Repression im Schweizer Fussball

Alles über Fussball, ausser FCB.
Benutzeravatar
John Doe
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 438
Registriert: 30.01.2005, 13:59

Beitrag von John Doe »

darf auch mal lobend erwähnt werden:
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... 60243.html

Bobadischa

Beitrag von Bobadischa »

John Doe hat geschrieben:darf auch mal lobend erwähnt werden:
http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... 60243.html
Du hast nicht das gefühl, dass die Zürcher sich gegen das Hooligan Konkordat aussprechen, oder? In Basel wäre das wohl ein anderes Thema aber in der Restschweiz fehlt das nötige Knowhow in diesem Thema

Benutzeravatar
Jason_Cortez
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 132
Registriert: 20.07.2011, 16:49
Wohnort: locarno

Beitrag von Jason_Cortez »

Bobadischa hat geschrieben:Du hast nicht das gefühl, dass die Zürcher sich gegen das Hooligan Konkordat aussprechen, oder? In Basel wäre das wohl ein anderes Thema aber in der Restschweiz fehlt das nötige Knowhow in diesem Thema
im falle einer volksabstimmung würde das konkordat in jedem schweiz kanton / in jeder stadt mit deutlicher mehrheit angenommen werden, auch in basel.

das zürcher referendum ist nur ein kleines, symbolisches widerstandsflämmchen, was jedoch besser ist als eine verlassene, ausgetrocknete feuerstelle.

Benutzeravatar
Delgado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4803
Registriert: 06.12.2004, 21:01

Beitrag von Delgado »

Es wird zumindest einmal zu einer politischen Abstimmung kommen.

Eine Abstimmung bedeutet auch immer, dass sich nicht nur Befürworter, sondern auch Gegner klar dazu äussern und so der Informationsgehalt für unbeteiligte Dritte steigt.

Wenn es den Zürchern Gegner des Konkordats gelingt, die Angelegenheit an den Mann bzw. die Frau zu bringen und dabei ihre Argumente aussagekräftig und korrekt belegen können, dann sehe ich durchaus potential darin, dass auch die Züricher Bevölkerung (oder gerade die Zürcher Bevölkerung) langsam aber sicher die Schnauze voll hat von ständig steigenden "Sicherheits"-Kosten, Wasserwerfern über die halbe Stadt versträut und ein X-Mann starkes Polizeiheer, dass nur für die Bewachung von Fussballstadien angestellt ist, nicht aber gegen Kriminelle und Einbrecher vorgeht.

Die Chancen stehen also nicht soooo schlecht, ich würde mal objektiv geschätzt sagen bei 40:60 derzeit.

Fahneschwänker
Benutzer
Beiträge: 46
Registriert: 19.12.2004, 17:19

Beitrag von Fahneschwänker »

Delgado hat geschrieben:Die Chancen stehen also nicht soooo schlecht, ich würde mal objektiv geschätzt sagen bei 40:60 derzeit.
Ich befürchte, deine Einschätzung ist zu optimistisch. Mit dem "Hooligan" in der Bezeichnung sind m. E. bereits 50% aus Prinzip dafür...

In Bern regt sich übrigens auch Widerstand. Dort entscheidet im März der Grosse Rat des Kantons Berns, ob er das verschärfte «Hooligan-Konkordat» annimmt. Inzwischen organisiert sich ein breit abgestütztes, überparteiliches Komitee: www.konkordatnein.ch
uf los gohts los...!

Benutzeravatar
John Doe
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 438
Registriert: 30.01.2005, 13:59

Beitrag von John Doe »

Bobadischa hat geschrieben:Du hast nicht das gefühl, dass die Zürcher sich gegen das Hooligan Konkordat aussprechen, oder? In Basel wäre das wohl ein anderes Thema aber in der Restschweiz fehlt das nötige Knowhow in diesem Thema
nein, habe ich natürlich nicht. aber es geht um die symbolik und auch um die dann einsetzenden diskussionen. haben die user bir mir ja schon erwähnt.

schlarpi
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 359
Registriert: 05.07.2012, 08:36

Beitrag von schlarpi »

Fahneschwänker hat geschrieben:Ich befürchte, deine Einschätzung ist zu optimistisch. Mit dem "Hooligan" in der Bezeichnung sind m. E. bereits 50% aus Prinzip dafür...
Ich denke auch dass diese Einschätzung zu optimistisch ist. Im Kanton Luzern kam im Jahre 2009 das Referendum gegen den Beitritt zum damaligen Hooligan-Konkordat zustande. Das Ergebnis lautete dann 90% für einen Beitritt...

sergipe
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7383
Registriert: 07.12.2004, 08:09

Beitrag von sergipe »

Die Befürworter des Gesetztes werden schon wissen, wie sie die Allgemeinheit mit den Begriffen Hooligan, Pyro und teuren Polizeieinsätzen zu einem JA bewegen können.

