Wieviel mal esst ihr Fleisch in der Woche?
Eigentlich muss man sich fragen, wie primitiv diese ganze Diskussion (Fleisch oder kein Fleisch?) doch ist, denkt man nur daran, dass jeder Siebter der Weltbevölkerung hungern muss und jährlich 9 Millionen Menschen an Hunger sterben.
Eine Tatsache muss man sich bewusst sein: Fleisch ist ein Luxusgut, und so soll es auch bleiben. Den Anspruch, jeden Tag Fleisch zu essen ist ein Wohlstandsdenken, welches früher oder später radikal überdenkt werden muss. Als Beispiel: Die Produktion eines Kilo Fleisch ist so umweltschädlich wie eine 250 Kilometer lange Autofahrt. Die Produktion und der Transport des Futters machen mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs aus. Ein Kilogramm Rindfleisch ist schlussendlich das Produkt von acht Kilogramm Getreide – und etwa 20’000 Litern Wasser. Oder ein anderes Beispiel: Das Getreide für einen Laib Brot braucht in etwa 500 Liter Wasser, im Gegenzug verschlingt ein Poulet mindestens die zwölffache Menge, hauptsächlich für den Anbau von Futtermitteln. Längerfristig kann die Fleischproduktion, die wir heute haben, nicht weitergeführt werden.
Eine Tatsache muss man sich bewusst sein: Fleisch ist ein Luxusgut, und so soll es auch bleiben. Den Anspruch, jeden Tag Fleisch zu essen ist ein Wohlstandsdenken, welches früher oder später radikal überdenkt werden muss. Als Beispiel: Die Produktion eines Kilo Fleisch ist so umweltschädlich wie eine 250 Kilometer lange Autofahrt. Die Produktion und der Transport des Futters machen mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs aus. Ein Kilogramm Rindfleisch ist schlussendlich das Produkt von acht Kilogramm Getreide – und etwa 20’000 Litern Wasser. Oder ein anderes Beispiel: Das Getreide für einen Laib Brot braucht in etwa 500 Liter Wasser, im Gegenzug verschlingt ein Poulet mindestens die zwölffache Menge, hauptsächlich für den Anbau von Futtermitteln. Längerfristig kann die Fleischproduktion, die wir heute haben, nicht weitergeführt werden.
S kunnt scho guet 

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Der Pferdemetzg nebenan hat das rössli im Normalfall aus Argentinien oder Kanada importiert, wie wir im zuge der findus-lasagne-empörung lernen durften...kogokg hat geschrieben:Ein kg Kobe-Rindfleisch aus Übersee oder ein Rössli vom Pferdemetzg nebenan? Des Energieverbrauchs wovon? Ich werde aus deiner Aussage nicht schlau.
Und wenn dir die von dir zitierte aussage schon zu kompliziert ist, gibs lieber auf die Gesamtheit des problems verstehen zu wollen, es wird nur noch komplizierter.
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]
Das war eine ernst gemeinte Frage. Aber wenn ich schon keine anständige Antwort kriege... gebe ich halt auf. Weisst du, woraus die natürliche Umgebung eines Pferdes besteht? Im NORMALFALL aus Pommes und Kräuterbutter...rethabile hat geschrieben:Der Pferdemetzg nebenan hat das rössli im Normalfall aus Argentinien oder Kanada importiert, wie wir im zuge der findus-lasagne-empörung lernen durften...
Und wenn dir von dir zitierte aussage schon zu kompliziert ist, gibs lieber auf die Gesamtheit des problems verstehen zu wollen, das wird nur noch komplizierter.
Beides. Es geht nicht um den Schadstoffausstoss beim Transport, sondern um die Effizienz, mit der pflanzliches Futter in Fleisch umgewandelt wird. Um den Energiegehalt eines Kg Fleisch zu erreichen braucht es ein vielfaches dieser Energie in pflanzlicher Form. Dadurch müssen natürlich viel mehr Ressourcen (Ackerfläche, Wasser, Dünger) aufgewendet werden als wenn der Mensch direkt pflanzliche Energie konsumieren würde.kogokg hat geschrieben:Ein kg Kobe-Rindfleisch aus Übersee oder ein Rössli vom Pferdemetzg nebenan? Des Energieverbrauchs wovon? Ich werde aus deiner Aussage nicht schlau.
