untermauerung des Status Quo.
Ich empfinde diese Debatte als höchst scheinheilig. Denn es geht hier nicht um Lohngerechtigkeit, es geht um Neid. Es geht darum, dass die Leute Abzocke nicht ertragen. Sie ertragen es - und da liegt der springende Punkt - nicht etwa nicht, weil sie es aus moralischen Gründen oder aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit als störend empfinden, sondern primär aus Gründen der Missgunst. Nirgends offenbart sich diese Scheinheiligkeit deutlicher als an den GVs. Dann entpuppen sich jeweils die von Moralismus und Altruismus geschwängerten Parolen als reine Worthülsen.
Vasella erhält angeblich 75 Millionen Franken für das Konkurrenzverbot
Ein gut gehütetes Geheimnis scheint gelüftet. Daniel Vasella soll nach seinem Abgang als Verwaltungsratspräsident 75 Millionen Franken für das Nichtstun erhalten. Ein Steilpass für die Abzocker-Initiative.
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/wirtschaft/vasella-erhaelt-angeblich-75-millionen-franken-fuer-das-konkurrenzverbot-126066905
Ein gut gehütetes Geheimnis scheint gelüftet. Daniel Vasella soll nach seinem Abgang als Verwaltungsratspräsident 75 Millionen Franken für das Nichtstun erhalten. Ein Steilpass für die Abzocker-Initiative.
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/wirtschaft/vasella-erhaelt-angeblich-75-millionen-franken-fuer-das-konkurrenzverbot-126066905
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nidganzbache
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Quelle: https://www.tageswoche.ch/+bddosWenn jemand nach Jahrzehnten extrem gut bezahlter Arbeit das Unternehmen freiwillig verlässt, ist es eine Frage das Anstands, nicht gleich bei der Konkurrenz anzuheuern. Eine Konkurrenzverbotsklausel mit 75 Millionen Franken abzugelten, ist daran gemessen eine Obszönität. Doch leider ist Wirtschafts-Pornografie nicht strafbar. Die Strafe folgt wohl am 3. März an der Urne.
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Mord gehört zum extremistischen Spektrum ganz Links oder Rechts. Aber gut, wir haben verstanden: Du meinst es nicht ernst, sondern artikulierst gerne etwas mit dem Holzhammer.GCZ-Fan hat geschrieben:Bin zwar politisch mitte-rechts.. aber für die Abzocker-Initiative. An die Wand mit dem Pack![]()
RichtigSubComandante hat geschrieben:Mord gehört zum extremistischen Spektrum ganz Links oder Rechts. Aber gut, wir haben verstanden: Du meinst es nicht ernst, sondern artikulierst gerne etwas mit dem Holzhammer.Und ja, das mit der Abzockerinitiative ist Populismus und wird nicht viel ändern. Wie bei der Minarettinitiative geht es um ein Zeichen zu setzen, wie legitim es auch immer sein mag. Das Volk wird zu den "Abzocker" sagen: fuck off. Der Gegenvorschlag ist verlogener Bullshit, nur schon wegen dem Referendumsrecht...
Natürlich will ich niemanden erschiessen lassen, aber die Abzocker Initative setzt die richtigen Zeichen.
Weg mit den Leuten, die den Hals nie vollkriegen. her mit den leuten, bei denen die Leistung stimmt!
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Ich schaue grad Arena. Ich bewundere irgendwie Bundesrätin Sommaruga. Wiedermal muss sie was vertreten, was sie gar nicht mag. Aber als Repräsitantin des Bundesrates vertritt sie gut die Gegenseite. Das muss hart sein... Man stelle sich Ueli Maurer vor, wenn er vor der Arena eine linke Idee vertreten muss. Aber vermutlich würde auch der das durchziehen. So sind die Regeln... Manchmal ist das Schweizer Demokratiemodell schon einzigartig.
PS: Mit 3.5 Promille könnte ich wohl nicht mehr Sätze mehr oder weniger fehlerfrei schreiben können.
