Insiderhandel bei der SNB?
- SeBaselOnMyRhein
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Insiderhandel bei der SNB?
Für unsere Mainstream-Medien (Oligopol TA-Media, NZZ, Ringier) scheint der Fall ja mal wieder voreilig klar zu sein: Blocher ist der Bösewicht und die Hildebrands haben sich absolut nichts zu Schulden kommen lassen.
Bin ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt.
Guter Kommentar von Philipp Gut von der Weltwoche:
«Reflexartige Reinwaschung»
Irgendwie besorgniserregend, wie einseitig und gleichgeschaltet unsere Presselandschaft inzwischen funktioniert.
Bin ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt.
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Für 60k Chf die Karriere riskieren, wenn man 1 Mio. Chf. im Jahr verdient ist für mich nicht besonders logischSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Für unsere Mainstream-Medien (Oligopol TA-Media, NZZ, Ringier) scheint der Fall ja mal wieder voreilig klar zu sein: Blocher ist der Bösewicht und die Hildebrands haben sich absolut nichts zu Schulden kommen lassen.
Bin ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt.
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- König 1893
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Natürlich die Weltwoche mit einem Herr von SVP-Anhängern wird die Story als einzige richtig habenSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Für unsere Mainstream-Medien (Oligopol TA-Media, NZZ, Ringier) scheint der Fall ja mal wieder voreilig klar zu sein: Blocher ist der Bösewicht und die Hildebrands haben sich absolut nichts zu Schulden kommen lassen.
Bin ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt.
Guter Kommentar von Philipp Gut von der Weltwoche:
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Mi Härz isch rot blau
Franco Costanzo 2006 - 2011
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- SeBaselOnMyRhein
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Du argumentierst wie die NZZ. Auch sie hat sinngemäss geschrieben, dass es sich ja "nur um einen mittleren fünfstelligen Betrag handelt."expertus hat geschrieben:Für 60k Chf die Karriere riskieren, wenn man 1 Mio. Chf. im Jahr verdient ist für mich nicht besonders logisch
So können wirklich nur Leute denken, die offensichtlich die Fähigkeit besitzen Geld zu scheissen. Immerhin gehen viele Leute für 60'000 CHF ein Jahr lang arbeiten.
Jo und das sicher dr Präsident vo dr SNBSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Du argumentierst wie die NZZ. Auch sie hat sinngemäss geschrieben, dass es sich ja "nur um einen mittleren fünfstelligen Betrag handelt."
So können wirklich nur Leute denken, die offensichtlich die Fähigkeit besitzen Geld zu scheissen. Immerhin gehen viele Leute für 60'000 CHF ein Jahr lang arbeiten.


Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar 
:)
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/

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Blocher hantiert mit gestohlenen Bankdaten, notabene ein Offizialdelikt .....
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Da kann man nur hoffen er meint es ernst und hält seine grosse Klappe für immer ...Für mich ist jetzt Zeit zum Schweigen
Christoph Blocher ganz schweigsam: Zur neusten Affäre um seine Person im Fall Hildebrand wollte der SVP-Stratege nach einer Neujahrsrede nichts sagen.
- SeBaselOnMyRhein
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Blocher hat die Daten ja wohl kaum selber bei Sarasin gestohlen. Falls im die Daten zugespielt wurden und an der Sache wirklich etwas dran ist, dann kann er sie ja wohl schlecht einfach unter den Teppich kehren.Kawa hat geschrieben:Blocher hantiert mit gestohlenen Bankdaten, notabene ein Offizialdelikt ...
Die genauen Hintergründe kennen wir alle noch nicht, also sollte man einfach mal abwarten und keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Hesch Du de Fall verfolgt, oder bisch jetzt erscht uffg'sprunge!? Ich verfolg ihn erscht sit 2,3 Täg und los mich daher gern berichtige, vo Lüüd wo länger und vertiefter de Fall verfolge (aber nume vo dene und nid so Polemiker, wo jetzt wieder hervorkroche kömmeSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Für unsere Mainstream-Medien (Oligopol TA-Media, NZZ, Ringier) scheint der Fall ja mal wieder voreilig klar zu sein: Blocher ist der Bösewicht und die Hildebrands haben sich absolut nichts zu Schulden kommen lassen.
Bin ja mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickelt.
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http://www.videoportal.sf.tv/video?id=0 ... =front_vid
ab 3.10 Min.
Für mich sin die interessantischte und vorallem schlüssigste Ussage die vom Raggenbass (Pres.Bankrat SNB), vom Fehr (NR, SP, SH) und vom Müller (NR, FDP, AG)!
Was de Urs Schwaller den no froogt (wie kunnt die Info vonere Bank zu de SVP), isch no s'Dessert in dere G'schicht, wo mir no es zytli drah kaue werde