Benutzeravatar
Delgado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4803
Registriert: 06.12.2004, 21:01

Beitrag von Delgado »

Wie gesagt, ich sehe die Chancen nicht soooo schlecht, wenn es den Gegnern gelingt, die Argumentation sachlich zu führen und den uns allen bekannten, holprigen Arrgumenten der Befürworter eben genau mit der Kostenfrage zu beweisen, dass eben das Konkordat nicht zu weniger sondern zu mehrkosten und mehr belastung für die Polizeit führt.

Athenry
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 676
Registriert: 09.01.2005, 18:56

Beitrag von Athenry »

In einer Musterdemokratie wie der Schweiz gewinnt Abstimmungen generell meistens jene Seite, die mit weniger Geld und Lobby und dafür mit sachlicheren Argumenten zu überzeugen weiss.

team17
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 768
Registriert: 02.01.2005, 14:31

Beitrag von team17 »

Delgado hat geschrieben:Wie gesagt, ich sehe die Chancen nicht soooo schlecht, wenn es den Gegnern gelingt, die Argumentation sachlich zu führen und den uns allen bekannten, holprigen Arrgumenten der Befürworter eben genau mit der Kostenfrage zu beweisen, dass eben das Konkordat nicht zu weniger sondern zu mehrkosten und mehr belastung für die Polizeit führt.
Ist nicht gerade dies das Problem? Die sachlichen Argumente sind einfach zu langweilig. Die studiert nur jemand den es wirklich interessiert. Aber die andere Seite wird die Diskussion schön aufheizen und auf eine emotionale Ebene führen gegen die bösen Hooligans die den Fussball zerstörren.

Auf sachlicher Ebene klar überlegen zu sein, nützt leider nicht immer etwas.

edith: Athenrys Beitrag erst jetzt gesehen. Wohl wirklich eine Situation für eine grosse Portion Sarkasmus.

Bobadischa

Beitrag von Bobadischa »

Die Meinungen sind gebildet. Die Medien und Politiker haben doch ihr bild der bösen Fussballfans in der Schweizer Medienlandschaft platziert. Nur wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, erkennt die scheisse die von gewissen Politikern produziert wird. Allen voran die Schweizerin des Jahres

Benutzeravatar
Haze
Neuer Benutzer
Beiträge: 5
Registriert: 20.12.2012, 11:23

Polizei setzt V-Leute in der Fanszene ein

Beitrag von Haze »

Was unter Fußball-Fans seit langem vermutet wird, ist nun offiziell. Ralf Jäger, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, bestätigte der Landtagsfraktion der Piraten, dass die Polizei in Nordrhein-Westfalen in der Fußballszene seit Jahren V-Leute zur Gefahrenabwehr einsetzt. Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen "ProFans" und "12:12", äußerte sich sehr kritisch.


2008 bis 2012 "setzten bzw. setzen die Polizeibehörden des Landes NRW weniger als zehn Vertrauenspersonen mit jeweils unterschiedlicher Einsatzdauer (...) ein", hieß es in der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Piraten.

Es sei ausschließlich darum gegangen, Gewalt und andere schwere Straftaten zu verhindern, hieß es am Dienstag im Ministerium. Frank Herrmann von der Piratenfraktion im Landtag sprach dagegen von staatlicher Kontrolle und Bespitzelung von Stadionbesuchern. Der Einsatz von V-Leuten bei Fans sei unverhältnismäßig und ähnele den Maßnahmen eines Überwachungsstaates.

Der Einsatz von V-Leuten sollte sich auf die Bekämpfung von organisierter Kriminalität oder Terrorismus beschränken, forderte Herrmann.