PS: Mit 3.5 Promille könnte ich wohl nicht mehr Sätze mehr oder weniger fehlerfrei schreiben können.
Ein Konkurrenzverbot ist eine Frage des Anstands?!?!nidganzbache hat geschrieben:Quelle: https://www.tageswoche.ch/+bddos
Fuer einen CEO bedeutet das ein mehrjaehriges Arbeitsverbot. Wuerde man solche Entschaedigungen verbieten, koennte man nie ein Konkurrenzverbot Teil eines Arbeitsvertrages machen.
Nebenbei gibt es diese nicht nur fuer CEOs... und ein paar Jahre Lohn als Entschaedigung ist auch dann ueblich. Oft ist es fuer den (nicht-CEO) Arbeitnehmer dann auch nicht einfach, wieder in den gleichen Beruf einzusteigen. Wer stellt noch jemanden an, der seit Jahren nicht mehr in seinem Feld taetig war?
für die wo's verpasst hän:
http://www.srf.ch/player/tv/arena/video ... d9d333c1a3
http://www.srf.ch/player/tv/arena/video ... d9d333c1a3
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Fahneschwänker
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jö, die arme! etwas vertreten was sie nicht mag!SubComandante hat geschrieben: Ich schaue grad Arena. Ich bewundere irgendwie Bundesrätin Sommaruga. Wiedermal muss sie was vertreten, was sie gar nicht mag.
jö wie traurig!
da gibt es menschen, die erlauben sich, unanständige sachen (perverse gehälter und mehr) nicht gut zu finden. das stösst dann einem teil des volkes sauer auf und es kommt zu einer volksabstimmung.
und die arme VOLKSVETRETERIN, ausgebildete konzertpianistin und ehemals KONSUMENTENSCHÜTZERIN muss etwas vertreten was sie nicht mag!
na, dann bewundern wir sie halt "irgendwie!"
ps: bewundern kommt von wundern!
"Theorie is grau. Fussball is aufm Platz!"
Ich habe auch die Arena geschaut, vor allem, um mir ein Bild der beiden Argumentationen zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass der Gegenvorschlag ziemlich zahnlos ist und nur die Initiative eine Antritts- und Abgangsenschädigung definitiv verbietet. Der Gegenvorschlag bietet dazu noch Schlupfwinkel. Auch konnten die Initiativgegner nicht wirklich einen Grund nennen, weshalb eine Abgangsentschädigung nötig sei. Gleiches gilt für die Antrittsentschädigung.
Deshalb gibt's (nach den Argumenten in der Arena-Sendung) nur ein überzeugtes Ja!
Deshalb gibt's (nach den Argumenten in der Arena-Sendung) nur ein überzeugtes Ja!
halbschueh!Cello hat geschrieben:jö, die arme! etwas vertreten was sie nicht mag!
jö wie traurig!
da gibt es menschen, die erlauben sich, unanständige sachen (perverse gehälter und mehr) nicht gut zu finden. das stösst dann einem teil des volkes sauer auf und es kommt zu einer volksabstimmung.
und die arme VOLKSVETRETERIN, ausgebildete konzertpianistin und ehemals KONSUMENTENSCHÜTZERIN muss etwas vertreten was sie nicht mag!
na, dann bewundern wir sie halt "irgendwie!"
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die geballte "fcb forumm-intelligenz" in form von cantona und subcomandante versteht mal wieder die welt nicht. man muss ihnen anscheinend alles erklären. sogar wie das volk tickt!
wie, um himmels willen, ist es in diesem land möglich, dass einige leute die minder initiative gut finden.
und genau das verstehen unsere 2 "vollpfosten" namens cantona und subcomandante nicht. peinlich.
ja ja, die 2 vom fanklub der konzertpianistin!
wie, um himmels willen, ist es in diesem land möglich, dass einige leute die minder initiative gut finden.
und genau das verstehen unsere 2 "vollpfosten" namens cantona und subcomandante nicht. peinlich.