Wenn einem die Umwelt wichtiger ist als der Genuss, kann man eigentlich nur Vegetarier sein.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
Ah, ernst gemeint? Es sind durchschnittswerte....und frag jetzt bitte nicht was das sind, Google hilft gerne weiter. Und streiten über exakte Werte hat auch keinen Wert, da es sich zwangsläufig um näherungswerte handeln muss. Wichtig ist einfach, Fleischproduktion verursacht enorme Umweltschäden und kommt einer riesigen Energievernichtung gleich...kogokg hat geschrieben:Das war eine ernst gemeinte Frage. Aber wenn ich schon keine anständige Antwort kriege... gebe ich halt auf. Weisst du, woraus die natürliche Umgebung eines Pferdes besteht? Im NORMALFALL aus Pommes und Kräuterbutter...
Ich bin im übrigen nicht Vegetarier, kannst dir die dümmlichen umgebungssprüchlein also sparen - zumal die nicht lustig sind, egal ob ich jetzt Fleisch esse oder nicht ;-)
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Und Eier und Milch/Käse etc.... Das macht den behaupteten selbstversorgungsgrad der schweizer Landwirtschaft so lächerlich. Ohne fossile Brennstoffe, importiertem Dünger und Futtermittel (ein güterzug von Genf bis Romanshorn jährlich) kollabiert die Produktion komplett....So von wegen man soll nicht im Ausland einkaufen...Mr. Knigge hat geschrieben:Genau. Und weil 90 Prozent des Sojaanbaus für Nutztierfutter verwendet wird, gehört dies zum Energieverbrauch der Fleischproduktion.
Bei der Umweltproblematik kommt noch die Methanemission der Rinderherden dazu. 20% furzen uns diese in die Atmosphäre, was Mengenmässig zwar nicht so viel ist im Vergleich mit dem CO2-Ausstoß, nur ist Methan angeblich viel klimawirksamer da stabiler. Aber da stossen meine chemiekenntnisse an ihre tiefen Grenzen.
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Back to the roots. Jeder soll doch seine Hühner und Kaninchen selber halten und schlachten. Jeder soll noch ein Aquarium oder Teich zu Hause haben, damit man die Fische selber fangen kann.
Was ich gar nicht haben kann ist, dass man den armen Kühen wegen ihres CO2 Ausstosses die Schuld gibt und nicht den Menschen mit ihrer Industrie und Kraftwerken....Aber der Mensch ist ja leider so, dass man lieber den anderen (Kühe) die Schuld gibt, als der Industrie und Wirtschaft.
Ich esse jedenfalls viel Fleisch, hauptsächlich Geflügel, aber auch mal ein Filet oder Steak, vorallem im Sommer auf dem Grill.
Wenn der Herr und Frau Schweizer ihre Essgewohnheiten mal umstellen würden und nicht immer nur Rahmschnitzel, Kottlets, Steaks, Gordon-Bleu und Wurst essen würden, könnte man schon vieles reduzieren. Da liebe ich die italienische und thailändische Küche, die auch ohne viel Fleisch super Gerichte herzaubern können. Aber das mag ja der Herr und Frau Schweizer nicht besonders und wenn, dann nur eher selten.
Was ich gar nicht haben kann ist, dass man den armen Kühen wegen ihres CO2 Ausstosses die Schuld gibt und nicht den Menschen mit ihrer Industrie und Kraftwerken....Aber der Mensch ist ja leider so, dass man lieber den anderen (Kühe) die Schuld gibt, als der Industrie und Wirtschaft.
Ich esse jedenfalls viel Fleisch, hauptsächlich Geflügel, aber auch mal ein Filet oder Steak, vorallem im Sommer auf dem Grill.
