Insiderhandel bei der SNB?

Der Rest...
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Captain Sky hat geschrieben:@Tsunami:
Lies Art. 6 Abs. 1 Buchstabe C sowie Abs. 2 des gleichen Artikels.
In dem Reglement gilt nicht, was nicht unter erlaubt aufgeführt ist, ist verboten, sondern es gibt auch noch reglementierte Geschäfte.
Ein Portefeuille gilt als passiv verwaltet, wenn ein Finanzinstrument während
mindestens 6 Monaten gehalten wird.

Im März rund 1 Mio Dollar, im August rund 500'000 Dollar gekauft, im Oktober rund 500'000 Dollar verkauft.

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Echo
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Beitrag von Echo »

was wäre in den USA los, wenn Ben Bernanke ein halbes Jahres-Salär in Fremdwährungen parkiert, kurz bevor er ein (weiteres) QE proklamiert? Nur ein QE, keine Anbindung an eine andere Währung mit 20%-Abwertung.... :cool:

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Echo hat geschrieben:was wäre in den USA los, wenn Ben Bernanke ein halbes Jahres-Salär in Fremdwährungen parkiert, kurz bevor er ein (weiteres) QE proklamiert? Nur ein QE, keine Anbindung an eine andere Währung mit 20%-Abwertung.... :cool:
Ich vermute mal, er käme in die Death Row und würde noch kurz vor seinem natürlichen Ableben auf dem Stuhl gebraten. Auch aus diesem Grund ist die CH das beste Land der Welt. Let's keep it that way.
Cheerie, how up, do Clown.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Tsunami hat geschrieben:Ein Portefeuille gilt als passiv verwaltet, wenn ein Finanzinstrument während
mindestens 6 Monaten gehalten wird.

Im März rund 1 Mio Dollar, im August rund 500'000 Dollar gekauft, im Oktober rund 500'000 Dollar verkauft.
März bis Oktober sind knapp sieben Monaten, folglich passiv, folglich gemäss Reglement erlaubt.
Echo hat geschrieben:was wäre in den USA los, wenn Ben Bernanke ein halbes Jahres-Salär in Fremdwährungen parkiert, kurz bevor er ein (weiteres) QE proklamiert? Nur ein QE, keine Anbindung an eine andere Währung mit 20%-Abwertung.... :cool:
In den USA gibt es auch olitiker, die die Nationalbank abschaffen wollen (bspw. Rick Perry)...

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

footbâle hat geschrieben:Lieber Hansi, genau so ist das. Aber deine Formulierung zeigt, dass die Botschaft immer noch nicht bei dir angekommen ist.
Bei dem Typen kommt nichts an was nicht exakt seiner Meinung entspricht.
Du bist einer der ganz wenigen der es noch nicht aufgegeben hat mit dem zu diskutieren, aber auch du wirst es lernen :)

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Captain Sky hat geschrieben:März bis Oktober sind knapp sieben Monaten, folglich passiv, folglich gemäss Reglement erlaubt.
Dieses Reglement, welches erst noch von Hildebrand selber erstellt wurde, ist der Witz des Jahrhunderts. Einen Notenbankpräsidenten, der selbständig auf seinen Konten Devisen- und Aktientransaktionen in Millionenhöhe tätigen darf, kann ja nun wirklich kein Mensch mit gesundem Menschenverstand und Gerechtigkeitsempfinden gutheissen. (Und selbst wenn es nur seine Frau oder sonst ein Familienmitglied tut, ist dies keine Spur besser.) Jeder der von Finanzmärkten auch nur ein bisschen was versteht weiss, dass diese Handhabung einer Lizenz zum privaten Gelddrucken gleichkommt.

Also macht euch nicht lächerlich, indem ihr Hildebrand anhand dieses Nicht-Reglements verteidigt.

Eigentlich wisst ihr ja selber, dass die ganze Angelegenheit zum Himmel stinkt, aber der blinde Hass auf C.Blocher hat leider längst euer Denken vollständig korrumpiert.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

@SeBaselOnMyRhein:
Mein Gesunder Menschenverstand und mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir, dass sich ein Mensch nur an die Regeln halten kann, die er kennt und die allgemein gelten. Du verlangst etwas anderes. Mir scheint das völlig unrealistisch.
Immerhin hast du eingesehen, dass die Handlungen von Hildebrand dem Reglement entsprachen. Um mehr geht es eigentlich gar nicht.

