DEB verspielt 2:0-Führung
Wien - So kann man einfach keine Spiele gewinnen.
Der deutschen Nationalmannschaft droht bei der Eishockey-WM der Abstieg.
18 Stunden nach dem 1:5-Debakel gegen die Schweiz verspielte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in ihrem ersten Relegationsspiel gegen Gastgeber Österreich eine 2:0-Führung und muss nach dem 2:2 (2:0, 0:1, 0:1) weiter um den Klassenerhalt bangen.
"Können froh sein, nicht verloren zu haben"
Während Bundestrainer Greg Poss überraschend erklärte, "ich bin mit einem Punkt zufrieden", gab der Düsseldorfer Klaus Kathan, der mit einem Tor und einer Vorlage bester deutscher Spieler der Begegnung war, einen Einblick in das Seelenleben der Akteure: "Die Stimmung in der Kabine war wie nach einer Niederlage. Wir können froh sein, dass wir nicht noch verloren haben."
Nach dem Remis gegen den Nachbarn steht das Team von Kapitän Jochen Hecht vor den weiteren Partien am Montag gegen Aufsteiger Slowenien und am Dienstag gegen Dänemark
(jeweils ab 12 Uhr [url=javascript://]LIVE[/url] und im DSF) mit nur einem Punkt mit dem Rücken zur Wand.
Zukunft von Poss ungewiss
Offen ist auch die Zukunft von Poss. "Je nach Situation müssen wir reagieren", hatte DEB-Generalsekretär Franz Reindl schon nach der höchsten WM-Niederlage gegen die Schweiz seit 1965 gesagt und angefügt: "Wir wissen um die Dramatik, wie gefährlich die Situation ist."
"Wir werden nach der Weltmeisterschaft Bilanz ziehen und über die Folgen reden", erklärte Reindl vielsagend.
Reindl weiter: "Wir haben das erste Ziel, Kasachstan zu schlagen, nicht erreicht. Wir haben das zweite Ziel, die Zwischenrunde, ebenfalls nicht erreicht. Jetzt geht es nur noch darum, zumindest das Minimalziel zu erreichen und den Abstieg zu vermeiden."
Nachnominierter Kathan mit starker Leistung
Gegen den WM-Gastgeber Österreich hatte Poss den Düsseldorfer Klaus Kathan nachnominiert. Der 28-Jährige bewies in seinem 140. Länderspiel, dass seine Nichtberücksichtigung zuvor ein Fehler gewesen war.
Zunächst erzielte er vor 6000 Zuschauern in der Wiener Stadthalle mit seinem 29. Länderspieltor das 1:0 (3.), dann bereitete er den zweiten Treffer durch Alexander Barta vor (17.).
Danach brachte sich die deutlich verunsicherte deutsche Mannschaft wieder selbst in Schwierigkeiten. Der Anschlusstreffer der Österreicher durch Andre Lakos (23.) resultierte erneut aus einem Konter, als das DEB-Team zu weit aufgerückt war.
Erneut schwaches Powerplay
Wieder begannen die Nerven zu flattern, die Fehler häuften sich, das Überzahlspiel blieb harmlos. Erneut Andre Lakos (52.) besorgte den Ausgleich.
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