Die verantwortlichen Politiker sehen das anders. Im Zusammenhang mit "Sportveranstaltungen, insbesondere von Fußballspielen", registriere die Polizei NRW "seit Jahren Personen, von denen Gefahren für Leib und Leben Unbeteiligter (...) ausgehen und die teils erhebliche Straftaten begehen", heißt es in der Antwort der NRW-Landesregierung. Zur "Abwehr solcher Gefahren bzw. zur Verhütung oder Verfolgung einschlägiger schwerwiegender Straftaten" würden Vertrauenspersonen eingesetzt.

„Ich frage mich, wie weit unser Land gekommen ist, wenn man Fußball-Fans mit politisch Extremen und Terroristen gleichsetzt.“
Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen "ProFans" und "12:12"

In Frankfurt/Main war der Sicherheitsgipfel mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) schon beendet, da sickerte die Nachricht bei den organisierten Fans durch. Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen "ProFans" und "12:12", sieht den Einsatz von V-Leuten sehr kritisch. "Der Erfolg von V-Leuten darf nach Pleiten, Pech und Pannen im Zusammenhang mit der NSU bezweifelt werden. Wenn ich das lese, dann ist das eine neue Qualität, dass Fußball-Fans präventiv bespitzelt werden", sagte Markhardt gegenüber dem SID.

Markhardt sieht darin den Beweis für das, was sich "seit Jahren hartnäckig in Gerüchten" halte. "Ich frage mich, wie weit unser Land gekommen ist, wenn man Fußball-Fans mit politisch Extremen und Terroristen gleichsetzt", so Markhardt.


Bernhard Witthaut, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte dem SID, die Zusammenarbeit mit "kooperationsbereiten Personen" sei ein "gängiges Mittel, an Informationen zu kommen".

V-Leute nicht nur in Nordrhein-Westfalen
Nachdem Spiegel Online im August des vergangenen Jahres über V-Leute in den Fankurven berichtet hatte, häuften sich die Anfragen bei den politisch verantwortlichen Stellen. Im Herbst hatte die Bundesregierung auf Anfrage der Linken erklärt, durch die Länder würden V-Leute bei Fußball-Veranstaltungen eingesetzt. Hamburg bestätigte, dass der Verfassungsschutz Links- und Rechtsextremisten auch unter Fußballfans mit V-Leuten beobachte.

„Es geht nicht um die Bespitzelung der Fanszene, es geht nur darum, schwere Straftaten zu verhindern.“
Wolfgang Beus, Sprecher des NRW-Landesinnenministeriums
Zur Gefahrenabwehr setzt auch die baden-württembergische Polizei V-Leute im Fußball ein. Das bestätigte am Dienstag ein Sprecher von Landesinnenminister Reinhold Gall (SPD) der Südwest Presse. Über die Anzahl machte er keine Angaben.

Wolfgang Beus, Sprecher des NRW-Landesinnenministeriums, versuchte im Gespräch mit dem SID, die Maßnahmen einzuordnen. "Es geht nicht um die Bespitzelung der Fanszene, es geht nur darum, schwere Straftaten zu verhindern", sagte Beus: "Wir reden ausschließlich von Gewalttätern, davon muss sich der friedliche Fan distanzieren können."

In Einzelfällen gibt es eine Belohnung für V-Leute
Die Vertrauensleute seien in der Szene und würden der Polizei Hinweise geben, sagte Beus. Dafür erhielten sie eine Aufwandsentschädigung, in Einzelfällen auch eine Belohnung. Die Summe reiche aber in keinem Fall, um damit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenn die V-Leute Straftaten begingen, trenne sich die Polizei von ihnen und verfolge die Tat. Der Einsatz von V-Leuten ist theoretisch überall denkbar, wo es um schwerwiegende Straftaten geht, also etwa im Rauschgiftmilieu oder in der Rockerszene.

http://www.kicker.de/news/fussball/bund ... e-ein.html

Wenns V Männer gibt, gibt es wohl auch Agent Provocateurs
und das nicht nur in Deutschland.