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Lest doch bitte zuerst den neuen Verfassungstext der Initiative sowie den Gesetzestext des indirekten Gegenvorschlags. Ohne das ist es nicht möglich solche Diskussionen, wie in der Arena richtig zu beurteilen. So wird man einfach dem folgen, was man gerne hören möchte oder den Leuten die einem gefallen.
Ich werde vermutlich zu gunsten des Gegenvorschlags ein Nein einlegen. Grundsätzlich gehen ja beide Varianten in die gleiche Richtung, jedoch wird beim indirekten Gegenvorschlag den Aktionären zum Teil ermöglicht Ausnahmen zuzustimmen. Dies halte ich für die bessere Lösung, da wir unsere Wirtschaft nicht durch eine unflexible Regulierung schwächen sollten sowie ist es legitim, dass die Eigentümer bestimmen können.
Zur "Lex Vasella": Der Typ sowie der Novartis Verwaltungsrat haben sie ja echt nicht mehr Alle. Die schieben sich einfach so Geld zu und das einfach so in der Öffentlichkeit vor den Aktionären, den Mitarbeitern und dem Volk. Im Normalfall heisst ein Konkurrenzverbot ja, dass man zahlen muss, wenn man es nicht einhält. Vasella wird dafür bezahlt und wie es scheint, kann er ohne Probleme zur Konkurrenz wechseln, dann wird er eben einfach nicht mehr bezahlt. Es scheint wirklich so, als hätte der Novartis VR maximal genügend Hirnkapazität, um farbige Pillen am Fliessband auszusortieren.
Es wird definitiv höchste Zeit, dass die Initiative oder der Gegenvorschlag in Kraft tritt!
Ich werde vermutlich zu gunsten des Gegenvorschlags ein Nein einlegen. Grundsätzlich gehen ja beide Varianten in die gleiche Richtung, jedoch wird beim indirekten Gegenvorschlag den Aktionären zum Teil ermöglicht Ausnahmen zuzustimmen. Dies halte ich für die bessere Lösung, da wir unsere Wirtschaft nicht durch eine unflexible Regulierung schwächen sollten sowie ist es legitim, dass die Eigentümer bestimmen können.
Zur "Lex Vasella": Der Typ sowie der Novartis Verwaltungsrat haben sie ja echt nicht mehr Alle. Die schieben sich einfach so Geld zu und das einfach so in der Öffentlichkeit vor den Aktionären, den Mitarbeitern und dem Volk. Im Normalfall heisst ein Konkurrenzverbot ja, dass man zahlen muss, wenn man es nicht einhält. Vasella wird dafür bezahlt und wie es scheint, kann er ohne Probleme zur Konkurrenz wechseln, dann wird er eben einfach nicht mehr bezahlt. Es scheint wirklich so, als hätte der Novartis VR maximal genügend Hirnkapazität, um farbige Pillen am Fliessband auszusortieren.
Es wird definitiv höchste Zeit, dass die Initiative oder der Gegenvorschlag in Kraft tritt!
Das ist aber ein seltsames Konkurrenzverbot... wer wuerde einen solchen Vertrag unterschreiben? Da wird man vom Arbeitgeber gefeuert und darf 6 Jahre lang keiner Arbeit mehr nachgehen? (Als CEO ist ein Konkurrenzverbot gleich einem Arbeitsverbot.) Das ohne Kompensation? Das wuerde doch niemand mit auch nur etwas gesundem Menschenverstand unterschreiben. Beziehungsweise nicht, ohne einen massiv hoeheren regulaeren Lohn zu verlangen. Wenn man einem CEO natuerlich 100 Millionen pro Jahr zahlt, kann man sich das vielleicht leisten - weil man dann einfach so attraktiver als die Konkurrenz ist. Aber es ist wohl guenstiger, einen tieferen Lohn anzubieten, und dafuer das Risiko eines Einkommensverlustes nach Aufloesung des Arbeitsvertrages auszuschliessen.Black Squad hat geschrieben:Im Normalfall heisst ein Konkurrenzverbot ja, dass man zahlen muss, wenn man es nicht einhält. Vasella wird dafür bezahlt und wie es scheint, kann er ohne Probleme zur Konkurrenz wechseln, dann wird er eben einfach nicht mehr bezahlt.
