bz Basel
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AZ Medien lancieren "bz Basel" für Basel und Agglomeration
http://www.tageswoche.ch/de/2011_50/sch ... %C2%BB.htm
Die Basler Medienwelt soll 2012 noch um eine Facette reicher werden: Die AZ Medien lancieren im Januar die Tageszeitung "bz Basel" für Basel und die Agglomeration als Schwesterblatt der "Basellandschaftlichen Zeitung" ("bz").
Die Zunahme der Abo-Bestellungen für die "bz" und das grosse Interesse von Leserschaft und Inserenten an einer unabhängigen Tageszeitung für Basel hätten sie in dem Beschluss bestärkt, teilten die AZ Medien am Dienstag mit. Hinzu kämen die positiven Reaktionen auf die Basler Ausgabe von "Der Sonntag" und auf die seit November wöchentlich erscheinende "bz"-Grossauflage.
Zwei Titel - gleicher Inhalt
Die "bz Basel" und die "Basellandschaftliche Zeitung" werden sich vorerst nur im Titel unterscheiden, nicht aber im Inhalt, sagte auf Anfrage Christoph Marty, Geschäftsführer des Medienverbund AZ. Stadt und Region Basel sollten jedoch künftig in der Zeitung noch mehr Gewicht erhalten.
Mittelfristig seien jedoch auch zwei verschiedene Ausgaben denkbar, sagte Marty weiter. Das hänge vom Erfolg des Projekts ab. Vorerst soll die "bz Basel" in einer Auflage von 9000 Exemplaren erscheinen. Die "Basellandschaftliche Zeitung" weist eine Auflage von 13'500 Exemplaren auf.
Personell ist vorerst laut Marty kein weiterer Ausbau geplant. Punktuell sei ein solcher jedoch möglich, falls der Markterfolg anhalte. Derzeit werden die für Basel zuständigen Redaktionen von "Der Sonntag" und "bz" mit insgesamt zehn Mitarbeitenden an einem gemeinsamen Standort in Basel zusammengezogen.
Das genaue Startdatum der "bz Basel" hängt gemäss der Mitteilung von logistischen Fragen ab. Die "bz Basel" soll eine Komplettzeitung mit eigenständiger Berichterstattung auch über nationale und internationale Themen sein. Sie werde von den Ressourcen des AZ-Medienverbundes profitieren.
"BaZ" verliert Abonnenten
In Basel erscheint schon seit Oktober neu auch die Online- und Wochenzeitung "Tageswoche", die nach Turbulenzen bei der "Basler Zeitung" ("BaZ") aufgebaut worden war. Derweil gehört die "BaZ" seit letzter Woche wieder dem Tessiner Financier Tito Tettamanti. Laut Chefredaktor Markus Somm hat die "BaZ" allein letzte Woche über tausend Abbestellungen von Abos erhalten.
Die "bz Basel" sei selbstverständlich eine Reaktion auf diese Entwicklung, sagte Marty weiter. Die Abo-Auflagen von "bz" und "Der Sonntag" seien in letzter Zeit deutlich gestiegen. Konkrete Zahlen wollte Marty jedoch nicht nennen. Das Bedürfnis nach Informationen über Basel wolle man nun so schnell wie möglich befriedigen.
http://www.tageswoche.ch/de/2011_50/sch ... %C2%BB.htm
Die Basler Medienwelt soll 2012 noch um eine Facette reicher werden: Die AZ Medien lancieren im Januar die Tageszeitung "bz Basel" für Basel und die Agglomeration als Schwesterblatt der "Basellandschaftlichen Zeitung" ("bz").
Die Zunahme der Abo-Bestellungen für die "bz" und das grosse Interesse von Leserschaft und Inserenten an einer unabhängigen Tageszeitung für Basel hätten sie in dem Beschluss bestärkt, teilten die AZ Medien am Dienstag mit. Hinzu kämen die positiven Reaktionen auf die Basler Ausgabe von "Der Sonntag" und auf die seit November wöchentlich erscheinende "bz"-Grossauflage.
Zwei Titel - gleicher Inhalt
Die "bz Basel" und die "Basellandschaftliche Zeitung" werden sich vorerst nur im Titel unterscheiden, nicht aber im Inhalt, sagte auf Anfrage Christoph Marty, Geschäftsführer des Medienverbund AZ. Stadt und Region Basel sollten jedoch künftig in der Zeitung noch mehr Gewicht erhalten.
Mittelfristig seien jedoch auch zwei verschiedene Ausgaben denkbar, sagte Marty weiter. Das hänge vom Erfolg des Projekts ab. Vorerst soll die "bz Basel" in einer Auflage von 9000 Exemplaren erscheinen. Die "Basellandschaftliche Zeitung" weist eine Auflage von 13'500 Exemplaren auf.
Personell ist vorerst laut Marty kein weiterer Ausbau geplant. Punktuell sei ein solcher jedoch möglich, falls der Markterfolg anhalte. Derzeit werden die für Basel zuständigen Redaktionen von "Der Sonntag" und "bz" mit insgesamt zehn Mitarbeitenden an einem gemeinsamen Standort in Basel zusammengezogen.
Das genaue Startdatum der "bz Basel" hängt gemäss der Mitteilung von logistischen Fragen ab. Die "bz Basel" soll eine Komplettzeitung mit eigenständiger Berichterstattung auch über nationale und internationale Themen sein. Sie werde von den Ressourcen des AZ-Medienverbundes profitieren.
"BaZ" verliert Abonnenten
In Basel erscheint schon seit Oktober neu auch die Online- und Wochenzeitung "Tageswoche", die nach Turbulenzen bei der "Basler Zeitung" ("BaZ") aufgebaut worden war. Derweil gehört die "BaZ" seit letzter Woche wieder dem Tessiner Financier Tito Tettamanti. Laut Chefredaktor Markus Somm hat die "BaZ" allein letzte Woche über tausend Abbestellungen von Abos erhalten.
Die "bz Basel" sei selbstverständlich eine Reaktion auf diese Entwicklung, sagte Marty weiter. Die Abo-Auflagen von "bz" und "Der Sonntag" seien in letzter Zeit deutlich gestiegen. Konkrete Zahlen wollte Marty jedoch nicht nennen. Das Bedürfnis nach Informationen über Basel wolle man nun so schnell wie möglich befriedigen.
- Gone to Mac
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Ja, im Moment. Aber der Teil "Basel" soll ausgebaut werden.Gone to Mac hat geschrieben:Ist aktuell nur eine Werbe, rsp. Marketingmassnahme. Unterscheiden sich nur im titel, nicht jedoch im Inhalt
Schweizer Tageszeitungen sind Mitte-Rechts und nicht links, wie von Ultra-Rechts immer behauptet wird.boroboro hat geschrieben:Jedenfalls sind die a-z Zeitungen auch sehr bürgerlich.
Mit der Tageswoche im Internet und der bz Basel im Briefkasten besteht jetzt immerhin eine echte Alternative zur BaZ.
- Gone to Mac
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die bz basel wird laut der homepage mit einer Auflage von 9000 starten. Ist das ein Witz oder ein Druckfehler?
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/wirtschaft/az-medien-lancieren-bz-basel-fuer-basel-und-agglomeration-117802799
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/wirtschaft/az-medien-lancieren-bz-basel-fuer-basel-und-agglomeration-117802799
FC Basel 1983 Trikotsammlig --> http://www.fcbtrikots.ch
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Ob dieses Blatt dann mehr Leute kaufen, wenn einfach bz Basel drauf steht wage ich mal zu bezweifeln.