P.S ich würd weder d'SVP noch d'SP wähle, nur als Ahmerkig

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naja insidergeschäfte gibt es doch täglich oder ?
bsp.... die alten häuser bei der brüglingerstrasse wo jetzt der neubau steht (creditreform/küchengeschäft)
als wir noch drin wohnten, hiess es so schnell wie möglich raus, die häuser wurden an einen Doktor im Kanton Zug verkauft... ja klar...
ein paar monate später wurden die häuser abgerissen und der neubau konnte beginnen... also hat der doktor gekauft um danach wieder zu verkaufen...
so was nenne ich auch insiderhandel...
bsp.... die alten häuser bei der brüglingerstrasse wo jetzt der neubau steht (creditreform/küchengeschäft)
als wir noch drin wohnten, hiess es so schnell wie möglich raus, die häuser wurden an einen Doktor im Kanton Zug verkauft... ja klar...
ein paar monate später wurden die häuser abgerissen und der neubau konnte beginnen... also hat der doktor gekauft um danach wieder zu verkaufen...
so was nenne ich auch insiderhandel...
[CENTER]SUPPORT ALTLIGA WILSTER [/CENTER]
[CENTER]* BASEL - PRAG - HAMBURG *[/CENTER]
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1. Ein Hehler stiehlt auch nicht selber.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Blocher hat die Daten ja wohl kaum selber bei Sarasin gestohlen. Falls im die Daten zugespielt wurden und an der Sache wirklich etwas dran ist, dann kann er sie ja wohl schlecht einfach unter den Teppich kehren.
2. Er hätte die Daten der Staatsanwaltschaft übergeben müssen aber sie nicht für eigene Interessen verwenden dürfen.
Sie hat Mitte August 500k in Dollar investiert und der Entscheid der SNB kam erst am 6. September. Das war doch eine ganz normale Devisenspekulation und nicht mal besonders lohnend (10%). Im Sommer war doch jederzeit mit Eingriffen am Devisenmarkt (von wem auch immer) zu rechnen, wurde ja allerorts auch gefordert. Darauf zu spekulieren ist doch nicht verbotenexpertus hat geschrieben:Für 60k Chf die Karriere riskieren, wenn man 1 Mio. Chf. im Jahr verdient ist für mich nicht besonders logisch

Hätte sie sich am 5. September mit Dollaroptionen eingedeckt wäre es wohl ein sehr lohnender Insiderhandel gewesen, aber so ...
Neid der BesitzlosenSeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Du argumentierst wie die NZZ. Auch sie hat sinngemäss geschrieben, dass es sich ja "nur um einen mittleren fünfstelligen Betrag handelt."
So können wirklich nur Leute denken, die offensichtlich die Fähigkeit besitzen Geld zu scheissen. Immerhin gehen viele Leute für 60'000 CHF ein Jahr lang arbeiten.

- SeBaselOnMyRhein
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Na dann klär mich mal auf, inwiefern er die Daten "für eigene Interessen" genutzt hat.Kawa hat geschrieben: 2. Er hätte die Daten der Staatsanwaltschaft übergeben müssen aber sie nicht für eigene Interessen verwenden dürfen.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist doch noch nicht mal klar, wie genau und über wen die Daten zu Micheline Calmy-Rey gelangt sind.
Wieso nicht einfach mal abwarten, bis mehr Informationen über die Hintergründe und die genauen Verdachtsfälle auftauchen? Ob man dann Hildebrand oder Blocher "köpfen" soll, kann man ja dann später noch entscheiden. So viel Objektivität sollte man doch auch noch von den hysterischen Blocher-Hassern erwarten können.
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2011-0 ... 92011.html
Und doh git's Lüd, wo gege d'BaZ wäffele
?... ich ha in de BaZ no nie eso e politisch eindeutige Stellungnahm g'läse, wie d'Weltwuche das macht! Geschweige den, Partei ergrifft! Blocher hin oder her
De hütige Bericht zeigt schön, wo und zu wem d'Weltwuche stoht (isch aber eigentlich jo nüd neu's)!Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand liegt falsch. In einem Interview mit der Zeitung Der Sonntag analysierte der oberste Notenbanker die wirtschaftspolitischen Erfolgsfaktoren der Schweiz.
Und doh git's Lüd, wo gege d'BaZ wäffele