Nebenbei: Pfizer zahlt ihrem CEO rund 18 Millionen Dollar pro Jahr. Verglichen damit scheint Vasellas Lohn nicht uebertrieben hoch gewesen zu sein. Auch die Verguetung fuer das Konkurrenzverbot scheint vernuenftig: 12 Millionen ohne zu arbeiten vs. 18 Millionen als CEO bei Pfizer...
Aber eigentlich ist das Konkurrenzverbot im Fall Vasella ja wirklich eine Farce. Vasella ist praktisch Novartis in Person, von Beginn an CEO, danach noch gleichzeitig VR-Präsident. Es zweifelt ja grundsätzlich auch niemand daran, dass er ein guter Manager ist, auch wenn er seine Pharma-Karriere Vitamin B verdankt. Wäre er nicht fähig, hätte er den Posten schon lange räumen müssen. Zu welcher Konkurrenz hätte er den wechseln sollen? Roche? Pfizer? Dann würde er ja quasi seinem Lebenswerk einen Dolch in den Rücken stossen.Soriak hat geschrieben:Das ist aber ein seltsames Konkurrenzverbot... wer wuerde einen solchen Vertrag unterschreiben? Da wird man vom Arbeitgeber gefeuert und darf 6 Jahre lang keiner Arbeit mehr nachgehen? (Als CEO ist ein Konkurrenzverbot gleich einem Arbeitsverbot.) Das ohne Kompensation? Das wuerde doch niemand mit auch nur etwas gesundem Menschenverstand unterschreiben. Beziehungsweise nicht, ohne einen massiv hoeheren regulaeren Lohn zu verlangen. Wenn man einem CEO natuerlich 100 Millionen pro Jahr zahlt, kann man sich das vielleicht leisten - weil man dann einfach so attraktiver als die Konkurrenz ist. Aber es ist wohl guenstiger, einen tieferen Lohn anzubieten, und dafuer das Risiko eines Einkommensverlustes nach Aufloesung des Arbeitsvertrages auszuschliessen.
Nebenbei: Pfizer zahlt ihrem CEO rund 18 Millionen Dollar pro Jahr. Verglichen damit scheint Vasellas Lohn nicht uebertrieben hoch gewesen zu sein. Auch die Verguetung fuer das Konkurrenzverbot scheint vernuenftig: 12 Millionen ohne zu arbeiten vs. 18 Millionen als CEO bei Pfizer...
Er hatte jetzt halt mit 59 irgendwie das Gefühl, jetzt sei's genug, aber der wird wahrscheinlich noch Jahre lang in Entscheidungen miteinbezogen, deshalb hätte man das sicher gescheiter lösen können, als mit diesen 72 Millionen. Dass er diese spenden will ändert nun mal nichts an der Tatsache, dass die Novartis diese Summe bezahlt. Geld hat er ja genug, Arbeiten will er aber immer noch, dafür hätte man sicher eine 100 Mal bessere Lösung gefunden, als dieses lächerliche Konkurrenzverbot.
Den ersten Beitrag von Forumseröffner footbâle verstehe ich auch überhaupt nicht. Er beleidigt erst mal die Linken um danach zu sagen, dass ja alles klar sein, wenn das Parlament 235 gegen 1 abgestimmt hat, ohne das ihm auffällt, das da mehr dahinter stecken muss. Aber zuerst andere als schlecht informiert betiteln. Sonst sind seine Beiträge ja meistens korrekt und sachlich, aber dieses Thema bringt wohl bei einigen das Blut zum kochen.