Reaktiviert der Blick nun auch wieder den Basler Blick, wie es ihn in den 90ern mal gab?
Mein BaZ-Abo läuft noch bis im April. So lange werde ich ich deren Entwicklung weiter beobachten. Ich stelle jedoch fest, dass ich den ersten Teil immer wie schneller durchhabe. Allerdings hat es im Regio- und im Sportteil immer noch viel drin, was mir die Tageswoche (noch?) nicht bietet.
Reaktiviert der Blick nun auch wieder den Basler Blick, wie es ihn in den 90ern mal gab?
Mein BaZ-Abo läuft noch bis im April. So lange werde ich ich deren Entwicklung weiter beobachten. Ich stelle jedoch fest, dass ich den ersten Teil immer wie schneller durchhabe. Allerdings hat es im Regio- und im Sportteil immer noch viel drin, was mir die Tageswoche (noch?) nicht bietet.
LIEBER ZWEITER ALS ZÜRCHER!
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Hat es ihm der Chrigu verboten oder liegt das Problem an den eigenen Cojones?andreas hat geschrieben:http://www.blick.ch/news/schweiz/somm-w ... ten-190241
Weichei nun auch in der Tageswoche ein Artikel
http://www.tageswoche.ch/de/2011_50/bas ... gesagt.htm
http://www.tageswoche.ch/de/2011_50/bas ... gesagt.htm
Der Übergang vom Etwas zum Nichts heißt Nüx.
andreas hat geschrieben:http://www.blick.ch/news/schweiz/somm-w ... ten-190241
das ist nicht nur peinlich, sondern schlicht lächerlich...Shamrock hat geschrieben:Weichei nun auch in der Tageswoche ein Artikel
http://www.tageswoche.ch/de/2011_50/bas ... gesagt.htm
Es sollte verboten werden zu Verbieten!
Somm hat eben eine vielfältige Meinung. Da ist Meinungsvielfalt, wenn nur er spricht...Rhykurve hat geschrieben:das ist nicht nur peinlich, sondern schlicht lächerlich...
Noch etwas von der Verlagssprecherin der BaZ:
http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -117839815
- heimweh basler
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sie macht wirklich PR für die BaZ
BaZ-PR-Chefin rastet auf Facebook aus
Kommunikationspanne bei der «Basler Zeitung»: Die *Verlagssprecherin Nicole Scheidegger (Bild) geriet ob der Anti-«BaZ»-Demonstration am Samstag derart in Rage, dass sie sich auf Facebook öffentlich abreagieren musste und die Teilnehmer in derber Sprache beleidigte. Die «Basellandschaftliche Zeitung» druckte das Zitat heute ab. Wörtlich schrieb Scheidegger: «Könnt KOTZE wäg dene 1000 Demo-Voll*idiote und frogt sich, ob die d Energie nid für öbis sinnvolls möchte isetze!??! Unglaublig!!!?!?!» (ps)
http://www.blick.ch/news/schweiz/somm-w ... ten-190241
BaZ-PR-Chefin rastet auf Facebook aus

Kommunikationspanne bei der «Basler Zeitung»: Die *Verlagssprecherin Nicole Scheidegger (Bild) geriet ob der Anti-«BaZ»-Demonstration am Samstag derart in Rage, dass sie sich auf Facebook öffentlich abreagieren musste und die Teilnehmer in derber Sprache beleidigte. Die «Basellandschaftliche Zeitung» druckte das Zitat heute ab. Wörtlich schrieb Scheidegger: «Könnt KOTZE wäg dene 1000 Demo-Voll*idiote und frogt sich, ob die d Energie nid für öbis sinnvolls möchte isetze!??! Unglaublig!!!?!?!» (ps)
http://www.blick.ch/news/schweiz/somm-w ... ten-190241
- heimweh basler
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Christoph Blocher – der Profi 1 von 2
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/30928937
Der Wirtschaftsanwalt lächelte kurz und böse über die Lüge. Aber als Profi freute er sich über die Eleganz der Tarnkonstruktion. «Was Herr Blocher in Basel gemacht hat, hatte Klasse», sagte er mit ehrlicher Begeisterung.
Besonders wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Christoph Blocher hatte. Als der Tessiner Financier Tito Tettamanti vor einem Jahr bei der «Basler Zeitung» (BaZ) absprang, blieben dem Besitzer Blocher nur wenige Tage, sein Eigentum zu tarnen. Er entwarf einen, wie der Anwalt sagte, «genial eleganten» Vertrag mit Put- und Call-Optionen mit seinem Strohmann Moritz Suter: Dieser konnte die Zeitungsaktien jederzeit der Familie Blocher verkaufen; die Blochers ebenfalls schnell zurückkaufen. So bekam jeder, was er am meisten wollte: Suter ein Maximum an Sicherheit, bei Ärger jederzeit fliehen zu können, Familie Blocher das Maximum an Kontrolle.
Improvisationstalent
Und sie taten noch etwas Cleveres. Der Öffentlichkeit genügte Suter als angeblicher Besitzer; doch den Banken nicht. «Banken sind nicht blöd. Sie wissen, wer Geld hat und wer nicht», grinste der Anwalt: «Suter hatte zu wenig. Damit war es ein Geniestreich, bei den Banken den Ex-UBS-Chef Marcel Ospel vorzuschieben – der war anrüchig und solvent. Also als Besitzer sehr glaubhaft.»
Selbst als das Vehikel platzte – Suter hatte Angst vor den finanziellen Löchern bei der BaZ bekommen und genug vom Blocher-Biografen Markus Somm als Chefredaktor –, war nicht Blocher, sondern dessen Tochter Rahel die Besitzerin. Auf diese Art konnte Blocher behaupten, er habe nicht gelogen, als er sagte, er sei nicht an der BaZ beteiligt.
«Nun, das war etwas plump. Aber Herr Blocher hat sehr schnell geschaltet und Financier Tito Tettamanti wieder installiert», lächelte der Anwalt. «Die BaZ-Konstruktion zeigt juristische Eleganz, Kaltblütigkeit, Schnelligkeit und Improvisationstalent – sie ist das Werk eines echten Profis.»
Der wahre Sohn
Christoph Blocher ist als Politiker so unübersehbar, dass man vergisst, dass er auch berühmt wäre, wenn er nie einen Satz zur Politik gesagt hätte: Als Pionier veränderte er die Wirtschaft der Schweiz für immer. Mit Überraschungsangriffen, Belagerungen, Monsterlöhnen und exotischen Finanzinstrumenten.
Schon sein erster Auftritt auf der Bühne war ein Coup, wie man ihn so noch nie zuvor gesehen hatte. Blocher, der mausarme Pfarrerssohn, begann seine Karriere als Milliardär mit Nachhilfestunden – für den Sohn des Ems-Chemie-Besitzers Werner Oswald. Schon nach kurzer Zeit ging er in der Fabrikantenvilla ein und aus – und bald zog ihn der cholerische Konzernchef den eigenen Kindern vor. Blocher machte eine Blitzkarriere. Und als der alte Oswald mitten im Verhandeln in einem Sitzungszimmer der Bank Leu starb, wurde Blocher Chef der Ems-Chemie.
Die Botschaften, die er der Familie ausrichtete, waren düster. Die Konkurrenz hätte aufgeholt, die Ems sei fast illiquid. Blocher strich die Dividende. Und riet zum Verkauf, solange man für die Fabrik noch etwas bekomme. Blocher verhandelte selber. Schliesslich hatte er einen geheimen Käufer. Blocher riet den zwei nervösesten Söhnen der fünf Oswald-Kinder, alle Aktionäre zu überzeugen. Schliesslich, im Mai 1983, verkaufte die Familie den Konzern für 20 Millionen Franken an den unbekannten Interessenten.