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Captain Sky hat geschrieben:@SeBaselOnMyRhein:
Mein Gesunder Menschenverstand und mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir, dass sich ein Mensch nur an die Regeln halten kann, die er kennt und die allgemein gelten. Du verlangst etwas anderes. Mir scheint das völlig unrealistisch.
Immerhin hast du eingesehen, dass die Handlungen von Hildebrand dem Reglement entsprachen. Um mehr geht es eigentlich gar nicht.
Ach so - und wenn Hildebrand in sein Reglement geschrieben hätte, er dürfe Auftragsmorde durchführen lassen, dann könnte er jetzt all seine Kritiker unter den Boden bringen? Schon noch praktisch, wenn man sich seine eigenen Regeln aufstellen kann.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Ach so - und wenn Hildebrand in sein Reglement geschrieben hätte, er dürfe Auftragsmorde durchführen lassen, dann könnte er jetzt all seine Kritiker abmurksen lassen? Schon noch praktisch, wenn man sich seine eigenen Regeln aufstellen kann.
Ganz armselig so zu diskutieren :mad:

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cantona
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Beitrag von cantona »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Ach so - und wenn Hildebrand in sein Reglement geschrieben hätte, er dürfe Auftragsmorde durchführen lassen, dann könnte er jetzt all seine Kritiker abmurksen lassen? Schon noch praktisch, wenn man sich seine eigenen Regeln aufstellen kann.
Weisst du in wievielen Jahren in der über 100-Jährigen Geschichte der Schweizer Nationalbank es überhaupt so ein Reglement gab?

Im Jahr 2010 trat das «Reglement über Eigengeschäfte mit Finanzinstrumenten der Mitglieder des Erweiterten Direktoriums» in kraft. Hildebrand war bei der Erstellung des Reglementes mitwirkend, aber er hat sich dieses ja nicht irgendwie zurecht gebogen, dass er FX handeln darf, denn vorhin gab es kein solches Reglement (klar gabs vorher andere Reglemente, aber wie erwähnt hatten diese praktisch keine Einschränkungen für den Eigenhandel der Mitglieder des Erweiterten Direktoriums zu Folge. Also wenn er daran gedacht hätte Eigengeschäfte mit FX zu tätigen, hätte er ja auf ein neues Reglement verzichten können.

Daher ist dein Vergleich à la Berlusconi "ich verändere Gesetze und schaffe neue die mich persönlich bevorzugen" völlig deplatziert.

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Bender
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Beitrag von Bender »

Das Reglement ist sehr undeutlich, was solche Devisengeschäfte angeht, die "Frau Hildebrand" getätigt hat.

Macht auf mich den Eindruck eines Persilscheins.

Ich schätze, da wird noch mehr ans Tageslicht kommen ...

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

cantona hat geschrieben:Weisst du in wievielen Jahren in der über 100-Jährigen Geschichte der Schweizer Nationalbank es überhaupt so ein Reglement gab?

Im Jahr 2010 trat das «Reglement (...) denn vorhin gab es kein solches Reglement.
Und jetzt? Bist Du über diese Tatsache etwa nicht auch schockiert?
cantona hat geschrieben:Daher ist dein Vergleich à la Berlusconi "ich verändere Gesetze und schaffe neue die mich persönlich bevorzugen" völlig deplatziert.
Die Situation war zuvor schon skandalös und sie ist es offensichtlich noch immer. Wahrscheinlich muss eine zukünftige "Occupy Wall Street"-Bewegung mal eine Guillotine auf dem Paradeplatz aufstellen, damit es einigen Damen und Herren wieder gelingt, ihren moralischen Kompass zu justieren.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wahrscheinlich muss eine zukünftige "Occupy Wall Street"-Bewegung mal eine Guillotine auf dem Paradeplatz aufstellen, damit es einigen Damen und Herren wieder gelingt, ihren moralischen Kompass zu justieren.
Wieso Paradeplatz ?
Der mehrfache Lügner und Ausnutzer gestohlener Bankdaten wohnt doch in Herrliberg ;)

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Bender hat geschrieben:Das Reglement ist sehr undeutlich, was solche Devisengeschäfte angeht, die "Frau Hildebrand" getätigt hat.

Macht auf mich den Eindruck eines Persilscheins.