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Er führt schon länger eine Hetzkampagne gegen die SNB und einen regelrechten Privatkrieg gegen Hildebrand.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Na dann klär mich mal auf, inwiefern er die Daten "für eigene Interessen" genutzt hat.
Blochers Schweigen hinterlässt schon einen sehr schalen Nachgeschmack ...SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Zum jetzigen Zeitpunkt ist doch noch nicht mal klar, wie genau und über wen die Daten zu Micheline Calmy-Rey gelangt sind.
Wenn man etwas (sogar möglicherweise strafbares) nicht getan hat wehrt man sich.
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Das isch doch nid d'Art vom Blocher, kennsch ihn joKawa hat geschrieben:Er führt schon länger eine Hetzkampagne gegen die SNB und einen regelrechten Privatkrieg gegen Hildebrand.Blochers Schweigen hinterlässt schon einen sehr schalen Nachgeschmack ...
Wenn man etwas (sogar möglicherweise strafbares) nicht getan hat wehrt man sich.


P.S find's au höchscht suspekt, dass er sich zu dem "Schweigen"-Satz hiirisse loh het

Und wenn ihm wirklich mol d'Wort fehle, isch öbbis nüme guet (evtl. viellicht wäge Srafverfolgung, hmm!?)
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- SeBaselOnMyRhein
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Erstens war seine Kritik an den früheren Interventionen der SNB (beim Wechselkurs von 1.40) völlig berechtigt und zweitens ist Kritik noch lange keine "Hetzkampagne".Kawa hat geschrieben:Er führt schon länger eine Hetzkampagne gegen die SNB und einen regelrechten Privatkrieg gegen Hildebrand.
Aber bestimmt nicht, indem man einer feindseligen Medienmeute unüberlegt Interviews gibt.Kawa hat geschrieben:Blochers Schweigen hinterlässt schon einen sehr schalen Nachgeschmack ...
Wenn man etwas (sogar möglicherweise strafbares) nicht getan hat wehrt man sich.
Wer im August nicht auf eine Trendwende beim USD gewettet hat, hatte entweder kein Geld oder keinen Verstand. Der Greenback war dermassen unterbewertet, dass man keinen täglichen Umgang mit Hildi brauchte, um davon auszugehen, dass der Boden erreicht war.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Für unsere Mainstream-Medien (Oligopol TA-Media, NZZ, Ringier) scheint der Fall ja mal wieder voreilig klar zu sein: Blocher ist der Bösewicht und die Hildebrands haben sich absolut nichts zu Schulden kommen lassen.
Die Geschichte ist ein Sturm im Wasserglas.
Cheerie, how up, do Clown.
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Bin kein regelmässiger Weltwoche-Leser aber dieses Medium ist nun wirklich die einzige Zeitung in der Schweiz (mit Abstrichen auch die NZZ) welche es wagt, gegen den Mainstream zu argumentieren. Als Sympathisant bürgerlicher Ideen hat man wirklich kaum Alternativen zu den beiden Blättern auf dem Schweizer Markt.König 1893 hat geschrieben:Natürlich die Weltwoche mit einem Herr von SVP-Anhängern wird die Story als einzige richtig haben![]()
Du verwechslisch gege de Mainstream mit rechter MeinungsmacheVorwärtsFCB hat geschrieben:Bin kein regelmässiger Weltwoche-Leser aber dieses Medium ist nun wirklich die einzige Zeitung in der Schweiz (mit Abstrichen auch die NZZ) welche es wagt, gegen den Mainstream zu argumentieren. Als Sympathisant bürgerlicher Ideen hat man wirklich kaum Alternativen zu den beiden Blättern auf dem Schweizer Markt.