Dieser Unbekannte war der gleiche Mann, der zuvor die düsteren Zahlen verkündet und über den Kaufpreis verhandelt hatte: Christoph Blocher selbst, der mit einem Bankkredit von 20 Millionen Franken eine Firma zukaufte, deren inneren Wert Experten auf 80 Millionen schätzten.
Ab da lief die Fabrik hervorragend. Schon nach drei Jahren hatte Blocher den ganzen Kredit zurückgezahlt. Er war ein freier Mann, ein Fabrikant und reich: In der Ems-Kasse lagerten 500 Millionen Franken.
Ein Freund, und noch einer
Fast gleichzeitig versuchte ein Studienfreund Blochers in Zürich denselben Coup in einer anderen Familienfirma: der Bank Vontobel. Martin Ebner galt als cleverster Banker im Haus und sah nicht ein, warum statt seiner der Sohn des Patrons Chef war. Er ging zum alten Vontobel und sagte: er oder ich. Der Patron antwortete: «Du willst meinen Sohn aus der Firma drängen? Ich weiss etwas viel Besseres. Nicht er, du wirst uns verlassen.»
Ebners Lieblingszitat stammte von Victor Hugo: «Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» Tatsächlich bestand die Wucht seiner Karriere weniger aus den gewonnenen und verlorenen Milliarden, sondern mehraus einem Import von Ideen. Ebner importierte die Revolutionen der US-Finanzbranche auf den Bankenplatz Schweiz.
Nach dem Rauswurf bei Vontobel gründete Ebner 1985 die BZ Bank. Ihr erster und intimster Kunde, die Ems-Chemie, gehörte nun plötzlich zur finanztechnischen Avantgarde: Jahr für Jahr lieferte sie sich mit der Steuerverwaltung ein neues Duell. Meistens mit Erfolg. Denn fast jedes Jahr zauberte die Ems ein neues Finanzinstrument hervor, um ihre Gewinne steuerfrei an die Besitzer abzuführen: von Gratis*optionen über Partizipationsscheine bis hin zu Cash- oder Titel-Optionen.
Von allen, die seinen Weg kreuzten, war Martin Ebner der Einzige, von dem Blocher die Rolle der Nummer 2 akzeptierte. Er blieb lange in dessen Windschatten. Ihre enge Freundschaft und ein gemeinsames Jagdgut in Deutschland blieben über Jahre geheim. Nicht zuletzt, weil die BZ Bank kühne Dinge unternahm. Etwa 1988 den Versuch einer Überrumpelungsübernahme der fast 100-mal grösseren Bank Leu unter dem Vorwand einer Fusion. Beinahe hätte es geklappt: Denn bei Leu war Ebners Studienfreund und späterer Compagnon Kurt Schildknecht Präsident. Doch der Deal platzte, als die Presse ein Bündnis der BZ Bank mit der Zürich-Versicherung aufdeckte.
Der Angriff scheiterte – aber höchst lukrativ. 1990 wurde die Bank Leu von der Credit Suisse aufgekauft. Ebner verlangte für seine (und auch Blochers) Leu-Aktien einen enormen Paketzuschlag. Anderenfalls würde er, als neuer Grossaktionär, der CS das Leben zur Hölle machen. Die CS zahlte. «So nah an der legalen Erpressung hat in der Schweiz noch nie jemand operiert», schrieb die «Business Week».
Die Finanzrevolution
Nicht umsonst traf Ebner auch in seinen besten Zeiten kaum je Leute aus dem Wirtschaftsestablishment. Die BZ Bank war die Bank der Pensionskassenverwalter. Diese bekamen reichen Lohn: für das Ego in Form von Aufmerksamkeit, und für das Konto angeblich auch in Form von todsicheren Börsentipps. Und für ihr Herz bekamen sie Rache.
Ebners aus den USA importiertes Geschäftsmodell war, enorme Summen in sehr wenige grosse, aber träge Konzerne zu investieren. Erstens stieg der Wert des Pakets dann automatisch dank weiterer Zukäufe. Und zweitens konnte man als Grossaktionär das Management unter Druck setzen, den Aktienkurs weiter zu steigern: durch Verkäufe, Fusionen, Stellenabbau, Auflösung von Reserven, Rückkauf eigener Aktien etc.
Diese Sorte Investment war – wie es Ebner einmal nannte – eine «Revolution der Eigentümer». Begonnen hatte sie in den USA. Dort hatten gigantische Pensionskassen, prall gefüllt mit dem Spargeld der goldenen Nachkriegsjahre, ihre Machtlosigkeit satt. Und die Arroganz der trägen, friedlichen Mischkonzerne mit dahindümpelnden Kursen und Renditen.
Anfangs versuchten sie es mit Gesprächen. Dann mit Listen – wie den «100 unfähigsten Managern». Schliesslich wurde angegriffen: Ende der 70er-Jahre tauchten Raider wie aus dem Nichts auf. Bewaffnet mit gigantischen Krediten fingen sie an, Konzerne aufzukaufen. Sobald sie die Mehrheit hatten, plünderten sie die Reserven der Firmen, zahlten damit ihre Kredite zurück, schlossen oder verkauften alle weniger rentablen Teile und fusionierten die hoch rentablen.
Mit ihren Riesengewinnen (Kurt Schildknecht rechnete einmal aus, dass die Raider in den USA von 1976 bis 1990 400 Milliarden Dollar machten) bewiesen die Firmenzertrümmerer, wie viel Geld in den Konzernen brachlag. Dadurch wurden sie zu den Helden der grauen Pensionskassenverwalter im Kampf gegen das verhasste Old-Boys-Establishment. Und Ebner war ihr erfolgreicher Kopist in der Schweiz. Und mit ihm sein engster Verbündeter, Blocher, von dem die NZZ schon 1987 schrieb, seine Ems-Chemie gleiche durch Aktienspekulation im grossen Stil weniger einer Fabrik als «einer Art Investmentfonds».
Ebner, als «aktiver Aktionär» nach amerikanischem Vorbild, setzte in den 90er-Jahren reihenweise die grössten Konzerne der Schweiz unter Druck. Von Sandoz bis Roche, von Credit Suisse bis ABB, von Rieter bis Winterthur. Kaum hatte er ein Paket, verlangte er, die Aktionärsrendite zu steigern.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/30928937
Der Wirtschaftsanwalt lächelte kurz und böse über die Lüge. Aber als Profi freute er sich über die Eleganz der Tarnkonstruktion. «Was Herr Blocher in Basel gemacht hat, hatte Klasse», sagte er mit ehrlicher Begeisterung.
Besonders wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Christoph Blocher hatte. Als der Tessiner Financier Tito Tettamanti vor einem Jahr bei der «Basler Zeitung» (BaZ) absprang, blieben dem Besitzer Blocher nur wenige Tage, sein Eigentum zu tarnen. Er entwarf einen, wie der Anwalt sagte, «genial eleganten» Vertrag mit Put- und Call-Optionen mit seinem Strohmann Moritz Suter: Dieser konnte die Zeitungsaktien jederzeit der Familie Blocher verkaufen; die Blochers ebenfalls schnell zurückkaufen. So bekam jeder, was er am meisten wollte: Suter ein Maximum an Sicherheit, bei Ärger jederzeit fliehen zu können, Familie Blocher das Maximum an Kontrolle.