Ich schätze, da wird noch mehr ans Tageslicht kommen ...
Was mehr und mehr ans Tageslicht kommen wird sind die Umstände dieses Datenklaus. Das könnte bitter werden - besonders für Blocher, der das strategische Denken vergangener Jahre wohl verloren hat. Wenn Hildebrand wirklich eine Straftat begangen hat, dann wird alles anders. Aber hat er nicht. Wir brauchen eine starke Nationalbank und solche Angriffe bringen niemandem was.

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

SubComandante hat geschrieben:Was mehr und mehr ans Tageslicht kommen wird sind die Umstände dieses Datenklaus. Das könnte bitter werden - besonders für Blocher, der das strategische Denken vergangener Jahre wohl verloren hat.
Träum weiter. Blocher hat sich absolut korrekt verhalten. Er hat sowohl gegenüber dem Bundesrat als auch gegenüber den Leuten, die sich an ihn gewendet haben Stillschweigen versprochen/vereinbart. Ist ja logisch, dass er dann gegenüber der Pressemeute sagt, er wisse von nichts.

Die Geschichte ist nicht über ihn öffentlich geworden, sonder über den Bundesrat/SNB/Sonntagspresse und über "IT-Mann"/Lei/Weltwoche.

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Captain Sky hat geschrieben:März bis Oktober sind knapp sieben Monaten, folglich passiv, folglich gemäss Reglement erlaubt.
(Zuerst danke ich dir für deine konstruktive Diskussion. Diese geht leider einigen anderen etwas ab.....)

Das ist eine mögliche Interpretation.

Aber: Beim Devisenhandel soll, wie bei Waren, das FIFO Prinzip gelten? Steht das im Reglemet? Falls ja: bitte Auszug posten.

Nimm mal an, Herr H. hätte statt im März 2011 irgendwann, sagen wir im 2009 1 Mio USD gekauft. Ob er diese gebraucht hätte, um etwas zu kaufen oder nicht, lassen wir mal aussen vor.
1 1/2 Jahre später kauft er 500'000 USD und verkauft diese 1 Wochen später mit grossem Gewinn wieder. Das gleiche könnte er nach deiner Interpretation des Reglements wieder drei Tage später machen. Und das gleiche Spiel alle sechs Monate wieder. Es kann doch dann nicht gesagt werden, er habe vor anderthalb Jahren mal 1 Mio USD gekauft und deshalb die Dollars über 6 Monte gehalten?

Fakt ist doch: Es wurden zwei Devisenhändel (Kauf und Verkauf der gleichen Währung mit etwa dem gleichen Betrag) innert 6 Monaten getätigt und es wurde damit ein erheblicher Gewinn gemacht. Dies sollte entscheidend sein, wenn das Reglement so interpretitert wird, wie es auch nach gesundem Menschenverstand angewendet würde. Damit verstösst er gegen das Reglement Art. 6 Abs. 1 Buchstabe C.

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macau
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Beitrag von macau »

«Lei zerstörte meine Existenz»

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/25059539

Der entlassene IT-Mitarbeiter der Bank Sarasin erhebt schwere Vorwürfe gegen den Anwalt und Thurgauer SVP-Grossrat Hermann Lei. Dieser habe die «Weltwoche» gegen seinen Willen informiert.

Es sind dramatische Tage, die der Thurgauer IT-Mann derzeit erlebt. Nachdem er Daten von Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrands Konto entwendete, ist er erst von der Bank Sarasin (BSAN 27.55 0.18%) entlassen und dann zwangsweise in die Psychiatrische Klinik Münsterlingen TG eingewiesen worden. Laut «NZZ am Sonntag» soll er suizidgefährdet sein. Gemäss «SonntagsZeitung» hat er gar einen Selbstmordversuch begangen. Weder die Thurgauer Kantonspolizei noch die Klinik wollten sich dazu äussern.

Gestern Sonntag hat der Mann einen Brief an einen «Blick»-Journalisten geschrieben, den er auch an die Redaktionen des «Tages-Anzeigers» und der NZZ verschickt hat. Der «Blick»-Journalist bestätigte die Authentizität des Briefs. Auch ein Freund des IT-Manns hält das Schreiben für echt.

«Ich wollte eine Abklärung»


In seinem Brief betont der IT-Mann, er habe sich nie als Whistleblower gesehen. Er habe lediglich einen Anwalt um Rat gefragt (gemeint ist sein Schulfreund und SVP-Grossrat Hermann Lei, der als Verbindungsmann zu Christoph Blocher agierte). «Ich wollte eine Abklärung erreichen, keine Datenherausgabe», schreibt der IT-Mann.