Benutzeravatar
Admin
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3132
Registriert: 06.12.2004, 18:13
Wohnort: Basel
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Widerstand in Zug
© Neue Luzerner Zeitung; 31.01.2013; Seite 19zzhp

Neue Zuger Zeitung Zug

Widerstand gegen das Hooligan-Konkordat

Kantonsrat · Heute berät das Parlament Massnahmen gegen Gewalt an Sportveranstaltungen. Die Parteien schiessen die Vorlage aber ab.

Seit dem 1. September 2010 ist das Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt an Sportveranstaltungen in allen 26 Kantonen in Kraft. Die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren glauben indessen, dass sich die Situation mit den bisher getroffenen Massnahmen jedoch nicht nachhaltig verbessert hat. Grund genug, jetzt nachzubessern. Neu sollen auch Tätlichkeiten und die Hinderung einer Amtshandlung als gewalttätiges Verhalten gelten. Die Dauer der Rayonverbote wird auf bis zu drei Jahre verlängert, und die Verfügungen können auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden.

Ein Rohrkrepierer

Für den Regierungsrat sind die Änderungen wichtig und richtig. Sicherheitsdirektor Beat Villiger begründet: «Sie verleihen den Behörden wichtige In-strumente für ein schweizweit koordiniertes Vorgehen gegen Gewalt bei Sportveranstaltungen.» Auch in der vorberatenden Kommission hat das Geschäft keine hohen Wellen geworfen (6:1 Ja-Stimmen). Doch kurz vor der finalen Debatte im Kantonsrat regt sich in den Fraktionen heftiger Widerstand. Und man kann mit Fug und Recht behaupten: Die Gesetzesänderung ist auf dem besten Weg, als Rohrkrepierer zu enden. Denn: Von links bis rechts lehnen die Fraktionen sie ab.

Kontrollen gehen zu weit

Die Gegner haben die Ärmel hochgekrempelt, heute gehts ans Eingemachte. Allen voran will die SVP auf die Vorlage nicht eintreten. Ihre Begründung ist einfach: ein «Papiertiger». Sie widerspreche dem gesunden Menschenverstand. Das eigentliche Problem werde nämlich gar nicht angepackt. Die SP stellt ihrerseits zwar fest: «Eine Verschärfung der Massnahmen, um Gewalt an Sportveranstaltungen entgegenzuwirken, ist unausweichlich.» Ihr ist auch klar, dass man etwas gegen Randalierer, und Gewalttätige machen muss. Doch dann kommts: Selbst wenn verschärfte Eingangskontrollen angebracht seien, könne es nicht die Lösung sein, dass dies auf Kosten des Kollektivs geschehe. Nach Auffassung der Genossen geht es zu weit, wenn eine private Sicherheitsfirma ohne jeglichen Verdacht eine Person an intimen Stellen kontrollieren kann. «Und es geht zu weit, wenn eine Person allein schon bei vagen Verdachten in Körperöffnungen durchsucht werden kann.» Für die Alternative-die Grünen ist dies schlicht «ein unglaublicher Eingriff in die Persönlichkeit» der 99 Prozent friedlichen Fans. Die SP stellt ferner die Effektivität der Massnahme in Frage. «Man hört immer wieder, dass Petarden und Knallkörper bereits vor Spielbeginn in Stadien versteckt werden.» Die Änderungen im Konkordat enthielten zwar einige Punkte, die die Partei begrüsse – «allerdings können wir dem Konkordat in dieser Form nicht zustimmen», stellt Fraktionssprecher Zari Dzaferi fest. Die Sozialdemokraten werden dieses Konkordat daher grossmehrheitlich ablehnen. Ein weiterer Grund: Dem Grossteil der Forderungen des Konkordats werde bereits im Polizeigesetz des Kantons Genüge getan.

Überflüssig

Die Alternative-die Grünen lehnt das Konkordat ebenfalls ab. Für sie sind die verschärfenden Massnahmen unverhältnismässig und rechtsstaatlich fragwürdig. Unverhältnismässig seien beispielsweise die verschärften Melde*auflagen, rechtsstaatlich fragwürdig die verschärften Bestimmungen über Durchsuchungen aller Besucher. Die im Konkordat enthaltenen Massnahmen würden nicht die gewünschten nachhaltigen Verbesserungen bringen, begründet die FDP ihren Negativentscheid. Würden die bestehenden Gesetze konsequent umgesetzt und angewendet, so hätte die Polizei Handlungsspielraum genug, um gegen die echten Krawallmacher rigoros durchzugreifen. Von kollektiven Einschränkungen für Matchbesucher, wie der Zwang zum Kauf von SBB-Kombibilletten und dergleichen, will die FDP absehen.