Wenn der Herr und Frau Schweizer ihre Essgewohnheiten mal umstellen würden und nicht immer nur Rahmschnitzel, Kottlets, Steaks, Gordon-Bleu und Wurst essen würden, könnte man schon vieles reduzieren. Da liebe ich die italienische und thailändische Küche, die auch ohne viel Fleisch super Gerichte herzaubern können. Aber das mag ja der Herr und Frau Schweizer nicht besonders und wenn, dann nur eher selten.
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar 
:)
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/

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Energie kann nicht vernichtet werden;-)rethabile hat geschrieben:Ah, ernst gemeint? Es sind durchschnittswerte....und frag jetzt bitte nicht was das sind, Google hilft gerne weiter. Und streiten über exakte Werte hat auch keinen Wert, da es sich zwangsläufig um näherungswerte handeln muss. Wichtig ist einfach, Fleischproduktion verursacht enorme Umweltschäden und kommt einer riesigen Energievernichtung gleich...
Ich bin im übrigen nicht Vegetarier, kannst dir die dümmlichen umgebungssprüchlein also sparen - zumal die nicht lustig sind, egal ob ich jetzt Fleisch esse oder nicht ;-)
Aber im Ernst... es sollte mittlerweile ja jedem bekannt sein, dass die Umwandlung von Tierfutter nach Fleisch nicht die effizienteste ist. Zur Zeit von meiner Grossmutter war das aber wohl noch kein Problem. Nicht weil die Kühe damals ihr Futter besser verwertet haben. Da gab es einfach nicht so oft Fleisch, wenn dann war es vielleicht sogar ein Stück von einem eigenen Tier aber sicher aus dem Dorf. Heute hat man aber den Anspruch immer Fleisch essen zu können. Ich beobachte immer wieder, dass in Kantinen das "Menu mit Fleisch" genommen wird. Einfach weil da Fleisch dabei ist, nicht unbedingt weil das andere Menu nicht fein wäre.
Ich glaube aber nicht, dass das "Fleischproblem" nur durch kompletten Verzicht gelöst werden kann. Es könnte auch durch bewussteres Essen gelöst werden.
Wenn du heute Kinder fragst woher denn das Plätzli oder Schnitzel kommt... dann werden dir nicht wenige erzählen, dass es aus dem Coop ist aber nicht wissen, dass es von einem Tier stammt. Geschweige denn von welchem.
- heisser drnoo
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Ah ja? Und das Kebabfleisch kommt aus China oder Indien? Tatsache ist, dass nach dem Lasagne-Skandal die meisten Pferdemetzgereien mehr Umsatz machten, weil viele Leute erstmals erfuhren, dass es sich um vergleichsweise billiges Schweizer Fleisch handelt.rethabile hat geschrieben:Der Pferdemetzg nebenan hat das rössli im Normalfall aus Argentinien oder Kanada importiert, wie wir im zuge der findus-lasagne-empörung lernen durften...
Und wenn dir die von dir zitierte aussage schon zu kompliziert ist, gibs lieber auf die Gesamtheit des problems verstehen zu wollen, es wird nur noch komplizierter.
Wir Schlachten die Pferde selber und verarbeiten das Fleisch anschliessend frisch im Hauptgeschäft. Da unser Angebot zu 99% aus Pferdefleisch besteht, sind wir in den starken Sommermonaten manchmal gezwungen, bei den Grillprodukten auf kanadisches Pferdefleisch auszuweichen. In der übrigen Zeit können wir den Bedarf für die üblichen Verkäufe im Laden im Grossen und Ganzen mit einheimischem Fleisch abdecken.
http://www.pferdemetzgerei-schranz.ch/produkte/
- Bierathlet
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Bewussten Fleischkonsum halte ich auch für eine gute Lösung.rhybrugg hat geschrieben:Energie kann nicht vernichtet werden;-)
Aber im Ernst... es sollte mittlerweile ja jedem bekannt sein, dass die Umwandlung von Tierfutter nach Fleisch nicht die effizienteste ist. Zur Zeit von meiner Grossmutter war das aber wohl noch kein Problem. Nicht weil die Kühe damals ihr Futter besser verwertet haben. Da gab es einfach nicht so oft Fleisch, wenn dann war es vielleicht sogar ein Stück von einem eigenen Tier aber sicher aus dem Dorf. Heute hat man aber den Anspruch immer Fleisch essen zu können. Ich beobachte immer wieder, dass in Kantinen das "Menu mit Fleisch" genommen wird. Einfach weil da Fleisch dabei ist, nicht unbedingt weil das andere Menu nicht fein wäre.