Gemäss Valentin Landmann, dem Anwalt von Hermann Lei, fand eine solche Abklärung tatsächlich statt: Der IT-Mann und Lei fragten informell einen Thurgauer Staatsanwalt, ob sich Philipp Hildebrand strafbar gemacht habe. Erst nachdem sie zum Schluss gekommen waren, dass der Nationalbank-Präsident wohl nichts Rechtswidriges getan hatte, kontaktierten sie Christoph Blocher - und beschritten so den politischen Weg.

Widerspruch zu Blocher

Laut Landmann trafen sie Blocher am 3. Dezember. Der SVP-Vize bestreitet hingegen, den IT-Mann je gesehen zu haben. Laut Landmann schickte Lei später Kopien der gestohlenen Bankunterlagen per Mail an Blocher.

Der IT-Mann musste damit einverstanden gewesen sein: Jedenfalls schreibt er in seinem Brief, auf eine Interpellation im Nationalrat hingearbeitet zu haben. Eine solche wurde auch eingereicht, und zwar am 23. Dezember vom Zürcher SVP-Nationalrat Hans Kaufmann. Dieser verlangt darin Auskunft über angebliche Insidergeschäfte bei der Nationalbank. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Öffentlichkeit noch nichts von einem «Fall Hildebrand». Laut «NZZ am Sonntag» hat der IT-Mann einen Entwurf der Interpellation selber verfasst.

«Unhaltbar und widerrechtlich»

«Ich war mit dem knapp einverstanden und mit allem (!) anderen überhaupt nicht», schreibt er im Brief. In der Folge habe Lei die Kontrolle verloren. «Er gehört für die ‹Weltwoche›-Sache in die Verantwortung genommen», so der IT-Mann. Lei war der Informant des Wochenblatts. Dass er Kopien der gestohlenen Daten an die «Weltwoche» weitergab, ist für den IT-Mann «absolut unhaltbar, widerrechtlich und rücksichtslos gegenüber mir», wie er schreibt. «Er zerstörte mit dieser unüberlegten Vorgehensweise meine Existenz und gefährdete eventuell auch seine. Dass die Sache anwaltlichen Charakter hatte beziehungsweise ich ihn als solchen sah, ist belegt.»

Der IT-Mann schreibt weiter, die Vorverurteilung Hildebrands tue ihm leid. «Wenn er seine Schlüsse zieht, fände ich es gut, wenn er im Amt bleibt.» Das Schlimmste an der ganzen Geschichte sind für ihn «die rücksichtslosen SVP-Methoden: Hier wurde mit einem grösseren Verbrechen ein (nur potenzielles) kleineres bekämpft». Gegen Ende des Briefs zitiert dessen Verfasser den Strafrechtler Peter Noll und den Schriftsteller Max Frisch. Damit will er seine Motive belegen: Aufklärung und Gerechtigkeit. «Mit Macht ist immer vorsichtig umzugehen. Nie darf sie zum Missbrauch herangezogen werden.»

Selbst Valentin Landmann, der Anwalt des kritisierten Lei, attestiert dem IT-Mann redliche Motive. In allen anderen Punkten widerspricht ihm Landmann allerdings: «Er hat jede Entscheidung Leis mitgetragen»: von der Kontaktierung Blochers über die Interpellation bis zum Gang zur «Weltwoche». Schriftliche Belege dafür gebe es keine, so Landmann. Doch die beiden hätten in den letzten Wochen täglich miteinander telefoniert und sich oft getroffen. Der IT-Mann habe Lei sogar vorgeworfen, zögerlich zu sein. Er habe schneller an die Öffentlichkeit gehen wollen. Landmann räumt aber auch ein, dass der IT-Mann manchmal geschwankt habe und die Sache abblasen wollte.

Leis Ghostwriter


Was gegen die Version Landmanns spricht: Der IT-Mann hat sich Anfang Jahr bei der Polizei selber angezeigt. Seine Suizidabsichten deuten auf schwere Schuldgefühle hin, nachdem ihm die Sache entglitten war. «Er wurde von der SVP fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel», sagt ein gut informierter Freund.

Was hingegen für die Version Landmanns spricht: Laut dem gleichen Freund war der IT-Mann der Autor jener Polemik auf dem Blog von Hermann Lei, in dem Nationalbank-Präsident Hildebrand heftig kritisiert wurde. Der Text unter dem Titel «Treibt uns die Nationalbank in die EU?» erschien Ende September unter dem Namen Leis.