In Luzern bereits in Kraft

In St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Luzern und Uri haben die kantonalen Parlamente die Gesetzesänderung nicht nur mehr oder weniger diskussionslos gutgeheissen, sie sind auch bereits in Kraft. In Luzern zum Beispiel seit dem 10. Januar 2013. In Zürich hat der Kantonsrat der Verschärfung ebenfalls zugestimmt. Ein Komitee aus Fangruppen will das Referendum ergreifen. Im Kanton Wallis soll das Geschäft im kommenden März in den Rat kommen.
Doch es gibt auch Kantone, in denen der Widerstand wächst. So in Bern, wo ein Komitee mit Vertretern aus allen Parteien gegen die Verschärfungen antritt. Oder in Basel. Da hat die Regierung die Vorlage abtraktandiert, weil sie im Parlament mit einer grossen Schlappe rechnet. Schon die erste Fassung des Konkordates ist im Jahre 2009 nur ganz knapp angenommen worden.

Freddy Trütsch

Benutzeravatar
Admin
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3132
Registriert: 06.12.2004, 18:13
Wohnort: Basel
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

Bye bye Gamma
© Neue Zürcher Zeitung; 31.01.2013; Ausgaben-Nr. 25; Seite 17

Gamma-Datenbank ist definitiv Geschichte

Gemeinderat lehnt Postulat ab

mbm. · Die Datenbank Gamma zur Registrierung von potenziellen Gewalttätern an Sportanlässen sollte nach dem Willen der CVP wieder in Betrieb genommen werden. Die Partei hatte dazu ein Postulat eingereicht. Wie Markus Hungerbühler (cvp.) an der Gemeinderatssitzung am Mittwoch ausführte, hat sich das Stimmvolk klar für Gamma ausgesprochen. Der Rat habe sich aber nach einer Versuchsphase gegen die definitive Einführung gestellt. Dem Willen des Souveräns solle Nachachtung verschafft werden. Alecs Recher (al.) wandte sich gegen das Postulat, weil in der Datenbank Personen erfasst würden, die nichts gemacht hätten. Gamma bringe keinen Mehrwert. Für Roland Scheck (svp.) ist der Vorstoss der CVP Zwängerei. Die Erfolgsbilanz der Datenbank sei bescheiden gewesen und habe nichts zur Lösung des Hooligan-Problems beigetragen. Nicole Vocat (gp.) warnte vor einer neuen Fichenaffäre. Urs Egger (fdp.) und Alan David Sangines (sp.) sahen positive Seiten. Schliesslich wurde der Vorstoss mit 83 zu 32 Stimmen abgelehnt.

Benutzeravatar
Kurtinator
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2594
Registriert: 11.12.2004, 12:20
Wohnort: CURVA MITTENZA

Beitrag von Kurtinator »

Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

Bobadischa

Beitrag von Bobadischa »

jep - wer kennt nicht die Hooligan Clubs "Muttenzerkurve" und "Südkurve Züri" - alle ganz pöse Hooligans... genau!

Benutzeravatar
Admin
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3132
Registriert: 06.12.2004, 18:13
Wohnort: Basel
Kontaktdaten:

Beitrag von Admin »

So viel zum Thema Schnellgericht und gerechtfertigte Stadionverbote...

---

© St. Galler Tagblatt; 01.02.2013; Seite 52at

Freispruch für Basler Fussballfan

Ein 18jähriger Fan des FC Basel hat erfolgreich Einsprache gegen einen Strafbefehl erhoben. Er hatte ihn erhalten, weil er einen Sicherheitsmann getreten haben soll. Er bestritt den Vorwurf. Das Gericht in St. Gallen gab ihm Recht.

CLAUDIA SCHMID ST. GALLEN. Zur Verhaftung des Basler Fussballfans kam es am 25. August 2012 vor dem Spiel St. Gallen – Basel. Dem Beschuldigten wurde vorgeworfen, er habe den Securitasmann, der bei ihm einen Bodycheck machte, mit den Füssen getreten. Der 18-Jährige bestritt vor Gericht die Vorwürfe. Er habe gar nichts gemacht. Zudem sei er von einem ganz anderen Sicherheitsangestellten kontrolliert worden.