Improvisationstalent
Und sie taten noch etwas Cleveres. Der Öffentlichkeit genügte Suter als angeblicher Besitzer; doch den Banken nicht. «Banken sind nicht blöd. Sie wissen, wer Geld hat und wer nicht», grinste der Anwalt: «Suter hatte zu wenig. Damit war es ein Geniestreich, bei den Banken den Ex-UBS-Chef Marcel Ospel vorzuschieben – der war anrüchig und solvent. Also als Besitzer sehr glaubhaft.»
Selbst als das Vehikel platzte – Suter hatte Angst vor den finanziellen Löchern bei der BaZ bekommen und genug vom Blocher-Biografen Markus Somm als Chefredaktor –, war nicht Blocher, sondern dessen Tochter Rahel die Besitzerin. Auf diese Art konnte Blocher behaupten, er habe nicht gelogen, als er sagte, er sei nicht an der BaZ beteiligt.
«Nun, das war etwas plump. Aber Herr Blocher hat sehr schnell geschaltet und Financier Tito Tettamanti wieder installiert», lächelte der Anwalt. «Die BaZ-Konstruktion zeigt juristische Eleganz, Kaltblütigkeit, Schnelligkeit und Improvisationstalent – sie ist das Werk eines echten Profis.»
Der wahre Sohn
Christoph Blocher ist als Politiker so unübersehbar, dass man vergisst, dass er auch berühmt wäre, wenn er nie einen Satz zur Politik gesagt hätte: Als Pionier veränderte er die Wirtschaft der Schweiz für immer. Mit Überraschungsangriffen, Belagerungen, Monsterlöhnen und exotischen Finanzinstrumenten.
Schon sein erster Auftritt auf der Bühne war ein Coup, wie man ihn so noch nie zuvor gesehen hatte. Blocher, der mausarme Pfarrerssohn, begann seine Karriere als Milliardär mit Nachhilfestunden – für den Sohn des Ems-Chemie-Besitzers Werner Oswald. Schon nach kurzer Zeit ging er in der Fabrikantenvilla ein und aus – und bald zog ihn der cholerische Konzernchef den eigenen Kindern vor. Blocher machte eine Blitzkarriere. Und als der alte Oswald mitten im Verhandeln in einem Sitzungszimmer der Bank Leu starb, wurde Blocher Chef der Ems-Chemie.
Die Botschaften, die er der Familie ausrichtete, waren düster. Die Konkurrenz hätte aufgeholt, die Ems sei fast illiquid. Blocher strich die Dividende. Und riet zum Verkauf, solange man für die Fabrik noch etwas bekomme. Blocher verhandelte selber. Schliesslich hatte er einen geheimen Käufer. Blocher riet den zwei nervösesten Söhnen der fünf Oswald-Kinder, alle Aktionäre zu überzeugen. Schliesslich, im Mai 1983, verkaufte die Familie den Konzern für 20 Millionen Franken an den unbekannten Interessenten.
Dieser Unbekannte war der gleiche Mann, der zuvor die düsteren Zahlen verkündet und über den Kaufpreis verhandelt hatte: Christoph Blocher selbst, der mit einem Bankkredit von 20 Millionen Franken eine Firma zukaufte, deren inneren Wert Experten auf 80 Millionen schätzten.
Ab da lief die Fabrik hervorragend. Schon nach drei Jahren hatte Blocher den ganzen Kredit zurückgezahlt. Er war ein freier Mann, ein Fabrikant und reich: In der Ems-Kasse lagerten 500 Millionen Franken.
Ein Freund, und noch einer
Fast gleichzeitig versuchte ein Studienfreund Blochers in Zürich denselben Coup in einer anderen Familienfirma: der Bank Vontobel. Martin Ebner galt als cleverster Banker im Haus und sah nicht ein, warum statt seiner der Sohn des Patrons Chef war. Er ging zum alten Vontobel und sagte: er oder ich. Der Patron antwortete: «Du willst meinen Sohn aus der Firma drängen? Ich weiss etwas viel Besseres. Nicht er, du wirst uns verlassen.»
Ebners Lieblingszitat stammte von Victor Hugo: «Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» Tatsächlich bestand die Wucht seiner Karriere weniger aus den gewonnenen und verlorenen Milliarden, sondern mehraus einem Import von Ideen. Ebner importierte die Revolutionen der US-Finanzbranche auf den Bankenplatz Schweiz.
Nach dem Rauswurf bei Vontobel gründete Ebner 1985 die BZ Bank. Ihr erster und intimster Kunde, die Ems-Chemie, gehörte nun plötzlich zur finanztechnischen Avantgarde: Jahr für Jahr lieferte sie sich mit der Steuerverwaltung ein neues Duell. Meistens mit Erfolg. Denn fast jedes Jahr zauberte die Ems ein neues Finanzinstrument hervor, um ihre Gewinne steuerfrei an die Besitzer abzuführen: von Gratis*optionen über Partizipationsscheine bis hin zu Cash- oder Titel-Optionen.
Von allen, die seinen Weg kreuzten, war Martin Ebner der Einzige, von dem Blocher die Rolle der Nummer 2 akzeptierte. Er blieb lange in dessen Windschatten. Ihre enge Freundschaft und ein gemeinsames Jagdgut in Deutschland blieben über Jahre geheim. Nicht zuletzt, weil die BZ Bank kühne Dinge unternahm. Etwa 1988 den Versuch einer Überrumpelungsübernahme der fast 100-mal grösseren Bank Leu unter dem Vorwand einer Fusion. Beinahe hätte es geklappt: Denn bei Leu war Ebners Studienfreund und späterer Compagnon Kurt Schildknecht Präsident. Doch der Deal platzte, als die Presse ein Bündnis der BZ Bank mit der Zürich-Versicherung aufdeckte.
Der Angriff scheiterte – aber höchst lukrativ. 1990 wurde die Bank Leu von der Credit Suisse aufgekauft. Ebner verlangte für seine (und auch Blochers) Leu-Aktien einen enormen Paketzuschlag. Anderenfalls würde er, als neuer Grossaktionär, der CS das Leben zur Hölle machen. Die CS zahlte. «So nah an der legalen Erpressung hat in der Schweiz noch nie jemand operiert», schrieb die «Business Week».
Die Finanzrevolution
Nicht umsonst traf Ebner auch in seinen besten Zeiten kaum je Leute aus dem Wirtschaftsestablishment. Die BZ Bank war die Bank der Pensionskassenverwalter. Diese bekamen reichen Lohn: für das Ego in Form von Aufmerksamkeit, und für das Konto angeblich auch in Form von todsicheren Börsentipps. Und für ihr Herz bekamen sie Rache.
Ebners aus den USA importiertes Geschäftsmodell war, enorme Summen in sehr wenige grosse, aber träge Konzerne zu investieren. Erstens stieg der Wert des Pakets dann automatisch dank weiterer Zukäufe. Und zweitens konnte man als Grossaktionär das Management unter Druck setzen, den Aktienkurs weiter zu steigern: durch Verkäufe, Fusionen, Stellenabbau, Auflösung von Reserven, Rückkauf eigener Aktien etc.
Diese Sorte Investment war – wie es Ebner einmal nannte – eine «Revolution der Eigentümer». Begonnen hatte sie in den USA. Dort hatten gigantische Pensionskassen, prall gefüllt mit dem Spargeld der goldenen Nachkriegsjahre, ihre Machtlosigkeit satt. Und die Arroganz der trägen, friedlichen Mischkonzerne mit dahindümpelnden Kursen und Renditen.