Und jene die hier Schweizer grundsätzlich als Neider bezeichnen haben auch überhaupt nichts verstanden. Aber von Hajdin kennt man's ja nicht anders.
Wie es überall steht, die Unterschiede zwischen der Initiative und dem Gegenvorschlag sind marginal. Der Gegenvorschlag ist offener formuliert und was ich persönlich besser finde ist, dass der VR nicht jedes Jahr neu gestellt werden muss. Um dem Unternehmen etwas bieten zu können, sollte ein VR schon seine drei Jahre im VR sein, sonst ist der Nutzen für das Unternehmen gering. Zusätzlich ist der Gegenvorschlag bereits vom Parlament abgesegnet und als Gesetz definiert im Gegensatz zur Initiative. Das erspart Arbeit und Zeit. Bei den Aktionären denkt das Volk ja meist an sich selbst, bzw. an normale Bürger, die dann etwas zu sagen hätten. Dem ist in Realität nicht so, dementsprechend wird sich für das Volk nicht viel ändern. Grosse Aktienanteile der Bluechips oder auch den börsequotierten KMU's befinden sich in ausländischem Besitz. Es wird also keine Revolution der Rechte des kleinen Manns geben. Dennoch werden exorbitant hohe Löhne sicher keine 2/3 Mehrheit erhalten.
Ich glaube weder die Initiative noch der Gegenvorschlag bergen ein Risiko für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Es wird eher den Ruf verbessern, da Masslosigkeit in Europa sowieso nirgends geschätzt wird. Die Schweiz ist immer noch ein sicherer Hafen und wird dies auch bleiben. Dazu kommen noch etliche andere Standortvorteile für Unternehmen. Es ist schon möglich, dass es das eine oder andere Unternehmen von einem Standortwechsel in die Schweiz aufhalten wird, aber im Gegenzug werden dafür andere kommen. Und Unternehmen, die aufgrund der Initiative oder des Gegenvorschlags das Land verlassen, hatten hier auch nichts zu suchen.
Fazit: Ich kann mich mit beidem abfinden, aber denke, dass der Gegenvorschlag die bessere Lösung ist. Ohne Minder, der hier als Selbstdarsteller geschmipft wird, wäre dieser allerdings nie zustande gekommen.
- Catch22
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Wieviel Geld verdient eigentlich so eine Christa Markwalder? Ich habe ja kei Ahnung von Politik gebe ich zu. Aber solche Personen reden zu hören was genau richtig oder falsch ist für's Land, da KOTZE ich!!
Wenn ich so eine als Lehrmeisterin oder Lehrerin hätte im Beruf oder Schule würde ich mir wohl die Kugel geben!
Was die Initiative angeht gibt's für mich nur eins: JA zur Volksinitiative gegen die Abzockerei!
Er scheint das Geld ja auch spenden zu wollen... aber wenn man einen Vertrag festlegt, kann man sich nicht darauf verlassen. Zudem waere es ja ganz dumm, wenn man "loyalen" Managern weniger zahlen wuerde als anderen. Dann macht man die Position fuer die letzteren attraktiver...cantona hat geschrieben:Aber eigentlich ist das Konkurrenzverbot im Fall Vasella ja wirklich eine Farce. Vasella ist praktisch Novartis in Person, von Beginn an CEO, danach noch gleichzeitig VR-Präsident. Es zweifelt ja grundsätzlich auch niemand daran, dass er ein guter Manager ist, auch wenn er seine Pharma-Karriere Vitamin B verdankt. Wäre er nicht fähig, hätte er den Posten schon lange räumen müssen. Zu welcher Konkurrenz hätte er den wechseln sollen? Roche? Pfizer? Dann würde er ja quasi seinem Lebenswerk einen Dolch in den Rücken stossen.