Wegen Drohung und Nötigung angeklagt

Der Thurgauer Anwalt vertrat den IT-Mann laut «SonntagsBlick» im März letzten Jahres vor dem Bezirksgericht Weinfelden, weil ihn eine Frau wegen Drohung und Nötigung angezeigt hatte. Er wurde verpflichtet, sich der Frau nicht mehr zu nähern und keinen Kontakt mehr aufzunehmen. Weil die Frau innert Monatsfrist keine Klage einreichte, wurde das Verfahren eingestellt.

In der Sache Hildebrand sieht sich Lei aber nicht als Anwalt des IT-Mannes. Er habe ihn als dessen Freund beraten, sagt Landmann. Ob er sein Anwaltspatent nicht trotzdem verliert, wird das Verfahren der Staatsanwaltschaft III in Zürich zeigen.

***

Wer sich zu Hunden ins Bett legt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit Flöhen aufwacht!

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Tsunami hat geschrieben:(Zuerst danke ich dir für deine konstruktive Diskussion. Diese geht leider einigen anderen etwas ab.....)

Das ist eine mögliche Interpretation.

Aber: Beim Devisenhandel soll, wie bei Waren, das FIFO Prinzip gelten? Steht das im Reglemet? Falls ja: bitte Auszug posten.

Nimm mal an, Herr H. hätte statt im März 2011 irgendwann, sagen wir im 2009 1 Mio USD gekauft. Ob er diese gebraucht hätte, um etwas zu kaufen oder nicht, lassen wir mal aussen vor.
1 1/2 Jahre später kauft er 500'000 USD und verkauft diese 1 Wochen später mit grossem Gewinn wieder. Das gleiche könnte er nach deiner Interpretation des Reglements wieder drei Tage später machen. Und das gleiche Spiel alle sechs Monate wieder. Es kann doch dann nicht gesagt werden, er habe vor anderthalb Jahren mal 1 Mio USD gekauft und deshalb die Dollars über 6 Monte gehalten?

Fakt ist doch: Es wurden zwei Devisenhändel (Kauf und Verkauf der gleichen Währung mit etwa dem gleichen Betrag) innert 6 Monaten getätigt und es wurde damit ein erheblicher Gewinn gemacht. Dies sollte entscheidend sein, wenn das Reglement so interpretitert wird, wie es auch nach gesundem Menschenverstand angewendet würde. Damit verstösst er gegen das Reglement Art. 6 Abs. 1 Buchstabe C.
Nach welchem Prinzip die Devisenkäufe zu bewerten sind, ist meines wissen nicht festgelegt. Den Fall, den du schilderst, ist das eine Extrem. Das andere sieht so aus, dass man einmal einen grösseren Devisenbetrag kauft, diesen während Jahren hält, dann nochmals einen kleinen Betrag kauft und anschliessend nach zwei Monaten einen wesentlich grösseren Devisenbetrag zurückwechseln will. Das müsste dann doch möglich sein, sonst wäre mit jedem Kauf von Devisen das Rückwechseln unmöglich.
Für Hildebrand (und auch das FIFO-Prinzip spricht übrigens, dass die Transaktionen im März und Oktober im Zusammenhang mit dem Verkauf bzw. Kauf einer Immobilie (Ferienhaus, bzw. -wohnung) standen, da wurde also jeweils das "gleiche" Geld dazu verwendet. Und es wurde ja mehr zurückgewechselt als im August an Devisen gekauft worden sind.

Übrigens: Vielfach wird ja gefrodert, PMH hätte den Kauf seiner Frau rückgängig machen müssen. Da man so einen Kauf (einen Tag später) wohl kaum einfach anulieren kann, sondern das letztlich ein Verkauf der gleichen Positionen ist, hätte dies garantiert ein Verstoss gegen das Reglement dargestellt.