Anfangs versuchten sie es mit Gesprächen. Dann mit Listen – wie den «100 unfähigsten Managern». Schliesslich wurde angegriffen: Ende der 70er-Jahre tauchten Raider wie aus dem Nichts auf. Bewaffnet mit gigantischen Krediten fingen sie an, Konzerne aufzukaufen. Sobald sie die Mehrheit hatten, plünderten sie die Reserven der Firmen, zahlten damit ihre Kredite zurück, schlossen oder verkauften alle weniger rentablen Teile und fusionierten die hoch rentablen.
Mit ihren Riesengewinnen (Kurt Schildknecht rechnete einmal aus, dass die Raider in den USA von 1976 bis 1990 400 Milliarden Dollar machten) bewiesen die Firmenzertrümmerer, wie viel Geld in den Konzernen brachlag. Dadurch wurden sie zu den Helden der grauen Pensionskassenverwalter im Kampf gegen das verhasste Old-Boys-Establishment. Und Ebner war ihr erfolgreicher Kopist in der Schweiz. Und mit ihm sein engster Verbündeter, Blocher, von dem die NZZ schon 1987 schrieb, seine Ems-Chemie gleiche durch Aktienspekulation im grossen Stil weniger einer Fabrik als «einer Art Investmentfonds».
Ebner, als «aktiver Aktionär» nach amerikanischem Vorbild, setzte in den 90er-Jahren reihenweise die grössten Konzerne der Schweiz unter Druck. Von Sandoz bis Roche, von Credit Suisse bis ABB, von Rieter bis Winterthur. Kaum hatte er ein Paket, verlangte er, die Aktionärsrendite zu steigern.
Christoph Blocher – der Profi 2 von 2
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/30928937
Die Schlacht um die SBG
Aber keine Schlacht war so intensiv, so brutal, so sensationell und so schmutzig wie der Kampf um die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG). Wieder hatte Ebner einen Verbündeten im Innern: Christoph Blocher sass im Verwaltungsrat. (Bis er 1992 dort gefeuert wurde.) Ebner hatte enorme Mengen an Aktien gekauft und fing an, Forderungen zu stellen: Verschlankung des Managements und des Verwaltungsrates, Abstossen des unrentablen Kleinkundengeschäfts, 15 Prozent Eigenkapitalrendite, mehr Transparenz und Aktionärsdemokratie.
Das Management wehrte sich. Nach einem Gespräch mit Blocher und Ebner änderte der damalige SBG-Präsident Nikolaus Senn in Panik die Stimmrechtsregeln zuungunsten Ebners. Ein Krieg entbrannte, mit polemischen Inseraten, jahrelangen Klagen und Gegenklagen, Verdächtigungen, Drohungen, Show-Downs an Generalversammlungen und einer entsetzten NZZ, die schrieb, der Schweizer Finanzplatz drohe «zu einer namenlosen Grenzstadt im Wilden Westen zu verkommen».
Der Krieg tobte über Jahre und endete mit einem für die Bank tödlichen Sieg der SBG: Erschöpft, demoralisiert, ohne Zukunftsstrategie wurde sie 1997 fast widerstandslos vom Bankverein geschluckt. Die Kurssteigerung bei der *Fusion zur heutigen UBS (UBSN 11.37 1.25%) machte die Verlierer wieder zu Siegern: Die Angreifer in der BZ Bank verdienten beim Abstossen ihrer Aktienpakete Unsummen.
1 Million pro Sitzung
Die Vehikel, um seine Kriege zu führen, nannte Ebner Visionen. Im Prinzip waren das börsenkotierte Firmen, deren Hauptinhalt aus einem Milliardendepot von Aktien einiger weniger Firmen bestand. Durch seinen Ruf als Magier des Geldes gelang Ebner ein kleines Wunder: Die Visionen waren bald weit mehr wert als die Aktien, die die Vehikel verwalteten.
In diesen Visionen wurden zum ersten Mal in der Schweizer Geschichte gigantische Boni gezahlt. Der Trick dabei hiess Leistungslohn: Das Management profitierte erst bei einer Kurssteigerung von 6 Prozent. Dann aber kassierten die Manager enorme Summen. Dafür bekamen die Chefs in mageren Jahren nichts. Das bedeutete: Sobald die Börse auch nur ein einziges Jahr brummte, stieg das Gehalt ins Fantastische. Christoph Blocher, VR-Präsident der Pharma Vision, die im Prinzip nur ein riesiges Depot an Roche-Aktien verwaltete – also fast gar nichts tat –, verdiente von 1991 bis 1996 gut 67 Millionen Franken. Weit mehr als 1 Million pro Sitzung.
Und das war nicht bescheiden: Insgesamt, so rechneten Buchhalter aus, pressten die Ebner-Leute in 10 Jahren durch ein komplexes Hin-und-her-Managen knapp 3 Milliarden Franken aus den eigentlich simplen Anlagevehikeln. Und das bei – wie sich später zeigte – auf lange Sicht eher unterdurchschnittlicher Performance.
Nur einer sprang ab: Christoph *Blocher ging mitten in der Party: 1996. Er ging, als auch die ersten Pensionskassen Ebner verliessen. Ebners Problem war gerade sein Erfolg: Aufgeschreckt durch die Angriffe, hatten nun fast alle Konzerne grosse Entlassungsrunden durchgezogen. Unterbewertete Firmen waren kaum noch zu finden. Dafür viele Kopisten der BZ-Strategie. Um die einbrechende Rendite zu halten, engagierte sich Ebner bei immer mehr Konzernen. Blocher sagte später, er sei gegangen, weil ihm die Sache «zu gross» und unübersichtlich geworden sei.
Ebner ersetzte die Grossinvestoren durch kleine Leute. Er tingelte durch das Land, als Held der Aktionäre, geisselte Trägheit und Gier des Establishments, verlangte die Halbierung der Steuern und propagierte «die sicherste Anlagemethode: Aktiensparen.» Zehntausende investierten begeistert.
Das Ende der Alusuisse
1997 wurde beim Traditionsunternehmen Alusuisse ein ehrgeiziger Wirtschaftsjurist Chef. Sergio Marchionne sagte: «Ich werde alles unternehmen, um den Shareholder-Value zu steigern.» Das lockte Martin Ebner an: Er stieg 1998 mit 11 Prozent ein. Und auch sein Freund Christoph Blocher outete sich mit 5,6 Prozent. Danach kauften beide weiter. Monate später folgte der Putsch. Blocher und Ebner sassen als Präsident und Vize im Verwaltungsrat. Sie beteuerten, Alusuisse sei «ein langfristiges Investment», und Ebner zeigte sich mit Dächlikappe bei den Arbeitern.
Die Alusuisse lief zuvor glänzend: mit einer Rendite von 20 Prozent. Die Gruppe hatte allerdings ein ernstes Problem: Dank billigem Strom überschwemmten die Russen die Märkte mit riesigen Mengen Rohaluminium. Es drohte ein enormer Preiszerfall.
Die Lösung von Blocher, Ebner und Marchionne war: Sie teilten die Firma in die Chemiesparte Lonza (LONN 54.65 0.83%) und die Aluminiumverarbeiterin Alusuisse. Und verschoben 1,7 Milliarden Franken Vermögen, dazu Grundstücke und den Firmensitz in die Lonza. Bei der Alusuisse leerten sie die Kasse: durch eine riesige Sonderdividende für die Aktionäre. Dann verkauften sie die Trümmer, die von dem einst stolzen Konzern noch übrig waren, nach Kanada.