Vor dem Kreisgericht St. Gallen schilderten der Beschuldigte und zwei Männer der Securitas, was sich aus ihrer Sicht während der Eingangskontrolle ins Stadion der AFG Arena zugetragen hat.

Unruhen wegen Pyros

Während er den Basler Fan kontrolliert habe, sei es am Kontrolleingang nebenan zu einem Zwischenfall gekommen. Dort sei ein Anhänger mit Pyros erwischt worden. Darum sei es zu Unruhen gekommen. Er habe dem Beschuldigten gesagt, er solle durch den Eingang ins Stadion gehen. Dieser aber habe sich geweigert und mit den Füssen gegen seine Beine und mit den Knien zwischen die Beine geschlagen. Der Basler widersprach dieser Version. Wegen der Unruhen habe er dem Securitasmann gesagt, er solle ihn beschützen. Er habe nicht durch die Schranke Richtung Stadion gehen wollen, weil dort bereits von anderen randaliert worden sei. Plötzlich sei er von drei Sicherheitsmännern gepackt und der Polizei übergeben worden.

Nach seiner Verhaftung verbrachte er zwei Tage in Untersuchungshaft und erhielt einen Strafbefehl wegen Tätlichkeiten und Landfriedensbruch. Bestraft wurde er mit einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 30 Franken mit einer Probezeit von zwei Jahren und einer Busse von 800 Franken. Zudem erhielt er ein umfassendes Stadionverbot.

Videos als Beweismittel

Dem Gericht lagen zwei Videos vor, die während der Verhandlung mehrmals angeschaut wurden. Die Verteidigerin bemängelte, dass ihr das Filmmaterial trotz mehrmaliger Nachfrage von der St. Galler Staatsanwaltschaft nicht zur Verfügung gestellt worden sei. Dies sei eine Behinderung der Verteidigung. Die Aufnahmen zeigten, dass sich ihr Mandant nichts habe zuschulden kommen lassen. Er sei zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen; er habe wegen der Randale weder vor- noch rückwärts ausweichen können. Der Beschuldigte habe bereits kurz nach der Verhaftung gesagt, die Filmaufnahmen würden seine Unschuld beweisen.

Der Einzelrichter sprach den jungen Schweizer von allen Vorwürfen frei. Die Verteidigerin habe zu Recht auf den Videoaufnahmen als Beweismittel beharrt. Obwohl die Bilder nicht alle Details der Vorfälle zeigten, bestätigten sie doch einige Aussagen des Beschuldigten. So sei tatsächlich ein Sicherheitsmann sichtbar, der ihn zum Schutz an den Rand des Geschehens gezogen habe.

Bafana Bafana
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 501
Registriert: 17.04.2008, 16:12
Wohnort: 4055

Beitrag von Bafana Bafana »

Admin hat geschrieben: ---
© St. Galler Tagblatt; 01.02.2013; Seite 52at

Freispruch für Basler Fussballfan


Nach seiner Verhaftung verbrachte er zwei Tage in Untersuchungshaft und erhielt einen Strafbefehl wegen Tätlichkeiten und Landfriedensbruch. Bestraft wurde er mit einer bedingten Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 30 Franken mit einer Probezeit von zwei Jahren und einer Busse von 800 Franken. Zudem erhielt er ein umfassendes Stadionverbot.
2 Däg U-Haft, e Gäldstroof, 800.- Buess und SV!!!
ev. Kündigung vo dr Arbeitsstell und Schwierigkeite bime neue Job finde...

Verhältnismässigkeit!?!?!


bi Diskussione um d Fanproblematik find ich die naive Lüt immer wieder herrlig, wo ime rächthaberische Ton meine "jäjä s wird wohl scho si Grund gha ha, wieso dä verhaftet worde isch! Eifach eso, würd d Polizei sicher keine verhafte..."

in Zuekunft wird ich denä Bachle eifach dä Artikel vore Latz knalle...

Benutzeravatar
Crane
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 195
Registriert: 25.12.2007, 23:56
Wohnort: Riehen

Beitrag von Crane »

juristischi Froog:
Het die Falschussaag für die beide Securitas Konsequenze, oder könnt dr Basler sälber gege die vorgoh?