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Beitrag von expertus »

NZZ Print
Der E-Mail-Verkehr zwischen Philipp Hildebrand und seiner Frau, der am Wochenende von der «Sonntags-Zeitung» veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass der Nationalbankpräsident tatsächlich nichts vom umstrittenen Dollargeschäft vom 15. August wusste. In einer E-Mail vom Tag danach stellte Hildebrand gegenüber seinem Kundenberater bei der Bank Sarasin und seiner Frau klar, dass sie künftig nicht mehr berechtigt seien, Devisentransaktionen ohne seine Einwilligung durchzuführen
Hildebrand also schon ein Tag nach der Transaktion reagiert als noch gar nix in der Öffentlichkeit war. Damit ist für mich die Sache erledigt. Dreck am Stecken haben in dieser Anlegenheit ganz andere

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Captain Sky hat geschrieben:Übrigens: Vielfach wird ja gefordert, PMH hätte den Kauf seiner Frau rückgängig machen müssen. Da man so einen Kauf (einen Tag später) wohl kaum einfach anulieren kann, sondern das letztlich ein Verkauf der gleichen Positionen ist, hätte dies garantiert ein Verstoss gegen das Reglement dargestellt.
Natürlich wäre das ein Verkauf gewesen, notabene zu einem leicht anderen Kurs.
Wenn er das aber am nächstenTag getan hätte, statt nur die Bank anzuweisen solche Geschäfte seiner Frau nicht mehr auszuführen, hätte man ihm auf keinen Fall Insiderhandel vorwerfen können. Die Europarität war ja da noch lange nicht bekannt. Man hätte ihm dann im Maximum mangelnde Macht über seine Frau vorwerfen können ;)
Er wurde da aber von der Compliance-Abteilung und vom Bankrat falsch beraten resp. alle haben die möglichen Konsequenzen faslch eingeschätzt ...

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

expertus hat geschrieben:Hildebrand also schon ein Tag nach der Transaktion reagiert als noch gar nix in der Öffentlichkeit war. Damit ist für mich die Sache erledigt. Dreck am Stecken haben in dieser Anlegenheit ganz andere.
Sehen natürlich dessen Hardcore-Jünger anders ...
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Träum weiter. Blocher hat sich absolut korrekt verhalten.

expertus
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Beitrag von expertus »

Kawa hat geschrieben:Natürlich wäre das ein Verkauf gewesen, notabene zu einem leicht anderen Kurs.
Wenn er das aber am nächstenTag getan hätte, statt nur die Bank anzuweisen solche Geschäfte seiner Frau nicht mehr auszuführen, hätte man ihm auf keinen Fall Insiderhandel vorwerfen können. Die Europarität war ja da noch lange nicht bekannt. Man hätte ihm dann im Maximum mangelnde Macht über seine Frau vorwerfen können ;)
Er wurde da aber von der Compliance-Abteilung und vom Bankrat falsch beraten resp. alle haben die möglichen Konsequenzen faslch eingeschätzt ...
Laut Reglemente ist das kurzfristige Verkaufen/ Traden eben laut Reglementen nicht erlaubt und dann hätte er sich auch rechtlich strafbar gemacht

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Mätzli
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Beitrag von Mätzli »

footbâle hat geschrieben:Da habe ich bereits aufgehört, zu lesen.
Devisenhandel ist gemäss der Insider Gesetzgebung in diesem Land kein Straftatbestand.
Du findest es also völlig normal, wenn vor und nach wichtigen NB Entscheiden für das private Konto des Nationalbankpräsidenten 6 stellige Beträge in Devisen ein- und ausgehen? ;)

Ich finde das befremdlich, auch wenn es wahrschenlich den Richtlinien dieses Saftladens knapp entsprach. Immerhin. Also, Schwamm drüber.

Was mir etwas mehr Sorgen macht:

Wenn Hildi der SVP-Zottelriege nahestände, hätten hier im Forum und in der Medienlandschaft Alle Schaum vor dem Mund , und würden nach seinem Rücktritt brüllen. So aber wird er beinahe reflexartig in Schutz genommen, und dem Whistleblower, der andernfalls für den "prix courage" vorgeschlagen worden wäre, droht eine empfindliche Strafe. Diese Doppelmoral stellt dem Land und der Journaille kein gutes Zeugnis aus. Es wird mit zweierlei Ellen gemessen.
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Beitrag von Kawa »

expertus hat geschrieben:Laut Reglemente ist das kurzfristige Verkaufen/ Traden eben laut Reglementen nicht erlaubt und dann hätte er sich auch rechtlich strafbar gemacht
So hätte höchstens Blocher argumentiert aber die Oeffentlichkeit nicht ;) Und ein Insidergeschäft wäre es ja defin. nicht gewesen.

PS: Abgesehen davon ist ein Verstoss gegen Reglemente keine rechtlich strafbare Aktion. Devisenhandel fällt zBsp. juristisch gar nicht unter Insidergeschäfte ...