Ihre Herrschaft dauerte 18 Monate. Analysten berechneten, dass Ebner mindestens 404 Millionen Franken verdiente, Blocher 89 Millionen. Der Firmenhistoriker Adrian Knöpfli schrieb: «Ihre Amtsdauern waren die kürzesten in der Alusuisse-Geschichte, aber in dieser kurzen Zeit bewirkten sie das Ende der 112-jährigen Geschichte eines grossen Schweizer Industriekonzerns.»
Klumpenrisiko
Martin Ebner erwischte es 2001 und 2002 in der Börsenkrise nach dem Dotcom-Crash. Am Fernsehen gab er nur eine kurze Erklärung ab: «Ich habe zu wenig diversifiziert.» Das war elegant gesagt, denn Ebners zentrale Strategie bestand genau darin, gigantische Klumpenrisiken aufzubauen: um Kurse und Management dirigieren zu können. Und dann hatte Ebner zu Beginn der Krise ohne Rücksicht gekauft: in der Hoffnung, bei einer baldigen Erholung das Geschäft seines Lebens zu machen. So hatte der Mann, dessen Privatvermögen ein Jahr zuvor noch auf 5 Milliarden Franken geschätzt worden war, auf dem Höhepunkt der Krise plötzlich 6 Milliarden Franken Schulden. Die Banken stürzten sich auf ihn. Sie entfernten alles aus der BZ Bank, was nicht Interieur war. Still blieben nur die Zehntausenden Privatanleger. Sie, die begeistert die «Revolution der Eigentümer» und das «Recht auf Rendite» gefeiert hatten, schwiegen. Wie früher beim Kings Club endete ihre Begeisterung nicht in Wut, sondern in Scham.
Ebner selbst rappelte sich 2004 wieder auf. Er hatte, wie er sagte, «frisches Kapital» eines anonymen Investors erhalten. Später las man den Namen: Christoph Blocher. Er investierte um die 200 Millionen in seinen Freund und Geheimnisträger. Damals war er, mit einem Überraschungscoup nach der Wahl 2003, gerade Bundesrat geworden. Justiz*minister. Um berühmt (oder gefürchtet) zu werden, hätte er all das nicht gebraucht.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/30928937
Die Schlacht um die SBG
Aber keine Schlacht war so intensiv, so brutal, so sensationell und so schmutzig wie der Kampf um die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG). Wieder hatte Ebner einen Verbündeten im Innern: Christoph Blocher sass im Verwaltungsrat. (Bis er 1992 dort gefeuert wurde.) Ebner hatte enorme Mengen an Aktien gekauft und fing an, Forderungen zu stellen: Verschlankung des Managements und des Verwaltungsrates, Abstossen des unrentablen Kleinkundengeschäfts, 15 Prozent Eigenkapitalrendite, mehr Transparenz und Aktionärsdemokratie.
Das Management wehrte sich. Nach einem Gespräch mit Blocher und Ebner änderte der damalige SBG-Präsident Nikolaus Senn in Panik die Stimmrechtsregeln zuungunsten Ebners. Ein Krieg entbrannte, mit polemischen Inseraten, jahrelangen Klagen und Gegenklagen, Verdächtigungen, Drohungen, Show-Downs an Generalversammlungen und einer entsetzten NZZ, die schrieb, der Schweizer Finanzplatz drohe «zu einer namenlosen Grenzstadt im Wilden Westen zu verkommen».
Der Krieg tobte über Jahre und endete mit einem für die Bank tödlichen Sieg der SBG: Erschöpft, demoralisiert, ohne Zukunftsstrategie wurde sie 1997 fast widerstandslos vom Bankverein geschluckt. Die Kurssteigerung bei der *Fusion zur heutigen UBS (UBSN 11.37 1.25%) machte die Verlierer wieder zu Siegern: Die Angreifer in der BZ Bank verdienten beim Abstossen ihrer Aktienpakete Unsummen.
1 Million pro Sitzung
Die Vehikel, um seine Kriege zu führen, nannte Ebner Visionen. Im Prinzip waren das börsenkotierte Firmen, deren Hauptinhalt aus einem Milliardendepot von Aktien einiger weniger Firmen bestand. Durch seinen Ruf als Magier des Geldes gelang Ebner ein kleines Wunder: Die Visionen waren bald weit mehr wert als die Aktien, die die Vehikel verwalteten.
In diesen Visionen wurden zum ersten Mal in der Schweizer Geschichte gigantische Boni gezahlt. Der Trick dabei hiess Leistungslohn: Das Management profitierte erst bei einer Kurssteigerung von 6 Prozent. Dann aber kassierten die Manager enorme Summen. Dafür bekamen die Chefs in mageren Jahren nichts. Das bedeutete: Sobald die Börse auch nur ein einziges Jahr brummte, stieg das Gehalt ins Fantastische. Christoph Blocher, VR-Präsident der Pharma Vision, die im Prinzip nur ein riesiges Depot an Roche-Aktien verwaltete – also fast gar nichts tat –, verdiente von 1991 bis 1996 gut 67 Millionen Franken. Weit mehr als 1 Million pro Sitzung.
Und das war nicht bescheiden: Insgesamt, so rechneten Buchhalter aus, pressten die Ebner-Leute in 10 Jahren durch ein komplexes Hin-und-her-Managen knapp 3 Milliarden Franken aus den eigentlich simplen Anlagevehikeln. Und das bei – wie sich später zeigte – auf lange Sicht eher unterdurchschnittlicher Performance.
Nur einer sprang ab: Christoph *Blocher ging mitten in der Party: 1996. Er ging, als auch die ersten Pensionskassen Ebner verliessen. Ebners Problem war gerade sein Erfolg: Aufgeschreckt durch die Angriffe, hatten nun fast alle Konzerne grosse Entlassungsrunden durchgezogen. Unterbewertete Firmen waren kaum noch zu finden. Dafür viele Kopisten der BZ-Strategie. Um die einbrechende Rendite zu halten, engagierte sich Ebner bei immer mehr Konzernen. Blocher sagte später, er sei gegangen, weil ihm die Sache «zu gross» und unübersichtlich geworden sei.
Ebner ersetzte die Grossinvestoren durch kleine Leute. Er tingelte durch das Land, als Held der Aktionäre, geisselte Trägheit und Gier des Establishments, verlangte die Halbierung der Steuern und propagierte «die sicherste Anlagemethode: Aktiensparen.» Zehntausende investierten begeistert.
Das Ende der Alusuisse
1997 wurde beim Traditionsunternehmen Alusuisse ein ehrgeiziger Wirtschaftsjurist Chef. Sergio Marchionne sagte: «Ich werde alles unternehmen, um den Shareholder-Value zu steigern.» Das lockte Martin Ebner an: Er stieg 1998 mit 11 Prozent ein. Und auch sein Freund Christoph Blocher outete sich mit 5,6 Prozent. Danach kauften beide weiter. Monate später folgte der Putsch. Blocher und Ebner sassen als Präsident und Vize im Verwaltungsrat. Sie beteuerten, Alusuisse sei «ein langfristiges Investment», und Ebner zeigte sich mit Dächlikappe bei den Arbeitern.
Die Alusuisse lief zuvor glänzend: mit einer Rendite von 20 Prozent. Die Gruppe hatte allerdings ein ernstes Problem: Dank billigem Strom überschwemmten die Russen die Märkte mit riesigen Mengen Rohaluminium. Es drohte ein enormer Preiszerfall.