Benutzeravatar
Laufi
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3098
Registriert: 21.10.2011, 13:58
Wohnort: Basel-City

Beitrag von Laufi »

Guet's Urteil, aber was passiert mit'em "umfassende Stadionverbot"? Wie lang's wohl goht bis das g'löscht wird!?...wenn überhaupt :mad:
Alles für BS

DacoOfa
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1454
Registriert: 18.04.2011, 13:28

Beitrag von DacoOfa »

und dr ganzi Ärger drzue... Match verpasst, sit em Vorfall mit Stadionverbot belegt (e halbi Saison verpasst...) viel Ärger und Ufwand näbedra usw... Sött grad no e Schadensersatz vo mehrere 1000 Franke gä.

Benutzeravatar
Haze
Neuer Benutzer
Beiträge: 5
Registriert: 20.12.2012, 11:23

Beitrag von Haze »

Laufi hat geschrieben:Guet's Urteil, aber was passiert mit'em "umfassende Stadionverbot"? Wie lang's wohl goht bis das g'löscht wird!?...wenn überhaupt :mad:
Da es sich um den fanfreundliche Kanton St. Gallen handelt, dürfte er nur ein paar Monate warten.
Und dä mit Schadeersatz kha me fasch vergässe, git normalerwis nit meh wie paar 100 Frangge

Quo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7337
Registriert: 22.04.2011, 15:24

Beitrag von Quo »

Laufi hat geschrieben:Guet's Urteil, aber was passiert mit'em "umfassende Stadionverbot"? Wie lang's wohl goht bis das g'löscht wird!?...wenn überhaupt :mad:
Und was passiert mit der demolierten WC-Einrichtung in der AFG-Arena? Wer kommt für diesen Schaden auf? Wie lange dauert es wohl, bis die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden?...Wenn überhaupt :mad:

Prestige
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 355
Registriert: 08.02.2005, 21:50

Beitrag von Prestige »

Quo hat geschrieben:Und was passiert mit der demolierten WC-Einrichtung in der AFG-Arena? Wer kommt für diesen Schaden auf? Wie lange dauert es wohl, bis die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden?...Wenn überhaupt :mad:
Es ist möglich, dass ich dich missverstehe, aber argumentierst du gerade, dass man lieber einen unschuldigen verurteilen sollte, als keinen?

ps. wer Delta bei sich beschäftigt, hat damit zu rechnen, dass die Einrichtungen aufgrund des Versagens dieser Firma nicht mehr einsatzfähig sind. selber schuld. St. Gallen soll zahlen.

Benutzeravatar
Joker59
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 722
Registriert: 13.08.2008, 19:00

Beitrag von Joker59 »

verstehe ich das jetzt richtig?

ohne dem deppen, der trotz verbot versucht hat pyros ins stadion zu schmuggeln, wäre es gar nie zu diesem zwischenfall gekommen?

Benutzeravatar
Laufi
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3098
Registriert: 21.10.2011, 13:58
Wohnort: Basel-City

Beitrag von Laufi »

Quo hat geschrieben:Und was passiert mit der demolierten WC-Einrichtung in der AFG-Arena? Wer kommt für diesen Schaden auf? Wie lange dauert es wohl, bis die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden?...Wenn überhaupt :mad:
Wie wär's solidarisch unter de 25'000 JK-Inhaber!? Dene kah meh jo zwiffellos noochwiise, dass si FCB-Fans sin und dorum isch's legitim, wenn die de ganz Schade zahle :rolleyes: :o

PS sehr gueti Froog vom Prestige!
Alles für BS

Quo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7337
Registriert: 22.04.2011, 15:24

Beitrag von Quo »

Prestige hat geschrieben:Es ist möglich, dass ich dich missverstehe, aber argumentierst du gerade, dass man lieber einen unschuldigen verurteilen sollte, als keinen?