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 59217.html

Tornado
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Beitrag von Tornado »

Mätzli hat geschrieben:Du findest es also völlig normal, wenn vor und nach wichtigen NB Entscheiden für das private Konto des Nationalbankpräsidenten 6 stellige Beträge in Devisen ein- und ausgehen? ;)

Ich finde das befremdlich, auch wenn es wahrschenlich den Richtlinien dieses Saftladens knapp entsprach. Immerhin. Also, Schwamm drüber.

Was mir etwas mehr Sorgen macht:

Wenn Hildi der SVP-Zottelriege nahestände, hätten hier im Forum und in der Medienlandschaft Alle Schaum vor dem Mund , und würden nach seinem Rücktritt brüllen. So aber wird er beinahe reflexartig in Schutz genommen, und dem Whistleblower, der andernfalls für den "prix courage" vorgeschlagen worden wäre, droht eine empfindliche Strafe. Diese Doppelmoral stellt dem Land und der Journaille kein gutes Zeugnis aus. Es wird mit zweierlei Ellen gemessen.
Fakt ist doch die Transaktion hat seine Frau getätigt (wie bewiesen werden konnte). Er hat beim Entdecken sofort regiert. Gemäss Whistleblower im Tagi von heute wurde ja schon vorher und intnern festgestellt, dass keine Straftat vorliegt. Also gingen die SVP Exponenten den politischen Weg um ganz bewusst Hildebrand zu schädigen und wenn möglich zu stürzen (war ja nicht der erste Angriff). Also geht es hier doch um ein politisches Dreckspiel erster Güte, dass dem ganzen Land eventuell schadet. Und dann wunderst du dich dass es einen allgemeinen Aufschrei gibt? Hat doch nichts mit rechts oder links zu tun.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Notenbankchef mit Devisen handeln sollte. Es stellt sich doch die Frage wieso gab es vorher kein Reglement und wieso ist das aktuelle so lasch? HIldebrand daraus einen Strick zu drehen finde ich aber mehr als vermessen.

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Beitrag von Mätzli »

Kawa hat geschrieben: PS: Abgesehen davon ist ein Verstoss gegen Reglemente keine rechtlich strafbare Aktion. Devisenhandel fällt zBsp. juristisch gar nicht unter Insidergeschäfte ...
Logischerweise kann ein normaler Banker im Devisenhandel nicht Insider sein. Der Markt ist effizient und für kursrelevante Handlungen durch Private viel zu gross. Deshalb sieht der Gesetzgeber gar keine Möglichkeit zu "Insiderwissen" zu kommen.

Es gibt aber eine winzige Gruppe von Leuten, die eben gerade für Devisentransaktionen trotzdem Insiderwissen erlangen können. Rate mal wer das ist. Und genau dort wäre eine glasklares Reglement vonnöten.

In anderen Ländern ist es nach Vorschriften wie auch nach gesundem Menschenverstand absolut ausgeschlossen, dass ein Nationalbankdirektor Aktien und Devisen kauft (oder durch seine Frau kaufen lässt) ,bevor er andere Währungen faktisch 20 % "aufwertet". :rolleyes:
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Beitrag von Mätzli »

Tornado hat geschrieben:Fakt ist doch die Transaktion hat seine Frau getätigt (wie bewiesen werden konnte). Er hat beim Entdecken sofort regiert. Gemäss Whistleblower im Tagi von heute wurde ja schon vorher und intnern festgestellt, dass keine Straftat vorliegt. Also gingen die SVP Exponenten den politischen Weg um ganz bewusst Hildebrand zu schädigen und wenn möglich zu stürzen (war ja nicht der erste Angriff). Also geht es hier doch um ein politisches Dreckspiel erster Güte, dass dem ganzen Land eventuell schadet. Und dann wunderst du dich dass es einen allgemeinen Aufschrei gibt? Hat doch nichts mit rechts oder links zu tun.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Notenbankchef mit Devisen handeln sollte. Es stellt sich doch die Frage wieso gab es vorher kein Reglement und wieso ist das aktuelle so lasch? HIldebrand daraus einen Strick zu drehen finde ich aber mehr als vermessen.
Dann sind wir ja gleicher Meinung. Wobei ich persönlich noch froh bin, dass solche Vorgänge ans Tageslicht kommen, auch wenn sie legal waren.