Die Lösung von Blocher, Ebner und Marchionne war: Sie teilten die Firma in die Chemiesparte Lonza (LONN 54.65 0.83%) und die Aluminiumverarbeiterin Alusuisse. Und verschoben 1,7 Milliarden Franken Vermögen, dazu Grundstücke und den Firmensitz in die Lonza. Bei der Alusuisse leerten sie die Kasse: durch eine riesige Sonderdividende für die Aktionäre. Dann verkauften sie die Trümmer, die von dem einst stolzen Konzern noch übrig waren, nach Kanada.
Ihre Herrschaft dauerte 18 Monate. Analysten berechneten, dass Ebner mindestens 404 Millionen Franken verdiente, Blocher 89 Millionen. Der Firmenhistoriker Adrian Knöpfli schrieb: «Ihre Amtsdauern waren die kürzesten in der Alusuisse-Geschichte, aber in dieser kurzen Zeit bewirkten sie das Ende der 112-jährigen Geschichte eines grossen Schweizer Industriekonzerns.»
Klumpenrisiko
Martin Ebner erwischte es 2001 und 2002 in der Börsenkrise nach dem Dotcom-Crash. Am Fernsehen gab er nur eine kurze Erklärung ab: «Ich habe zu wenig diversifiziert.» Das war elegant gesagt, denn Ebners zentrale Strategie bestand genau darin, gigantische Klumpenrisiken aufzubauen: um Kurse und Management dirigieren zu können. Und dann hatte Ebner zu Beginn der Krise ohne Rücksicht gekauft: in der Hoffnung, bei einer baldigen Erholung das Geschäft seines Lebens zu machen. So hatte der Mann, dessen Privatvermögen ein Jahr zuvor noch auf 5 Milliarden Franken geschätzt worden war, auf dem Höhepunkt der Krise plötzlich 6 Milliarden Franken Schulden. Die Banken stürzten sich auf ihn. Sie entfernten alles aus der BZ Bank, was nicht Interieur war. Still blieben nur die Zehntausenden Privatanleger. Sie, die begeistert die «Revolution der Eigentümer» und das «Recht auf Rendite» gefeiert hatten, schwiegen. Wie früher beim Kings Club endete ihre Begeisterung nicht in Wut, sondern in Scham.
Ebner selbst rappelte sich 2004 wieder auf. Er hatte, wie er sagte, «frisches Kapital» eines anonymen Investors erhalten. Später las man den Namen: Christoph Blocher. Er investierte um die 200 Millionen in seinen Freund und Geheimnisträger. Damals war er, mit einem Überraschungscoup nach der Wahl 2003, gerade Bundesrat geworden. Justiz*minister. Um berühmt (oder gefürchtet) zu werden, hätte er all das nicht gebraucht.
Ja ja, diese Journalisten. Einige künden sogar, nur um Blocher- und SVP-Bashing betreiben zu können...SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Kein Wunder, dass der schlechteste aller Wirtschaftsjournalisten auch noch auf den Blocher/SVP-Bashing Zug aufspringt, bevor die ganze Sache richtig abgeklärt wurde.
BaZ-Journalist kündigt in Artikel
http://www.blick.ch/news/schweiz/basel/ ... kel-191088
BASEL - Panne oder Absicht? Eine falsche Handy-Nummer ermöglicht einem «BaZ»-Redaktor, Dampf abzulassen.
Der Journalist Heiner Hiltermann hat eine ungewöhnliche Art zu kündigen. Der Wirtschaftsredaktor der «Basler Zeitung», hat genug von Blocher, Tettamanti und Co. Gestern gab er seine Kündigung bekannt – in der «BaZ». Einwände der Redaktion scheiterten am Telefon.
Die «BaZ»-Wirtschaftsredaktoren durften gestern in ihrem Bund «persönliche Gedanken» zum Jahreswechsel äussern. Hiltermann nutzte dies zur heftigen «BaZ»-Kritik: «Welches Interesse, wenn nicht die Möglichkeit der Einflussnahme, verfolgt Christoph Blocher mit seiner Verlustgarantie?» Von transparenten Verhältnissen könne bei der Zeitung kaum die Rede sein.
«Ich jedenfalls, des dauernden Versteckspiels und der zunehmend rechtskonservativen Berichterstattung überdrüssig, habe die Konsequenzen gezogen und meine Stelle gekündigt.»
«Leser-Reaktionen gibt es bislang nicht», so Hiltermann heute zu Blick.ch, «ein paar ehemalige Kollegen haben per Mail gratuliert. Aktuelle Kollegen haben unterschiedlich reagiert, die meisten verhalten; einige haben zugestimmt, einige wenige fühlen sich in die rechte Ecke gestellt.»
Die «BaZ»-Redaktion hat den Text offenbar nur widerwillig abgedruckt. «Es gab Einwände», bestätigt Hiltermann, «allerdings hat man mich am Sonntag wegen einer falschen Handynummer nicht erreichen können und den Text dann so veröffentlicht.» Anders klingt das bei Chefredaktor Markus Somm. Er habe den Text durchgelesen und «Eins-zu-Eins» abgesegnet, sagte Somm heute Nachmittag zu Blick.ch.
Leute, macht die Augen auf!!!
Wenn solche Artikel in der eigenen Zeitung abgedruckt werden, kann sie nur unabhängig sein!!!
Zeiget mir emol inere NZZ, Weltwoche oder Blick nur 1 so eigekritische Artikel, den rede mir wiiter!
P.S i muess es halt immer wieder sage, dass i weder links no rechts bi! Ich find eifach d'BaZ guet und ich persönlich find in de BaZ (wie immer in de letschte 15 Joor) links- und rechts-laschtigi Berichte, also was wännt ihr eigentlich??
Wenn solche Artikel in der eigenen Zeitung abgedruckt werden, kann sie nur unabhängig sein!!!
Zeiget mir emol inere NZZ, Weltwoche oder Blick nur 1 so eigekritische Artikel, den rede mir wiiter!
P.S i muess es halt immer wieder sage, dass i weder links no rechts bi! Ich find eifach d'BaZ guet und ich persönlich find in de BaZ (wie immer in de letschte 15 Joor) links- und rechts-laschtigi Berichte, also was wännt ihr eigentlich??
Alles für BS
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Warum wurde eigentlich der BaZ-Thread geschlossen? 
Gestern lag ja die erste Sonntagsausgabe der BaZ im Briefkasten. Ausser dem Interview mit Blocher
und dem Bericht über den 65. Geburtstag von David Bowie hatte es für mich nichts lesenswertes drin. Bin mal gepannt, wie lange es dieses Format geben wird.

Gestern lag ja die erste Sonntagsausgabe der BaZ im Briefkasten. Ausser dem Interview mit Blocher

LIEBER ZWEITER ALS ZÜRCHER!
- andreas
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Was passiert, wenn der FCB am Samstag spielt? Sind dann alle Berichte nurThe Moose hat geschrieben:Warum wurde eigentlich der BaZ-Thread geschlossen?
Gestern lag ja die erste Sonntagsausgabe der BaZ im Briefkasten. Ausser dem Interview mit Blocherund dem Bericht über den 65. Geburtstag von David Bowie hatte es für mich nichts lesenswertes drin. Bin mal gepannt, wie lange es dieses Format geben wird.
noch am Sonntag drin und am Montag nichts mehr? Oder Halbe-Halbe?
Fragen über Fragen...