Philipp Hildebrandt, zum Beispiel, ist direkt nach seinem Abgang von der SNB zu BlackRock gewechselt. Nun will ich ihm kein Fehlverhalten vorwerfen... aber man denke hier mal an die Anreize. In seiner Position als SNB Praesident sind ihm Informationen zugaenglich, die ein "normaler" Investor nicht hat. Mir waere es viel lieber, man wuerde ihm ein paar Jahre den Lohn zahlen, und ihn davon abhalten, mit diesem Wissen einen Profit zu machen. Ansonsten muss man sich nicht wundern, wenn diese Leute gleich von Investmentbanken aufgeschnappt werden.
Ein durchschnittlicher Nationalrat verdient rund 130,000.- pro Jahr: http://www.blick.ch/news/schweiz/so-vie ... 82014.htmlCatch22 hat geschrieben:Wieviel Geld verdient eigentlich so eine Christa Markwalder?
Ich nehme an, das ist zusaetzlich zum normalen Einkommen. Als Juristin duerfte sie ja auch nicht schlecht verdienen.
In wie fern das aber relevant ist, ist mir nicht besonders klar?
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nidganzbache
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Bisher dachte ich, dass eine Missachtung des Konkurrenzverbots in einer Strafe mündet bzw. der Arbeitgeber Forderungen geltend machen kann (Schadenersatz, Konventionalstrafe)?
Dass man proaktiv Geld erhält, um dieses Verbot einzuhalten, statt zur Kasse zu gebeten werden bei Nichteinhaltung, dünkt mich doch eher 'gspässig'.
Kann das einer der Wirtschaftsaffinen User kurz erläutern?
Dass man proaktiv Geld erhält, um dieses Verbot einzuhalten, statt zur Kasse zu gebeten werden bei Nichteinhaltung, dünkt mich doch eher 'gspässig'.
Kann das einer der Wirtschaftsaffinen User kurz erläutern?
Ein Konkurrenzverbot kann nur dann realistisch mit einer Strafe durchgesetzt werden, wenn der Arbeitnehmer andere Arbeitsmoeglichkeiten hat, mit denen er nicht direkt mit dem alten Arbeitgeber konkurriert. Als CEO ist Fachwissen derart spezifisch, dass er nicht einfach zu einer Bank wechseln koennte. Ein Konkurrenzverbot ist also ein allgemeines Arbeitsverbot.nidganzbache hat geschrieben:Kann das einer der Wirtschaftsaffinen User kurz erläutern?
Nun koennte man dies natuerlich mit Strafen festlegen. Ein erstes Problem ist aber gleich mal die Umsetzung der Strafe. Es waere enorm schlechtes Marketing fuer eine Firma, ihren ehemaligen CEO zu verklagen. Das wuerde es besonders schwer machen, Nachfolger zu finden. Demnach kann sich der ehemalige CEO ausmalen, dass die Strafe gar nicht glaubhaft ist - und koennte sie wohl getrost ignorieren. Dazu kommt, dass dies zu einer Klage vor einem Schweizer Gericht fuehren muesste (da ein Schweizer Arbeitsvertrag). Was, wenn der ehemalige CEO nun aber in den USA arbeitet? Man koennte ihn gar nicht belangen, wenn er nicht wieder in die Schweiz kommen will. Sogesehen also von der Umsetzung problematisch.
Nebenbei: zumindest in den USA sind solche Arbeitsverbote nur dann legal, wenn ein Arbeitnehmer realistisch eine andere Arbeit aufnehmen kann. Microsoft und Google haben das vor ein paar Jahren in einem Gericht ausgefechtet. In einem Fall wie Vasella waere die Vertragsklausel nichtig. Ich weiss nicht, wie das in der Schweiz geregelt ist... eventuell aehnliche Bedenken? In Deutschland darf so ein Verbot nur ueber 2 Jahre ausgesprochen werden und es muss der halbe Lohn ausbezahlt werden. Gefragt sind also die Juristen hier!