Ich glaube aber nicht, dass das "Fleischproblem" nur durch kompletten Verzicht gelöst werden kann. Es könnte auch durch bewussteres Essen gelöst werden.
Wenn du heute Kinder fragst woher denn das Plätzli oder Schnitzel kommt... dann werden dir nicht wenige erzählen, dass es aus dem Coop ist aber nicht wissen, dass es von einem Tier stammt. Geschweige denn von welchem.
Ich bin mir jedoch sicher, wenn der Staat, oder eine Organisation, die Bevölkerung über bewussten Fleischkonsum aufklären will, der empörte Bürger sofort durchdreht von wegen "der Staat will uns alles verbieten", "dafür zahlen wir steuern?" Usw. und somit sowieso nicht mehr zuhört.

Wir als Fussballfans wissen ja, wie wenig der Durchschnittsbürger nachdenkt.
Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet
Da bin ich anderer Meinung. Man löst das Problem nicht, wenn man einfach zu Bio oder Regio Fleisch wechselt. Das ist wahrscheinlich für die Tiere besser und erhöht die Qualität, an der Ineffizienz der Fleischproduktion ändert das allerdings nichts.rhybrugg hat geschrieben: Ich glaube aber nicht, dass das "Fleischproblem" nur durch kompletten Verzicht gelöst werden kann. Es könnte auch durch bewussteres Essen gelöst werden.
Ein "Bewusstsein" für den Fleischkonsum hilft schlussendlich nur, wenn auch tatsächlich weniger konsumiert werden würde. Also auch "Verzicht". Alleine der Umstand, dass die Leute ihr Schnitzel kennen hilft der Umwelt wenig.
Bewussteres Essen hängt stark davon ab, ob man auch selber kocht und entsprechend die Produkte kennt. Selber kochen ist allerdings nicht selbstverständlich, weil es als sehr zeitaufwändige Beschäftigung eigentlich ein Luxus ist.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
Die Diskussion war ursprünglich, warum Gemüse weniger Ressourcen verbraucht als Fleisch.Master hat geschrieben:Puh, jetzt kommt dieses Denken auch hier schon auf. Fleisch & Umwelt-Problem, das ist sehr relativ, pauschal so nicht wahr....und lässt sich primär über den Preis regeln.
Natürlich kann man es über den Preis steuern. Ich möchte aber den Politiker sehen, der sich in die Nesseln setzt und die Umweltschäden von Fleisch besteuert.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
Das passiert doch bereits. Indirekt. Indem Fleisch teurer wird, indem auf Produktionswege und Importprobleme hingewiesen wird, indem über Medikament-Einsätze aufgeklärt wird. Der Punkt ist wohl eher der, dass wir einfach mehr dafür ausgeben, weil es uns mehr Wert ist und weil wir es können (und nicht zwingend, dass der Konsum zurückgeht).
Bewusstsein über das was auf den Tisch kommt ist vermutlich das sinnvollste. Ob man dann weiterhin Fleisch ist und wieviel, das ist dann jedem seine Entscheidung und soll weder von anderen kritisiert noch raufgejubelt werden. Jeder von uns entscheidet selber wieviel und wie oft er fliegt, resp. wieviel ihm das Wert ist. So funktioniert es doch mit allen Dingen im Leben, die nur begrenzt vorhanden sind.
Bewusstsein über das was auf den Tisch kommt ist vermutlich das sinnvollste. Ob man dann weiterhin Fleisch ist und wieviel, das ist dann jedem seine Entscheidung und soll weder von anderen kritisiert noch raufgejubelt werden. Jeder von uns entscheidet selber wieviel und wie oft er fliegt, resp. wieviel ihm das Wert ist. So funktioniert es doch mit allen Dingen im Leben, die nur begrenzt vorhanden sind.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.