-
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Gute Frage. Über die Eishockeyspiele vom Samstag oder den Riesen von Adelboden steht in der heutigen Ausgabe nichts drin. Da gab es gestern Berichte dazu.andreas hat geschrieben:Was passiert, wenn der FCB am Samstag spielt? Sind dann alle Berichte nur noch am Sonntag drin und am Montag nichts mehr? Oder Halbe-Halbe?
Naja, meine BaZ-Abo läuft jetzt noch drei Monate mit grosser Tendenz zur Nichtverlängerung.
LIEBER ZWEITER ALS ZÜRCHER!
BaZ verliert Zeitungsdruck-Auftrag an AZ Medien
http://www.onlinereports.ch/News.117+M5 ... ebc.0.html
Die "Basler Zeitung Medien" (BZM) verlieren einen beachtlichen Zeitungsdruck-Auftrag: Die Gemeindeanzeiger des Basler Reinhardt-Verlags werden neu bei der BaZ-Konkurrenz AZ Medien in Aarau gedruckt.
Freddy Rüdisühli, Geschäftsführer des Reinhardt-Verlags, bestätigte heute Donnerstag Informationen von OnlineReports: Die ganze Palette an Lokalzeitungen und Anzeigern ("Riehener Zeitung", "Birsigtal-Bote", "Allschwiler Wochenblatt", "Birsfelder Anzeiger" und "Muttenzer & Prattler Anzeiger") liess der Reinhardt-Verlag bisher bei der "Basler Zeitung" (genau: bei der Tochterfirma "Die Zeitungsdrucker Schweiz AG") drucken.
Seit Anfang Jahr werden die fünf Blätter – ein jährliches Auftragsvolumen in knapp siebenstelliger Höhe – bei den AZ Medien des Verlegers Peter Wanner in Aarau gedruckt. Pikant: Die "Basler Zeitung" hatte drei dieser kommunalen Titel ("Allschwiler Wochenblatt", "Birsfelder Anzeiger", "Muttenzer & Prattler Anzeiger") im Mai 2010 an den Verlag Friedrich Reinhardt AG verkauft, die Titel aber im Auftrag immer noch gedruckt.
BaZ: "Wertschöpfung wandert in den Aargau"
Für die "Basler Zeitung" ist der Auftrags-Verlust schmerzlich. Die von Unterkapazitäten geplagte Zeitungsdruckerei ist das Sorgenkind, für dessen Sanierung Christoph Blocher erst vor einigen Wochen eine persönliche Garantie abgegeben hatte. Druckerei-Chef Felix Bitterli wollte sich gegenüber OnlineReports nicht äussern und liess an den Reinhardt-Verlag verweisen.
BaZ-CEO Roland Steffen respektiert den Entscheid des Reinhardt-Verlags, bedauert den Auftragsverlust aber gleichzeitig: "Wenn immer von der Basler Identität die Rede ist und hier erarbeitete Wertschöpfung in den Aargau abwandert, dann schwächt dies unseren Wirtschaftsraum." Dennoch will sich die BaZ laut Steffen "zu gegebener Zeit wieder um den Auftrag bemühen".
Kein Preis-Vorteil bei AZ-Medien
"Reinhardt"-Verlagsleiter Rüdisühli sagte gegenüber OnlineReports, die Vergabe des Druckauftrags an die AZ Medien sei aus "strategischen Gründen" erfolgt: Die Inserate-Aquisition für alle Lokalzeitungen des Reinhardt-Verlags werde durch die Firma "AZ Anzeiger AG" in Arlesheim besorgt, die zur AZ Medien-Gruppe ("Basellandschaftliche Zeitung", "BZ Basel") gehört. Es habe aus Aarau "keinerlei Druck" gegeben der BaZ den Druckauftrag zu entziehen und der Konkurrenz zu vergeben.
Wie Rüdisühli weiter sagte, sei er mit der BaZ "sehr zufrieden" gewesen. Preislich seien beide Anbieter "etwa gleich" gewesen. Ein Vorteil des AZ Medien-Arrangements sei gewesen, dass der Reinhardt-Verlag seine Buchproduktionen im Anzeigenraum der AZ-Titel promoten könne.
http://www.onlinereports.ch/News.117+M5 ... ebc.0.html
Die "Basler Zeitung Medien" (BZM) verlieren einen beachtlichen Zeitungsdruck-Auftrag: Die Gemeindeanzeiger des Basler Reinhardt-Verlags werden neu bei der BaZ-Konkurrenz AZ Medien in Aarau gedruckt.
Freddy Rüdisühli, Geschäftsführer des Reinhardt-Verlags, bestätigte heute Donnerstag Informationen von OnlineReports: Die ganze Palette an Lokalzeitungen und Anzeigern ("Riehener Zeitung", "Birsigtal-Bote", "Allschwiler Wochenblatt", "Birsfelder Anzeiger" und "Muttenzer & Prattler Anzeiger") liess der Reinhardt-Verlag bisher bei der "Basler Zeitung" (genau: bei der Tochterfirma "Die Zeitungsdrucker Schweiz AG") drucken.
Seit Anfang Jahr werden die fünf Blätter – ein jährliches Auftragsvolumen in knapp siebenstelliger Höhe – bei den AZ Medien des Verlegers Peter Wanner in Aarau gedruckt. Pikant: Die "Basler Zeitung" hatte drei dieser kommunalen Titel ("Allschwiler Wochenblatt", "Birsfelder Anzeiger", "Muttenzer & Prattler Anzeiger") im Mai 2010 an den Verlag Friedrich Reinhardt AG verkauft, die Titel aber im Auftrag immer noch gedruckt.
BaZ: "Wertschöpfung wandert in den Aargau"
Für die "Basler Zeitung" ist der Auftrags-Verlust schmerzlich. Die von Unterkapazitäten geplagte Zeitungsdruckerei ist das Sorgenkind, für dessen Sanierung Christoph Blocher erst vor einigen Wochen eine persönliche Garantie abgegeben hatte. Druckerei-Chef Felix Bitterli wollte sich gegenüber OnlineReports nicht äussern und liess an den Reinhardt-Verlag verweisen.
BaZ-CEO Roland Steffen respektiert den Entscheid des Reinhardt-Verlags, bedauert den Auftragsverlust aber gleichzeitig: "Wenn immer von der Basler Identität die Rede ist und hier erarbeitete Wertschöpfung in den Aargau abwandert, dann schwächt dies unseren Wirtschaftsraum." Dennoch will sich die BaZ laut Steffen "zu gegebener Zeit wieder um den Auftrag bemühen".
Kein Preis-Vorteil bei AZ-Medien
"Reinhardt"-Verlagsleiter Rüdisühli sagte gegenüber OnlineReports, die Vergabe des Druckauftrags an die AZ Medien sei aus "strategischen Gründen" erfolgt: Die Inserate-Aquisition für alle Lokalzeitungen des Reinhardt-Verlags werde durch die Firma "AZ Anzeiger AG" in Arlesheim besorgt, die zur AZ Medien-Gruppe ("Basellandschaftliche Zeitung", "BZ Basel") gehört. Es habe aus Aarau "keinerlei Druck" gegeben der BaZ den Druckauftrag zu entziehen und der Konkurrenz zu vergeben.
Wie Rüdisühli weiter sagte, sei er mit der BaZ "sehr zufrieden" gewesen. Preislich seien beide Anbieter "etwa gleich" gewesen. Ein Vorteil des AZ Medien-Arrangements sei gewesen, dass der Reinhardt-Verlag seine Buchproduktionen im Anzeigenraum der AZ-Titel promoten könne.