Auf dem Nationalbankpräsidenten darf nicht einmal der Schatten einer Unregelmässigkeit liegen. Dafür ist der Job zu wichtig. Gerade jetzt.
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Beitrag von Captain Sky »

Mätzli hat geschrieben:Was mir etwas mehr Sorgen macht:

Wenn Hildi der SVP-Zottelriege nahestände, hätten hier im Forum und in der Medienlandschaft Alle Schaum vor dem Mund , und würden nach seinem Rücktritt brüllen. So aber wird er beinahe reflexartig in Schutz genommen, und dem Whistleblower, der andernfalls für den "prix courage" vorgeschlagen worden wäre, droht eine empfindliche Strafe. Diese Doppelmoral stellt dem Land und der Journaille kein gutes Zeugnis aus. Es wird mit zweierlei Ellen gemessen.
Eine Behauptung die weder be- noch widerlegt werden kann. Die Fakten sind so, dass sogar der "Whistleblower" nicht (mehr) mit dem Resultat, bzw. der Datenweitergabe zufrieden ist. Einen Prix Courage hätte der sicher nicht verdient (genau so wenig wie Wyler/Zopfi). Wenn man etwas den (meisten) Medien wirklich vorwerfen kann, dann dass sie wie eine Fahne im Wind agierten, da wurde der Fall teilweise täglich anders beurteilt. Zudem stehen die Medien den "Whistleblower" eher zu unkritisch gegenüber (logisch, schliesslich liefern solche Leute Stoff für Primeurs). Schliesslich könnte man noch diskutieren, ob die Medien Politiker nicht lieber fragen würden, was sie in den letzten Jahren zum Thema unternommen haben, anstatt ihnen eine Plattform für unausgereifte Vorstösse zu bieten.
Kawa hat geschrieben:So hätte höchstens Blocher argumentiert aber die Oeffentlichkeit nicht ;) Und ein Insidergeschäft wäre es ja defin. nicht gewesen.

PS: Abgesehen davon ist ein Verstoss gegen Reglemente keine rechtlich strafbare Aktion. Devisenhandel fällt zBsp. juristisch gar nicht unter Insidergeschäfte ...

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 59217.html
Du widersprichst dir teilweise selber: Ein Verstoss gegen ein Reglement, auch wenn das rechtlich nicht Strafbar ist, ist sicher nicht einfach mit einer reglementskonformen, aber nicht idealen Transaktion zu rechtfertigen.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Mätzli hat geschrieben:Logischerweise kann ein normaler Banker im Devisenhandel nicht Insider sein. Der Markt ist effizient und für kursrelevante Handlungen durch Private viel zu gross. Deshalb sieht der Gesetzgeber gar keine Möglichkeit zu "Insiderwissen" zu kommen.

Es gibt aber eine winzige Gruppe von Leuten, die eben gerade für Devisentransaktionen trotzdem Insiderwissen erlangen können. Rate mal wer das ist. Und genau dort wäre eine glasklares Reglement vonnöten.
Logisch wäre ein entspr. Reglement nötig, das wird jetzt ja auch kommen.
Nur nerven mich eben Aussagen wie "Hildebrand hat sich strafbar oder nicht gemacht" da eben Devisenhandel immer straffrei ist.
Tornado hat geschrieben:Gemäss Whistleblower im Tagi von heute wurde ja schon vorher und intern festgestellt, dass keine Straftat vorliegt.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Mätzli hat geschrieben:Du findest es also völlig normal, wenn vor und nach wichtigen NB Entscheiden für das private Konto des Nationalbankpräsidenten 6 stellige Beträge in Devisen ein- und ausgehen? ;)
In erster Linie wollte ich mal auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hinweisen. Aber ich habe wenig Stress damit, wenn der Präsident der SNB solche Transaktionen tätigt, sofern er sich innerhalb des strafrechtlichen und des durch die SNB vorgegebenen reglementarischen Rahmens bewegt. Zumal ja auch niemand dadurch zu Schaden kommt.
Man muss dazu auch mal sagen, dass die SNB Kader normalerweise keinen signifikanten Informationsvorsprung gegenüber dem normalen versierten Forex Anleger haben. Wir hatten es hier mit einer sehr seltenen und nicht vorhersagbaren Ausnahme zu tun. Dass die SNB eine EUR/CHF Untergrenze festlegt und bereit ist, diese mit unlimitierten Devisenmarktinterventionen zu verteidigen, ist alles andere als courant normal...
Cheerie, how up, do Clown.

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