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Neben Subventionen in Millionenhöhe erhält Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, alleine für Werbe- und Marketingaktionen jährlich 6 Millionen an Steuergeldern. - See more at: http://www.tier-im-fokus.ch/petition_st ... 3fRqn.dpufMaster hat geschrieben:Das passiert doch bereits. Indirekt. Indem Fleisch teurer wird, indem auf Produktionswege und Importprobleme hingewiesen wird, indem über Medikament-Einsätze aufgeklärt wird. Der Punkt ist wohl eher der, dass wir einfach mehr dafür ausgeben, weil es uns mehr Wert ist und weil wir es können (und nicht zwingend, dass der Konsum zurückgeht).
Bewusstsein über das was auf den Tisch kommt ist vermutlich das sinnvollste. Ob man dann weiterhin Fleisch ist und wieviel, das ist dann jedem seine Entscheidung und soll weder von anderen kritisiert noch raufgejubelt werden. Jeder von uns entscheidet selber wieviel und wie oft er fliegt, resp. wieviel ihm das Wert ist. So funktioniert es doch mit allen Dingen im Leben, die nur begrenzt vorhanden sind.
Der Staat ist mit sicherheit nicht daran interessiert, den Fleischkonsum durch Aufklärung und Preise auf ein "angemessenes Level" zu bringen.
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...was denn auch nicht die Aufgabe des Staats ist.Ludwig van hat geschrieben:Neben Subventionen in Millionenhöhe erhält Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, alleine für Werbe- und Marketingaktionen jährlich 6 Millionen an Steuergeldern. - See more at: http://www.tier-im-fokus.ch/petition_st ... 3fRqn.dpuf
Der Staat ist mit sicherheit nicht daran interessiert, den Fleischkonsum durch Aufklärung und Preise auf ein "angemessenes Level" zu bringen.

Hingegen auch die Förderung des Konsums nicht, da gehe ich mit dir einig.
NUR: Mit diesen Subventionen wird der Konsum von Schweizer Fleisch gefördert, was nicht nur direkt und indirekt Schweizer Arbeitsplätze (und Steuereinnahmen) schafft, was wohl der Hauptzweck dieser Subventionen ist, sondern auch den Konsum von "Premiumfleisch" fördert. Es gibt wohl kein Land auf der Welt mit ähnlich guten Tierschutzgesetzen. Natürlich ists nicht perfekt, aber immerhin besser als das Chicken Nugget aus Brasilien. Meines Erachtens ist es für die Fleischwirtschaft der Schweiz der einzig gangbare Weg, auf diese Karte zu setzen. Mit den EU-Preisen können sie nicht mithalten, da kann es nur recht sein, dass immer mehr Schweizer bereit sind für Fleisch etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, wenn sie wissen, dass es aus artgerechter(er) Haltung kommt. So auch ich.
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LiveForever hat geschrieben:Es gibt wohl kein Land auf der Welt mit ähnlich guten Tierschutzgesetzen. Natürlich ists nicht perfekt, aber immerhin besser als das Chicken Nugget aus Brasilien. Meines Erachtens ist es für die Fleischwirtschaft der Schweiz der einzig gangbare Weg, auf diese Karte zu setzen. Mit den EU-Preisen können sie nicht mithalten, da kann es nur recht sein, dass immer mehr Schweizer bereit sind für Fleisch etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, wenn sie wissen, dass es aus artgerechter(er) Haltung kommt. So auch ich.
Subventionen sind nicht per Definition gut für die Umwelt. Wenn man eine Produktion fördert, welche hierzulande ineffizienter ist als im Ausland (Geflügel) schadet man der Umwelt insgesamt mehr. Bedenke dass das Soja-Futter wahrscheinlich nicht besonders nachhaltig angebaut wird und die transportierte Menge ein vielfaches davon ist als wenn man das Geflügel direkt importieren würde.Agrofutura hat geschrieben:Dabei besteht ein grosser Unterschied zwischen den Tierarten. Während bei den Wiederkäuern der Anteil aus inländischer Produktion bei 90 Prozent und darüber liegt, sind es beim Geflügel weniger als die Hälfte des Eiweisses inländischer Herkunft.