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Klar, rückblickend ist an der Börse immer alles offensichtlich und einfach.footbâle hat geschrieben:Wer im August nicht auf eine Trendwende beim USD gewettet hat, hatte entweder kein Geld oder keinen Verstand. Der Greenback war dermassen unterbewertet, dass man keinen täglichen Umgang mit Hildi brauchte, um davon auszugehen, dass der Boden erreicht war.
Die Geschichte ist ein Sturm im Wasserglas.
Ob die Geschichte wirklich nur ein Sturm im Wasserglas ist, wird sich noch zeigen. Jedenfalls ist es nicht die Aufgabe der Medien, aus politischen Gründen voreilig Persilscheine zu verteilen, bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen.
Die unheimliche Macht
Von Philipp Löpfe
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/11879898
Der Angriff von Christoph Blocher und der SVP auf die Schweizerische Nationalbank ist politisches Kalkül. Die SVP setzt auf diffuse Angst und die Unkenntnis über das Geldsystem. Ein Kommentar.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann Milliarden von Franken aus dem Nichts schöpfen. Dieser Vorgang wird kaum verstanden. Er ist unheimlich und macht deshalb Angst. Was geschieht mit diesem Geld? Wer profitiert davon? Führt dies nicht zwangsläufig zu mehr Inflation und gefährdet so unsere Altersvorsorge? Wie ist es mit dem «Volksvermögen», das die SNB verwaltet oder angeblich verludert? All diese Fragen und Ängste machen die Nationalbank zum idealen Opfer einer populistischen Kampagne.
Das gilt nicht nur für die SNB, sondern für Zentralbanken generell. In Europa ist der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Meinung vieler der mächtigste Mann Europas geworden. Soll er für die Schulden der Defizitländer geradestehen? Wie ist das mit den Eurobonds? Das sind die zentralen Wirtschaftsfragen der Stunde, und überall hat die EZB ein sehr gewichtiges Wort mitzureden.
Verärgerte Republikaner
Ähnlich die Situation in Übersee. Der Chef der US-Notenbank, des Fed, ist umstritten wie nie zuvor. Obwohl er Republikaner ist und von George W. Bush in sein Amt gehievt wurde, wollen ihn die Republikaner lieber heute als morgen loswerden. Mit seiner lockeren Geldpolitik treibt er ihrer Meinung nach die Vereinigten Staaten ins Verderben.
In normalen Zeiten interessieren Notenbanken keinen Hund. In wirtschaftlich unruhigen Zeiten stehen sie im Zentrum des öffentlichen Interesses. Obwohl kaum verstanden wird, was sie machen, begreifen alle, dass das, was sie tun, sehr entscheidend ist. Deshalb beginnt sich auch die Politik intensiv mit den Notenbanken zu befassen, obwohl sie formell unabhängig sind.
In der Villa eines Tycoons auf einer Insel
Die Notenbanken sind nicht nur unabhängig, sie sind auch irgendwie geheimnisvoll. So war die Gründung des US-Fed kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein Thriller, wie in Ian Fleming nicht hätte besser erfinden können. Ein kleiner Kreis von Eingeweihten versammelte sich in der Villa eines Tycoons auf einer Insel, um die Details auszuhandeln. Sie reisten unter falschen Namen oder gar in Verkleidung an, damit die Presse ja nicht Wind von ihren Absichten bekam. Es war damals äusserst umstritten, ob eine Notenbank überhaupt nötig sei. Für die Populisten aller Schattierungen war eine solche Bank nichts anderes als ein Raubzug auf das Geld des kleinen Mannes und eine Machtkonzentration der Banken. Die Notenbanken waren daher das beliebte Ziel von Verschwörungstheorien.
Das Misstrauen auf die Notenbanken ist bis heute geblieben. Ron Paul, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, hat die Abschaffung des Fed seit Jahren zum Inhalt seiner Kampagne gemacht. Die Notenbank habe «eine unheimliche Macht, die der Kongress bis heute nicht verstehe», sagt er, sie könne «Billionen von Dollar aus dem Nichts schaffen und müsse niemandem Rechenschaft darüber ablegen, wer davon profitiere». Ron Paul galt jahrelang als politischer Aussenseiter, ja gar als Spinner. Derzeit ist er so erfolgreich wie noch nie und hat sogar Chancen, die ersten Vorwahlen der Republikaner in Iowa zu gewinnen.
Gezielte Attacke
In der Schweiz wird die SNB ebenfalls zunehmend politisiert. Ziemlich genau vor einem Jahr hat die SVP im Verbund mit der «Weltwoche» eine Kampagne gegen ihren Präsidenten Philipp Hildebrand lanciert und ihm vorgeworfen, «Volksvermögen» verschleudert zu haben. Die Kampagne flachte ab, weil es der SNB gelungen ist, die Aufwertung des Frankens zu stoppen und eine Untergrenze von 1.20 Franken zum Euro zu verteidigen. Doch die Angst vor der unheimlichen Macht der SNB ist damit keineswegs verschwunden. Christoph Blocher und die SVP haben dies erkannt. Es ist daher kein Zufall, dass die SVP erneut die SNB als Kampffeld wählt. Es ist politisches Kalkül.
Von Philipp Löpfe
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/11879898