Nebenbei: bei CEOs sind die Verhandlungspositionen aber auch ganz anders als bei "normalen" Arbeitnehmern. So kann es fuer ein Unternehmen durchaus guenstiger sein, ein solches Konkurrenzverbot zu entloehnen, als den regulaeren Salaer anheben zu muessen, um den Vertrag gleich attraktiv zu halten. Einfach eine Kompensation zu nehmen ohne nichts zu geben, das funktioniert nicht. Es handelt sich hier um multidimensionale Vertraege, die sehr komplex sind. Dazu kommt, dass wie gesagt non-compete Klauseln in anderen Maerkten nicht so einfach durchsetzbar sind. Nun waere es nicht sinnvoll, in der Schweiz ein ganz anderes Modell zu waehlen. Das wuerde ein Vergleich der Konditionen nur erschweren. Zudem wuerden sich die Buerger hier ja kaum besser fuehlen, wenn ein CEO nun ploetzlich den dreifachen Lohn erhalten wuerde (bei einer erwarteten Arbeitszeit von 3 Jahren). Das waere fuer den Arbeitgeber enorm teuer, wenn sie einen "guten" CEO haetten, und den sehr lange behalten wollten...
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Da hast Du ja vielleicht durchaus recht, wenn Du Dich auf ein 35-jähriges Kadermitglied beziehst, das noch mitten im Arbeitsleben steht und seine Brötchen noch nicht im Trockenen hat.Soriak hat geschrieben:Das ist aber ein seltsames Konkurrenzverbot... wer wuerde einen solchen Vertrag unterschreiben? Da wird man vom Arbeitgeber gefeuert und darf 6 Jahre lang keiner Arbeit mehr nachgehen? (Als CEO ist ein Konkurrenzverbot gleich einem Arbeitsverbot.) Das ohne Kompensation? Das wuerde doch niemand mit auch nur etwas gesundem Menschenverstand unterschreiben. Beziehungsweise nicht, ohne einen massiv hoeheren regulaeren Lohn zu verlangen.
Aber es geht hier um Vasella, der bei Novartis aufhört, weil er gemäss eigenen Angaben ein wenig kürzer treten will und nicht eine neue berufliche Herausforderung sucht. Vasella, der die eigentliche Personifizierung von Novartis ist. Vasella, der in seinem Leben schon soviel Geld "verdient" hat, dass die nächsten paar Familien-Generationen finanziell abgesichert sind.
Natürlich magst Du in der Theorie recht haben, aber im Fall von Vasella erachte ich es tatsächlich auch als eine Frage der Moral und des Anstandes.
Einer wie Vasella muss sich dafür bezahlen lassen, dass er nicht zur Konkurrenz geht? Ein Streller oder Huggel würde wohl kaum zu GC oder dem FCZ gehen und das auch ohne Entschädigung, aber ein Mann wie Vasella, der die aktuelle Novartis seit der Gründung geführt hat schon?
Wenn er das Geld tatsächlich spenden will, dann verstehe ich auch nicht, weshalb man diese Abgangsentschädigung überhaupt publik macht. Er hätte ja intern verlauten lassen können, dass er keine Entschädigung wünscht und man stattdessen einen Millionenbetrag für ein gutnütziges Projekt spenden soll. So aber versucht er sich als barmherziger Gutmensch hinzustellen, der er wohl in den Augen der meisten definitiv nicht ist.
- Catch22
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Hammer! Uns geht es ja noch extrem gut im Land wenn so eine Nationalrätin werden kann.Soriak hat geschrieben:Ein durchschnittlicher Nationalrat verdient rund 130,000.- pro Jahr: http://www.blick.ch/news/schweiz/so-vie ... 82014.html
Ich nehme an, das ist zusaetzlich zum normalen Einkommen. Als Juristin duerfte sie ja auch nicht schlecht verdienen.
In wie fern das aber relevant ist, ist mir nicht besonders klar?
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