Beim Geflügel kommt noch dazu, dass die "artgerechte" Haltung nicht so einfach ist wie es verkauft wird. Wiesen mit 4'000 Hühner sind eine sehr unnatürliche Umgebung. Tiere in Freilandhaltung verhalten sich auch ziemlich hässlich (zB. Kannibalismus).
Was ich sagen will: Wenn Schweizer Fleisch teurer ist als ausländisches, weil man andere Qualitätsstandards hat wird der Kunde das wertschätzen und von sich aus mehr Geld dafür ausgeben. Wenn man gewisse Branchen (Viehwirtschaft in den Alpen) aus touristischen, landschaftlichen oder versorgungstechnischen Interessen zusätzlich fördern will ist das nachvollziehbar. Mit der Giesskanne einfach Geld ausschütten weil etwas in der Schweiz produziert wird ist aber der falsche Weg.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.
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Den Umweltaspekt habe ich absichtlich mal aussen vor gelassen...Es ging mir um einen rein ökonomischen Ansatz.hanfueli hat geschrieben:Subventionen sind nicht per Definition gut für die Umwelt. Wenn man eine Produktion fördert, welche hierzulande ineffizienter ist als im Ausland (Geflügel) schadet man der Umwelt insgesamt mehr. Bedenke dass das Soja-Futter wahrscheinlich nicht besonders nachhaltig angebaut wird und die transportierte Menge ein vielfaches davon ist als wenn man das Geflügel direkt importieren würde.
Beim Geflügel kommt noch dazu, dass die "artgerechte" Haltung nicht so einfach ist wie es verkauft wird. Wiesen mit 4'000 Hühner sind eine sehr unnatürliche Umgebung. Tiere in Freilandhaltung verhalten sich auch ziemlich hässlich (zB. Kannibalismus).
Was ich sagen will: Wenn Schweizer Fleisch teurer ist als ausländisches, weil man andere Qualitätsstandards hat wird der Kunde das wertschätzen und von sich aus mehr Geld dafür ausgeben. Wenn man gewisse Branchen (Viehwirtschaft in den Alpen) aus touristischen, landschaftlichen oder versorgungstechnischen Interessen zusätzlich fördern will ist das nachvollziehbar. Mit der Giesskanne einfach Geld ausschütten weil etwas in der Schweiz produziert wird ist aber der falsche Weg.
Ich bin ja per se kein grosser Freund von staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft. Wenn man jedoch protektionistisch fahren will und das scheint der politische Wille hier, dann fördert man logischerweise auch lieber den Konsum von einheimischen Produkten. Das Geld verpufft ja nicht irgendwie, sondern man beschäftigt damit (private) Werbeagenturen, welche Leute anstellen, welche wiederum Steuerinnahmen generieren. Wenn damit dann auch tatsächlich der Konsum von einheimischen Produkten angeregt werden kann, dann generiert man weitere Arbeitsplätze/Steuerinnahmen. Wie der Business Case dann in Realität aussieht und wie gross die durch diese 6 Millionen generierte Wertschöpfung tatsächlich ist, weiss ich nicht, ich habe mit der Fleischbranche rein gar nix am Hut.
Zur artgerechten Haltung: Es ist kaum möglich, eine ökonomische Fleischwirtschaft und naturnahe Haltung zu vereinbaren. Das ist ein Zielkonflikt per se. Es ist nunmal für die Mehrheit der Schweizer ein Bedürfnis, regelmässig Fleisch zu konsumieren und es liegt (zum Glück) in der Freiheit des Einzelnen, dies zu tun oder zu unterlassen (wohl im Wissen, dass das Fleisch nunmal von einem Tier kommt). Dass aber ein massiver Unterschied zwischen einen CH-Biohuhn und der Legebatterie in Brasilien besteht, wirst du wohl nicht abstreiten.
Persönlich würde ich auch "reflexartig" verlangen, dass "schlecht" gehaltenes Fleisch in der CH nicht erhältlich sein sollte. Es ist aber beim zweiten Hingucken schlicht keine Staatsaufgabe, dem mündigen Bürger vorzuschreiben, was er denn nun auf dem Teller haben soll und was nicht...
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