Der Angriff von Christoph Blocher und der SVP auf die Schweizerische Nationalbank ist politisches Kalkül. Die SVP setzt auf diffuse Angst und die Unkenntnis über das Geldsystem. Ein Kommentar.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann Milliarden von Franken aus dem Nichts schöpfen. Dieser Vorgang wird kaum verstanden. Er ist unheimlich und macht deshalb Angst. Was geschieht mit diesem Geld? Wer profitiert davon? Führt dies nicht zwangsläufig zu mehr Inflation und gefährdet so unsere Altersvorsorge? Wie ist es mit dem «Volksvermögen», das die SNB verwaltet oder angeblich verludert? All diese Fragen und Ängste machen die Nationalbank zum idealen Opfer einer populistischen Kampagne.
Das gilt nicht nur für die SNB, sondern für Zentralbanken generell. In Europa ist der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Meinung vieler der mächtigste Mann Europas geworden. Soll er für die Schulden der Defizitländer geradestehen? Wie ist das mit den Eurobonds? Das sind die zentralen Wirtschaftsfragen der Stunde, und überall hat die EZB ein sehr gewichtiges Wort mitzureden.
Verärgerte Republikaner
Ähnlich die Situation in Übersee. Der Chef der US-Notenbank, des Fed, ist umstritten wie nie zuvor. Obwohl er Republikaner ist und von George W. Bush in sein Amt gehievt wurde, wollen ihn die Republikaner lieber heute als morgen loswerden. Mit seiner lockeren Geldpolitik treibt er ihrer Meinung nach die Vereinigten Staaten ins Verderben.
In normalen Zeiten interessieren Notenbanken keinen Hund. In wirtschaftlich unruhigen Zeiten stehen sie im Zentrum des öffentlichen Interesses. Obwohl kaum verstanden wird, was sie machen, begreifen alle, dass das, was sie tun, sehr entscheidend ist. Deshalb beginnt sich auch die Politik intensiv mit den Notenbanken zu befassen, obwohl sie formell unabhängig sind.
In der Villa eines Tycoons auf einer Insel
Die Notenbanken sind nicht nur unabhängig, sie sind auch irgendwie geheimnisvoll. So war die Gründung des US-Fed kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein Thriller, wie in Ian Fleming nicht hätte besser erfinden können. Ein kleiner Kreis von Eingeweihten versammelte sich in der Villa eines Tycoons auf einer Insel, um die Details auszuhandeln. Sie reisten unter falschen Namen oder gar in Verkleidung an, damit die Presse ja nicht Wind von ihren Absichten bekam. Es war damals äusserst umstritten, ob eine Notenbank überhaupt nötig sei. Für die Populisten aller Schattierungen war eine solche Bank nichts anderes als ein Raubzug auf das Geld des kleinen Mannes und eine Machtkonzentration der Banken. Die Notenbanken waren daher das beliebte Ziel von Verschwörungstheorien.
Das Misstrauen auf die Notenbanken ist bis heute geblieben. Ron Paul, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, hat die Abschaffung des Fed seit Jahren zum Inhalt seiner Kampagne gemacht. Die Notenbank habe «eine unheimliche Macht, die der Kongress bis heute nicht verstehe», sagt er, sie könne «Billionen von Dollar aus dem Nichts schaffen und müsse niemandem Rechenschaft darüber ablegen, wer davon profitiere». Ron Paul galt jahrelang als politischer Aussenseiter, ja gar als Spinner. Derzeit ist er so erfolgreich wie noch nie und hat sogar Chancen, die ersten Vorwahlen der Republikaner in Iowa zu gewinnen.
Gezielte Attacke
In der Schweiz wird die SNB ebenfalls zunehmend politisiert. Ziemlich genau vor einem Jahr hat die SVP im Verbund mit der «Weltwoche» eine Kampagne gegen ihren Präsidenten Philipp Hildebrand lanciert und ihm vorgeworfen, «Volksvermögen» verschleudert zu haben. Die Kampagne flachte ab, weil es der SNB gelungen ist, die Aufwertung des Frankens zu stoppen und eine Untergrenze von 1.20 Franken zum Euro zu verteidigen. Doch die Angst vor der unheimlichen Macht der SNB ist damit keineswegs verschwunden. Christoph Blocher und die SVP haben dies erkannt. Es ist daher kein Zufall, dass die SVP erneut die SNB als Kampffeld wählt. Es ist politisches Kalkül.
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Darum machen das die Medien auch nicht, sondern sie überlassen das der internen Prüfung, die ja bereits stattgefunden hat, und geben deren Resultat wieder.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Jedenfalls ist es nicht die Aufgabe der Medien, aus politischen Gründen voreilig Persilscheine zu verteilen, bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen.
Zu Blocher: Eigentlich könnte man vermuten, dass er entweder sehr vernüftig gehandelt hat, da er die Unterlagen dem BR statt der Weltwoche gegeben hat, oder dass er gar nicht involviert war. Wäre das aber der Fall, müsste er jetzt kaum schweigen. So drängt sich die Vermutung auf, dass Blocher die Unterlagen weiter gegeben hat und damit Hildebrand schaden wollte. Hierzu kann man nur sagen: Man sollte nie von sich auf andere schliessen (nur weil man selber immer wieder einmal den eigenen Informationsvorsprung vergolden konnte, machen das die anderen nicht auch...).
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Wollte das auch schreiben. Wirklich krass, wie einseitig keynsianisch dieser Typ ist.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Kein Wunder, dass der schlechteste aller Wirtschaftsjournalisten auch noch auf den Blocher/SVP-Bashing Zug aufspringt, bevor die ganze Sache richtig abgeklärt wurde.
Ganz spassig war auch der Kommentar zum geplanten Umzug des Glencore-CEO's nach Rüschlikon (ZH). Da wagt er es doch tatsächlich, einen Vergleich zwischen der Zürichseegemeinde und Aspen aufzustellen!