ps. wer Delta bei sich beschäftigt, hat damit zu rechnen, dass die Einrichtungen aufgrund des Versagens dieser Firma nicht mehr einsatzfähig sind. selber schuld. St. Gallen soll zahlen.
Da sich auch Laufi anscheinend auf meine Antwort freut... ;) : Du verstehst mich falsch! Ich bin ganz klar der Ansicht, dass man besser keinen verurteilt anstatt den Falschen. Was ich mit meinem Post einwerfen wollte: Wieso ist das Entsetzen über ein offensichtliches Fehlurteil (zurecht!) sehr gross, während man über nicht aufgeklärte Vandalenakte grosszügig hinweg sieht und scheinbar problemlos akzeptiert, dass Unschuldige für den verursachten Schaden aufkommen müssen? Deine Erklärung, dass selber bezahlen soll, wer Deltas beschäftigt, kann ich nicht ernst nehmen. Wenn das als Begründung akzeptabel wäre, könnte ja jeder Verbrecher seine Untaten auf das Versagen der "Bewacherfirma" abwälzen.

Prestige
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 355
Registriert: 08.02.2005, 21:50

Beitrag von Prestige »

Quo hat geschrieben:Da sich auch Laufi anscheinend auf meine Antwort freut... ;) : Du verstehst mich falsch! Ich bin ganz klar der Ansicht, dass man besser keinen verurteilt anstatt den Falschen. Was ich mit meinem Post einwerfen wollte: Wieso ist das Entsetzen über ein offensichtliches Fehlurteil (zurecht!) sehr gross, während man über nicht aufgeklärte Vandalenakte grosszügig hinweg sieht und scheinbar problemlos akzeptiert, dass Unschuldige für den verursachten Schaden aufkommen müssen? Deine Erklärung, dass selber bezahlen soll, wer Deltas beschäftigt, kann ich nicht ernst nehmen. Wenn das als Begründung akzeptabel wäre, könnte ja jeder Verbrecher seine Untaten auf das Versagen der "Bewacherfirma" abwälzen.
dies ist für mich persönlich relativ einfach zu erklären:
Beim einen wurde schlecht gearbeitet, worauf eine Firma zu leiden hatte. beim anderen wurde so schlecht und mangelhaft gearbeitet, dass ein Mensch leiden musste. daher ist eines der beiden als schlimmer einzustufen.

zu meinem PS: Nun, ich stelle halt fest, dass Ausschreitungen bei den Eingängen in grosser Mehrheit vorallem in Zürich, St. Gallen und Sion anzutreffen sind. Die drei Klubs beschäftigen Deltas. Obwohl es schon mehrfach gesagt wurde, muss dies möglichst oft wiederholt werden, damit irgendwann mal dieser Prügelfirma das Handwerk gelegt wird. So wollte ich mich eigentntlich ausdrücken und nicht so wie du es interpretiert hast.

Quo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7337
Registriert: 22.04.2011, 15:24

Beitrag von Quo »

Prestige hat geschrieben:dies ist für mich persönlich relativ einfach zu erklären:
Beim einen wurde schlecht gearbeitet, worauf eine Firma zu leiden hatte. beim anderen wurde so schlecht und mangelhaft gearbeitet, dass ein Mensch leiden musste. daher ist eines der beiden als schlimmer einzustufen.

zu meinem PS: Nun, ich stelle halt fest, dass Ausschreitungen bei den Eingängen in grosser Mehrheit vorallem in Zürich, St. Gallen und Sion anzutreffen sind. Die drei Klubs beschäftigen Deltas. Obwohl es schon mehrfach gesagt wurde, muss dies möglichst oft wiederholt werden, damit irgendwann mal dieser Prügelfirma das Handwerk gelegt wird. So wollte ich mich eigentntlich ausdrücken und nicht so wie du es interpretiert hast.
Unsere Meinungen scheinen sich näher zu kommen, da du das "Leiden einer Firma" doch immerhin auch als "schlimm" taxierst. In deinen ersten Posts schriebst du noch von "selber schuld". Ich bin mit dir auch einig, dass das Beschäftigen von Deltas offensichtlich für Probleme sorgt. Ich habe bei dir und anderen Usern allerdings häufig das Gefühl, dass diese Tatsache ausreicht, um irgendwelche Vandalenakte von "Fanseite" her zu rechtfertigen. Und damit bin ich nicht einverstanden! Ich wünsche mir, dass Fans mit ihrem eigenen Verhalten ähnlich kritisch sind, wie sie das mit Behörden sind, die offensichtlich ein Fehlurteil fällten.

Antworten