Nicht rückblickend - aus damaliger Sicht. Der USD war gut 40% unter dem kaufkraftparitätischen Wechselkurs zum CHF. Das geht nicht lange gut. Es gab zu diesem Zeitpunkt eine Reihe öffentlich zugänglicher Quellen, welche eine Erholung des Dollars voraussagten.SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Klar, rückblickend ist an der Börse immer alles offensichtlich und einfach.
Da ist alles in der Reihe. Netter Versuch von Blocher, mehr nicht.
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Falls man nicht die Frau des Notenbankers ist, weiss man in dem Moment aber trotzdem nicht, mit welchem Mittel, zu welchem Zeitpunkt , mit welcher Intensität und bei welchem Kurs die Notenbank intervenieren wird. Man trägt das Risiko zu früh ins "fallende Messer" zu greifen, oder zu gierig auf immer tiefere Kurse zu warten, so dass man den Einstiegszeitpunkt verpasst.footbâle hat geschrieben:Nicht rückblickend - aus damaliger Sicht. Der USD war gut 40% unter dem kaufkraftparitätischen Wechselkurs zum CHF. Das geht nicht lange gut. Es gab zu diesem Zeitpunkt eine Reihe öffentlich zugänglicher Quellen, welche eine Erholung des Dollars voraussagten.
Wie schon gesagt, im Rückspiegel ist an der Börse immer alles einfach und offensichtlich.